Portrait von Ellen White
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Kapitel 55: Die Sklaverei und der Krieg
Kapitel 55: Die Sklaverei und der Krieg
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Gott züchtigt unsere Nation wegen des großen Verbrechens der Sklaverei. Er hat das Schicksal der Nationen in seiner Hand. Er wird den Süden strafen wegen der Sünde der Sklaverei und den Norden, weil er dieses schreckliche Übel so lange geduldet hat. Z1.286.1 Teilen

Auf der Konferenz in Roosevelt, New York, am 3. August 1861, wo die Geschwister sich zum Kasteien, Fasten und Beten versammelt hatten, ruhte der Geist des Herrn auf uns. In einem Gesicht wurde mir die Sünde der Sklaverei vorgeführt, die dieser Nation so lange zum Fluch gewesen ist. Das Sklaven-Flüchtlingsgesetz war dazu angetan, jedes edle, großmütige Gefühl des Mitleids, das sich im Herzen für den unterdrückten, leidenden Sklaven erheben könnte, auszulöschen. Es war in direktem Widerspruch zu den Lehren Christi. Gottes Geißel ist jetzt über die Nordstaaten erhoben, weil sie so lange der Zunahme der tyrannischen Macht gegen die Sklaven zugeschaut haben. Die Sünde der Männer im Norden, welche die Sklaverei befürworten, ist groß. Sie haben den Süden in der Sünde gestärkt, indem sie die Ausbreitung der Sklaverei gebilligt haben. Sie sind zum großen Teil mit verantwortlich, die Nation in die gegenwärtige beklagenswerte Situation gebracht zu haben. Z1.286.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass sich viele des Ausmaßes des Übels nicht bewusst sind, das über uns hereingebrochen ist. Sie haben sich geschmeichelt, dass die Schwierigkeiten der Nation bald beigelegt und Verwirrung und Krieg ein Ende haben würden. Aber alle werden bald davon überzeugt werden, dass in der Angelegenheit mehr steckt, als sie zunächst angenommen haben. Viele haben vom Norden erwartet, dass er einen Schlag tun und den Streit beenden werde. Z1.286.3 Teilen

Ich wurde zurückverwiesen auf das alte Israel, das von den Ägyptern gefangen gehalten wurde. Der Herr wirkte durch Mose und Aaron, um die Israeliten zu befreien. Vor Pharao wurden Wunder gewirkt, um ihn davon zu überzeugen, dass diese Männer speziell von Gott gesandt waren, um ihm zu gebieten, die Israeliten gehen zu lassen. Aber Pharaos Herz war verhärtet gegen die Boten Gottes, und er leugnete die Wunder ab, die vor ihm verrichtet wurden. Dann mussten die Ägypter Gottes Gerichte verspüren. Sie wurden von Plagen heimgesucht, und während sie darunter litten, versprach Pharao, Israel ziehen zu lassen. Sobald aber die Ursachen der Leiden entfernt waren, wurde sein Herz wieder hart. Seine Ratgeber und Machthaber machten sich gegen Gott stark und versuchten die Plagen als Folgen natürlicher Ursachen zu erklären. Jede Heimsuchung von Gott war schlimmer als die vorhergehende, doch sie diente nicht zur Befreiung der Kinder Israel, bis der Herr die Erstgeburten der Ägypter schlug. Angefangen vom König auf dem Thron bis zum Kleinsten und Geringsten war Trauern und Klagen. Dann gebot Pharao, die Israeliten ziehen zu lassen. Doch als die Ägypter ihre Toten begraben hatten, reute es sie, dass sie die Israeliten hatten ziehen lassen. Seine Ratgeber und Machthaber versuchten wieder, eine Erklärung für die Heimsuchung zu finden. Sie wollten nicht zugeben, dass die Heimsuchung oder Plage von Gott kam, und deshalb jagten sie den Israeliten nach. Z1.286.4 Teilen

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Als die Israeliten das ägyptische Heer, einige auf Rossen, andere auf Wagen und zum Kampf gerüstet, gewahr wurden, verzagten ihre Herzen. Das Rote Meer war vor ihnen, das Heer der Ägypter hinter ihnen. Sie konnten keinen Weg des Entrinnens erkennen. Unter den Ägyptern erhob sich ein Triumphgeschrei, denn sie sahen die Israeliten schon in ihrer Gewalt. Die Israeliten fürchteten sich sehr. Aber der Herr gebot Mose, ihnen zu befehlen, voranzugehen, den Stab in seiner Hand über das Meer auszustrecken und es zu teilen. Er tat so, und siehe, das Meer teilte sich, und die Kinder Israel gingen trockenen Fußes hindurch. Pharao hatte Gott so lange widerstanden und sein Herz gegen seine machtvollen, wunderbaren Werke verhärtet, dass er blind den Weg verfolgte, den Gott auf geheimnisvolle Weise für sein Volk bereitet hatte. Wiederum wurde Mose geboten, seine Hand über das Meer auszustrecken, und „das Wasser kam wieder in seiner Kraft“ und bedeckte das Heer der Ägypter, und alle ertranken. Z1.287.1 Teilen

Diese Szene wurde mir als Illustration vor Augen geführt, um die selbstsüchtige Liebe zur Sklaverei und die verzweifelten Maßnahmen darzustellen, die der Süden ergreifen würde, um diese Einrichtung beizubehalten, und wie weit sie gehen würden, bevor sie bereit wären, nachzugeben. Das System der Sklaverei hat menschliche Wesen herabgewürdigt und erniedrigt unter die Tierwelt; und die Mehrzahl der Sklavenhalter betrachten sie als solche. Das Gewissen dieser Dienstherren ist verletzt und verhärtet, wie es bei Pharao der Fall war. Wenn sie gezwungen würden, die Sklaven freizulassen, blieben ihre Grundsätze unverändert, und wenn es in ihrer Macht stünde, würden sie die Sklaven ihre Unterdrückung spüren lassen. Es schien mir im Augenblick unmöglich zu sein, das Sklaventum abzuschaffen. Gott allein kann den Sklaven aus der Hand seines schrecklichen, rücksichtslosen Unterdrückers befreien. Aller Missbrauch und alle Grausamkeit, die gegen den Sklaven ausgeübt wird, ist denen zuzuschreiben, die das Sklavensystem aufrechterhalten, seien es Männer des Südens oder des Nordens. Z1.287.2 Teilen

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Der Norden und der Süden wurden mir vorgeführt. Der Norden war bezüglich des Südens betrogen. Die Südländer sind besser für einen Krieg vorbereitet als es dargestellt wurde. Die meisten ihrer Männer sind geschickt im Gebrauch ihrer Waffen. Einige haben Erfahrung in der Kriegsführung, andere sind geübt durch gewöhnlichen Sport. In dieser Hinsicht sind sie dem Norden voraus; doch im Allgemeinen fehlt ihnen die Tapferkeit und die Ausdauer, welche die Männer aus dem Norden aufweisen. Z1.288.1 Teilen

Mir wurde ein Blick auf den unheilvollen Kampf in Manassas, Virginia, gestattet. Es war eine äußerst erregende, qualvolle Szene. Die Armee des Südens war absolut im Vorteil und war auf einen Vernichtungsschlag vorbereitet. Die Armee des Nordens ging im Triumph voran und zweifelte nicht an ihrem Sieg. Viele waren leichtsinnig und marschierten prahlerisch daher, als ob sie den Sieg schon errungen hätten. Als sie sich dem Kampffeld näherten, waren viele einer Ohnmacht nahe aus Müdigkeit und einem Mangel an Erfrischung. Sie hatten keinen so heftigen Angriff erwartet. Sie warfen sich ins Kampfgewühl und fochten tapfer, verzweifelt. Tote und Sterbende gab es auf beiden Seiten. Norden und Süden litten gleichermaßen. Die Männer des Südens bekamen den Kampf zu spüren und wären in kurzer Zeit weiter zurückgetrieben worden. Die Männer des Nordens rückten nach, trotz großer Verluste. Genau zu diesem Zeitpunkt kam ein Engel hernieder und wies mit seiner Hand rückwärts. Sofort entstand in den Schlachtreihen Verwirrung. Den Männern des Nordens erschien es so, als würden ihre Truppen zurückweichen, was aber in Wirklichkeit nicht der Fall war. Ein übereilter Rückzug begann. Dies schien mir ein Wunder zu sein. Z1.288.2 Teilen

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Dann wurde erklärt, dass Gott diese Nation in seiner Hand hält. Er würde nicht zulassen, dass Siege rascher erlangt werden könnten, als er es verordnete, und dass er in seiner Weisheit unter den Männern des Nordens keine größeren Verluste gestatten würde, als sie es für ihre Sünden verdient hätten. Wenn die Armee des Nordens zu dieser Zeit in ihrem geschwächten, erschöpften Zustand den Kampf weitergeführt hätte, würde die Vernichtung, die ihrer wartete, dem Süden großen Triumph bereitet haben. Gott wollte dies nicht gestatten und sandte seinen Engel, um dazwischenzutreten. Der plötzliche Rückzug der Truppen des Nordens ist für alle ein Geheimnis. Sie wissen nicht, dass Gottes Hand die Sache lenkte. Z1.289.1 Teilen

Die Verluste der Süd-Armee waren so groß, dass sie nicht wagten, sich zu rühmen. Der Anblick der Toten, der Sterbenden und Verwundeten gab ihnen keinen Mut zu triumphieren. Diese Verluste, die sie einstecken mussten, wo doch alle Vorteile auf ihrer Seite gewesen waren, alle Nachteile aber auf Seiten des Nordens, verwirrten sie. Sie wussten, wenn der Norden die gleichen Möglichkeiten gehabt hätte wie sie, der Sieg auf seiner Seite gewesen wäre. Ihre einzige Hoffnung besteht darin, Stellungen zu beziehen, die schwer zu erreichen sind, von wo aus sie einen schrecklichen Vernichtungskampf führen können. Z1.289.2 Teilen

Der Süden hat sehr an Stärke zugenommen, seit seine Rebellion begann. Wenn der Norden zielsichere Maßnahmen ergriffen hätte, wäre diese Rebellion im Keime erstickt worden. Aber was zu Beginn klein war, hat an Kraft und Zahl zugenommen, bis es äußerst mächtig geworden ist. Andere Nationen beobachten diese Nation aufmerksam, zu welchem Zweck, wurde mir nicht gesagt. Sie treffen Vorbereitung für irgendein Ereignis. Unter unsern Staatsmännern besteht die größte Verwirrung und Besorgnis. Sklaverei-Befürworter und Verräter sind mitten unter ihnen, und während diese angeblich die Union unterstützen, haben sie Einfluss darauf, Entscheidungen herbeizuführen, die den Süden sogar begünstigen. Z1.289.3 Teilen

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Ich sah die Erdbewohner in äußerster Verwirrung. Krieg, Blutvergießen, Mangel, Hungersnot und Pestilenz herrschten überall. Als diese Dinge die Kinder Gottes umgaben, drängten sie sich dicht zusammen und vergaßen ihre kleinen Schwierigkeiten. Alle Ehrsucht wurde aufgegeben und durch tiefste Demut ersetzt. Leiden, Verlegenheit und Entbehrung brachten alle zur Vernunft, und die Leidenschaftlichen und Unvernünftigen wurden normal und handelten taktvoll und klug. Z1.290.1 Teilen

Dann wurde meine Aufmerksamkeit von dieser Szene abgelenkt. Es schien eine kleine Zeitspanne des Friedens zu sein. Dann wurden mir wieder die Erdbewohner gezeigt, und wieder war alles in größter Verwirrung, Streit, Krieg und Blutvergießen mit Hungersnot und Pestilenz wüteten allenthalben. Andere Nationen waren in diesen Krieg und diese Verwirrung verwickelt. Der Krieg verursachte Hungersnot. Der Mangel und das Blutvergießen führten zu Pestilenz. Und dann verschmachteten die Herzen der Menschen „vor Furcht und Warten der Dinge, die kommen sollen auf Erden.“ Lukas 21,26. Z1.290.2 Teilen

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