Portrait von Ellen White
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Kapitel 83: Reform in der Kleidung
Kapitel 83: Reform in der Kleidung
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Liebe Brüder und Schwestern, meine Entschuldigung, dass ich eure Aufmerksamkeit wieder auf den Gegenstand der Kleidung lenke, ist die, dass einige scheinbar nicht verstanden haben, was ich zuvor geschrieben habe, und jene, die nicht glauben wollen, was ich schrieb, mögen in unseren Gemeinden betreffs dieses wichtigen Themas Verwirrung anrichten. Mir sind viele Briefe zugegangen, die von Schwierigkeiten berichteten, die ich aus Zeitmangel nicht beantworten konnte. In Beantwortung der vielen Fragen möchte ich jetzt das Folgende darlegen, was hoffentlich den Gegenstand für immer klären wird, soweit es meine Zeugnisse anbetrifft. Z1.481.1 Teilen

Einige behaupten, dass dasjenige, was ich in Zeugnis für die Gemeinde Nr. 10 geschrieben habe, nicht mit meinem Zeugnis in „Wie zu leben“ übereinstimme. Beide Zeugnisse sind vom gleichen Standpunkt aus geschrieben, vertreten also keine zweierlei Ansichten, wobei die eine mit der andern in Widerstreit ist, wie sich einige einbilden. Wenn ein Unterschied besteht, dann höchstens in der Ausdrucksweise. In Zeugnis für die Gemeinde Nr. 10 schrieb ich wie folgt: Z1.481.2 Teilen

„Ungläubigen sollte keine Gelegenheit gegeben werden, unseren Glauben zu schmähen. Wir werden als seltsam und komisch angesehen und sollten keinen Kurs einschlagen, der Ungläubige veranlasst, uns so einzuschätzen, über das hinaus, was unser Glaube uns abverlangt. Einige, die an die Wahrheit glauben, mögen denken, dass es der Gesundheit unserer Schwestern besser diente, wenn sie das Amerikanische Kostüm übernehmen. Wenn jedoch dieser Modetrend unseren Einfluss unter Ungläubigen schmälert, so dass wir keinen Zugang zu ihnen finden, sollten wir ihm keinesfalls folgen, selbst wenn wir dadurch zu leiden hätten. Aber einige sind darin getäuscht, dass sie glauben, dieses Kostüm wäre von großem Nutzen. Während es einigen nützen mag, schadet es den anderen. Z1.481.3 Teilen

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Ich sah, dass die göttliche Ordnung umgestoßen worden ist, und dass seine besonderen Anweisungen von jenen missachtet werden, die das Amerikanische Kostüm tragen. Ich wurde auf 5.Mose 22,5 verwiesen: ‚Ein Weib soll nicht Mannsgewand tragen, und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun; denn wer solches tut, der ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.‘ Gott will nicht, dass sein Volk die so genannte Reformkleidung übernimmt. Es ist eine unanständige Kleidung, völlig ungeeignet für den bescheidenen, demütigen Nachfolger Christi. Z1.482.1 Teilen

Es besteht eine zunehmende Neigung bei Frauen, ihre Kleidung und ihr Aussehen so weit wie möglich dem andern Geschlecht anzupassen und ihre Kleidung derjenigen der Männer anzugleichen; aber Gott nennt das ein Gräuel. ‚Desgleichen, dass die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken.‘ 1.Timotheus 2,9. Z1.482.2 Teilen

Diejenigen, die sich berufen fühlen, sich der Frauenrechts-Bewegung anzuschließen und die so genannte Reformkleidung zu übernehmen, könnten genauso gut alle Verbindungen mit der dritten Engelsbotschaft aufgeben. Der Geist, der die eine Bewegung leitet, stimmt nicht mit dem andern überein. Die Heilige Schrift ist deutlich betreffs des Verhältnisses zwischen den Rechten von Männern und den Rechten von Frauen. Spiritisten haben größtenteils diesen eigenartigen Modestil übernommen. Siebenten-Tags-Adventisten, die an die Wiederherstellung der Geistesgaben glauben, werden oft als Spiritisten verschrien. Sollten sie dieser Mode folgen, ist ihr Einfluss dahin. Die Menschen würden sie auf gleiche Stufe mit den Spiritisten stellen und sich weigern, ihnen zuzuhören. Z1.482.3 Teilen

Mit der so genannten Reformkleidung geht ein Geist der Leichtfertigkeit und Dreistigkeit einher, genau dieser Mode entsprechend. Schamhaftigkeit und Zurückhaltung scheinen viele verlassen zu haben, sobald sie diesen Kleiderstil übernommen haben. Es wurde mir gezeigt, dass Gott von uns wünscht, einen konsequenten, erklärbaren Stand einzunehmen. Nähmen die Schwestern das Amerikanische Kostüm an, würden sie ihren und ihrer Männer Einfluss untergraben. Sie würden zu einem Sprichwort und sich dem Spott aussetzen. Unser Heiland sagt: ‚Ihr seid das Licht der Welt ... Also lasset euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.‘ Matthäus 5,14.16. Wir haben ein großes Werk in der Welt zu tun, und Gott will nicht, dass wir einen Kurs einschlagen, der unseren Einfluss in der Welt vernichtet.“ Z1.482.4 Teilen

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Das Vorhergehende wurde mir als Ermahnung für solche gegeben, die dazu neigen, einen Kleiderstil zu übernehmen, welcher der Kleidung, die von Männern getragen wird, sehr nahe kommt. Gleichzeitig wurden mir aber auch die Übel gezeigt, die aus dem Tragen der gewöhnlichen Kleidermode der Frauen entstehen, und um diese zu korrigieren, schrieb ich im Zeugnis für die Gemeinde Nr. 10: Z1.483.1 Teilen

„Wir sehen es nicht als in Übereinstimmung mit unserem Glauben stehend an, das Amerikanische Kostüm, Reifröcke oder extrem lange Kleider zu tragen, welche die Bürgersteige und Strassen fegen. Würden Frauen ihre Kleider so tragen, dass sie drei bis sechs Zentimeter oberhalb des Bodens enden, wäre das eine sittsame Kleidung, die viel besser sauber zu halten ist und viel länger hielte. Solch eine Kleidung würde unserem Glauben entsprechen.“ Z1.483.2 Teilen

Jetzt will ich einen Auszug dessen wiedergeben, was ich irgendwo über diesen Gegenstand gesagt habe: Z1.483.3 Teilen

„Christen sollten sich nicht bemühen, sich zum Gegenstand des Gespötts zu machen, indem sie sich verschieden von der Welt kleiden. Wenn sie aber im Befolgen ihrer Überzeugung von der Pflicht, sich anständig und gesund zu kleiden, von der Mode abweichen, dann sollen sie ihre Kleidung nicht ändern, um der Welt gleich zu sein. Sie sollten eine edle Unabhängigkeit und den moralischen Mut besitzen, recht zu handeln, auch wenn die ganze Welt sich von ihnen unterscheidet. Wenn die Welt eine sittsame, bequeme und gesunde Kleidermode einführt, die mit der Bibel übereinstimmt, wird es unser Verhältnis zu Gott oder zur Welt nicht verändern, wenn wir solche Mode annehmen. Christen sollten Christo nachfolgen und ihre Kleidung dem Worte Gottes anpassen. Sie sollten Extreme vermeiden. Sie sollten demütig einen geraden Weg verfolgen, ohne Rücksicht auf Applaus oder Tadel und dem Rechten anhängen, weil es das Rechte ist. Z1.483.4 Teilen

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Frauen sollten ihre Gliedmaßen der Gesundheit und dem Wohlbefinden gemäß bekleiden. Ihre Füße und Glieder sollten genauso warm bekleidet sein, wie es beim Mann der Fall ist. Die Länge der modernen Kleidung ist aus verschiedenen Gründen abzulehnen: Z1.484.1 Teilen

1. Es ist extravagant und unnötig, die Kleidung so lang zu tragen, dass sie den Bürgersteig und die Straße fegt. Z1.484.2 Teilen

2. Eine so lange Kleidung sammelt den Tau vom Gras und den Schmutz von der Straße und ist deshalb unsauber. Z1.484.3 Teilen

3. In ihrem beschmutzten Zustand kommt sie in Kontakt mit den empfindlichen Knöcheln, die nicht genügend geschützt sind, kühlt sie ab und gefährdet damit die Gesundheit und das Leben. Dies ist eine der Hauptursachen von Erkältungskrankheiten und skrofulösen Schwellungen. Z1.484.4 Teilen

4. Die unnötige Länge ist ein zusätzliches Gewicht für Hüften und Eingeweiden. Z1.484.5 Teilen

5. Sie hindert beim Gehen und ist oft anderen Leuten im Wege. Z1.484.6 Teilen

Da ist ein anderer Kleiderstil, der von einer Klasse so genannter Kleiderreformer übernommen wurde. Sie ímitieren so weit wie möglich das andere Geschlecht. Sie tragen eine Kappe, Hosen, eine Weste, ein Jackett und Stiefel, wobei die letzteren den auffälligsten Teil des Kostüms bilden. Diejenigen, die diesen Kleiderstil übernehmen, bringen die so genannte Kleiderreform in Verruf, und Verwirrung wird das Resultat sein. Einige, die dieses Kostüm übernehmen, mögen allgemein richtige Ansichten über die Gesundheitsfrage haben, aber sie würden weit mehr Gutes bewirken können, wenn sie die Kleiderfrage nicht so ins Extreme ziehen würden. Z1.484.7 Teilen

Bei diesem Kleiderstil ist Gottes Ordnung umgestoßen und sind Gottes besondere Anweisungen missachtet worden. ‚Ein Weib soll nicht Mannsgewand tragen und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun, denn wer solches tut, der ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.‘ 5.Mose 22,5. Gott möchte nicht, dass sein Volk diesen Kleiderstil übernimmt. Es ist keine schickliche Kleidung und ziemt sich absolut nicht für sittsame, demütige Frauen, die sich Nachfolger Christi nennen. Gottes Verbot wird von allen missachtet, die den Unterschied zwischen der Kleidung von Männern und Frauen verwischen. Die extreme Stellung, die in dieser Hinsicht von einigen Kleiderreformern eingenommen wird, lähmt ihren Einfluss. Z1.484.8 Teilen

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Gott hat beabsichtigt, dass zwischen der Kleidung von Männern und Frauen ein deutlicher Unterschied bestehen soll und hat diese Angelegenheit für genügend wichtig angesehen, ausdrückliche Anweisungen diesbezüglich zu geben; denn die gleiche Kleidung, sowohl von Männern wie von Frauen getragen, würde große Verwirrung verursachen und Verbrechen sehr vermehren. Würde der Apostel Paulus heute leben, und würde er Frauen sehen, die sich zur Gottseligkeit bekennen, sich aber dieses Kleiderstils bedienen, so würde er sie tadeln: ‚Desgleichen, dass die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern wie sich‘s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.‘ 1.Timotheus 2,9.10. Die Masse bekenntlicher Christen missachtet völlig die Unterweisungen des Apostels, und sie tragen Gold, Perlen und kostbare Kleider. Z1.485.1 Teilen

Gottes untertäniges Volk ist das Licht der Welt und das Salz der Erde, und alle sollten daran denken, dass ihr Einfluss von Bedeutung ist. Würden sie die extrem lange Kleidung gegen die extrem kurze eintauschen, würden sie ihren Einfluss größtenteils einbüßen. Ungläubige, denen sie Nutzen bringen und die sie dem Lamm Gottes zuführen sollen, würden angewidert. Viele Verbesserungen können in der Kleidung von Frauen vorgenommen werden, ohne so große Veränderungen zu machen, dass die Zuschauer sich angewidert fühlen. Z1.485.2 Teilen

Der Körper darf nicht im geringsten durch Korsetts und ‚Walknochen‘ eingeengt werden. Die Kleider sollten so locker sitzen, dass Lunge und Herz gesund arbeiten können. Die Kleider sollten bis etwas unter den Rand der Stiefel reichen, aber kurz genug sein, dass sie nicht mit der Hand angehoben werden müssen, um dem Schmutz der Bürgersteige und Strassen zu entgehen. Eine noch kürzere Kleidung als diese wäre angebracht, bequem und gesund für Frauen, wenn sie Hausarbeit verrichten, und besonders für jene, die mehr oder weniger außerhäusliche Arbeit zu tun haben. Bei diesem Kleiderstil genügt ein leichter Rock oder höchstens zwei, die an einer Weste oder Träger befestigt werden. Das ist alles, was benötigt wird. Die Hüften sind nicht geeignet, ein schweres Gewicht zu tragen. Die schweren Röcke, die von einigen getragen werden und die Hüften belasten, sind die Ursache für mancherlei Krankheiten, die nicht leicht zu heilen sind. Die Leidenden scheinen betreffs der Ursache ihrer Leiden unwissend zu sein und fahren fort, die Gesundheitsgesetze zu übertreten, indem sie ihre Taillen einschnüren und schwere Röcke tragen, bis sie zu lebenslangen Invaliden werden. Führt man ihnen ihre Fehler vor Augen, werden viele sofort antworten: ‚Warum? Solche Kleidung wäre doch altmodisch!‘ Und was ist, wenn sie altmodisch ist? Ich wünschte, wir wären in mancherlei Hinsicht altmodisch. Wenn wir die altmodische Kraft besitzen würden, welche die altmodischen Frauen vergangener Generationen auszeichneten, wäre das sehr wünschenswert. Ich spreche nicht unbesonnen, wenn ich sage, dass die Art und Weise, wie sich die Frauen kleiden, zusammen mit dem Frönen der Esslust, die Hauptursache für ihren gegenwärtigen schwachen, kränklichen Zustand sind. Es gibt nur eine Frau unter tausend, die ihre Gliedmaßen richtig bekleidet. Wie lang sie die Kleider auch tragen mag, die Gliedmaßen sollten ebenso gut bekleidet werden, wie es bei den Männern der Fall ist. Dies kann geschehen, indem sie leinene Beinkleider trägt, die mit einem Band um die Knöchel zusammengefasst werden, oder die bis zur Fußspitze reichen. Auf jeden Fall sollten sie lang genug sein, dass sie in Kontakt mit den Schuhen kommen. Sind die Beine und Knöchel bekleidet, sind sie gegen Kälte und Zugluft geschützt. Wenn die Füße und Beine warm gehalten werden, ist die Blutzirkulation unbehindert, und das Blut wird rein und gesund erhalten, weil es nicht erkaltet oder auf seinem natürlichen Lauf durch den Körper behindert wird.“ Z1.485.3 Teilen

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Die Hauptschwierigkeit bei vielen besteht bezüglich der Länge der Kleider. Einige bestehen darauf, dass „bis zum Rand der Stiefel“ sich auf solche Stiefel bezieht, wie sie gewöhnlich von Männern getragen werden, die beinahe bis zum Knie reichen. Wenn es bei den Frauen Brauch wäre, solche Stiefel zu tragen, könnten diese Personen entschuldigt werden, dass sie die Sache so verstanden haben. Da aber im allgemeinen Frauen nicht solche Stiefel tragen, haben sie kein Recht, meine Ausführungen so auszulegen, wie sie es getan haben. Z1.486.1 Teilen

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Um zu klären, was ich gemeint habe, und damit Übereinstimmung mit meinen Zeugnissen über diesen Gegenstand besteht, will ich hier einen Auszug von meinen Manuskripten anführen, die ich vor etwa zwei Jahren schrieb: Z1.487.1 Teilen

„Seit der Artikel bezüglich der Kleidung in dem Buch ‚Wie zu leben‘ erschien, haben einige die Anregungen, die ich vermitteln wollte, missverstanden. Was ich über die Länge der Kleidung geschrieben habe, haben sie im extremsten Sinne aufgefasst, und scheinbar hat es ihnen nicht geringe Schwierigkeiten bereitet. Mit ihren verzerrten Ansichten in dieser Sache haben sie über die Frage des Kürzens ihrer Kleidung so viel diskutiert, bis ihr geistliches Unterscheidungsvermögen so durcheinander geraten ist, dass sie ‚Menschen gehen sehen, als sähen sie Bäume‘. Sie dachten, sie könnten einen Widerspruch in meinem Artikel über die Kleidung feststellen, der kürzlich in ‚Wie zu leben‘ und dem Artikel, den ich in Zeugnis für die Gemeinde Nr. 10 schrieb. Ich muss behaupten, dass ich selbst am besten darüber urteilen kann, was mir im Gesicht vorgeführt wurde. Niemand braucht zu fürchten, dass meine Lebensführung meinem eigenen Zeugnis widerspricht oder dass ich nicht erkennen könnte, wenn es irgendeinen Widerspruch gäbe in dem, was mir gezeigt wird. Z1.487.2 Teilen

In meinem Artikel über die Kleidung in ‚Wie zu leben‘ versuchte ich einen gesunden, bequemen, sparsamen und doch kleidsamen, netten Kleiderstil für christliche Frauen vorzuführen, wenn sie sich entschließen könnten, ihn zu tragen. Ich versuchte, vielleicht unvollkommen, solch eine Kleidung zu beschreiben. ‚Die Kleider sollten bis etwas unter den Rand der Stiefel reichen, aber kurz genug sein, dass sie nicht mit der Hand angehoben werden müssen, um dem Schmutz der Bürgersteige und Strassen zu entgehen.‘ Einige haben behauptet, dass ich den Rand solcher Stiefel meinte, wie sie gewöhnlich von Männern getragen werden. Aber als ‚Rand der Stiefel‘ meinte ich Stiefel oder Schnürschuhe, wie sie allgemein von Frauen getragen werden. Hätte ich gedacht, dass ich missverstanden werden könnte, hätte ich mich deutlicher ausgedrückt. Wenn es bei Frauen Brauch wäre, so hochreichende Stiefel zu tragen wie bei Männern, dann sähe ich genügend Ursache zu Missverständnissen. Ich glaube, die Sprache ist sehr deutlich, wie sie jetzt zum Ausdruck kommt, so dass niemand in Verwirrung geraten muss. Bitte lest noch einmal: ‚Die Kleider sollten bis etwas unter den Rand der Stiefel reichen.‘ Dann betrachtet die Einschränkung: ‚... aber kurz genug sein, dass sie nicht mit der Hand angehoben werden müssen, um dem Schmutz der Bürgersteige und Strassen zu entgehen. Eine noch kürzere Kleidung als diese wäre angebracht, bequem und gesund für Frauen, wenn sie Hausarbeit verrichten, und besonders für jene, die mehr oder weniger außerhäusliche Arbeiten zu tun haben.‘ Z1.487.3 Teilen

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Ich kann keine Entschuldigung finden für vernunftbegabte Personen, wenn sie meine Ausführungen missverstehen und verdrehen. Wenn ich von einer Kleiderlänge gesprochen hätte, die mit dem Rand der Stiefel abschließt, die bis nahezu ans Knie reichen, weshalb sollte ich dann hinzugefügt haben, dass die Kleider kurz genug sein sollten, dass sie nicht mit der Hand angehoben werden müssen, um dem Schmutz der Bürgersteige und Straßen zu entgehen? Wenn solch hohe Stiefel gemeint gewesen wären, würden die Kleider doch wahrlich kurz genug sein, um dem Straßenschmutz fernzubleiben, ohne sie anzuheben, und würden sicher auch kurz genug sein, um darin alle Arbeiten zu verrichten. Es wurden Berichte verbreitet, dass ‚Schwester White das Amerikanische Kostüm trägt‘, und dass diese Kleidermode allgemein anerkannt und von den Schwestern in Battle Creek getragen würde. Ich muss dabei an das Sprichwort denken: ‚Eine Lüge wird bereits die ganze Welt durcheilt haben, ehe sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.‘ Eine Schwester erklärte mir, dass sie gehört hätte, dass sabbathaltende Schwestern das Amerikanische Kostüm übernommen hätten. Sie sagte, wenn ein solcher Kleiderstil erzwungen würde, würde sie sich dem nicht unterwerfen, denn nie würde sie es über sich bringen, solch eine Kleidung zu tragen. Z1.488.1 Teilen

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Was mein Tragen der kurzen Kleidung anbetrifft, so möchte ich sagen, dass ich nur ein kurzes Kleid habe, und das ist nicht mehr als eine Fingerlänge kürzer als die Kleider, die ich gewöhnlich trage. Dieses kurze Kleid habe ich zu gewissen Gelegenheiten getragen. Im Winter stand ich zeitig auf, zog mein kurzes Kleid an, das ich nicht mit der Hand wegen dem Schnee anheben musste, und ging rasch zwischen einer und zwei Meilen vor dem Frühstück. Ich habe es auch einige Male getragen, wenn ich ins Büro ging, wenn ich gezwungen war, durch hohen Schnee zu waten, oder wenn es sehr nass oder schmutzig war. Vier oder fünf Schwestern in Battle Creek haben sich ein kurzes Kleid genäht, das sie für die Wäsche und zum Putzen tragen. Ein kurzes Kleid wurde nicht auf den Straßen von Battle Creek getragen, und niemals während der Versammlungen. Meine Anregungen wurden gegeben, um die gegenwärtige Mode zu korrigieren, die extrem lange Kleidung, die über den Boden schleift, sowohl als auch die kurze Kleidung, die fast bis zum Knie reicht, die von einer gewissen Klasse getragen wird. Es wurde mir gezeigt, dass wir beide Extreme meiden sollten. Wenn wir die Kleider so tragen, dass sie bis zum Rand der Schnürstiefel für Frauen reichen, können wir die Übel der extrem langen Kleidung meiden und ebenso die Übel und die Verrufenheit der kurzen Kleidung. Z1.489.1 Teilen

Denen, die sich ein kurzes Kleid für die Arbeit nähen wollen, gebe ich den Rat, auf Geschmack und Ordentlichkeit zu achten. Macht es nett und kleidsam. Auch wenn es nur ein Arbeitskleid ist, sollte es hübsch sein und nach einem Muster zugeschnitten. Wenn Schwestern an die Arbeit gehen, sollen sie nicht Kleider tragen, die sie wie Vogelscheuchen aussehen lassen. Es gebührt ihren Männern und Kindern eher, sie im netten Kleid zu sehen, als Besuchern oder Freunden. Einige Frauen und Mütter scheinen zu glauben, es ist egal, wie sie während der Arbeit aussehen oder wenn nur ihre Männer und Kinder in der Nähe sind; aber sie nehmen es sehr genau mit der Kleidung, wenn die Augen derer auf ihnen ruhen, die keine besonderen Ansprüche an sie haben. Ist nicht die Wertschätzung und Liebe von Ehemann und Kinder höher zu achten als die von Fremden oder gewöhnlichen Freunden? Das Glück des Ehemanns und der Kinder sollte jeder Frau und Mutter mehr am Herzen liegen als das von allen andern Menschen. Christliche Schwestern sollten sich niemals extravagant kleiden, aber immer so nett, schicklich und gesund, wie ihre Arbeit es erlaubt.“ Z1.489.2 Teilen

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Die oben beschriebene Kleidung hat, glaube ich, den Namen kurze Reformkleidung verdient. Im „Western Health Institute“ wurde dieser Kleiderstil eingeführt, und in Battle Creek und an andern Orten, wo dieser Gegenstand in rechter Weise vorgeführt wurde, wird die Kleidung von einigen Schwestern getragen. In scharfem Widerspruch zu dieser sittsamen Kleidung steht das so genannte Amerikanische Kostüm, das der Kleidung sehr nahe kommt, die von Männern getragen wird. Es besteht aus einer Weste, Hose und so etwas wie einer Jacke, die halbwegs zwischen Hüfte und Knie endet. Diesem Kleiderstil habe ich mich widersetzt, denn er entspricht nicht dem, was mir in Übereinstimmung mit Gottes Wort gezeigt wurde, während die andere Kleidung, die ich befürwortet habe, anständig, bequem, angemessen und gesund ist. Z1.490.1 Teilen

Ein weiterer Grund, weshalb ich um Entschuldigung bitte, die Aufmerksamkeit nochmals auf die Kleidung gelenkt zu haben, ist der, dass nicht eine unter zwanzig Schwestern, die vorgeben an die Zeugnisse zu glauben, den ersten Schritt in der Kleiderreform unternommen hat. Es mag gesagt werden, dass Schwester White allgemein ihre Kleider in der Öffentlichkeit länger trägt, als sie es andern empfiehlt. Darauf antworte ich: Wenn ich einen Ort besuche, um zu den Leuten zu sprechen, wo das Thema neu ist und Vorurteil besteht, sehe ich es für gut an, Acht zu geben und nicht die Ohren der Leute zu verschließen, indem ich in einer Kleidung erscheine, die Einwände bei ihnen erweckt. Wenn ich ihnen aber den Gegenstand vorgeführt und ihnen deutlich meine Stellung erklärt habe, erscheine ich in der Reformkleidung vor ihnen, um meine Lehre zu illustrieren. Z1.490.2 Teilen

Was den Reifrock anbetrifft, so ist die Reformkleidung ihm weit voraus. Ich kann so etwas nicht tragen. Es ist überhaupt zu spät, über das Tragen von Reifröcken zu sprechen, seien sie weit oder eng. Meine Stellung diesbezüglich ist dieselbe, die sie immer war, und ich hoffe, nicht für das verantwortlich gehalten zu werden, was andere über diesen Gegenstand sagen oder welche Haltung jene einnehmen, die Reifröcke anziehen. Ich protestiere gegen die Verdrehung meiner Privatgespräche über diesen Gegenstand und bitte darum, dass man das, was ich geschrieben und veröffentlicht habe, als meine feste Stellung betrachtet. Z1.490.3 Teilen

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