Portrait von Ellen White
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Kapitel 63: Eifersucht und Krittelei
Kapitel 63: Eifersucht und Krittelei
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Bruder G, in ... stelltest du mir einige Fragen, über die ich viel nachgedacht habe. Aus meiner Unterhaltung mit dir wurde ich überzeugt, dass du die Rolle, die du gespielt hast und die Wunden, die du dem Werke Gottes zugefügt hast, nicht wahrnimmst. Nach dem, was mir bezüglich deiner Person gezeigt wurde und mir lebhaft vor Augen stand, und was ich mit dem verglichen habe, was in Zeugnis Nummer 6 betreffs deines Falles veröffentlicht wurde, kann ich nicht die geringste Entschuldigung für dein Verhalten sehen. Schon bevor du am vor kurzem geschehenen Fanatismus in Wisconsin teilnahmst und diesem deinen Einfluss geliehen hast, standest du nicht recht vor Gott. Z1.333.1 Teilen

Bruder G, wenn du ernsthaft dem Licht gefolgt wärest, hättest du niemals so gehandelt, wie du es getan hast. Du bist eigenwillig und widerspenstig deinen eigenen Weg gegangen, bist deinem eigenen Urteil gefolgt und hast dich geweigert, geleitet zu werden. Der Herr sandte dir Hilfe, aber du hast dich geweigert, sie anzunehmen. Was hätte der Himmel noch mehr für dich tun können, als was er bereits tat? Wenn du glaubtest, andere würden höher geachtet als du, warst du unzufrieden und erbittert und hast dich aufgeführt wie ein ungezogenes Kind. Du wolltest besser angesehen sein, hast dich aber so verhalten, dass du dich selbst in der Achtung derer herabgesetzt hast, deren Beifall du wünschtest. Z1.333.2 Teilen

Bevor du deine fanatische Stellung einnahmst, warst du eifersüchtig auf die Brüder in Battle Creek und hast Andeutungen gemacht, die Misstrauen erweckten. Du bist eifersüchtig auf meinen Mann und mich gewesen und hast Böses vermutet. Eifersucht und Argwohn haben sich vereint. Unter dem Anschein von Gewissenhaftigkeit hast du Zweifel betreffs der Bewegungen derer ausgestreut, welche die Last des Werkes in Battle Creek tragen und hast Andeutungen bezüglich Dingen gemacht, von denen du nichts verstehst und über die du dir absolut kein Urteil erlauben kannst. Diesbezüglich wurden dir keinerlei Lasten aufgelegt. Es wurde mir gezeigt, dass Gott keine Person erwählen würde, die wie du gesinnt ist. Er würde ihr nie schwere Bürden auferlegen und sie dazu berufen, äußerst wichtige Positionen zu bekleiden; denn Eigendünkel würde sich in solchem Maße erheben, dass dieser ihr selbst und dem Volke Gottes zum Verderben gereichte. Hättest du von dir geringer gedacht, würdest du weniger eifersüchtig und argwöhnisch gewesen sein. Z1.333.3 Teilen

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Bruder G, wärest du völlig mit dem Körper verbunden gewesen und eins mit jenen, die Gott für fähig angesehen hat, das Werk zu leiten, hättest du die Gaben anerkannt, die Gott seiner Gemeinde verliehen hat und dich diesen unterworfen. Hättest du deinen Glauben fest auf alle Punkte der gegenwärtigen Wahrheit gegründet und am gleichen Strang mit denen gezogen, die Erfahrung im Werk besitzen — dann wärest du und die Deinen völlig frei von dieser Täuschung und in Sicherheit gewesen. Du hättest einen Anker gehabt, der dich hielt. Du hast jedoch eine unentschiedene Stellung eingenommen und befürchtet, dass du jene zufrieden stellen würdest, deren ganze Seele mit Gottes Sache und dem Werk verbunden war. Gott fordert von dir, dass du dich fest und entschlossen auf die Plattform stellst, zusammen mit deinen Brüdern. Gott und den heiligen Engeln missfiel dein Verhalten, und sie wollten deine Torheit nicht länger ertragen. Du wurdest deinem eigenen Urteil überlassen, das du so hoch eingeschätzt hattest, bis du willig sein würdest, dich belehren zu lassen und ohne Eifersucht, eigenwilligen Gefühlen, ohne Klagen und ohne andere zu tadeln bereit wärest, von denen zu lernen, welche die Last und das Gewicht des Werkes Gottes fühlten und trugen. Du hast für dich nach einer Position gestrebt, wo du andere unabhängig von der Gemeinde leiten konntest, wo man dich anerkennen und erhöhen würde, bis ich sah, dass Gott dich aufgegeben hatte, jene Weisheit anzuwenden und zu offenbaren, von der du meintest, sie sei allen überlegen. Du wurdest deinem blinden Urteil überlassen, bis du eine Rolle im unvernünftigsten, törichtsten und wildesten Fanatismus spieltest, der je Wisconsin heimsuchte. Z1.334.1 Teilen

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Und doch wurde mir gezeigt, dass du dir des Einflusses deines früheren Verhaltens auf das Werk und deiner gegenwärtigen Stellung und Pflicht bezüglich jenes Fanatismus nicht bewusst bist. Anstatt mit allen Kräften zu versuchen, dich von dem Einfluss zu befreien, den du ausübtest und ihm entgegenzuwirken, hast du dich gerechtfertigt und diejenigen angeklagt, die Gott dir sandte. Du wolltest diktieren und sogar einen Plan vorbringen, wie der Herr dich besser hätte zur Vernunft bringen können, wem seine Diener dir gegenüber anders gehandelt hätten, als sie es taten. Dein Urteilsvermögen war von Satans Macht verdorben, und weil du dich in Finsternis befandest, warst du nicht geeignet, dir ein Urteil zu erlauben, wie man dich hätte behandeln sollen. Wenn du so genau wusstest, wie die Diener Gottes dich hätten behandeln sollen, um dir zu helfen, war das genug, dich selbst zurechtzufinden. Gott ließ dir die Wahl, belehrt und durch seine Diener unterwiesen zu werden auf die Art und Weise, die er erwählte, oder wie bisher voranzugehen, deinen eigenwilligen Weg zu verfolgen und in verwirrenden Fanatismus zu fallen. Z1.335.1 Teilen

Du erwähltest deinen Weg; und jetzt hast du nur dich selbst zu beschuldigen. Du gibst vor, ein Wächter auf der Mauer Zions zu sein, ein Hirte der Herde; aber du sahst, wie die armen Schafe verwundet und zerstreut wurden und gabst keine Warnung. „Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel; du sollst aus meinem Munde das Wort hören und sie von meinetwegen warnen. Wenn ich dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben, und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, damit sich der Gottlose vor seinem gottlosen Wesen hüte, auf dass er lebendig bleibe: so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wo du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben; aber du hast deine Seele errettet. ... Wo du aber den Gerechten warnst, dass er nicht sündigen soll, und er sündigt auch nicht, so soll er leben, denn er hat sich warnen lassen; und du hast deine Seele errettet.“ Hesekiel 3,17-19.21. Z1.335.2 Teilen

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Die Sünde derer in Wisconsin, die in Fanatismus verfielen, ist in der Hauptsache, vor allen andern, dir zuzuschreiben. Du bist ein ungetreuer Wächter gewesen. Du hast das Übel nicht entdeckt, weil du untreu warst. Gott sandte seine treuen Wächter, die im Licht standen und das Übel bemerkten, um dich und die irrende Herde zu warnen. Hättest du damals auf die Warnung gehört, hätte ein Großteil des Übels verhütet werden können. Dein Einfluss wäre erhalten geblieben. Du würdest aus dem Weg gegangen sein, so dass das Zeugnis der Diener Gottes die verwirrte Herde erreicht hätte. Die Irrenden wollten nicht auf die Stimme Gottes durch seine erwählten Diener hören. Sie stählten ihren Geist gegen die Warnungen der Wächter, die zu ihnen geschickt wurden, und stärkten sich in ihrem unvernünftigen, selbsttrügerischen Verhalten. Der Hirte wollte nicht hören. Er war gekränkt, weil diesem Fanatismus so entschieden begegnet wurde. Er sah keine Gefahr. Er sah keinen Grund zur Eile. Er besaß genügend Erkenntnis, sich zu entscheiden. Aber er war zu eigenwillig und zu argwöhnisch gegenüber Gottes Dienern, um sich ihrem Zeugnis zu beugen. Z1.336.1 Teilen

Bruder G. wollte warten, bis sich der Fanatismus entwickelt hatte, und dieser ging voran, eben wie es Satan haben wollte, bis er sich zu schrecklichen Resultaten ausgeweitet hatte. Da waren keine vernünftigen, verständigen Offenbarungen, die das Ganze als von Gott kommend, gekennzeichnet hätten. Die Diener des Herrn erledigten ihre Mission, befreiten ihre Kleider vom Blut der Seelen und erhielten sich unbefleckt von dem fluchwürdigen Einfluss, während du die Schuld an der Sünde dieses traurigen Fanatismus trägst. Du hast ihn zutiefst betrauert, doch erkennst du nicht, wo du in der Angelegenheit verkehrt gehandelt hast. Du tadelst und verklagst die schwachen, irrenden Schafe, sie hätten dich veranlasst, vom Weg abzuweichen. Wozu ist denn ein Wächter da, wenn nicht dazu, über das Böse zu wachen und den Warnruf ertönen zu lassen? Wozu ist ein Hirte da? Soll er nicht auf jede Gefahr achten, damit die Schafe keinen Schaden erleiden und durch Wölfe vernichtet werden? Welche Entschuldigung könnte ein Hirte vorbringen, der die Herde von der guten Weide abirren und sie von Wölfen verwunden, zerstreuen und zerreißen lässt? Wie würde sich die Entschuldigung anhören, wenn der Hirte sagen würde, die Herde hätte ihn in die Irre geführt? Sie hätte die gute Weide verlassen und ihn vom Weg abgebracht? Solch eine Ausrede würde nur zu deutlich des Hirten Unfähigkeit, über die Schafe zu wachen, zum Ausdruck bringen. In ihn könnte nie wieder Vertrauen gesetzt werden, dass er als treuer Hirte für die Schafe sorgen und sie zurückbringen würde, falls sie vom rechten Pfad abirren würden. Z1.336.2 Teilen

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Die Schande, die wegen Schwester A. dem Werk zugefügt wurde, belastet dich schwer. Du machtest viel aus ihrem fanatischen Gehabe und ihrer Erfahrung. Sie war schwach, konnte aber in gewissem Grade ihren Familienpflichten nachkommen und ihre Kinder zusammenhalten. Doch nachdem sie eine kurze Zeit von ihrer Familie fort war, verlor sie ihren Verstand. Der rückfällige Zustand der bekenntlichen Sabbathalter in ... veranlasste dich, Schwester A. zu beeinflussen, ihre Familie zu verlassen, die ihrer Fürsorge bedurfte, und nach ... zu gehen, wo ihr Einfluss den Sabbathaltern dort vielleicht helfen könnte. Eine ungesunde Erregung kennzeichnete ihr Verhalten. Einige der Unerfahrenen wurden verführt. Die schwachen Geisteskräfte von Schwester A. wurden überanstrengt, und ihr Gehirn erkrankte. Gottes Werk wurde dieser Sache wegen sehr verwundet und in Schande gebracht. Bruder A. ist großes Unrecht zugefügt worden, denn er ist dabei der Leidtragende, und seine Kinder müssen voneinander getrennt werden. Diejenigen, deren Einfluss zu diesen tragischen Folgen führte, haben ein Werk zu tun, vor ihm ein getreues und volles Bekenntnis abzulegen, dass sie gefehlt und ihm Unrecht zugefügt haben, und dem angerichteten Schaden soweit wie möglich entgegenzuwirken. Z1.337.1 Teilen

Wärst du im Rate Gottes gestanden und hättest die Gaben seines Geistes als ihren rechten Platz in der Gemeinde einnehmend anerkannt; hättest du im Herzen und aus Grundsatz mit der Zeitschrift „The Review“ übereingestimmt, welcher sich auf die starken Wahrheiten für diese Zeit gründet; hättest du dem Volke Gottes Speise zur rechten Zeit gegeben — dann wäre dein Einfluss in ... und Umgebung ein sehr viel anderer gewesen. Du würdest ein scharfes Zeugnis in Übereinstimmung mit jenen abgelegt haben, die dieses große Werk leiten. Die Sünden Einzelner wären gerügt worden. Treue Arbeit an den dortigen Sabbathaltern wäre verrichtet worden, so dass sie andern Gemeinden nicht hintennach gehinkt wären. Aber sie haben noch nahezu alles zu lernen. Du hättest eine deutliche Sprache reden, ihnen die Notwendigkeit der Opferbereitschaft nahe legen und ihnen sagen müssen, dass alle dazu beitragen sollten, die Lasten des Werkes zu tragen. Du hättest sie dahin bringen sollen, systematische Wohltätigkeit zu üben und etwas zu tun, um die Sache der Wahrheit zu fördern. Deine unbestimmte Haltung und die Dinge in ... einfach laufen zu lassen, wie sie liefen, hat einen schlechten Einfluss auf das Werk dort ausgeübt. Der Widerstand, den du der Organisation und dem Vorangehen des Volkes Gottes entgegenbrachtest und auch andern gegenüber äußertest, hat Frucht getragen, die an vielen Orten im nördlichen Wisconsin wahrgenommen werden kann. Z1.337.2 Teilen

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Wärst du ein schneller, gründlicher Arbeiter gewesen, der mit Gottes Vorsehung Schritt hält, trüge die Frucht, die jetzt offenkundig wird, einen völlig anderen Charakter. Seelen hätten sich entweder für oder gegen die Gebote Gottes und andere Wahrheiten, die in Verbindung mit der dritten Engelsbotschaft stehen, entschieden. Sie würden nicht am Rockzipfel Zions hängen und jene beschweren, die recht stehen möchten. Aber du bist deiner Aufgabe nicht treu nachgekommen. Es wurde kein klares, gründliches Werk verrichtet. Du hast in der Gemeinde nicht durch eine bestimmte Anwendung der Wahrheit jedem Einzelnen die Notwendigkeit eingeprägt, sein Bekenntnis praktisch und harmonisch auszuleben. Viele sind nicht willig, genauso, wie sie durch Hören der Wahrheit erfreut werden, sich persönlich um den Fortschritt des Werkes zu bemühen. Sie lieben das Werk in Worten und nach dem Bekenntnis, aber nicht in der Tat und in der Wahrheit. Z1.338.1 Teilen

Dein Verhalten hat viele in ... und Umgebung dazu veranlasst, den „Review“ geringer einzuschätzen, als sie es sonst getan hätten, und sie haben die Wahrheiten, die darin enthalten sind, sehr leicht genommen. So hat der „Review“ verfehlt, den Einfluss auf sie auszuüben, den er nach Gottes Absicht hätte ausüben sollen. Jeder ist seinem eigenen Kurs gefolgt und hat getan, was ihn recht dünkte. Deshalb befinden sich alle weit zurück, und geschieht nicht ein gründliches Werk für sie, werden sie in der Waage gewogen und zu leicht erfunden werden. Z1.338.2 Teilen

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Es wurde mir gezeigt, dass du versuchst, die Schuld für die Folgen deiner Verkehrtheiten auf andere abzuwälzen; aber als Wächter hält Gott dich verantwortlich. Du hast in ... und an anderen Orten, wo du einen Einfluss gegen Gottes Diener ausgeübt hast, sehr demütige Bekenntnisse abzulegen. Bruder und Schwester B. haben großen Schaden durch diesen Fanatismus erlitten. Sie wurden sowohl in zeitlichen Angelegenheiten als auch in geistlicher Hinsicht durch diesen Betrug Satans in Verlegenheit gebracht und beinahe ruiniert. Bruder G, du bist sehr weit gegangen, was diesen traurigen Fanatismus anbelangt. Sowohl dein Körper als auch dein Geist wurden in Mitleidenschaft gezogen, und jetzt versuchst du, die Schuld auf andere zu schieben. Du bist dir deines Verhaltens und Vorgehens in der Vergangenheit nicht recht bewusst. Du bist so frei, zu bekennen, was andere getan haben und was du nicht getan hast; aber du hast versäumt, das zu bekennen, was du getan hast. Z1.339.1 Teilen

Dein Einfluss in ... war nachteilig. Du warst gegen die Organisation und hast entschieden dagegen gesprochen, nicht so kühn, wie manch andere es getan haben mögen, aber doch so weit, wie du es wagtest. Auf diese Weise hast du oft deiner Eifersucht nachgegeben und Misstrauen und Unsicherheit in die Gemüter von vielen ausgesät. Wärst du offen aufgetreten und hätte man dich deutlich verstanden, so hättest du nur wenig Schaden anrichten können. Wenn man dich beschuldigte, Ansichten zu verteidigen, die in Widerspruch mit dem Glauben der Gemeinde waren, hast du es nicht zugegeben, sondern deine Stellung verschleiert und es so erscheinen lassen, als hätten die Brüder dich missverstanden, während du genau wusstest, dass die Beschuldigung der Wahrheit entsprach. So wie du jetzt bist, kann die Gemeinde sich nicht auf dich verlassen. Wenn du die Früchte einer vollständigen Reform offenbarst, wenn du den Beweis lieferst, dass du dich bekehrt und deine Eifersucht überwunden hast, dann wird Gott dir wiederum die Sorge über seine Herde anvertrauen.. Aber ehe du keine gründliche Umkehr erfahren hast, wirst du den besten Einfluss ausüben, indem du daheim bleibst, gehorsam dem Bibelwort: „Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt.“ Römer 12,11. Z1.339.2 Teilen

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Durch deine unverbindliche Stellung und deine Teilnahme an diesem Fanatismus hast du dem Werk in Wisconsin mehr Schaden zugefügt, als du in deinem ganzen Leben Gutes getan hast. Unser Glaube wurde bei Ungläubigen verhasst gemacht. Der Sache Gottes wurde eine Wunde, eine unheilbare Verletzung, zugefügt, und doch sind viele erstaunt, darunter auch du, dass so viel Aufhebens von diesem Fanatismus gemacht wird. Ein böser Same ausgestreut, fasst Wurzel, wächst heran und bringt Frucht, und es gibt eine reichliche Ernte. Das Böse gedeiht, es braucht keine Pflege, während der gute ausgestreute Same bewässert, sorgfältig gepflegt und fortwährend mit Nahrung versehen werden muss, andernfalls wird die Pflanze sterben. Satan, böse Engel und böse Menschen versuchen, das Gute zu entwurzeln und auszurotten, und es erfordert die größte Wachsamkeit und fortwährende Fürsorge, damit es leben und gedeihen kann. Der böse ausgestreute Same kann nicht leicht ausgerottet werden. Er verbreitet sich und sprießt überall hervor, um die köstliche Saat zu überwuchern. Überlässt man ihn sich selbst, wird er erstarken und von den wertvollen Pflanzen alles Sonnenlicht fernhalten, bis sie krank werden und absterben. Z1.340.1 Teilen

Wir begegneten deinem Einfluss in ... Die dort bestehende Trennung hätte es nicht gegeben, wenn du eine rechte Stellung eingenommen und das Wort des Herrn durch seine Diener angenommen hättest. Aber das wolltest du nicht tun. Gottes Diener mussten eine klare Stellung gegen dein Verhalten beziehen. Hätten sie noch deutlicher gesprochen und dein Verhalten strenger gerügt, wäre es Gott wohlgefällig gewesen. Es wäre besser gewesen, wenn du von ... ferngeblieben wärest, denn jedesmal, wenn Gottes Diener jenen Fanatismus bloßstellten, traf ihn Bruder G. Du zogst dich zurück und fühltest dich durch den Tadel verletzt, vernachlässigt usw. Unter verschiedenen Familien in ... verfolgtest du weiterhin deinen geheimen Kurs. Du wirktest, um Sympathie zu erwecken und schufst Gefühle des Widerstandes gegen die Brüder C., D. und E.. Du hegtest bittere Gefühle und handeltest danach, und so erregtest du Eifersucht und Misstrauen in vielen Gemütern betreffs der Diener Gottes, die er speziell zu dir gesandt hatte. Dein Verhalten vernichtete die Kraft ihres Zeugnisses in einigen Gemütern; einige jedoch waren dankbar, dass Licht gekommen war und Satans Schlinge zerrissen wurde, so dass sie entrinnen konnten. Andere hegten harte Gefühle und entschieden sich gegen das vorgebrachte Zeugnis. So kam es zu einer Spaltung in der Gemeinde. Du kannst dir die Schuld zurechnen. Mit großem Kummer wirkten wir für die Gemeinde in ..., um dem verkehrten Einfluss und den Eindrücken, die du hinterlassen hattest, entgegenzuwirken. Du hast dort ein Werk zu tun. Z1.340.2 Teilen

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Ich sah, dass einige sehr um dich eiferten, fürchtend, dass man nicht in rechter Weise mit dir verführe, und dass deine Brüder im Predigtamt dir nicht Gerechtigkeit widerfahren ließen. Solche sollten aus dem Weg gehen und ihre eigenen Fehler bekennen und gestatten, dass aller Tadel und das große Gewicht deiner Verkehrtheiten auf deinem Haupt ruhen. Gott wünscht, dass sie dort verbleiben, bis du sie durch Reue und ein von Herzen kommendes Bekenntnis gründlich entfernt hast. Diejenigen, die dir verkehrtes Mitgefühl entgegenbringen, können dir nicht helfen. Lasst sie Eifer entfalten im Bereuen ihres eigenen Abfalls und es dir überlassen, für dich selbst zu stehen. Du bist völlig vom rechten Weg abgewichen. Wenn du keine gründliche Arbeit leistest, deine Verkehrtheiten bekennst, ohne deine Brüder zu tadeln, und bereit bist, unterwiesen zu werden, kannst du nicht zu Gottes Volk gehören. Z1.341.1 Teilen

Du hast dich von jenen ferngehalten, denen Gott die schweren Lasten seines Werkes auferlegt hat. Während mein Mann schon die Arbeit leistete und die Lasten trug, worin drei Männer sich hätten teilen sollen, hast du ihn durch Bemerkungen und Andeutungen verwundet und andern geholfen, ihm noch mehr Lasten aufzubürden. Du musst dies einsehen. Dir waren keine besonderen Bürden auferlegt; du hattest Zeit zum Nachdenken und Studium, zur Ruhe und zum Schlaf, während mein Mann gezwungen war, Tag für Tag zu arbeiten, oft weit bis in die Nacht hinein. Und oft, wenn er sich zur Ruhe begab, konnte er nicht schlafen, sondern konnte nur weinen und stöhnen, um der Sache der Wahrheit willen und wegen der Ungerechtigkeit seiner Brüder gegen ihn, dessen ganzes Interesse und Leben dem Werk geweiht war. Z1.341.2 Teilen

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Er trug die Sorge und Verantwortung für die Geschäfte des Verlags, für die Zeitschrift und viel Sorge um die Gemeinden in verschiedenen Staaten. Und doch haben einige seiner Brüder im Predigtamt durch ihr unkluges Verhalten noch zu seiner seelischen Not und Bedrängnis beigetragen. Du und einige andere habt Bruder White als kühlen Geschäftmann betrachtet, ohne viel Religion. Die so denken, kennen ihn nicht. Satan hat viele, was ihn betrifft, betrogen. Gott hat es für gut befunden, die Last seines Werkes auf ihn zu legen, hat ihn erwählt, die Leitung der verschiedenen Unternehmungen in seine Hand zu nehmen. Er hat jemand gewählt, der Feingefühl besitzt und die Unglücklichen verstehen kann; jemand, der gewissenhaft und doch unabhängig ist; der Sünde nicht bemänteln wird, sondern Unrecht rasch erkennen und fühlen kann, und der es rügen und ihm keinen Platz einräumen wird, selbst wenn er ganz allein stehen muss. Deshalb leidet er so. Im allgemeinen wissen seine Brüder nichts von seinen Lasten, und einige kümmern sich nicht darum; aber durch ihr unkluges, verkehrtes Verhalten vermehren sie noch seine Sorgen und seine Verwirrung. Der Himmel bemerkt diese Dinge. Männer, die keine Bürden zu tragen haben, auf denen kein Gewicht ruht, die Stunden der Bequemlichkeit haben, ohne irgendetwas besonderes zu tun zu haben, die nachsinnen, studieren und ihren Verstand schulen können, fällt es leicht, große Mäßigung zu offenbaren. Sie sehen nichts, das sie zwingt, speziellen Eifer zu zeigen und sind bereit, Stunden in privater Unterhaltung zu verbringen. Einige betrachten solche als die besten und heiligsten Männer auf Erden. Doch Gott sieht nicht wie Menschen sehen. Gott schaut aufs Herz. Diejenigen, die eine so bequeme Stellung einnehmen, werden Lohn nach ihren Werken empfangen. Z1.342.1 Teilen

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Die Position meines Mannes ist nicht beneidenswert. Sie erfordert die genaueste Aufmerksamkeit, Sorge und geistige Anstrengung. Sie braucht gesundes Urteil und Weisheit. Sie verlangt Selbstverleugnung, ein ganzes Herz und einen festen Willen, Schwierigkeiten zu begegnen. In solch wichtiger Stellung verlangt Gott nach einem Mann, der etwas wagt, der fest fürs Rechte einsteht, was auch die Folgen sein mögen, der gegen Widerwärtigkeiten ankämpft, der nicht wankt, selbst wenn das Leben auf dem Spiel steht. Z1.343.1 Teilen

Das Gewicht und die Verantwortung dieses Werkes verursachen viele Sorgen, schlaflose Nächte und erfordern ernstes, inniges, qualvolles Ringen im Gebet mit Gott. Der Herr hat meinem Mann eine verantwortliche Position nach der andern auferlegt. Tadel von Seiten seiner Brüder erfüllen ihn mit Seelenpein; aber er darf nicht ins Wanken geraten. Mitarbeiter, die den Anschein von Frömmigkeit haben, widersetzen sich jedem Schritt nach vorne, den er unter Gottes Leitung macht. Seine kostbare Zeit muss er damit zubringen, von Ort zu Ort zu reisen, unter Seelenpein in den Gemeinden zu arbeiten, um den Einfluss dieser bekenntlichen Brüder entgegenzuwirken, den sie dort ausgeübt haben. Arme Sterbliche! Sie fassen vieles falsch auf, haben einen falschen Begriff von dem, was einen Christen ausmacht. Diejenigen, die beauftragt sind, ein deutliches bestimmtes Zeugnis abzulegen, in der Furcht Gottes das Verkehrte zu rügen, mit aller Kraft für den Aufbau des Volkes Gottes zu wirken und sie in wichtigen Punkten der gegenwärtigen Wahrheit zu festigen, haben zu oft Kritik anstatt Mitgefühl und Hilfe bekommen, während solche, die wie du, eine unklare Stelle bezogen haben, als heilige Männer mit mildem Geist betrachtet werden. Gott sieht sie mit andern Augen an. Der Vorläufer des ersten Kommens Christi war ein Mann, der eine deutliche Sprache redete. Er strafte Sünden und nannte Dinge beim richtigen Namen. Er setzte die Axt bei der Wurzel des Baumes an. Er sprach eine bestimmte Klasse von vorgeblich Bekehrten, die von ihm im Jordan getauft werden wollten, mit folgenden Worten an: „Ihr Otterngezüchte, wer hat denn euch gewiesen, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? Sehet zu, tut rechtschaffene Frucht der Buße! Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“ Matthäus 3,7.8.10. Z1.343.2 Teilen

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In dieser gefahrvollen Zeit, kurz vor Christi zweitem Kommen, müssen Gottes treue Diener noch ein deutlicheres Zeugnis ablegen als Johannes der Täufer. Sie haben ein verantwortungsvolles wichtiges Werk zu tun; und solche, die angenehme Reden führen, wird Gott nicht als seine Hirten anerkennen. Auf ihnen ruht ein schreckliches Wehe. Z1.344.1 Teilen

Dieser fremdartige Fanatismus in Wisconsin hatte seinen Ursprung in der falschen Theorie über Heiligkeit, die von Bruder K. vertreten wurde — eine Heiligkeit, die nicht von der dritten Engelsbotschaft abhängig war, sondern außerhalb derselben stand. Schwester G. empfing diese verkehrte Theorie von ihm, führte sie selber aus und lehrte sie eifrig auch anderen. Dies vernichtete bei ihr nahezu die Liebe zu den heiligen, wichtigen Wahrheiten für diese Zeit. Hätte sie diese geliebt und befolgt, wären sie ihr ein Anker gewesen, der sie auf dem wahren Fundament festhielt. Aber sie und viele andere machten diese Theorie der Heiligkeit oder Weihe zum Hauptgegenstand, wogegen die wichtigen Wahrheiten des Wortes Gottes verblassten, „wenn nur das Herz recht steht“. Und arme Seelen wurden ohne Anker gelassen, sie wurden von Gefühlen geleitet. Satan schlich sich ein, beherrschte Gemüter und gab Eindrücke und Gefühle, wie es ihm gefiel. Verstand und Urteilsvermögen wurden ausgeschaltet, und Gottes Werk wurde grausam in Schmach und Schande gebracht. Z1.344.2 Teilen

Der Fanatismus, in den du verfielst, hätte dich und andere veranlassen sollen, die Sache zuerst einmal zu untersuchen, ehe ihr in diesen Anschein von Weihe einwilligtet. Anschein ist kein positiver Beweis eines christlichen Charakters. Du und andere, ihr habt Angst, dass man euch etwas mehr tadeln könnte, als nötig. Du schaust eifrig nach scheinbaren Irrtümern oder Fehlern bei andern aus, oder ob sie dich vernachlässigen, und fühlst dich gekränkt. Du bist zu genau. Du bist verkehrt gewesen und hast dich selbst betrogen. Wenn andere dich in einigen Dingen falsch beurteilt haben, dann kann das erwartet werden, wenn man die Umstände betrachtet. Du solltest in tiefster Reue und Demütigung über dein trauriges Abweichen vom Rechten klagen, das Ursache gewesen ist für manche Gefühle, Ansichten und Ansprüchen, was dich betrifft, und wenn du sie nicht in allen Einzelheiten als korrekt anerkennen kannst, gehe darüber hinweg und gib nicht andern die Schuld. Du musst deine Fehler bekennen, ohne dabei andere anzuklagen, und aufhören, dich darüber zu beschweren, dass deine Brüder dich vernachlässigen. Sie haben dir mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als du verdienst, wenn man die Stellung in Betracht zieht, die du seit Jahren eingenommen hast. Wenn du diese Dinge sehen könntest, wie Gott sie betrachtet, würdest du die Klagen, die du vorbringst, verschmähen und dich unter die Hand Gottes demütigen. „Siehe, Gehorsam ist besser denn Opfer, und Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Ungehorsam ist eine Zaubereisünde, und Widerstreben ist Abgötterei und Götzendienst.“ 1.Samuel 15,22.23. Z1.344.3 Teilen

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