Portrait von Ellen White
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Kapitel 54: Die kommende große Trübsal
Kapitel 54: Die kommende große Trübsal
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Ich sah größere Trübsal im Land, als wir bisher erlebt haben. Ich hörte Seufzen und Wehklagen und sah eine riesige Menschenmenge in lebhaftem Kampf. Das Dröhnen der Geschütze, Waffengeklirr, Nahkämpfe sowie das Stöhnen und Beten der Sterbenden konnte ich deutlich vernehmen. Die Erde war mit Toten und Verwundeten bedeckt. Drückende Not herrschte in vielen Behausungen verlassener, verzweifelter Familien. Schon jetzt leiden viele Familien unter Entbehrungen; und die Not wird noch größer werden. Viele Gesichter waren bleich, hager und hungergequält. Z1.282.1 Teilen

Ich sah, dass die Kinder Gottes durch christliche Gemeinschaft und Liebe eng miteinander verbunden sein sollten. Nur Gott kann in dieser Zeit des allgemeinen Unglücks in unserer Nation unser Schild und unsere Stärke sein. Gottes Volk muss erwachen. Die Gelegenheiten zur Ausbreitung der Wahrheit müssen wir ausnutzen, weil sie nicht lange anhalten werden. Mir wurden Elend, Verworrenheit und Hunger im Lande gezeigt. Satan ist jetzt bemüht, Gottes Volk in einem Zustand der Trägheit zu halten. Er will verhindern, dass es sein Teil in der Ausbreitung der Wahrheit erfüllt, damit es zuletzt in der Waage gewogen und zu leicht befunden werde. Z1.282.2 Teilen

Gottes Volk muss sich warnen lassen und die Zeichen der Zeit erkennen. Die Zeichen der Wiederkunft Christi sind zu deutlich, als dass sie bezweifelt werden könnten. Angesichts dieser Tatsache sollte jeder Einzelne, der die Wahrheit bekennt, ein lebendiger Zeuge sein. Gott ruft Prediger und Gemeindeglieder auf, endlich zu erwachen. Der ganze Himmel ist in Bewegung. Die Ereignisse auf Erden gehen dem Ende zu. Wir befinden uns inmitten der Gefahren der letzten Tage. Noch größere Gefahren stehen uns bevor, und dennoch sind wir nicht erwacht. Dieser Mangel an Ernst und Tatendrang im Werke Gottes ist beängstigend. An dieser Erstarrung erkennen wir das Wirken Satans. Er beherrscht die Herzen der ungeheiligten Sabbathalter und macht sie untereinander tadelsüchtig und missgünstig. Seine besondere Absicht besteht darin, Zertrennung anzurichten, damit Einfluss, Kraft und Arbeit der Diener Gottes auf ungeheiligte Gläubige verschwendet und ihre kostbare Zeit mit der Regelung kleiner Meinungsverschiedenheiten ausgefüllt werde, statt sie für die Verkündigung der Wahrheit unter Ungläubigen verwenden zu können. Z1.282.3 Teilen

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Mir wurde vorgeführt, dass einige unter Gottes Volk auf eine Änderung warten, auf eine zwingende, sie mitreißende Macht. Sie werden jedoch enttäuscht sein; denn sie leben in einer falschen Vorstellung. Ihre Aufgabe ist es, jetzt zu handeln, das Werk selbst anzupacken und Gott ernstlich um wahre Selbsterkenntnis zu bitten. Die hinreichende Wichtigkeit der Ereignisse, die sich vor unseren Augen abspielen, sollte uns veranlassen, alles zu tun, um die Wahrheit den Herzen all derer einzuprägen, die hören wollen. Die Ernte der Erde ist nahezu reif. Z1.283.1 Teilen

Es ist wichtig, dass die Prediger, die sich mit dem ernsten, verantwortungsvollen Werk der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft befassen, recht vor Gott stehen. Der Herr ist nicht um Mittel und Werkzeuge verlegen, mit denen er sein Werk voranzutreiben vermag. Er kann zu irgendeiner Zeit sprechen, durch wen er will. Sein Wort ist mächtig und wird ausrichten, wozu es gesandt ist. Doch wenn die Wahrheit Herz und Hände des Predigers nicht geheiligt, gereinigt und geläutert hat, ist er geneigt, das zu reden, was seiner eigenen unvollkommenen Erfahrung entspricht. Verkündet er dann die Entschlüsse seines ungeheiligten Denkens, so stammt sein Rat nicht von Gott, sondern von ihm selbst. Der von Gott Berufene aber soll heilig sein. Er ist auserwählt und von Menschen abgesondert und muss Beweise seiner heiligen Berufung erbringen. Seine Lebenshaltung soll zeigen, dass er dem die Treue hält, der ihn berufen hat. Z1.283.2 Teilen

Ein schreckliches Wehe gilt denen, die die Wahrheit predigen, aber durch sie nicht geheiligt werden. Es gilt auch denen, die bereit sind, den Ungeheiligten aufzunehmen und zu unterhalten, wenn er ihnen in Wort und Lehre dient. Ich bin in großer Sorge, weil das Volk Gottes vorgibt, die wichtige, ernste Wahrheit zu glauben, während ich weiß, dass viele von ihnen durch die Wahrheit weder bekehrt noch geheiligt sind. Menschen vermögen die gesamte Wahrheit zu hören und anzuerkennen und wissen dennoch nichts von der Macht der Gottseligkeit. Nicht alle, die die Wahrheit predigen, werden durch diese errettet werden. Der Engel sagte: „Reinigt euch, die ihr des Herrn Geräte tragt!“ Jesaja 52,11. Z1.283.3 Teilen

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Die Zeit ist gekommen, dass diejenigen, die den Herrn zu ihrem jetzigen und zukünftigen Schicksal erwählt haben, auf ihn allein trauen müssen. Jeder Einzelne, der sich zur Gottseligkeit bekennt, muss seine eigene Erfahrung besitzen. Eine genaue Aufzeichnung der Worte und Taten der Kinder Gottes wird von einem Engel vorgenommen. Engel überwachen die Charakterentwicklung und wägen den moralischen Wert. Diejenigen, die vorgeben, der Wahrheit zu glauben, sollten persönlich recht stehen und ihren ganzen Einfluss geltend machen, um andere zu belehren und für die Wahrheit zu gewinnen. Ihre Worte und Werke sind der Kanal, durch den die lauteren Grundsätze der Wahrheit und Frömmigkeit der Welt vermittelt werden. Sie sind das Salz und das Licht der Erde. Ich sah, dass wir im Aufblick zu Gott Licht und Frieden haben werden. Im Blick auf die Welt werden wir hingegen erkennen, dass uns bald jegliche Zuflucht fehlen und alles Angenehme schnell dahinschwinden wird. In Gott allein gibt es für uns Hilfe. In diesem Zustand irdischen Durcheinanders dürfen wir in der Kraft des lebendigen Glaubens ruhig, stark und sicher sein. Auch Frieden werden wir nur finden, wenn wir in Gott ruhen und auf seine Erlösung warten. Wir besitzen ein größeres Licht der Erkenntnis als unsere Väter. Gott kann uns nicht annehmen oder ehren, wenn wir ihm den gleichen Dienst und die gleichen Werke erweisen wie unsere Väter. Wir müssen auf Grund unserer Erkenntnis heute mehr tun, als sie getan haben. Ihre Treue und ihren Eifer sollten wir aber nachahmen; unser Licht sollten wir leuchten lassen, wie sie ihres leuchten ließen, und sollten so handeln, wie sie handeln würden, wenn sie in unseren Tagen lebten. Dienen wir Gott in dieser Weise, werden wir von ihm auch angenommen und gesegnet. Wir müssen in dem Licht wandeln, das auf uns scheint, sonst wird dieses Licht zur Finsternis werden. Gott fordert von uns, dass wir der Welt gegenüber in unserem Charakter und unseren Taten jene Fülle des Geistes der Verbundenheit und des Einsseins bekunden, die den heiligen Wahrheiten, die wir bekennen, und dem Geist jener Prophezeiungen, die sich in den letzten Tagen erfüllen werden, entsprechen. Die Wahrheit, die unser Verständnis erreichte, und das Licht, das die Seele erhellte, werden uns richten und verdammen, wenn wir uns abwenden und uns weigern, von ihnen geführt zu werden. Z1.284.1 Teilen

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Was soll ich sagen, um das Volk der Übrigen zu erwecken? Mir wurde gezeigt, dass uns schreckliche Ereignisse bevorstehen. Satan und seine Engel wenden alle ihnen zur Verfügung stehenden Kräfte an, um die Kinder Gottes zu beeinflussen. Er weiß, dass er ihrer sicher ist, wenn sie noch ein wenig länger schlafen; denn dann ist ihr Untergang gewiss. Ich ermahne alle, die den Namen Christi tragen, sich selbst genauestens zu prüfen und all ihr Unrecht völlig und sorgfältig zu bekennen, damit der berichtführende Engel Vergebung hinter ihren Namen eintragen kann. Mein Bruder, meine Schwester, kauft diese köstlichen Augenblicke der Gnade aus, sonst werdet ihr keine Entschuldigung vorbringen können. Wenn ihr euch nicht anstrengt, endlich wach zu sein, und wenn ihr nicht eifrig zur Buße seid, werden diese goldenen Gelegenheiten bald vorübergehen und ihr schließlich gewogen und zu leicht befunden werden. Dann werden eure qualvollen Schreie nichts mehr nützen, und das Wort des Herrn wird sich erfüllen: „Weil ich denn rufe, und ihr weigert euch, ich recke meine Hand aus, und niemand achtet darauf, und lasst fahren allen meinen Rat und wollet meine Strafe nicht; so will ich auch lachen in eurem Unglück und euer spotten, wenn da kommt, was ihr fürchtet, wenn über euch kommt wie ein Sturm, was ihr fürchtet, und euer Unglück als ein Wetter, wenn über euch Angst und Not kommt. Dann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich suchen, und nicht finden. Darum, dass sie hassten die Lehre und wollten des Herrn Furcht nicht haben, wollten meinen Rat nicht und lästerten alle meine Strafe: so sollen sie essen von den Früchten ihres Wesens und ihres Rats satt werden. Was die Unverständigen gelüstet, tötet sie, und der Ruchlosen Glück bringt sie um. Wer aber mir gehorcht, wird sicher bleiben und genug haben und kein Unglück fürchten.“ Sprüche 1,24-33. Z1.285.1 Teilen

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