Portrait von Ellen White
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Kapitel 59: Die Macht des Beispiels
Kapitel 59: Die Macht des Beispiels
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In des Apostel Paulus Brief an Titus lesen wir: „Und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsers Heilandes, Jesu Christi, der sich selbst für uns gegeben hat, auf dass er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken.“ Titus 2,13.14. Dieses große Werk wird nur für diejenigen verrichtet, die willig sind, gereinigt zu werden, abgesondert zu sein und die eifrig zu guten Werken sind. Wie viele schrecken vor dem Läuterungsprozess zurück! Sie sind nicht bereit, die Wahrheit auszuleben und in den Augen der Welt als sonderlich zu erscheinen. Dieses Vermischen mit der Welt ist es, das unsere geistliche Gesinnung, unsere Reinheit und unsern Eifer zerstört. Satan übt ständig seine Macht aus, die Empfindungen der Kinder Gottes abzustumpfen, damit ihr Gewissen sie nicht des Unrechts überführt und damit das Zeichen des Unterschiedes zwischen ihnen und der Welt zerstört wird. Z1.296.3 Teilen

297

Ich habe oft Briefe erhalten worin Fragen betreffs der Kleidung gestellt werden. Einige haben nicht richtig verstanden, was ich geschrieben habe. Gerade jene, die mir als Nachahmer der Moden der Welt gezeigt wurden, waren sehr langsam und die Letzten, sich angesprochen zu fühlen oder zu reformieren. Andere wiederum, denen es an Geschmack und Ordnungssinn fehlte, haben Vorteile aus dem gezogen, was ich geschrieben habe, und sind ins andere Extrem verfallen. Da sie glaubten, frei von Stolz zu sein, haben sie solche, die sich nett und ordentlich kleideten, als eitel angesehen. Einige haben Eigentümlichkeit und Sorglosigkeit betreffs der Kleidung als besondere Tugend betrachtet. Solche vernichten ihren Einfluss bei den Ungläubigen. Sie erwecken Abscheu bei jenen, denen sie nutzen könnten. Z1.297.1 Teilen

Während die Gesichte Stolz und Nachahmung der weltlichen Moden tadelten, haben sie auch solche gerügt, die in ihrer Kleidung nachlässig waren und denen es an Reinlichkeit mangelte, sowohl was ihre Person als auch ihre Kleidung anbetrifft. Besonders wurde mir gezeigt, dass diejenigen, die sich zur gegenwärtigen Wahrheit bekennen, am Sabbat sorgfältig darauf achten sollten, so vor Gott zu erscheinen, dass man sehen kann, wie wir den Schöpfer respektieren, der diesen Tag geheiligt und besonders geehrt hat. Alle, die dem Sabbat Ehre erweisen möchten, sollten sauber, nett und ordentlich gekleidet erscheinen, denn sie nahen sich dem eifersüchtigen Gott, der durch Unreinlichkeit und Unordnung beleidigt wird und der jedes Zeichen von Unehrerbietigkeit wahrnimmt. Einige haben geglaubt, es sei verkehrt, irgendetwas auf dem Kopf zu tragen außer einem Sonnenhut. Das ist absolut extrem. Es kann nicht eitel geheißen werden, wenn jemand einen netten, einfachen Hut aus Stroh oder Seide trägt. Wenn wir unseren Glauben ausleben, wird er uns veranlassen, so einfach in der Kleidung und eifrig zu guten Werken zu sein, dass wir als eigentümlich betrachtet werden. Wenn wir aber den Geschmack für Ordnung und Nettigkeit der Kleidung verlieren, verlassen wir in Wirklichkeit die Wahrheit, denn die Wahrheit erniedrigt nie, sie erhöht. Ungläubige betrachten Sabbathalter als heruntergekommen, und wenn Personen nachlässig in ihrer Kleidung, grob und ungehobelt in ihrem Verhalten sind, bestärken sie Ungläubige in dieser Schlussfolgerung. Z1.297.2 Teilen

298

Diejenigen, die sich inmitten der Gefahren der letzten Tage als Christen bekennen und nicht das demütige, selbstverleugnende Vorbild nachahmen, begeben sich in die Reihen Satans. Er betrachtet sie als seine Untertanen. Sie dienen seinen besonderen Absichten ebenso, wie alle andern seiner Untergebenen, denn sie haben den Namen, dass sie leben, und sind tot. Andere nehmen sie zum Vorbild, und indem sie ihnen nachfolgen, verlieren sie den Himmel. Hätten sie nicht gesagt, sie seien Christen, würde man ihr Beispiel nicht nachgeahmt haben. Diese ungeheiligten Bekenner sind sich des Gewichts ihres Einflusses nicht bewusst. Sie machen den Kampf viel schwerer für diejenigen, die Gottes abgesondertes Volk sein möchten. In Titus 2,15 bezieht sich Paulus auf jenes Volk, das nach dem Kommen Christi Ausschau hält. Er sagt: „Solches rede und ermahne und strafe mit ganzem Ernst. Lass dich niemand verachten.“ Z1.298.1 Teilen

Wenn wir gegen Stolz und Nachahmung der Moden der Welt zeugen, begegnet man uns mit Entschuldigungen und Selbstrechtfertigung. Einige führen das Beispiel von andern an. Solche und solche Schwester trägt Reifröcke; wenn es für mich verkehrt ist, dann ist es auch für sie verkehrt. Kinder führen das Beispiel anderer Kinder an, deren Eltern Sabbathalter sind. Bruder A. ist Diakon der Gemeinde. Seine Kinder tragen Reifröcke, und wieso ist es schlimmer, wenn ich sie trage, als wenn sie es tun? Diejenigen, die durch ihr Beispiel ungeheiligten Bekennern Argumente gegen jene liefern, die ein abgesondertes Volk sein wollen, legen den Schwachen einen Stolperstein in den Weg. Sie müssen ihres Beispiels wegen Rechenschaft vor Gott ablegen. Oft werde ich gefragt: „Was hältst du von Reifröcken?“ Ich antworte: „Ich habe dir die Erkenntnis vermittelt, die mir gegeben wurde. Es wurde mir gezeigt, dass Reifröcke eine Schande sind, und dass wir nicht in geringster Weise einer solchen Mode mit ihren lächerlichen Auswüchsen folgen sollten.“ Z1.298.2 Teilen

299

Oft bin ich erstaunt zu hören: „Schwester White sagt, es sei nicht verkehrt, schmale Reifröcke zu tragen.“ Niemand hat je solche Worte von mir gehört. Nach dem, was mir über Reifröcke gezeigt wurde, könnte mich nichts veranlassen, irgendjemand zu ermutigen, so etwas zu tragen. Schwere gesteppte Kleidung und Reifröcke sind beide unnötig. Er, der uns erschaffen hat, beabsichtigte niemals, dass wir derartig durch Reifröcke oder dergleichen verunstaltet werden sollten. Aber die Kinder Gottes haben sich so lange von den Erfindungen und Moden der Welt leiten lassen, dass sie unwillig sind, unabhängig von ihnen zu sein. Wenn ich die Schrift studiere, bin ich alarmiert wegen des Israels der letzten Tage. Sie werden ermahnt, dem Götzendienst zu entfliehen. Ich fürchte, dass sie schlafen und der Welt so gleichförmig sind, dass es schwer ist, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient, zu unterscheiden. Der Abstand zwischen Christo und seinem Volk nimmt zu, während er zwischen ihm und der Welt gerínger wird. Die Unterscheidungsmerkmale zwischen Christi bekenntlichen Nachfolgern und der Welt sind beinahe verschwunden. Gleich dem alten Israel folgen sie den Gräueln der umliegenden Völker. Z1.299.1 Teilen

Von dem, was mir gezeigt wurde, weiß ich, dass Reifröcke eine Schande sind. Sie sind unanständig, und die Kinder Gottes irren, wenn sie dieser Mode auch nur im geringsten folgen oder sie begünstigen. Solche, die bekennen, zu Gottes auserwähltem, abgesonderten Volk zu gehören, sollten Reifröcke ablehnen, und ihr Verhalten sollte ein lebendiger Tadel für solche sein, die sie tragen. Einige mögen sagen, diese Kleidung sei bequem. Ich bin viel gereist, und ich habe sehr oft die Unbequemlichkeit der Reifröcke gesehen. Solche, die sagen, dass sie die Reifröcke aus Gesundheitsgründen tragen, ziehen sie auch im Winter an, wo sie zu größerem Schaden gereichen, als die schweren Steppröcke. Während ich mit der Bahn oder in Kutschen reiste, war ich oft versucht zu sagen: O Sittsamkeit, wo ist dein Erröten? Ich habe viele Menschen eng aneinandergedrängt in Zügen stehen sehen, und damit Raum für alle war, mussten die Reifröcke angehoben werden, was sie in eine höchst unanständige Form brachte. Und die Entblößung der Figur war bei jenen, die Reifröcke trugen, zehnmal größer als bei denen, die keine trugen. Wäre es nicht um der Mode willen, würde man jene, die sich so entblößten und zur Schau stellten, auspfeifen; aber Sittsamkeit und Schamgefühl müssen der Modegöttin geopfert werden. Möge der Herr sein Volk von dieser schrecklichen Sünde befreien! Gott wird kein Erbarmen mit den Sklaven der Mode haben. Gesetzt der Fall, es wäre etwas bequemer, Reifröcke zu tragen, beweist dies, dass es recht ist, sie zu tragen? Lass die Mode sich ändern, und von Bequemlichkeit wird keine Rede mehr sein. Es ist die Pflicht eines jeden Gotteskindes zu fragen: „Worin bin ich von der Welt getrennt?“ Lasst uns ein wenig Unbequemlichkeit ertragen und uns auf der sicheren Seite befinden. Welches Kreuz tragen die Kinder Gottes? Sie vermengen sich mit der Welt, nehmen an ihrem Geiste teil und kleiden sich, sprechen und handeln wie sie. Z1.299.2 Teilen

300

Lest 1.Timotheus 2,9.10: „Desgleichen dass die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern, wie sich‘s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.“ Und 1.Petrus 3,3-5: „Ihr Schmuck soll nicht auswendig sein mit Haarflechten und Goldumhängen oder Kleideranlegen, sondern der verborgene Mensch des Herzens unverrückt mit sanftem und stillem Geiste; das ist köstlich vor Gott. Denn also haben sich auch vorzeiten die heiligen Weiber geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und ihren Männern untertan waren.“ Z1.300.1 Teilen

Die Macht des Beispiels ist groß. Schwester A. wagt es, schmale Reifröcke zu tragen. Schwester B. sagt: Es ist nicht verkehrter für mich, Reifröcke anzuziehen, wie für Schwester A, und ihre sind bereits ein wenig größer. Schwester C. ahmt das Beispiel von Schwester A. und B. nach, ihre Reifröcke sind noch etwas weiter, aber alle behaupten, ihre Reifröcke seien schmal. Z1.300.2 Teilen

Eltern, die ihre Kinder dem Übel der Nachahmung weltlicher Moden entziehen wollen, haben einen schweren Stand. Man sagt zu ihnen: „Warum, Mutter, tragen die Schwestern A., B. und C. Reifröcke; wenn es für mich verkehrt ist, dann ist es auch für sie verkehrt.“ Was können Eltern sagen? Sie sollten ihren Kindern ein rechtes Beispiel geben, und obgleich das Vorbild bekenntlicher Nachfolger Christi die Kinder veranlasst zu denken, ihre Eltern seien zu genau und zu streng in ihren Einschränkungen, wird Gott doch die Bemühungen dieser gewissenhaften Eltern segnen. Wenn Eltern keinen entschlossenen, festen Standpunkt einnehmen, werden ihre Kinder mit dem Strom hinweggeschwemmt; denn Satan und seine Engel wirken auf ihre Gemüter ein, und das Beispiel ungeheiligter Religionsbekenner macht das Werk des Überwindens weit schwieriger für sie. Doch im Glauben an Gott und ernstem Gebet sollten gläubige Eltern auf dem rauen Pfad der Pflicht voranstreben. Der Weg des Kreuzes führt vorwärts und aufwärts. Wenn wir darauf fortschreiten, müssen wir die irdischen Dinge immer weiter zurücklassen. Während die Welt und fleischliche Bekenner abwärts dem Tod zueilen, müssen jene, die den Hügel erklimmen, sich anstrengen, oder sie werden von den andern mitgerissen. Z1.300.3 Teilen

301

Die Kinder der Welt werden Kinder der Finsternis genannt. Sie sind vom Gott dieser Welt verblendet und werden vom Geist des Fürsten der Finsternis geleitet. Sie können sich himmlischer Dinge nicht erfreuen. Die Zuneigung der Kinder des Lichts ist auf die Dinge im Himmel gerichtet. Sie lassen die Dinge dieser Welt hinter sich. Sie folgen dem Gebot: „Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab.“ 2.Korinther 6,17. Hier ist eine Verheißung, die an Bedingungen geknüpft ist: „So will ich euch annehmen.“ Von Anbeginn hat Christus seine Kinder aus der Welt heraus erwählt und von ihnen gefordert, getrennt zu sein und keine Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis zu haben. Wenn sie Gott lieben und seine Gebote halten, werden sie weit davon entfernt sein, die Freundschaft und die Vergnügungen der Welt zu lieben. Es besteht keine Übereinstimmung zwischen Christo und Belial. Z1.301.1 Teilen

Der Prophet Esra und andere treue Diener der jüdischen Gemeinde waren erstaunt, als die Fürsten zu ihnen kamen und sagten: „Das Volk Israel und die Priester und Leviten sind nicht abgesondert von den Völkern in den Ländern nach ihren Gräueln.“ Esra 9,1. „Und nach dem allem, was über uns gekommen ist um unsrer bösen Werke großer Schuld willen, hast du, unser Gott, unsre Missetat verschont und hast uns eine Errettung gegeben, wie es da steht. Sollten wir wiederum deine Gebote lassen fahren, dass wir uns mit den Völkern dieser Gräuel befreundeten ? Wirst du nicht über uns zürnen, bis dass es ganz aus sei, dass nichts Übriges noch keine Errettung sei? Herr, Gott Israels, du bist gerecht; denn wir sind übrig geblieben als Errettete, wie es heute steht. Siehe, wir sind vor dir in unsrer Schuld; denn um deswillen ist nicht zu bestehen vor dir.“ Esra 9,13-15. Z1.301.2 Teilen

302

„Auch alle Obersten unter den Priestern samt dem Volk machten des Sündigens viel nach allerlei Gräueln der Heiden und verunreinigten das Haus des Herrn, das er geheiligt hatte zu Jerusalem. Und der Herr, ihrer Väter Gott, sandte zu ihnen durch seine Boten früh und immerfort; denn er schonte seines Volkes und seiner Wohnung. Aber sie spotteten der Boten Gottes und verachteten seine Worte und äfften seine Propheten, bis der Grimm des Herrn über sein Volk wuchs, dass kein Heilen mehr da war.“ 2.Chronik 36,14-16. Z1.302.1 Teilen

„Darum haltet meine Satzungen und Rechte, und tut dieser Gräuel keine, weder der Einheimische noch der Fremdling unter euch; denn alle solche Gräuel haben die Leute dieses Landes getan, die vor euch waren, und haben das Land verunreinigt.“ 3.Mose 18,26.27. Z1.302.2 Teilen

„Der Herr allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm. Er ließ ihn hoch herfahren auf Erden und nährte ihn mit den Früchten des Feldes und ließ ihn Honig saugen aus den Felsen und Öl aus den harten Steinen, Butter von den Kühen und Milch von den Schafen samt dem Fetten von den Lämmern und feiste Widder und Böcke mit fetten Nieren und Weizen und tränkte ihn mit gutem Traubenblut. Da aber Jesurun fett ward, ward er übermütig. Er ist fett und dick und stark geworden und hat den Gott fahren lassen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet und hat ihn zum Eifer gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt. Sie haben den Teufeln geopfert und nicht ihrem Gott, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die zuvor nicht gewesen sind, die ihre Väter nicht geehrt haben. Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du aus der Acht gelassen und hast vergessen Gottes, der dich gemacht hat. Und da es der Herr sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter, und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist eine verkehrte Art, es sind untreue Kinder. Sie haben mich gereizt an dem, das nicht Gott ist; mit ihrer Abgötterei haben sie mich erzürnt. Und ich will sie wieder reizen an dem, das nicht ein Volk ist; an einem törichten Volk will ich sie erzürnen. Denn ein Feuer ist angegangen durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Hölle und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge.“ 5.Mose 32,16-22. Z1.302.3 Teilen

303

Hier lesen wir die Warnungen, die Gott den alten Israeliten gab. Es bereitete ihm kein Vergnügen, dass sie so lange in der Wüste umherwandern mussten. Er würde sie sofort ins verheißene Land gebracht haben, wenn sie sich unterworfen und freudig gewesen wären, sich von ihm führen zu lassen. Doch weil sie ihn in der Wüste so oft erbitterten, schwur er ihnen in seinem Zorn, dass sie nicht zu seiner Ruhe eingehen würden, außer den zweien, die ihm bereitwillig folgten. Gott forderte von seinem Volk, dass es sein Vertrauen allein auf ihn setzen sollte. Er wollte nicht, dass sie Hilfe von solchen empfingen, die ihm nicht dienten. Z1.303.1 Teilen

Bitte lest Esra 4,1-5: „Da aber die Widersacher Juda‘s und Benjamins hörten, dass die Kinder der Gefangenschaft dem Herrn, dem Gott Israels, den Tempel bauten, kamen sie zu Serubabel und zu den Obersten der Vaterhäuser und sprachen zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen; denn wir suchen euren Gott gleichwie ihr, und wir haben ihm geopfert, seit der Zeit da Asar-Haddon, der König von Assyrien, uns hat heraufgebracht. Aber Serubabel und Jesua und die andern Obersten der Vaterhäuser in Israel antworteten ihnen: Es ziemt sich nicht, uns und euch, das Haus unsers Gottes zu bauen; sondern wir wollen allein bauen dem Herrn, dem Gott Israels, wie uns Kores, der König in Persien, geboten hat. Da hinderte das Volk im Lande die Hand des Volkes Juda und schreckten sie ab im Bauen und dingten Ratgeber wider sie und verhinderten ihren Rat.“ Z1.303.2 Teilen

304

Esra 8,21-23: „Und ich ließ daselbst am Wasser bei Ahava ein Fasten ausrufen, dass wir uns demütigten vor unserm Gott, zu suchen von ihm einen richtigen Weg für uns und unsre Kinder und alle unsre Habe. Denn ich schämte mich, vom König Geleit und Reiter zu fordern, uns wider die Feinde zu helfen auf dem Wege. Denn wir hatten dem König gesagt: Die Hand unsres Gottes ist zum Besten über alle, die ihn suchen, und seine Stärke und Zorn über alle, die ihn verlassen. Also fasteten wir und suchten solches von unserm Gott, und er hörte uns.“ Z1.304.1 Teilen

Der Prophet und diese Väter betrachteten die Landesbewohner nicht als Anbeter des wahren Gottes. Obgleich diese Freundschaft bekundeten und ihnen helfen wollten, wagten sie nicht, sich mit ihnen zu vereinigen in irgendetwas, das seine Anbetung betraf. Als sie sich auf die Reise nach Jerusalem begaben, um den Tempel aufzubauen und den Gottesdienst wiederherzustellen, wollten sie den König nicht um Schutz auf dem Wege bitten, sondern durch Fasten und Gebet ersuchten sie den Herrn um Hilfe. Sie glaubten, dass Gott sie verteidigen und seinen Dienern in ihren Bemühungen, ihm zu dienen, gnädig sein würde. Der Schöpfer aller Dinge benötigt zur Aufrichtung seiner Anbetung nicht die Hilfe seiner Feinde. Er verlangt nicht nach dem Opfer der Gottlosigkeit noch anerkennt er die Opfer solcher, die anstatt dem Herrn andern Göttern dienen. Z1.304.2 Teilen

Wir hören oft die Bemerkung: „Ihr schließt euch zu sehr ab.“ Als Volk wären wir zu jedem Opfer bereit, um Seelen zu retten und sie zur Wahrheit zu bringen. Aber uns mit ihnen zu vereinigen, das zu lieben, was sie lieben und uns auf Freundschaft mit der Welt einzulassen, das wagen wir nicht, denn dann wären wir in Feindschaft mit Gott. Z1.304.3 Teilen

Wenn wir die folgenden Schrifttexte lesen, werden wir sehen, wie Gott das alte Israel betrachtete: Z1.304.4 Teilen

Psalm 135,4: „Denn der Herr hat sich Jakob erwählt, Israel zu seinem Eigentum.“ Z1.304.5 Teilen

5.Mose 14,2: „Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott; und der Herr hat dich erwählt, dass du sein Eigentum seist, aus allen Völkern, die auf Erden sind.“ Z1.304.6 Teilen

5.Mose 7,6.7: „Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott, Dich hat der Herr, dein Gott erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, darum dass euer mehr wäre als alle Völker, denn du bist das kleinste unter allen Völkern.“ Z1.304.7 Teilen

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2.Mose 33,16: „Denn wobei soll doch erkannt werden, dass ich und dein Volk vor deinen Augen Gnade gefunden haben, außer wenn du mit uns gehst, auf dass ich und dein Volk gerühmt werden vor allem Volk, das auf dem Erdboden ist?“ Z1.305.1 Teilen

Wie oft empörten sich die alten Israeliten! Wie oft wurden sie von Gerichten heimgesucht und Tausende erschlagen, weil sie nicht den Geboten Gottes gehorchen wollten, der sie erwählt hatte! Das Israel Gottes in diesen letzten Tagen ist ständig in Gefahr, sich mit der Welt zu vermischen und alle Zeichen zu verlieren, die es als auserwähltes Volk Gottes ausweisen. Lest wieder Titus 2,13-15. Wir werden hier auf die letzten Tage verwiesen, wo Gott sich ein abgesondertes Volk reinigt. Wollen wir ihn herausfordern wie das alte Israel? Sollen wir seinen Zorn herausfordern, indem wir von ihm abweichen, uns mit der Welt vermischen und den Bräuchen der Nationen um uns her folgen? Z1.305.2 Teilen

Das, was göttlich ist, hat der Herr für sich abgesondert. Diese Hingabe an Gott und Trennung von der Welt wird sowohl im Alten als auch im Neuen Testament deutlich und bestimmt gefordert. Zwischen dem, was der Welt angehört, und dem, was er sich aus der Welt erwählt und geheiligt hat, ist eine Trennungswand aufgerichtet. Die Berufung und der Charakter des Volkes Gottes sind etwas Besonderes, seine Ansichten sind etwas Besonderes, und dies Besondere unterscheidet es von allen andern Völkern. Alle Kinder Gottes auf Erden sind ein Leib, von Anbeginn bis zum Ende der Zeit. Sie haben ein Haupt, das den Körper leitet und regiert. Die gleichen ausdrücklichen Anweisungen, die dem alten Israel erteilt wurden, gelten Gottes Volk auch heute, nämlich von der Welt getrennt zu sein. Das große Haupt der Gemeinde hat sich nicht geändert. Die Erfahrung der Christen in diesen Tagen gleicht in mancherlei Hinsicht den Wanderungen des alten Israel. Lest bitte 1.Korinther 10, besonders die Verse 6-15: „Das ist aber uns zum Vorbilde geschehen, dass wir nicht uns gelüsten lassen des Bösen, gleichwie jene gelüstet hat. Werdet auch nicht Abgöttische, gleichwie jener etliche wurden, wie geschrieben steht: ‚Das Volk setzte sich nieder, zu essen und zu trinken, und stand auf, zu spielen‘. ... Lasset uns aber auch Christum nicht versuchen, wie etliche von jenen ihn versuchten und wurden von den Schlangen umgebracht. Muret auch nicht, gleichwie jener etliche murrten und wurden umgebracht durch den Verderber. Solches alles widerfuhr jenen zum Vorbilde; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen ist. Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle. Es hat euch noch keine denn menschliche Versuchung betreten; aber Gott ist getreu, der euch nicht lässt versuchen über euer Vermögen, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende gewinne, dass ihr‘s könnet ertragen. Darum, meine Liebsten, fliehet von dem Götzendienst! Als mit den Klugen rede ich; richtet ihr, was ich sage.“ 1.Korinther 10,6-15. Z1.305.3 Teilen

306

1.Johannes 3,1: „Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, dass wir Gottes Kinder sollen heißen! Darum kennt euch die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht.“ Z1.306.1 Teilen

1.Johannes 2,15-17: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist: des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.“ Z1.306.2 Teilen

2.Petrus 2,20: „Denn so sie entflohen sind dem Unflat der Welt durch die Erkenntnis des Herrn und Heilandes Jesu Christi, werden aber wiederum in denselben verflochten und überwunden, ist mit ihnen das Letzte ärger geworden denn das Erste.“ Z1.306.3 Teilen

Jakobus 4,4: „Wisset ihr nicht, dass der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist ? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.“ Z1.306.4 Teilen

Jakobus 1,27: „Ein reiner unbefleckter Gottesdienst vor Gott dem Vater ist der: Die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich von der Welt unbefleckt erhalten.“ Z1.306.5 Teilen

Titus 2,12: „Und züchtigt uns, dass wir sollen verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt“ Z1.306.6 Teilen

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Römer 12,2: „Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“ Z1.307.1 Teilen

Johannes 17,14.15: „Ich habe ihnen gegeben dein Wort, und die Welt hasste sie; denn sie sind nicht von der Welt, wie ich denn auch nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie von der Welt nehmest, sondern dass du sie bewahrest vor dem Übel. ...“ Z1.307.2 Teilen

Johannes 17,17: „Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.“ Lukas 6,22.23: „Selig seid ihr, so euch die Menschen hassen und euch absondern und schelten euch und verwerfen euren Namen als einen bösen um des Menschensohnes willen. Freut euch alsdann und hüpfet; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Desgleichen taten ihre Väter den Propheten auch.“ Z1.307.3 Teilen

Johannes 15,16-19: „Ihr habt mich nicht erwählt; sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, dass ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe, auf dass, so ihr den Vater bittet in meinem Namen, er‘s euch gebe. Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebet. So euch die Welt hasst, so wisset, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich habe euch von der Welt erwählt, darum hasst euch die Welt.“ Z1.307.4 Teilen

1.Johannes 4,4.5: „Kindlein, ihr seid von Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer, als der in der Welt ist. Sie sind von der Welt; darum reden sie von der Welt, und die Welt hört sie.“ Z1.307.5 Teilen

1.Johannes 2,5.6: „Wer aber sein Wort hält, in solchem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer da sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat.“ Z1.307.6 Teilen

1.Petrus 2,9: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht;“ Z1.307.7 Teilen

308

Wenn wir Gottes Wort lesen, wie klar erscheint es dann, dass sein Volk abgesondert und verschieden von der es umgebenden Welt sein muss! Unsere Stellung ist von großer Bedeutung und furchterweckend. Wie wichtig ist es, Christi Vorbild nachzuahmen und zu wandeln, wie er gewandelt ist. „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Matthäus 16,24. Die Meinungen und die Weisheit von Menschen dürfen uns weder leiten noch beherrschen. Sie führen immer vom Kreuz weg. Christi Diener haben weder ihr Heim noch ihren Schatz hier. Möchten doch alle von ihnen begreifen, dass es nur der Regierung unseres Herrn zuzuschreiben ist, dass wir uns noch des Friedens und der Sicherheit inmitten unserer Feinde erfreuen dürfen. Es ist nicht unser Vorrecht, besondere Gunstbeweisungen von der Welt zu fordern. Wir müssen zustimmen, arm und verachtet unter den Menschen zu leben, bis der Kampf beendet und der Sieg errungen ist. Die Glieder Christi sind berufen, von der Freundschaft und dem Geist der Welt auszugehen und getrennt zu sein. Ihre Kraft und Macht besteht darin, von Gott erwählt und angenommen zu sein. Z1.308.1 Teilen

Der Sohn Gottes war der Erbe aller Dinge, und die Herrschaft und die Herrlichkeit der Reiche dieser Welt waren ihm verheißen. Als er aber in dieser Welt erschien, geschah es ohne Reichtum und Pracht. Die Welt verstand sein Einssein mit dem Vater nicht. Seine Vorzüglichkeit, die Herrlichkeit seines göttlichen Charakters war den Menschen verborgen. Er wurde von ihnen „verachtet“ und „für nichts geachtet“. „Wir aber hielten für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.“ Jesaja 53,3.4. Gleichwie Christus in der Welt war, so sind auch seine Nachfolger hier. Sie sind die Kinder Gottes und Miterben Christi. Das Reich und die Herrschaft gehören ihnen. Die Welt versteht nicht ihren Charakter und ihre heilige Berufung. Sie begreift nicht, dass sie der himmlischen Familie angegliedert sind. Ihre Verbindung und Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn liegt nicht offen auf der Hand. Während die Welt ihre Niedrigkeit und ihre Schmach sieht, erscheint nicht, was sie sind und was sie sein werden. Sie sind Fremdlinge. Die Welt kennt sie nicht und würdigt auch nicht die Beweggründe, von denen sie sich leiten lassen. Z1.308.2 Teilen

309

Die Welt reift ihrem Untergang entgegen. Gott kann die Sünder nicht mehr viel länger dulden. Sie werden die Hefe seines Zorneskelches, unvermischt mit Gnade, ausleeren müssen. Jene, die Erben Gottes und Miterben Christi an einem unvergänglichen Erbe sein werden, müssen etwas Besonderes sein. Ja, so besonders, dass Gott ihnen ein Siegel aufdrücken und sie als sein Eigentum, ganz ihm gehörend, kennzeichnen kann. Glaubt ihr, dass Gott ein Volk annehmen, ehren und anerkennen wird, das so mit der Welt vermischt ist, dass es sich nur dem Namen nach von dieser unterscheidet? Lest noch einmal Titus 2,13-15. Bald wird erkennbar sein, wer sich auf des Herrn Seite befindet, wer sich des Heilandes nicht schämt. Solche, die nicht den Mut aufbringen, gewissenhaft ihre Stellung vor Ungläubigen zu behaupten, die Moden der Welt aufzugeben und Christi selbstverleugnendes Leben nachzuahmen, schämen sich seiner und lieben sein Beispiel nicht Z1.309.1 Teilen

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