Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Kapitel 69: Die Rebellion
Kapitel 69: Die Rebellion
378

Der schreckliche Zustand unserer Nation verlangt tiefe Demütigung vonseiten des Volkes Gottes. Die allerwichtigste Frage womit sich die Gedanken jedes Einzelnen beschäftigen sollten, lautet: Bin ich bereit für den Tag Gottes? Werde ich die Feuerprobe bestehen, die vor mir liegt? Z1.378.1 Teilen

Ich sah, dass Gott seine Kinder reinigt und erprobt. Er wird sie läutern wie das Gold, bis alle Schlacken verzehrt sind und sein Ebenbild in ihnen wiederhergestellt ist. Nicht alle besitzen jenen Geist der Selbstverleugnung und jene Bereitwilligkeit, Härten zu ertragen und um der Wahrheit willen zu leiden, wie Gott es fordert. Ihr Wille ist nicht unterworfen. Sie haben sich nicht völlig Gott geweiht, und ihr größtes Vergnügen besteht nicht darin, seinen Willen zu tun. Prediger und Volk ermangeln der geistlichen Gesinnung und wahrer Gottseligkeit. Alles, was gesichtet werden kann, wird gesichtet werden. Gottes Volk wird härtesten Prüfungen unterworfen werden. Alle müssen in der Wahrheit gegründet, eingewurzelt und gefestigt sein, oder sie werden ins Straucheln geraten. Wenn Gott die Seele tröstet und durch seine belebende Gegenwart speist, können sie standhalten, auch wenn der Weg dunkel und dornig ist; denn bald wird die Finsternis weichen, und das wahre Licht wird für immer hervorleuchten. Ich wurde auf Jesaja 58, Jesaja 59,1-15 und Jeremia 14,10-12 als Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes unserer Nation hingewiesen. Die Bewohner dieser Nation haben Gott verlassen und vergessen. Sie haben andere Götter erwählt und sind ihren eigenen verdorbenen Wegen gefolgt, bis sich Gott von ihnen abgewandt hat. Die Bewohner der Erde haben Gottes Gesetz mit Füßen getreten und seinen ewigen Bund fahren gelassen. Z1.378.2 Teilen

Mir wurde die Aufregung gezeigt, die der Artikel im Review, „Die Nation“, unter unserm Volk hervorgerufen hat. Einige verstanden ihn auf eine Weise und die andern auf eine andere. Die deutlichen Darlegungen wurden verdreht und ihnen eine Meinung beigelegt, die der Schreiber nicht beabsichtigt hatte. Er gab die beste Erkenntnis wieder, die er zu jener Zeit hatte. Es war notwendig, eine Stellung zu beziehen. Die Aufmerksamkeit vieler richtete sich auf die Sabbathalter, weil sie dem Krieg kein größeres Interesse entgegenbrachten und sich nicht als Freiwillige zur Verfügung stellten. An einigen Plätzen wurden sie als solche betrachtet, die mit der Rebellion sympathisierten. Die Zeit war gekommen, unsere wahre Haltung gegenüber der Sklaverei und der Rebellion bekannt zu geben. Es war notwendig, mit Weisheit die Vorurteile abzubauen, die gegen Sabbathalter bestanden. Wir sollten große Vorsicht walten lassen. „Ist es möglich, soviel an euch ist, so habt mit allen Menschen Frieden.“ Römer 12,18. Wir können dieser Anweisung folgen, ohne auch nur einen Grundsatz unseres Glaubens zu opfern. Satan und seine Heerscharen sind im Kampf mit den Beobachtern der Gebote und werden dahingehend wirken, sie in eine schwierige Lage zu bringen. Sie sollten sich nicht durch Mangel an Vorsicht selbst darin verstricken. Z1.378.3 Teilen

379

Es wurde mir gezeigt, dass einige mit Bezug auf den erwähnten Artikel sehr unvorsichtig waren. Er entsprach nicht in jeder Hinsicht ihren Ansichten. Anstatt die Sache ruhig zu erwägen und sie von allen Seiten zu betrachten, erregten und erzürnten sie sich. Einige griffen sofort zur Feder und trafen übereilt Schlussfolgerungen, die nicht einer Untersuchung standhielten. Einige waren inkonsequent und unvernünftig. Sie taten genau das, wozu Satan sie antrieb, nämlich ihren eigenen rebellischen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Z1.379.1 Teilen

In Iowa gingen sie sehr weit und verstrickten sich in Fanatismus. Sie verwechselten Eifer und Fanatismus mit Gewissenhaftigkeit. Anstatt sich von Vernunft und gesundem Urteil leiten zu lassen, gestatteten sie ihren Gefühlen, die Zügel zu übernehmen. Sie waren bereit, Märtyrer für ihren Glauben zu werden. Waren all diese Gefühle dazu angetan, sie näher zu Gott und zu größerer Demut vor ihm zu führen? Hat es sie dahin geführt, in Gottes Macht zu vertrauen, um sie aus der schwierigen Lage zu befreien, in die sie geraten könnten? O nein! Anstatt ihre Bitten zu Gott im Himmel emporzuschicken und sich allein auf ihn zu verlassen, wandten sie sich an die gesetzgebende Körperschaft und wurden abgelehnt. Sie offenbarten ihre Schwäche und ihren Mangel an Glauben. All das diente nur dazu, jene besondere Klasse, die Sabbathalter, in besondere Beachtung zu rücken und sie Schwierigkeiten auszusetzen vonseiten derer, die ihnen nicht gut gesinnt waren. Z1.379.2 Teilen

380

Einige sind immer bereit gewesen, zu kritisieren und zu klagen, welcher Vorschlag auch gemacht wurde. Nur wenige besaßen die Weisheit, in dieser äußerst kritischen Zeit ohne Vorurteil zu denken und offen zu sagen, was getan werden sollte. Ich sah, dass diejenigen, die vorwitzig und lauthals das Verweigern eines Stellungsbefehls befürworteten, nicht verstanden, worauf es ankam. Sollten sie wirklich zum Kriegsdienst eingezogen werden und sich dann weigern und deshalb mit Gefängnis, Folter oder Tod bedroht werden, würden sie davor zurückschrecken und herausfinden, dass sie nicht auf eine solche Notlage vorbereitet waren. Sie würden der Prüfung ihres Glaubens nicht standhalten. Was sie als Glauben angesehen hatten, war nur fanatische Anmaßung gewesen. Z1.380.1 Teilen

Jene, die am besten vorbereitet wären, lieber ihr Leben zu opfern, wenn es gefordert würde, würden am wenigsten zu sagen haben, ehe sie sich in eine Stellung brächten, wo sie Gott nicht gehorchen könnten. Sie wären weit davon entfernt, sich dessen zu rühmen. Sie würden tief empfinden und nachsinnen, und ihre ernsten Gebete würden zum Himmel emporsteigen, um Weisheit zum Handeln und Gnade zum Leiden zu erlangen. Jene, die fühlen, dass sie in der Furcht Gottes es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können, sich an diesem Krieg zu beteiligen, werden sich sehr still verhalten, und wenn man sie einem Verhör unterzieht, werden sie nur darlegen, was sie verpflichtet sind zu sagen. Sie werden zu verstehen geben, dass sie mit der Rebellion nichts zu tun haben. Z1.380.2 Teilen

Es gibt ein paar Sabbathalter, die mit den Sklavenhaltern sympathisieren. Als sie die Wahrheit annahmen, haben sie nicht alle Irrtümer hinter sich gelassen, die sie hätten aufgeben sollen. Sie bedürfen eines tieferen Zuges aus dem reinigenden Brunnquell der Wahrheit. Einige haben ihre alten politischen Vorurteile nicht aufgegeben, die nicht mit den Grundsätzen der Wahrheit übereinstimmen. Sie behaupten, der Sklave sei Eigentum seines Herrn und sollte ihm nicht genommen werden. Sie stellen diese Sklaven dem Tier gleich und sagen, es sei ebenso Unrecht, dem Sklavenhalter seine Sklaven zu nehmen, als wenn man ihn seines Viehs beraube. Es wurde mir gezeigt, dass es keinen Unterschied macht, wie viel Geld der Dienstherr für menschliches Fleisch und Menschenseelen bezahlt hat; Gott gibt ihm kein Recht auf menschliche Seelen, er darf sie nicht als sein Eigentum halten. Christus starb für alle Menschen, ganz gleich, ob weiß oder schwarz. Gott erschuf den Menschen als ein sittlich freies Wesen, ob weiß oder schwarz. Die Sklaverei widerspricht diesem Prinzip und gestattet dem Menschen, eine Macht über seinen Mitmenschen auszuüben, die Gott ihm niemals übertragen hat und die allein Gott gebührt. Der Sklavenhalter hat gewagt, die Verantwortlichkeit Gottes über seinen Sklaven auf sich zu nehmen, und demgemäß wird er für die Sünden, die Unwissenheit und die Laster des Sklaven zur Rechenschaft gezogen werden. Er wird zur Verantwortung gezogen werden wegen der Macht, die er über den Sklaven ausgeübt hat. Die farbige Rasse ist Gottes Eigentum. Ihr Schöpfer allein ist ihr Meister. Diejenigen, die es gewagt haben, den Leib und die Seele des Sklaven in Ketten zu legen, um ihn in Erniedrigung zu halten wie ein Tier, werden ihre Wiedervergeltung erhalten. Gottes Zorn hat geschlummert, aber er wird erwachen und ohne Barmherzigkeit ausgegossen werden. Z1.380.3 Teilen

381

Einige sind so unvorsichtig gewesen, offen ihre Grundsätze zugunsten der Sklaverei zum Ausdruck zu bringen — Grundsätze, die nicht ihren Ursprung im Himmel haben, sondern vom Reich Satans ausgehen. Diese ruhelosen Geister reden und handeln auf eine Art und Weise, die Schande über Gottes Sache bringt. Anschließend gebe ich einen Brief wieder, den ich an Bruder A. in Oswego County, New York, geschrieben habe: Z1.381.1 Teilen

„Es wurden mir einige Dinge gezeigt, die dich betrafen. Ich sah, dass du über dich selbst getäuscht warst. Du hast den Feinden unseres Glaubens Ursache zur Lästerung gegeben und den Sabbathaltern Schande bereitet. Durch dein unvorsichtiges Verhalten hast du die Ohren von einigen verschlossen, die sonst auf die Wahrheit gehört hätten. Ich sah, dass wir so klug wie die Schlangen sein müssen und so harmlos wie die Tauben. Du hast weder das eine noch das andere offenbart. Z1.381.2 Teilen

382

Satan war der erste große Rebellenführer. Gott bestraft den Norden, dass er so lange die verfluchte Sünde der Sklaverei geduldet hat, denn in den Augen des Himmels ist dies eine Sünde der schlimmsten Art. Gott ist nicht mit dem Süden, und am Ende wird er diesen sehr strafen. Satan ist der Anführer einer jeden Rebellion. Ich sah, dass du, Bruder A, deinen politischen Prinzipien gestattet hast, dein Urteilsvermögen und deine Liebe zur Wahrheit zu zerstören. Sie löschen wahre Frömmigkeit in deinem Herzen aus. Du hast die Sklaverei nie in ihrem wahren Licht gesehen, und deine Ansichten diesbezüglich haben dich auf die Seite der Rebellion gestellt, die von Satan und seinen Heerscharen angezettelt wurde. Deine Ansichten bezüglich der Sklaverei können nicht mit den heiligen, wichtigen Wahrheiten für diese Zeit übereinstimmen. Du musst entweder diese Ansichten oder die Wahrheit aufgeben. Beide können nicht im gleichen Herzen wohnen, denn sie stehen im Kampf miteinander. Z1.382.1 Teilen

Satan hat dich aufgestachelt. Er wollte dich nicht in Ruhe lassen, bis du nicht deine Meinung auf Seiten der Mächte der Finsternis zum Ausdruck brachtest und die Hände derer stärktest, die Gott verflucht hat. Du hast deinen Einfluss auf die falsche Seite gestellt, gemeinsam mit solchen, deren Lebenszweck darin besteht, Dornen zu säen und Elend für andere zu pflanzen. Ich sah, wie du deinen Einfluss mit einer entarteten Gruppe vereintest, einer von Gott verlassenen Gruppe, und die Engel Gottes flohen von dir mit Abscheu. Ich sah, dass du völlig betrogen warst. Wärst du dem Licht gefolgt, das Gott dir gegeben hat, hättest du die Unterweisungen deiner Brüder beachtet und ihren Rat befolgt, dann könntest du selbst gerettet werden und hättest die kostbare Sache der Wahrheit vor Schmach bewahrt. Doch trotz allen Lichtes, das dir schien, hast du deine Ansichten offen kundgetan. Wenn du nicht in Ordnung bringst, was du angerichtet hast, dann wird es die Pflicht des Volkes Gottes sein, dir Sympathie und Gemeindemitgliedschaft zu entziehen, um den Eindruck zu löschen, den andere von uns als Gemeinde erhalten haben. Wir müssen zeigen, dass zu uns keine Leute gehören, die sich nicht an die Gemeindeordnung halten. Z1.382.2 Teilen

383

Du hast den heiligenden Einfluss der Wahrheit verloren. Du hast keine Verbindung mehr mit den himmlischen Engeln. Du hast dich mit dem ersten großen Rebellen verbunden. Gottes Zorn lastet auf dir, denn sein heiliges Werk ist in Verruf gebracht und die Wahrheit für Ungläubige verabscheuungswürdig gemacht. Du hast Gottes Volk betrübt und den Rat seiner Botschafter auf Erden verachtet, die mit ihm zusammenarbeiten und an Christi Statt Seelen bitten, sich mit Gott versöhnen zu lassen. Z1.383.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass wir als Volk nicht vorsichtig genug sein können, welchen Einfluss wir ausüben. Wir sollten über jedes Wort wachen. Wenn wir uns durch Wort oder Tat auf Satans Kampfplatz begeben, treiben wir die heiligen Engel von uns fort und ermutigen böse Engel, sich um uns zu scharen. Das hast du, Bruder A, durch deinen unbedachten, eigenwilligen Kurs getan, und dadurch hast du Ungläubige veranlasst, dass alle Sabbathalter in deiner Umgebung mit Argwohn betrachtet werden. Folgende Worte wurden mir vorgeführt, die sich auf Gottes Diener beziehen: ‚Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.‘ Lukas 10,16. Möge Gott dir, mein betrogener Bruder, helfen, dich selbst zu erkennen, wie du bist, und dass du in Übereinstimmung mit der Gemeinde kommen möchtest.“ Z1.383.2 Teilen

Unser Reich ist nicht von dieser Welt. Wir warten darauf, dass unser Herr vom Himmel zur Erde kommt, alle Autorität und Macht in den Staub legt und sein ewiges Reich aufrichtet. Die irdischen Mächte werden erschüttert. Wir brauchen und können keine Einigkeit unter den Nationen der Erde erwarten. Unsere Stellung im Bildnis Nebukadnezars ist durch die Zehen dargestellt, in einem zertrennten Zustand, aus krümeligem Material, das nicht aneinander hält. Die Prophetie zeigt uns, dass der große Tag Gottes unmittelbar bevorsteht. Er eilt rasch herbei. Z1.383.3 Teilen

384

Ich sah, dass es in jedem Fall unsere Pflicht ist, den Landesgesetzen zu gehorchen, es sei denn, sie stehen im Widerspruch zu dem höheren Gesetz, welches Gott mit hörbarer Stimme verkündigte und mit eigenem Finger auf Steintafeln schrieb. „Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein.“ Jeremia 31,33. Derjenige, dem Gottes Gesetz ins Herz geschrieben ist, wird Gott mehr gehorchen als den Menschen und wird allen Menschen eher ungehorsam sein, als im Geringsten vom Gebot Gottes abzuweichen. Gottes Volk, durch die Inspiration der Wahrheit belehrt und von einem guten Gewissen geleitet, nach einem jeglichen Wort Gottes zu leben, wird dieses Gesetz, das ins Herz geschrieben ist, als einzige Autorität anerkennen. Es wird bereit sein, ihm zu gehorchen. Die Weisheit und Autorität des göttlichen Gesetzes ist das Höchste. Z1.384.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass das Volk Gottes, welches sein besonderer Schatz ist, nicht in diesen verwickelten Krieg eintreten kann, denn dieser widerspricht jedem Grundsatz ihres Glaubens. In der Armee können sie nicht der Wahrheit und gleichzeitig den Befehlen ihrer Offiziere gehorchen. Es würde eine fortgesetzte Verletzung ihres Gewissens sein. Weltlich gesinnte Menschen werden von weltlichen Prinzipien geleitet. Sie können keine andern würdigen. Weltliche Politik und öffentliche Meinung bilden die Grundsätze ihres Handelns, die sie beherrschen und leiten, das Rechte zu tun. Aber Gottes Volk kann nicht von diesen Motiven beherrscht werden. Die Worte und Gebote Gottes, geschrieben ins Herz, sind Geist und sind Leben, und es wohnt ihnen die Kraft inne, zu unterwerfen und Gehorsam einzuschärfen. Die Zehn Vorschriften Jehovas sind das Fundament aller gerechten und guten Gesetze. Diejenigen, die Gottes Gebote lieben, werden sich jedem guten Landesgesetz unterwerfen. Wenn aber die Anforderungen der Regierenden mit den Gesetzen Gottes in Widerstreit stehen, dann ist dies die einzige zu klärende Frage: Sollen wir Gott gehorchen oder den Menschen? Z1.384.2 Teilen

Als Folge langwährender und fortschreitender Rebellion gegen die höheren Einrichtungen und Gesetze hat sich ein düsteres Leichentuch der Finsternis und des Todes über die Erde ausgebreitet. Die Erde stöhnt unter der Last angehäufter Schuld, und überall sind sterbende menschliche Wesen gezwungen, das Elend zu erleben, das im Lohn für die Ungerechtigkeit enthalten ist. Es wurde mir gezeigt, dass Menschen Satans Absicht ausgeführt haben, mit List und Betrug, und kürzlich wurde ein schrecklicher Schlag erteilt. Es kann wahrheitsgemäß gesagt werden: „Das Recht ist zurückgewichen und Gerechtigkeit fern getreten; denn die Wahrheit fällt auf der Gasse, und Recht kann nicht einhergehen ... und wer vom Bösen weicht, der muss jedermanns Raub sein.“ Jesaja 59,14.15. In einigen der freien Staaten sinkt die Moral tiefer und tiefer. Menschen mit verdorbener Genusssucht und unzüchtigem Lebenswandel haben jetzt Gelegenheit zutriumphieren. Sie haben sich Männer in die Regierung gewählt, deren Grundsätze herabwürdigen, die das Böse nicht in Schranken halten noch die ungezügelte Genusssucht der Menschen unterdrücken wollen, sondern ihr freien Lauf lassen. Wenn diejenigen, die durch Trinken von Alkohol sich unter die Tierwelt erniedrigen, die einzigen Leidtragenden wären, wenn sie nur selbst die Frucht ihrer Taten zu ernten hätten, dann wäre das Übel nicht so groß. Aber viele, sehr viele müssen wegen der Sünden anderer furchtbar leiden. Frauen und Kinder, obgleich unschuldig, müssen den bitteren Kelch bis auf den Grund leeren. Z1.384.3 Teilen

385

Ohne die göttliche Gnade lieben es die Menschen, Böses zu tun. Sie wandeln im Finstern und besitzen keine Selbstbeherrschung. Sie geben ihren Leidenschaften und ihrer Esslust nach, bis alle edleren Empfindungen erstorben sind und tierische Leidenschaften zum Ausdruck kommen. Solche Menschen benötigen eine höhere, beherrschende Macht, die sie zum Gehorsam drängt. Wenn Männer der Regierung keine Macht ausüben, den Übeltäter einzuschüchtern, wird er unters Vieh herabsinken. Die Welt wird immer verdorbener. Z1.385.1 Teilen

Viele Menschen waren bei der letzten Wahl verblendet und sehr betrogen. Ihr Einfluss wurde benutzt, Männern Autorität zu verleihen, die dem Bösen keinen Einhalt gebieten und die einer Flut von Leid und Elend unberührt gegenübertreten würden, deren Grundsätze verdorben waren, Freunde des Südens, und die die Sklaverei belassen würden wie sie ist. Z1.385.2 Teilen

386

In der Armee des Nordens gibt es Männer in verantwortlichen Positionen, die im Herzen Rebellen sind, die dem Leben eines Soldaten nicht mehr Wert beimessen, als dem Leben eines Hundes. Sie können unbewegt zusehen, wie Tausende von Soldaten verletzt, verstümmelt und getötet werden. Die Offiziere der Südarmee bekommen ständig Informationen betreffs der Pläne der Nordarmee. Offizieren der Nordarmee wurden korrekte Nachrichten bezüglich der Bewegungen und der Angriffe der Rebellen übermittelt, die aber missachtet und übergangen wurden, weil der Informant ein Farbiger war. Durch Versäumnis, sich auf einen Angriff vorzubereiten, wurden die Streitkräfte der Union überrascht und zerschlagen, und was noch schlimmer war — viele der armen Soldaten wurden gefangen genommen, einem Los, ärger als der Tod. Z1.386.1 Teilen

Bestünde Einigkeit in der Nordarmee, würde diese Rebellion bald ein Ende finden. Die Rebellen wissen, dass sie überall in der Nordarmee Sympathisanten haben. Die Seiten der Geschichte füllen sich an mit dunklen und immer dunkleren Berichten. Regierungstreue Männer, die keine Sympathie mit der Rebellion und der sie verursachenden Sklaverei hatten, wurden getäuscht. Ihr Einfluss half Männern zur Macht, deren Grundsätze sie bekämpften. Z1.386.2 Teilen

Alles bereitet sich auf den großen Tag Gottes vor. Die Zeit wird noch etwas hinausgezögert, bis die Erdbewohner das Maß ihrer Bosheit vollends gefüllt haben. Und dann wird Gottes Zorn, der bisher geschlummert hat, erwachen, und dieses Land des Lichts wird den Zorneskelch, unvermischt mit Gnade, trinken müssen. Die zerstörende Macht Gottes ruht auf der Erde, zu zerschlagen und zu vernichten. Die Bewohner der Erde sind dem Schwert, der Hungersnot und der Pestilenz ausgesetzt. Z1.386.3 Teilen

Sehr viele Männer in verantwortlichen Positionen, Generäle und Offiziere, handeln in Übereinstimmung mit Anweisungen, die von Geistern erteilt werden. Die Geister der Teufel, die vorgeben, tote Kämpfer und geschickte Generäle zu sein, pflegen Umgang mit Männern von Autorität und beherrschen viele ihrer Bewegungen. Der eine General empfängt Anweisungen von diesen Geistern, auf bestimmte Art und Weise vorzugehen, und schmeichelt sich mit Aussicht auf Erfolg. Ein anderer erhält Anweisungen, die sich weit von denen unterscheiden, die der erste erhielt. Manchmal erlangen jene, die den Befehlen folgten, einen Sieg, aber öfter noch erleiden sie eine Niederlage. Z1.386.4 Teilen

387

Manchmal vermitteln die Geister diesen leitenden Männern einen Bericht über Ereignisse, die sich im Kampf, der ihnen bevorsteht, zutragen werden und von Personen, die in diesen Kämpfen fallen werden. Manchmal wird genau das geschehen, was die Geister vorausgesagt haben, und dies stärkt den Glauben derer, die sich von diesen spiritistischen Offenbarungen leiten lassen. Andrerseits geschieht es, dass die Information nicht richtig war, aber die betrügerischen Geister bringen irgendeine Erklärung, die angenommen wird. Die Täuschung ist so groß, dass viele verfehlen, die lügenhaften Geister zu erkennen, die sie zum sicheren Untergang führen. Z1.387.1 Teilen

Der große anführende Rebellengeneral, Satan, ist bekannt mit den Geschäften dieses Krieges und er beauftragt seine Engel, die Gestalt verstorbener Generäle anzunehmen, ihre Verhaltensweise nachzuahmen und die ihnen eigenen Charakterzüge zu offenbaren. Anführer in der Armee glauben wirklich, dass die Geister ihrer Freunde und toter Krieger, die Väter des Revolutionskrieges, sie leiten. Wenn sie sich nicht unter stärkster Verblendung befänden, würden sie doch anfangen sich zu wundern, dass die Kämpfer, jetzt angeblich im Himmel, keine gute und erfolgreiche Leiterschaft offenbart oder ihre berühmte irdische Feldherrnkunst verlernt hätten. Z1.387.2 Teilen

Statt, dass die leitenden Männer in diesem Krieg sich auf den Gott Israels verlassen und ihre Heere anweisen würden, ihr Vertrauen nur auf den zu setzen, der sie von ihren Feinden erretten kann, befragen die meisten den Fürst der Dämonen und vertrauen auf ihn. 5.Mose 32,16-22. Der Engel sagte: „Wie kann Gott einem solchen Volk Gedeihen schenken? Würden sie auf ihn schauen, ihm vertrauen und dahin kommen, wo er ihnen zu seiner Verherrlichung helfen könnte — dann wäre er bereit, es zu tun.“ Z1.387.3 Teilen

Ich sah, dass Gott die Nordarmee nicht völlig in die Hände eines rebellischen Volkes geben würde, um sie von ihren Feinden gänzlich ausrotten zu lassen. Ich wurde auf 5.Mose 32,26-30 verwiesen: „Ich wollte sagen: ‚Wo sind sie? ich werde ihr Gedächtnis aufheben unter den Menschen‘, wenn ich nicht den Zorn der Feinde scheute, dass nicht ihre Feinde stolz würden und möchten sagen: Unsre Macht ist hoch, und der Herr hat nicht solches alles getan. Denn es ist ein Volk, darin kein Rat ist, und ist kein Verstand in ihnen. Oh, dass sie weise wären und vernähmen solches, dass sie verstünden, was ihnen hernach begegnen wird! Wie geht‘s zu, dass einer wird ihrer tausend jagen, und zwei werden zehntausend flüchtig machen? Ist‘s nicht also, dass sie ihr Fels verkauft hat und der Herr sie übergeben hat?“ Z1.387.4 Teilen

388

Es gibt Generäle in der Armee, die völlig ergeben sind und alles tun, was in ihrer Macht liegt, diese unheilvolle Rebellion und diesen unnatürlichen Krieg zu beenden. Aber die meisten Offiziere und leitenden Männer folgen eigenen persönlichen Zielen. Jeder schaut zu, wie viel er an Gewinn für sich herausholen kann, und viele der treuen Soldaten, die mit dem Herzen dabei sind, werden matt und entmutigt. Sie verrichten heldenmütig ihre Aufgaben, wenn sie dem Feind gegenübergestellt werden, aber von ihren eigenen Offizieren werden sie brutal behandelt. Unter den Soldaten gibt es Männer von feinem Empfinden und unabhängigem Geist. Sie waren nicht gewöhnt, sich mit einer so herabgewürdigten Menschenklasse abzugeben, wie der Krieg sie zusammenführt, von der sie nun tyrannisiert, missbraucht und wie ein Tier behandelt werden. Es fällt ihnen sehr schwer, all dies zu ertragen. Viele Offiziere sind grausam veranlagt, und da sie eine verantwortliche Stellung einnehmen, haben sie gute Gelegenheit, ihre brutale Natur auszuleben. Sie tyrannisieren ihre Untergebenen, wie die Herren des Südens ihre Sklaven tyrannisieren. Diese Tatsachen machen es schwierig, Männer für die Armee zu gewinnen. Z1.388.1 Teilen

In einigen Fällen, wo Offiziere in der schlimmsten Offensive steckten und wo ihre Männer wie Regentropfen fielen, hätte eine rechtzeitige Verstärkung ihnen den Sieg gebracht. Aber andere Generäle sorgten sich nicht darum, wie viele Leben verloren gingen, und anstatt den Kämpfenden zu Hilfe zu eilen, als verträten sie gleiche Interessen, gaben sie nicht die notwendige Hilfeleistung aus Angst, dem anderen General könnte die Ehre zuteil werden, dem Feind erfolgreich widerstanden zu haben. Aus Neid und Eifersucht haben sie sich gefreut, dass der Feind den Sieg errang und die Männer der Union in die Flucht schlug. Die Männer des Südens besitzen einen höllischen Geist der Rebellion; aber Männer des Nordens sind nicht schuldlos. Viele von ihnen sind selbstsüchtig, von Eifersucht erfüllt und befürchten, dass andere Ehrenbezeigungen erlangen und über sie erhöht werden könnten. Oh, wie viele Tausend Leben wurden aus diesem Grund geopfert! Angehörige anderer Nationen, die sich im Krieg befanden, hatten nur ein Interesse. Mit selbstlosem Eifer haben sie gekämpft, um zu siegen oder zu sterben. Leitende Männer in der Revolution handelten vereint, mit Eifer, und dadurch erlangten sie ihre Unabhängigkeit. Doch jetzt verhalten Männer sich wie Dämonen, anstatt wie menschliche Wesen. Z1.388.2 Teilen

389

Durch seine Engel hat Satan mit Offizieren in Verbindung gestanden, die kalte, berechnende Männer waren, wenn sie sich selbst überlassen waren. Sie haben ihr eigenes Urteil aufgegeben und sich von diesen lügenhaften Geistern in schwierige Lagen versetzen lassen, wo es zu schrecklichem Gemetzel und Blutvergießen kam. Es befriedigt seine satanische Majestät sehr, auf Erden Gemetzel und ein Blutbad anzurichten. Er schaut mit Wonne zu, wenn die armen Soldaten gleich dem Gras niedergemäht werden. Ich sah, dass die Rebellen sich oft in Situationen befanden, wo sie mit wenig Mühe hätten niedergeworfen werden können. Aber die Mitteilungen von Geistern haben die Generäle des Nordens geleitet und ihre Augen verblendet, bis die Rebellen außer Reichweite waren. Und einige Generäle würden lieber den Rebellen gestatten, zu entrinnen, anstatt sie zu unterwerfen. Sie denken mehr an die Lieblingseinrichtung der Sklaverei als an das Wohlergehen der Nation. Dies sind einige der Gründe, weshalb der Krieg sich so in die Länge zieht. Z1.389.1 Teilen

Die von unseren Generälen nach Washington gesandten Berichte über die Bewegungen unserer Armeen könnten nahezu genauso direkt zu den Rebellenstreitkräften telegraphiert werden. Es gibt im Mittelpunkt der Heeresleitung der Union Sympathisanten der Rebellen. Dieser Krieg gleicht keinem andern. Der große Mangel an Einigkeit in Gefühlen und im Handeln lässt ihn dunkel und entmutigend erscheinen. Viele der Soldaten haben jede Einschränkung abgeworfen und sind zu einem alarmierenden Zustand der Entartung herabgesunken. Wie kann Gott eine solch verdorbene Armee unterstützen? Wie kann er zu seiner Ehre ihre Feinde niederringen und sie zum Sieg führen? Da sind Uneinigkeit und Streit um Ehre, während die armen Soldaten auf dem Schlachtfeld zu Tausenden abgeschlachtet werden oder an ihren Wunden oder durch Blöße und Härten zu Tode kommen. Z1.389.2 Teilen

390

Dieser Krieg ist höchst eigenartig und gleichzeitig ein äußerst schrecklicher und herzzerreißender Kampf. Andere Nationen schauen mit Abscheu auf das Vorgehen der Armeen sowohl des Nordens als des Südens. Sie erkennen solch entschlossenes Bemühen, den Krieg hinauszuzögern unter einem enormen Opfer an Leben und Geld, während gleichzeitig nichts Nennenswertes erreicht wird, dass es ihnen scheint, als wolle man sehen, wer die meisten Menschen umbringen kann. Die andern Nationen sind entrüstet. Z1.390.1 Teilen

Ich sah, dass die Rebellion ständig zugenommen hat und nie so entschlossen war wie jetzt im Augenblick. Viele Männer, die sich zur Union bekennen, die wichtige Stellungen bekleiden, sind im Herzen treulos. Ihre einzige Absicht, als sie die Waffen nahmen, bestand darin, die Union zu erhalten wie sie war, mitsamt der Sklaverei. Sie würden den Sklaven von Herzen gern an sein Leben grausamer Knechtschaft ketten, wenn sie dazu Gelegenheit bekämen. Solche sind dem Süden sehr verbunden. Blut wurde gleich Wasser für nichts vergossen. In jedem Ort und in jeder Stadt herrscht Trauer. Frauen weinen um ihre Männer, Mütter um ihre Söhne und Schwestern um ihre Brüder. Trotz all dieser Leiden wenden sie sich dennoch nicht zu Gott. Z1.390.2 Teilen

Ich sah, dass beide, der Süden und der Norden, bestraft wurden. Betreffs des Südens wurde ich auf 5.Mose 32,35-37 hingewiesen: „Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuß gleiten; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu. Denn der Herr wird sein Volk richten, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird ansehen, dass ihre Macht dahin ist und beides, das Verschlossene und Verlassene, weg ist. Und man wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten?“ Z1.390.3 Teilen

22247
104783
Weiter zu "Kapitel 70: Gefahren und Pflichten der Prediger"
Stichwörter