Portrait von Ellen White
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Kapitel 81: Die Frau des Predigers
Kapitel 81: Die Frau des Predigers
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Am 5. Juni 1863 wurde mir gezeigt, dass Satan beständig bemüht ist, Prediger, die Gott erwählt hat, die Wahrheit zu verkündigen, zu entmutigen und in die Irre zu führen. Am erfolgreichsten kann er durch häusliche Einflüsse, durch ungeheiligte Ehegefährten wirken. Wenn er ihre Gemüter beherrschen kann, wird er leichter Zugang zum Ehemann finden, der am Wort und an der Lehre dient, um Seelen zu retten. Ich wurde auf die Warnungen hingewiesen, die Gott wiederholt erteilt hat, und auf die Pflichten, die er der Frau des Predigers auferlegt hat; doch diese Warnungen haben keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die gegebenen Zeugnisse haben nur kurze Zeit gewirkt. Dem Licht wurde nur teilweise gefolgt. Gehorsam und Hingabe an Gott sind vergessen. Viele haben die heilige Verpflichtung, die auf ihnen ruht, das Licht und die Vorrechte zu nutzen und wie Kinder des Lichts zu wandeln, missachtet. Wenn der Vorhang beiseite gezogen werden und alle sehen könnten, wie ihre Fälle im Himmel betrachtet werden, dann würde es eine Erweckung geben, und ein jeder würde sich fragen: Was muss ich tun, um gerettet zu werden? Z1.474.1 Teilen

Die Frau des Predigers, die keine Hingabe an Gott aufweist, ist ihrem Mann keine Hilfe. Während er bei der Notwendigkeit verweilt, täglich das Kreuz auf sich zu nehmen und die Wichtigkeit der Selbstverleugnung betont, widerspricht das tägliche Beispiel seiner Frau oftmals seiner Predigt und zerstört ihre Kraft. Auf diese Weise wird sie zu einem großen Hindernis, und oft führt sie ihren Mann von seiner Pflicht und von Gott weg. Sie erkennt nicht, welche Sünde sie begeht. Anstatt sich nützlich zu machen und mit wahrer Liebe zu Seelen jenen zu helfen, die der Hilfe bedürfen, schreckt sie vor der Aufgabe zurück und zieht ein nutzloses Leben vor. Sie wird nicht durch die Macht der Liebe Christi und von selbstlosen, heiligen Grundsätzen beherrscht. Sie erwählt es nicht, Gottes Willen zu tun und mit ihrem Mann, mit heiligen Engeln und mit Gott zusammenzuarbeiten. Wenn die Frau des Predigers ihren Mann auf seiner Mission der Seelenrettung begleitet, ist es ihrerseits eine große Sünde, ihn in seiner Arbeit zu behindern, indem sie Unzufriedenheit offenbart. Anstatt sich freudig an seiner Arbeit zu beteiligen und nach jeder Gelegenheit Ausschau zu halten, wo sie ihr Interesse und ihre Arbeit mit ihm vereinigen kann, schaut sie oft darauf, wie sie es sich leicht und so angenehm wie möglich machen kann. Wenn die Umstände nicht so sind, wie sie es sich wünschen würde [wie sie es auch nicht immer sind], dann sollte sie sich nicht heimwehkranken Gefühlen hingeben oder durch Mangel an Freudigkeit und Klagen ihren Mann quälen und sein Los härter machen und ihn womöglich durch ihre Unzufriedenheit von dem Ort seiner Tätigkeit wegziehen, wo er Gutes tun könnte. Sie sollte nicht das Interesse ihres Mannes, für die Rettung von Seelen zu arbeiten, ablenken, um sich mit ihrer Unpässlichkeit abzugeben und ihre grillenhaften unzufriedenen Empfindungen zu befriedigen. Wenn sie sich selbst vergessen, andern helfen und mit armen Seelen sprechen und beten und so handeln würde, als wäre ihre Errettung von größerer Wichtigkeit als alles andere, dann würde sie zu keiner Zeit Heimweh haben. Sie würde täglich eine süße Zufriedenheit als Lohn für ihre selbstlose Arbeit empfinden. Ich kann es nicht Opfer nennen, denn einige unserer Predigerfrauen wissen nicht, was Opfer oder Leiden um der Wahrheit willen heißt. Z1.474.2 Teilen

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In früheren Jahren erduldeten die Predigerfrauen Mangel und Verfolgung. Wenn ihre Männer im Gefängnis waren oder getötet wurden, litten diese edlen, selbstaufopfernden Frauen mit ihnen, und sie werden gleichen Lohn empfangen wie ihre Ehemänner. Die Frauen Boardman und Judsons litten um der Wahrheit willen, zusammen mit ihren Gefährten. Sie opferten ihr Heim und ihre Freunde im wahrsten Sinn des Wortes, um ihre Gefährten in der Aufgabe zu unterstützen, Seelen zu erleuchten, die sich in Finsternis befanden, und ihnen die verborgenen Geheimnisse des Wortes Gottes kundzutun. Ihr Leben war in fortwährender Gefahr. Seelen zu retten war ihr großes Ziel, und dafür litten sie mit Freuden. Z1.475.1 Teilen

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Mir wurde das Leben Christi vorgeführt. Wenn seine Selbstverleugnung und Opferbereitschaft mit den Schwierigkeiten und Leiden einiger unserer Predigerfrauen verglichen wird, dann versinkt alles, was sie Opfer nennen, in Bedeutungslosigkeit. Wenn die Predigerfrau Unzufriedenheit und Entmutigung äußert, dann wirkt der Einfluss auf ihren Mann entmutigend und behindert ihn in seiner Wirksamkeit, besonders, wenn sein Erfolg von ihn umgebenden Umständen abhängt. Darf der Diener Gottes sich in solchen Fällen von seinem Arbeitsfeld abwenden, um den Gefühlen seiner Frau nachzugeben, die unwillig ist, der Pflicht zu folgen? Die Frau sollte ihre Wünsche und ihr Vergnügen der Pflicht anpassen, und um Christi und der Wahrheit willen ihre selbstsüchtigen Gefühle aufgeben. Satan hat seine Hand im Spiel, wenn es darum geht, die Arbeit des Predigers durch den Einfluss selbstsüchtiger, bequemlichkeitsliebender Gefährtinnen zu beherrschen. Z1.476.1 Teilen

Wenn eine Predigerfrau ihren Mann auf seinen Reisen begleitet, sollte sie nicht ihr eigenes Vergnügen im Auge haben, Besuche zu machen und sich bedienen zu lassen, sondern um mit ihm zusammenzuarbeiten. Sie sollte sein Interesse, Gutes zu tun, teilen. Sie sollte bereit sein, ihren Mann zu begleiten, falls häusliche Sorgen sie nicht daran hindern, und sie sollte ihm in der Seelenrettung behilflich sein. Mit Sanftmut und Demut, doch mit edler Selbstsicherheit, sollte sie einen führenden Einfluss auf Seelen in ihrer Umgebung ausüben. Sie sollte ihren Teil am Kreuztragen in den Versammlungen, am Familienaltar und an der Unterhaltung im Familienkreis tun. Die Leute erwarten dies, und sie haben ein Recht dazu. Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, wird der Einfluss des Ehemanns um die Hälfte geschmälert. Eine Predigerfrau kann viel tun, wenn sie will. Besitzt sie den Geist der Selbstaufopferung und hat sie Liebe zu Seelen, kann sie fast so viel Gutes verrichten wie ihr Mann. Z1.476.2 Teilen

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Eine Arbeiterin im Werke Gottes kann einige Fälle, was Schwestern betrifft, besser verstehen und mehr erreichen, als der Prediger. Auf der Frau des Predigers ruht eine Verantwortung, der sie sich nicht entziehen kann und darf. Gott wird den ihr verliehenen Zentner mit Zinsen zurückfordern. Sie sollte ernstlich, gewissenhaft und vereint mit ihrem Mann Seelenarbeit verrichten. Sie sollte niemals ihre Wünsche und ihr Begehren durchsetzen oder einen Mangel an Interesse an der Arbeit ihres Mannes bekunden oder sich heimwehkranken, unzufriedenen Gefühlen hingeben. All diese natürlichen Empfindungen müssen überwunden werden. Sie sollte ein Ziel im Leben haben, das sie unbeirrbar verfolgen muss. Was ist denn, wenn dieses im Widerstreit steht mit Gefühlen, Vergnügen und natürlichem Geschmack? Dies alles sollte freudig und bereitwillig geopfert werden, um Gutes zu tun und Seelen zu retten. Z1.477.1 Teilen

Die Frauen der Prediger sollten ein hingebungsvolles, frommes Leben führen. Aber einige möchten sich einer Religion erfreuen, die kein Kreuz einschließt, das von ihnen Selbstverleugnung und Anstrengung fordert. Anstatt selbst ihren Mann zu stehen, sich um Kraft von Gott zu verlassen und ihre persönliche Verantwortung zu tragen, sind sie die meiste Zeit von andern abhängig und beziehen ihr geistliches Leben von ihnen. Wenn sie sich doch nur in kindlichem Vertrauen auf Gott stützen und ihre ganze Zuneigung Jesu schenken würden, der der lebendige Weinstock ist, welche Hilfe könnten sie dann für andere sein, welche Unterstützung für ihren Mann, und welchen Lohn würden sie am Ende bekommen! „Ei, du frommer und getreuer Knecht ... gehe ein zu deines Herrn Freude“ würde gleich der süßesten Musik ihre Ohren erreichen und sie tausendfach für alle Leiden und Prüfungen belohnen, die sie erduldet haben, um teure Seelen zu retten. Z1.477.2 Teilen

Diejenigen, die mit dem ihnen von Gott verliehenen Zentner nicht arbeiten wollen, werden des ewigen Lebens verlustig gehen. Die in dieser Welt nur von wenig Nutzen waren, werden belohnt, nach dem ihre Werke gewesen sind. Wenn alles in ruhigen Bahnen verläuft, schwimmen sie mit dem Strom; aber wenn sie ernsthaft und unermüdlich rudern sollen, gegen Sturm und Wellen, dann scheint es ihrem christlichen Charakter an Stärke zu mangeln. Sie wollen sich nicht die Mühe machen, zu schaffen, sondern legen ihre Ruder beiseite und sind zufrieden, stromabwärts getrieben zu werden. So verharren sie, bis irgendjemand die Bürde aufnimmt und ernsthaft arbeitet und sie energisch stromaufwärts rudert. Jedes Mal, wenn sie der Untätigkeit nachgeben, verlieren sie Kraft und haben weniger Neigung, im Werke Gottes zu arbeiten. Nur der treue Überwinder wird die ewige Herrlichkeit erlangen. Z1.477.3 Teilen

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Die Frau eines Predigers sollte immer die Leitung über die Gemüter anderer übernehmen, mit denen sie Umgang pflegt. Sie wird entweder eine Hilfe oder ein großes Hindernis sein. Entweder sammelt sie mit Christo oder sie zerstreut. Den Frauen unserer Prediger fehlt der Missionsgeist. Zuerst kommt die eigene Person, an zweiter oder gar dritter Stelle Christus. Ein Prediger sollte seine Frau niemals mitnehmen, bis er sicher ist, dass sie eine geistliche Hilfe sein kann, dass sie etwas ertragen, erdulden und leiden kann, um Gutes zu tun und um Christi willen Seelen von Nutzen zu sein. Jene Frauen die ihre Männer begleiten, sollten vereint mit ihnen arbeiten. Sie dürfen nicht erwarten, frei von Schwierigkeiten und Enttäuschungen zu sein. Sie sollen nicht zu viel über glückliche Gefühle nachdenken. Was haben Gefühle mit Pflicht zu tun? Z1.478.1 Teilen

Mir wurde Abraham vorgeführt. Gott sagte zu ihm: „Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und gehe hin in das Land Morija und opfere ihn daselbst zum Brandopfer auf dem Berge, den ich dir sagen werde.“ 1.Mose 22,2. Abraham gehorchte Gott. Er beriet sich nicht mit seinen Gefühlen, sondern in edlem Glauben und Vertrauen auf Gott bereitete er sich auf die Reise vor. Mit einem Herzen, von Qual zerrissen, sah er, wie die stolze und liebevolle Mutter ihren Sohn der Verheißung mit zärtlicher Zuneigung betrachtete. Aber er führte jenen geliebten Sohn hinweg. Abraham litt, aber er gestattete nicht, dass sich sein Wille in Empörung gegen den Willen Gottes erhob. Pflicht, ein strenges Pflichtgefühl, beherrschte ihn. Er wagte nicht, seine Gefühle zu befragen oder ihnen einen Augenblick nachzugeben. Sein einziger Sohn ging an der Seite des ernsten, liebevollen, leidenden Vaters, sich mit ihm unterhaltend, und immer wieder den zärtlichen Namen „Vater“ aussprechend. Und dann die Frage: „Wo ist das Opfer?“ Oh, welch eine Prüfung für den treuen Vater! Engel schauten mit Bewunderung auf diese Szene. Der treue Diener Gottes band seinen geliebten Sohn und legte ihn aufs Holz. Das Messer war erhoben, als ein Engel rief: „Abraham, Abraham ... Lege deine Hand nicht an den Knaben.“ 1.Mose 22,11.12. Z1.478.2 Teilen

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Ich sah, dass es nicht einfach ist, ein Christ zu sein. Es ist ein Geringes, den Namen Christi zu führen. Aber es ist etwas Großes und Heiliges, ein christliches Leben zu führen. Wir haben jetzt nur eine kurze Zeit, um uns die ewige Krone zu sichern, einen Bericht über gute Taten und erfüllte Pflichten im Himmel zu haben. Ein jeglicher Baum wird nach seinen Früchten beurteilt. Jeder wird nach seinen Taten gerichtet, nicht nach seinem Glaubensbekenntnis. Nie wird die Frage gestellt werden: Welches Bekenntnis hat er abgelegt? Die Frage lautet: Welche Frucht hat er gebracht? Wenn der Baum verdorben ist, dann ist die Frucht schlecht. Wenn der Baum gut ist, kann er keine schlechte Frucht hervorbringen. Z1.479.1 Teilen

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