Portrait von Ellen White
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Kapitel 40: Die Pflicht Kindern gegenüber
Kapitel 40: Die Pflicht Kindern gegenüber
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Ich sah, dass Eltern ihre Kinder im Allgemeinen nicht richtig erzogen. Sie hielten sie nicht gebührend in Zucht, sondern ließen sie ihren eigenen Neigungen und dem Hang zum Stolz folgen. Einst wurde die elterliche Autorität geachtet; die Kinder waren den Eltern untertan, hatten Ehrfurcht vor ihnen und verehrten sie. Aber in diesen letzten Tagen ist es gerade umgekehrt. Manche Eltern unterwerfen sich ihren Kindern. Sie fürchten sich, dem Willen ihrer Kinder entgegenzutreten; deshalb fügen sie sich ihnen. Solange Kinder aber unter dem elterlichen Dach wohnen und von ihnen abhängig sind, sollten sie sich der elterlichen Erziehungsgewalt beugen. Die Eltern müssen ihre Anordnungen mit Entschiedenheit treffen, so dass sie unter allen Umständen erwarten können, ihre Kinder werden diese Anordnungen auch befolgen. Z1.237.2 Teilen

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Eli hätte seinen boshaften Söhnen wehren müssen, aber er fürchtete ihren Unwillen. Er duldete, dass sie ihre Widerspenstigkeiten so lange trieben, bis sie für Israel zum Fluch wurden. Von den Eltern wird erwartet, dass sie ihre Kinder im Zaum halten; denn das Heil der Kinder hängt sehr stark von dem Weg ab, den die Eltern einschlagen. In ihrer irrigen Auffassung von Liebe und Zärtlichkeit sind viele Eltern zum Schaden ihrer Kinder nachsichtig, unterstützen deren Stolz und behängen sie mit Putz und Schmuck. Dadurch werden diese eitel und zu der Annahme verleitet, nur die Kleidung mache eine Dame oder einen Herrn aus. Eine kurze Bekanntschaft überzeugt aber jeden, der mit ihnen in Berührung kommt, dass die äußere Erscheinung nicht ausreicht, um die Verbildung eines Herzens zu verbergen, das keine christlichen Tugenden besitzt, dafür um so mehr von Eigenliebe, Hochmut und ungezügelten Leidenschaften erfüllt ist. Wer Sanftmut, Demut und Keuschheit liebt, sollte derartigen Umgang meiden, selbst wenn es sich um Kinder von Sabbathaltern handelt. Ihre Gesellschaft wirkt verderblich, und ihr Einfluss führt zum Tode. Viele Eltern vergegenwärtigen sich nicht den unheilvollen Einfluss der Saat, die sie ausstreuen. Die Saat wird aufgehen, Frucht bringen und ihre Kinder schließlich dahin führen, die elterliche Autorität zu missachten. Z1.238.1 Teilen

Auch wenn die Kinder erwachsen sind, gehört es zu deren Aufgaben, ihre Eltern zu achten und ihnen das Leben behaglich zu gestalten. Es ziemt sich für sie, den Rat gottesfürchtiger Eltern zu beachten und nicht zu denken, sie seien nun ihnen gegenüber aller Verpflichtungen enthoben, weil sie ein paar Jahre älter geworden sind. Es gibt ein Gebot mit einer ganz besonderen Verheißung, die denen gegeben wurde, die ihren Vater und ihre Mutter ehren. In diesen letzten Tagen sind Ungehorsam und Respektlosigkeit so gang und gäbe, dass Gott es ausdrücklich erwähnt hat; denn das ist ein Zeichen für das nahe bevorstehende Ende. Es zeigt, dass Satan den Geist der Jugendlichen fast völlig beherrscht. Viele haben vor dem Alter keine Ehrfurcht mehr. Sie betrachten es als altmodisch, das Alter zu ehren. Diese Erscheinung war schon zurzeit Abrahams bekannt. Gott aber sprach einst von Abraham: „Denn ich weiß, er wird befehlen seinen Kindern und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist.“ 1.Mose 18,19. Z1.238.2 Teilen

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Einst war es jungen Menschen nicht gestattet, ohne die Einwilligung der Eltern zu heiraten. Die Eltern wählten für ihre Kinder. Man sah es als Frevel an, wenn Kinder ohne Billigung der Eltern eine Ehe schlossen. Die Absichten der Kinder wurden den Eltern vorgetragen, und diese hatten dann zu erwägen, ob der Partner, der in ein so enges Verhältnis zu ihnen treten wollte, dafür würdig war, und ob das Paar eine Familie ernähren konnte. Ihr besonderes Augenmerk richteten sie darauf, dass ihre Kinder sich als Anbeter des wahren Gottes nicht mit einem Gottlosen vermählten, damit deren Familien nicht Gott entfremdet würden. Auch nachdem die Kinder verheiratet waren, blieben sie ihren Eltern zu größter Dankbarkeit verpflichtet. Ihr Urteilsvermögen war in jungen Jahren ohne den Rat der Eltern gar nicht sicher genug. Es wurde von ihnen erwartet, die Wünsche der Eltern zu beachten und zu befolgen, weil sie sonst mit den Forderungen Gottes in Konflikt gekommen wären. Z1.239.1 Teilen

Noch einmal wurde ich auf den Zustand der Jugend in diesen letzten Tagen hingewiesen. Die Kinder werden nicht beaufsichtigt. Eltern, ihr solltet euren ersten erzieherischen Einfluss ausüben, wenn eure Kinder noch als Säuglinge in euren Armen liegen! Lehrt sie, sich eurem Willen zu fügen! Durch gleich bleibende Erziehungsgrundsätze und durch Festigkeit gegenüber dem Willen der Kinder kann das geschehen. Eltern sollten die eigenen Stimmungen völlig in der Gewalt haben und den Willen des Kindes mit aller Liebe so lenken, bis es nichts anderes mehr erwartet, als sich den Wünschen der Eltern zu fügen. Z1.239.2 Teilen

Die Eltern versäumen, zur rechten Zeit mit der Erziehung zu beginnen. Den ersten Anzeichen der Launenhaftigkeit wird nachgegeben, so dass die Kinder eigensinnig werden. Diese Tendenz verstärkt sich mit zunehmendem Alter und je selbständiger sie werden. Manche Kinder empfinden es als Selbstverständlichkeit, ihren Willen durchzusetzen, nur weil sie älter geworden sind. Sie erwarten, dass die Eltern ihren Wünschen nachkommen und sie außerdem noch bedienen. Voller Ungeduld möchten sie alle Beschränkungen abschütteln. Wenn sie dann das Alter erreicht haben, in dem sie ihren Eltern helfen könnten, übernehmen sie nicht die ihnen zukommenden Aufgaben. Sie sind von Verantwortungen frei und leben ohne Nutzen für das Heim und die Außenwelt dahin. Sie besitzen keine Ausdauer. Ihre Eltern tragen alle Lasten selbst und dulden, dass sie im Müßiggang aufwachsen, ohne Ordnungsliebe, Fleiß und Sparsamkeit. Die Eltern versäumen auch, sie die Notwendigkeit der Selbstverleugnung zu lehren; stattdessen verhätscheln und verziehen sie ihre Kinder, deren Esslust befriedigt wird und die mit anfälliger Gesundheit heranwachsen. Das Betragen der Kinder ist nicht einwandfrei. Diese sind selbst unglücklich, und ihre Unzufriedenheit übertragen sie dann auf ihre Umgebung. Obwohl sie noch richtige Kinder sind und Zucht und Ordnung nötig hätten, erlaubt man ihnen, sich unter die Gesellschaft anderer Jugendlichen zu begeben, und einer verdirbt den andern. Z1.239.3 Teilen

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Gottes Fluch wird ganz sicher die ungetreuen Eltern treffen. Nicht allein, dass sie Dornen pflanzen, die sie verletzen werden, sondern am Tage des Gerichts wird ihnen ihre Untreue entgegengehalten werden. Viele Kinder werden sich dann erheben und ihre Eltern verurteilen, weil sie von ihnen nicht in Zucht gehalten wurden. Sie werden sie dann für ihren Untergang verantwortlich machen. Falsches Mitgefühl und blinde Elternliebe führt dazu, die Fehler der Kinder zu entschuldigen oder sie ohne Berichtigung durchgehen zu lassen. Die Folge ist, dass die Kinder verloren gehen und dass deren Blut einmal von den ungetreuen Eltern gefordert wird. Z1.240.1 Teilen

Kinder, die so unerzogen aufgewachsen sind, müssen alles Versäumte nachholen, wenn sie erklären, Christi Nachfolger zu sein. Ihre ganze religiöse Entwicklung steht unter der Einwirkung ihrer Erziehung als Kind. Oft erscheinen der gleiche Eigenwille und die gleiche mangelnde Selbstverleugnung, die gleiche unwillige Auflehnung gegen Tadel, die gleiche Eigenliebe, der Widerwille, den Rat anderer zu suchen oder sich vom Urteil anderer leiten zu lassen, die gleiche Trägheit, das Meiden aller Belastungen und Verantwortungen. All dieses tritt in ihrem Verhältnis zur Gemeinde auf. Für solche Menschenkinder ist es wohl möglich, diese Anfechtungen zu überwinden, aber wie heftig müssen sie darum ringen! Es werden große Mühen nötig sein, um ihre Lebensweise gründlicher Zucht anzupassen, die für sie erforderlich ist, um die Erhabenheit eines christlichen Charakters zu erreichen. Und wenn sie schließlich überwinden, wird ihnen vor ihrer Verwandlung gezeigt werden, wie nahe sie vor dem Abgrund ewiger Vernichtung gestanden haben, weil es ihnen an einer richtigen Erziehung mangelte und sie in ihrer Kindheit nicht gelernt hatten, sich unterzuordnen. Z1.240.2 Teilen

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