Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Kapitel 49: Völlige Hingabe
Kapitel 49: Völlige Hingabe
261

Liebe Geschwister K! In meinem letzten Gesicht wurde mir einiges gezeigt, was eure Familie betrifft. Der Herr denkt gnädig an euch und will euch nicht verlassen, es sei denn, ihr verlasst ihn. L. und M. sind lau geworden. Sie müssen sich erheben und alle Anstrengungen unternehmen, um die Erlösung zu erlangen, sonst werden sie des ewigen Lebens verlustig gehen. Sie sollten ein persönliches Verantwortungsgefühl und Erfahrung besitzen. Ihre Herzen müssen vom Geiste Gottes ergriffen werden. Das wird sie dahin führen, die Gemeinschaft mit den Kindern Gottes zu lieben und sich von denen fernzuhalten, die keine Liebe an geistlichen Dingen haben. Jesus verlangt ein ganzes Opfer, die völlige Hingabe. L. und M., ihr habt euch noch nicht vergegenwärtigt, dass Gott eure ungeteilte Zuneigung fordert. Ihr habt ein feierliches Bekenntnis abgelegt und seid dennoch auf die Ebene eines gewöhnlichen Namenschristen abgesunken. Ihr liebt den Umgang mit jungen Menschen, die keine Achtung vor den heiligen Wahrheiten haben, zu denen ihr euch bekennt. Eure Kameraden haben euch für Gleichgesinnte gehalten, weil ihr euch nur so fromm gegeben habt, wie nötig war, um allen angenehm zu sein, ohne sich dabei jemandes Tadel zuzuziehen. Z1.261.1 Teilen

262

Christus verlangt alles. Er kann nicht weniger von uns fordern; denn sein Opfer war zu teuer und zu gewaltig, um solch eine Auffassung zu rechtfertigen. Unser heiliger Glaube ruft laut nach Trennung von der Welt. Wir sollten uns weder nach der Welt noch nach unempfänglichen, herzlosen Namenschristen richten. „Verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes.“ Römer 12,2. Das ist ein Weg der Selbstverleugnung. Und wenn ihr glaubt, dass dieser Weg zu eng sei, dass zu viel Selbstverleugnung auf diesem schmalen Pfad gefordert würde oder wenn ihr sprecht, dass es zu schwer sei, alles aufzugeben, dann stellt euch einmal selbst die Frage: Was gab Christus für mich auf? Diese Frage stellt alles in den Schatten, was wir Selbstverleugnung nennen. Denkt an Gethsemane, wo Christi Schweiß wie große Blutstropfen zu Boden fiel! Ein einziger Engel wird vom Himmel gesandt, um den Sohn Gottes zu stärken. Folgt ihm auf dem Weg zum Richtplatz, wo er von dem wütenden Pöbel verlacht, verspottet und beleidigt wird! Schaut ihn, bekleidet mit jenem alten, purpurnen, königlichen Gewand! Hört die rohen Scherze und das grausame Gespött! Seht, wie sie dieser hehren Stirn die Dornenkrone aufsetzten! Wie sie ihn geißeln, dass die Dornen seine Schläfen durchdringen und das Blut über seine Wangen rinnt. Hört jene mörderische Menge, wie sie gierig nach dem Blut des Sohnes Gottes schreit! Ihren Händen ist er ausgeliefert, und sie führen den hohen Dulder, der bleich, schwach und einer Ohnmacht nahe ist, zu seiner Kreuzigung. Auf dem hölzernen Kreuz ausgestreckt, werden die Nägel durch seine zarten Hände und Füße getrieben. Vergesst nicht, wie er am Kreuz all die schrecklichen Stunden im Todeskampf hängt, bis die Engel vor dieser entsetzlichen Szene ihre Angesichter verhüllen und die Sonne ihren Schein verbirgt! Denkt an diese Begebenheiten und fragt dann, ob der Weg zu schmal ist. Nein, niemals! Z1.262.1 Teilen

In einem geteilten, halbherzigen Leben werdet ihr Zweifel und Finsternis antreffen. Ihr könnt euch weder des Glaubenstrostes noch des Friedens erfreuen, den die Welt gibt. Setzt euch nicht in Satans Lehnstuhl, um tatenlos zu bleiben, sondern erhebt euch und strebt dem hohen Ziel zu, das zu erreichen euer Vorrecht ist. Für Christum alles hinzugeben, das dürfen wir als Gnade ansehen. Blickt nicht auf das Leben anderer, um es nachzuahmen; denn das bringt euch nicht weiter. Ihr habt nur ein wahres, unfehlbares Vorbild. Am sichersten ist es, allein Jesu zu folgen. Wenn andere im Fahrwasser geistlicher Trägheit segeln, dann entschließt euch, ihnen den Rücken zu kehren und der Erhabenheit und Größe eines christlichen Charakters zuzusteuern, damit ihr des Himmels würdig seid. Schlaft nicht auf eurem Posten. Behandelt eure eigene Seele aufrichtig und gewissenhaft! Z1.262.2 Teilen

263

Ihr hegt ein Übel, das euer geistliches Leben zu zerstören droht. Die ganze Schönheit und Anziehungskraft der Heiligen Schrift wird es verdunkeln. Dabei handelt es sich um die Vorliebe für Erzählungen, Märchen und andere Lektüre, die keinen guten Einfluss auf das Gemüt eines Menschen ausüben, der in irgendeiner Weise zum Dienst für Gott geweiht ist. Dieser Lesestoff erzeugt eine ungesunde, fiebrige Erregung und macht das Gemüt für jeden geistlichen Dienst untauglich und ungeeignet. Die Seele wird dem Gebet und der Liebe zu geistlichen Gütern entwöhnt. Lesestoff jedoch, der Licht auf die Heilige Schrift wirft und euer Verlangen und euren Eifer, sie zu erforschen, verstärkt, ist nicht gefährlich, sondern nutzbringend. Ihr wurdet mir vorgeführt, wie ihr eure Augen von der Heiligen Schrift abgewendet und sie gespannt auf erregende Bücher gerichtet habt, welche der Religion tödlich sind. Je öfter und fleißiger ihr die Heilige Schrift erforscht, desto herrlicher wird sie euch erscheinen und umso weniger Geschmack werdet ihr an seichter Lektüre finden. Das tägliche Studium der Schrift hat einen heiligenden Einfluss auf den Geist. Ihr werdet die himmlische Atmosphäre atmen. Lasst dieses köstliche Buch mit eurem Herzen verbunden sein, und wenn ihr nicht ein noch aus wisst, wird es sich als Freund und Führer erweisen. Z1.263.1 Teilen

Ihr hattet euch in eurem Leben bestimmte Ziele gesteckt. Wie unerschütterlich und ausdauernd habt ihr dafür gearbeitet, sie zu erreichen. Ihr habt gerechnet und geplant, bis eure Wünsche verwirklicht waren. Nun aber liegt vor euch eine andere Aufgabe, die einer beharrlichen, unermüdlichen, lebenslangen Anstrengung wert ist. Es ist die Errettung eurer Seele, das ewige Leben. Dies erfordert allerdings Selbstverleugnung, Opfer und ein gründliches Studium. Ihr müsst gereinigt und geläutert werden, denn euch fehlt der errettende Einfluss des Geistes Gottes. Ihr gebt euch mit euren Freunden ab und vergesst dabei, dass ihr den Namen des Heilandes tragt. Ihr handelt und kleidet euch wie sie. Z1.263.2 Teilen

264

Schwester K, ich sah, dass du noch sehr an dir selbst zu arbeiten hast. Du musst vom Hochmut ablassen und dein ganzes Interesse der Wahrheit zuwenden. Deine ewigen Belange hängen von dem Weg ab, den du jetzt einschlägst. Wenn du nach dem ewigen Leben strebst, musst du dafür leben und deiner Eigenliebe entsagen. Trenne dich von der Welt, sondere dich ab! Dein Leben muss sich durch Nüchternheit, Wachsamkeit und Gebet auszeichnen. Engel überwachen die Entwicklung des Charakters und wägen den sittlichen Wert. All unsere Worte und Taten ziehen an Gottes prüfendem Auge vorüber. Das sind wahrlich bange und ernste Augenblicke. Die Hoffnung auf das ewige Leben kann man nicht auf schwachen Fundamenten errichten; sie muss zwischen Gott und euch selbst gefestigt werden. Manche stützen sich lieber auf das Urteil und die Erfahrung anderer, als dass sie sich der Mühe einer strengen Prüfung des eigenen Herzens unterziehen. Sie leben Monate und Jahre ohne Zeugnis des Heiligen Geistes und ohne Gewissheit über ihr Seelenheil dahin. Sie täuschen sich selbst; wohl besitzen sie eine vermeintliche Hoffnung, sie ermangeln aber in Wirklichkeit aller wesentlichen Eigenschaften eines Christen. Zuallererst muss ein durchgreifendes Werk am Herzen geschehen, dann wird auch die Lebensweise jenen edlen und erhabenen Charakter annehmen, der den wahren Nachfolger Christi auszeichnet. Das Ausleben unseres Glaubens erfordert besondere Anstrengungen und sittliche Tatkraft. Z1.264.1 Teilen

Gottes Kinder haben ihre eigene Art. Ihr Geist kann sich nicht mit dem Geist und Einfluss der Welt vermengen. Ihr dürft den Namen Christi nicht tragen, wenn ihr euch seiner nicht würdig erweist. Ein bloßes Lippenbekenntnis genügt nicht, wenn ihr Christo begegnen wollt. In einer so bedeutsamen Angelegenheit solltet ihr keiner Täuschung anheim fallen. Prüft sorgfältig die Grundlage eurer Hoffnung und befasst euch aufrichtig mit eurem Seelenheil! Eine scheinbare Hoffnung wird euch niemals retten können. Habt ihr den Preis überschlagen? Ich fürchte, nein! Entscheidet euch jetzt, ob ihr Jesus folgen wollt — koste es, was es wolle! Ihr könnt aber nicht zwei Herren dienen; hier Christi Nachfolger werden und euch dort der Gesellschaft derer erfreuen, die göttlichen Dingen keine Beachtung schenken. Eure Geister werden sich ebenso wenig verbinden können, wie dies Öl und Wasser vermögen. Z1.264.2 Teilen

265

Es ist etwas Großes, ein Kind Gottes und Miterbe Christi zu sein. Wenn euch diese Gnade widerfährt, werdet ihr auch mit Christo leiden. Gott sieht das Herz an. Ich sah, dass ihr ihn ernstlich suchen und den Maßstab eurer Frömmigkeit erhöhen müsst, da ihr sonst gewiss das ewige Leben verfehlen werdet. Stellt getrost die Frage: Hat Schw. White dies alles im Gesicht gesehen? Jawohl, und ich habe versucht, es euch vorzulegen und euch die gleichen Eindrücke zu vermitteln, die mir selbst zuteil wurden. Möge der Herr euch helfen, dies zu beachten! Z1.265.1 Teilen

Liebe Geschwister, wacht über eure Kinder mit inbrünstiger Sorgfalt. Der Geist und der Einfluss der Welt vereiteln in ihnen alle Bestrebungen, wahre Christen zu werden. Macht euren Einfluss geltend, sie von den jungen Freunden zu trennen, die an göttlichen Dingen keinen Anteil nehmen. Eure Kinder müssen ein Opfer bringen, wenn sie zuletzt den Himmel gewinnen wollen. Z1.265.2 Teilen

22224
104388
Weiter zu "Kapitel 50: Persönliche Erfahrung"
Stichwörter