Portrait von Ellen White
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Kapitel 62: Religion in der Familie
Kapitel 62: Religion in der Familie
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Mir wurde die hohe und verantwortungsvolle Stellung gezeigt, die Gottes Kinder einnehmen sollten. Sie sind das Salz der Erde und das Licht der Welt und müssen ebenso wandeln, wie Christus einst wandelte. Schwere Trübsal werden sie durchzukosten haben, denn die Gegenwart ist eine Zeit des Kampfes und der Anfechtung. Unser Heiland spricht in Offenbarung 3,21: „Wer überwindet, dem will ich geben, mit mir auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden habe und mich gesetzt mit meinem Vater auf seinen Stuhl.“ Diesen Lohn werden nicht alle empfangen, die sich als Nachfolger Christi ausgeben, sondern nur diejenigen, die ebenso überwinden, wie er überwunden hat. Wir müssen Christi Leben kennen lernen und erfahren, was es bedeutet, ihn vor der Welt zu bekennen. Z1.325.1 Teilen

Wollen wir Christum bekennen, muss er dies Bekenntnis in uns wirken. Niemand kann Christum wirklich bekennen, es sei denn, Christi Sinn und Geist wohnen in ihm. Wenn der Schein eines gottseligen Wesens oder die Anerkennung der Wahrheit immer ein Bekenntnis zu Christo darstellten, könnten wir sagen, dass der Weg, der zum Leben führt, breit ist und dass ihrer viele sind, die ihn finden. Wir müssen verstehen, wodurch wir Christum bekennen oder verleugnen. Es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, ihn mit unseren Lippen zu bekennen, in unseren Werken jedoch zu verleugnen. Die Frucht des Geistes, die sich im Leben kundtut, ist ein Bekenntnis zu Christo. Wenn wir für ihn alles aufgegeben haben, wird unser Leben anspruchslos, unsere Unterhaltung himmlisch, unser Wandel ohne Tadel sein. Der machtvolle, läuternde Einfluss der Wahrheit auf das Herz und ein tägliches Leben nach dem Vorbild des Charakters Christi sind ein Bekenntnis zu ihm. Sind Worte ewigen Lebens in unseren Herzen ausgesät, werden Gerechtigkeit und innerer Friede daraus reifen. Z1.325.2 Teilen

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Wir können Christum in unserem Leben verleugnen, indem wir dem Hang nach Bequemlichkeit oder der Eigenliebe nachgeben, indem wir scherzen und herumalbern oder die Ehre der Welt suchen. Auch in unserer äußeren Erscheinung können wir durch Anpassung an weltliche Sitten, durch hoffärtiges Gebaren oder teure Kleidungsstücke Christum verleugnen. Nur durch unablässige Wachsamkeit und durch ein beharrliches und nahezu ununterbrochenes Gebetsleben werden wir imstande sein, in unserem Leben den Charakter Christi oder den heiligenden Einfluss der Wahrheit an den Tag zu legen. Viele vertreiben Christum durch eine unduldsame, leidenschaftliche Gesinnung aus ihren Familien. In dieser Hinsicht haben sie mancherlei zu überwinden. Z1.326.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass Satan seine Macht besonders über die Kinder Gottes ausübt. Viele von ihnen befinden sich in einem Zustand des Zweifelns und des Verzweifelns. Die Seele wird durch körperliche Gebrechen in Mitleidenschaft gezogen. Ein listiger und mächtiger Feind belauert ihre Schritte und benutzt seine Kraft und Geschicklichkeit, um sie von dem rechten Weg abzubringen. Es ist nur zu oft der Fall, dass die Kinder Gottes nicht auf der Hut sind. Darum bleibt ihnen Satans Vorhaben häufig verborgen; denn er arbeitet mit solchen Mitteln, bei denen er sich im Hintergrund halten kann. Auf diese Weise erreicht er oft sein Ziel. Z1.326.3 Teilen

Glaubensgeschwister haben in Patentangelegenheiten und anderen Unternehmungen Geld angelegt und andere, die die Sorge und Unruhe eines solchen Geschäftes eigentlich nicht ertragen können, veranlasst, sich ebenfalls daran zu beteiligen. Ihr ängstlich besorgter, überbeanspruchter Geist greift nun ernstlich ihren bereits kranken Körper an. Sie werden verzagt, schließlich ganz verzweifelt und verlieren jegliches Selbstvertrauen und glauben, Gott hätte sie verlassen. Sie wagen nicht anzunehmen, dass Gott ihnen gnädig sein wird. Diese armen Seelen werden der Herrschaft Satans nicht überlassen bleiben. Sie werden ihren Weg durch das Dunkel finden und erneut ihren schwankenden Glauben auf Gottes Verheißungen setzen. Er wird sie befreien und ihre Sorge und Trauer in Friede und Freude verwandeln. Die Glaubensgeschwister müssen aus diesen Dingen, die sie zu ertragen hatten, lernen, sich nicht mehr um Patentrechte und ähnliche Unternehmungen zu kümmern. Sie sollten nicht einmal ihren Brüdern gestatten, in ihnen falsche Hoffnungen zu wecken, sich in solche Unternehmungen einzulassen. Ihre Erwartungen lassen sich nicht verwirklichen; sondern sie werden dann auf das Kampffeld des Feindes geworfen, ohne für den Streit gerüstet zu sein. Mittel, die man zur Förderung des Werkes Gottes in seine Schatzkammer hätte bringen sollen, sind schlimmer als verloren, wenn sie in einigen dieser modernen Unternehmungen angelegt werden. Wenn ein Bekenner der Wahrheit sich frei und befähigt fühlt, sich diesen Patentrechten und Erfindungen zu widmen, sollte er nicht unter seine Glaubensgeschwister gehen und dort sein Arbeitsfeld suchen, sondern zu den Ungläubigen. Lockt eure Brüder, die ihr Vermögen Gott zu weihen wünschen, nicht durch euren Namen und euer Bekenntnis als Adventist an euch, sondern geht in die Welt und lasst die Ungläubigen, die sich nicht um den Fortgang des Werkes Gottes kümmern, ihre Mittel zur Verfügung stellen. Z1.326.4 Teilen

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Mir wurde die Notwendigkeit gezeigt, die Türen unserer Häuser und Herzen dem Herrn zu öffnen. Sobald wir ernstlich für uns und unsere Familien wirken, werden wir die Hilfe Gottes erfahren. Mir wurde gezeigt, dass die bloße Beachtung des Sabbats sowie morgendliche und abendliche Andachten keine sicheren Beweise unseres Christseins sind. All diese äußeren Formen mögen genauestens beachtet werden, und dennoch kann wahre Frömmigkeit fehlen. „Der sich selbst für uns gegeben hat, auf dass er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken.“ Titus 2,14. Alle, die sich Christi Nachfolger nennen, sollten ihr Temperament beherrschen und niemals ärgerlich oder ungeduldig sprechen. Für den Ehemann und Vater ziemt es sich, dem heftigen Wort, das ihm auf der Zunge liegt, Einhalt zu gebieten. Er muss die Wirkung seiner Worte im voraus bedenken, damit sie nicht Kummer und Schaden verursachen. Z1.327.1 Teilen

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Gebrechen und Krankheiten zeigen sich vor allem bei Frauen. Das Glück der Familie ist in hohem Maße von der Frau und Mutter abhängig. Wenn sie kränklich und nervös ist und ihr ein Übermaß an Arbeit zugemutet wird, verzagt das Gemüt, weil sich die Ermüdung des Körpers auf das Gemütsleben überträgt. Außerdem begegnet sie nur zu oft der teilnahmslosen Zurückhaltung des Mannes. Wenn sich nicht alles so abspielt, wie er es wünscht, tadelt er die Frau und Mutter. Ihre Sorgen und Lasten sind ihm so gut wie unbekannt, und oftmals kann er sich nicht in ihre Lage versetzen. Er ist sich der Tatsache nicht bewusst, dass er damit dem großen Feind bei seinem Zerstörungswerk behilflich ist. Der Ehemann sollte durch seinen Glauben an Gott ein Panier gegen Satan aufrichten. Gegenüber den gemeinsamen Interessen der Ehegatten scheint er jedoch blind zu sein. Er behandelt sie gleichgültig und weiß nicht, was er damit anrichtet. Seinem eigenen Glück wirkt er unmittelbar entgegen und zerstört auch das Glück seiner Familie. Die Frau wird verzagt und entmutigt. Hoffnung und Frohsinn schwinden. Sie erfüllt ihre sich täglich wiederholenden Hausfrauenpflichten nur noch mechanisch, weil sie einsieht, dass die Arbeiten eben getan werden müssen. Aber das Fehlen ihres Frohsinns und ihrer Beherztheit ist im ganzen Familienleben spürbar. In den Reihen der Sabbatgläubigen sind viele solcher unglücklichen Familien anzutreffen. Engel tragen diese beschämenden Nachrichten gen Himmel, wo sie in den Büchern verzeichnet werden. Z1.328.1 Teilen

Der Mann sollte seiner Familie große Aufmerksamkeit schenken. Besonders zartfühlend soll er dem Empfinden einer schwachen Frau begegnen. Manche Krankheit kann er dadurch verhüten. Freundliche, gütige und ermutigende Worte wirken heilsamer als die besten Medizinen. Sie bringen dem verzagten und verzweifelten Herzen neuen Mut. Das Glück und der Sonnenschein, die durch freundliche Handlungen und ermutigende Worte in die Familie gebracht werden, ersetzen zehnfach die aufgewandte Mühe. Der Ehemann muss daran denken, dass ein erheblicher Teil der Verantwortung in der Kindererziehung auf der Mutter ruht und dass ihr Anteil an der Formung der Gesinnung ihrer Kinder nicht gering ist. Allein diese Tatsache müsste genügen, für seine Frau die zärtlichsten Empfindungen auszulösen. Mit allem Eifer sollte er ihr diese verantwortungsvolle Aufgabe erleichtern. Er muss sie ermutigen, sich auf seine herzliche Liebe zu stützen. Zu seiner vornehmsten Aufgabe gehöre es, ihren Sinn himmelwärts zu lenken, wo es Kraft, Frieden und schließlich Ruhe für die Müden gibt. Er kehre nicht mit umwölkter Stirn nach Hause zurück, sondern bringe mit seiner Gegenwart Sonnenschein in die Familie. Seiner Frau sollte er helfen, aufwärts zu schauen und Gott zu vertrauen. Gemeinsam können sie dann die Verheißungen Gottes in Anspruch nehmen und seine reichen Segnungen für die Familie empfangen. Unfreundlichkeit, Klage und Verdruss verschließen Jesu das Heim. Ich sah, dass die Engel Gottes ein Haus meiden, in dem es unfreundliche Worte, Verdrießlichkeit und Streit gibt. Z1.328.2 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass auch oft genug ein Fehler bei der Frau vorliegt. Ihre Anstrengungen, die eigenen Stimmungen zu beherrschen und die Familie glücklich zu machen, sind nicht stark genug. Es gibt ihrerseits häufig Verdruss und unnötiges Klagen. Der Mann kommt von seiner Arbeit müde und abgespannt nach Hause und begegnet einer finsteren Miene anstatt froher, ermutigender Worte. Er ist auch nur ein Mensch. Die Liebe zu seiner Frau nimmt ab, er verliert das Vergnügen an seinem Heim, sein Pfad wird dunkel und sein Mut zerbricht. Er gibt seine Selbstachtung auf und die Würde, die er nach Gottes Forderung behaupten sollte. Der Mann ist das Haupt der Familie, gleichwie Christus das Haupt der Gemeinde ist. Gott missfällt es, wenn die Ehefrau einen Weg verfolgt, durch den der Einfluss des Mannes geschmälert wird und der ihn von seiner erhabenen, verantwortungsvollen Stellung wegführt. Es gehört zur Pflicht der Frau, ihre Wünsche und ihren Willen dem Manne unterzuordnen. Beide sollten nachgiebig sein; dennoch gibt Gottes Wort der Entscheidung des Mannes den Vorrang. Es wird der Würde der Frau nicht abträglich sein, sich ihrem Mann zu fügen, den sie zu ihrem Anwalt, Ratgeber und Beschützer erwählt hat. Für den Ehemann gilt, seine Stellung innerhalb seiner Familie freundlich und dennoch entschieden zu wahren. Manche haben gefragt, ob es nötig sei, sich ständig in der Gewalt zu haben und Zurückhaltung zu üben. Es wurde mir gezeigt, dass wir eine große Aufgabe vor uns haben — die Erforschung unserer eigenen Herzen. Wir müssen eifrig über uns selbst wachen. Wir müssen uns bewusst machen, worin wir fehlen, und uns dann davor hüten. Unsere Stimmungen müssen wir völlig beherrschen. „Wer aber auch in keinem Wort fehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten.“ Jakobus 3,2. Das Licht, das unseren Weg erleuchtet, und die Wahrheit, die sich unserem Gewissen anvertraut, werden die Seele entweder verdammen und vernichten oder heiligen und umgestalten. Wir leben zu nahe am Abschluss der Gnadenzeit, um mit Oberflächlichkeiten zufrieden zu sein. Die gleiche Gnade, die wir bisher als ausreichend ansahen, wird uns jetzt nicht stützen. Unser Glaube muss zunehmen, und wir selbst müssen im Wandel und in der Gesinnung Christo ähnlicher werden, um den Versuchungen Satans erfolgreich widerstehen zu können. Gottes Gnade ist für jeden Nachfolger Christi ausreichend. Z1.329.1 Teilen

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Unsere Anstrengungen, den Angriffen Satans zu widerstehen, müssen ernsthaft und ausdauernd sein. Er benutzt seine Stärke und Geschicklichkeit, um uns von dem rechten Weg abzubringen. Er überwacht unser Kommen und Gehen und wartet auf eine Gelegenheit, uns zu schaden oder zu vernichten. Am erfolgreichsten ist seine Arbeit, wenn sie im Finstern geschieht. Er schädigt vor allem diejenigen, denen seine Verführungskünste unbekannt sind; denn er könnte keinerlei Vorteile gewinnen, wenn seine Angriffsweise bekannt wäre. Die Werkzeuge, die er zur Verwirklichung seiner Absichten und zum Abschießen seiner feurigen Pfeile benutzt, sind häufig unsere eigenen Familienmitglieder. Z1.330.1 Teilen

Wenn unsere Lieben einmal übereilt reden und handeln und uns dadurch zutiefst kränken, so war das gewiss nicht ihre Absicht. Satan jedoch bauscht ihre Worte und Taten auf und lässt einen Pfeil aus seinem Köcher los, um uns zu verletzen. Wir versteifen unseren Widerstand gegen denjenigen, von dem wir annehmen, dass er uns gekränkt hat, bedenken aber nicht, dass wir dadurch Satans Versuchungen ermutigen. Wir ertragen lieber die Beeinträchtigung unseres Glückes, indem wir versuchen, für das einzustehen, was wir „unser Recht“ nennen, anstatt Gott um Festigkeit gegen die Versuchungen Satans zu bitten. Auf diese Weise überlassen wir Satan einen zwiefachen Sieg. Wir handeln aus gekränkter Eitelkeit, und er benutzt uns als seine Helfer, um diejenigen zu verletzen und zu quälen, die uns gar nicht beleidigen wollten. Zuweilen mag der Frau das Verlangen des Mannes unvernünftig erscheinen. Betrachtete sie jedoch die Angelegenheit unvoreingenommen unter einem für den Mann günstigen Blickwinkel, könnte sie erkennen, dass die Aufgabe ihres eigenen Gesichtspunktes und die Unterwerfung unter sein Urteil, selbst wenn dies ihrem Empfinden widerspräche, beide vor Unglückseligkeit bewahren und ihnen einen großen Sieg über Satans Anfechtungen geben würde. Z1.330.2 Teilen

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Ich sah, dass der Feind entweder um die Brauchbarkeit oder um das Leben der Gottesfürchtigen ringen wird. Solange sie in dieser Welt leben, wird er versuchen, ihren Frieden zu stören. Seine Macht jedoch ist begrenzt. Er mag zwar veranlassen, dass man den Schmelzofen erhitzt, aber Jesus und seine Engel werden die gläubigen Christen behüten, damit nichts außer den Schlacken verzehrt werde. Das von Satan angezündete Feuer hat keine Macht, echtes Metall zu zerstören oder zu zersetzen. Dennoch ist es wichtig, gegen Satans Eindringen jede nur mögliche Pforte zu schließen. Es ist das Vorrecht einer jeden Familie, so zu leben, dass Satan aus ihrem Reden und Handeln keinen Gewinn ziehen kann, um einander niederzureißen. Jedes Familienglied sollte daran denken, dass alle gerade so viel Festigkeit besitzen, wie sie benötigen, um unserem listigen Feind zu widerstehen. Mit ernsten Gebeten und unerschütterlichem Glauben muss sich jeder auf die Gnadengabe des Blutes Christi stützen und seine rettende Kraft beanspruchen. Z1.331.1 Teilen

Die Mächte der Finsternis scharen sich um die Seele und verschließen den Blick auf Jesum. Zeitweise können wir nur mit Kummer und Entsetzen warten, bis die Finsternis vorübergeht. Diese Augenblicke sind manchmal schrecklich. Alle Hoffnung scheint umsonst zu sein, und Verzweiflung erfasst uns. In diesen fürchterlichen Stunden müssen wir lernen, Gott zu vertrauen, uns einzig und allein auf die versöhnende Kraft des Sühneopfers zu stützen und uns in all unserer hilflosen Unwürdigkeit auf die Gnade des gekreuzigten und auferstandenen Heilandes zu verlassen. Wenn wir so handeln, werden wir niemals umkommen — niemals! Es gehört nicht viel dazu, in der Kraft der Gnade festzustehen, wenn unser Pfad durch das Licht erhellt wird. Doch in Hoffnung geduldig zu warten, während uns Wolken umgeben und alles verfinstern, das erfordert Glauben und Unterwerfung, was uns hilft, dass unser Wille in dem Willen Gottes aufgeht. Wir sind zu schnell entmutigt und schreien inbrünstig, dass die Prüfung von uns genommen werde, während wir doch um Geduld im Durchhalten und um Gnade zum Überwinden bitten sollten. Z1.331.2 Teilen

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Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wir können in der Familie sein Heil besitzen, aber wir müssen vor allem daran glauben, dafür leben und unaufhörlich Gott vertrauen. Wenn wir unser hitziges Temperament dämpfen und unsere Worte beherrschen, werden wir auf diesem Gebiet große Siege erlangen. Solange wir aber unsere Worte und unser Temperament nicht zügeln, sind wir Sklaven Satans. Wir sind ihm untertan, und er führt uns in Gefangenschaft. Alle zänkischen, unfreundlichen, ungeduldigen und ärgerlichen Worte sind ein Opfer, das wir seiner teuflischen Majestät darbringen. Und das ist ein kostspieliges Opfer, kostspieliger als irgendeine Gabe, die wir Gott opfern können, denn es zerstört den Frieden und das Glück ganzer Familien, untergräbt die Gesundheit und ist unter Umständen für den Verlust der Glückseligkeit des ewigen Lebens verantwortlich. Die Beschränkung, die uns das Wort Gottes auferlegt, ist zu unserem Besten. Unsere Familien und unsere Umgebung werden glücklicher, unser Geschmack wird verfeinert und unser Urteilsvermögen geheiligt. Schließlich erlangen wir den Frieden des Herzens und das ewige Leben. Unter dieser heiligen Beschränkung werden wir in der Gnade und Demut zunehmen, und es wird uns nicht mehr schwer fallen, im Umgang die rechten Worte zu finden. Das natürliche, leidenschaftliche Temperament wird im Zaum gehalten, und Christus, der nunmehr in uns wohnt, wird uns zu jeder Zeit beistehen. Dienstbare Engel werden bei uns verweilen und dann mit Freuden die Botschaft von unserem Fortschritt im geistlichen Leben himmelwärts tragen, um in den Büchern des Himmels einen guten, beglückenden Bericht einzutragen. Z1.332.1 Teilen

Kapitel 63: Eifersucht und Krittelei
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Bruder G, in ... stelltest du mir einige Fragen, über die ich viel nachgedacht habe. Aus meiner Unterhaltung mit dir wurde ich überzeugt, dass du die Rolle, die du gespielt hast und die Wunden, die du dem Werke Gottes zugefügt hast, nicht wahrnimmst. Nach dem, was mir bezüglich deiner Person gezeigt wurde und mir lebhaft vor Augen stand, und was ich mit dem verglichen habe, was in Zeugnis Nummer 6 betreffs deines Falles veröffentlicht wurde, kann ich nicht die geringste Entschuldigung für dein Verhalten sehen. Schon bevor du am vor kurzem geschehenen Fanatismus in Wisconsin teilnahmst und diesem deinen Einfluss geliehen hast, standest du nicht recht vor Gott. Z1.333.1 Teilen

Bruder G, wenn du ernsthaft dem Licht gefolgt wärest, hättest du niemals so gehandelt, wie du es getan hast. Du bist eigenwillig und widerspenstig deinen eigenen Weg gegangen, bist deinem eigenen Urteil gefolgt und hast dich geweigert, geleitet zu werden. Der Herr sandte dir Hilfe, aber du hast dich geweigert, sie anzunehmen. Was hätte der Himmel noch mehr für dich tun können, als was er bereits tat? Wenn du glaubtest, andere würden höher geachtet als du, warst du unzufrieden und erbittert und hast dich aufgeführt wie ein ungezogenes Kind. Du wolltest besser angesehen sein, hast dich aber so verhalten, dass du dich selbst in der Achtung derer herabgesetzt hast, deren Beifall du wünschtest. Z1.333.2 Teilen

Bevor du deine fanatische Stellung einnahmst, warst du eifersüchtig auf die Brüder in Battle Creek und hast Andeutungen gemacht, die Misstrauen erweckten. Du bist eifersüchtig auf meinen Mann und mich gewesen und hast Böses vermutet. Eifersucht und Argwohn haben sich vereint. Unter dem Anschein von Gewissenhaftigkeit hast du Zweifel betreffs der Bewegungen derer ausgestreut, welche die Last des Werkes in Battle Creek tragen und hast Andeutungen bezüglich Dingen gemacht, von denen du nichts verstehst und über die du dir absolut kein Urteil erlauben kannst. Diesbezüglich wurden dir keinerlei Lasten aufgelegt. Es wurde mir gezeigt, dass Gott keine Person erwählen würde, die wie du gesinnt ist. Er würde ihr nie schwere Bürden auferlegen und sie dazu berufen, äußerst wichtige Positionen zu bekleiden; denn Eigendünkel würde sich in solchem Maße erheben, dass dieser ihr selbst und dem Volke Gottes zum Verderben gereichte. Hättest du von dir geringer gedacht, würdest du weniger eifersüchtig und argwöhnisch gewesen sein. Z1.333.3 Teilen

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Bruder G, wärest du völlig mit dem Körper verbunden gewesen und eins mit jenen, die Gott für fähig angesehen hat, das Werk zu leiten, hättest du die Gaben anerkannt, die Gott seiner Gemeinde verliehen hat und dich diesen unterworfen. Hättest du deinen Glauben fest auf alle Punkte der gegenwärtigen Wahrheit gegründet und am gleichen Strang mit denen gezogen, die Erfahrung im Werk besitzen — dann wärest du und die Deinen völlig frei von dieser Täuschung und in Sicherheit gewesen. Du hättest einen Anker gehabt, der dich hielt. Du hast jedoch eine unentschiedene Stellung eingenommen und befürchtet, dass du jene zufrieden stellen würdest, deren ganze Seele mit Gottes Sache und dem Werk verbunden war. Gott fordert von dir, dass du dich fest und entschlossen auf die Plattform stellst, zusammen mit deinen Brüdern. Gott und den heiligen Engeln missfiel dein Verhalten, und sie wollten deine Torheit nicht länger ertragen. Du wurdest deinem eigenen Urteil überlassen, das du so hoch eingeschätzt hattest, bis du willig sein würdest, dich belehren zu lassen und ohne Eifersucht, eigenwilligen Gefühlen, ohne Klagen und ohne andere zu tadeln bereit wärest, von denen zu lernen, welche die Last und das Gewicht des Werkes Gottes fühlten und trugen. Du hast für dich nach einer Position gestrebt, wo du andere unabhängig von der Gemeinde leiten konntest, wo man dich anerkennen und erhöhen würde, bis ich sah, dass Gott dich aufgegeben hatte, jene Weisheit anzuwenden und zu offenbaren, von der du meintest, sie sei allen überlegen. Du wurdest deinem blinden Urteil überlassen, bis du eine Rolle im unvernünftigsten, törichtsten und wildesten Fanatismus spieltest, der je Wisconsin heimsuchte. Z1.334.1 Teilen

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Und doch wurde mir gezeigt, dass du dir des Einflusses deines früheren Verhaltens auf das Werk und deiner gegenwärtigen Stellung und Pflicht bezüglich jenes Fanatismus nicht bewusst bist. Anstatt mit allen Kräften zu versuchen, dich von dem Einfluss zu befreien, den du ausübtest und ihm entgegenzuwirken, hast du dich gerechtfertigt und diejenigen angeklagt, die Gott dir sandte. Du wolltest diktieren und sogar einen Plan vorbringen, wie der Herr dich besser hätte zur Vernunft bringen können, wem seine Diener dir gegenüber anders gehandelt hätten, als sie es taten. Dein Urteilsvermögen war von Satans Macht verdorben, und weil du dich in Finsternis befandest, warst du nicht geeignet, dir ein Urteil zu erlauben, wie man dich hätte behandeln sollen. Wenn du so genau wusstest, wie die Diener Gottes dich hätten behandeln sollen, um dir zu helfen, war das genug, dich selbst zurechtzufinden. Gott ließ dir die Wahl, belehrt und durch seine Diener unterwiesen zu werden auf die Art und Weise, die er erwählte, oder wie bisher voranzugehen, deinen eigenwilligen Weg zu verfolgen und in verwirrenden Fanatismus zu fallen. Z1.335.1 Teilen

Du erwähltest deinen Weg; und jetzt hast du nur dich selbst zu beschuldigen. Du gibst vor, ein Wächter auf der Mauer Zions zu sein, ein Hirte der Herde; aber du sahst, wie die armen Schafe verwundet und zerstreut wurden und gabst keine Warnung. „Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel; du sollst aus meinem Munde das Wort hören und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, damit sich der Gottlose vor seinem gottlosen Wesen hüte, auf dass er lebendig bleibe: so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wo du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben; aber du hast deine Seele errettet. ... Wo du aber den Gerechten warnst, dass er nicht sündigen soll, und er sündigt auch nicht, so soll er leben, denn er hat sich warnen lassen; und du hast deine Seele errettet.“ Hesekiel 3,17-19.21. Z1.335.2 Teilen

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Die Sünde derer in Wisconsin, die in Fanatismus verfielen, ist in der Hauptsache, vor allen andern, dir zuzuschreiben. Du bist ein ungetreuer Wächter gewesen. Du hast das Übel nicht entdeckt, weil du untreu warst. Gott sandte seine treuen Wächter, die im Licht standen und das Übel bemerkten, um dich und die irrende Herde zu warnen. Hättest du damals auf die Warnung gehört, hätte ein Großteil des Übels verhütet werden können. Dein Einfluss wäre erhalten geblieben. Du würdest aus dem Weg gegangen sein, so dass das Zeugnis der Diener Gottes die verwirrte Herde erreicht hätte. Die Irrenden wollten nicht auf die Stimme Gottes durch seine erwählten Diener hören. Sie stählten ihren Geist gegen die Warnungen der Wächter, die zu ihnen geschickt wurden, und stärkten sich in ihrem unvernünftigen, selbsttrügerischen Verhalten. Der Hirte wollte nicht hören. Er war gekränkt, weil diesem Fanatismus so entschieden begegnet wurde. Er sah keine Gefahr. Er sah keinen Grund zur Eile. Er besaß genügend Erkenntnis, sich zu entscheiden. Aber er war zu eigenwillig und zu argwöhnisch gegenüber Gottes Dienern, um sich ihrem Zeugnis zu beugen. Z1.336.1 Teilen

Bruder G. wollte warten, bis sich der Fanatismus entwickelt hatte, und dieser ging voran, eben wie es Satan haben wollte, bis er sich zu schrecklichen Resultaten ausgeweitet hatte. Da waren keine vernünftigen, verständigen Offenbarungen, die das Ganze als von Gott kommend, gekennzeichnet hätten. Die Diener des Herrn erledigten ihre Mission, befreiten ihre Kleider vom Blut der Seelen und erhielten sich unbefleckt von dem fluchwürdigen Einfluss, während du die Schuld an der Sünde dieses traurigen Fanatismus trägst. Du hast ihn zutiefst betrauert, doch erkennst du nicht, wo du in der Angelegenheit verkehrt gehandelt hast. Du tadelst und verklagst die schwachen, irrenden Schafe, sie hätten dich veranlasst, vom Weg abzuweichen. Wozu ist denn ein Wächter da, wenn nicht dazu, über das Böse zu wachen und den Warnruf ertönen zu lassen? Wozu ist ein Hirte da? Soll er nicht auf jede Gefahr achten, damit die Schafe keinen Schaden erleiden und durch Wölfe vernichtet werden? Welche Entschuldigung könnte ein Hirte vorbringen, der die Herde von der guten Weide abirren und sie von Wölfen verwunden, zerstreuen und zerreißen lässt? Wie würde sich die Entschuldigung anhören, wenn der Hirte sagen würde, die Herde hätte ihn in die Irre geführt? Sie hätte die gute Weide verlassen und ihn vom Weg abgebracht? Solch eine Ausrede würde nur zu deutlich des Hirten Unfähigkeit, über die Schafe zu wachen, zum Ausdruck bringen. In ihn könnte nie wieder Vertrauen gesetzt werden, dass er als treuer Hirte für die Schafe sorgen und sie zurückbringen würde, falls sie vom rechten Pfad abirren würden. Z1.336.2 Teilen

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Die Schande, die wegen Schwester A. dem Werk zugefügt wurde, belastet dich schwer. Du machtest viel aus ihrem fanatischen Gehabe und ihrer Erfahrung. Sie war schwach, konnte aber in gewissem Grade ihren Familienpflichten nachkommen und ihre Kinder zusammenhalten. Doch nachdem sie eine kurze Zeit von ihrer Familie fort war, verlor sie ihren Verstand. Der rückfällige Zustand der bekenntlichen Sabbathalter in ... veranlasste dich, Schwester A. zu beeinflussen, ihre Familie zu verlassen, die ihrer Fürsorge bedurfte, und nach ... zu gehen, wo ihr Einfluss den Sabbathaltern dort vielleicht helfen könnte. Eine ungesunde Erregung kennzeichnete ihr Verhalten. Einige der Unerfahrenen wurden verführt. Die schwachen Geisteskräfte von Schwester A. wurden überanstrengt, und ihr Gehirn erkrankte. Gottes Werk wurde dieser Sache wegen sehr verwundet und in Schande gebracht. Bruder A. ist großes Unrecht zugefügt worden, denn er ist dabei der Leidtragende, und seine Kinder müssen voneinander getrennt werden. Diejenigen, deren Einfluss zu diesen tragischen Folgen führte, haben ein Werk zu tun, vor ihm ein getreues und volles Bekenntnis abzulegen, dass sie gefehlt und ihm Unrecht zugefügt haben, und dem angerichteten Schaden soweit wie möglich entgegenzuwirken. Z1.337.1 Teilen

Wärst du im Rate Gottes gestanden und hättest die Gaben seines Geistes als ihren rechten Platz in der Gemeinde einnehmend anerkannt; hättest du im Herzen und aus Grundsatz mit der Zeitschrift „The Review“ übereingestimmt, welcher sich auf die starken Wahrheiten für diese Zeit gründet; hättest du dem Volke Gottes Speise zur rechten Zeit gegeben — dann wäre dein Einfluss in ... und Umgebung ein sehr viel anderer gewesen. Du würdest ein scharfes Zeugnis in Übereinstimmung mit jenen abgelegt haben, die dieses große Werk leiten. Die Sünden Einzelner wären gerügt worden. Treue Arbeit an den dortigen Sabbathaltern wäre verrichtet worden, so dass sie andern Gemeinden nicht hintennach gehinkt wären. Aber sie haben noch nahezu alles zu lernen. Du hättest eine deutliche Sprache reden, ihnen die Notwendigkeit der Opferbereitschaft nahe legen und ihnen sagen müssen, dass alle dazu beitragen sollten, die Lasten des Werkes zu tragen. Du hättest sie dahin bringen sollen, systematische Wohltätigkeit zu üben und etwas zu tun, um die Sache der Wahrheit zu fördern. Deine unbestimmte Haltung und die Dinge in ... einfach laufen zu lassen, wie sie liefen, hat einen schlechten Einfluss auf das Werk dort ausgeübt. Der Widerstand, den du der Organisation und dem Vorangehen des Volkes Gottes entgegenbrachtest und auch andern gegenüber äußertest, hat Frucht getragen, die an vielen Orten im nördlichen Wisconsin wahrgenommen werden kann. Z1.337.2 Teilen

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Wärst du ein schneller, gründlicher Arbeiter gewesen, der mit Gottes Vorsehung Schritt hält, trüge die Frucht, die jetzt offenkundig wird, einen völlig anderen Charakter. Seelen hätten sich entweder für oder gegen die Gebote Gottes und andere Wahrheiten, die in Verbindung mit der dritten Engelsbotschaft stehen, entschieden. Sie würden nicht am Rockzipfel Zions hängen und jene beschweren, die recht stehen möchten. Aber du bist deiner Aufgabe nicht treu nachgekommen. Es wurde kein klares, gründliches Werk verrichtet. Du hast in der Gemeinde nicht durch eine bestimmte Anwendung der Wahrheit jedem Einzelnen die Notwendigkeit eingeprägt, sein Bekenntnis praktisch und harmonisch auszuleben. Viele sind nicht willig, genauso, wie sie durch Hören der Wahrheit erfreut werden, sich persönlich um den Fortschritt des Werkes zu bemühen. Sie lieben das Werk in Worten und nach dem Bekenntnis, aber nicht in der Tat und in der Wahrheit. Z1.338.1 Teilen

Dein Verhalten hat viele in ... und Umgebung dazu veranlasst, den „Review“ geringer einzuschätzen, als sie es sonst getan hätten, und sie haben die Wahrheiten, die darin enthalten sind, sehr leicht genommen. So hat der „Review“ verfehlt, den Einfluss auf sie auszuüben, den er nach Gottes Absicht hätte ausüben sollen. Jeder ist seinem eigenen Kurs gefolgt und hat getan, was ihn recht dünkte. Deshalb befinden sich alle weit zurück, und geschieht nicht ein gründliches Werk für sie, werden sie in der Waage gewogen und zu leicht erfunden werden. Z1.338.2 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass du versuchst, die Schuld für die Folgen deiner Verkehrtheiten auf andere abzuwälzen; aber als Wächter hält Gott dich verantwortlich. Du hast in ... und an anderen Orten, wo du einen Einfluss gegen Gottes Diener ausgeübt hast, sehr demütige Bekenntnisse abzulegen. Bruder und Schwester B. haben großen Schaden durch diesen Fanatismus erlitten. Sie wurden sowohl in zeitlichen Angelegenheiten als auch in geistlicher Hinsicht durch diesen Betrug Satans in Verlegenheit gebracht und beinahe ruiniert. Bruder G, du bist sehr weit gegangen, was diesen traurigen Fanatismus anbelangt. Sowohl dein Körper als auch dein Geist wurden in Mitleidenschaft gezogen, und jetzt versuchst du, die Schuld auf andere zu schieben. Du bist dir deines Verhaltens und Vorgehens in der Vergangenheit nicht recht bewusst. Du bist so frei, zu bekennen, was andere getan haben und was du nicht getan hast; aber du hast versäumt, das zu bekennen, was du getan hast. Z1.339.1 Teilen

Dein Einfluss in ... war nachteilig. Du warst gegen die Organisation und hast entschieden dagegen gesprochen, nicht so kühn, wie manch andere es getan haben mögen, aber doch so weit, wie du es wagtest. Auf diese Weise hast du oft deiner Eifersucht nachgegeben und Misstrauen und Unsicherheit in die Gemüter von vielen ausgesät. Wärst du offen aufgetreten und hätte man dich deutlich verstanden, so hättest du nur wenig Schaden anrichten können. Wenn man dich beschuldigte, Ansichten zu verteidigen, die in Widerspruch mit dem Glauben der Gemeinde waren, hast du es nicht zugegeben, sondern deine Stellung verschleiert und es so erscheinen lassen, als hätten die Brüder dich missverstanden, während du genau wusstest, dass die Beschuldigung der Wahrheit entsprach. So wie du jetzt bist, kann die Gemeinde sich nicht auf dich verlassen. Wenn du die Früchte einer vollständigen Reform offenbarst, wenn du den Beweis lieferst, dass du dich bekehrt und deine Eifersucht überwunden hast, dann wird Gott dir wiederum die Sorge über seine Herde anvertrauen.. Aber ehe du keine gründliche Umkehr erfahren hast, wirst du den besten Einfluss ausüben, indem du daheim bleibst, gehorsam dem Bibelwort: „Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt.“ Römer 12,11. Z1.339.2 Teilen

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Durch deine unverbindliche Stellung und deine Teilnahme an diesem Fanatismus hast du dem Werk in Wisconsin mehr Schaden zugefügt, als du in deinem ganzen Leben Gutes getan hast. Unser Glaube wurde bei Ungläubigen verhasst gemacht. Der Sache Gottes wurde eine Wunde, eine unheilbare Verletzung, zugefügt, und doch sind viele erstaunt, darunter auch du, dass so viel Aufhebens von diesem Fanatismus gemacht wird. Ein böser Same ausgestreut, fasst Wurzel, wächst heran und bringt Frucht, und es gibt eine reichliche Ernte. Das Böse gedeiht, es braucht keine Pflege, während der gute ausgestreute Same bewässert, sorgfältig gepflegt und fortwährend mit Nahrung versehen werden muss, andernfalls wird die Pflanze sterben. Satan, böse Engel und böse Menschen versuchen, das Gute zu entwurzeln und auszurotten, und es erfordert die größte Wachsamkeit und fortwährende Fürsorge, damit es leben und gedeihen kann. Der böse ausgestreute Same kann nicht leicht ausgerottet werden. Er verbreitet sich und sprießt überall hervor, um die köstliche Saat zu überwuchern. Überlässt man ihn sich selbst, wird er erstarken und von den wertvollen Pflanzen alles Sonnenlicht fernhalten, bis sie krank werden und absterben. Z1.340.1 Teilen

Wir begegneten deinem Einfluss in ... Die dort bestehende Trennung hätte es nicht gegeben, wenn du eine rechte Stellung eingenommen und das Wort des Herrn durch seine Diener angenommen hättest. Aber das wolltest du nicht tun. Gottes Diener mussten eine klare Stellung gegen dein Verhalten beziehen. Hätten sie noch deutlicher gesprochen und dein Verhalten strenger gerügt, wäre es Gott wohlgefällig gewesen. Es wäre besser gewesen, wenn du von ... ferngeblieben wärest, denn jedesmal, wenn Gottes Diener jenen Fanatismus bloßstellten, traf ihn Bruder G. Du zogst dich zurück und fühltest dich durch den Tadel verletzt, vernachlässigt usw. Unter verschiedenen Familien in ... verfolgtest du weiterhin deinen geheimen Kurs. Du wirktest, um Sympathie zu erwecken und schufst Gefühle des Widerstandes gegen die Brüder C., D. und E.. Du hegtest bittere Gefühle und handeltest danach, und so erregtest du Eifersucht und Misstrauen in vielen Gemütern betreffs der Diener Gottes, die er speziell zu dir gesandt hatte. Dein Verhalten vernichtete die Kraft ihres Zeugnisses in einigen Gemütern; einige jedoch waren dankbar, dass Licht gekommen war und Satans Schlinge zerrissen wurde, so dass sie entrinnen konnten. Andere hegten harte Gefühle und entschieden sich gegen das vorgebrachte Zeugnis. So kam es zu einer Spaltung in der Gemeinde. Du kannst dir die Schuld zurechnen. Mit großem Kummer wirkten wir für die Gemeinde in ..., um dem verkehrten Einfluss und den Eindrücken, die du hinterlassen hattest, entgegenzuwirken. Du hast dort ein Werk zu tun. Z1.340.2 Teilen

341

Ich sah, dass einige sehr um dich eiferten, fürchtend, dass man nicht in rechter Weise mit dir verführe, und dass deine Brüder im Predigtamt dir nicht Gerechtigkeit widerfahren ließen. Solche sollten aus dem Weg gehen und ihre eigenen Fehler bekennen und gestatten, dass aller Tadel und das große Gewicht deiner Verkehrtheiten auf deinem Haupt ruhen. Gott wünscht, dass sie dort verbleiben, bis du sie durch Reue und ein von Herzen kommendes Bekenntnis gründlich entfernt hast. Diejenigen, die dir verkehrtes Mitgefühl entgegenbringen, können dir nicht helfen. Lasst sie Eifer entfalten im Bereuen ihres eigenen Abfalls und es dir überlassen, für dich selbst zu stehen. Du bist völlig vom rechten Weg abgewichen. Wenn du keine gründliche Arbeit leistest, deine Verkehrtheiten bekennst, ohne deine Brüder zu tadeln, und bereit bist, unterwiesen zu werden, kannst du nicht zu Gottes Volk gehören. Z1.341.1 Teilen

Du hast dich von jenen ferngehalten, denen Gott die schweren Lasten seines Werkes auferlegt hat. Während mein Mann schon die Arbeit leistete und die Lasten trug, worin drei Männer sich hätten teilen sollen, hast du ihn durch Bemerkungen und Andeutungen verwundet und andern geholfen, ihm noch mehr Lasten aufzubürden. Du musst dies einsehen. Dir waren keine besonderen Bürden auferlegt; du hattest Zeit zum Nachdenken und Studium, zur Ruhe und zum Schlaf, während mein Mann gezwungen war, Tag für Tag zu arbeiten, oft weit bis in die Nacht hinein. Und oft, wenn er sich zur Ruhe begab, konnte er nicht schlafen, sondern konnte nur weinen und stöhnen, um der Sache der Wahrheit willen und wegen der Ungerechtigkeit seiner Brüder gegen ihn, dessen ganzes Interesse und Leben dem Werk geweiht war. Z1.341.2 Teilen

342

Er trug die Sorge und Verantwortung für die Geschäfte des Verlags, für die Zeitschrift und viel Sorge um die Gemeinden in verschiedenen Staaten. Und doch haben einige seiner Brüder im Predigtamt durch ihr unkluges Verhalten noch zu seiner seelischen Not und Bedrängnis beigetragen. Du und einige andere habt Bruder White als kühlen Geschäftmann betrachtet, ohne viel Religion. Die so denken, kennen ihn nicht. Satan hat viele, was ihn betrifft, betrogen. Gott hat es für gut befunden, die Last seines Werkes auf ihn zu legen, hat ihn erwählt, die Leitung der verschiedenen Unternehmungen in seine Hand zu nehmen. Er hat jemand gewählt, der Feingefühl besitzt und die Unglücklichen verstehen kann; jemand, der gewissenhaft und doch unabhängig ist; der Sünde nicht bemänteln wird, sondern Unrecht rasch erkennen und fühlen kann, und der es rügen und ihm keinen Platz einräumen wird, selbst wenn er ganz allein stehen muss. Deshalb leidet er so. Im allgemeinen wissen seine Brüder nichts von seinen Lasten, und einige kümmern sich nicht darum; aber durch ihr unkluges, verkehrtes Verhalten vermehren sie noch seine Sorgen und seine Verwirrung. Der Himmel bemerkt diese Dinge. Männer, die keine Bürden zu tragen haben, auf denen kein Gewicht ruht, die Stunden der Bequemlichkeit haben, ohne irgendetwas besonderes zu tun zu haben, die nachsinnen, studieren und ihren Verstand schulen können, fällt es leicht, große Mäßigung zu offenbaren. Sie sehen nichts, das sie zwingt, speziellen Eifer zu zeigen und sind bereit, Stunden in privater Unterhaltung zu verbringen. Einige betrachten solche als die besten und heiligsten Männer auf Erden. Doch Gott sieht nicht wie Menschen sehen. Gott schaut aufs Herz. Diejenigen, die eine so bequeme Stellung einnehmen, werden Lohn nach ihren Werken empfangen. Z1.342.1 Teilen

343

Die Position meines Mannes ist nicht beneidenswert. Sie erfordert die genaueste Aufmerksamkeit, Sorge und geistige Anstrengung. Sie braucht gesundes Urteil und Weisheit. Sie verlangt Selbstverleugnung, ein ganzes Herz und einen festen Willen, Schwierigkeiten zu begegnen. In solch wichtiger Stellung verlangt Gott nach einem Mann, der etwas wagt, der fest fürs Rechte einsteht, was auch die Folgen sein mögen, der gegen Widerwärtigkeiten ankämpft, der nicht wankt, selbst wenn das Leben auf dem Spiel steht. Z1.343.1 Teilen

Das Gewicht und die Verantwortung dieses Werkes verursachen viele Sorgen, schlaflose Nächte und erfordern ernstes, inniges, qualvolles Ringen im Gebet mit Gott. Der Herr hat meinem Mann eine verantwortliche Position nach der andern auferlegt. Tadel von Seiten seiner Brüder erfüllen ihn mit Seelenpein; aber er darf nicht ins Wanken geraten. Mitarbeiter, die den Anschein von Frömmigkeit haben, widersetzen sich jedem Schritt nach vorne, den er unter Gottes Leitung macht. Seine kostbare Zeit muss er damit zubringen, von Ort zu Ort zu reisen, unter Seelenpein in den Gemeinden zu arbeiten, um den Einfluss dieser bekenntlichen Brüder entgegenzuwirken, den sie dort ausgeübt haben. Arme Sterbliche! Sie fassen vieles falsch auf, haben einen falschen Begriff von dem, was einen Christen ausmacht. Diejenigen, die beauftragt sind, ein deutliches bestimmtes Zeugnis abzulegen, in der Furcht Gottes das Verkehrte zu rügen, mit aller Kraft für den Aufbau des Volkes Gottes zu wirken und sie in wichtigen Punkten der gegenwärtigen Wahrheit zu festigen, haben zu oft Kritik anstatt Mitgefühl und Hilfe bekommen, während solche, die wie du, eine unklare Stelle bezogen haben, als heilige Männer mit mildem Geist betrachtet werden. Gott sieht sie mit andern Augen an. Der Vorläufer des ersten Kommens Christi war ein Mann, der eine deutliche Sprache redete. Er strafte Sünden und nannte Dinge beim richtigen Namen. Er setzte die Axt bei der Wurzel des Baumes an. Er sprach eine bestimmte Klasse von vorgeblich Bekehrten, die von ihm im Jordan getauft werden wollten, mit folgenden Worten an: „Ihr Otterngezüchte, wer hat denn euch gewiesen, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Sehet zu, tut rechtschaffene Frucht der Buße! Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“ Matthäus 3,7.8.10. Z1.343.2 Teilen

344

In dieser gefahrvollen Zeit, kurz vor Christi zweitem Kommen, müssen Gottes treue Diener noch ein deutlicheres Zeugnis ablegen als Johannes der Täufer. Sie haben ein verantwortungsvolles wichtiges Werk zu tun; und solche, die angenehme Reden führen, wird Gott nicht als seine Hirten anerkennen. Auf ihnen ruht ein schreckliches Wehe. Z1.344.1 Teilen

Dieser fremdartige Fanatismus in Wisconsin hatte seinen Ursprung in der falschen Theorie über Heiligkeit, die von Bruder K. vertreten wurde — eine Heiligkeit, die nicht von der dritten Engelsbotschaft abhängig war, sondern außerhalb derselben stand. Schwester G. empfing diese verkehrte Theorie von ihm, führte sie selber aus und lehrte sie eifrig auch anderen. Dies vernichtete bei ihr nahezu die Liebe zu den heiligen, wichtigen Wahrheiten für diese Zeit. Hätte sie diese geliebt und befolgt, wären sie ihr ein Anker gewesen, der sie auf dem wahren Fundament festhielt. Aber sie und viele andere machten diese Theorie der Heiligkeit oder Weihe zum Hauptgegenstand, wogegen die wichtigen Wahrheiten des Wortes Gottes verblassten, „wenn nur das Herz recht steht“. Und arme Seelen wurden ohne Anker gelassen, sie wurden von Gefühlen geleitet. Satan schlich sich ein, beherrschte Gemüter und gab Eindrücke und Gefühle, wie es ihm gefiel. Verstand und Urteilsvermögen wurden ausgeschaltet, und Gottes Werk wurde grausam in Schmach und Schande gebracht. Z1.344.2 Teilen

Der Fanatismus, in den du verfielst, hätte dich und andere veranlassen sollen, die Sache zuerst einmal zu untersuchen, ehe ihr in diesen Anschein von Weihe einwilligtet. Anschein ist kein positiver Beweis eines christlichen Charakters. Du und andere, ihr habt Angst, dass man euch etwas mehr tadeln könnte, als nötig. Du schaust eifrig nach scheinbaren Irrtümern oder Fehlern bei andern aus, oder ob sie dich vernachlässigen, und fühlst dich gekränkt. Du bist zu genau. Du bist verkehrt gewesen und hast dich selbst betrogen. Wenn andere dich in einigen Dingen falsch beurteilt haben, dann kann das erwartet werden, wenn man die Umstände betrachtet. Du solltest in tiefster Reue und Demütigung über dein trauriges Abweichen vom Rechten klagen, das Ursache gewesen ist für manche Gefühle, Ansichten und Ansprüchen, was dich betrifft, und wenn du sie nicht in allen Einzelheiten als korrekt anerkennen kannst, gehe darüber hinweg und gib nicht andern die Schuld. Du musst deine Fehler bekennen, ohne dabei andere anzuklagen, und aufhören, dich darüber zu beschweren, dass deine Brüder dich vernachlässigen. Sie haben dir mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als du verdienst, wenn man die Stellung in Betracht zieht, die du seit Jahren eingenommen hast. Wenn du diese Dinge sehen könntest, wie Gott sie betrachtet, würdest du die Klagen, die du vorbringst, verschmähen und dich unter die Hand Gottes demütigen. „Siehe, Gehorsam ist besser denn Opfer, und Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Ungehorsam ist eine Zaubereisünde, und Widerstreben ist Abgötterei und Götzendienst.“ 1.Samuel 15,22.23. Z1.344.3 Teilen

Kapitel 64: Einigkeit im Glauben
345

Bekenntlich Gläubige in und um ... beteiligen sich weder am Werk noch setzen sie die Wahrheiten, zu denen sie sich bekennen, in die Tat um. Ein vergiftender Einfluss haftet dem Werk im nördlichen Wisconsin an. Wenn alle dem „Review“ die Aufmerksamkeit geschenkt hätten, die sie ihm nach Gottes Absicht hätten zuteil werden lassen sollen, hätten sie Nutzen daraus gezogen und wären durch die Wahrheiten, die er enthält, unterwiesen worden. Sie würden einen korrekten Glauben haben und in der Wahrheit für diese Zeit gegründet sein. Sie hätten sich vor diesem Fanatismus gehütet und wären davor bewahrt geblieben. Das Feingefühl vieler ist zerstört. Falsche Erregung hat ihr Unterscheidungsvermögen und ihr geistliches Augenlicht ausgelöscht. Jetzt ist es für sie von höchster Wichtigkeit, verständig vorzugehen, damit Satans Ziel nicht völlig erreicht wird, jene zu überwinden, die er täuschen konnte. Z1.345.1 Teilen

Wenn diejenigen, die falsche Gottesdienste erlebt und erfahren haben, von ihrem Fehler überzeugt werden, schlägt Satan Kapital aus ihrem Irrtum und hält ihnen diesen immer wieder vor, um sie von jeglichem geistlichen Suchen zurückzuhalten. Auf diese Weise versucht er, ihren Glauben an eine wahre Frömmigkeit zu zerrütten. Weil sie einmal irregeführt waren, fürchten sie sich überhaupt, durch ernstes, inbrünstiges Gebet Gott um seine besondere Hilfe und den Sieg zu bitten. Sie dürfen nicht zulassen, dass Satan sein Ziel erreicht und sie in kalten Formendienst und in Unglauben stürzt. Sie müssen daran denken, dass der feste Grund Gottes sicher besteht. Gott allein ist wahrhaftig, und alle Menschen sind Lügner. Ihre einzige Sicherheit besteht darin, sich auf eine unbewegliche Plattform zu stellen, die dritte Engelsbotschaft zu erkennen und zu verstehen sowie die Wahrheit zu würdigen, zu lieben und ihr zu gehorchen. Z1.345.2 Teilen

346

Christus führt ein Volk heraus und bringt es zur Einigkeit im Glauben, damit alle eins sein mögen, wie er eins mit dem Vater ist. Meinungsverschiedenheiten müssen beseitigt werden, denn alle müssen in Übereinstimmung mit dem Körper sein und einen Sinn und ein Urteil haben. 1.Korinther 1,10: „Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch den Namen unsers Herrn Jesu Christi, dass ihr allzumal einerlei Rede führt und lasset nicht Spaltungen unter euch sein, sondern haltet fest aneinander in einem Sinne und in einerlei Meinung.“ Römer 15,5-6: „Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einerlei gesinnt seid untereinander nach Jesu Christo, auf dass ihr einmütig mit einem Munde lobet Gott und den Vater unseres Herrn Jesu Christi.“ Philipper 2,2: „So erfüllet meine Freude, dass ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig seid.“ Z1.346.1 Teilen

Jeder Einzelne unter Gottes Volk sollte ein Interesse an seinem Werk haben. Unter den Geschwistern in Wisconsin hat es an diesem Interesse gemangelt. Es war keine Tatkraft vorhanden. Einige betrachten es nicht als Sünde, ihre Zeit mit eitlem Nichtstun zu vergeuden, während andere, welche das kostbare Werk Gottes lieben, sparsam mit ihrer Zeit umgehen. Sie arbeiten schwer, damit es ihren Familien an nichts mangelt und damit sie etwas haben, das sie im Werk Gottes anlegen können, damit es vorangeht, und sie einen Schatz im Himmel haben. Es ist nicht recht, dass der eine es sich bequem macht und andere die ganze Last tragen müssen. Gott fordert von allen, die Gesundheit und Kraft besitzen, dass sie tun was sie können und ihre Kraft zu seiner Ehre verwenden, denn sie gehören nicht sich selbst. Sie sind Gott verantwortlich für die Verwendung ihrer Zeit und Kraft, die ihnen vom Himmel verliehen wurden. Z1.346.2 Teilen

347

Die Pflicht, zum Fortschritt der Wahrheit beizutragen, ruht nicht nur auf den Wohlhabenden. Alle sollen ihren Teil dazu beitragen. Der Mann, der seine Zeit und Kraft angewendet hat, um Besitztum anzuhäufen, ist verantwortlich dafür, wie er über dieses Besitztum verfügt. Wenn jemand Gesundheit und Kraft besitzt, so ist das sein Kapital, und er muss rechten Gebrauch davon machen. Wenn er Stunden mit Nichtstun und nutzlosen Besuchen und Geplauder vertut, ist er „träge in dem, was er tun soll“, was in Gottes Wort verboten ist. Solche Personen haben ein Werk zu tun, ihre eigenen Familien zu versorgen und etwas für wohltätige Zwecke beiseite zu legen, nach dem, wie Gott sie gesegnet hat. Z1.347.1 Teilen

Wir sind nicht in diese Welt gestellt, um nur für uns selbst zu sorgen, sondern es wird von uns gefordert, am großen Erlösungswerk teilzunehmen und dadurch das selbstverleugnende, opferbereite, nützliche Leben Christi nachzuahmen. Solche Menschen, die ihre eigene Bequemlichkeit mehr lieben als die göttliche Wahrheit, werden nicht bemüht sein, ihre Zeit und Kraft weise und vernünftig anzuwenden, damit sie ihren Teil zur Verbreitung der Wahrheit beitragen. Viele der jungen Leute in Wisconsin haben keine Last für das Werk gefühlt noch es für notwendig erachtet, irgendein Opfer für seinen Fortschritt zu bringen. Sie können niemals Stärke erlangen, bis sie ihr Verhalten ändern und besondere Anstrengungen machen, die Wahrheit zu fördern, damit Seelen gerettet werden. Einige üben Selbstverleugnung, zeigen Interesse und arbeiten doppelt, weil sie unermüdlich bemüht sind, die Sache zu unterstützen, die sie lieben. Sie machen das Werk Gottes zu einem Bestandteil ihres Wesens; wenn es leidet, leiden sie mit, wenn es gedeiht, sind sie glücklich. Z1.347.2 Teilen

„Ehre den Herrn von deinem Gut und von den Erstlingen all deines Einkommens, so werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter mit Most übergehen.“ Sprüche 3,9.10. Die Trägen mögen sich mit dem Gedanken beruhigen, dass Gott nichts von ihnen fordert, weil sie keinen Gewinn erzielen. Dies wird keine Entschuldigung für sie sein, denn wenn sie fleißig ihre Zeit benutzt und nicht träge gewesen wären in dem, das sie tun sollten, hätten sie Gewinn. Hätten sie sich resolut an die Arbeit begeben, um etwas zu erlangen, das sie in Gottes Schatzhaus bringen können, dann wären ihnen Gelegenheiten eingeräumt worden, Gewinne zu erzielen, und sie hätten etwas, Gottes Werk zu unterstützen und einen Schatz im Himmel anzulegen. Z1.347.3 Teilen

Kapitel 65: Das nördliche Wisconsin
348

Als ich am 3. August 1861 in Roosevelt, New York, verweilte, wurden mir verschiedene Gemeinden und Familien vorgeführt. Mir wurden die verschiedenen Einflüsse, die ausgeübt worden waren, und ihre entmutigenden Resultate gezeigt. Satan hat als seine Helfershelfer Personen benutzt, die vorgaben, einen Teil der gegenwärtigen Wahrheit zu glauben, während sie einen anderen Teil bekämpfen. Solche kann er mit mehr Erfolg benutzen als diejenigen, die unseren ganzen Glauben ablehnen. Seine spitzfindige Art, Irrtümer durch solche hereinzubringen, die nur teilweise an die Wahrheit glauben, hat viele verführt und ihren Glauben verwirrt und vernichtet. Dies ist die Ursache der Trennungen im nördlichen Wisconsin. Einige nehmen einen Teil der Botschaft an, verwerfen aber einen anderen Teil. Einige akzeptieren den Sabbat und verwerfen die dritte Engelsbotschaft. Da sie den Sabbat angenommen haben, beanspruchen sie die Mitgliedschaft bei jenen, welche an die ganze gegenwärtige Wahrheit glauben. Dann arbeiten sie dahin, andere zu veranlassen, die gleiche finstere Stellung einzunehmen wie sie selbst. Sie sind niemand verantwortlich. Sie haben einen eigenen unabhängigen Glauben. Solchen Personen wird gestattet, ihren Einfluss auszuüben. Trotz ihrer Ansprüche auf Redlichkeit sollte ihnen keine Gelegenheit gegeben werden. Z1.348.1 Teilen

Aufrichtige Seelen werden die gradlinige Kette der gegenwärtigen Wahrheit sehen. Sie werden ihre harmonische Verbindung erkennen, wobei sich Glied an Glied reiht zu einem großen vereinten Ganzen, und werden die gegenwärtige Wahrheit annehmen. Sie ist nicht schwer zu verstehen. Gottes Volk, das von ihm geleitet wird, wird vereint auf diesem breiten, festen Fundament stehen. Er wird nicht Personen von unterschiedlicher Glaubensauffassung, verschiedener Meinungen und Ansichten benutzen, um zu zerstreuen und Trennungen anzurichten. Der Himmel und heilige Engel wirken, um zu vereinen, Einigkeit des Glaubens herbeizuführen, damit alle einen Körper bilden. Satan setzt diesem Bemühen Widerstand entgegen und ist entschlossen, zu zerstreuen, zu trennen und unterschiedliche Auffassungen hereinzubringen, damit das Gebet Christi nicht beantwortet werde: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden, auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins seien, ‚auf dass die Welt glaube, du habest mich gesandt‘.“ Johannes 17,20.21. Es ist Jesu Absicht, dass sein Volk sich zu einerlei Glauben bekennt. Wenn der eine dies predigt und der andere das, wie können dann, die ihrem Wort glauben, eins sein? Es wird unterschiedliche Meinungen geben. Z1.348.2 Teilen

349

Ich sah, dass die Gemeinden in Wisconsin eine entschlossene Stellung in diesen Dingen einnehmen müssen, wenn sie gedeihen wollen. Sie müssen den Einfluss derer abschneiden, die Trennung und Zerstreuung anrichten, indem sie Ansichten vertreten, die nicht mit dem Glauben der Körperschaft übereinstimmen. Solche Personen gleichen Irrlichtern. Sie scheinen ein wenig Licht auszustrahlen. Sie bekennen ein wenig Wahrheit, führen sie mit sich, und so täuschen sie die Unerfahrenen. Satan inspiriert sie mit seinem Geist. Aber Gott ist nicht mit ihnen, sein Geist wohnt nicht in ihnen. Jesus betete, dass seine Jünger eins sein möchten, wie er mit dem Vater eins ist, „auf dass die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast.“ Johannes 17,21. Die Einigkeit und die Eintracht des Überrestes, der an die Wahrheit glaubt, ist ein machtvoller Beweis für die Welt, dass sie die Wahrheit haben und das abgesonderte, auserwählte Volk Gottes sind. Dieses Einssein und die Eintracht bringt den Feind außer Fassung, und er ist entschlossen, dies zu verhindern. Die gegenwärtige Wahrheit, von Herzen geglaubt und im Leben in die Tat umgesetzt, macht Gottes Volk eins und verleiht ihm einen machtvollen Einfluss. Z1.349.1 Teilen

350

Hätten die bekenntlichen Sabbathalter in Wisconsin ernstlich danach getrachtet und sich angestrengt, in Übereinstimmung mit Christi Gebet zu kommen, eins zu sein, wie er eins mit dem Vater ist, dann wäre Satans Wirken vereitelt worden. Wenn alle versucht hätten, in Übereinstimmung mit dem Körper zu kommen, hätte der Fanatismus, der das Werk der gegenwärtigen Wahrheit im nördlichen Wisconsin so sehr entehrt hat, keinen Fuß fassen können. Er ist das Resultat der Trennung vom Körper und dem Trachten nach einem originellen, unabhängigen Glauben, ohne Rücksicht auf den Glauben der Gemeinschaft. Z1.350.1 Teilen

Im letzten Gesicht, das ich in Battle Creek empfing, wurde mir gezeigt, dass eine verkehrte Stellung betreffs der Gesichte in ... zurzeit der Organisation der dortigen Gemeinde eingenommen wurde. Es gab in ... Kinder Gottes, doch zweifelten sie an den Gesichten. Andere befanden sich nicht in Opposition, wagten aber nicht, eine entschlossene Stellung dafür einzunehmen. Einige waren skeptisch und hatten genügend Grund dazu. Die falschen Gesichte und fanatischen Auswüchse und die traurigen Resultate übten Einfluss auf das Werk in Wisconsin aus, sie machten Gemüter besorgt betreffs allem, was den Namen „Gesichte“ trug. All dies hätte in Betracht gezogen werden müssen, und man hätte weislich vorgehen sollen. Jene sollte man nicht verurteilen, die niemals die Person gesehen haben, die Gesichte hat, und die keine persönlichen Kenntnisse vom Einfluss der Gesichte erlangen konnten. Man sollte sie nicht vom Nutzen und den Vorrechten der Gemeinde ausschließen, wenn ihr christliches Verhalten sonst korrekt ist und sie einen guten christlichen Charakter gebildet haben. Z1.350.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass einige die veröffentlichten Gesichte annehmen würden, weil sie den Baum nach ihren Früchten beurteilen. Andere gleichen dem zweifelnden Thomas. Sie können an die veröffentlichten Zeugnisse nicht glauben noch durch das Zeugnis anderer überzeugt werden. Sie wollen Beweise für sich ganz persönlich sehen und haben. Man sollte sie nicht beiseite setzen, sondern ihnen viel Geduld und brüderliche Liebe erweisen, bis sie ihre Stellung finden, entweder für oder gegen die Gesichte. Wenn sie gegen die Gesichte kämpfen, von denen sie keine Kenntnis haben und ihren Widerstand so weit treiben, dass sie ärgerlich werden, wenn diejenigen, die glauben, dass die Gesichte von Gott sind und in der Versammlung davon sprechen und sich über die Unterweisungen freuen, die sie dadurch erhalten, — dann kann die Gemeinde wissen, dass diese Personen nicht recht stehen. Gottes Volk sollte vor solchen Unzufriedenen nicht kriechen und ihnen nachgeben und seine Freiheit opfern. Gott hat seiner Gemeinde die Geistesgaben verliehen, dass sie daraus Nutzen empfängt, und wenn Personen, die vorgeben an die Wahrheit zu glauben, sich diesen Gaben widersetzen und gegen die Gesichte kämpfen, sind Seelen durch ihren Einfluss in Gefahr. Es ist dann an der Zeit, sich der Sache anzunehmen, damit die Schwachen nicht durch ihren Einfluss irregeleitet werden. Z1.350.3 Teilen

351

Es war für Gottes Diener sehr schwer in ... zu arbeiten, denn da gibt es eine Klasse von selbstgerechten, gesprächigen, ungestümen Personen, die dem Werke Gottes im Wege stehen. Würden diese in die Gemeinde aufgenommen, wären sie bereit, sie in Stücke zu reißen. Sie wären dem Körper nicht untertan und würden nie zufrieden sein, bis sie die Zügel der Gemeindeverwaltung in ihren Händen hielten. Z1.351.1 Teilen

Bruder G. versuchte mit großer Umsicht vorzugehen. Er wusste, dass diejenigen, die sich den Gesichten widersetzten, verkehrt waren, dass sie nicht echte Bekenner der Wahrheit waren. Um diese Hemmschuhe loszuwerden, hatte er die Absicht, niemand in die Gemeinde aufzunehmen, der nicht an die dritte Engelsbotschaft und die Zeugnisse glaubte. Dieses versperrte ein paar kostbaren Seelen den Weg, die nicht gegen die Zeugnisse gekämpft hatten. Sie wagten nicht, sich der Gemeinde anzuschließen, um nicht gezwungen zu sein, dem zuzustimmen, was sie nicht verstanden und von dem sie nicht völlig überzeugt waren. Und sofort waren solche zur Hand, diese Gewissenhaften mit Vorurteil zu erfüllen und ihnen die Sache im allerschlimmsten Licht vorzuführen. Wegen des Zustandes der Glieder haben einige sich gegrämt und beleidigt gefühlt, und seit der Einführung der Organisation haben ihre unzufriedenen Gefühle sehr zugenommen. Starkes Vorurteil hat sie beherrscht. Z1.351.2 Teilen

352

Mir wurde der Fall von Schwester H. vorgeführt. Sie wurde mir in Verbindung mit einer bekenntlichen Schwester gezeigt, die großes Vorurteil gegen meinen Mann und mich hegte und gegen die Gesichte war. Dieser Geist hatte sie veranlasst, jeden lügenhaften Bericht über uns und die Gesichte anzunehmen und zu hegen, und dies teilte sie Schwester H. mit. Sie kannte mich nicht persönlich, bekämpfte mich aber bitter. Sie wusste nichts von meinem Werk, hegte aber sehr böses Vorurteil gegen mich. Sie beeinflusste Schwester H., und sie haben sich vereint zu bitteren Bemerkungen und Reden. Die Person, die mir in Verbindung mit Schwester H. gezeigt wurde, war eine energische Frau, temperamentvoll veranlagt und von hoher Selbsteinschätzung. Sie dachte, ihre Ansichten seien korrekt, und dass andere sich auf ihr Wort verlassen müssten, während ihre Reden nur irreführten. Sie offenbarte den Geist des Drachen, um gegen jene zu kämpfen, die vereint die Gebote Gottes hielten und den Glauben Jesu hatten. Z1.352.1 Teilen

Seit Schwester H. sich in ... befand, hat sie die Gesichte verachtet und Berichte weitergegeben, die sie gehört hatte, als ob sie sicher war, dass diese der Wahrheit entsprachen. Sie hat keinem Einfluss widerstanden, der berechnet war, mir zu schaden. Sie wusste nichts, als dass die Gesichte von Gott waren. Sie hatte keine persönliche Bekanntschaft mit dem demütigen Werkzeug, und doch hat sie sich mit Ungeheiligten in ... verbündet, um einen starken Einfluss gegen mich auszuüben. Sie haben sich gegenseitig gestärkt, falsche Geschichten zu lieben und zu verbreiten, die aus verschiedenen Quellen stammten, und so haben sie ihr Vorurteil genährt. Es kann keine Übereinstimmung zwischen ihrem Geist und dem Geist der Botschaften geben, die der Herr zum Nutzen seines demütigen Volkes gegeben hat. Der Geist, der in ihrem Herzen wohnt, stimmt nicht mit dem von Gott gegebenen Licht überein. Z1.352.2 Teilen

Viele arme Seelen wissen nicht, was sie tun. Sie verbinden ihren Einfluss mit den Streitkräften Satans und helfen ihm in seinem Werk. Sie offenbaren großen Eifer und Ernst in ihrem blinden Widerstand, als ob sie wirklich Gott einen Dienst täten, indem sie gegen die Gesichte kämpfen. Alle, die es wünschen, können sich mit den Früchten dieser Gesichte bekannt machen. Seit siebzehn Jahren hat Gott es für gut angesehen, sie überleben zu lassen und sie zu stärken gegen den Widerstand der Streitkräfte Satans und dem Einfluss menschlicher Helfershelfer, die Satan in seinem Werk unterstützt haben. Z1.352.3 Teilen

353

Mir wurden andere Frauen in ... gezeigt, die im Widerstreit mit der Wahrheit standen. Eine Frau wurde mir vorgeführt, die ein paar Wahrheitspunkte angenommen hatte, dann aber nicht weiter mit dem Volk der Übrigen wandelte. Sie hielt viel von sich und glaubte, alles zu verstehen. Sie dünkte sich weise zu sein. Es wurde mir gezeigt, wie sie ständig zurückblickte und sich auf alte Erfahrungen berief. Weil sie in der Vergangenheit ein wenig Licht empfing, hatte sie sich selbst erhöht und dachte, sie hätte genügend Licht und Erkenntnis, die ganze Gemeinde zu unterrichten. Ihr Glaube ist zerstreut und zusammenhanglos. Viele ihrer Ansichten betreffs der Wahrheit sind irrig, und doch ist sie sehr von sich und ihrer Gerechtigkeit überzeugt. Sie ist vorwitzig, andere zu unterweisen, will aber nicht belehrt werden. Sie hat Unterweisung verachtet und die Lehren, die Gott durch seine Diener verkündigte, außer Acht gelassen. Ich sah sie auf ihre Gerechtigkeit, ihre Hingabe, ihr frommes Leben hinweisen. Gleich dem Pharisäer zählte sie ihre guten Taten auf. „Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich habe.“ Lukas 18,11.12. Das Gebet des Pharisäers fand keine Beachtung, aber der arme Zöllner, der nur sagen konnte: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“ Vers 13. erregte des Herrn Mitleid. Sein Gebet wurde angenommen, während das Gebet des prahlerischen Pharisäers verworfen wurde. „Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.“ Vers 14. Z1.353.1 Teilen

Offenbarung 3,17.18: „Du sprichst: Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts! und weißt nicht, dass du bist elend und jämmerlich, arm, blind und bloß. Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufest, das mit Feuer durchläutert ist, dass du reich werdest, und weiße Kleider, dass du dich antust und nicht offenbart werde die Schande deiner Blöße; und salbe deine Augen mit Augensalbe, dass du sehen mögest.“ Z1.353.2 Teilen

354

Diese Person, deren Gesicht ich wieder erkannte, als ich sie sah, wurde mir als Frau I. vorgestellt. Mir wurde gezeigt, dass ihr Leben nicht von jener Demut gekennzeichnet war, die jeden Nachfolger Christi auszeichnen sollte. Wenn arme Sterbliche, welch hohes Bekenntnis sie auch ablegen mögen, sich als gerecht betrachten, dann überlässt Jesus sie ihrem Selbstbetrug. Es wurde mir gezeigt, dass diese Frau andere beeinflusst hat, und einige haben sich mit ihr zusammengetan, die Gesichte lächerlich zu machen. Für all das werden sie sich vor Gott verantworten müssen; denn jedes spöttische Wort gegen das Licht, das Gott in der von ihm erwählten Art und Weise vermittelt hat, ist im Himmel angeschrieben. Z1.354.1 Teilen

Mir wurde noch eine andere Frau vorgeführt, die nicht in Übereinstimmung mit dem Volk ist, das Gott aus der Welt herausführt. Der Geist der Wahrheit wohnt nicht in ihrem Herzen. Sie ist eifrig in der Verrichtung des Werkes gewesen, das dem Feind alles Guten wohlgefällt, Gemüter zu zerstreuen und zu verwirren. (Ich sah diese Frau am letzten Tag der Versammlung; sie verließ diese, bevor sie endete). Sie ist sehr gesprächig und ist immer bereit zu hören und etwas Neues zu berichten, bei dem zu verweilen, was sie bei andern verkehrt findet, und ihre üble Nachrede nennt sie Scharfsinn. Licht nennt sie Finsternis und Finsternis Licht und wendet lange Gebete vor. Sie liebt es, gelobt und als gerecht betrachtet zu werden und hat viele getäuscht. Sie wünscht andere zu belehren und glaubt, vor andern, von Gott belehrt zu werden. Aber die Wahrheit hat keinen Platz in ihrem Herzen. Z1.354.2 Teilen

Einige andere wurden mir vorgeführt, die ihren Einfluss mit den von mir erwähnten Personen verbunden haben. Zusammen tun sie alles, was sie können, von der Gemeinde hinwegzuführen und Verwirrung anzurichten. Ihr Einfluss bringt die Wahrheit in Misskredit. Jesus und heilige Engel sind bemüht, Gottes Volk in einem Glauben zu vereinen, damit alle zu einerlei „Glauben und Erkenntnis“ gelangen möchten. Und während sie zur Einigkeit im Glauben hingeführt werden, um die feierlichen, wichtigen Wahrheiten für diese Zeit zu erkennen, und Jesus durch seine Werkzeuge wirkt, zu sammeln und zu vereinigen, wirkt Satan durch seine Werkzeuge, ihren Fortschritt zu hemmen, zu zerstreuen und zu trennen. „Denn siehe, ich will befehlen und das Haus Israel unter alle Heiden sichten lassen, gleichwie man mit einem Sieb sichtet, und kein Körnlein soll auf die Erde fallen.“ Amos 9,9. Z1.354.3 Teilen

355

Gott prüft und erprobt seine Kinder. Jetzt muss sich ihr Charakter entwickeln. Engel wägen den moralischen Wert der Menschenkinder und führen über deren Tun und Lassen genauen Bericht. Auch unter Gottes bekenntlichem Volk gibt es verderbte Herzen; Gott aber wird sie prüfen und erproben. Jener Gott, der eines jeden Herz durchschaut, wird ans Licht bringen, was verborgen ist. Die Steine des Anstoßes befinden sich meistens dort, wo man sie am wenigsten vermutet. Sie hindern den Fortgang der Wahrheit und sollten weggeräumt werden, damit dem Allmächtigen ein reines und heiliges Volk bei der Verkündigung seiner Gebote und Gerichte zur Verfügung stehe. Z1.355.1 Teilen

Der Herzog unserer Seligkeit führt seine Kinder schrittweise voran. Er läutert sie und bereitet sie auf die Verwandlung vor. Diejenigen aber, die bestrebt sind, sich von der Gemeinde abzuwenden, wird Christus zurücklassen. Dies um so mehr, weil sie glauben, an ihrer eigenen Gerechtigkeit genug zu haben. Sie wollen sich nicht leiten lassen. „Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“ Matthäus 6,23. Es gibt keine größere Täuschung, das menschliche Herz zu verführen, als die Menschen dahin zu bringen, dass sie sich auf sich selbst verlassen und annehmen, sie stünden recht und wandelten im Licht, während sie sich von seinem Volk abwenden. Dabei ist das von ihnen gehütete Licht — Finsternis. Z1.355.2 Teilen

Jene Klasse in ..., die sich von der Körperschaft zurückgezogen hat, besaß einen harten, bitteren Geist gegen diejenigen, die Gott als seine Werkzeuge benutzt, um sein Volk vereint auf das einzig wahre Fundament zu stellen. Ihr Geist steht in Widerspruch zu dem Werk Gottes. Ihr Einfluss hat Schande auf Gottes Sache gebracht und unsern Glauben vor Ungläubigen verächtlich gemacht, und Satan hat frohlockt. Diejenigen, die der Gemeinde angehören und versuchen, Gott zu dienen, mögen eine Zeit lang von solchen, die nicht recht stehen und die mir als selbstgerecht und pharisäisch vorgeführt wurden, belästigt werden. Bleiben sie aber geduldig und wandeln demütig vor Gott, ernstlich um seine Macht und seinen Geist bittend, werden sie vorangehen und jene hinter sich zurücklassen, die unnüchternen Glaubens sind. Z1.355.3 Teilen

356

Bruder J. wurde mir vorgeführt, und ich sah, dass sein Verhalten Gott missfiel. Er war unbeständig. Er war umnebelt von der Lehre betreffs des „Tausendjährigen Reiches“. Da aber nicht die geringste Übereinstimmung zwischen dieser Theorie und der dritten Engelsbotschaft besteht, hat er seine Liebe und seinen Glauben an diese Botschaft verloren und war erbittert darüber, weil soviel darüber gesprochen wurde. Die dritte Engelsbotschaft verkündet den Erdbewohnern eine höchst feierliche Wahrheit, und darf Gottes auserwähltes Volk ihr gegenüber gleichgültig sein und seine Stimme nicht mit ihr vereinen, um diese ernste Warnung zu verkünden? Bruder J. ist betrogen und betrügt andere. Er hat von Heiligung gesprochen, während sein Herz nicht recht stand. Seine Gesinnung war geteilt. Er hatte keinen Anker, der ihn hielt, und so treibt er ohne einen gefestigten Glauben umher. Viel Zeit hat er damit zugebracht, dem einen und dem andern Berichte und Geschichten aufzutischen, die dazu angetan waren, Gemüter zu verwirren und wankend zu machen. Er hatte viel über meinen Mann, mich und gegen die Gesichte zu sagen. Er befand sich in einer Position: „Erzähle, und ich will es weitererzählen.“ Gott hat ihm keine solche Mission aufgetragen. Er wusste nicht, wem er diente. Satan hat ihn benutzt, um Gemüter zu verwirren. Wo er nur etwas Einfluss besaß, hat er ihn gebraucht, Gemüter gegen die dritte Engelsbotschaft zu beeinflussen. Durch falsche Berichte hat er die Gesichte in ein verkehrtes Licht gestellt, und schwache Seelen, die nicht in der gegenwärtigen Wahrheit gegründet waren, haben sich von diesen Dingen genährt, anstatt von gut gesiebtem Weizen. Er war bezüglich der Heiligung betrogen. Verändert er nicht seinen gegenwärtigen Kurs und ist bereit, unterwiesen zu werden und das gegebene Licht zu befolgen, wird Gott ihn seinen eigenen Weg gehen und seinem unvollkommenen Urteil folgen lassen. Er wird Schiffbruch im Glauben erleiden und durch sein unkluges Verhalten ein Warnsignal für solche werden, die es erwählen, unabhängig von der Gemeinde zu wandeln. Gott wird die Augen der aufrichtigen Seelen öffnen, damit sie das grausame Werk derer verstehen, die Zerstreuung und Trennung anrichten. Er wird solche kennzeichnen, die Spaltung verursachen, so dass jeder Aufrichtige Satans Netz entrinnen kann. Z1.356.1 Teilen

357

Bruder J. erhielt von seinem Prediger eine falsche Auffassung von der Heiligung vermittelt, die nicht der dritten Engelsbotschaft entspricht und überall dort, wo sie angenommen wird, die Liebe zur Botschaft zerstört. Es wurde mir gezeigt, dass sich dieser Prediger auf einem gefährlichen Boden bewegte. Er war nicht eins mit der Botschaft des dritten Engels. Früher erfreute er sich des Segens Gottes; jetzt aber hat sich Gott von ihm abgewandt, weil er das Licht der Wahrheit, das auf seinen Pfad schien, weder geachtet noch gehütet hat. Er lehrte die Auffassung der Methodisten über die Heiligung, stellte diese in den Vordergrund und schrieb ihr außerordentliche Wichtigkeit zu. Den heiligen Wahrheiten jedoch, die für diese Zeit bestimmt sind, maß er wenig Bedeutung bei. Er folgte seiner eigenen Erleuchtung, die immer düsterer wurde und sich mehr und mehr von der Wahrheit entfernte. Schließlich übte sie nur noch sehr geringen Einfluss auf ihn aus. Satan gewann die Herrschaft über seinen Verstand, so dass er dem Werk der Wahrheit im Norden des Staates Wisconsin großen Schaden zufügte. Z1.357.1 Teilen

Es war diese Theorie der Heiligung, die auch Schwester G. von jenem Prediger vermittelt worden war, und nach der zu leben sie sich bemühte und die sie schließlich zu jenem schlimmen Fanatismus führte. Der Prediger K. hat mit dieser Auffassung von der Heiligung viele Seelen verwirrt und irregeführt. Alle, die sie annehmen, verlieren in großem Umfang ihre Anteilnahme und Liebe für die Botschaft des dritten Engels. Diese Auffassung von der Heiligung ist zwar sehr nett, denn sie übertüncht die Finsternis, den Irrtum und Hochmut armer Seelen und gibt ihnen den Anschein eines guten Christen, der geheiligt erscheint, während sein Herz verderbt ist. Es ist eine Lehre, die den Menschen in Frieden und Sicherheit wiegt, die das Übel nicht ans Licht bringt und das Falsche nicht tadelt und zurechtweist. Sie tröstet die Kinder Gottes in ihrem Unglück, dass sie es gering achten sollen und sagen „Friede, Friede!“, und ist doch kein Friede. Männer und Frauen verderbten Herzens legen das Gewand der Heiligkeit an und werden dann von der Herde als Vorbilder angesehen. In Wirklichkeit sind sie Mitarbeiter Satans, die er benutzt, um aufrichtige Seelen anzulocken und sie durch Täuschungen auf einen Abweg zu führen, damit sie die Kraft und den Einfluss der ernsten Wahrheit, die von dem dritten Engel verkündigt wird, nicht spüren sollen. Z1.357.2 Teilen

358

Prediger K. wurde als Vorbild betrachtet, während er dem Werk Gottes nur Schaden zufügte. Sein Wandel war nicht untadelig und stimmte weder mit dem heiligen Gesetz Gottes überein noch mit dem fleckenlosen Leben Christi. Seine verderbte Natur war nicht bezwungen. Dennoch betonte er die Heiligung, wodurch er viele Menschen täuschte. Mir wurde sein früheres Wirken vor Augen geführt. Er vernachlässigte seine Bemühungen, Seelen zur Wahrheit zu bringen und sie in der Botschaft des dritten Engels zu gründen. Er stellte die Lehre der Heiligung als eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit hin, während er den Kanal, durch den die Segnungen Gottes kommen, in seiner Bedeutung herabsetzte. „Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.“ Johannes 17,17. Die gegenwärtige Wahrheit, dieser Strom des Segens, wird nicht geachtet, sondern mit Füßen getreten. Die Menschen mögen schreien Heiligkeit! Heiligung! Weihe! Hingabe! und doch nicht mehr aus Erfahrung wissen, wovon sie reden, als der Sünder mit seinen verderbten Neigungen. Bald wird Gott dieses übertünchte Gewand scheinbarer Heiligung wegreißen, mit dem sich einige fleischlich Gesinnte umgeben haben, um die Hässlichkeit des Herzens zu verbergen. Z1.358.1 Teilen

Über die Taten der Menschenkinder wird gewissenhaft Bericht geführt. Nichts kann vor den Augen des Allmächtigen verborgen werden. Manche schlagen einen Weg ein, der dem Gesetz Gottes direkt zuwiderläuft. Sie geben dabei vor, sich Gott geweiht zu haben, um ihren sündhaften Lebenswandel zu verschleiern. Dieses Bekenntnis zur Heiligkeit lässt sich jedoch in ihrem täglichen Leben nicht feststellen. Es führt nicht dazu, allen bösen Schein zu meiden. 1.Thessalonicher 5,22. Wir sind der Welt, den Engeln und den Menschen zum Schauspiel geworden. Als Folge der lasterhaften Lebenshaltung der fleischlich Gesinnten wird unser Glaube verlästert. Sie bejahen den Teil der Wahrheit, der ihnen Einfluss verleiht, während sie mit den Menschen keine Gemeinschaft haben, die der ganzen Wahrheit glauben und mit ihr verbunden sind. Worin bestand der Einfluss jenes Predigers? Was waren die Früchte seines Wirkens? Wie viele wurden zur Erkenntnis gebracht und in der gegenwärtigen Wahrheit gegründet? Wie viele hat er zur Einigkeit des Glaubens gebracht. Er hat nicht mit Christo gesammelt. Sein Einfluss diente der Zerstreuung. In seinem Predigen besteht ein Mangel, und seinen Bekehrten fehlt das, was ihnen am Tage des Zorns Gottes ein Fels und Schutz sein würde. Seinen Predigten fehlt das Salz, die Würze. Er bringt keine gründlich bekehrte Seelen zur Wahrheit, indem er sie von der Welt trennt und sie mit Gottes abgesondertem Volk verbindet. Seine Bekehrten haben keinen Anker, der sie hält. So driften sie umher, bis viele von ihnen verwirrt werden und sich in der Welt verlieren. Z1.358.2 Teilen

359

Der Prediger K. weiß nicht, wes Geistes Kind er ist. Er verbindet seinen Einfluss mit dem Heer des Drachen, diejenigen zu bekämpfen, die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben. Ihm steht ein harter Kampf bevor. Was den Sabbat angeht, vertritt er die gleiche Stellung wie die Siebenten-Tags-Baptisten. Trenne den Sabbat von den Botschaften und er verliert seine Kraft. Ist er aber mit der Botschaft des dritten Engels verbunden, ist er von einer Macht begleitet, die Ungläubige und Freidenker überzeugt und sie mit Kraft herausführt, um zu stehen, zu leben, zu wachsen und im Herrn zu gedeihen. Für die Geschwister in Wisconsin ist es an der Zeit, ihre Stellung zu finden. „Wer will auf des Herrn Seite stehen?“ sollten die Treuen und Erfahrenen an jedem Ort hören lassen. Gott fordert von ihnen, auszugehen und sich von den verschiedenen Einflüssen zu lösen, die sie voneinander trennen und sie von der großen Grundfeste der Wahrheit, auf die Gott sein Volk bringen will, trennt. Z1.359.1 Teilen

360

Mir wurde im Gesicht die Angelegenheit des Herrn L. dargestellt. Er hat viel über Heiligung zu sagen; doch er täuscht sich über sich selbst, und andere wieder täuschen sich in ihm. Seine Heiligung reicht gerade für die Dauer der Versammlung und kann einer Prüfung nicht standhalten. Die Heiligung durch die Bibel läutert das Leben; das Herz jenes Mannes aber ist nicht gereinigt. Im Herzen wohnt Unrecht, das dann im Leben zum Ausdruck kommt. Die Feinde unseres Glaubens haben damit Gelegenheit, die Sabbathalter zu schmähen; denn sie beurteilen den Baum nach seinen Früchten. Z1.360.1 Teilen

Viele handeln entgegen dieser Schriftstelle. Sie gehen mit Schalkheit um und fälschen Gottes Wort. Ihr Leben ist kein Beispiel für die Wahrheit. Zur Heiligung haben sie besondere Andachtsübungen; Gottes Wort aber werfen sie hinter sich. Sie beten um Heiligung, singen von Heiligung und rufen Heiligung. Menschen mit verderbtem Herzen setzen die Miene der Unschuld auf und geben vor, geheiligt zu sein. Doch das ist noch kein Beweis dafür, dass es tatsächlich der Fall ist. Ihr Tun und Lassen wird ausweisen, wes Geistes Kind sie sind. Ihr Gewissen ist verhärtet, aber der Tag göttlicher Heimsuchung kommt, wo jedes Menschen Werk, welcher Art es auch gewesen sein mag, offenbar werden wird. Dann wird jeder den Lohn seiner Werke empfangen. Z1.360.3 Teilen

Auf Herrn L. weisend, sagte der Engel: „Was verkündigst du meine Rechte und nimmst meinen Bund in deinen Mund, so du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich? Wenn du einen Dieb siehst, so läufst du mit ihm und hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern. Deinen Mund lässest du Böses reden, und deine Zunge treibt Falschheit.“ Psalm 50,16-19. Gott wird diese trennenden Einflüsse zerstreuen und abschütteln und sein Volk befreien, wenn die Bekenner der vollen Wahrheit sich aufmachen werden, um mit dem Herrn zusammenzuwirken. Z1.360.4 Teilen

Jene, die einen Teil der Wahrheit hinter sich werfen, sind nicht geheiligt im Sinne der Heiligen Schrift. Im Worte Gottes gibt es genügend Licht, so dass niemand zu irren braucht. Seine Wahrheit ist so erhaben, dass die größten Geister sie bewundern, und wiederum so einfach, dass das bescheidenste, schwächste Gotteskind sie zu begreifen vermag und von ihr unterwiesen werden kann. Wer die Herrlichkeit der Wahrheit nicht sieht und die dritte Engelsbotschaft für unwichtig hält, wird einst keine Entschuldigung haben; denn die Wahrheit ist schlicht und klar. Z1.360.5 Teilen

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„Ist nun unser Evangelium verdeckt, so ist‘s in denen, die verloren werden, verdeckt; bei welchen der Gott dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.“ 2.Korinther 4,3.4. Z1.361.1 Teilen

„Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. ... Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.“ Johannes 17,17.19. Z1.361.2 Teilen

„Also, meine Liebsten, wie ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern auch nun viel mehr in meiner Abwesenheit, schaffet, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist‘s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, auf dass ihr seid ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt.“ Philipper 2,12-15. Z1.361.5 Teilen

„Ihr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie Christus auch geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, auf dass er sie sich selbst darstellte als eine Gemeinde, die herrlich sei, die nicht habe einen Flecken oder Runzel oder des etwas, sondern dass sie heilig sei und unsträflich.“ Epheser 5,25-27. Z1.361.7 Teilen

362

Dies ist die biblische Heiligung, die keine Zurschaustellung oder Äußerlichkeit duldet. Es ist eine Heiligung, die wir durch den Kanal der Wahrheit empfangen; der Wahrheit, die im Herzen aufgenommen und im Leben tatsächlich angewandt wird. Z1.362.1 Teilen

„Darum meine Lieben, dieweil ihr darauf warten sollt, so tut Fleiß, dass ihr vor ihm unbefleckt und unsträflich im Frieden erfunden werdet. ... Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi. Dem sei Ehre nun und zu ewigen Zeiten! Amen.“ 2.Petrus 3,14.18. Z1.362.3 Teilen

„Nicht, dass ich‘s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich‘s auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin.“ Philipper 3,12. Z1.362.5 Teilen

Christliches Leben heißt stetiges Vorwärtsschreiten. Durch Jesum Christum wird sein Volk gereinigt und geläutert werden. Aber erst wenn sich sein Wesen gänzlich in ihnen widerspiegelt, sind sie vollkommen und heilig und bereit für die Verwandlung. Von einem Christen wird Großes erwartet. Wir sind aufgefordert, uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zu reinigen und unsere Heiligung in der Furcht Gottes zu vollenden. Hier erkennen wir, worin das Große besteht, das von einem Christen erwartet wird. Es nimmt einen festen Platz im Leben des Christen ein. Jede Rebe am Weinstock muss Leben und Kraft aus diesem Weinstock ziehen, um Frucht zu bringen. Z1.362.6 Teilen

Kapitel 66: Satans Macht
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Der gefallene Mensch ist Satans rechtmäßiger Gefangener. Es war Christi Mission, ihn aus der Gewalt seines großen Widersachers zu befreien. Der Mensch neigt von Natur aus dazu, den Verlockungen Satans zu folgen. Er ist nicht imstande, solch einem schrecklichen Feind zu widerstehen; es sei denn, dass Christus, der mächtige Sieger, in ihm wohnt, sein Begehren lenkt und ihn mit der nötigen Kraft ausrüstet. Nur Gott allein vermag der Macht Satans Grenzen zu setzen. Satan geht auf der Erde hin und her, von einem Ende zum andern. Seine Wachsamkeit ruht nicht einen einzigen Augenblick, da er fürchtet, eine Gelegenheit zur Vernichtung von Seelen zu verpassen. Es ist für die Kinder Gottes wichtig, dies zu erkennen, damit sie seinen Schlingen entgehen können. Für seinen letzten Feldzug gegen das Volk Gottes bereitet Satan seine Täuschungen so vor, dass es nicht zu erkennen vermag, ob sich Satan dahinter verbirgt. „Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich zum Engel des Lichtes.“ 2.Korinther 11,14. Während einige verführte Seelen behaupten, dass Satan überhaupt nicht existiert, nimmt er sie gefangen und wirkt in großem Ausmaß durch sie. Satan kennt besser als die Kinder Gottes die Macht, die sie über ihn gewinnen könnten, wenn Jesus Christus ihre Stärke wäre. Bitten sie den mächtigen Sieger demütig um Hilfe, kann der schwächste Gläubige der Wahrheit den argen Widersacher samt seinem Heer von sich weisen, wenn er sich fest auf Christum stützt. Satan ist zu geschickt, um offen und kühn mit seinen Versuchungen zu kommen, denn dann würden sich die noch schlummernden Kräfte des Christen erheben und sich dem starken und mächtigen Befreier anvertrauen. Er erscheint jedoch unbemerkt und verbirgt sich hinter jenen Ungehorsamen, die sich zur Gottseligkeit bekennen. Z1.363.1 Teilen

364

Satan wird all seine Macht einsetzen, um das Volk Gottes zu beunruhigen, zum Bösen zu verlocken und irrezuführen. Satan, der es wagte, unserem Herrn gegenüberzutreten, ihn zu versuchen und zu schmähen, der mächtig genug war, ihn in seine Arme zu nehmen und auf die Zinne des Tempels und auf einen hohen Berg zu führen, wird seine Macht in einem erstaunlichen Grade an der gegenwärtigen Generation ausüben, die ihrem Herrn an Weisheit weit unterlegen ist und auch Satans Arglist und Stärke fast gänzlich unwissend gegenübersteht. In unglaublicher Weise wird er auf die Leiber jener Menschen einwirken, die von Natur aus dazu neigen, seinen Einflüsterungen zu folgen. Er frohlockt darüber, dass man seine Existenz als Einbildung abtut, und es kommt ihm sehr gelegen, wenn sein Einfluss herabgesetzt und er in mancherlei kindischen Darstellungen oder auch als irgendein Tier gezeigt wird. Man glaubt, er sei völlig unbedeutend, so dass die Menschen auf seine schlau angelegten Vorhaben gänzlich unvorbereitet sind; denn sie glücken ihm fast immer. Wenn seine Macht und seine Arglist erkannt würden, könnten ihm viele erfolgreich widerstehen. Z1.364.1 Teilen

Alle sollten begreifen, dass Satan einst ein Engelfürst war. Seine Empörung verschloss ihm zwar den Himmel, vernichtete aber weder seine Macht noch wurde er zu einem Tier. Seit seiner Ausstoßung setzt er seine mächtige Kraft gegen die Herrschaft des Himmels ein. Seine Gewandtheit hat zugenommen, und er hat die erfolgversprechendsten Methoden ersonnen, um sich den Menschenkindern mit seinen Versuchungen nähern zu können. Z1.364.2 Teilen

Satan hat Fabeln ersonnen, um damit zu täuschen. Im Himmel begann er, gegen die Grundlagen der Herrschaft Gottes zu streiten. Seit seiner Ausstoßung betreibt er seine offene Empörung gegen Gottes Gesetz. Er brachte die Masse der bekenntlichen Christen dazu, das vierte Gebot, das den lebendigen Gott offenbart, mit Füßen zu treten. Den ursprünglichen Ruhetag der Zehn Gebote hat er beseitigt und ihn durch einen der wöchentlichen Arbeitstage ersetzt. Z1.364.3 Teilen

365

Die erste große Lüge, die er zu Eva im Garten Eden sprach: „Ihr werdet mitnichten des Todes sterben“ (1.Mose 3,4), war zugleich die erste Predigt über die Unsterblichkeit der Seele. Diese Predigt war von Erfolg gekrönt; denn sie zeitigte furchtbare Ergebnisse. Satan hat die Menschen beeinflusst, diese Predigt als Wahrheit anzunehmen. Und diese wird nun von Predigern verkündet, gesungen und gebetet. Z1.365.1 Teilen

Redensarten, wie „Es gibt keinen wirklichen Teufel“ und „Man kann sich noch nach dem Kommen Christi bekehren“, sind Lügen, die heute gern gehört werden. Die Heilige Schrift erklärt unmissverständlich, dass jedes Menschen Schicksal für immer bei dem Kommen des Herrn entschieden ist. „Wer böse ist, der sei fernerhin böse, und wer unrein ist, der sei fernerhin unrein; aber wer fromm ist, der sei fernerhin fromm, und wer heilig ist, der sei fernerhin heilig. Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, zu geben einem jeglichen, wie seine Werke sein werden.“ Offenbarung 22,11.12. Z1.365.2 Teilen

Hinter diesen Allgemeingut gewordenen Fabeln verbirgt sich Satan. Er nähert sich armen, irregeführten Sterblichen durch den Spiritismus unserer Tage, der den fleischlich Gesinnten keinerlei Hemmungen auferlegt. Familien werden auseinander gerissen, Eifersucht und Hass gesät und entwürdigenden Neigungen Tür und Tor geöffnet, wenn man die spiritistischen Lehren annimmt. Bis jetzt weiß die Welt nur wenig von dem verderblichen Einfluss des Spiritismus. Der Vorhang wurde beiseite geschoben und mir wurde viel von seinem furchtbaren Wirken offenbart. Manche, die mit dem Spiritismus bereits Erfahrungen gesammelt, ihm jetzt aber den Rücken gekehrt haben, erbeben, wenn sie darüber nachdenken, wie nahe sie dem völligen Untergang gewesen waren. Sie hatten die Herrschaft über sich selbst verloren, so dass Satan sie zu Taten veranlassen konnte, die sie sonst verabscheut hätten. Aber selbst diese Menschen haben nur eine schwache Vorstellung von dem, was Spiritismus wirklich ist. Geistliche, die von Satan inspiriert sind, können mit großartiger Beredsamkeit dies Trugbild als Wahrheit darstellen und Satans Scheußlichkeiten verschleiern, so dass diese vielen im Gewande der Schönheit erscheinen. Der Spiritismus aber kommt so unmittelbar aus Satans Machtbereich, dass der Teufel für sich das Recht in Anspruch nimmt, alle zu beherrschen, die damit umgehen; denn sie haben sich auf verbotenes Gebiet begeben und damit den Schutz ihres Schöpfers verwirkt. Z1.365.3 Teilen

366

Einige arme Seelen, die von den beredten Worten spiritistischer Lehrer geblendet worden sind und sich deren Einfluss ausgeliefert haben, erkannten später das tödliche Wesen dieser widergöttlichen Macht und wollten ihr entsagen und entfliehen, vermochten es aber nicht. Satan hält sie durch seine Gewalt fest und ist nicht bereit, sie freizugeben. Er weiß gewiss, dass sie ihm gehören, solange er sie unter seiner besonderen Macht hat. Wenn sie sich aber einmal aus seiner Gewalt befreit haben, kann er sie nie wieder dazu veranlassen, spiritistische Lehren anzunehmen und sich dadurch unmittelbar unter seine Herrschaft zu begeben. Der einzige Weg für solche bedauernswerten Seelen, Satan zu überwinden, besteht darin, zwischen reinen Bibelwahrheiten und erdichteten Fabeln zu unterscheiden. Sobald sie die Forderungen des Wortes Gottes anerkennen, wird ihnen geholfen werden. Sie sollten diejenigen, die religiöse Erfahrungen besitzen und an die Verheißungen Gottes glauben, bitten, den mächtigen Erlöser um ihretwillen anzuflehen. Es wird einen harten Kampf geben; denn Satan wird die Reihen seiner bösen Engel, die diese Menschen beherrscht haben, verstärken. Wenn aber die Heiligen Gottes in tiefer Demut fasten und beten, werden ihre Gebete den Sieg davontragen. Jesus wird heilige Engel beauftragen, Satan zu widerstehen. Dieser wird zurückgedrängt und seine Macht über die Angefochtenen gebrochen werden. „Und er sprach: Diese Art kann mit nichts ausfahren denn durch Beten und Fasten.“ Markus 9,29. Z1.366.1 Teilen

Die allgemeine Geistlichkeit kann dem Spiritismus nicht mit Erfolg Widerstand leisten. Sie besitzt nichts, womit sie ihre Herden vor seinem verderblichen Einfluss schützen könnte. Die Geistlichen unserer Tage sind für viele der traurigen Folgen des Spiritismus verantwortlich, weil sie die Wahrheit mit Füßen getreten und an ihre Stelle Fabeln gesetzt haben. Die Predigt Satans über die Unsterblichkeit der Seele — „Ihr werdet mitnichten des Todes sterben.“ — haben sie von der Kanzel beständig wiederholt. Das Volk nahm dies als reine Bibelwahrheit hin. Jene Worte Satans sind die Wurzel des Spiritismus. An keiner Stelle lehrt das Wort Gottes, dass die Seele des Menschen unsterblich sei. Unsterblichkeit ist eine alleinige Eigenschaft Gottes. „Der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; dem sei Ehre und ewiges Reich! Amen.“ 1.Timotheus 6,16. Z1.366.2 Teilen

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Wenn Gottes Wort richtig verstanden und angewandt wird, bildet es einen sicheren Schutz gegen den Spiritismus. Die Lehre von der ewig brennenden Hölle, die dem Volk gepredigt wird, tut dem gütigen Charakter Gottes Unrecht. Sie stellt ihn als ärgsten Tyrannen des Weltalls hin. Diese weit verbreitete Lehre bewirkte, dass sich Tausende dem Universalismus, dem Unglauben und dem Atheismus zuwandten. Gottes Wort ist klar. Es ist eine Kette von Wahrheiten, ein Anker für diejenigen, die bereit sind, die Wahrheit anzunehmen, selbst wenn sie noch so beliebte Fabeln dabei aufgeben müssten. Das Wort Gottes wird sie vor den schrecklichen Verführungen dieser gefahrvollen Zeit bewahren. Satan hat die Sinne der Geistlichen verschiedener Kirchen dahin gebracht, sich ebenso zäh an ihren Irrtümern festzuklammern, wie er einst die Juden in ihrer Blindheit dazu geführt hat, an ihren Opfern festzuhalten und Christum zu kreuzigen. Die Verwerfung des Lichtes und der Wahrheit macht die Menschen zu Satans Gefangenen und zu Opfern seines Betruges. Je größer das von ihnen zurückgewiesene Licht ist, desto beträchtlicher wird die Macht der Täuschung und Finsternis sein, die sie einhüllt. Z1.367.1 Teilen

Ich sah, dass Gottes treues Volk das Salz der Erde und das Licht der Welt ist. Gott erwartet von ihm ständiges Wachstum in der Erkenntnis der Wahrheit und auf dem Weg der Heiligung. Dann wird es die freche Einmischung Satans begreifen und ihm in der Kraft Jesu widerstehen. Satan wird Legionen seiner Engel zu Hilfe rufen, um dem geistlichen Fortschritt selbst einer einzigen Seele entgegenzuwirken und sie, wenn möglich, der Hand Christi zu entreißen. Z1.367.2 Teilen

Ich sah böse Engel im Kampf um Seelen, und die Engel Gottes widerstanden ihnen. Der Kampf war schwer. Böse Engel verdarben die Atmosphäre durch ihren vergiftenden Einfluss. Sie scharten sich um diese Seelen, um deren Empfindsamkeit zu betäuben. Heilige Engel warteten besorgt auf eine Gelegenheit, um Satans Heer zurückzuschlagen. Das Werk der guten Engel besteht aber nicht darin, die Sinne der Menschen gegen deren Willen zu beherrschen. Wenn sie sich dem Feind ergeben und keinerlei Anstrengungen machen, ihm zu widerstehen, können die Engel Gottes nichts weiter tun, als Satans Heere in Schach zu halten, damit sie kein Unheil anrichten, bis den in Gefahr lebenden Menschen weiteres Licht gegeben wird, das sie bewegen soll, sich aufzumachen und nach himmlischer Hilfe Ausschau zu halten. Jesus wird die heiligen Engel nicht beauftragen, diejenigen freizukämpfen, die selbst nichts zu ihrer eigenen Befreiung unternehmen. Z1.367.3 Teilen

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Wenn Satan meint, eine Seele zu verlieren, bemüht er sich aufs Äußerste, diese Seele zu halten. Ist sich der Einzelne dieser Gefahr bewusst, in der er sich befindet, und sucht er in seiner Not inbrünstig Kraft bei dem Heiland, fürchtet Satan einen Gefangenen zu verlieren. Er ruft neue Engelscharen herbei, die die arme Seele einschließen sollen, um sie dann in ein Meer von Finsternis zu stürzen, damit sie kein himmlisches Licht erreiche. Wenn der Gefährdete aber ausharrt und sich in seiner Hilflosigkeit auf die Verdienste des Blutes Christi beruft, achtet unser Erlöser auf das ernste Gebet des Glaubens und schickt, um ihn zu befreien, besonders mächtige Engel als Verstärkung. Satan kann es nicht vertragen, dass man sich an seinen mächtigen Gegenspieler wendet, denn er fürchtet sich und zittert vor dessen Kraft und Majestät. Beim Anhören eines inbrünstigen Gebetes erzittert Satans ganzes Gefolge. Fortwährend ruft er Legionen böser Engel herbei, um sein Vorhaben auszuführen. Wenn dann übermächtige Engel in himmlischer Waffenrüstung den matt werdenden, verfolgten Seelen zu Hilfe eilen, weicht Satan mit seinem Heer zurück, wohl wissend, dass sein Kampf verloren ist. Die willfährigen Untertanen Satans sind tatkräftig auf ein Ziel ausgerichtet. Obgleich sie sich gegenseitig hassen und untereinander Streit haben, nützen sie doch jede Gelegenheit zur Erreichung ihres gemeinsamen Zieles. Doch der große Gebieter Himmels und der Erde hat Satans Macht begrenzt. Z1.368.1 Teilen

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Meine Erfahrung war ganz außergewöhnlich; und jahrelang habe ich unter besonderen seelischen Anfechtungen gelitten. Infolge meiner innigen Verbindung mit dem Werke Gottes hat der Zustand des Volkes Gottes oftmals eine unsagbar tiefe Traurigkeit und Entmutigung über mich gebracht. Jahre hindurch habe ich das Grab als den Ort sanfter Ruhe angesehen. In meinem letzten Gesicht fragte ich den mich begleitenden Engel, warum ich diese seelische Angst zu ertragen hätte und warum ich so oft auf Satans Kampffeld geworfen würde. Ich bat darum, von diesen schweren Prüfungen befreit zu werden, wenn ich mit dem Werk der Wahrheit so eng verbunden sein müsste. Die Engel Gottes besitzen Macht und Stärke, und ich erflehte ihren Schutz. Z1.369.1 Teilen

Dann zog an mir unser vergangenes Leben vorüber. Es wurde mir gezeigt, dass Satan auf mannigfaltige Weise versucht hatte, unsere Brauchbarkeit zunichte zu machen. Oft genug hatte er Pläne vorbereitet, die uns vom Werke Gottes trennen sollten. Er näherte sich uns auf verschiedenen Wegen und versuchte durch viele Hilfsmittel, seine Absichten zu verwirklichen. Durch die Hilfe heiliger Engel wurde er jedoch geschlagen. Ich sah, dass er auf unseren Reisen von Ort zu Ort häufig seine bösen Engel in unseren Weg gestellt hatte, um Unfälle herbeizuführen, die unser Leben vernichten sollten. Heilige Engel aber, die auf dem Kampfplatz erschienen, verhinderten dies. Zwar brachten etliche Unfälle meinen Mann und mich in große Gefahr, doch unsere Bewahrung darin grenzte ans Wunderbare. Ich erkannte, dass wir wegen unseres Interesses am Werke Gottes und wegen unserer Verbindung zu demselben die besonderen Angriffsziele Satans gewesen waren. Als ich die Fürsorge Gottes spürte, die er stets denen entgegenbringt, die ihn lieben und fürchten, wurde ich mit Zuversicht und Vertrauen erfüllt und fühlte mich für meinen Kleinglauben getadelt. Z1.369.2 Teilen

Kapitel 67: Die zwei Kronen
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In dem Gesicht, das mir am 25. Oktober 1861 in Battle Creek gegeben wurde, sah ich unsere Erde in einem dunklen und düsteren Zustand. Der Engel sagte: „Schau dich sorgfältig um!“ Ich sah die Menschen auf dieser Erde. Einige waren von den Engeln Gottes umgeben. Andere lebten, von bösen Engeln eingeschlossen, in völliger Finsternis. Ich sah einen Arm, der ein goldenes Zepter vom Himmel herabreichte. Auf der Spitze des Zepters befand sich eine mit Diamanten besetzte Krone. Jeder einzelne Diamant erglänzte in einem reinen und prachtvollen Licht. In die Krone waren folgende Worte geprägt: „Alle, die mich erlangen, sind glückselig zu preisen und sollen das ewige Leben haben.“ Z1.370.1 Teilen

Unterhalb dieser Krone war ein anderes Zepter zu sehen, das gleichfalls eine Krone trug, in deren Mitte Juwelen, Gold und Silber nur wenig Licht wiedergaben. Die Inschrift dieser Krone lautete: „Irdischer Schatz. Reichtum ist Macht. Alle, die mich finden, kommen zu Ruhm und Ehre.“ Ich sah, wie eine riesige Menschenmenge vorwärts stürmte, um diese Krone zu erwerben. Sie schrieen und schienen in ihrer Begierde von Sinnen zu sein. Sie stießen sich gegenseitig, und die Schwächeren drängten sie zurück. Sie trampelten auf denen herum, die in ihrer Hast zu Fall gekommen waren. Viele ergriffen gierig die in der Krone befindlichen Schätze und hielten sie fest. Die Häupter einiger waren ergraut, und ihre Angesichter waren von Angst und Sorge zerfurcht. Sie achteten nicht auf ihre eigenen Verwandten, die von ihrem Fleisch und Blut sind. Als sich ihnen flehende Blicke zuwandten, hielten sie ihre Schätze noch fester aus Furcht, in einem unachtsamen Augenblick etwas zu verlieren oder gar veranlasst zu werden, mit ihnen zu teilen. Ihre verlangenden Augen richteten sich oft auf die irdische Krone und zählten immer wieder ihre Reichtümer. Menschen, gezeichnet von Not und Elend, tauchten in jener Menge auf und blickten sehnsüchtig nach den vorhandenen Schätzen. Aber hoffnungslos wandten sie sich ab, als die Stärkeren die Schwächeren überwältigten und zurücktrieben. Dennoch gaben sie ihr Vorhaben nicht auf, sondern versuchten, mit einer großen Anzahl Kranker, Alter und Verkrüppelter ihren Weg zur irdischen Krone zu erzwingen. Manche fanden bei ihrem Versuch den Tod. Andere kamen unmittelbar beim Ergreifen der Krone ums Leben, und viele hatten sie gerade ergriffen, als sie fielen. Obwohl tote Leiber den Erdboden bedeckten, stürmten die Massen vorwärts — über ihre gefallenen und toten Gefährten hinweg. Wer immer die Krone erreichte, hatte Anteil an ihr und wurde von einer umherstehenden, interessierten Schar laut gefeiert. Z1.370.2 Teilen

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Eine große Schar böser Engel war sehr geschäftig. Satan befand sich in ihrer Mitte. Alle sahen mit höchster Befriedigung auf die um die Krone kämpfende Gruppe. Es schien so, als blickte Satan mit besonderem Entzücken auf diejenigen, die eifrig nach der Krone trachteten. Viele von denen, die dieser irdischen Krone nachjagten, waren angeblich Christen. Manche von ihnen schienen ein wenig Erkenntnis zu besitzen. Verlangend schauten sie auf die himmlische Krone und waren von ihrer Schönheit entzückt, hatten aber keinen wahren Begriff von ihrem Wert und ihrer Herrlichkeit. Während sie ohne übertriebene Mühe mit der einen Hand die himmlische Krone zu erreichen suchten, langten sie mit der anderen gierig nach der irdischen Krone, entschlossen, sie zu besitzen. Bei ihrem eifrigen Streben nach der irdischen Krone verloren sie die himmlische aus den Augen. Sie wurden in Finsternis zurückgelassen, tasteten aber dennoch ängstlich nach der irdischen Krone, um sich ihrer zu bemächtigen. Etliche zeigten sich angewidert von der Schar derer, die die Krone so verlangend suchten. Sie schienen die Gefahr zu fühlen, in der sie sich befanden. Sie wandten sich um und suchten nach der himmlischen Krone. Alsbald erhellten sich ihre düsteren Angesichter und ihr Trübsinn verwandelte sich in Frohsinn und heilige Freude. Z1.371.1 Teilen

Dann bemerkte ich eine Gruppe, die sich durch die Menge zwängte, während ihre Augen gespannt auf die himmlische Krone gerichtet waren. Als sie sich zielstrebig ihren Weg durch die unordentliche Menge bahnten, wurden sie von Engeln unterstützt, die für ihr Vorankommen Platz schufen. Indem sie sich der himmlischen Krone näherten, fiel das von ihr herrührende Licht auf sie und um sie und vertrieb ihre Finsternis. Es wurde immer klarer und prächtiger, bis sie verwandelt und den Engeln gleich schienen. Nicht einen einzigen verlangenden Blick warfen sie auf die irdische Krone. Aber jene, die nach der irdischen Krone strebten, spotteten ihrer und warfen schwarze Kugeln nach ihnen. Solange die Gläubigen ihre Augen jedoch auf die himmlische Krone richteten, erlitten sie dadurch keinen Schaden. Wer aber seine Aufmerksamkeit auf die schwarzen Kugeln lenkte, wurde von ihnen beschmutzt. Der folgende Schrifttext wurde mir vorgeführt: Z1.371.2 Teilen

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„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! Niemand kann zwei Herren dienen entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Matthäus 6,19-24. Z1.372.1 Teilen

Daraufhin wurde mir das, was ich im Gesicht gesehen hatte, wie folgt erklärt: Die Menge, die so gierig nach der irdischen Krone strebt, umfasst die Menschen, die die Schätze dieser Welt lieben und von deren kurzlebiger Anziehungskraft, die falsche Hoffnungen in ihnen erweckte, getäuscht werden. Manche, die Nachfolger Jesu sein wollen, sind so ehrgeizig in ihrem Verlangen nach irdischen Schätzen, dass sie ihre Liebe zu Gott aufgeben, sich der Welt gleichstellen und endlich auch von Gott als Weltmenschen angesehen werden. Sie geben vor, nach der unvergänglichen Krone zu streben, nach einem Schatz im Himmel, aber ihr Interesse und ihre Hauptbeschäftigung besteht im Erwerb irdischer Schätze. Wer seine Schätze in dieser Welt hat und seine Reichtümer liebt, kann Jesum nicht lieben. Solche mögen annehmen, recht zu handeln. Mit der Sucht eines Geizigen klammern sie sich an ihren Besitz, und man kann sie nicht zu der Erkenntnis oder der Empfindung bringen, dass sie das Geld mehr lieben als das Werk der Wahrheit oder den Schatz im Himmel. Z1.372.2 Teilen

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„Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“ Matthäus 6,23. In der Erfahrung solcher Menschen gab es einen Zeitpunkt, an dem das ihnen gegebene Licht zur Finsternis wurde, weil sie es nicht gehütet haben. Der Engel sagte: „Ihr könnt nicht die Schätze der Erde lieben und anbeten und dennoch die wahren Güter besitzen.“ Als der Jüngling zu Jesus kam und sprach: „Guter Meister, was soll ich Gutes tun, dass ich das ewige Leben möge haben?“ Matthäus 19,16. stellte ihn Jesus vor die Wahl, sich entweder von seinem Besitz zu trennen und das ewige Leben zu haben oder ihn zu behalten und das ewige Leben zu verlieren. Dem Jüngling aber waren seine Reichtümer wertvoller als der himmlische Schatz. Die Bedingung, sich von seinen Gütern zu trennen und sie den Armen zu geben, um ein Jünger Jesu zu werden und das ewige Leben zu erlangen, dämpfte sein Verlangen, so dass er traurig von dannen ging. Z1.373.1 Teilen

Diejenigen, die mir als solche vorgeführt wurden, die nach der irdischen Krone verlangen, greifen zu allen nur denkbaren Mitteln, um irdischen Besitz zu erlangen. Auf diesem Gebiete wird ihr Verhalten geradezu krankhaft. Alle ihre Gedanken und Energien sind auf den Erwerb irdischen Reichtums gerichtet. Sie treten das Recht anderer mit Füßen, unterdrücken die Armen und beschneiden den Lohn der Tagelöhner. Wenn sie, um dadurch ihren Besitz zu vermehren, auf Kosten derer Vorteile erlangen können, die ärmer und weniger gerissen sind als sie, werden sie nicht einen Augenblick zögern, die materiell Schwächeren zu unterdrücken, selbst wenn diese an den Bettelstab gerieten. Z1.373.2 Teilen

Gerade die Menschen, deren Häupter vom Alter ergraut und deren Gesichter von Sorgen zerfurcht sind, greifen gierig nach den Schätzen in der Krone, obwohl sie kaum noch ein paar Jahre zu leben haben. Und doch versuchen sie eifrig, ihren irdischen Besitz zu sichern. Je näher sie dem Grabe kommen, desto ängstlicher klammern sie sich an die irdischen Schätze. Nicht einmal ihre eigenen Verwandten werden von ihnen unterstützt. Sie gestatten, dass ihre Familienangehörigen, nur um ein wenig Geld zu verdienen, eine Tätigkeit ausüben, die ihre Kräfte übersteigt. Sie verwenden ihren Besitz nicht, um anderen oder sich selbst Gutes zu erweisen, sondern sie begnügen sich mit dem Wissen um ihren Reichtum. Sobald ihnen ihre Pflicht, die Nöte der Armen zu erleichtern und Gottes Werk zu fördern, vorgehalten wird, sind sie bekümmert. Sie möchten einst gern das ewige Leben empfangen, sind aber nicht bereit, etwas dafür zu zahlen. Die Bedingungen sind zu hart. Abraham jedoch wollte nicht einmal seinen einzigen Sohn verschonen. Im Gehorsam zu Gott war er eher imstande, dieses Kind der Verheißung dahinzugeben, als viele einen Teil ihrer irdischen Besitztümer zu opfern bereit wären. Z1.373.3 Teilen

374

Es war schmerzlich, die Menschen zu sehen, die zur Herrlichkeit heranreifen und der Unsterblichkeit täglich näher kommen sollten, aber die ganze Kraft zur Erhaltung ihrer irdischen Schätze einsetzen. Ich sah, dass solche Menschen den himmlischen Schatz nicht bewerten können. Ihre starken irdischen Neigungen veranlassen sie zu Taten, die beweisen, dass sie das himmlische Erbe nicht genügend zu schätzen wissen, um dafür irgendein Opfer zu bringen. Der reiche Jüngling zeigte sich bereit, die Gebote zu halten; unser Herr aber sagte, dass ihm noch eines fehle. Wohl verlangte es den Jüngling nach dem ewigen Leben, aber mehr noch galt ihm sein Besitz. Viele täuschen sich selbst. Sie suchen nicht nach der Wahrheit wie nach verborgenen Schätzen. Ihre Kräfte sind nicht nach bestem Wissen und Gewissen eingesetzt, und ihre Sinne, die von himmlischem Licht erleuchtet sein könnten, sind verwirrt und beunruhigt. „Die Sorgen dieser Welt und der betrübliche Reichtum und viele andere Lüste gehen hinein und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht.“ Markus 4,19. „Solche Menschen werden sich nicht rechtfertigen können“, sagte der Engel. Ich sah, wie nach und nach das Licht um sie gänzlich dahinschwand. Sie verlangen nicht, die ernsten, bedeutsamen Wahrheiten für diese Zeit zu verstehen, und glauben, auch ohne dieses Verständnis gut zu fahren. Ihr Licht erlischt völlig, und sie tappen im Finstern. Z1.374.1 Teilen

375

Die Menge der Verkrüppelten und geistlich Kranken, die nach der irdischen Krone drängt, besteht aus solchen Menschen, deren Interessen und Schätze dieser Welt angehören. Obgleich sie allenthalben enttäuscht werden, sind ihre Bestrebungen dennoch nicht himmelwärts gerichtet, um sich dort einen Schatz und eine Heimat zu sichern. Sie verfehlen ihr irdisches Ziel und verlieren auch das himmlische, während sie noch dem ersteren nachjagen. Ungeachtet der Enttäuschung und des glücklosen Lebens und Sterbens derer, die gänzlich auf Erwerb irdischen Besitzes eingestellt waren, folgen andere den gleichen Wegen, auf denen sie wild voranstürmen. Z1.375.1 Teilen

Jene, die die Krone erreichen, einen Anteil an ihr gewinnen und beifällig aufgenommen werden, sind solche Menschen, die das, was sie als ihr Lebensziel ansehen, erlangt haben — Reichtum. Sie empfangen die Ehre, die die Welt den Reichen zollt. Sie haben Einfluss in der Welt, und Satan und seine bösen Engel sind zufriedengestellt. Satan weiß, dass diese Menschen ihm auf Gedeih und Verderben ausgeliefert sind, und, indem sie sich gegen Gott auflehnen, zu seinen mächtigen Helfern werden. Z1.375.2 Teilen

Die einen, die Widerwillen über jene Gruppe empfinden, die nach der irdischen Krone schreit, beobachten Leben und Tod der Menschen, die um diesen irdischen Besitz wetteifern. Sie erkennen, dass solche Menschen niemals zufrieden sind, sondern unglücklich. Alarmiert trennen sie sich von dieser unglückseligen Klasse und suchen die wahren, dauerhaften Güter. Z1.375.3 Teilen

Jene, die — von heiligen Engeln begleitet — ihren Weg zur himmlischen Krone durch die Menge hindurch behaupteten, wurden mir als das treue Volk Gottes bezeichnet. Engel gehen ihnen voran, und begeisterungsvoll streben sie dem himmlischen Schatz entgegen. Z1.375.4 Teilen

Die schwarzen Kugeln, die nach den Heiligen geworfen werden, versinnbilden die schändlichen Unwahrheiten über Gottes Volk, die von denen in Umlauf gebracht werden, die die Lügen lieben und in die Welt setzen. Mit größter Sorgfalt sollten wir auf einen tadellosen Lebenswandel bedacht sein und auch den Schein des Bösen meiden. Dann ist es unsere Pflicht, ungeachtet der lästerlichen Lügen der Gottlosen unerschrocken voranzugehen. Solange die Augen der Gerechten auf das unschätzbare himmlische Erbe gerichtet sind, werden sie Christo immer näher kommen und damit umgeformt und für die Verwandlung zubereitet werden. Z1.375.5 Teilen

Kapitel 68: Die Zukunft
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Christus wurde bei seiner Verklärung vom Vater verherrlicht. Wir hören Jesum sprechen: „Nun ist des Menschen Sohn verklärt, und Gott ist verklärt in ihm.“ Johannes 13,31. Auf diese Weise empfing er vor dem Verrat und vor seiner Kreuzigung neue Kraft für seine letzten Leiden. Während die Glieder des Leibes Jesu der Zeit ihres letzten Kampfes, einer „Zeit der Angst in Jakob“, näher kommen, werden sie zu Christo emporwachsen und in hohem Maße seine Gesinnung teilen. Wenn die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft zu einem lauten Ruf anschwillt und große Kraft und Herrlichkeit das abschließende Werk begleiten, wird auch das Volk Gottes an dieser Herrlichkeit teilhaben. Der Spätregen lässt sie wieder aufleben und Kraft gewinnen, damit sie die Trübsalszeit überstehen können. Auf ihren Gesichtern liegt ein Abglanz der Herrlichkeit, die den dritten Engel begleitet. Z1.376.1 Teilen

Ich sah, dass Gott in der Zeit der Trübsal sein Volk auf wunderbare Weise bewahren wird. Gleichwie Jesus in Gethsemane im Ringen mit dem Tode sein Herz ausschüttete, so werden die Kinder Gottes Tag und Nacht ernstlich um Errettung schreien und kämpfen. Ein Erlass wird sie vor die Wahl stellen, entweder den Sabbat des vierten Gebotes aufzugeben und dafür den ersten Tag zu ehren oder getötet zu werden. Die Kinder Gottes aber unterwerfen sich nicht, indem sie eine päpstliche Einrichtung anerkennen und den Sabbat des Herrn mit Füßen treten. Satans Heerscharen und gottlose Menschen werden sie zwar umringen und über sie frohlocken, weil es den Anschein hat, als gäbe es für sie keinen Ausweg mehr; doch während der Lustbarkeit und des scheinbaren Triumphes der Gottlosen erfüllt Krachen und Donnern die Erde. Der Himmel hüllt sich in Finsternis, nur erleuchtet von dem glänzenden Licht und der erhabenen Herrlichkeit, die aus dem Himmel hervorbricht, wenn Gott seine Stimme aus seiner heiligen Wohnstätte ertönen lässt. Z1.376.2 Teilen

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Die Grundfesten der Erde beben; Gebäude schwanken und fallen mit furchtbarem Krachen in sich zusammen. Die See kocht wie das Wasser in einem Topf, und die ganze Erde befindet sich in heftiger Bewegung. Das Gefängnis der Gerechten hat sich gewendet und in feierlichem Flüsterton sagen diese zueinander: „Wir sind erlöst. Es ist Gottes Stimme.“ In ernster Ehrfurcht lauschen sie den Worten der Stimme. Auch die Gottlosen hören sie, aber sie verstehen die Worte der Stimme Gottes nicht. Sie fürchten sich und zittern, während die Heiligen jauchzen. Satan, seine Engel und die Gottlosen, die darüber frohlockten, dass das Volk Gottes sich in ihrer Gewalt befand, erleben nun, wie denen höchste Ehre zuteil wird, die das heilige Gesetz Gottes in Ehren gehalten haben. Sie schauen die Angesichter der Gerechten, von denen das Bild Jesu widerstrahlt. Alle, die so eiferten, um die Heiligen zu vernichten, können die Herrlichkeit nicht ertragen, die auf den Erlösten ruht. Wie Tote fallen sie zur Erde. Satan und die bösen Engel fliehen die Gegenwart der verklärten Heiligen, denn ihre Macht, sie zu quälen, ist für immer dahin. Z1.377.1 Teilen

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