Portrait von Ellen White
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Kapitel 79: Mitteilungen an den Ältesten Hull
Kapitel 79: Mitteilungen an den Ältesten Hull
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[Der Ausschuss der Generalkonferenz möchte hier seine Billigung zum Ausdruck bringen, das folgende Zeugnis zu veröffentlichen. Besonders empfehlen wir die Veröffentlichung der Briefe, die zurzeit ihres Datums an den Ältesten Hull adressiert und geschickt wurden. Wir lenken die Aufmerksamkeit des Lesers besonders auf die Erklärung auf Seite 466. Dort wird gesagt, dass Ältester Hull es benötigt, wie ein Blinder geführt zu werden, der völlig von der Leitung durch andere abhängig ist. Anlässlich der Generalkonferenz in Battle Creek, Mai 1863, anerkannte Ältester Hull die Korrektheit der Darstellung, aber seitdem hat er dagegen protestiert. Der Ausschuss stellt jetzt fest, dass sein Verhalten innerhalb der letzten vier Monate, in welchen er jeden Punkt religiösen Glaubens, der uns als Volk teuer ist, aufgegeben hat, ein handgreiflicher Beweis für die Richtigkeit der Darlegung [ist, dass er dem Rat seiner Brüder hätte folgen sollen. — Der Ausschuss der Generalkonferenz.)] Z1.450 Teilen

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Am 5. November 1862 wurde mir der Zustand von Bruder Hull vorgeführt. Er befand sich in einer Besorgnis erregenden Lage. Sein Mangel an Hingabe und echter Frömmigkeit machte ihn zum Gegenstand satanischer Anregungen. Er hat sich auf seine eigene Kraft verlassen, anstatt auf den allmächtigen Arm des Herrn, und dieser starke Arm ist ihm teilweise entzogen worden. Z1.451.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass der alarmierendste Zug im Fall von Bruder Hull darin besteht, dass er sich seiner Gefahr gegenüber in Schlaf befindet. Er ist in keiner Weise alarmiert, fühlt sich völlig sicher und in Ruhe, während Satan und seine Engel über ihren Sieg triumphieren. Solange Bruder Hull den Kampf führte, waren ihm Zügel angelegt, und die verschiedenen Geister standen im Widerstreit miteinander. Jetzt hat er den Kampf aufgegeben, und der Widerstreit ist beendet. Sein Gemüt befindet sich in Ruhe, und Satan lässt ihn in Frieden. Oh, wie gefährlich war seine Lage, in welcher er mir vorgeführt wurde! Sein Fall ist nahezu hoffnungslos, weil er keine Anstrengung macht, sich Satan zu widersetzen und sich selbst aus der gefährlichen Schlinge zu befreien. Z1.451.2 Teilen

Mit Bruder Hull wurde korrekt verfahren. Er hat empfunden, dass er zu sehr eingeschränkt wurde, dass er seiner Natur nicht nachgeben konnte. Als die Macht der Wahrheit ihn in all ihrer Kraft beeinflusste, war er verhältnismäßig sicher. Aber zerbrecht die Gewalt und Macht der Wahrheit über das Gemüt, und sofort gibt es keine Einschränkung mehr. Die natürlichen Neigungen gewinnen die Oberhand, und es gibt keinen Halt mehr. Er ist des Kampfes müde geworden. Er hat seit einiger Zeit gewünscht, sich freier ausleben zu dürfen, und hat sich durch die Verweise seiner Brüder beleidigt gefühlt. Er wurde mir vorgeführt als jemand, der am Rande eines schrecklichen Abgrunds steht, bereit zum Sprung. Wenn er diesen Sprung tut, ist es der letzte; sein ewiges Schicksal ist dann für immer entschieden. Er wirkt und trifft Entscheidungen für die Ewigkeit. Das Werk Gottes ist nicht von Bruder Hull abhängig. Wenn er die Reihen derer verlässt, die das blutbefleckte Banner des Fürsten Immanuel hochhalten, und sich der Schar derer anschließt, die das schwarze Banner tragen, ist es sein eigener Verlust, seine eigene ewige Vernichtung. Z1.451.3 Teilen

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Ich sah, dass solche, die an der Inspiration und der Wahrheit des Wortes Gottes zweifeln wollen, genügend Raum haben. Gott zwingt niemand zu glauben. Sie können erwählen, sich auf die gegebenen Beweise zu verlassen, oder zweifeln und umkommen. Du hast Leben oder Tod zur Wahl, Bruder Hull. Ich sah dich bereits von einer Wolke böser Engel umgeben, und du warst ganz zufrieden unter ihnen. Satan hat dir eine angenehme Mär von einem bequemen Leben vorgegaukelt, anstatt ständig mit widerstreitenden Geistern kämpfen zu müssen. Wählst du aber diesen Weg, dann wirst du am Ende herausfinden, dass du einen teuren und schrecklichen Preis zu zahlen hast. Z1.452.1 Teilen

Ich sah, dass du dich stark gefühlt hast, dass du Argumente hättest, denen nicht widersprochen werden kann, und du hast dich nicht auf die Kraft des Herrn gestützt. Du hast dich zu oft auf Satans Grund und Boden begeben, wenn du mit Gegnern zusammentrafst. Du hast nicht gewartet, bis es dir zur Gewissheit wurde, dass die Wahrheit oder Gottes Werk eine Diskussion erforderlich machte, sondern hast dich mit Gegnern eingelassen, wenn du mit etwas Überlegung dahinter gekommen wärst, dass die Wahrheit weder gefördert noch Gottes Werk dadurch genützt wurde. So wurde kostbare Zeit vergeudet. Z1.452.2 Teilen

Satan schaute zu und sah den schweren Schlag, den Bruder Hull dem Spiritismus in Battle Creek versetzte. Die Spiritisten verstanden seine Verfassung und fühlten sich sicher, dass es nicht umsonst wäre, eine entschlossene Anstrengung zu machen, ihn zu überwinden, der ihrer Sache so viel Schaden zufügte. Wenn du mit Spiritisten diskutierst, musst du nicht nur Menschen und ihren Argumenten begegnen, sondern Satan und seinen Engeln. Niemals sollte ein Mann allein ausgesandt werden, einen Kampf mit Spiritisten zu führen. Wenn Gottes Werk es wirklich erforderlich macht, dass wir Satan und seinen Heerscharen in Gestalt eines spiritistischen Mediums begegnen müssen, wenn genug auf dem Spiel steht, solch eine Diskussion erforderlich zu machen, dann sollten etliche Brüder sich gemeinsam dorthin begeben, damit durch Gebete und Glauben das Heer der Finsternis zurückgedrängt und der Sprecher von starken Engeln beschützt werden möge. Z1.452.3 Teilen

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Bruder Hull, du wurdest mir vorgeführt als unter dem besänftigenden Einfluss einer Bezauberung stehend, die sich als fatal erweisen wird, wenn der Zauber nicht gebrochen wird. Du hast mit Satan unterhandelt, auf verbotenem Grund und Boden verweilt, und hast deinen Verstand mit Dingen belastet, die dir zu hoch waren. Weil du dich dem Zweifel und Unglauben hingegeben hast, haben sich böse Engel angezogen gefühlt, sich um dich versammelt und die reinen und heiligen Engel Gottes von dir vertrieben. Hättest du Satans Eingebungen entschieden widerstanden und entschlossen Gott um Hilfe angefleht, hättest du jede Fessel sprengen, deinen geistlichen Feind zurückdrängen, Gott näher kommen und in seinem Namen den Sieg davontragen können. Ich sah, dass es von dir anmaßend war, einem Spiritisten zu begegnen, während du selbst von Wolken des Unglaubens eingehüllt und verwirrt warst. Du zogst in den Kampf gegen Satan und seine Heerscharen, ohne mit einer Rüstung bekleidet zu sein und wurdest schrecklich verwundet; doch bist du dir deiner Wunden nicht einmal bewusst. Ich befürchte, dass selbst der Donner und die Blitze vom Sinai dich nicht bewegen könnten. Du ruhst in Satans bequemem Sessel und erkennst nicht deinen gefährlichen Zustand noch strengst du dich an, ihm zu entfliehen. Wenn du nicht aufwachst und dich selbst aus der Schlinge Satans befreist, wirst du umkommen. Die Brüder und Schwestern wollten dich retten, aber ich sah, dass sie es nicht konnten. Du musst etwas unternehmen; du musst eine verzweifelte Anstrengung machen, oder du bist verloren. Ich sah, dass diejenigen, die sich unter dem bezaubernden Einfluss des Spiritismus befinden, es nicht wissen. Du bist bezaubert und hypnotisiert, doch du weißt es nicht, und deshalb machst du nicht die geringste Anstrengung, ans Licht zu kommen. Z1.453.1 Teilen

Ich sah, dass wir uns jetzt in der Sichtungszeit befinden. Satan wirkt mit aller Macht, Seelen aus Christi Hand zu reißen und sie zu veranlassen, den Sohn Gottes mit Füßen zu treten. Ein Engel wiederholte langsam und mit Nachdruck die Worte: „Was meinst du, um wie viel schwerer die Bestrafung dessen sein wird, der Gottes Sohn mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, mit dem er geheiligt wurde, für unrein erachtet und den Geist der Gnade verachtet hat?“ Der Charakter entwickelt sich. Die Engel Gottes erwägen den moralischen Wert. Gott prüft und erprobt sein Volk. Der Engel sprach die Worte: „Sehet zu, liebe Brüder, dass nicht jemand unter euch ein arges, ungläubiges Herz habe, das da abtrete von dem lebendigen Gott; sondern ermahnet euch selbst alle Tage, solange es ‚heute‘ heißt, dass nicht jemand unter euch verstockt werde durch Betrug der Sünde. Denn wir sind Christi teilhaftig geworden, so wir anders das angefangene Wesen bis ans Ende fest behalten.“ Hebräer 3,12-14. Gott missfällt es, wenn irgendjemand unter seinem Volk, der die Macht seiner Gnade erfahren hat, Zweifel zum Ausdruck bringt und sich dadurch selbst zu einem Kanal macht, durch den Satan seine Eingebungen andern Gemütern mitteilen kann. Ein Same des Unglaubens und des Übels, der ausgestreut wird, kann nicht so leicht entwurzelt werden. Satan hegt ihn jede Stunde, und er gedeiht und erstarkt. Ein guter ausgestreuter Same muss genährt, bewässert und sorgsam gepflegt werden, weil er von allerlei giftigen Einflüssen umgeben ist, um sein Wachstum zu hemmen und seinen Tod zu verursachen. Z1.453.2 Teilen

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Satans Bemühungen sind jetzt machtvoller als je zuvor, denn er weiß, dass seine Zeit zum Betrügen kurz ist. Bruder Hull, ich sah, dass du dir großen Schaden zugefügt hast, indem du deine Schwäche offenbart und deine Zweifel Satans Gehilfen erzählt hast. Du wurdest durch liebliche Worte und sanfte Reden betrogen, und hast dich selbst in sehr unbekümmerter Weise den Angriffen Satans ausgesetzt. Wie konntest du dich so verwunden und Schande über Gottes Wort bringen? Du hast dich unbekümmert auf Satans Kampffeld begeben und es ist kein Wunder, dass dein Verstand so einfältig und gefühllos ist. Durch seine Gehilfen hat Satan bereits die Luft vergiftet, die du einatmest. Böse Engel haben seine Helfer auf Erden bereits unterrichtet, welchen Kurs sie dir gegenüber einschlagen sollen. Und hier ist jemand, den Gott berufen hat, zwischen den Lebendigen und den Toten zu stehen; hier ist einer der Wächter auf den Mauern Zions, der dem Volk die Stunden der Nacht verkündigen soll. Auf dir ruht eine schwere Verantwortung. Wenn es mit dir abwärts geht, wirst du nicht allein sein; denn Satan wird dich als Werkzeug benutzen, Seelen zum Tode zu führen. Z1.454.1 Teilen

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Ich sah, dass die Engel Gottes traurig auf dich blicken. Sie hatten dich verlassen und wandten sich mit Kummer von dir ab, während Satan und seine Engel sich hämisch freuten. Wenn du selbst gegen deine Zweifel angekämpft und den Teufel nicht ermutigt hättest, dich zu versuchen, indem du deinen Unglauben äußertest und gerne dabei verweiltest, dann hättest du die gefallenen Engel nicht in solcher Anzahl angezogen. Aber du erwähltest, von deiner Finsternis zu sprechen und dabei zu beharren; und je mehr du darüber sprachst und dich dabei aufhieltest, desto düsterer wurde es um dich her. Du hältst jeden Lichtstrahl himmlischer Erleuchtung von dir fern, und es tut sich ein großer Abgrund zwischen dir und den Einzigen, die dir helfen könnten, auf. Wenn du den Weg weiter verfolgst, den du beschritten hast, liegen Not und Elend vor dir. Gottes Hand wird dir auf eine Weise Einhalt gebieten, die dir nicht gefällt. Sein Zorn wird nicht schlummern. Aber jetzt lässt er eine Einladung an dich ergehen. Jetzt, gerade jetzt ruft er dir zu, ohne Verzug zu ihm zurückzukehren, und er wird dir in Gnaden Vergebung schenken und all dein Abweichen heilen. Gott führt ein Volk heraus, das etwas Besonderes ist. Er wird es reinigen und läutern und auf die Verwandlung vorbereiten. Alles Fleischliche wird von Gottes besonderem Schatz entfernt werden, bis sie siebenfach geläutertem Gold ähnlich sind. Z1.455.1 Teilen

Ich sah, dass die Brüder A. und B. sich in einer grausamen Stellung befanden, indem sie Satans Absichten dienten und es sich erlaubten, seiner Leitung in den Unglauben zu folgen. Ihre größte Sünde bestand darin, diese finsteren Zweifel zu äußern, diesen mitternächtlichen Unglauben, und andere Gemüter in den gleichen dunkeln Kanal zu leiten. Z1.455.2 Teilen

Gottes Volk wird gesichtet werden, geradeso wie Korn im Sieb gesichtet wird, bis alle Spreu von den reinen Getreidekörnern getrennt ist. Wir müssen auf Christum als Vorbild schauen und dem demütigen Beispiel folgen. Du liebst nicht die Zucht, deren du bedarfst, und du übst und praktizierst nicht jene Selbstverleugnung, die Christus von allen fordert, die wahre Erben der Erlösung sind. Diejenigen, die im Werk der Seelenrettung beschäftigt sind, sind Christi Mitarbeiter. Sein Werk bestand in uneigennütziger Wohltätigkeit, einer ständigen Selbstaufopferung. Jene, für die ein großes Opfer dargebracht wurde, damit sie Teilhaber seiner himmlischen Gnade werden können, sollten ihrerseits Opfer bringen und das eigene Ich verleugnen, um in dem großen Werk mitzuhelfen, andere zur Erkenntnis der Wahrheit zu bringen. Alles Eigeninteresse sollte aufgegeben werden. Selbstsüchtige Wünsche und die eigene Bequemlichkeit sollten jetzt nicht Gottes Werk der Seelenrettung im Wege stehen. Gottes Diener arbeiten an Christi Statt. Sie sind seine Botschafter. Sie sollen nicht nach Musse, Behaglichkeit, Vergnügen, Wünschen oder Bequemlichkeit trachten. Sie müssen um Christi willen leiden, mit ihm gekreuzigt werden und sich freuen, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes wissen, was es heißt, Teilhaber der Leiden Christi zu sein. Z1.455.3 Teilen

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Ich sah, dass Prediger, die am Wort und an der Lehre dienen, ein großes Werk vor sich haben. Auf ihnen ruht eine schwere Verantwortung. In ihrer Arbeit kommen sie den Herzen nicht nahe genug. Ihr Bemühen ist zu allgemein und oft zu zerstreut. Ihre Arbeit muss sich auf diejenigen konzentrieren, für die sie wirken. Wenn sie vom Rednerpult sprechen, hat ihre Arbeit erst begonnen. Dann müssen sie nach ihrer Predigt handeln, über sich selbst wachen, damit sie dem Werk Gottes keine Schande bereiten. Sie sollten das Leben Christi verkörpern. „Denn wir sind Gottes Mitarbeiter.“ 1.Korinther 3,9. „Wir ermahnen aber euch als Mithelfer, dass ihr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfanget.“ 2.Korinther 6,1. Des Predigers Werk ist nicht getan, wenn er das Pult verlässt. Er sollte sich dann nicht aller Last entledigt fühlen, um sich mit Lesen oder Schreiben zu beschäftigen, es sei denn, es ist unbedingt notwendig. Er sollte seiner öffentlichen Arbeit private Bemühungen folgen lassen, persönlich mit Seelen arbeiten, wo immer sich eine Gelegenheit ergibt, im Familienkreis mit ihnen sprechen und sie an Christi Statt einladen, sich mit Gott versöhnen zu lassen. Bald wird unser Werk hier beendet sein, „und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinen Werken.“ Matthäus 16,27. Z1.456.1 Teilen

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Mir wurde der Lohn der Heiligen, das ewige Erbe, gezeigt. Dann sah ich, wie viel Gottes Kinder um der Wahrheit willen erduldet hatten, und dass der Himmel ihnen dennoch billig genug erschien. Sie betrachteten es so, dass die Leiden dieser Zeit nichts wären im Vergleich zu der Herrlichkeit, die sich ihnen offenbaren würde. Gottes Volk wird in diesen letzten Tagen geprüft werden. Doch bald wird die letzte Prüfung über sie ergehen, und dann werden sie die Gabe des ewigen Lebens erhalten. Z1.457.1 Teilen

Bruder Hull, du hast um der Wahrheit willen Schmach erduldet. Du hast die Macht der Wahrheit und eines endlosen Lebens verspürt. Gottes Geist hat dir bezeugt, dass du ihm gehörst und von ihm angenommen warst. Ich sah, dass du siegreich sein könntest, wenn du erneut die Rüstung anlegst, auf deinem Posten stehst, dem Teufel Widerstand leistest und mannhaft die Kämpfe des Herrn führst. Bald könntest du dann die Rüstung ablegen und die Krone des Siegers tragen. Oh, ist das Erbe nicht reich genug? Wurde es nicht mit einem teuren Preis erkauft, der Todespein und dem Blut des Sohnes Gottes? Ich rufe dich im Namen des Herrn auf, zu erwachen. Wende dich von der schrecklichen Täuschung ab, in die Satan dich verstrickt hat. Ergreife das ewige Leben. Widerstehe dem Teufel. Böse Engel umgeben dich, flüstern in deine Ohren, besuchen dich in lügenhaften Träumen, und du horchst auf sie und bist erfreut. Oh, um Christi und um deiner eigenen Seele willen, bitte ich dich, wende dich ab von diesem furchtbaren Einfluss, ehe du Gottes Geist endgültig von dir vertrieben hast. Z1.457.2 Teilen

* * * * * * * Z1.457 Teilen

Am Sabbat, den 6. Juni 1863 wurden mir einige Dinge betreffs des Werkes Gottes und der Verbreitung der Wahrheit gezeigt. Prediger und Volk haben zu wenig Glauben, offenbaren zu wenig Hingabe und wahre Gottseligkeit. Das Volk ahmt den Prediger nach, und deshalb hat er einen sehr großen Einfluss. Bruder Hull, Gott wünscht von dir, dass du ihm näher kommst, wo du dich an seine Kraft klammern, in lebendigem Glauben sein Heil beanspruchen und ein starker Mann sein kannst. Wärst du ein hingebungsvoller, heiliger Mann, am Pult und außerhalb, würde deine Predigt einen machtvollen Einfluss ausüben. Du hast dein eigenes Herz nicht gründlich erforscht. Du hast viele Bücher studiert, um deine Predigten vollendet, verständlich und angenehm zu gestalten. Aber du hast das größte und allerwichtigste Studium versäumt — das Studium deiner selbst. Eine gründliche Selbsterkenntnis, Nachdenken und Gebet, hast du an die zweite Stelle gesetzt. Dein Erfolg als Prediger hängt von der Bewahrung deines eigenen Herzens ab. Du wirst mehr Kraft erhalten, wenn du täglich eine Stunde dem Nachdenken, dem Trauern über dein Zukurzkommen und der Verderbtheit des Herzens und dem Gebet um Gottes vergebende Liebe, mit der Zusicherung der Sündenvergebung zubringen würdest. Das würde dir weit mehr helfen, als viele Stunden und Tage mit dem Studium der fähigsten Autoren zu verbringen und dich mit jedem Einwand gegen unsern Glauben und mit den machtvollsten Beweisen zugunsten derselben, bekannt zu machen. Z1.457.3 Teilen

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Der Grund, weshalb unsere Prediger so wenig ausrichten, ist der, dass sie nicht mit Gott wandeln. Von den meisten von ihnen ist er eine Tagereise entfernt. Je besser du dein eigenes Herz bewahrst, desto wachsamer und vorsichtiger wirst du sein, um nicht durch deine Worte und Taten die Wahrheit zu entehren. Andernfalls könntest du verleumderischen Zungen Gelegenheit geben, dir und der Wahrheit zu schaden, und Seelen könnten durch deine Vernachlässigung der Selbstprüfung, des Untersuchens deines eigenen Herzens und des Mangels an lebendiger Frömmigkeit verloren gehen. Das heilige Betragen des Dieners Christi sollte ein Tadel für eitle, oberflächliche Bekenner sein. Die Strahlen der Wahrheit und Heiligkeit, die von deiner ernsten, himmlischen Unterhaltung ausgehen, werden andere überzeugen und sie zur Wahrheit bringen, und die Menschen in deiner Umgebung werden gezwungen sein, zu sagen: Gott ist tatsächlich mit diesem Mann. Es ist die Sorglosigkeit und Lässigkeit der bekenntlichen Prediger Christi, wodurch sie so wenig Einfluss haben. Es gibt viele Bekenner, aber wenig Männer des Gebets. Wenn unsere Prediger Männer wären, die mehr im Kämmerlein beteten und ihre Predigten in ihren Familien auslebten, die ihre eigenen Häuser mit Würde und Ernst regierten, dann würde ihr Licht in der Tat in ihre Umgebung ausstrahlen. Z1.458.1 Teilen

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Bruder Hull, es wurde mir gezeigt, dass, wenn du dich Gott weihen, mit ihm Verbindung unterhalten, viel nachsinnen, deine Verfehlungen überdenken, in tiefster Demut darüber vor dem Herrn trauern und wehklagen und dich auf ihn um Kraft verlassen würdest — dann wäre das für dich von allergrößtem Nutzen. Du würdest von einer lebendigen Quelle trinken und könntest dann andere zu der gleichen Quelle führen, die dich neu belebt und gestärkt hat. Z1.459.1 Teilen

Lieber Bruder, wenn keine Veränderung in deinem christlichen Charakter stattfindet, wirst du das ewige Leben verlieren, denn dein geschäftiger Feind wird Schlingen für deine Füße auslegen. Wenn du dich nicht nahe zu Gott hältst, wirst du in seinem Netz gefangen werden. Du bist ruhelos und fühlst dich unbehaglich, und beim Studieren bist du in deinem Element; aber manchmal gilt dein Studium nicht dem richtigen Gegenstand. Wenn du dein eigenes Herz studieren solltest, liest du Bücher. Wenn du dich im Glauben Christo nahen solltest, studierst du Bücher. Ich sah, dass all dein Studium nutzlos sein wird, wenn du dich nicht gewissenhaft selbst studierst. Du bist nicht mit dir selbst bekannt; und deine Gedanken verweilen nur wenig bei Gott. Du bist selbstzufrieden. Du gehst dahin, ohne zu wissen, dass das eigene Ich sterben muss, wenn du ein erfolgreicher Prediger Christi sein willst. Dir mangelt es an Besonnenheit und Ernst außerhalb des Rednerpultes. Diese Dinge wirken deiner Arbeit am Pult entgegen. Z1.459.2 Teilen

Seit der Zeit, wo dein Fall mir zum ersten Mal im Gesicht vorgeführt wurde, habe ich einen Mangel in dir festgestellt. Dir fehlt es an wahrer Würde. Du stehst am Pult und sprichst geschickt über heiligste, erhabenste Wahrheiten. Doch während du über feierlichste Gegenstände sprichst, bringst du häufig etwas Lustiges ins Spiel, um die Leute zum Lachen zu bringen, und dies vernichtet oft die Kraft deiner ganzen Predigt. Du behandelst die feierlichsten Wahrheiten mit Sorglosigkeit, lebst sie aber nicht aus. Das ist der Grund, weshalb die göttliche Bestätigung fehlt. Viele, deren Ohren von deiner Predigt entzückt waren, werden dich einen befähigten Prediger nennen. Aber sie werden nach der Predigt nicht geneigter sein, der Wahrheit zu gehorchen, als vorher. Sie übertreten Gottes Gesetz weiterhin wie zuvor. Der Prediger hat ihnen gefallen, nicht die Wahrheiten, die er äußerte. Du befindest dich in einer solchen Entfernung von Gott, dass seine Macht der Wahrheit keinen Nachdruck verleihen kann. Du solltest die Religion zu Hause ausleben. Dann könnte sie einen Einfluss ausüben und deine Familie und deine Frau veredeln. Wenn du daheim jede Einschränkung abwirfst und dich wie ein Junge gebärdest, ruht das Gewicht der Wahrheit und die Last des Werkes nicht auf deinen Schultern. Du gibst weder auf deine Worte noch auf dein Beispiel Acht. Z1.459.3 Teilen

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Deine einzige Sicherheit besteht darin, dich selbst, deine Schwächen und dein Zukurzkommen zu studieren. Gib mehr auf dich Acht, wenn du daheim bist. Gib Acht auf dich, wenn du unterwegs bist. Du versäumst deine nächsten Pflichten, legst deine Rüstung ab und gibst dich einem Geist der Unbekümmertheit hin, der die Engel von dir und deiner Familie vertreibt. Versäume nicht, dein eigenes Herz daheim zu erforschen. Verschwende nicht all deine Zuneigung auf die eigene Familie. Hebe die besten Empfindungen für Jesum auf, der dich durch sein Blut erlöst hat. Wenn du daheim bist, solltest du deine Zeit damit zubringen, dich auf deine Arbeit für den Meister vorzubereiten, die du zu tun hast, wenn du nicht zu Hause bist. Tust du das, dann wirst du immer mit der Rüstung angetan sein. Dein größter Wunsch wird sein, Gott zu verherrlichen, seinen Willen auf Erden zu erfüllen, und ein süßes Vertrauen zu ihm wird dich erfüllen und du wirst dich auf ihn verlassen. Du wirst nicht so ruhelos sein, sondern wirst ständig ein Thema zum Nachdenken, zur Weihe und Heiligkeit haben. Ich wurde auf 1.Korinther 9,27 hingewiesen: „Ich betäube meinen Leib und zähme ihn, dass ich nicht den andern predige, und selbst verwerflich werde.“ Du musst dich selbst verstehen lernen. Lass dir nicht durch Bemerkungen schmeicheln, die unkluge und törichte Geschwister betreffs deiner Bemühungen machen mögen. Wenn sie deine Predigten loben, werde nicht stolz. Sobald Gottes Segen deine Arbeit begleitet, werden sich Früchte zeigen. Deine Predigten werden nicht nur gefallen, sondern auch Seelen einsammeln. Z1.460.1 Teilen

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Bruder Hull, sei auf der Hut! Ich sah, dass alles, was die Zuneigung teilt oder des Herzens Liebe zu Gott schmälert oder das unbegrenzte Vertrauen in ihn verhindert, den Charakter und die Gestalt eines Götzen annimmt. Ich wurde auf das erste große Gebot hingewiesen: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte.“ Matthäus 22,37. Hier wird keine Trennung deiner Zuneigung von Gott gestattet. Nichts darf deine höchste Liebe zu ihm oder dein Ergötzen an ihm schmälern. Dein Wille, deine Wünsche, deine Pläne, dein Begehren und Vergnügen müssen ihm unterworfen sein. Du hast etwas zu lernen, nämlich Gott den Herrn in deinem Herzen, deiner Unterhaltung und all deinen Handlungen zu erhöhen. Dann kann Jesus dich lehren und dir helfen, wenn du dein Netz zur Rechten des Schiffes hinablässt, um es voller Fische zum Ufer zurückzubringen. Aber ohne Christi Hilfe beim Auswerfen des Netzes kannst du dich Wochen, Monate und Jahre abmühen, ohne viel Früchte von deiner Arbeit zu sehen. Z1.461.1 Teilen

Ich sah, dass du versucht sein würdest, von deinen Brüdern zu glauben, dass sie dich einengen, dir zu viel Beschränkungen auferlegen wollen. Aber deine Brüder wünschen nur, dass du dich nach den Anweisungen des Wortes Gottes richtest, und Gott möchte, dass du dahin gelangst, und Engel wachen mit größter Besorgnis über dich. Du musst dein Leben nach dem Wort Gottes ausrichten, damit du seinen Segen und seine Hilfe haben kannst, oder du wirst einen Absturz tun, und während du andern predigst, selbst verwerflich werden. Doch du kannst ein Überwinder werden und das ewige Leben gewinnen. Du bist dabei, dich aus Satans Netz zu befreien, aber er bereitet schon eine andere Schlinge für dich. Gott wird dir helfen und dich stärken, wenn du ihn ernstlich suchst. Aber studiere dich selbst. Untersuche jeden Beweggrund. Betrachte es nicht als dein Ziel, eine hervorragende Predigt zu halten, die Moses Hull verherrlichen soll, sondern versuche Christum zu erhöhen. Vereinfache die Wahrheit für deine Zuhörer, so dass Leute mit geringem Verstand sie begreifen können. Mach deine Predigten einfach, treffend und feierlich. Bring die Menschen zur Entscheidung. Lass sie die Kraft der Wahrheit fühlen. Wenn jemand dich lobt, rüge ihn scharf. Sag ihm, dass Satan dich eine Zeit lang damit angefochten hat, und dass es nicht notwendig ist, ihm in seinem Werk zu helfen. Z1.461.2 Teilen

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Wenn du dich unter Schwestern aufhältst, halte dich zurück. Ganz gleich, ob sie denken, es fehle dir an Höflichkeit. Wenn Schwestern, ledig oder verheiratet, sich zu vertraulich geben, weise sie zurück. Sei schroff und entschieden, dass sie es für immer wissen, du schenkst solchen Schwächen keine Beachtung. Wenn du mit jungen Leuten zusammen bist, sei immer ernsthaft und feierlich. Ich sah, dass, wenn Bruder Loughborough und du Gott zu eurer Kraft machen würdet, ihr ein Werk für sein armes Volk verrichten könntet, denn zwei können ein ganzes Heer sein. Kommt euch nahe, betet gemeinsam und getrennt, seid frei zueinander. Bruder Hull sollte sich auf Bruder Loughboroughs Urteil verlassen und auf seinen Rat hören. Z1.462.1 Teilen

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