Portrait von Ellen White
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Kapitel 61: Philosophie und lose Verführung
Kapitel 61: Philosophie und lose Verführung
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Es wurde mir gezeigt, dass wir sehr auf der Hut sein und beharrlich den Einflüsterungen und Erfindungen Satans Widerstand leisten müssen. Er hat sich als ein Engel des Lichts verstellt und betrügt Tausende und führt sie gefangen. Die Vorteile, die er aus der Psychologie zieht, sind furchtbar. Hier schleicht er sich schlangengleich ein, um das Werk Gottes zu verderben. Die Wunder und Werke Christi möchte er als Resultat menschlicher Geschicklichkeit und Macht erscheinen lassen. Wenn er das Christentum offen und kühn angreifen würde, würde dies den Christen in Not und Qual zu den Füssen seines Erlösers bringen, und sein starker, mächtiger Befreier würde den dreisten Widersacher in die Flucht schlagen. Deshalb verkleidet er sich in einen Engel des Lichts und wirkt auf den Verstand ein, um von dem einzig sicheren und rechten Weg abzubringen. Die Wissenschaften der Phrenologie [Schädellehre], Psychologie und des Mesmerismus sind der Kanal, durch welchen er unmittelbarer zu dieser Generation kommt, und er wirkt mit jener Macht, die seine Anstrengungen nahe am Abschluss der Gnadenzeit kennzeichnen soll. Z1.311.2 Teilen

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Lest 2.Thessalonicher 2,8-12: „Und alsdann wird der Boshafte offenbart werden, welchen der Herr umbringen wird mit dem Geist seines Mundes und wird durch die Erscheinung seiner Zukunft ihm ein Ende machen, ihm, dessen Zukunft geschieht nach der Wirkung des Satans mit allerlei lügenhaften Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, auf dass sie selig würden. Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, dass sie glauben der Lüge, auf dass gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit.“ Z1.312.1 Teilen

Durch diese Wissenschaften hat Satan sich unbemerkt eingeschlichen und hat die Gemüter Tausender vergiftet und sie zum Unglauben verführt. Es gefällt ihm sehr, wenn die Kenntnis dieser Wissenschaften weite Verbreitung findet. Diesen Plan hat er selbst ersonnen, um Zugang zu Gemütern zu finden und sie nach seinem Willen zu beeinflussen. Während man annimmt, dass ein menschlicher Verstand imstande ist, einen andern so wunderbar zu beeinflussen, ist Satan sofort zur Stelle, sich einzuschleichen und zur Rechten und zur Linken zu wirken. Und während jene, die diesen Wissenschaften ergeben sind, sie himmelhoch preisen, da diese doch ein so großes und gutes Werk verrichten, wie sie bekräftigen, hegen und verherrlichen sie Satan in Person, der „mit allerlei lügenhaftigen Kräften und Zeichen und Wundern und mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit“ wirkt. Der Engel sagte: „Bemerke seinen Einfluss. Der Kampf zwischen Christo und Satan ist noch nicht beendet.“ Dieses Eindringen Satans durch die Wissenschaften hat seine satanische Majestät gut geplant, und in den Gemütern Tausender wird es nach und nach den wahren Glauben an Christum als den Messias und Sohn Gottes auslöschen. Z1.312.2 Teilen

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Ich wurde hingewiesen auf die Macht Gottes, die sich durch Mose offenbarte, als der Herr ihn zu Pharao sandte. Satan verstand sein Geschäft und war zur Stelle. Er wusste sehr wohl, dass Mose von Gott erwählt war, das Knechtschaftsjoch der Kinder Israel zu brechen, und dass er in seinem Wirken Christi erstes Kommen, um Satans Macht über die menschliche Familie zu brechen und seine Gefangenen zu befreien, darstellte. Satan wusste, dass Christus bei seinem Erscheinen machtvolle Taten und Wunder vollbringen würde, damit die Welt erkennen möchte, dass der Vater ihn gesandt hatte. Er zitterte um seine Macht. Er beriet sich mit seinen Engeln, wie er ein Werk tun könnte, das einem zweifachen Zweck diente: 1. Den Einfluss des Werkes zu zerstören, das Gott durch seinen Diener Mose verrichtete, indem er durch seine Helfershelfer wirkte und dadurch das echte Werk Gottes nachahmte. 2. Durch sein Wirken durch die Zauberer einen Einfluss auszuüben, der durch alle Zeitalter wirksam war und in den Gemütern vieler den wahren Glauben an die machtvollen Wunder und Taten, die Christus bei seinem Kommen auf diese Erde verrichten würde, zu vernichten. Er wusste, dass sein Reich in Mitleidenschaft gezogen werden würde, denn die Macht, die er über die Menschheit hatte, würde Christo unterworfen werden. Mose wurde nicht von menschlichem Einfluss oder menschlicher Macht beherrscht, als er jene Wunder vor Pharao verrichtete. Es war die Macht Gottes. Die Zeichen und Wunder wurden durch Mose vollführt, um Pharao zu überzeugen, dass der große „ICH BIN“ ihn gesandt hatte, um Pharao zu gebieten, Israel ziehen zu lassen, dass es ihm diene. Z1.313.1 Teilen

Pharao rief Zauberer herbei, damit sie ihre Künste ausübten. Sie zeigten ebenfalls Zeichen und Wunder, denn Satan kam ihnen zu Hilfe, um durch sie zu wirken. Doch selbst hier erwies sich das Werk Gottes der Macht Satans überlegen, denn die Zauberer konnten nicht alle Wunder tun, die Gott durch Mose tat. Nur einige davon vermochten sie zu tun. Die Stäbe der Zauberer wurden zu Schlangen, aber Aarons Stab verschlang sie. Als die Zauberer versuchten, Mücken hervorzubringen, gelang es ihnen nicht. Durch die Macht Gottes wurden sie gezwungen, selbst vor Pharao die Macht Gottes anzuerkennen: „Das ist Gottes Finger.“ 2.Mose 8,15. Satan wirkte durch die Zauberer auf eine Art und Weise, dazu angetan, das Herz des Tyrannen Pharao gegen die wunderbaren Offenbarungen der Macht Gottes zu verhärten. Satan versuchte den Glauben von Mose und Aaron an den göttlichen Ursprung ihrer Mission wankend zu machen, und dann gewönnen seine Werkzeuge, die Zauberer, die Oberhand. Satan war nicht bereit, die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft befreit zu sehen, damit sie Gott dienen konnten. Die Zauberer verfehlten, das Wunder der Stechmücken nachzuahmen, und hinfort konnten sie Mose und Aaron nicht mehr nachahmen. Gott gestattete Satan nicht, weiterzugehen, und die Zauberer konnten sich selbst nicht vor den Plagen retten. „Da fuhren auf böse schwarze Blattern ... also dass die Zauberer nicht konnten vor Mose stehen vor den bösen Blattern; denn es waren an den Zauberern ebenso wohl böse Blattern als an allen Ägyptern.“ 2.Mose 9,10.11. Z1.313.2 Teilen

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Gottes kontrollierende Macht verstopfte hier den Kanal, durch welchen Satan wirkte, und ließ selbst jene, durch welche Satan so wunderbar gewirkt hatte, seinen Zorn fühlen. Pharao wurden genügend Beweise gegeben, um zu glauben, wenn er nur wollte. Mose wirkte durch die Macht Gottes. Die Zauberer wirkten nicht allein durch ihre eigene Wissenschaft, sondern durch die Macht ihres Gottes, des Teufels, der erfinderisch sein betrügliches Werk der Nachahmung von Gottes Werk betrieb. Z1.314.1 Teilen

Während wir uns dem Abschluss der Zeit nähern, wird das menschliche Gemüt bereitwilliger von Satans Betrügereien beeinflusst. Er verleitet betrogene Sterbliche dazu, die Wunder Christi auf allgemeine Gesetze zurückzuführen. Satan hatte schon immer den Ehrgeiz, die Werke Christi nachzuahmen und seine eigene Macht und seine Ansprüche geltend zu machen. Im Allgemeinen tut er dies nicht offensichtlich und kühn. Er ist erfinderisch und weiß, dass er in seinem Werk den besten Erfolg hat, wenn er zum armen, gefallenen Menschen in der Gestalt eines Engels des Lichts kommt. In der Wüste kam Satan zu Christo in der Gestalt eines schönen jungen Mannes, — der mehr einem Monarchen als einem gefallenen Engel glich — und er führte die Schrift in seinem Munde. Er sagte: „Es steht geschrieben.“ Unser leidender Heiland begegnete ihm mit der Schrift und sagte: „Es steht geschrieben.“ Satan zog Vorteil aus dem schwachen, leidenden Zustand Christi, der die menschliche Natur auf sich genommen hatte. Z1.314.2 Teilen

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Lest Matthäus 4,8-11: „Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: ‚Das alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest‘. Da sprach Jesus zu ihm: ‚Hebe dich weg von mir Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen‘. Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm.“ Z1.315.1 Teilen

Hier führte Satan Christo die Welt im anziehendsten Lichte vor und deutete ihm an, dass er nicht so viel zu leiden brauchte, um die Reiche dieser Erde zu erlangen. Satan würde alle seine Ansprüche aufgeben, wenn Christus nur ihn anbeten würde. Satans Unzufriedenheit im Himmel nahm ihren Anfang, weil er nicht der erste und höchste Befehlshaber sein konnte — Gott ebenbürtig und über Christum erhöht. Er empörte sich und verlor seine Stellung; und er, mitsamt jenen, die mit ihm sympathisierten, wurden aus dem Himmel ausgestoßen. In der Wüste hoffte er durch den schwachen, leidenden Zustand Christi Vorteil zu erringen und von ihm die Huldigung zu empfangen, die ihm im Himmel verwehrt wurde. Aber Jesus gab selbst in seinem ohnmächtigen und erschöpften Zustand nicht für einen Augenblick der Versuchung Satans nach, sondern bewies seine Überlegenheit und übte seine Autorität aus, indem er Satan gebot: „Hebe dich weg von mir, Satan!“ was heißt: Verlasse mich. Satan war zuschanden geworden. Dann studierte er, wie er sein Ziel erreichen und Anbetung von der menschlichen Rasse erlangen konnte, die ihm im Himmel verwehrt und auf Erden von Jesu verweigert wurde. Hätte er bei Christo Erfolg gehabt, wäre der Erlösungsplan vereitelt worden, und er wäre erfolgreich gewesen, die Menschheit in hoffnungsloses Elend zu stürzen. Aber das, was Satan bei Christo nicht erreichen konnte, hat er beim Menschen erreicht. Z1.315.2 Teilen

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Wenn Satan den menschlichen Verstand so umnebeln und betrügen kann, dass Sterbliche glauben, ihnen wohne die Kraft inne, große und gute Werke zu vollführen, hören sie auf, sich auf Gott zu verlassen, das für sie zu tun, was sie sich einbilden, durch innewohnende Kraft selbst tun zu können. Sie anerkennen keine höher stehende Macht. Sie geben Gott nicht die Ehre, die er fordert und welche seiner erhabenen und vorzüglichen Majestät gebührt. Auf diese Weise wird Satans Absicht erreicht. Er frohlockt, dass gefallene Menschen sich in Anmaßung erhöhen, wie er es im Himmel tat und wurde ausgestoßen. Er weiß, dass der Untergang für den Menschen ebenso sicher ist, wenn er sich erhöht, wie es bei ihm der Fall war. Z1.316.1 Teilen

Satan erlitt in der Wüste, wo er Christum versuchte, einen Fehlschlag. Der Erlösungsplan ist durchgeführt worden. Ein teurer Preis wurde für die Erlösung des Menschen gezahlt. Und jetzt versucht Satan das Fundament der Hoffnung des Christen zu untergraben und die Gemüter der Menschen in eine solche Bahn zu lenken, dass sie keinen Nutzen von dem großen dargebrachten Opfer erlangen oder dadurch gerettet werden können. Durch allerlei „Verführung zur Ungerechtigkeit“ verleitet er den Menschen zu der Annahme, er könne sehr gut ohne eine Versöhnung auskommen, dass er es nicht nötig habe sich auf einen gekreuzigten und auferstandenen Heiland zu verlassen, da des Menschen eigene Verdienste ihn zu Gottes Gunst berechtigten. Dann zerstört er des Menschen Vertrauen in die Bibel, denn er weiß, dass er sicher ist, wenn er hierin Erfolg hat, und der Glaube an den Aufklärer, der ihn kennzeichnet, zerstört ist. Er verblendet die Sinne des Menschen mit der Täuschung, es gebe keinen persönlichen Teufel. Die daran glauben machen keine Anstrengung, irgendjemand zu widerstehen und zu bekämpfen, an dessen Existenz sie gar nicht glauben. So kommen arme, blinde Sterbliche schließlich zu dem Schluss: „Was auch immer ist, ist recht.“ Sie anerkennen keinen Maßstab, der ihr Verhalten regelt. Z1.316.2 Teilen

Satan verführt viele zu dem Glauben, dass das Gebet zu Gott nutzlos und eine bloße Form sei. Er weiß sehr wohl, wie notwendig andächtiges Nachsinnen und Gebet sind, um Christi Nachfolger wach zu halten, damit sie seiner List und seinem Betrug Widerstand leisten können. Durch seine Erfahrungen möchte er die Gemüter von diesen wichtigen Übungen abhalten, damit die Seele sich nicht auf den Allmächtigen stützt und von ihm Kraft erhält, seinen Angriffen zu widerstehen. Ich wurde auf die innigen, wirksamen Gebete des alten Volkes Gottes verwiesen. „Elia war ein Mensch gleich wie wir und er betete“ ernstlich. Daniel betete dreimal täglich zu Gott. Satan ist zornig beim Ton eines innigen Gebets, denn er weiß, dass er Verlust erleiden wird. Daniel wurde über die Fürsten und Landvögte gesetzt, da ein hoher Geist in ihm war. Gefallene Engel befürchteten, dass sein Einfluss ihre Herrschaft über die Herrscher des Königreiches schwächen würde, denn Daniel besaß hohe Befehlsgewalt. Die anklägerische Schar böser Engel schürten bei den Fürsten und Landvögten Neid und Eifersucht, und sie überwachten Daniel sehr genau, um irgendetwas bei ihm zu finden, dessen sie ihn beim König anklagen konnten. Aber sie fanden nichts. Dann trachteten diese Helfer Satans seine Treue zu Gott als Ursache zu seinem Untergang zu benutzen. Böse Engel legten den Plan für sie, und diese Helfer führten ihn bereitwillig aus. Z1.316.3 Teilen

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Der König war betreffs des spitzfindigen Anschlags, der gegen Daniel verübt werden sollte, unwissend. Mit voller Kenntnis von dem königlichen Erlass, beugt Daniel sich immer noch vor seinem Gott vor „offenem Fenster“. Er betrachtet das Gebet zu Gott als von größerer Wichtigkeit, dass er lieber sein Leben verlieren würde, als dieses zu vernachlässigen. Wegen seines Gebets zu Gott wird er in die Löwengrube geworfen. Soweit hatten die bösen Engel Erfolg. Aber Daniel fährt fort zu beten, selbst in der Löwengrube. Wurde den Löwen gestattet, ihn zu zerreißen? Vergaß Gott ihn dort? O nein; Jesus, der machtvolle Befehlshaber des Himmelsheeres sandte seinen Engel, den Rachen der hungrigen Löwen zuzuhalten, dass sie dem betenden Gottesmann nicht den geringsten Schaden zufügen durften. Es ging in dieser schrecklichen Grube ganz friedlich zu. Der König war Zeuge seiner Bewahrung und befreite ihn mit Ehren. Satan und seine Engel erlitten eine Niederlage und waren zornig. Die Helfer, deren sie sich bedient hatten, wurden verurteilt, auf die gleiche schreckliche Art umzukommen, die sie zur Vernichtung Daniels geplant hatten. Z1.317.1 Teilen

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Das Gebet des Glaubens ist die große Stärke des Christen und wird mit Sicherheit die Oberhand gegen Satan gewinnen. Deshalb flüstert er uns ein, wir hätten das Gebet nicht nötig. Den Namen Jesu, unseres Fürsprechers, verabscheut er, und wenn wir ihn allen Ernstes um Hilfe bitten, ist Satans Heer alarmiert. Es dient seinem Zweck sehr, wenn wir die Ausübung des Gebets vernachlässigen, denn dann werden seine lügenhaften Wunder bereitwilliger akzeptiert. Das, was er bei der Versuchung Christi nicht erreichte, kann er beim Menschen erreichen, indem er ihnen mit seinen betrüglichen Versuchungen naht. Manchmal erscheint er als liebenswürdige junge Person oder als ein wunderschönes Schattenbild. Er bewirkt Heilungen und wird von betrogenen Sterblichen als Wohltäter unserer Rasse angebetet. Phrenologie [Lehre vom Zusammenhang zwischen Schädelform und geistig-sittlichen Anlagen] und Mesmerismus werden sehr hoch eingeschätzt. Sie sind gut an ihrem Platz; aber sie werden von Satan als sein wirksamstes Werkzeug benutzt, um Seelen zu betrügen und zu vernichten. Seine Kunstgriffe und Erfindungen werden angenommen als vom Himmel kommend, und der Glaube an den Aufklärer, die Bibel, ist in den Gemütern Tausender ausgelöscht. Hier empfängt Satan die Anbetung, die seiner satanischen Majestät schmeichelt. Tausende sprechen mit diesem Dämonengott, erhalten Anweisungen von ihm und handeln nach seiner Anweisung. Die Welt, die sich einbildet, solch großen Nutzen durch Phrenologie und tierischen Mesmerismus zu empfangen, war nie so verdorben wie heute. Satan benutzt genau diese Dinge, um die Tugend zu vernichten und das Fundament für den Spiritismus zu legen. Z1.318.1 Teilen

Ich wurde auf folgende Schriftstelle hingewiesen, die besonders auf den modernen Spiritismus anzuwenden ist: „Sehet zu, dass euch niemand beraube durch die Philosophie und lose Verführung nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach Christo.“ Kolosser 2,8. Es wurde mir gezeigt, dass Tausende durch die Theorie der Phrenologie und des tierischen Magnetismus beeinflusst und dadurch dem Unglauben in die Arme getrieben wurden. Wer in diesen Bahnen denkt, verliert meist bald sein Gleichgewicht und gerät unter die Herrschaft eines Dämonen. „Lose Verführung“ erfüllt die Sinne armer Sterblicher. Sie glauben von sich aus genügend Kraft zu besitzen, um große Taten vollbringen zu können, so dass sie nicht die Notwendigkeit einer höheren Macht erkennen wollen. Ihre Lebens- und Glaubensgrundsätze sind „nach der Menschen Lehre und nach der Welt Satzungen, und nicht nach Christo“. Diese Philosophie hat Jesus sie nicht gelehrt. Nichts Derartiges findet sich in seinen Lehren. Er lenkt den Geist armer Sterblicher nicht auf sie selbst oder auf eine Kraft, die sie besitzen, sondern er richtet ihre Aufmerksamkeit immer wieder auf Gott, den Schöpfer des Universums, als den Ursprung ihrer Kraft und Weisheit. In Kolosser 2,18 ist eine besondere Warnung gegeben: „Lasset euch niemand das Ziel verrücken, der nach eigener Wahl einhergeht in Demut und Geistlichkeit der Engel, davon er nie etwas gesehen hat, und ist ohne Ursache aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn.“ Z1.318.2 Teilen

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Die Verfechter des Spiritismus kommen in einer gefälligen, bezaubernden Weise, um euch zu verführen. Und wenn ihr ihren Lügen Gehör schenkt, werdet ihr vom Feind der Gerechtigkeit betrogen und gewiss euren Lohn verlieren. Hat euch der faszinierende Einfluss des Erzbetrügers erst einmal überwältigt, so seid ihr vergiftet. Sein tödlicher Einfluss verdirbt und zerstört euren Glauben an die Gottessohnschaft Christi, und ihr hört auf, der Macht seines Blutes zu vertrauen. Die durch diese Philosophie Getäuschten haben durch den Betrug Satans ihren Lohn verloren. Sie bauen auf ihre Verdienste, unterziehen sich freiwilliger Demut, sind sogar bereit, Opfer zu bringen, erniedrigen sich selbst und überlassen es ihrem Verstand, den größten Unsinn zu glauben. Die absurdesten Ideen empfangen sie durch diejenigen, von denen sie glauben, es seien ihre verstorbenen Freunde. Satan hat ihre Augen so geblendet und ihre Urteilskraft so entstellt, dass sie das Unheil nicht bemerken. Sie führen die Aufträge aus, von denen sie annehmen, dass sie von ihren verstorbenen Freunden kommen, die jetzt angeblich Engel in einer „höheren Sphäre“ sind. Z1.319.1 Teilen

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Satan hat eine absolut sichere, bestrickende Täuschungsart gewählt, die darauf berechnet ist, die Sympathie derer zu gewinnen, die ihre Lieben bereits ins Grab gelegt haben. Böse Engel nehmen die Gestalt dieser geliebten Angehörigen an und beziehen sich auf Ereignisse, die mit deren Leben zusammenhängen. Sie führen Handlungen aus genauso, wie ihre Freunde bei Lebzeiten. Auf diese Weise täuschen sie die Verwandten der Verstorbenen und erwecken in ihnen den Glauben, dass die toten Freunde Engel seien, die sie umschweben und mit ihnen verkehren. Diese Erscheinungen betrachten sie mit einer gewissen götzendienerischen Verehrung, und — was sie auch sagen mögen — hat größeren Einfluss auf sie als das Wort Gottes. Die bösen Engel, die sich anmaßen, jene toten Freunde zu sein, werden entweder das Wort Gottes als unbedeutende Fabeln verwerfen oder aber, wenn es ihrem Zweck dienlich ist, die wesentlichen Teile, die von Christo zeugen und den Weg zum Himmel weisen, auswählen und die klaren Aussagen der Heiligen Schrift verdrehen, damit sie ihrer eigenen verderbten Natur entsprechen und Seelen zugrunde richten. Mit der gebührenden Aufmerksamkeit dem Wort Gottes gegenüber können sich alle Menschen, die es ernsthaft wollen, über diese seelenverderbende Täuschung klar werden. Die Heilige Schrift erklärt mit bestimmten Worten: „Denn die Lebendigen wissen, dass sie sterben werden; die Toten aber wissen nichts, sie haben auch keinen Lohn mehr — denn ihr Gedächtnis ist vergessen, dass man sie nicht mehr liebt noch hasst noch neidet — und haben kein Teil mehr auf der Welt an allem, was unter der Sonne geschieht.“ Prediger 9,5.6. Z1.320.1 Teilen

Menschen, die sich täuschen ließen, beten böse Engel an, indem sie ihnen glauben, dass sie die Geister ihrer verstorbenen Freunde seien. Das Wort Gottes erklärt nachdrücklich, dass die Toten kein Teil mehr haben an allem, was unter der Sonne geschieht. Die Spiritisten sagen, dass die Toten alles wissen, was unter der Sonne geschieht, dass sie mit ihren Freunden auf der Erde in Verbindung stehen, ihnen wertvolle Aufklärung geben und Wunder tun. „Die Toten werden dich, Herr, nicht loben, noch die hinunterfahren in die Stille.“ Psalm 115,17. Satan verstellt sich zum Engel des Lichts und arbeitet mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit. Er, der den Sohn Gottes, der als Menschensohn ein wenig niedriger war denn die Engel, mit sich führen konnte und ihn auf die Zinne des Tempels stellte, ihn dann auf einen sehr hohen Berg führte, um ihm alle Reiche der Welt zu zeigen, kann seine Macht über die menschliche Familie ausüben, die weit weniger Stärke und Weisheit besitzt als der Sohn Gottes, selbst nachdem er die menschliche Natur angenommen hatte. Z1.320.2 Teilen

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In dieser entarteten Zeit übt Satan seine Herrschaft über alle aus, die das Richtige verlassen und sich auf sein Gebiet begeben. An solchen Menschen erprobt er seine Macht in alarmierender Weise. Ich wurde auf folgende Worte hingewiesen: „Der ... sich einlässt in Sachen, die er nicht gesehen hat, ohne Grund aufgeblasen von seinem fleischlichen Sinn.“ Kolosser 2,18 (Schlachter). Ich sah, dass manche ihre Neugier befriedigen und sich mit dem Teufel zu schaffen machen. Vom Spiritismus haben sie keine rechte Vorstellung, sonst wendeten sie sich mit Schrecken von dem Gedanken ab, die Rolle des Mediums zu übernehmen. Dennoch wagen sie es und bringen sich damit selbst in eine Lage, die es Satan ermöglicht, seine Macht über sie auszuüben. Diese Menschen glauben, dass sie nicht in Satans Fänge fallen werden; doch sie wissen nicht, was sie tun. Sie wagen sich auf teuflisches Gebiet und fordern Satan geradezu heraus, über sie zu herrschen. Dieser mächtige Verderber betrachtet sie als seine ihm zustehende Beute und übt oftmals sogar gegen ihren Willen seine Macht aus. Wenn sie über sich selbst bestimmen wollen, können sie es nicht; denn sie haben ihm ihren Verstand ausgeliefert, und Satan wird seine Ansprüche nicht aufgeben. Keine Macht kann den in seinen Schlingen gefangenen Menschen befreien, außer der Macht Gottes in Erhörung der ernsten Gebete seiner treuen Nachfolger. Z1.321.1 Teilen

Die einzige Sicherheit besteht heute im Suchen nach der im Wort Gottes geoffenbarten Wahrheit. Der Sabbat, die Natur des Menschen und das Zeugnis Jesu sind die großen bedeutsamen Wahrheiten, die verstanden werden müssen. Sie werden sich als ein Anker erweisen, der Gottes Volk in diesen gefahrvollen Zeiten bewahrt. Die Masse der Menschheit zieht jedoch Fabeln vor und verachtet die Wahrheiten aus Gottes Wort. „Dafür dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, auf dass sie selig würden. Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, dass sie glauben der Lüge.“ 2.Thessalonicher 2,10.11. Z1.321.2 Teilen

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Die Ausschweifendsten und Lasterhaftesten werden von diesen satanischen Geistern, von denen sie annehmen, dass es die Seelen ihrer verstorbenen Freunde seien, sehr umschmeichelt. Sie sind ohne Ursache aufgeblasen in ihrem fleischlichen Sinn. „Und hält sich nicht an dem Haupt, aus welchem der ganze Leib durch Gelenke und Fugen Handreichung empfängt und zusammengehalten wird und also wächst zur göttlichen Größe.“ Kolosser 2,19. Sie verleugnen den, der dem ganzen Leib Handreichung tut, damit jedes Glied zur göttlichen Größe heranwachse. Z1.322.1 Teilen

Eitle Philosophie. Die Glieder des Leibes werden in der Regel durch das Haupt beherrscht. Die Spiritisten missachten den Einfluss des Hauptes und glauben, dass alle Glieder des Leibes selbständig handeln können und dass sie durch fest gefügte Gesetze in einen fortschreitenden Zustand der Vollkommenheit geführt werden. „Ich bin der rechte Weinstock, und mein Vater der Weingärtner. Eine jegliche Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jegliche, die da Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe. ... Bleibet in mir, und ich in euch. Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von ihr selber, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und müssen brennen.“ Johannes 15,1.2.4-6. Z1.322.2 Teilen

Christus ist die Quelle unserer Kraft. Er ist der Weinstock, wir sind die Reben. Wir müssen Nahrung vom lebendigen Weinstock empfangen. Der Kraft und Nahrung dieses Weinstocks beraubt, wären wir als Glieder des Leibes ohne Haupt und damit genau in der Lage, in der Satan uns haben möchte, um uns so zu beherrschen, wie es ihm gefällt. Er wirkt „mit allerlei Verführung zur Ungerechtigkeit unter denen, die verloren werden, dafür dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, auf dass sie selig würden. Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, dass sie glauben der Lüge“. 2.Thessalonicher 2,10.11. Der Spiritismus ist eine Lüge, die sich auf die erste, große, eindeutige Unwahrheit gründet: „Ihr werdet mitnichten des Todes sterben.“ 1.Mose 3,4. Tausende setzen das Haupt beiseite und handeln ohne Christum. Ein anderer regiert ihren Leib — Satan! Z1.322.3 Teilen

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Mir wurde gezeigt, dass Satan die Sinne nur dann beherrschen kann, wenn sie ihm überlassen werden. Alle, die vom Rechten abweichen, befinden sich jetzt in ernster Gefahr. Sie trennen sich von Gott und der Obhut seiner Engel. Satan, der immer auf der Lauer liegt, um Seelen zugrunde zu richten, beginnt dann, ihnen seine Trugbilder vorzuführen. Solche sind in äußerster Gefahr. Wenn sie die Mächte der Finsternis erkennen und nun versuchen, ihnen zu widerstehen und sich selbst aus den Schlingen Satans zu befreien, werden sie große Anstrengungen machen müssen. Sie haben sich auf Satans Grund gewagt, und der Erzfeind erhebt Anspruch auf sie. Er wird nicht zögern, all seine Kräfte einzusetzen und alle seine bösen Heere zu Hilfe zu rufen, um auch nur einen Menschen den Händen Christi zu entreißen. Diejenigen, die den Teufel herausforderten, sie zu versuchen, müssen verzweifelte Anstrengungen machen, um dem Einfluss seiner Macht zu entkommen. Doch wenn sie beginnen, sich von ihm zu lösen, werden die Engel Gottes, die sie einst betrübt haben, zu ihrer Hilfe eilen. Satan und seine Engel sind darüber unwillig, dass sie ihre Beute verlieren. Sie streiten und kämpfen mit aller Schärfe gegen die heiligen Engel. Doch wenn alle, die geirrt haben, unaufhörlich bitten und in tiefer Demut ihr Unrecht bekennen, werden Engel, die sich durch besondere Stärke auszeichnen, die Oberhand gewinnen und sie der Macht Satans entreißen. Z1.323.1 Teilen

Als sich der Schleier lüftete und ich die Verderbtheit unserer Zeit sah, wurde mein Herz betrübt, und mein Geist war einer Ohnmacht nahe. Die Bewohner der Erde füllten den Kelch ihres Frevels. Der Zorn Gottes ist entflammt und wird nicht eher gestillt werden, bis die Sünder von der Erde vertilgt sind. Satan ist der persönliche Feind Christi. Er ist der Urheber und Anführer jeder Art von Empörung im Himmel und auf Erden. Sein Grimm nimmt noch zu, und wir können uns die Größe seiner Macht gar nicht vorstellen. Wenn doch unsere Augen die gefallenen Engel bei ihrem Werk an denen, die unbekümmert sind und sich selbst außer Gefahr wähnen, wahrnehmen könnten, fühlten wir uns nicht so sicher; denn böse Engel folgen ständig unseren Spuren. Die Bereitschaft böser Menschen, nach den Einflüsterungen Satans zu handeln, nehmen wir als gegeben an; doch während unsere Sinne gegen seine unsichtbaren Helfer ungeschützt sind, gewinnen diese an Boden und wirken Zeichen und Wunder vor unseren Augen. Ob wir wohl in der Lage sein werden, ihnen mithilfe des Wortes Gottes, der einzigen Waffe, die wir erfolgreich benutzen können, zu widerstehen? Z1.323.2 Teilen

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Manche werden versucht sein, diese Wunder als von Gott gewirkt anzunehmen. Vor unseren Augen werden Kranke geheilt und Wunder geschehen. Sind wir auf die Versuchung vorbereitet, die uns erwartet, wenn Satan seine Verführungskünste noch vollendeter entfalten wird? Werden nicht viele Seelen in seine Schlinge treten und gefangen werden? Durch das Abweichen von den klaren Vorschriften und Geboten Gottes und durch Hören auf Fabeln werden die Sinne vieler Menschen dahin geführt, Satans Lügenwunder anzuerkennen. Wir alle müssen uns jetzt wappnen für den Kampf, in dem wir uns dann zu behaupten haben. Vertrauen zum Worte Gottes, das unter Gebet durchforscht und ausgelebt werden muss, wird unser Schild gegen Satans Macht sein. Es wird uns durch das Blut Christi zum Sieg verhelfen. Z1.324.1 Teilen

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