Portrait von Ellen White
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Kapitel 86: Eine Botschaft für die Jugend
Kapitel 86: Eine Botschaft für die Jugend
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Junge Sabbathalter sind vergnügungssüchtig. Ich sah, dass nicht einer unter zwanzig weiß, was erfahrungsgemäße Religion bedeutet. Sie greifen ständig nach etwas, um ihr Verlangen nach Abwechslung zu befriedigen, nach Vergnügen. Lassen sie nicht von ihrem Selbstbetrug und wird ihr Empfindungsvermögen nicht geweckt, so dass sie von Herzen sagen können: „Ich achte es noch alles für Schaden gegen die überschwängliche Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn“ (Philipper 3,8), dann sind sie seiner nicht würdig und werden das ewige Leben verlieren. Die jungen Leute befinden sich allgemein in einer schrecklichen Täuschung, und doch bekennen sie sich zur Gottseligkeit. Ihr ungeheiligtes Leben ist eine Schande für den christlichen Namen; ihr Beispiel ist ein Fallstrick für andere. Sie sind ein Hindernis für Sünder, denn in beinahe jeder Beziehung sind sie nicht besser als Ungläubige. Sie besitzen das Wort Gottes; aber seine Warnungen, Ratschläge, Tadel und Verweise bleiben unbeachtet, ebenso die Ermutigungen und Verheißungen für die Gehorsamen und Treuen. Gottes Verheißungen sind alle unter der Bedingung demütigen Gehorsams gegeben. Nur ein Vorbild ist den Jugendlichen gegeben; doch wie ist ihr Leben im Vergleich mit dem Leben Christi? Ich bin alarmiert, wenn ich den Leichtsinn junger Männer und junger Frauen sehen muss, die vorgeben, an die Wahrheit zu glauben. Gott scheint nicht in ihren Gedanken zu sein. Ihre Sinne sind mit Unsinn erfüllt. Ihre Unterhaltung ist seicht, es sind eitle Worte. Sie lieben die Musik, und Satan weiß, welche Organe er ansprechen muss, um das Gemüt anzuregen, in Anspruch zu nehmen und zu bezaubern, so dass Christus nicht erwünscht ist. Es mangelt an geistlichem Verlangen nach göttlicher Erkenntnis und Wachstum in der Gnade. Z1.520.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass die jungen Leute einen höheren Stand einnehmen und das Wort Gottes zu ihrem Ratgeber und Führer machen müssen. Feierliche Verantwortung ruht auf den Jungen, die sie leicht nehmen. Die Einführung von Musik in ihrem Heim ist die Ursache gewesen, ihre Sinne von der Wahrheit abzuwenden, anstatt zur Heiligkeit und göttlicher Gesinnung zu führen. Frivole Lieder und populäre Musik entsprechen ihrem Geschmack. Die Musikinstrumente haben die Zeit beansprucht, die dem Gebet hätte geweiht sein sollen. Wenn Musik nicht missbraucht wird, ist sie ein großer Segen; wird sie aber falsch angewandt, ist sie ein schrecklicher Fluch. Sie erregt, vermittelt aber nicht jene Stärke und jenen Mut, welche der Christ nur am Gnadenthron finden kann, während er demütig seinen Mangel bekennt und mit starkem Geschrei und Tränen um himmlische Kraft bittet, damit er gegen die machtvollen Versuchungen des Bösewichts gefeit sein möge. Satan führt die Jugend gefangen. Oh, was kann ich sagen, um sie zu veranlassen, die Macht dieser Verblendung zu brechen! Er ist ein geschickter Schmeichler, der sie dem Untergang entgegenführt. Hört auf die Unterweisungen des inspirierten göttlichen Wortes. Ich sah, dass Satan die Gemüter der Jugendlichen verblendet hat, so dass sie die Wahrheiten des Wortes Gottes nicht verstehen können. Ihr Empfindungsvermögen ist so abgestumpft, dass sie die ausdrücklichen Anweisungen der heiligen Apostel nicht beachten: Z1.520.2 Teilen

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„Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn, denn das ist billig. ‚Ehre Vater und Mutter‘, das ist das erste Gebot, das Verheißung hat: ‚auf dass dir‘s wohl gehe und du lange lebest auf Erden.‘“ Epheser 6,1-3. „Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in allen Dingen; denn das ist dem Herrn gefällig.“ Kolosser 3,20. Kinder, die ihre Eltern verunehren, ihnen nicht gehorchen und ihre Ratschläge und Unterweisungen nicht beachten, können keinen Teil an der neuen Erde haben. Die gereinigte neue Erde wird kein Wohnplatz für den empörerischen, ungehorsamen und undankbaren Sohn oder einer ebensolchen Tochter sein. Wenn solche Jugendliche nicht hier Gehorsam und Unterwerfung lernen, werden sie es nie lernen. Der Friede der Erlösten wird nicht durch ungehorsame, unbändige Kinder gestört werden, die sich nicht unterwerfen wollen. Kein Übertreter der Gebote wird das Himmelreich ererben. Möchten alle jungen Leute bitte das fünfte Gebot lesen, wie es vom Sinai von Jehova gesprochen und mit seinem eigenen Finger auf Steintafeln geschrieben wurde: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.“ 2.Mose 20,12. Z1.521.1 Teilen

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Ich wurde auf viele Schrifttexte verwiesen, die der Jugend klar Gottes Willen für sie kundtun. Diesen deutlichen Lehren müssen sie im Gericht begegnen. Doch leider gibt es nicht einen jungen Mann oder eine junge Frau unter zwanzig, die sich zur Wahrheit bekennen, die diese biblischen Lehren befolgen. Die Jugend liest nicht genug im Worte Gottes, um seine Ansprüche an sie zu wissen. Und doch werden diese Wahrheiten am großen Tag Gottes sie richten, wenn Junge und Alte nach ihren Taten bei Leibes Leben belohnt werden. Z1.522.1 Teilen

Johannes sagt: „Ich schreibe euch Jünglingen; denn ihr habt den Bösewicht überwunden. Ich habe euch Kindern geschrieben; denn ihr kennet den Vater. Ich habe euch Vätern geschrieben; denn ihr kennet den, der von Anfang ist. Ich habe euch Jünglingen geschrieben; denn ihr seid stark, und das Wort Gottes bleibt bei euch, und ihr habt den Bösewicht überwunden. Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist: des Fleisches Lust und der Augen Lust und hoffärtiges Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.“ 1.Johannes 2,13-17. Z1.522.2 Teilen

Diese Ermahnung an junge Männer gilt ebenso jungen Frauen. Ihre Jugend entschuldigt sie nicht von der Verantwortung, die auf ihnen ruht. Sie sind stark und nicht niedergebeugt von Sorgen und dem Gewicht der Jahre. Ihre Zuneigungen sind innig, und wenn sie dieselben der Welt entziehen und sie auf Christum und den Himmel konzentrieren und Gottes Willen tun, werden sie eine Hoffnung auf das bessere Leben haben, die von Ausdauer ist. Sie werden ewig leben, gekrönt mit Herrlichkeit, Ehre, Unsterblichkeit und immerwährendem Dasein. Wenn die jungen Leute leben, um die Lüste des Fleisches, die Augenlust und hoffärtiges Leben zu befriedigen, trachten sie nach den Dingen der Welt, gefallen dem großen Widersacher und trennen sich von dem himmlischen Vater. Und wenn diese Dinge, nach denen sie getrachtet haben, vergehen, dann sind ihre Hoffnungen vernichtet und ihre Erwartungen unerfüllt. Getrennt von Gott, werden sie ihre Torheit, ihrem eigenen Vergnügen zu dienen, bitter bereuen. Sie haben ihre eigenen Wünsche befriedigt und ein Leben des Segens, dessen sie sich für ewig hätten erfreuen können, für ein paar leichtfertige Freuden verkauft. Z1.522.3 Teilen

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„Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist“, sagt der inspirierte Apostel. Dann fügt er die Warnung hinzu: „So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.“ Es ist eine alarmierende Tatsache, dass die Liebe zur Welt in den Gemütern der Jugend vorherrscht. Sie lieben entschieden die Welt und was in der Welt ist, und genau aus diesem Grund findet die Liebe zu Gott keinen Raum in ihren Herzen. Sie finden ihr Vergnügen in der Welt und den Dingen der Welt, und sie sind dem Vater und den Gnadengaben seines Geistes fremd. Durch ihren Leichtsinn, ihre Modehörigkeit und ihrem leeren, eitlen Geschwätz und ihrem Gelächter, was im Allgemeinen das Leben der Jugendlichen charakterisiert, wird Gott entehrt. Paulus ermahnt die Jugend zur Ernsthaftigkeit. „Desgleichen die jungen Männer ermahne, dass sie züchtig seien. Allenthalben aber stelle dich selbst zum Vorbilde guter Werke, mit unverfälschter Lehre, mit Ehrbarkeit, mit heilsamem und untadeligem Wort, auf dass der Widersacher sich schäme und nichts habe, dass er von uns möge Böses sagen.“ Titus 2,6-8. Z1.523.1 Teilen

Ich bitte die Jugend um ihrer Seelen willen die Ermahnungen des inspirierten Apostels zu beherzigen. All diese gnadenvollen Unterweisungen, Warnungen und Tadel werden sich entweder als ein Geruch des Lebens zum Leben erweisen, oder als ein Geruch des Todes zum Tode. Viele Jugendliche sind unbekümmert in ihrer Unterhaltung. Sie wollen vergessen, dass sie durch ihre Worte gerechtfertigt oder verdammt werden. Alle sollten die Worte unseres Heilandes beachten: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz. Ich sage euch aber, dass die Menschen müssen Rechenschaft geben am Jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“ Matthäus 12,35-37. Wie wenig werden selbst die Unterweisungen des himmlischen Lehrers beachtet. Viele studieren Gottes Wort nicht oder beachten nicht seine feierlichen Wahrheiten, und diese deutlichen Wahrheiten werden sie im Gericht verdammen. Z1.523.2 Teilen

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Worte und Handlungen zeigen deutlich, was im Herzen ist. Wenn Eitelkeit und Stolz, Eigenliebe und Liebe zur Kleidung das Herz erfüllen, wird sich die Unterhaltung um die Moden, um Kleidung und Aussehen drehen, aber nicht um Christum und das Himmelreich. Wenn neidische Gefühle im Herzen wohnen, werden sie sich in Worten und Taten offenbaren. Diejenigen, die sich an andern messen, tun, wie andere tun, nichts Höheres anstreben und sich mit den Fehlern und Verkehrtheiten anderer entschuldigen, nähren sich von leeren Schalen und werden geistliche Zwerge bleiben, solange sie Satan durch Hegen ihrer ungeheiligten Gefühle Freude bereiten. Einige beschäftigen sich damit, was sie essen oder trinken oder womit sie sich kleiden sollen. Diese Gedanken fließen aus dem Schatz des Herzens, als wären zeitliche Dinge das Hauptziel des Lebens, die höchste Errungenschaft. Diese Personen vergessen Christi Worte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matthäus 6,33. Z1.524.1 Teilen

Die Herzen der Jugend sind mit Eigenliebe erfüllt. Dies zeigt sich in ihrem Wunsch, sich fotografieren zu lassen. Sie sind nicht zufrieden mit einem Foto, sondern gehen immer wieder zum Fotografen, jedes Mal mit der Hoffnung, dass das letzte Bild ihre früheren Bemühungen übertreffen wird, schöner zu erscheinen als sie in Wirklichkeit sind. Ihres Herrn Geld wird auf diese Weise vergeudet und was wird erlangt? Nur ihr ärmlicher Schatten auf Papier. Die Stunden, die dem Gebet hätten gewidmet sein sollen, werden ihrem armen eigenen Ich geweiht. So gehen die kostbaren Stunden der Prüfungszeit verloren. Z1.524.2 Teilen

Satan ist sehr zufrieden, wenn er die Aufmerksamkeit der jungen Menschen auf irgendetwas lenken kann, das ihre Sinne von Gott ablenkt, so dass er sie, unvorbereitet auf seine Angriffe, in seiner Schlinge fangen kann. Sie sind sich dessen nicht bewusst, dass der himmlische Meisterfotograf jede Handlung, jedes Wort, ihr Verhalten und selbst die Gedanken und Absichten des Herzens getreulich verzeichnet hat. Jeder Fehler in ihrem sittlichen Charakter liegt offen vor dem Blick der Engel, und im Gericht wird ihnen das wahre Bild in seiner ganzen Missgestalt vor Augen gehalten werden. Ihre eitlen, leichtfertigen Worte sind alle im Berichtsbuch verzeichnet. Alle Worte der Falschheit sind niedergeschrieben worden. Jene betrüglichen Handlungen, deren Beweggründe menschlichen Augen verborgen waren, die aber offen vor dem allsehenden Auge Jehovas lagen, stehen in lebendigen Buchstaben verzeichnet. Jede selbstsüchtige Tat wird enthüllt. Z1.524.3 Teilen

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Die Jungen verhalten sich allgemein so, als wären die kostbaren Stunden der Prüfungszeit, während der noch Gnade ist, ein großartiger Feiertag, und als wären sie nur zu ihrem eigenen Vergnügen in dieser Welt, um sich an einer fortwährenden Runde von Erregungen zu ergötzen. Satan hat besondere Anstrengungen gemacht, damit sie ihre Freude an weltlichen Vergnügungen finden möchten und sich dann damit entschuldigen, dass diese doch harmlos, unschuldig und sogar der Gesundheit förderlich seien. Einige Ärzte haben den Eindruck erweckt, als wären geistliche Gesinnung und Hingabe an Gott der Gesundheit abträglich. Dies gefällt dem Widersacher der Menschen. Es gibt Personen mit krankhafter Einbildung, die Christi Religion nicht in der rechten Weise darstellen; sie vertreten nicht die reine Religion der Bibel. Einige peinigen sich während ihres ganzen Lebens um ihrer Sünden willen. Sie können nur einen beleidigten Gott der Gerechtigkeit sehen. Sie verfehlen, Christum und seine erlösende Macht durch die Verdienste seines Blutes zu sehen. Solche haben keinen Glauben. Diese Leute haben im Allgemeinen kein ausgewogenes Gemüt. Durch Krankheit, die sie von ihren Eltern geerbt haben, und durch eine fehlerhafte Erziehung in ihrer Jugend haben sie verkehrte Gewohnheiten gebildet, welche der Körper- und Geistesverfassung Schaden zugefügt haben. Ihr sittliches Begriffsvermögen ist krankhaft und macht es ihnen unmöglich, in allen Dingen vernünftig zu denken und zu handeln. Ihre Gemüter sind unausgeglichen. Wahre Frömmigkeit und Gerechtigkeit schaden der Gesundheit nicht, sondern sind dem Körper gesund und machen die Seele stark. Petrus sagt: „Wer leben will und gute Tage sehen, ... der wende sich vom Bösen ...“ „Denn die Augen des Herrn merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Gebet; das Angesicht aber des Herrn steht wider die, die Böses tun. ... Und ob ihr auch leidet um Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch aber vor ihrem Trotzen nicht und erschrecket nicht.“ 1.Petrus 3,10.11.12.14. Z1.525.1 Teilen

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Die Gewissheit, recht zu handeln, ist die beste Medizin für kranke Körper und Gemüter. Gottes besonderer Segen macht sich für den Empfänger in Gesundheit und Kraft bemerkbar. Jemand, dessen Gemüt ruhig und zufrieden in Gott ruht, befindet sich auf dem Pfad der Gesundheit. Sich dessen gewiss zu sein, dass des Herrn Augen auf uns ruhen und dass seine Ohren auf unsere Gebete achten, ist in der Tat eine Genugtuung. Zu wissen, dass wir einen nie versagenden Freund haben, dem wir alle Geheimnisse der Seele anvertrauen können, ist ein Vorrecht, das Worte nicht auszudrücken vermögen. Diejenigen, deren sittliche Fähigkeiten durch Krankheit umwölkt sind, können weder das christliche Leben noch die Schönheit der Heiligkeit in rechter Weise darstellen. Sie befinden sich zu oft im Feuer des Fanatismus oder im Wasser kalter Gleichgültigkeit oder unerschütterlicher Schwermut. Christi Worte sind von höherem Wert als alle Meinungen der Ärzte des ganzen Universums: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Matthäus 6,33. Dies ist der Hauptgegenstand — das Reich Gottes, die Gerechtigkeit Christi. Der Erwerb aller anderen Dinge sollte den zweiten Platz einnehmen. Z1.526.1 Teilen

Satan wird den Pfad der Heiligkeit als schwierig erscheinen lassen, während der Pfad weltlichen Vergnügens mit Blumen bestreut ist. Der Versucher wird euch die Welt mit ihren Vergnügungen in falschen und schmeichelhaften Farben vorführen. Ihr mögt denken, dass es doch angesichts solcher Vorteile und Anreize wirklich ein Jammer wäre, von der Welt auszugehen, euch von ihr zu trennen und ein Christ zu werden, eure Gefährten aufzugeben und für ihr Lob oder ihren Tadel taub zu sein. Satan sagt euch, dass ihr mit den Möglichkeiten, die ihr besitzt, euch in großem Maße der Vergnügungen der Welt erfreuen könnt. Bedenkt aber, dass die Vergnügungen der Welt ein Ende haben werden, und dass ihr das, was ihr gesät habt, auch ernten müsst. Sind persönliche Anziehungskraft, Fähigkeiten und Talente zu wertvoll, um sie Gott, dem Urheber eures Daseins zu weihen, der jeden Augenblick über euch wacht? Sind eure Qualifikationen zu kostbar, um sie Gott zu widmen? Z1.526.2 Teilen

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Die Jungen behaupten, etwas zu benötigen, das sie belebt und ablenkt. Ich sah, dass Fleiß Vergnügen macht und ein Leben der Brauchbarkeit Befriedigung bringt. Einige behaupten dann immer noch, dass sie, wenn ihre Arbeit beendet ist, etwas benötigen, was den Geist interessiert, eine geistige Beschäftigung oder ein Vergnügen, das den Geist inmitten von Sorgen und ermüdender Arbeit erquickt und ergötzt. Hier bietet sich des Christen Hoffnung an. Religion wird sich dem Gläubigen als Tröster, als ein sicherer Führer zur Quelle wahren Frohsinns erweisen. Die Jugendlichen sollten Gottes Wort studieren und sich dem Nachdenken und Gebet hingeben. Dann werden sie das finden, was ihre Mussestunden am besten ausfüllen kann. Junge Freunde, ihr solltet euch Zeit nehmen, euch selbst zu prüfen, ob die Liebe Gottes in euch wohnt. Seid fleißig, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Es hängt von eurem eigenen Verhalten ab, ob ihr euch das bessere Leben sichert. Z1.527.1 Teilen

„Der Weisheit Wege sind köstliche Wege, und alle ihre Steige sind Friede.“ Sprüche 3,17. Der zukünftige Wohnplatz der Gerechten und ihre ewige Belohnung sind hohe und erhabene Themen, welche die Jugend betrachten kann. Verweilt bei dem wunderbaren Erlösungsplan, dem großen Opfer, das der König der Herrlichkeit brachte, damit ihr durch die Verdienste seines Blutes und durch Gehorsam schließlich zu Christi Thron erhöht werden könnt. Dieser Gegenstand sollte das edelste Thema der Gedanken sein. Gottes Gunst zu erlangen — welch ein Vorrecht! Mit ihm Umgang zu pflegen — was könnte mehr erheben, läutern und uns über die leichtfertigen Vergnügen der Erde erhaben sein lassen! Dass unsere verderbte Natur durch die Gnade erneuert wird, unsere Esslust und die tierischen Neigungen in Unterwerfung gebracht werden, um in edler, moralischer Unabhängigkeit dazustehen, jeden Tag neue Siege erringen — was könnte dem Gewissen größeren Frieden vermitteln, der nur durch Rechttun erlangt werden kann? Z1.527.2 Teilen

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Junge Freunde, ich sah, dass ihr mit einer solchen Beschäftigung und solcher Einsicht glücklich sein könntet. Aber der Grund, weshalb ihr so ruhelos seid, ist darin zu finden, dass ihr euch nicht an die einzige wahre Quelle des Glücks haltet. Ihr versucht ständig, jene Ergötzung außerhalb von Christo zu finden, die ihr nur in ihm finden könnt. Das Gebet — oh, wie wird dieses Vorrecht vernachlässigt! Das Lesen des Wortes Gottes bereitet das Gemüt auf das Gebet vor. Einer der Hauptgründe, weshalb ihr so wenig geneigt seid, euch im Gebet Gott zu nahen, ist der, dass ihr euch durchs Lesen bezaubernder Geschichten, welche die Einbildung erregt und unheilige Leidenschaften geweckt haben, für dieses heilige Werk untauglich gemacht habt. Gottes Wort erweckt euren Widerwillen, die Stunde des Gebets ist vergessen. Das Gebet ist die Stärke des Christen. Ist er allein, fühlt er sich trotzdem nicht allein. Er fühlt die Gegenwart dessen, der gesagt hat: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage.“ Z1.528.1 Teilen

Die jungen Leute brauchen genau das, was sie nicht haben — Religion. Nichts anderes kann diesen Platz einnehmen. Ein Bekenntnis allein ist nichts. Namen sind in Gemeindebüchern auf Erden eingetragen, aber nicht im Lebensbuch. Ich sah, dass es unter zwanzig Jugendlichen nicht einen gibt, der aus Erfahrung weiß, was Religion bedeutet. Sie dienen sich selbst und bekennen Diener Christi zu sein. Wird nicht der Zauber gebrochen, in dem sie gefangen sind, werden sie bald erfahren, dass sie den Lohn der Übertreter empfangen. Sie haben einen leichteren Weg gefunden als den, Selbstverleugnung zu üben und um der Wahrheit willen Opfer zu bringen. Anstatt ernsthaft und mit Tränen Gott um seine vergebende Gnade und um Kraft, den Versuchungen Satans widerstehen zu können, anzuflehen, haben sie es für unnötig angesehen, so ernst und eifrig zu sein; sie können sehr gut ohne das auskommen. Christus, der König der Herrlichkeit, ging oft allein in die Berge und an einsame Orte, um seine Bitten vor seinem Vater in innigem Flehen auszuschütten. Aber der sündige Mensch, in dem keine Kraft ist, glaubt, er könne ohne so viel Gebet leben. Z1.528.2 Teilen

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Christus ist unser Vorbild. Sein Leben ist ein Beispiel guter Werke. Er war ein Mann der Sorgen und mit dem Kummer bekannt. Er weinte über Jerusalem, weil es sich nicht durch Annahme der Erlösung retten lassen wollte, die er ihm anbot. Sie wollten nicht zu ihm kommen, um Leben in Empfang zu nehmen. Vergleiche dein Leben mit dem Leben deines Meisters, der ein solch großes Opfer brachte, um dich zu erlösen. Oftmals verbrachte er die ganze Nacht in qualvollem Gebet auf dem mit Tau getränkten Boden. Du suchst dein eigenes Vergnügen. Achte auf die leere, leichtfertige Unterhaltung. Höre das Lachen, das Scherzen und Spaßen. Heißt das, dem Vorbild nacheifern? Horche weiter — wird Jesus erwähnt? Ist die Wahrheit das Thema der Unterhaltung? Verherrlichen die Sprecher das Kreuz Christi? Ist es nicht diese Mode, dieser Hut, jenes Kleid, oder was jener junge Mann oder jene junge Frau gesagt hat, oder die Vergnügungen, die geplant sind? Was für eine Ausgelassenheit! Fühlen sich die Engel angezogen und scharen sie sich um die Gruppe her, um die Finsternis zu vertreiben, in welche Satan sie einhüllen möchte? O nein! Siehe, sie wenden sich betrübt ab. Ich sehe Tränen in den Augen dieser Engel. Kann es sein, dass die Engel Gottes zum Weinen gebracht werden können? Ja, es ist so. Z1.529.1 Teilen

Ewigen Dingen misst die Jugend keinen Wert bei. Die Engel Gottes sind in Tränen, wenn sie die Worte und Taten bekenntlicher Christen niederschreiben. Engel sind um jene Wohnung versammelt. Dort ist die Jugend beisammen. Man hört Gesang und Musik. Da sind Christen versammelt, aber was hört man? Es ist Gesang, ein leichtfertiges Liedchen, geeignet für den Tanzsaal. Siehe, die reinen, heiligen Engel sammeln ihr Licht ein, und die im Raum Versammelten werden in Finsternis zurückgelassen. Die Engel entfernen sich von der Szene. Ihre Angesichter sind von Traurigkeit gekennzeichnet. Siehe, sie weinen. Wie mir gezeigt wurde, hat sich dies oft in den Reihen der Sabbathalter zugetragen, besonders in ... . Musik hat die Stunden ausgefüllt, die dem Gebet hätten geweiht sein sollen. Musik ist der Götze, der von vielen bekenntlichen Christen, die den Sabbat halten, angebetet wird. Satan hat nichts gegen Musik einzuwenden, wenn er sie zu einem Mittel machen kann, wodurch er Zugang zu den Gemütern der Jugend gewinnt. Alles wird seinem Zweck dienen, was die Sinne von Gott ablenken und die Zeit in Anspruch nehmen kann, die seinem Dienst gewidmet sein sollte. Er wirkt durch das Mittel, das den stärksten Einfluss ausübt, um die größte Anzahl in einer gefälligen Betörung gefangen zu halten, während sie von seiner Macht gelähmt sind. Wenn Musik zu einem guten Zweck verwendet wird, ist sie ein Segen; aber oft wird sie zu einem der anziehendsten Mittel gemacht, Seelen zu verstricken. Wenn sie missbraucht wird, verleitet sie die Ungeheiligten zu Stolz. Eitelkeit und Torheit. Wenn gestattet wird, dass sie die Stelle von Hingabe und Gebet einnimmt, ist sie ein schrecklicher Fluch. Junge Personen versammeln sich zum Gesang, und obgleich sie sich Christen nennen, entehren sie oft Gott und ihren Glauben durch ihre leichtfertige Unterhaltung und die Wahl ihrer Musik. Heilige Musik entspricht nicht ihrem Geschmack. Ich wurde auf die deutlichen Lehren von Gottes Wort hingewiesen, an denen achtlos vorübergegangen wird. Im Gericht werden all diese Worte der Inspiration jene verdammen, die sie nicht beachtet haben. Z1.529.2 Teilen

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Der Apostel Paulus ermahnt Timotheus „nach dem Befehl Gottes, unsers Heilandes, und des Herrn Jesu Christi.“ 1.Timotheus 1,1. „So will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände ohne Zorn und Zweifel. Desgleichen dass die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern, wie sich‘s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.“ 1.Timotheus 2,8-10. Z1.530.1 Teilen

Petrus schreibt an die Gemeinde: „Darum so begürtet die Lenden eures Gemütes, seid nüchtern und setzet eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird durch die Offenbarung Jesu Christi, als gehorsame Kinder, und stellet euch nicht gleichwie vormals, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten lebtet; sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel. Denn es steht geschrieben: ‚Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.‘“ 1.Petrus 1,13-16. Z1.530.2 Teilen

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Der inspirierte Paulus weist Titus an, den Gemeinden Christi besondere Instruktionen zu erteilen, „auf dass sie die Lehre Gottes unseres Heilandes, zieren in allen Stücken“. Titus 2,10. Er sagt: „Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und züchtigt uns, dass wir sollen verleugnen das ungöttliche Wesen und die weltlichen Lüste, und züchtig, gerecht und gottselig leben in dieser Welt und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unsers Heilandes, Jesu Christi, der sich selbst für uns gegeben hat, auf dass er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das fleißig wäre zu guten Werken.“ Titus 2,11-14. Z1.531.1 Teilen

Petrus ermahnt die Gemeinden: „Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.“ 1.Petrus 5,8. „Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet.“ 1.Petrus 4,7.8. Wiederum sagt er: „Heiliget aber Gott den Herrn in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung jedermann, der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmütigkeit und Furcht; und habt ein gutes Gewissen, auf dass die, so von euch afterreden als von Übeltätern, zu Schanden werden, dass sie geschmäht haben euren guten Wandel in Christo. Denn es ist besser, so es Gottes Wille ist, dass ihr von Wohltat wegen leidet als von Übeltat wegen.“ 1.Petrus 3,15-17. Z1.531.2 Teilen

Befindet sich die Jugend in einer Stellung, wo sie mit Sanftmut und Furcht jedermann Antwort geben kann, der Grund fordert der Hoffnung, die in ihnen ist? Ich sah, dass die Jugendlichen kaum einen Begriff von unserer Stellung haben. Schreckliche Szenen stehen ihnen bevor, eine Zeit der Trübsal, die den Wert des Charakters prüfen wird. Jene, in deren Herzen die Wahrheit wohnt, werden dann entwickelt sein. Solche hingegen, die das Kreuz gescheut, das Wort des Lebens vernachlässigt und ihr armes eigenes Ich vergöttert haben, werden als zu leicht erfunden werden. Sie sind in der Schlinge Satans gefangen und werden zu spät erkennen, dass sie einen schrecklichen Fehler begangen haben. Die Vergnügungen, nach denen sie getrachtet haben, werden sich am Ende als bitter erweisen. Der Engel sagte: „Opfert alles für Gott. Das eigene Ich muss sterben. Die natürlichen Wünsche und Neigungen des unerneuerten Herzens müssen unterdrückt werden.“ Nehmt Zuflucht zu der vernachlässigten Bibel. Die Worte der Inspiration richten sich an euch. Geht nicht achtlos an ihnen vorüber. Ihr werdet jedem Wort wieder begegnen und Rechenschaft ablegen müssen, ob ihr das Werk verrichtet habt, euer Leben nach den heiligen Lehren des Wortes Gottes auszurichten. Heiligkeit des Herzens und Lebens sind notwendig. Alle, die Christi Namen angenommen haben und in seinen Dienst eingetreten sind, sollten gute Soldaten des Kreuzes sein. Sie müssen zeigen, dass sie der Welt abgestorben sind und dass ihr Leben mit Christo in Gott geborgen ist. Z1.531.3 Teilen

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Paulus schreibt an seine Brüder in Kolossä wie folgt: „Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott. Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in der Herrlichkeit.“ Z1.532.1 Teilen

„Über alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in einem Leibe; und seid dankbar! Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit; lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern und singt dem Herrn in eurem Herzen. Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesu, und danket Gott und dem Vater durch ihn.“ Kolosser 3,1-4.14-17. Z1.532.2 Teilen

An die Epheser schreibt er: „So sehet nun zu, wie ihr vorsichtig wandelt, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen, und kaufet die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern verständig, was da sei des Herrn Wille. Und saufet euch nicht voll Wein, daraus ein unordentlich Wesen folgt, sondern werdet voll Geistes: redet untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singet und spielet dem Herrn in eurem Herzen und saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unsers Herrn Jesu Christi.“ Epheser 5,15-20. Z1.532.3 Teilen

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Gott wird durch Lobgesänge aus reinen Herzen, die mit Liebe und Hingabe zu ihm erfüllt sind, verherrlicht. Wenn geheiligte Gläubige zusammenkommen, wird ihre Unterhaltung sich nicht um die Fehler anderer drehen noch von Murren und Klagen erfüllt sein. Die Liebe, das Band der Vollkommenheit, wird sie miteinander vereinen. Liebe zu Gott und ihren Mitmenschen wird ganz natürlich in Worten der Zuneigung, des Mitgefühls und der Hochachtung gegenüber ihren Geschwistern zum Ausdruck kommen. Der Friede Gottes regiert in ihren Herzen. Ihre Worte sind nicht eitel, unnütz und leichtsinnig, sondern dienen dazu, einander zu trösten und zu veredeln. Wenn Christen den Unterweisungen Christi und seiner inspirierten Apostel folgen, werden sie ein Schmuck für die Religion der Bibel sein und vor ernsten Schwierigkeiten und vielen Kümmernissen bewahrt bleiben. Letztere werden oftmals dem Umstand zugeschrieben, dass sie sich zu einer unvolkstümlichen Wahrheit bekennen. Dies ist ein trauriger Fehler. Sehr viele ihrer Schwierigkeiten haben Gläubige sich selbst zuzuschreiben, weil sie vom Worte Gottes abgewichen sind. Sie neigen sich der Welt zu, begeben sich auf Satans Gebiet und fordern den Teufel heraus, sie zu versuchen. Diejenigen, die sich strikt an die Warnungen und Unterweisungen des Wortes Gottes halten, andächtig danach trachten, seinen gerechten Willen zu erkennen und zu tun, empfinden nicht die geringfügigen Kränkungen, die sich täglich ergeben. Die Dankbarkeit, die sie fühlen, und der Friede Gottes, der sie erfüllt, veranlasst sie, in ihrem Herzen dem Herrn zu „singen und zu spielen“. In Worten bringen sie zum Ausdruck, wie viel Liebe und Dankbarkeit sie dem teuren Heiland schulden, der sie so geliebt hat, dass er für sie starb, damit sie das Leben haben können. Niemand, in dessen Herzen der Heiland wohnt, wird ihn vor andern entehren, indem er Musik anstimmt, die die Gedanken von Gott und dem Himmel ablenkt, um sich leichtfertigen und nichtigen Dingen zuzuwenden. Z1.533.1 Teilen

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Von den Jugendlichen wird gefordert, alles, was sie in Wort und Tat tun, im Namen des Herrn Jesu zu tun und dem Vater durch ihn Dank darzubringen. Ich sah, dass nur wenige der jungen Leute begreifen, was es heißt, ein Christ und Christo gleich zu sein. Sie müssen zuerst mit den Wahrheiten des Wortes Gottes bekannt werden, ehe sie ihr Leben nach dem Vorbild ausrichten können. Es gibt unter zwanzig Jugendlichen nicht einen, der in seinem Leben jene Trennung von der Welt erfahren hat, welche der Herr von denen fordert, die zu Gliedern seiner Familie, Kinder des himmlischen Königs werden wollen. „Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rühret kein Unreines an, so will ich euch annehmen und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“ 2.Korinther 6,17.18. Z1.534.1 Teilen

Welche Verheißung wird hier unter der Bedingung des Gehorsams gegeben! Musst du dich von Freunden und Verwandten trennen, wenn du dich entschließt, den erhabenen Wahrheiten des Wortes Gottes zu gehorchen? Fasse Mut! Gott hat Vorsorge für dich getroffen; seine Arme sind ausgebreitet, dich zu empfangen. Gehe aus von ihnen und sondere dich ab und rühre kein Unreines an, so wird er dich annehmen. Er hat verheißen, dir ein Vater zu sein. Oh, welch ein Verwandtschaftsverhältnis ist das, viel höher und heiliger als jedes irdische Band! Wenn du das Opfer bringst, wenn du Vater, Mutter, Schwestern und Brüder, Frau und Kinder um Christi willen verlassen musst, wirst du nicht ohne Freunde sein. Gott nimmt dich in seine Familie auf. Du wirst ein Glied im königlichen Haushalt, wirst ein Sohn oder eine Tochter des Königs, der den Himmel regiert. Kannst du eine höhere Stellung erlangen als die hier verheißene? Ist dies nicht genug? Der Engel sagte: „Was hätte Gott noch mehr für die Menschenkinder tun können? Wenn solche Liebe, solche wunderbaren Verheißungen nicht gewürdigt werden — könnte er noch etwas Höheres, Reineres und Erhabeneres ersinnen? Alles, was Gott tun konnte, ist für die Erlösung des Menschen getan worden; und doch sind die Herzen der Menschenkinder verhärtet. Wegen der Mannigfaltigkeit der Segnungen, womit Gott sie umgeben hat, nehmen sie dieselben als etwas Selbstverständliches an und vergessen ihren gütigen Wohltäter.“ Z1.534.2 Teilen

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Ich sah, dass Satan unermüdlich darum bemüht ist, die Jugendlichen zu Handlungen zu verführen, die gänzlich dem widersprechen, was Gott gutheißen kann. Er weiß sehr wohl, dass es keine andere Menschenklasse gibt, die so viel Gutes bewirken kann wie junge Männer und junge Frauen, die sich Gott geweiht haben. Wenn die Jugend recht steht, kann sie einen machtvollen Einfluss ausüben. Prediger oder Laien älterer Jahrgänge können nicht den halben Einfluss auf die Jugend ausüben, wie Gott geweihte junge Menschen auf ihre Gefährten. Sie sollten fühlen, dass eine Verantwortung auf ihnen ruht, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um ihre Mitsterblichen zu retten, auch wenn sie ihre Vergnügungen und natürlichen Wünsche deshalb aufopfern müssen. Zeit und selbst finanzielle Mittel, falls erforderlich, sollten Gott geweiht werden. Alle, die sich zur Frömmigkeit bekennen, sollten die Gefahr jener empfinden, die ohne Christum sind. Bald wird ihre Gnadenzeit ein Ende haben. Solche, die Seelen durch ihren Einfluss hätten retten können, wenn sie in Gottes Rat gestanden hätten, ihre Pflicht aber aus Selbstsucht, Trägheit oder weil sie sich des Kreuzes Christi schämten, versäumt haben, werden nicht nur ihre eigene Seele verlieren, sondern an ihren Kleidern wird auch das Blut armer Sünder kleben. Von solchen wird Rechenschaft über das Gute, das sie hätten tun können, gefordert werden, wenn sie sich Gott übergeben hätten, das sie aber ihrer Untreue wegen unterließen. Diejenigen, welche wirklich die Süße der erlösenden Liebe geschmeckt haben, wollen und können nicht ruhen, bis alle, die sie kennen, mit dem Erlösungsplan bekannt gemacht sind. Die Jungen sollten fragen: „Herr, was willst du, dass ich tun soll? Wie kann ich deinen Namen auf Erden ehren und verherrlichen?“ Seelen kommen rings um uns her um; aber wie viel Seelenlast fühlen unsere Jugendlichen, sie für Christum zu gewinnen? Solche, die Schulen besuchen, sollten einen Einfluss für den Heiland ausüben. Aber wo wird Christi Namen genannt, und wo kann man sehen, wie sie mit zärtlicher Ernsthaftigkeit ihre Mitschüler bitten, die Wege der Sünde zu verlassen und den Pfad der Heiligkeit zu wählen? Z1.535.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass dies der Weg ist, den unsere Jugendlichen einschlagen sollten, aber sie tun es nicht. Es ist ihren Gefühlen angenehmer, sich in Sport und Vergnügungen mit den Sündern zu vereinen. Den Jungen steht ein weites Betätigungsfeld zur Verfügung, wo sie sich als nützlich erweisen können; aber sie sehen es nicht ein. Ach, dass sie doch jetzt ihre Verstandeskräfte einsetzen möchten, um Wege zu ersinnen, wie sie verloren gehende Sünder erreichen können, um sie mit dem Pfad der Heiligkeit bekannt zu machen, und durch Gebet und Einladung doch wenigstens eine Seele für Christum zu gewinnen! Welch ein edles Unternehmen! Eine Seele zu gewinnen, die Gott in alle Ewigkeit preist! Eine Seele zu gewinnen, die sich des Glücks und ewigen Lebens erfreut! Ein Stern, der ihre Kronen für alle Ewigkeit schmückt! Doch es können mehr als nur eine Seele gewonnen werden, die sich vom Irrtum zur Wahrheit kehren, von der Sünde zur Heiligkeit. Der Herr spricht durch den Propheten: „Die ..., so viele zur Gerechtigkeit weisen, [werden] leuchten, wie die Sterne immer und ewiglich.“ Daniel 12,3. Dann werden jene, die mit Christo und den Engeln bemüht sind, verloren gehende Seelen zu retten, im Himmel reich belohnt werden. Z1.535.2 Teilen

536

Ich sah, dass viele Seelen gerettet werden könnten, wenn die jungen Leute sich dort befänden, wo sie sich befinden sollten — Gott und der Wahrheit ergeben. Aber im Allgemeinen nehmen sie eine Stellung ein, die fortwährende Arbeit mit ihnen erforderlich macht, oder sie würden in die Welt abdriften. Sie sind eine Quelle fortwährender Sorge und Herzeleids. Tränen werden ihretwegen vergossen, und herzzerreißende Gebete steigen von Seiten ihrer Eltern zum Himmel empor. Doch sie verfolgen ihren Kurs, ungeachtet des Schmerzes, den ihr Verhalten verursacht. Sie pflanzen Dornen in die Brust derer, die ihr Leben aufopfern würden, sie zu retten und sie zu dem zu machen, was Gottes Absicht durch die Verdienste des Blutes Christi mit ihnen war. Z1.536.1 Teilen

Die Jugendlichen benutzen ihre Fähigkeiten dazu, dies oder das hübsche Kunstwerk anzufertigen, fühlen aber nicht, dass Gott von ihnen fordert, ihre Talente für bessere Zwecke einzusetzen, nämlich ihr Bekenntnis zu schmücken und Seelen zu retten, für die Christus starb. Eine solche Seele gerettet ist von größerem Wert als Welten. Gold und irdische Schätze halten keinen Vergleich aus mit der Rettung auch nur einer armen Seele. Z1.536.2 Teilen

537

Junge Männer und junge Frauen, ich sah, dass Gott ein Werk für euch zu tun hat. Nehmt euer Kreuz auf euch und folgt Christo nach, oder ihr seid sein nicht wert. Wie könnt ihr sagen, was Gottes Willen für euch ist, wenn ihr in lustloser Gleichgültigkeit beharrt? Wie könnt ihr erwarten gerettet zu werden, wenn ihr nicht als treue Knechte eures Herrn Willen tut? Alle, die das ewige Leben besitzen werden, haben recht getan. Der König der Herrlichkeit wird sie zu seiner Rechten erhöhen, während er zu ihnen sagt: „Ei, du frommer und getreuer Knecht.“ Wer kann euch sagen, wie viel Seelen ihr vor dem Untergang bewahren könntet, wenn ihr, anstatt eurem eigenen Vergnügen nachzugehen, darüber nachdenken würdet, welches Werk ihr im Weinberg des Meisters verrichten könnt? Wie vielen Seelen haben diese Zusammenkünfte zwecks Unterhaltung und Musik als Mittel zur Rettung gedient? Wenn ihr nicht eine Seele aufweisen könnt, die dadurch gerettet wurde, dann macht unverzüglich eine Kehrtwendung und überdenkt euer Verhalten. Beginnt für Seelen zu beten; naht euch zu Christo, drängt euch an seine blutende Seite. Lasst euer Leben durch einen sanften und stillen Geist geprägt sein und lasst ernste, zerbrochene, demütige Bitten um Weisheit zu Gott emporsteigen, damit ihr erfolgreich sein könnt, nicht nur eure eigene Seele, sondern auch die Seelen anderer zu retten. Betet mehr als ihr singt. Habt ihr nicht ein größeres Bedürfnis zu beten als zu singen? Junge Männer und Frauen, Gott ruft euch auf, zu arbeiten, für ihn zu arbeiten. Nehmt einen vollständigen Wechsel in eurem Verhalten vor. Ihr könnt ein Werk verrichten, das der Prediger am Wort und an der Lehre nicht tun kann. Ihr könnt eine Menschenklasse erreichen, die dem Einfluss des Predigers verschlossen ist. Z1.537.1 Teilen

Kapitel 87: Erholung für Christen

Es wurde mir gezeigt, dass die Beobachter des Sabbats allgemein zu hart arbeiten, ohne sich Abwechslung oder Ruhepausen zu gönnen. Erholung wird von jenen benötigt, die körperlich arbeiten und noch mehr von solchen, die sich hauptsächlich geistig betätigen. Es ist für unsere Erlösung nicht notwendig noch dient es zur Verherrlichung Gottes, den Verstand ständig und übermäßig in Anspruch zu nehmen, selbst dann nicht, wenn es sich um religiöse Themen handelt. Es gibt Vergnügungen, wie Tanzen, Kartenspielen, Schachspiel, Glücksspiele und dergleichen, die wir nicht gutheißen können, weil sie der Himmel verurteilt. Diese Vergnügungen öffnen vielen Übeln die Tür. Sie bringen keinen Nutzen, sondern erregen und erwecken bei manchen eine Leidenschaft für diese Spiele, die in einem ausschweifenden Leben und Verschwendungssucht endet. Christen sollten alle solche Spiele verurteilen, und vollkommen harmlose Zerstreuungen sollten ihren Platz einnehmen. Z1.537.2 Teilen

538

Ich sah, dass unsere Festtage nicht in Nachahmung der Welt zugebracht werden sollten, und doch sollten sie nicht unbeachtet vorübergehen, denn dies würde unsere Kinder unzufrieden machen. An diesen Tagen, wo die Gefahr besteht, dass unsere Kinder üblen Einflüssen ausgesetzt und sie durch die Vergnügungen und Aufregungen der Welt verdorben werden, sollen unsere Eltern darüber nachdenken, was sie ihren Kindern stattdessen an harmloseren Freuden bieten können. Gebt euren Kindern zu verstehen, dass ihr für sie das Beste und ihr Glücklichsein im Auge habt. Z1.538.1 Teilen

Einige Familien, die in der Stadt oder größeren Orten leben, können sich zusammenschließen, ihre Beschäftigungen, die sie geistig und körperlich überfordert haben, beiseite legen und einen Ausflug aufs Land — zu einem See oder zu einem Wald — unternehmen, wo die Natur das Auge erfreut. Sie sollten sich mit einfacher, gesunder Nahrung — mit den besten Früchten und Getreideprodukten — versehen, und ihren Tisch unter einem schattigen Baum oder der freien Himmelsluft decken. Die Fahrt dorthin, die Bewegung und der liebliche Anblick werden den Appetit anregen, und sie können sich einer Erholung erfreuen, um die Könige sie beneiden könnten. Z1.538.2 Teilen

Bei solchen Gelegenheiten sollten sich Eltern und Kinder frei von allen Sorgen, von Arbeit und Unruhe fühlen. Die Eltern sollten wieder zu Kindern mit ihren Kindern werden und ihnen die Zeit so schön wie möglich machen. Lasst den ganzen Tag der Erholung dienen. Die Bewegung an der frischen Luft wird zur Gesundheit derer beitragen, die täglich mit Arbeiten innerhalb des Hauses oder mit sitzender Lebensweise beschäftigt sind. Alle, denen es möglich ist, sollten es als Pflicht ansehen, diesen Weg einzuschlagen. Nichts wird verloren sein, aber viel gewonnen werden. Sie können mit neuem Leben und neuem Mut und Eifer erfüllt an ihre Arbeit zurückkehren, und sie werden besser imstande sein, Krankheiten Widerstand zu leisten. Z1.538.3 Teilen

539

Ich sah, dass nur wenige die unveränderliche, ermüdende Arbeit jener wahrnehmen, die für das Werk in der Zentrale die Verantwortung tragen. Sie sind Tag für Tag, Woche für Woche hinter verschlossenen Türen, während eine ständige Beanspruchung ihrer Geisteskräfte ihre Konstitution untergräbt und ihre Lebenskräfte schmälert. Diese Brüder sind in Gefahr, einen plötzlichen Zusammenbruch zu erleiden. Sie sind nicht unsterblich, und ohne eine Veränderung müssen sie erlahmen, und sie werden für das Werk verloren sein. Z1.539.1 Teilen

Die Brüder A, B, und C. bedeuten für uns kostbare Gaben. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie ihre Gesundheit durch ständiges Eingeschlossensein und unermüdliche Mühe ruinieren. Wo können wir Männer mit ihrer Erfahrung finden, um ihren Platz auszufüllen? Zwei dieser Brüder arbeiten seit vierzehn Jahren in der Zentrale, ernstlich, gewissenhaft und selbstlos für den Fortschritt des Werkes Gottes. Sie haben kaum eine Abwechslung, außer wenn sie von Fieber und anderen Krankheiten niedergelegt werden. Sie sollen öfter eine Abwechslung haben, sollten oft einen freien Tag haben, den sie zur Erholung mit ihren Familien verbringen dürfen, die beinahe völlig ihrer Gesellschaft beraubt sind. Es mag unmöglich sein, dass alle die Arbeit zur gleichen Zeit einstellen. Aber sie können es mit ihrer Arbeit so einrichten, dass einer oder zwei von ihnen gehen können, während andere sie in ihrer Abwesenheit vertreten, die dann ihrerseits die gleiche Gelegenheit haben sollen. Z1.539.2 Teilen

Ich sah, dass die Brüder A, B, und C. es als religiöse Pflicht betrachten sollten, auf ihre Gesundheit und Kraft zu achten, die Gott ihnen verliehen hat. Der Herr fordert jetzt nicht von ihnen, Märtyrer für sein Werk zu werden. Sie werden für dieses Opfer keinen Lohn empfangen, denn Gott wünscht, dass sie leben. Sie können dem Werk der gegenwärtigen Wahrheit weit besser durch ihr Leben als durch ihren Tod dienen. Wenn einer dieser Brüder plötzlich von Krankheit niedergeworfen würde, sollte niemand dies als Strafgericht vom Herrn auffassen. Es würde nur das sichere Resultat davon sein, die Naturgesetze nicht befolgt zu haben. Sie sollten die gegebene Warnung beachten, damit sie das Naturgesetz nicht übertreten und die schwere Strafe erdulden müssen. Z1.539.3 Teilen

540

Ich sah, dass diese Brüder das Werk fördern sollten, indem sie so oft wie möglich Versammlungen besuchen, fern von ihrem Arbeitsplatz. Das ihnen aufgetragene Werk ist wichtig, und sie benötigen gesunde Nerven und einen klaren Verstand. Aber wie kann ihr Gehirn belebt und gekräftigt werden, wie Gott es wünscht, während sie ohne Unterbrechung im Büro sitzen. Es wurde mir gezeigt, dass es dem Werk im Ganzen von Nutzen wäre, wenn die Männer, die dem Werk in Battle Creek vorstehen, mit ihren Brüdern anderswo bekannt würden, indem sie an den Versammlungen teilnehmen. Es würde das Vertrauen der Brüder in andern Gebieten in die Männer stärken, die dem Werk vorstehen. Diese wiederum würden zeitweilig ihrer geistigen Belastung enthoben und besser mit dem Fortschritt des Werkes und seinen Bedürfnissen bekannt werden. Es würde ihre Hoffnung beleben, ihren Glauben erneuern und ihren Mut stärken. Zeit, die diesem Zweck gewidmet wäre, ist kein Verlust, sondern würde zu bestem Nutzen verbracht. Diese Brüder besitzen Qualitäten, die sie in höchstem Maße für geselligen Umgang befähigen. Sie würden sich ihres Aufenthaltes im Heim ihrer Brüder in andern Gebieten erfreuen und durch Austausch von Gedanken und Ansichten würden beide Seiten gesegnet. Z1.540.1 Teilen

Besonders Bruder C möchte ich aufrufen, seinen Lebensstil zu ändern. Er kann der Büroarbeit nicht in dem Maße nachgehen, wie andere es können. Sitzende Tätigkeit in geschlossenen Räumen bereitet ihn auf einen plötzlichen Zusammenbruch vor. Er kann nicht so weitermachen, wie er es bisher getan hat. Er muss mehr Zeit an der frischen Luft verbringen, sich körperlich betätigen, auf angenehme, erholsame Art und Weise. So, wie er sich selbst einsperrt, das würde die Konstitution des stärksten Tieres untergraben. Es ist grausam, es ist verkehrt, er sündigt gegen sich selbst, und ich erhebe meine Stimme, ihn zu warnen. Bruder C, du musst mehr Zeit in der frischen Luft verbringen, indem du ausfährst oder dich leicht beschäftigst. Andernfalls wirst du sterben, deine Frau wird Witwe und deine Kinder, die du so sehr liebst, werden zu Waisen werden. Bruder C ist befähigt, andere durch Auslegung des Wortes zu erbauen. Er kann dem Werk Gottes dienen und sich selbst nützen, indem er die großen Versammlungen der Sabbathalter besucht und sein Zeugnis zur Erbauung jener ablegt, die ihm zuhören. Diese Veränderung würde ihn mehr nach draußen bringen, an die frische Luft. Aus Ermangelung der frischen, belebenden Himmelsluft fließt sein Blut nur träge durch die Adern. Er hat seine Arbeit im Büro gut verrichtet; aber er benötigt den belebenden, erquickenden Einfluss der frischen Luft und des Sonnenlichtes außerhalb des Hauses, um seine Arbeit noch geistlicher und belebender zu gestalten. Z1.540.2 Teilen

541

Am 5. Juni 1863 wurde mir gezeigt, dass mein Mann seine Gesundheit und Kraft bewahren muss, denn Gott hat noch ein großes Werk für uns zu tun. Da wir nach Gottes Vorsehung eine Erfahrung in diesem Werk seit seinen Anfängen erlangt haben, ist unsere Arbeit für dieses Werk von größerer Bedeutung. Ich sah, dass die fortwährende und übermäßige Arbeit meines Mannes seinen Kraftvorrat erschöpft, den er nach Gottes Willen bewahren sollte. Wenn er fortfährt, seine körperlichen und geistigen Kräfte zu überfordern, wie er es bisher getan hat, dann wird er seine zukünftigen Kraftvorräte verbrauchen, das Kapital erschöpfen und vorzeitig zusammenbrechen, und das Werk Gottes wird seiner Arbeit beraubt werden. Viel von seiner Zeit hat er mit Arbeiten für die Zentrale verbracht, die andere hätten tun können, oder er war in Geschäftsangelegenheiten verwickelt, die er hätte vermeiden sollen. Gott möchte, dass wir beide unsere Kräfte schonen, um dann in dem Werk eingesetzt zu werden, das andere nicht tun können und wozu Gott uns berufen, unser Leben erhalten und eine wertvolle Erfahrung gegeben hat. Auf diese Weise könnten wir seinem Volk von Nutzen sein. Z1.541.1 Teilen

542

Ich habe dies nicht veröffentlicht, denn dieser Rat wurde speziell uns gegeben. Wäre diese Warnung völlig beachtet worden, hätte die Krankheit, unter der mein Mann so sehr gelitten hat, vermieden werden können. Die Arbeit für Gott drängte und schien keine Verzögerung oder Trennung von ihr zu dulden. Mein Mann schien zu anhaltender, ermüdender Arbeit gezwungen zu sein. Angst wegen seiner Brüder, denen die Einberufung drohte, und auch bezüglich der Rebellion in Iowa, hielt seine Gedanken in ständiger Aufregung, und seine körperlichen Kräfte waren aufs Äußerste erschöpft. Anstatt, dass er entlastet wurde, drückten ihn Bürden noch schwerer nieder, und anstatt dass es weniger Sorgen gab, verdreifachten sie sich. Aber mit Sicherheit gab es einen Weg des Entrinnens, andernfalls hätte Gott nicht die Warnung erteilt und zugelassen, dass er unter der Überlastung zusammenbrach. Hätte Gott nicht seine schützende Hand über ihn gehalten, wäre er schon viel früher körperlich und geistig zusammengebrochen. Z1.542.1 Teilen

Wenn Gott spricht, meint er auch, was er sagt. Wenn er warnt, dann sollten diejenigen, die es betrifft, die Warnung beachten. Der Grund, weshalb ich jetzt öffentlich spreche, ist der, weil der gleiche Rat, der meinem Mann gegeben wurde, auch anderen galt, die mit der Zentrale verbunden waren. Ich sah, dass sie ebenso in Gefahr sind, zusammenzubrechen wie mein Mann, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern. Ich möchte andere nicht ebenso leiden sehen, wie es bei meinem Mann der Fall war. Was am meisten zu fürchten ist, ist das, dass sie gerade dann für eine Zeit lang dem Werk Gottes verloren gehen, wenn ihre Hilfe und ihr Einfluss am meisten benötigt werden. Z1.542.2 Teilen

Jene, die mit der Zentrale verbunden sind, können nicht die Menge an Sorge und Arbeit ertragen, die mein Mann seit vielen Jahren erträgt. Sie besitzen nicht die Konstitution, den Kräftevorrat, der meinem Mann zur Verfügung stand. Sie können niemals die Schwierigkeiten und die ausdauernde, erschöpfende Arbeit ertragen, die auf ihm gelastet hat, und die er seit zwanzig Jahren trägt. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass irgendjemand, der in der Zentrale tätig ist, seine Kraft und Gesundheit durch unablässige Arbeit aufopfern sollte, so dass seine Brauchbarkeit vorzeitig endet und er unfähig ist, weiterhin im Weinberg des Herrn zu arbeiten. Nicht nur diejenigen, welche die Früchte ernten, sind wichtige Arbeiter, sondern auch jene, die den Boden und die Pflanzen lockern, gießen, beschneiden und die herabhängenden Reben hochbinden, so dass sie sich um die rechten Stützen, als sicheren Halt, winden können. Sie alle sind Arbeiter, die nicht entbehrt werden können. Z1.542.3 Teilen

543

Die Brüder im Büro empfinden, dass sie die Arbeit nicht für ein paar Tage beiseite legen können, um sich durch eine Abwechslung zu erholen. Aber das ist ein Fehler. Sie können und sollen es tun. Selbst wenn nicht so viel Arbeit geleistet wird, wäre es besser, das Werk für ein paar Tage beiseite zu legen, als durch Krankheit niedergeworfen zu werden und dann für Monate arbeitsunfähig zu sein oder die Arbeit womöglich niemals mehr aufnehmen zu können. Z1.543.1 Teilen

Mein Mann hat gedacht, es sei verkehrt, sich für eine Zeit geselligen Umgangs zu erfreuen. Er konnte sich keine Ruhe gönnen. Er dachte, die Arbeit im Büro würde leiden, falls er nicht zugegen war. Doch nachdem der Schlag ihn getroffen hatte und ihm körperlichen und geistigen Zusammenbruch bescherte, musste das Werk ohne ihn weitergehen. Ich sah, dass die Brüder, die verantwortliche Stellungen im Werk bekleideten, anders planen müssten, so dass sie Abwechslung haben können. Wenn mehr Hilfe benötigt wird, stellt sie ein und entlastet jene, die unter ständiger Abgeschlossenheit und anstrengender Kopfarbeit zu leiden haben. Sie sollten Gemeindeversammlungen beiwohnen. Sie sollten alle Sorgen abwerfen, die Gastfreundschaft ihrer Geschwister in Anspruch nehmen und sich an ihrer Gesellschaft und den Segnungen der Versammlung erfreuen. So werden sie ihre Gedanken erfrischen, ihre ermüdeten Kräfte werden zu neuem Leben erweckt, und sie werden an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, besser für ihre Aufgabe befähigt sein und die Bedürfnisse des Werkes besser verstehen. Z1.543.2 Teilen

Ihr Brüder, schlaft ihr in dieser Sache? Müssen eure Herzen durch den Zusammenbruch eines weiteren Arbeiters, den ihr gern habt, verzagt gemacht werden? Diese Männer sind das Eigentum der Gemeinde. Wollt ihr zulassen, dass sie unter den Lasten sterben? Ich rufe euch auf, einen anderen Kurs einzuschlagen. Ich bete zu Gott, dass die bittere Erfahrung, die wir haben machen müssen, sich bei keinem der Brüder in der Zentrale wiederholen möge. Ich anempfehle euch besonders den Fall von Bruder C. Soll er sterben aus Mangel an frischer Luft, an der belebenden Himmelsluft? Durch sein Eingesperrtsein in geschlossenen Räumen ist sein Blut unrein und träge, seine Leber ist nicht in Ordnung, und die Herztätigkeit ist gestört. Wenn er nicht selbst einen anderen Kurs einschlägt, wird die Natur das Werk in ihre Hände nehmen. Sie wird einen verzweifelten Versuch machen, den Organismus zu entlasten, indem sie die Unreinheiten aus dem Blut entfernt. Sie wird alle Lebenskräfte zu Hilfe rufen und der ganze Organismus wird durcheinander geraten, was zu einer Lähmung oder einem Schlaganfall führen mag. Wenn er sich je von dieser Krise erholen sollte, dann wird es unter großem Zeitverlust sein; aber die Wahrscheinlichkeit einer Genesung ist sehr gering. Wenn Bruder C sich nicht überzeugen lässt, dann rate ich euch, Brüder, die ihr ein Interesse am Werk der gegenwärtigen Wahrheit habt, nehmt ihn, wie es die Freunde Luthers mit ihm machten, und trennt ihn gewaltsam von seiner Arbeit. Z1.543.3 Teilen

544

Seit ich das Obige niedergeschrieben habe, ist mir bekannt geworden, dass der größte Teil des Werkes Gedanken über die Offenbarung während der Nacht geschrieben wurde, nachdem die Arbeit des Autors beendet war. Diesem Kurs ist auch mein Mann gefolgt. Ich protestiere gegen solch einen Selbstmord. Die Brüder, die ich erwähnt habe, die immer im Büro hinter verschlossenen Türen sitzen, würden dem Werke Gottes besser dienen, wenn sie Versammlungen besuchten und sich Zeit zur Erholung gönnten. Sie würden ihre körperliche Gesundheit und ihre geistigen Kräfte im besten Zustand erhalten, um sie dem Werk zu widmen. Sie sollten sich nicht eingeengt fühlen, indem sie für die Zeit der Erholung nicht bezahlt werden. Ihr Gehalt sollte weitergezahlt werden und sie sollten frei sein. Sie tun ein großes Werk. Z1.544.1 Teilen

Kapitel 88: Die Reformkleidung
545

In Beantwortung von Briefen, worin viele Schwestern Bescheid wissen wollten, in welcher Länge die Reformkleidung getragen werden soll, würde ich sagen, dass wir in unserem Teil des Staates Michigan die allgemeine Länge von neun Inches [etwa 23 cm], vom Boden gemessen, angenommen haben. Ich benutze diese Gelegenheit die Fragen zu beantworten, um Zeit zu sparen, jeden einzelnen dieser vielen Briefe beantworten zu müssen. Ich würde schon vorher gesprochen haben, doch habe ich gewartet, etwas Endgültiges betreffs dieses Punktes im Health Reformer zu finden. Ich möchte ernstlich Gleichheit in der Kleiderlänge empfehlen, und ich will sagen, dass neun Inches (23 cm) meinen Ansichten in dieser Sache entsprechen, soweit es sich in Inches ausdrücken lässt. Z1.545.1 Teilen

Wenn ich von Ort zu Ort reise, muss ich feststellen, dass die Reformkleidung nicht in der rechten Art und Weise dargestellt wird. Ich empfinde, dass etwas Endgültiges gesagt werden muss, damit mehr Gleichförmigkeit besteht. Dieser Kleiderstil ist nicht volkstümlich. Aus diesem Grund sollte von denen, die sie annehmen, auf Schicklichkeit und guten Geschmack geachtet werden. Einmal habe ich über diesen Punkt gesprochen, doch sind einige nicht dem Rat gefolgt. Was die Länge der Reformkleidung unter Sabbathaltern anbetrifft, sollte Gleichförmigkeit herrschen. Diejenigen, die sich durch Annahme dieser Kleidung als eigentümlich darstellen, dürfen nicht für einen Augenblick denken, es sei unnötig, Ordnung, Geschmack und Zierlichkeit zu beachten. Bevor unsere Schwestern sich für die Reformkleidung entschließen, sollten sie sich Schnittmuster von den Beinkleidern und Blusen beschaffen, die dazu gehören. Der Reformkleidung wird großer Schaden zugefügt, wenn Personen sich mit den Kleidern unter die Gesellschaft begeben, die in jeder Einzelheit der Reform bedürfen, ehe sie dieselbe in rechter Weise darstellen. Wartet, Schwestern, bis ihr die Kleidung richtig tragen könnt. Z1.545.2 Teilen

An manchen Orten besteht großer Widerstand gegen die kurze Kleidung. Wenn ich aber einige Kleider betrachte, die von unsern Schwestern getragen werden, wundert es mich nicht, dass die Leute angewidert sind und die Kleidung verurteilen. Wo die Kleidung so beschaffen ist, wie es der Fall sein sollte, werden alle ehrlichen Leute zugeben, das sie sittsam und bequem ist. In einigen unserer Gemeinden habe ich alle Arten von Reformkleidern gesehen, und doch entsprach nicht eines der Beschreibung, die mir vorgeführt wurde. Einige erscheinen in weißen Musselinbeinkleidern, weißen Ärmeln, dunklem Woll- bzw. Baumwollkleid und einem ärmellosen Umhang des gleichen Materials. Einige tragen ein Baumwollkleid mit Beinkleidern nach eigenem Geschmack, nicht aber nach dem vorgezeichneten „Muster“, ohne Stärke oder etwas, das der Kleidung Halt verleiht, die sich eng an die Gliedmaßen anschmiegt. Diese Kleidung zeugt wirklich nicht von gutem Geschmack und Ordnungssinn. Sie kann sich nicht dem guten Urteil vernünftiger Personen empfehlen. In jeder Hinsicht ist sie eine Deform-Kleidung. Z1.545.3 Teilen

546

Schwestern, deren Männer gegen die kurze Kleidung eingestellt sind, haben mich um Rat gefragt, ob sie dieselbe entgegen dem Wunsch ihrer Männer tragen sollen. Ich gebe ihnen den Rat, zu warten. Ich betrachte die Kleiderfrage als nicht von so großer Wichtigkeit wie den Sabbat. Betreffs des Sabbats darf es kein Zögern geben. Aber der Widerstand, dem viele begegnen müssten, würden sie die Reformkleidung übernehmen, wäre der Gesundheit abträglicher als der Nutzen, den sie bringt. Verschiedene dieser Schwestern haben zu mir gesagt: „Mein Mann mag deine Kleidung, er findet keinen Fehler daran.“ Dies hat mich veranlasst, unsern Schwestern nahe zu legen, die Reformkleidung in der rechten Weise vorzuführen, indem sie Zierlichkeit, Ordnungssinn und Gleichförmigkeit offenbaren. Ich werde mir Schnittmuster besorgen, die ich auf Reisen mitnehme und unsern Schwestern, denen ich begegne, aushändigen kann, oder sie per Post allen zuschicke, die sie anfordern. Unsere Adresse könnt ihr im Review finden. Z1.546.1 Teilen

Jene, die sich für die kurze Kleidung entscheiden, sollten Geschmack in der Wahl der Farben zeigen. Die nicht imstande sind, neuen Stoff zu kaufen, sollten ihr Bestes tun, getragene Kleidung mit Geschmack und Geschick neu zu gestalten. Lasst die Beinkleider und die übrigen Kleidungsstücke von gleicher Farbe und gleichem Material sein, andernfalls werdet ihr euch der Lächerlichkeit preisgeben. Getragene Kleidung kann nach einem korrekten Schnittmuster geschmackvoll neu hergerichtet werden. Ich habe eine Bitte an euch, liebe Schwestern, gestaltet eure Schnittmuster nicht nach eigenen absonderlichen Ideen. Während es korrekte Muster und guten Geschmack gibt, existieren auch verkehrte Muster und schlechter Geschmack. Z1.546.2 Teilen

547

Diese Kleidung erfordert keine Reifröcke, und ich hoffe nur, dass die Reformkleidung nie durch solche entstellt wird. Unsere Schwestern benötigen nicht viele Röcke, um der Kleidung mehr Fülle zu geben. Die Kleidung wirkt weit gefälliger, wenn nur ein oder zwei Röcke darüber getragen werden. Dichtes Gewebe aus Wolle oder schwerer Baumwolle ist hervorragendes Material für die äußeren Röcke. Es bewahrt seine Festigkeit und ist dauerhaft. Wenn Röcke getragen werden, lasst sie schmal sein. Steppröcke sind unnötig. Doch oft sehe ich, dass solche angezogen werden, und manchmal sind sie länger als die übrige Kleidung. Dadurch wirkt diese unanständig und unordentlich. Weiße Röcke, zu dunkler Kleidung getragen, passen nicht zur kurzen Kleidung. Achtet darauf, dass eure Röcke sauber, nett und geschmackvoll sind. Stellt sie aus gutem Material her und lasst sie drei Inches [etwa 7,5 cm] kürzer sein als die Kleidung. Wenn etwas getragen wird, um dem Rock mehr Fülle zu geben, soll es schmal sein und zumindest 30 — 45 cm vom Saum des äußeren Rockes entfernt. Wenn ein steifes Band oder etwas, das als solches dienen soll, direkt am Saum des Rockes angebracht wird, wird dies veranlassen, dass die Kleidung sich unanständig aufbläht, wenn der Träger sitzt oder sich bückt. Z1.547.1 Teilen

Niemand braucht zu befürchten, dass ich die Kleiderreform zu einem meiner Hauptgesprächsthemen mache, wenn wir von Ort zu Ort reisen. Diejenigen, die mich bereits über diesen Gegenstand gehört haben, sollen nach dem Licht handeln, das sie bereits empfangen haben. Ich habe meine Pflicht getan. Ich habe mein Zeugnis vorgebracht, und jene, die mich gehört oder davon gelesen haben, was ich niederschrieb, tragen jetzt selbst die Verantwortung, nach dem Licht zu handeln oder es zu verwerfen. Wenn sie es vorziehen, vergessliche Hörer und nicht Täter des Wortes zu sein, tragen sie selbst das Risiko und sind Gott für den Kurs verantwortlich, den sie einschlagen. Ich bin frei. Ich dränge niemand und verurteile niemand. Dies ist nicht das mir aufgetragene Werk. Gott kennt seine demütigen, willigen, gehorsamen Kinder, und er wird sie nach der treuen Befolgung seines Willens belohnen. Für viele ist die Kleiderreform zu einfach und zu demütigend, um sie anzunehmen. Sie wollen das Kreuz nicht aufnehmen. Gott wirkt durch einfache Mittel, um seine Kinder von der Welt zu trennen und zu unterscheiden. Aber einige haben sich so weit von der Einfachheit des Werkes und der Wege Gottes entfernt, dass sie über dem Werk stehen, und nicht darin. Z1.547.2 Teilen

548

Ich wurde auf 4.Mose 15,38-41 hingewiesen: „Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen, dass sie sich Quasten machen an den Zipfeln ihrer Kleider samt allen ihren Nachkommen, und blaue Schnüre auf die Quasten an die Zipfel tun; und sollen euch die Quasten dazu dienen, dass ihr sie ansehet und gedenket aller Gebote des Herrn und tut sie, dass ihr nicht von eures Herzens Dünken noch von euren Augen euch umtreiben lasset und abgöttisch werdet. Darum sollt ihr gedenken und tun alle meine Gebote und heilig sein eurem Gott. Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägyptenland geführt hat, dass ich euer Gott wäre, ich, der Herr, euer Gott.“ Hier gebot Gott ausdrücklich eine sehr einfache Anordnung der Kleidung für die Israeliten, um sie von den götzendienerischen Nationen rings um sie herum zu unterscheiden. Wenn sie auf ihre besondere Kleidung schauten, sollten sie daran gedenken, dass sie Gottes Volk waren, das seine Gebote hielt, und dass er in wunderbarer Weise gewirkt hatte, sie aus der ägyptischen Knechtschaft zu befreien, um ihm zu dienen und ein heiliges Volk zu sein. Sie sollten nicht ihren eigenen Wünschen dienen noch die sie umgebenden götzendienerischen Nationen nachahmen, sondern ein besonderes, von ihnen getrenntes Volk sein, damit alle, die sie anschauten, sagen konnten: Das sind diejenigen, die Gott aus dem Land Ägypten herausgebracht hat, die das Gesetz der Zehn Gebote beobachten. Ein Israelit wurde erkannt, sobald man ihn sah, denn Gott hatte ihn durch einfache Mittel als sein Eigentum gekennzeichnet. Z1.548.1 Teilen

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Der Befehl, den Gott den Kindern Israel gegeben hatte, eine blaue Quaste an den Zipfeln ihrer Kleider zu befestigen, hatte keinen direkten Einfluss auf ihre Gesundheit, außer dass Gott sie durch ihren Gehorsam segnen würde. Die Quasten sollten sie an die hohen Ansprüche Jehovas erinnern und sie vor der Vermischung mit anderen Nationen bewahren, vor deren Trinkgelagen anlässlich ihrer Feste, und vor dem Essen von Schweinefleisch und anderer ungesunder Nahrung, die ihre Gesundheit beeinträchtigen würde. Gott möchte, dass sein Volk heute die Kleiderreform annimmt, nicht nur als Unterscheidungsmerkmal von der Welt als sein „abgesondertes Volk“, sondern auch, weil eine Reform in der Kleidung für die körperliche und geistige Gesundheit notwendig ist. Gottes Volk hat in erheblichem Maße seinen abgesonderten Charakter eingebüßt und sich nach und nach der Welt angepasst, sich mit ihr vermengt, und ist in vielen Dingen ihr gleich geworden. Dies missfällt Gott. Er gebietet ihnen, wie er es den alten Kindern Israel gebot, von der Welt auszugehen und ihre götzendienerischen Praktiken aufzugeben, nicht ihren eigenen Herzen zu folgen [denn ihre Herzen sind ungeheiligt], oder ihren eigenen Augen, die sie verführt haben, von Gott abzuweichen und sich mit der Welt zu vereinigen. Z1.549.1 Teilen

Irgendetwas muss geschehen, um den Halt des Volkes Gottes an die Welt zu unterbrechen. Die Reformkleidung ist einfach und gesund, aber es ist ein Kreuz damit verbunden. Ich danke Gott für das Kreuz und beuge mich freudig, es aufzunehmen. Wir haben uns so mit der Welt verbunden, dass wir das Kreuz aus den Augen verloren haben und nicht um Christi willen leiden. Z1.549.2 Teilen

Wir sollten nicht wünschen etwas zu erfinden, was ein Kreuz bedeutet. Wenn aber Gott uns ein Kreuz darreicht, dann sollten wir es freudig tragen. Durch die Annahme des Kreuzes unterscheiden wir uns von der Welt, die uns nicht liebt und uns unserer Besonderheit willen verspottet. Christus wurde von der Welt gehasst, weil er nicht von der Welt war. Können seine Nachfolger erwarten, dass es ihnen besser ergeht als ihrem Meister? Wenn wir ohne Tadel oder finstere Blicke von Seiten der Welt bleiben, sollten wir alarmiert sein, denn es ist unsere Gleichförmigkeit mit der Welt, die uns ihr so ähnlich macht, dass nichts vorhanden ist, was ihren Neid oder ihren Hass erregt; da gibt es keinen Zusammenstoß der Geister. Die Welt verachtet das Kreuz. „Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist‘s eine Gotteskraft.“ 1.Korinther 1,18. Z1.549.3 Teilen

550

„Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.“ Galater 6,14. Z1.550.1 Teilen

Kapitel 89: Vermutungen über Battle Creek

Im Jahr 1865 sah ich, dass einige sich frei gefühlt haben, aus eifersüchtigen Gefühlen heraus die Gemeinde in Battle Creek schlecht zu machen. Einige schauen mit Argwohn auf alles, was dort geschieht. Sie scheinen sich zu freuen, wenn sie irgendetwas erhaschen können, was sie zum Nachteil von Battle Creek auslegen können. Gott missfällt ein solcher Geist und solches Verhalten. Aus welcher Quelle erhalten unsere Gemeinden rings umher ihr Licht und die Erkenntnis der Wahrheit? Ist es nicht durch die Werkzeuge, die Gott verordnet hat und die sich in Battle Creek befinden? Wer trägt die Lasten des Werkes? Es sind jene, die mit unermüdlichem Eifer in Battle Creek arbeiten. Lasten und schwere Prüfungen kommen notwendigerweise über diejenigen, die an vorderster Front stehen, wo der Kampf am heißesten ist. Schwierigkeiten und ermüdendes Nachdenken begleiten solche, die äußerst wichtige Entscheidungen in Verbindung mit Gottes Werk zu treffen haben. Unsere Brüder rings umher, die vor all diesem verschont bleiben, sollten dankbar sein und Gott preisen, dass sie so begünstigt sind, und sollten die Letzten sein, Neid, Eifersucht und übler Nachrede Raum zu geben und eine Stellung einzunehmen „berichte, und wir werden es weitergeben“. Z1.550.2 Teilen

Die Gemeinde in Battle Creek hat die Lasten der Konferenzen getragen, die nahezu alle stark beansprucht haben. Als Folge der zusätzlichen Arbeit haben einige unter Schwäche gelitten, die monatelang anhielt. Sie haben die Lasten freudig auf sich genommen, sind aber traurig und entmutigt worden durch die herzlose Gleichgültigkeit einiger und die grausame Eifersucht anderer, die sie zum Ausdruck brachten, wenn sie in die verschiedenen Gemeinden zurückkehrten, von wo sie kamen. Bemerkungen sind gedankenlos gemacht worden — von einigen mit Absicht, von anderen sorglos — betreffs der dortigen Lastenträger und derer, die an der Spitze des Werkes stehen. Gott hat all diese Gespräche gehört und die Eifersucht und den Neid, woraus sie entsprangen, bemerkt, und alles ist getreulich niedergeschrieben worden. Viele danken Gott für die Wahrheit. Dann wenden sie sich um und stellen in Frage und finden Fehler an den Werkzeugen, die der Himmel verordnet hat, um sie zu dem zu machen, was sie sind, oder was sie sein sollten. Wie viel wohlgefälliger wäre es Gott, wenn sie wie Aaron und Hur täten und die Hände derer stützten, welche die großen und schweren Bürden des Werkes Gottes zu tragen haben. Solche, die nur zu murren und zu klagen wissen, sollten daheim bleiben, wo sie nicht in Versuchung geraten, wo sie keine Nahrung für ihre Eifersucht, ihre üble Nachrede und ihre Kritik finden, denn die Anwesenheit solcher ist nur eine Last für die Versammlungen. Sie sind Wolken ohne Regen. Z1.550.3 Teilen

551

Diejenigen, die sich die Freiheit herausnehmen, Fehler zu finden und jene zu tadeln, die Gott erwählt hat, in diesem letzten großen Werk eine wichtige Stellung einzunehmen, würden besser daran tun, sich zu bekehren und bemüht zu sein, Christi Sinn zu erlangen. Lasst sie an die Kinder Israel denken, die so bereitwillig waren, Fehler an Mose zu finden, den Gott erwählt hatte, sein Volk nach Kanaan zu führen, ja, die sogar gegen Gott selbst murrten. All diese Murrenden kamen in der Wüste um. Es ist leicht, sich zu empören und einen Krieg anzufangen, ehe man die Dinge ruhig und vernünftig überdacht und überlegt hat, ob überhaupt etwas vorhanden ist, wogegen man ankämpfen muss. Die Kinder Israel sind ein Beispiel für uns, die wir am Ende der Welt leben. Z1.551.1 Teilen

Für viele ist es leichter, Dinge in Battle Creek in Frage zu stellen und Fehler zu finden, als zu sagen, was man tun könnte. Einige würden sogar wagen, die Verantwortung zu übernehmen; doch sie würden sehr bald herausfinden, dass es ihnen an Erfahrung mangelt und würden das Werk in den Bankrott führen. Würden diese Schwätzer und Kritiker selbst zu Lastenträgern werden und für die Arbeiter beten, könnten sie selbst Segen empfangen und andern durch ihr gutes Vorbild, ihren heiligen Einfluss und ihr geweihtes Leben ein Segen sein. Für viele ist es leichter zu reden als zu beten. Solchen mangelt es an geistlicher Gesinnung und Heiligkeit, und ihr Einfluss schadet dem Werk Gottes. Anstatt zu fühlen, dass das Werk in Battle Creek ihr Werk ist, und dass sie ein Interesse an seinem Fortschritt haben sollten, stehen sie als Zuschauer daneben, um Fragen aufzuwerfen und Fehler zu finden. Genau diese sind es, denen es an Erfahrung in diesem Werk fehlt und die nur wenig um der Wahrheit willen gelitten haben. Z1.551.2 Teilen

Kapitel 90: Das Abschieben von Verantwortlichkeiten
552

Jene sabbathaltenden Brüder, die die Verantwortung für ihre Haushalterschaft auf ihre Frauen abwälzen, während sie selbst imstande sind, dieser Aufgabe nachzukommen, sind unklug, und die Übertragung missfällt Gott. Die Haushalterschaft des Mannes kann nicht auf die Frau übertragen werden. Doch wird dieses manchmal zum Schaden beider versucht. Ein gläubiger Ehemann hat manchmal sein Eigentum auf seine ungläubige Gefährtin in der Hoffnung überschreiben lassen, sie zufrieden zu stellen, ihren Widerstand zu brechen und sie letzten Endes zu veranlassen, die Wahrheit anzunehmen. Aber dies ist mehr oder weniger ein Versuch, Frieden zu erkaufen oder seine Frau zu bestechen, an die Wahrheit zu glauben. Die Mittel, die Gott geliehen hat, um sein Werk zu fördern, überträgt der Ehemann an jemand, der kein Interesse an der Wahrheit hat. Welche Entschuldigung wird solch ein Haushalter vorbringen können, wenn der Herr das Seine mit Zinsen zurückverlangt? Z1.552.1 Teilen

Gläubige Eltern haben oft ihr Eigentum auf ungläubige Kinder übertragen, wodurch es ihnen unmöglich wird, Gott das Seine zu geben. Indem sie so handeln, wälzen sie die Verantwortung, die Gott ihnen auferlegt hat, auf andere ab. Sie überlassen die ihnen anvertrauten Mittel, die sie ihm zurückerstatten sollen, wenn sein Werk es erforderlich macht, den Reihen Satans. Es ist nicht nach göttlicher Ordnung, wenn Eltern, die ihr eigenes Geschäft verwalten können, die Kontrolle über ihr Eigentum ihren Kindern übertragen, selbst wenn diese sich zum gleichen Glauben bekennen. Selten sind sie dem Werk so hingegeben, wie es der Fall sein sollte. Sie sind nicht so in Widerstand und Anfechtung geschult, dass sie dem ewigen Schatz den höchsten Wert beimessen und dem irdischen einen untergeordneten Platz einräumen. Die Mittel, die den Händen solcher Kinder anvertraut werden, sind das größte Übel. Sie werden dadurch versucht, ihre Zuneigung dem Irdischen zuzuwenden, ihr Vertrauen auf diese Güter zu setzen und zu fühlen, dass sie nichts weiteres bedürfen. Wenn Mittel in ihren Besitz geraten, die sie selbst keine Anstrengungen gekostet haben, werden diese selten weislich benutzt. Z1.552.2 Teilen

553

Der Ehemann, der sein Eigentum auf seine Frau überträgt, öffnet der Versuchung weit die Tür, sei sie gläubig oder ungläubig. Wenn sie gläubig, aber von Natur aus geizig ist, zur Selbstsucht und zum Erwerb geneigt, dann wird ihr Kampf dadurch noch erschwert, wenn sie die Haushalterschaft für ihren Mann und für sich selbst übernehmen muss. Um gerettet zu werden, muss sie diese besonderen, üblen Wesenszüge überwinden und den Charakter ihres göttlichen Herrn nachahmen. Sie sollte nach Gelegenheiten trachten, andern Gutes zu tun und andere zu lieben, wie Christus uns geliebt hat. Sie muss die kostbare Gabe der Liebe pflegen, die unser Heiland in so reichem Maße besaß. Sein Leben war von edler, uneigennütziger Wohltätigkeit gekennzeichnet. Sein ganzes Leben wurde nicht von einer einzigen selbstsüchtigen Handlung entstellt. Z1.553.1 Teilen

Was immer die Beweggründe des Ehemanns gewesen sein mögen — er hat seiner Frau einen schrecklichen Stein des Anstoßes in den Weg gelegt, der sie am Werk des Überwindens hindert, und wenn der Übertrag an die Kinder erfolgte, mögen die gleichen üblen Resultate folgen. Gott liest seine Beweggründe. Wenn er selbstsüchtig ist und die Übertragung vornahm, um seinen Geiz zu verstecken und sich zu entschuldigen, etwas für den Fortschritt des Werkes zu tun, dann wird der Fluch des Himmels mit Sicherheit über ihn kommen. Gott liest die Absichten und Vorhaben des Herzens und prüft die Beweggründe der Menschenkinder. Sein außerordentliches, sichtbares Missfallen mag keinen Ausdruck finden wie bei Ananias und Saphira, aber am Ende wird die Strafe nicht leichter sein wie jene, die über sie kam. Indem sie versuchten, Menschen zu belügen, betrogen sie Gott. „Welche Seele sündigt, die soll sterben.“ Hesekiel 18,4. Z1.553.2 Teilen

554

Solche Menschen können die Prüfung im Gericht nicht besser bestehen als der Mann, der nur einen Zentner erhielt und ihn in die Erde vergrub. Als er zur Rechenschaft gezogen wurde, beschuldigte er Gott der Ungerechtigkeit: „Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: du schneidest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht gestreut hast; und fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in die Erde. Siehe, da hast du das Deine.“ Matthäus 25,24.25. Gott sagte „Darum nehmt von ihm den Zentner und gebt es dem, der zehn Zentner hat. ... Und den unnützen Knecht werft hinaus in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappen“. Matthäus 25,28.30. Dieser Mann fürchtete, dass sein Herr sich an dem Zugewinn seines Zentners bereichern würde. Z1.554.1 Teilen

Ich sah, dass es viele gibt, die ihren Zentner in ein Tuch gehüllt und ihn in der Erde vergraben haben. Sie scheinen zu denken, dass jeder Cent, den sie in Gottes Werk investieren, endgültig für sie verloren ist. Für jene, die so empfinden, ist es auch so. Sie werden keinen Lohn erhalten. Sie geben widerwillig, nur weil sie denken, etwas geben zu müssen. Gott liebt den fröhlichen Geber. Solche, die sich schmeicheln, sie könnten ihre Verantwortung auf Frau und Kinder abwälzen, sind vom Feind betrogen. Die Übertragung von Gütern wird ihre Verantwortung nicht schmälern. Sie sind verantwortlich für die Güter, die der Himmel ihrer Fürsorge anvertraut hat. Sie können sich keinesfalls dieser Verantwortung entziehen, bis sie entlastet werden, indem sie Gott das zurückerstatten, was er ihnen anvertraut hat. Z1.554.2 Teilen

Die Liebe zur Welt trennt von Gott. „So jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.“ 1.Johannes 2,15. Es ist keinem möglich, die Wahrheit zu unterscheiden, während die Welt seine Zuneigung besitzt. Die Welt stellt sich zwischen ihn und Gott, umwölkt die Sicht und betäubt das Urteilsvermögen in solchem Maße, dass es für ihn unmöglich ist, heilige Dinge zu erkennen. Gott lässt an solche den Aufruf ergehen: „Reiniget die Hände, ihr Sünder, und machet eure Herzen keusch, ihr Wankelmütigen. Seid elend und traget Leid und weinet; euer Lachen verkehre sich in Weinen und eure Freude in Traurigkeit.“ Jakobus 4,8.9. Jene, die ihre Hände mit der Befleckung der Welt verunreinigt haben, müssen sich von ihren Flecken reinigen. Jene, die glauben, der Welt dienen und dennoch Gott lieben zu können, sind wankelmütig. Sie können nicht Gott und der Welt dienen. Sie haben zweierlei Gesinnung. Sie lieben die Welt und verlieren alle Gefühle für ihre Verpflichtung Gott gegenüber, und dennoch bekennen sie Christi Nachfolger zu sein. Sie sind weder das eine noch das andere. Sie werden beide Welten verlieren, sofern sie nicht ihre Hände und Herzen durch Gehorsam zu den reinen Grundsätzen der Wahrheit reinigen. „Wer da sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat.“ 1.Johannes 2,6. „Darin ist die Liebe völlig bei uns, dass wir eine Freudigkeit haben am Tage des Gerichts; denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt.“ 1.Johannes 4,17. „Durch welche uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt sind, nämlich, dass ihr dadurch teilhaftig werdet der göttlichen Natur, so ihr fliehet die vergängliche Lust der Welt.“ 2.Petrus 1,4. Z1.554.3 Teilen

555

Es ist die weltliche Lust, durch welche wahre Gottseligkeit zerstört wird. Liebe zur Welt und zu den Dingen, die in der Welt sind, trennen vom Vater. Die Leidenschaft um irdischen Gewinn wächst unter denen, die vorgeben, auf das baldige Kommen unseres Heilandes zu warten. Die Fleischeslust, Augenlust und hoffärtiges Leben beherrschen sogar bekenntliche Christen. Sie trachten nach den Dingen der Welt mit ihren verschiedenartigen Lüsten, und viele verkaufen das ewige Leben um unheiligen Gewinns willen. Z1.555.1 Teilen

Kapitel 91: Rechte Beobachtung des Sabbats
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Am 25. Dezember 1865 wurde mir gezeigt, dass die Beobachtung des Sabbats nur sehr nachlässig geschieht. Es fehlt an Bereitwilligkeit, die weltlichen Obliegenheiten innerhalb der sechs Arbeitstage, die Gott dem Menschen gab, zu erledigen. Auch die Sorgfalt, nicht eine Stunde der heiligen, geweihten Zeit zu verletzen, die Gott sich vorbehalten hat, lässt sehr zu wünschen übrig. Keines Menschen Angelegenheiten sind so wichtig, um sich dadurch veranlasst zu sehen, das vierte Gebot Gottes zu übertreten. In Fällen, wie der Rettung von Mensch und Tier, stimmte Christus zu, am Sabbat zu arbeiten. Wenn wir jedoch gegen das vierte Gebot — vom finanziellen Standpunkt um unseres eigenen Vorteils willen — verstoßen, brechen wir das Sabbatgebot und sind der Übertretung aller Gebote schuldig; denn wer an einem Gebot des Gesetzes sündigt, der ist es ganz schuldig. Wenn wir das ausdrückliche Gebot Gottes brechen, um Besitztümer zu retten, wo sollen wir dann die Grenze setzen? Das Gewissen verhärtet und unser Empfinden stumpft ab, wenn wir die Übertretung des Gebotes in einer an sich unbedeutenden Sache als keine besondere Sünde ansehen. Ja, wir können noch weitergehen und ein ziemliches Stück Arbeit ausführen und werden uns dennoch schmeicheln, Sabbathalter zu sein, obgleich wir nach Christi Richtschnur jedes einzelne von Gottes heiligen Geboten übertreten haben. In dieser Hinsicht ist an den Sabbathaltern manches auszusetzen. Gott aber ist sehr genau, und alle, die da meinen, ein wenig Zeit zu gewinnen oder sich persönliche Vorteile zu verschaffen, wenn sie etwas von der Zeit des Herrn für sich in Anspruch nehmen, werden früher oder später Schaden davon haben. Gott kann sie nicht segnen, wie er gern möchte, weil sein Name von ihnen verunehrt und seine Gebote gering geschätzt werden. Der Fluch Gottes wird auf ihnen ruhen, und sie werden zehn- oder zwanzigmal soviel verlieren als sie gewinnen. „Ist‘s recht, dass ein Mensch Gott täuscht, wie ihr mich täuschet? ... ihr täuscht mich allesamt.“ Maleachi 3,8.9. Z1.556.1 Teilen

Gott hat dem Menschen sechs Tage gegeben, damit dieser all seine Werke beschicke. Einen Tag aber behielt er sich selbst vor, an dem er besonders zu ehren ist. Gott soll verherrlicht und seine Autorität respektiert werden. Und dennoch wagt der Mensch, Gott zu berauben, indem er etwas von der Zeit stiehlt, die der Schöpfer sich selbst vorbehalten hat. Gott sonderte den siebenten Tag für den Menschen als einen Tag der Ruhe ab; sowohl zum Wohl des Menschen als auch zu seinem eigenen göttlichen Ruhm. Er erkannte, dass die Bedürfnisse des Menschen einen Ruhetag, einen Tag der Entspannung von Mühsal und Sorge erforderten, denn ohne diese Erholung nach sechs arbeitsreichen Tagen wären Leben und Gesundheit gefährdet. Z1.556.2 Teilen

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Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht. Die wissentliche Übertretung des heiligen Gebotes, das die Arbeit am siebenten Tag verbietet, bedeutet vom göttlichen Standpunkt aus eine große Schuld, die so schwer wog, dass der Tod des Missetäters darauf stand. — Das ist aber nicht alles, was der Sünder zu erleiden hatte, denn Gott wird keinen Übertreter seines Gesetzes in den Himmel aufnehmen. Er muss den anderen Tod erleiden, der die vollkommene und endgültige Strafe für die Übertretung des Gesetzes Gottes ist. Z1.557.1 Teilen

Kapitel 92: Politische Gesinnung

Am 25. Dezember 1865 wurden mir in Rochester, New York, viele Dinge mit Bezug auf Gottes Volk in Verbindung mit seinem Werk in diesen letzten Tagen gezeigt. Ich sah, dass viele bekenntliche Sabbathalter das ewige Leben verlieren werden. Sie versäumen es, sich durch das Verhalten der Kinder Israel warnen zu lassen und folgen einigen ihrer verkehrten Wege. Wenn sie in diesen Sünden fortfahren, werden sie gleich den Israeliten fallen und niemals ins himmlische Kanaan eingehen. „Solches alles widerfuhr jenen zum Vorbilde; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen ist.“ 1.Korinther 10,11. Z1.557.2 Teilen

Ich sah, dass viele hier fallen würden, jenseits des Gottesreiches. Gott prüft und erprobt sein Volk, und viele werden nach dem Maßstab Gottes die Prüfung des Charakters nicht durchstehen. Viele werden hart zu kämpfen haben, um ihre eigentümlichen Wesenszüge zu überwinden, um ohne Flecken und Runzeln oder dergleichen, unsträflich vor Gott und Menschen erfunden zu werden. Viele bekennntliche Sabbathalter werden dem Werk Gottes oder der Gemeinde von keinem besonderen Nutzen sein, es sei denn, sie nehmen eine gründliche Reformation vor. Viele Sabbathalter stehen nicht recht vor Gott, was ihre politischen Ansichten betrifft. Sie sind nicht in Übereinstimmung mit Gottes Wort noch in Harmonie mit der Körperschaft sabbathaltender Christen. Ihre Ansichten stimmen nicht mit unseren Glaubensgrundsätzen überein. Es ist genügend Licht gegeben worden, um alle zu korrigieren, die korrigiert werden wollen. Alle, die noch immer an politischen Meinungen festhalten, die nicht in Übereinstimmung mit dem Geist der Wahrheit sind, übertreten die Grundsätze des Himmels. Solange sie daran festhalten, können sie nicht den Geist der Freiheit und Heiligkeit besitzen. Z1.557.3 Teilen

558

Ihre Prinzipien und Stellungen in politischen Angelegenheiten sind ein großes Hindernis für ihren Fortschritt auf geistlichem Gebiet. Diese sind für sie eine Schlinge und ein Schandfleck für unseren Glauben. Jene, die an diesen Prinzipien festhalten, werden schließlich dahin gelangen, wo der Feind sie gerne haben möchte, wo sie letzten Endes ihre Verbindung mit sabbathaltenden Christen aufgeben werden. Diese Brüder können nicht Gottes Wohlgefallen haben, während sie eines Mitgefühls für die unterdrückte farbige Rasse ermangeln und in Widerspruch zu den reinen, republikanischen Grundsätzen unserer Regierung stehen. Gott hat keineswegs mehr Sympathie für die Rebellion auf Erden, wie er sie mit der Rebellion im Himmel hatte, wo der große Empörer das Fundament der Regierung Gottes in Frage stellte und mit all seinen Anhängern ausgestoßen wurde. Z1.558.1 Teilen

Kapitel 93: Zinsen
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In einem Gesicht, das mir am 25. Dezember 1865 in Rochester, New York, gegeben wurde, sah ich, dass der Gegenstand der Zinsberechnung von Sabbathaltern in Betracht gezogen werden soll. Wohlhabende Männer haben nicht das Recht, Zinsen von ihren armen Brüdern zu nehmen; aber für Ungläubige können sie Zinsen berechnen. „Wenn dein Bruder verarmt und neben dir abnimmt, so sollst du ihn aufnehmen als einen Fremdling oder Gast, dass er lebe neben dir, und sollst nicht Zinsen von ihm nehmen noch Wucher, sondern sollst dich vor deinem Gott fürchten, auf dass dein Bruder neben dir leben könne. Denn du sollst ihm dein Geld nicht auf Zinsen leihen noch deine Speise auf Wucher austun.“ 3.Mose 25,35-37. „Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen nehmen, weder Geld noch mit Speise noch mit allem, womit man wuchern kann. Von den Fremden magst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder, auf dass dich der Herr, dein Gott, segne in allem, was du vornimmst in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen.“ 5.Mose 23,20.21. Z1.559.1 Teilen

Gottes Missfallen ruht auf Sabbathaltern ihres habsüchtigen Geistes wegen. Ihr Wunsch, Gewinn zu erzielen, ist so stark, dass sie Vorteile aus ihren armen, unglücklichen Brüdern in ihrer Not gezogen haben, um ihrem bereits vorhandenen Reichtum noch mehr hinzuzufügen, während diese ärmeren Brüder um dieser Mittel willen Mangel litten. „Soll ich meines Bruders Hüter sein?“ 1.Mose 4,9. So lautet die Sprache ihres Herzens. Z1.559.2 Teilen

Einige Jahre zurück waren einige der ärmeren Brüder in Gefahr, durch falsche Eindrücke ihre Seele zu verlieren. Überall versuchte Satan sie wegen den Reichen. Diese Armen erwarteten ständig, dass man ihnen helfen sollte, anstatt sich auf ihre eigenen Kräfte zu verlassen. Hätte man sie versorgt, wäre dies das Schlimmste gewesen, was ihnen widerfahren konnte. Überall in den Reihen der Sabbathalter versuchte Satan die ärmere Klasse durch diese Versuchung zu Fall zu bringen. Einige, denen es an Urteilskraft und Weisheit fehlte, verfolgten ihren eigenen Weg und waren nicht bereit, um Rat zu fragen noch diesem zu folgen. Solche hatten unter den Folgen ihrer miserablen Verwaltung zu leiden, und doch waren sie die ersten, die von ihren besser gestellten Brüdern Unterstützung erwarteten. Diese Dinge mussten richtig gestellt werden. Die erstgenannte Klasse beachtete nicht die Verantwortung, die auf den Reichen ruhte, noch die Verwirrung, noch die Sorgen, die sie gezwungenermaßen wegen ihrer Mittel erdulden mussten. Alles, was sie sehen konnten war, dass sie diese Mittel zur Verfügung hatten, die ihnen fehlten. Aber im allgemeinen haben die Reichen alle Armen im gleichen Licht betrachtet, während es Arme gibt, die ihr Bestes mit Gottes Hilfe tun, um Gott zu verherrlichen, Gutes zu tun und die Wahrheit auszuleben. Diese Personen sind von gediegenem Wert. Ihr Urteil ist gut, ihre Geisteshaltung köstlich in Gottes Augen. Das Gute, das sie auf bescheidene Weise tun, ist zehnmal größer als das, was die Reichen tun, obwohl die Letzteren anlässlich besonderer Gelegenheiten eine große Summe spenden mögen. Die Reichen versäumen zu sehen, wie notwendig es ist, Gutes zu tun, reich zu werden an guten Werken, willig zu sein, mitzuteilen und auszustreuen. Z1.559.3 Teilen

Kapitel 94: Der Betrug des Reichtums
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Einigen, die vorgeben an die Wahrheit zu glauben, mangelt es an Unterscheidungsgabe, und sie versäumen, echten moralischen Wert zu würdigen. Personen, die sich ihrer Treue zum Werk rühmen und reden, als wüssten sie alles, was des Wissens wert ist, sind nicht von Herzen demütig. Sie mögen Geld und Eigentum besitzen, und dies genügt, um ihnen bei einigen Einfluss zu geben. Aber dies wird ihnen nicht die geringste Gunst bei Gott verschaffen. Geld ist Macht und übt einen starken Einfluss aus. Ein hervorragender Charakter und moralischer Wert werden oft übersehen, wenn ein Armer sie besitzt. Welchen Wert aber haben Geld und Besitz bei Gott? Alles „Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen“ (Psalm 50,10) ist sein. Diese Welt und alles was darauf ist, gehört ihm. Die Bewohner der Erde sind wie Heuschrecken vor ihm. Menschen und Besitz sind nur ein Stäublein in der Waage. Er sieht die Person nicht an. Z1.560.1 Teilen

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Besitzer von Eigentum schauen oft auf ihren Reichtum und sagen: Durch meine Weisheit habe ich diesen Reichtum erworben. Wer aber gab ihnen die Kraft, Besitz zu erwerben? Gott hat ihnen die Fähigkeiten verliehen, die sie besitzen, doch anstatt ihm die Ehre zu geben, beanspruchen sie diese für sich. Er wird sie prüfen und erproben und all ihre Herrlichkeit zu Staub werden lassen. Er wird ihnen ihre Kraft nehmen und ihre Besitztümer zerstreuen. Anstatt Segen werden sie Fluch empfangen. Eine Tat der Unterdrückung, ein Abweichen vom rechten Weg sollte bei einem Mann, der reich ist, nicht eher toleriert werden als bei einem Armen. Aller Reichtum, den die Wohlhabendsten je besaßen, wird nicht von genügend Wert sein, um auch nur die kleinste Sünde vor Gott zuzudecken, er wird nicht als Lösegeld für die Übertretung angenommen werden. Reue, wahre Demut, ein zerbrochenes Herz und ein zerschlagener Geist allein werden von Gott angenommen werden. Und niemand kann wahre Demut vor Gott haben, wenn diese sich nicht vor anderen bezeugt. Nichts weniger als Reue, Bekenntnis und Aufgabe der Sünde kann von Gott akzeptiert werden. Z1.561.1 Teilen

Viele reiche Leute haben ihren Wohlstand durch unehrliche Geschäfte erlangt, indem sie sich Vorteile zum Nachteil ihrer armen Mitmenschen oder ihrer Geschwister verschaffen, und diese Männer brüsten sich ihres Scharfsinns und ihrer Schlauheit im Handel. Aber Gottes Fluch ruht auf jedem Dollar, der so erworben wurde und auf dem Zugewinn in ihren Händen. Als mir diese Dinge vor Augen geführt wurden, konnte ich das Gewicht der Aussage unseres Heilandes erkennen: „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.“ Markus 10,25. Diejenigen, denen es möglich ist, Eigentum zu erwerben, müssen ständig über sich wachen, andernfalls werden sie ihre Erwerbstüchtigkeit missbrauchen und nicht strikte Ehrlichkeit bewahren. Auf diese Weise fallen viele in Versuchung, übervorteilen, empfangen mehr für Dinge, als sie wert sind, und opfern die großzügigen, wohltätigen, edlen Grundsätze ihrer Menschenwürde für schmutzigen Gewinn. Z1.561.2 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass viele, die sich als Sabbathalter ausgeben, die Welt und die Dinge dieser Welt so lieben, dass sie durch ihren Geist und Einfluss verdorben sind. Das Göttliche ist aus ihrem Charakter gewichen und das Satanische hat sich eingeschlichen und sie umgestaltet, Satans Absichten zu dienen und Werkzeuge der Ungerechtigkeit zu werden. Im Gegensatz dazu wurden mir die fleißigen, aufrichtigen armen Männer gezeigt, die bereit sind, jenen zu helfen, die der Hilfe bedürfen, und die sich lieber selber durch ihre wohlhabenden Brüder übervorteilen lassen würden, als einen so knauserigen und erwerbstüchtigen Geist zu offenbaren, wie diese ihn zeigen; Männer, die ein reines Gewissen und Ehrlichkeit selbst in kleinen Dingen höher schätzen als Reichtum. Sie sind so willig, andern zu helfen und alles Gute zu tun, das in ihrer Macht steht, dass sie keinen Reichtum anhäufen können. Ihre irdischen Besitztümer nehmen nicht zu. Wenn es ein wohltätiges Unternehmen gibt, das Geld oder Arbeit erfordert, sind sie die Ersten, die sich dafür interessieren und einsetzen. Oftmals gehen sie weit über ihre wirklichen Möglichkeiten hinaus und berauben sich selbst notwendiger Dinge, um ihre wohltätigen Absichten durchzuführen. Z1.561.3 Teilen

562

Weil diese Männer sich nur weniger irdischer Schätze rühmen können, mögen sie als unzulänglich an Fähigkeit, Urteil und Weisheit betrachtet werden. Sie mögen als von wenig Wert angesehen werden, und ihr Einfluss mag bei Menschen nicht zählen. Wie aber betrachtet Gott diese armen, weisen Männer? Sie sind in seinen Augen kostbar, und obgleich ihr Schatz auf Erden nicht zunimmt, legen sie sich einen unverderblichen Schatz im Himmel an. Indem sie so handeln, offenbaren sie eine Weisheit, die weit jene der klugen, kalkulierenden, erwerbstüchtigen, bekenntlichen Christen übertrifft, und zwar um so viel, wie das Göttliche, das Gottähnliche, das Irdische, Fleischliche und Satanische übersteigt. Gott schätzt moralischen Wert. Ein von Übervorteilung unbefleckter christlicher Charakter, der Ruhe, Sanftmut und Demut besitzt, ist köstlicher in seinen Augen als das feinste Gold, als Goldstücke aus Ophir. Z1.562.1 Teilen

Wohlhabende Männer werden einer genaueren Prüfung unterzogen werden, als es je der Fall war. Wenn sie die Prüfung bestehen und die Makel ihres Charakters überwinden und als treue Haushalter Christi Gott das Seine geben, wird einst zu ihnen gesagt werden: „Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude!“ Matthäus 25,21. Z1.562.2 Teilen

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Dann wurde ich auf das Gleichnis vom ungerechten Haushalter hingewiesen: „Und ich sage euch auch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht. So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer will euch das Wahrhaftige vertrauen? Und so ihr in dem Fremden nicht treu seid, wer wird euch geben, was euer ist?“ Lukas 16,9-12. Z1.563.1 Teilen

Wenn Menschen versäumen, das Gott zurückzuerstatten, was er ihnen geliehen hat, um es zu seiner Verherrlichung anzuwenden und ihn dadurch berauben, werden sie einen völligen Fehlschlag erleiden. Er hat ihnen Mittel geliehen, die sie benützen können, indem sie keine Gelegenheit zum Gutestun versäumen, und so mögen sie ständig Schätze im Himmel anlegen. Wenn sie aber gleich dem Mann, der nur einen Zentner erhalten hatte, diesen vergraben, fürchtend, dass Gott die Zinsen ihres Zentners beanspruchen könnte, dann werden sie nicht nur die Zinsen verlieren, die schließlich dem treuen Haushalter zuerkannt werden, sondern auch das Kapital, das Gott ihnen anvertraute, um damit zu arbeiten. Weil sie Gott beraubt haben, haben sie keinen Schatz im Himmel angelegt, und ihren irdischen Schatz verlieren sie außerdem. Sie haben keine Wohnung auf Erden und keinen Freund im Himmel, um sie in die ewigen Wohnungen der Gerechten aufzunehmen. Z1.563.2 Teilen

Christus erklärt: „Kein Knecht kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott samt dem Mammon dienen.“ Lukas 16,13. Ihr könnt nicht Gott dienen und auch eurem Reichtum. „Das alles hörten die Pharisäer auch, und waren geizig, und spotteten sein.“ Lukas 16,14. Beachtet Christi Worte an sie: „Und er sprach zu ihnen: Ihr seid‘s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist unter den Menschen“, [das heißt Reichtum, der durch Unterdrückung, Betrug, Übervorteilung oder andere unehrliche Art erworben wurde], „das ist ein Gräuel vor Gott.“ Lukas 16,15. Dann stellt Christus zwei Charaktere dar, den reichen Mann, der mit Purpur und köstlicher Leinwand bekleidet war, der alle Tage herrlich und in Freuden lebte, und Lazarus, der arm und schrecklich anzusehen war, der nach den Brotkrümeln verlangte, die der Reiche verachtete. Unser Heiland zeigt, wie er die beiden einschätzt. Obgleich Lazarus sich in einer so beklagenswerten und armseligen Lage befand, besaß er doch wahren Glauben und echten moralischen Wert, welche Gott sah und von so großem Wert hielt, dass er diesen armen, verachteten Dulder nahm und in die höchste Stellung versetzte, während der geehrte, die Bequemlichkeit liebende Reiche von Gottes Gegenwart ausgeschlossen und in Elend und unaussprechliche Schmerzen gestürzt wurde. Gott würdigte die Reichtümer dieses wohlhabenden Mannes nicht, weil er keinen moralischen Wert besaß. Sein Charakter war wertlos. Seine Besitztümer waren keine Empfehlung für ihn noch hatten sie irgendeinen Einfluss, ihm Gottes Gunst zu sichern. Z1.563.3 Teilen

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Durch dieses Gleichnis wollte Christus seine Jünger lehren, dass sie den Wert eines Menschen nicht nach seinem Wohlstand noch nach Ehre einschätzen sollten, die ihnen von andern zuteil wurde. Solchem Kurs folgten die Pharisäer, die, während sie beides, Reichtum und weltliche Ehre besaßen, in Gottes Augen wertlos waren und von ihm verworfen wurden. Ja, mehr als dies, er stieß sie aus, weil sie ihm widerwärtig waren, denn es war kein sittlicher Wert noch ein gesunder Geist in ihnen. Sie waren verdorben, sündig und verabscheuungswürdig in seinen Augen. Der arme Mann, verachtet von seinen Mitmenschen und widerwärtig in ihren Augen, war wertvoll vor Gott, weil er moralische Gesundheit und Würde besaß, die ihn befähigten, in die Gesellschaft edler, heiliger Engel aufgenommen zu werden und ein Erbe Gottes und Miterbe Christi zu sein. Z1.564.1 Teilen

In des Apostel Paulus Befehl an Timotheus warnt er ihn vor einer Menschenklasse, welche die heilsame Lehre nicht leiden werden, sondern dem Reichtum eine verkehrte Wertschätzung beilegen. Er sagt: „So jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unsers Herrn Jesu Christi und bei der Lehre, die gemäß ist der Gottseligkeit, der ist aufgeblasen und weiß nichts, sondern hat die Seuche der Fragen und Wortkriege, aus welchen entspringt Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn. Schulgezänke solcher Menschen, die zerrüttete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die da meinen, Gottseligkeit sei ein Gewerbe. Tue dich von solchen! Es ist aber ein großer Gewinn, wer gottselig ist und lässet sich genügen. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genügen. Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel törichte und schädliche Lüste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Übels; das hat etliche gelüstet und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen.“ 1.Timotheus 6,3-12. „Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gern geben, behilflich seien, Schätze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige, dass sie ergreifen das wahre Leben.“ Verse 17-19. Z1.564.2 Teilen

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Paulus möchte in seinem Brief Timotheus die Notwendigkeit solcher Unterweisung einprägen, um die Täuschung abzuwenden, die so leicht die Reichen befällt, sich einzubilden, dass sie ihres Besitztums wegen den Armen überlegen seien, da sie Weisheit und Urteilskraft bewiesen haben, Reichtum zu erwerben — kurz gesagt, dass Gewinn Gottseligkeit bedeute. Dies ist eine furchtbare Täuschung. Wie wenige beachten die Ermahnung, die Paulus durch Timotheus den Reichen zukommen ließ! Wie viele schmeicheln sich selbst, dass ihre Erwerbstüchtigkeit Gottseligkeit bedeute! Paulus erklärt, dass es ein großer Gewinn ist, wenn jemand gottselig ist und sich genügen lässt. Obgleich Reiche ihr ganzes Leben dem einen Ziel widmen mögen, Reichtum zu erlangen, können sie, da sie bei ihrer Geburt nichts mit in die Welt brachten, auch bei ihrem Tod nichts mit hinausnehmen. Sie müssen sterben und alles zurücklassen, was sie so viel Arbeit gekostet hat. Sie haben alles aufs Spiel gesetzt, ihre ewigen Interessen, um dieses Eigentum zu erwerben, und haben beide Welten verloren. Z1.565.1 Teilen

566

Paulus zeigt, welche Risiken die Menschen eingehen, um reich zu werden. Aber viele sind fest entschlossen, reich zu sein. Dies ist ihr ganzes Studium, und in ihrem Eifer werden ewige Interessen übersehen. Sie sind von Satan verblendet und machen sich selbst glauben, es sei für gute Zwecke, weshalb sie nach diesem Gewinn trachten. Sie vergewaltigen ihr Gewissen, betrügen sich selbst und gieren fortwährend nach Reichtum. Solche „sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen“. Sie haben ihre edlen, erhabenen Grundsätze geopfert, ihren Glauben gegen Besitz eingetauscht, und, wenn sie nicht in ihrem Ziel enttäuscht wurden, so sind sie doch enttäuscht, nicht jenes Glücksgefühl erlangt zu haben, das sie sich von ihrem Reichtum erhofften. Sie sind im Netz verstrickt und von Sorge verwirrt. Sie haben sich zu Sklaven ihrer Habsucht gemacht und ihre Familien zur gleichen Sklaverei verurteilt; und die Vorteile, die sie erlangt haben, sind „viele Schmerzen“. „Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu genießen.“ 1.Timotheus 6,17. Menschen sollen ihre Reichtümer nicht anhäufen, ohne sie zu genießen, sich aller Bequemlichkeit des Lebens berauben und tatsächlich zu Sklaven zu werden, um ihren irdischen Schatz zu erlangen oder zu vergrößern. Z1.566.1 Teilen

Der Apostel Paulus zeigt den einzig rechten Gebrauch des Reichtums und gebietet Timotheus, den Reichen zu gebieten, Gutes zu tun, damit sie reich werden an guten Werken, bereit, mitzuteilen und auszustreuen. Indem sie so handeln, legen sie „sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige“, — und bezugnehmend auf das Ende der Zeit — „dass sie ergreifen das wahre Leben“. Die Lehren des Apostels Paulus sind in vollkommener Übereinstimmung mit den Worten Christi: „Und ich sage euch auch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.“ Lukas 16,9. Gottseligkeit vereint mit Genügsamkeit ist ein großer Gewinn. Hier ist das wahre Geheimnis des Glücklichseins und wahren Wohlergehens von Seele und Leib. Z1.566.2 Teilen

Kapitel 95: Der Wahrheit gehorchen
567

Lieber Bruder D, ich erkenne dein Angesicht unter verschiedenen anderen, die mir in einem Gesicht in Rochester, New York, am 25. Dezember 1865 gezeigt wurden. Ich sah, dass du weit zurück bist. Du bist davon überzeugt, dass wir die Wahrheit haben; doch hast du bis jetzt noch nicht ihren heiligenden Einfluss erfahren. Du bist nicht den Fußstapfen unseres Erlösers gefolgt, deshalb bist du unvorbereitet, zu wandeln, wie er gewandelt ist. Wenn du den Worten der Wahrheit lauschst, sagt dir dein Urteil, dass sie korrekt ist, es kann ihr nicht widersprochen werden. Aber sofort sagt das ungeheiligte Herz: „Das sind harte Worte, wer kann sie hören? Du gibst besser deine Bemühungen auf, Schritt mit dem Volke Gottes zu halten, denn fortwährend werden sich neue und fremdartige und prüfende Dinge erheben. Irgendwann wirst du anhalten müssen, dann tust du es am besten gleich, ehe du noch weitergehst.“ Z1.567.1 Teilen

Du kannst nicht einwilligen, die Wahrheit zu bekennen, ohne sie auszuleben. Du hast immer ein Leben bewundert, das mit dem Bekenntnis übereinstimmt. Mir wurde ein Buch gezeigt, worin dein Name neben vielen anderen geschrieben stand. Gegenüber deinem Namen war ein schwarzer Fleck. Du schautest darauf und sagtest: „Er kann niemals ausgetilgt werden.“ Jesus hielt seine verwundete Hand darüber und sagte: „Nur mein Blut kann ihn austilgen. Wenn du in Zukunft den Pfad demütigen Gehorsams wählen und dich allein auf die Verdienste meines Blutes verlassen willst, um deine vorherigen Übertretungen zu bedecken, werde ich diese austilgen und deine Sünden bedecken. Wählst du jedoch den Weg des Übertreters, dann musst du den Lohn der Übertreter einheimsen. Der Sünde Sold ist der Tod.“ Z1.567.2 Teilen

568

Ich sah, wie böse Engel dich umkreisten und deine Gedanken von Christo abwendig machen wollten. Sie wollten dich veranlassen, auf Gott als einen Gott der Gerechtigkeit zu schauen und seine Liebe, sein Erbarmen und die Gnade eines gekreuzigten Heilandes aus den Augen zu verlieren, der alle, die zu ihm kommen, bis zum Äußersten retten will. Der Engel sagte: „Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist.“ 1.Johannes 2,1. Z1.568.1 Teilen

Wenn du unter dem Druck geistiger Ängste stehst, wenn du auf die Einflüsterungen Satans hörst und murrst und klagst, wird ein dienender Engel beauftragt, dir den Beistand zu leisten, den du benötigst und die Sprache deines ungläubigen Geistes zum Schweigen zu bringen. Du misstraust Gott. Du glaubst nicht an seine Macht, dir bis zum Äußersten zu helfen. Du entehrst Gott durch diesen grausamen Unglauben und verursachst dir selbst viel unnötiges Leiden. Ich sah, wie himmlische Engel dich umschwebten, die bösen Engel vertrieben. Sie schauten mit Mitleid und Sorge auf dich und wiesen dich zum Himmel, auf die unverwelkliche Krone, und sagten: „Wer siegen will, muss kämpfen.“ Z1.568.2 Teilen

Obgleich du dich in Zweifel und Verwirrung befandest, hast du nicht gewagt, die Verbindung mit dem Volk, das Gottes Gebote hält, völlig abzubrechen. Aber du hast nicht alles um der Wahrheit willen aufgegeben. Du hast nicht deinem eigenen Ich und dem eigenen Willen entsagt. Du schreckst davor zurück, dich und alles was du hast, auf Gottes Altar zu legen, damit nicht etwa von dir gefordert werden könnte, ihm einen Teil dessen zu geben, das er dir geliehen hat. Die Engel des Himmels sind bekannt mit deinen Worten und Taten, ja selbst mit den Gedanken und Absichten des Herzens. Du, lieber Bruder, befürchtest, dass die Wahrheit dich zu viel kosten würde; aber das ist eine der Einflüsterungen Satans. Lass es alles kosten, was du besitzt, und es kostet nicht zu viel. Der erhaltene Wert, wenn er richtig eingeschätzt wird, ist von ewiger Bedeutung, ist unvergängliche Herrlichkeit. Wie wenig wird von uns gefordert! Wie gering ist das Opfer, das wir bringen können im Vergleich zu dem, das unser göttlicher Herr für uns brachte! Und doch kommt ein Geist des Murrens über dich wegen des Preises, den das ewige Leben kostet. Du und auch andere deiner Brüder in ... habt ernste Kämpfe mit dem großen Widersacher zu bestehen gehabt. Du hast den Kampf einige Male fast aufgegeben, aber der Einfluss deiner Frau und deiner ältesten Tochter hatte die Oberhand. Diese Glieder deiner Familie würden der Wahrheit von ganzem Herzen gehorchen, wenn sie nur durch deinen Einfluss gestärkt würden. Z1.568.3 Teilen

569

Deine Töchter betrachten dich als ihr Vorbild, denn sie denken, dass ihr Vater doch recht steht. Ihre Erlösung hängt in großem Maße von dem Kurs ab, den du einschlägst. Wenn du aufhörst, nach dem ewigen Leben zu streben, wirst du einen machtvollen Einfluss haben, deine Kinder mitzuziehen. Du wirst den Geist deiner treuen Frau niederringen, ihre Hoffnungen vernichten und ihren Halt am Leben verringern. Wie kannst du dem Umstand im Gericht begegnen, dass deine Untreue zu ihrem Untergang geführt hat? Z1.569.1 Teilen

Ich sah, dass du viele Male den Versuchungen Satans nachgegeben hast, dein Bestreben der Wahrheit zu folgen, aufzugeben. Der Versucher sagte dir, dass du bei bestem Bestreben nur einen Fehlschlag erleiden würdest, dass es dir mit all deinen Schwachheiten und Fehlern unmöglich wäre, ein Leben der Weihe zu führen. Es wurde mir gezeigt, dass deine Frau und deine älteste Tochter deine guten Engel waren, sich über dich sorgten und dich ermutigten, den machtvollen Einflüsterungen Satans in gewissem Maße zu widerstehen. Deine Liebe zu ihnen hat dich zu dem Versuch veranlasst, dich mit schwankendem Glauben an Gottes Verheißungen zu klammern. Satan wacht über dich, um dich zu überwinden, damit er über deinen Fall frohlocken kann. Jene, die Gottes Gesetz mit Füßen treten, werden durch dich in ihrer Empörung gestärkt. Es ist unmöglich für dich, stark zu sein, ehe du nicht einen entschiedenen Stand für die Wahrheit einnimmst. Z1.569.2 Teilen

Systematische Wohltätigkeit erscheint dir unnötig. Du übersiehst die Tatsache, dass sie von Gott eingesetzt wurde, dessen Weisheit nicht irrt. Diesen Plan verordnete er, um vor Verwirrung zu bewahren, und Geiz, Übervorteilung, Selbstsucht und Abgötterei vorzubeugen. Dies System sollte die Last erleichtern, aber mit gebührendem Gewicht auf allen ruhen. Die Erlösung des Menschen kostet viel, nämlich das Leben des Herrn der Herrlichkeit, welches er freiwillig dahingab, um den Menschen aus seiner Erniedrigung emporzuheben und ihn zum Erben der Welt zu erhöhen. Gott hat nun verordnet, dass der Mensch seinen Mitmenschen im großen Erlösungswerk helfen soll. Wer sich davon entschuldigt und unwillig ist, sich selbst zu verleugnen, damit andere auch an den himmlischen Segnungen teilhaben können, erweist sich als des zukünftigen Lebens unwürdig, nicht wert des himmlischen Schatzes, der ein so großes Opfer notwendig machte. Gott will keine unfreiwilligen Opfer, die erpresst werden müssen. Solche, die gründlich bekehrt sind und Gottes Werk schätzen, werden freudig das Wenige geben, das von ihnen gefordert wird, und es als Vorrecht erachten, geben zu dürfen. Z1.569.3 Teilen

570

Der Engel sagte: „Enthaltet euch von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten.“ 1.Petrus 2,11. Du bist über die Gesundheitsreform gestolpert. Sie erscheint dir als unnötiges Anhängsel an die Wahrheit. So ist es nicht, sie ist ein Teil der Wahrheit. Hier steht dir ein Werk bevor, das dich näher berührt und prüft als alles andere, das dir zu tun auferlegt wurde. Während du zögerst und dich zurückhältst und versäumst, die Segnung zu ergreifen, wie es dein Vorrecht wäre, erleidest du einen Verlust. Du strauchelst genau über die Segnung, die der Himmel dir in den Weg gestellt hat, um deinen Fortschritt weniger schwierig zu machen. Satan führt dir dies in abschreckendstem Licht vor, damit du gegen das ankämpfen möchtest, was dir zum größten Nutzen gereichen und das deiner körperlichen und geistlichen Gesundheit dienlich wäre. Vor allen Menschen wärest du derjenige, der Nutzen aus der Gesundheitsreform ziehen könnte. Die Wahrheit in jeder Einzelheit dieser Reform anzunehmen, wäre dir von größtem Vorteil. Du bist ein Mensch, dem eine sparsame Diät nur nützen kann. Du befandest dich in Gefahr, in jedem Augenblick einen Schlaganfall zu erleiden, wobei die Hälfte deines Körpers leblos würde. Die Verleugnung deines Appetits wäre dein Heil, aber du betrachtest es als eine große Entbehrung. Z1.570.1 Teilen

571

Der Grund, warum die heutige Jugend nicht mehr zur Religion neigt, ist darin zu suchen, dass ihre Erziehung fehlerhaft ist. Es ist nicht wahre Liebe, welche Eltern veranlasst, ihren Kindern zu gestatten, der Leidenschaft nachzugeben und die elterlichen Gebote ungestraft zu übertreten. „Das Bäumchen biegt sich, der Baum nicht mehr.“ Die Mutter sollte in ihrem Bemühen immer die Mithilfe des Vaters haben, den Charakter ihrer Kinder auf eine feste Grundlage zu stellen. Ein verliebter Vater sollte nicht seine Augen vor den Fehlern seiner Kinder verschließen, weil es nicht angenehm ist, Zucht anzuwenden. Ihr beide solltet eure Aufgabe fest in Angriff nehmen, nicht auf barsche Art, aber entschlossen, euren Kindern beizubringen, dass sie euch gehorchen müssen. Z1.571.1 Teilen

Ein Vater darf sich nicht wie ein Kind benehmen, das sich von Gefühlen leiten lässt. Er ist mit heiligen Banden an seine Familie gebunden. Jedes Familienglied findet in ihm den Mittelpunkt. Er ist das Band, das die Familie zusammenhält. Er ist der Gesetzgeber und illustriert durch sein männliches Verhalten die unbeugsamen Tugenden, Energie, Redlichkeit, Ehrenhaftigkeit und praktische Brauchbarkeit. Der Vater ist in gewissem Sinn der Priester des Haushalts, er legt das Morgen- und Abendopfer auf Gottes Altar, während die Frau und die Kinder sich im Gebet und Lobpreis mit ihm vereinen. In solch einem Haushalt wird Jesus verweilen, und durch seinen belebenden Einfluss wird der Eltern freudige Erklärung in Zukunft inmitten einer erhabenen Szene vernommen werden: „Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir der Herr gegeben hat.“ Jesaja 8,18. Gerettet, gerettet, für ewig gerettet! Frei von der Verderbnis, die in der Welt durch die Lust herrscht, und durch die Verdienste Christi zu Erben der Unsterblichkeit gemacht! Ich sah, dass nur wenige Väter ihre Verantwortlichkeit erkennen. Sie haben nicht gelernt, sich selbst zu beherrschen, und ehe sie die Lektion nicht gelernt haben, werden sie kaum ihre Kinder unter Kontrolle halten können. Völlige Selbstbeherrschung wird die Familie bezaubern. Wenn diese erlangt ist, ist ein gewaltiger Sieg errungen. Dann können sie ihre Kinder Selbstbeherrschung lehren. Z1.571.2 Teilen

572

Mein Herz ist über die Gemeinde in ... bekümmert, denn dort muss ein Werk geschehen. Gott möchte ein Volk an jenem Ort haben. Es gibt dort Material für eine gute Gemeinde. Doch muss beträchtliche Arbeit geleistet werden, die rauen Kanten zu beseitigen und die Glieder dahin zu bringen, dass sie alle vereint arbeiten und an einem Strang ziehen. Bisher ist es so gewesen, wenn ein Glied oder zwei es für notwendig hielten, sich zu erheben und vereint fester auf der erhöhten Plattform der Wahrheit zu stehen, dass andere sich nicht bemühten, mitzumachen. Satan flößte ihnen einen Geist der Rebellion ein, um jene zu entmutigen, die vorangehen möchten. Sie versteifen sich, wenn sie zur Mitarbeit gedrängt werden. Ein widerspenstiger Geist nimmt Besitz von einigen, und anstatt zu helfen, hindern sie. Einige wollen sich dem Hobel Gottes nicht unterwerfen. Wenn er sein Werk an ihnen verrichten will und die unebene Oberfläche berührt wird, beklagen sie sich über Härte und Strenge. Sie möchten aus Gottes Werkstatt entfliehen, dorthin, wo ihre Fehler nicht beunruhigt werden. Sie scheinen sich ihres Zustandes nicht bewusst zu sein. Aber ihre einzige Hoffnung besteht darin, dort zu bleiben, wo ihre Fehler im christlichen Charakter gesehen und geheilt werden. Z1.572.1 Teilen

Einige frönen der Esslust, welche wider die Seele streitet und ein fortwährendes Hindernis für ihr geistliches Wachstum bedeutet. Sie ertragen ständig ein anklagendes Gewissen, und wenn ihnen die deutlichen Wahrheiten vor Augen geführt werden, sind sie vorbereitet, sich gekränkt zu fühlen. Sie stehen unter Selbstverdammnis und empfinden, dass Themen speziell und vorsätzlich gewählt wurden, um sie persönlich zu treffen. Sie fühlen sich verletzt und beleidigt und ziehen sich von den Versammlungen der Heiligen zurück. Sie vermeiden die Zusammenkünfte, denn dann wird ihr Gewissen nicht so in Unruhe versetzt. Bald verlieren sie ihr Interesse an den Versammlungen und ihre Liebe zur Wahrheit. Reformieren sie sich nicht völlig, werden sie abfallen und ihre Stellung mit dem empörerischen Heer einnehmen, das unter dem schwarzen Banner Satans steht. Würden sie ihre fleischlichen Lüste kreuzigen, die wider die Seele streiten, könnten sie aus dem Wege gehen und sich da befinden, wo die Pfeile der Wahrheit sie nicht mehr treffen würden. Aber wenn sie der Esslust frönen und damit ihren Götzen dienen, machen sie sich direkt zur Zielscheibe für die Pfeile der Wahrheit, und wenn die Wahrheit auch immer gesprochen wird, müssen sie verwundet werden. Einige denken, sie könnten keine Reform durchführen und dass sie ihre Gesundheit preisgeben müssten, wenn sie Tee, Tabak und Fleischspeisen meiden würden. Dies ist eine Einflüsterung Satans. Gerade diese schädlichen Reizmittel untergraben die Konstitution und bereiten den Organismus für akute Krankheiten vor. Der heikle Mechanismus der Natur wird geschwächt, und die Festungen, die sie gegen Krankheit und vorzeitigen Verfall errichtet hat, werden niedergerungen. Z1.572.2 Teilen

573

Diejenigen, die eine Änderung vornehmen und diese unnatürlichen Reizmittel aufgeben, werden für eine Zeit lang ihren Verlust spüren und ohne sie beachtlich leiden, ebenso wie der Trunksüchtige, der an den Alkohol gebunden ist. Nimm ihm das berauschende Getränk weg, und er leidet schrecklich. Wenn er aber durchhält, wird er bald den schrecklichen Mangel überwinden. Die Natur wird ihm zu Hilfe kommen und auf dem Posten bleiben, bis die falsche Stütze durch eigene Kraft ersetzt ist. Einige haben die feinen Empfindungsnerven der Natur so gelähmt, dass es etwas Zeit beanspruchen wird, bis sie sich von dem Missbrauch erholt hat, den sie durch die sündigen Gewohnheiten des Menschen erlitten hat, dem Frönen eines angeeigneten, verdorbenen Appetits, der ihre Kräfte unterdrückt und geschwächt hat. Gebt der Natur eine Möglichkeit, und sie wird sich wieder erholen und ihre Aufgabe getreulich und gut verrichten. Der Gebrauch unnatürlicher Reizmittel ist der Gesundheit abträglich und hat einen betäubenden Einfluss auf das Gehirn und macht es unmöglich, ewige Dinge zu würdigen. Jene, die diesem Götzen huldigen, können das Heil nicht richtig schätzen, das Christus für sie durch ein Leben der Selbstverleugnung, fortwährenden Leidens und der Schande bewirkt hat, um schließlich sein sündloses Leben dahinzugeben und den Menschen vom Tode zu erretten. Z1.573.1 Teilen

Kapitel 96: Lebensversicherungen
574

Mir wurde gezeigt, dass Siebenten-Tags-Adventisten keine Lebensversicherung abschließen sollten. Dies ist ein Geschäftsabschluss mit einer weltlichen Einrichtung, den Gott nicht gutheißt. Wer sich in dieses Unternehmen einlässt, verbindet sich mit der Welt, während Gott sein Volk auffordert, von der Welt auszugehen und sich abzusondern. Der Engel sprach: „Christus hat euch durch die Hingabe seines Lebens erkauft. ‚Oder wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft; darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.‘ 1.Korinther 6,19.20. ‚Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott. Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in der Herrlichkeit.‘“ Kolosser 3,3.4. Hierin liegt die einzige „Lebensversicherung“, die der Himmel gutheißt. Z1.574.1 Teilen

Die Lebensversicherung ist ein weltliches Vorhaben, das unsere Brüder, die sich damit befassen, dazu führt, sich von der Einfachheit und Reinheit des Evangeliums zu entfernen. Jedes Abweichen aber verringert unseren Glauben und schwächt unsere geistliche Gesinnung. Der Engel sagte: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, dass ihr verkündigen sollt die Tugenden des, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht.“ 1.Petrus 2,9. Als ein Volk gehören wir in besonderem Sinne dem Herrn; Christus hat uns teuer erkauft. Engel Gottes, die sich durch große Stärke auszeichnen, umgeben uns. Kein Sperling fällt ohne den Willen unseres himmlischen Vaters zur Erde. Sogar die Haare unseres Hauptes sind gezählt. Gott hat für sein Volk Vorsorge getroffen. Er nimmt sich seiner Kinder in ganz besonderer Weise an. Deshalb sollten sie nicht an seiner Vorsehung zweifeln, indem sie sich an weltlichen Gepflogenheiten beteiligen. Z1.574.2 Teilen

Gott will, dass wir unsere Eigenart als sein Volk in aller Einfachheit und Frömmigkeit bewahren sollen. Wer sich in dieses weltliche Unternehmen einlässt, investiert darin Mittel, die Gott gehören und die er uns nur zum Nutzen des Werkes anvertraut hat. Doch nur wenige werden irgendeinen Gewinn aus einer Lebensversicherung erzielen können, ja, ohne den Segen Gottes wird selbst dieser Gewinn eher schaden als nützen. Wen Gott zu seinem Diener erwählt hat, der ist nicht berechtigt, Mittel, die ihm für Gottes Werk anvertraut worden sind, in die Reihen des Feindes fließen zu lassen. Z1.574.3 Teilen

575

Satan bemüht sich, Gottes auserwähltes Volk ständig durch allerlei Schliche von der intensiven Vorbereitung für die in naher Zukunft stattfindenden Ereignisse abzulenken. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Betrüger und geschickter Zauberer. Er umkleidet seine Pläne und Fallstricke mit einem Lichtmantel, den er dem Himmel abgesehen hat. Eva aß von der verbotenen Frucht, weil sie den Einflüsterungen Satans glaubte, der ihr dadurch ungewöhnliche Vorteile versprach. Satan veranlasst seine Mitarbeiter, die Aufmerksamkeit auf verschiedene Erfindungen, Patentrechte und andere Unternehmungen zu lenken, damit Siebenten-Tags-Adventisten, die sich auf der Jagd nach Reichtum befinden, in Versuchung geraten, ihr erliegen und sich selbst viel Kummer bereiten. Er ist wachsam und unaufhörlich tätig, um die Welt in seinen Bann zu ziehen. Durch die Mithilfe weltlich gesinnter Menschen unterhält er ständig eine prickelnde Betriebsamkeit, um die Unbedachtsamen, die angeblich der Wahrheit glauben, zu überrumpeln und mit den Weltmenschen zu vereinen. Augenlust sowie das Verlangen nach erregender und vergnüglicher Unterhaltung sind Versuchungen und Fallstricke für Gottes Volk. Satan hat viele feingesponnene, gefährliche Netze ausgeworfen, die wohl harmlos erscheinen, mit denen er aber in raffinierter Weise versucht, Gottes Volk zu betören. Da gibt es Revuen, Belustigungen, pseudowissenschaftliche Vorträge und eine endlose Mannigfaltigkeit von Unternehmen, die immer wieder auftauchen und darauf abzielen, dass das Volk Gottes die Welt und all ihre Dinge lieben lerne. Durch diese Verknüpfung mit der Welt wird der Glaube geschwächt, und die finanziellen Mittel, die im Werk der gegenwärtigen Wahrheit investiert werden sollten, wandern in die Reihen des Feindes. Geschickt leert Satan die Geldbörsen der Kinder Gottes; darum ruht auch das Missfallen des Herrn auf ihnen. Z1.575.1 Teilen

Kapitel 97: Verbreitet die Schriften
576

Es wurde mir gezeigt, dass wir nicht unsere Pflicht in der unentgeltlichen Verbreitung kleiner Schriften tun. Es gibt viele aufrichtige Seelen, die allein durch dieses Mittel veranlasst werden könnten, die Wahrheit anzunehmen. Wenn auf jedem dieser Flugblätter eine Anzeige unserer Literatur und ihrer Bezugsquelle angegeben wäre, würde dies die Verbreitung unserer größeren Zeitschriften wie den Review, Instructor und Reformer fördern. Z1.576.1 Teilen

Diese kleinen Traktate mit vier, acht oder sechzehn Seiten können um eine Kleinigkeit von einem Fond gedruckt werden, der durch Spenden von denen unterhalten wird, denen das Werk am Herzen liegt. Wenn ihr einem Freund schreibt, könnt ihr eine oder mehrere Flugschriften beifügen, ohne dass das Porto sich erhöht. Wenn ihr im Zug, auf dem Schiff oder auf der Bahnstation Personen begegnet, die ein offenes Ohr zu haben scheinen, könnt ihr ihnen ein Traktat aushändigen. Diese Traktate sollten zu dieser Zeit nicht unterschiedslos wie die Blätter im Herbst ausgestreut werden, sondern sollten verständig und umsonst denen ausgehändigt werden, von denen man annehmen kann, dass sie dieselben schätzen. Auf diese Weise werden unsere Literatur und unsere Verlage auf eine Art und Weise bekannt werden, die viel Gutes bewirken wird. Z1.576.2 Teilen

Kapitel 98: Der Health Reformer [eine amerikanische Gesundheitsschrift]

Die Leute kommen aus Mangel an Erkenntnis um. Der Apostel sagt: „Reichet dar in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis“. 2.Petrus 1,5. Nachdem wir den Glauben an das Evangelium angenommen haben, besteht unsere erste Aufgabe darin, Tugenden und reine Grundsätze zu entwickeln und dadurch Gemüt und Herz für den Empfang wahrer Erkenntnis zu reinigen. Die Menschen sind von Krankheiten aller Art befallen, und doch scheinen sie willig zu sein, in Unwissenheit über jene Mittel zu beharren, die ihnen helfen könnten, und zu wissen was sie tun müssen, um Krankheit zu vermeiden. Z1.576.3 Teilen

577

Mit der Gründung der Gesundheitsanstalt war es Gottes Absicht, dass Erkenntnis nicht nur den vergleichsweise Wenigen mitgeteilt werden sollte, die sie besuchten, sondern dass viele in der häuslichen Behandlung von Krankheiten unterwiesen würden. Der Health Reformer ist das Werkzeug, durch welches den Leuten Lichtstrahlen vermittelt werden sollen. Es soll die beste Gesundheitszeitschrift in unserem Land sein. Er muss den Bedürfnissen der gewöhnlichen Leute angepasst sein, bereit, alle vernünftigen Fragen zu beantworten und die ersten Grundsätze der Naturgesetze zu erläutern, zu zeigen, wie man ihnen gehorchen und die Gesundheit erhalten kann. Das große Ziel, das bei der Herausgabe einer solchen Zeitschrift im Auge behalten werden muss, sollte sein, dem leidenden Volk Gottes zu helfen. Die gewöhnlichen Leute, besonders die Armen, die die Einrichtungen nicht aufsuchen können, müssen durch den Health Reformer erreicht und belehrt werden. Z1.577.1 Teilen

Kapitel 99: Die Gesundheitsanstalt

Im Gesicht, das mir am 25. Dezember 1865 gegeben wurde, sah ich, dass die Gesundheitsreform ein großes Unternehmen ist, das eng mit der gegenwärtigen Wahrheit verbunden ist. Die Siebenten-Tags-Adventisten sollten ein Heim für die Kranken haben, wo sie behandelt werden und auch lernen können, wie sie für sich selbst sorgen und Krankheiten vermeiden können. Ich sah, dass unsere Geschwister betreffs dieses Gegenstandes nicht in Gleichgültigkeit beharren und es den Wohlhabenden unter uns überlassen sollten, die weltlichen Kuranstalten in unserem Land aufzusuchen, um ihre Gesundheit durch Wasseranwendungen wiederherzustellen. Dort würden sie eher Widerstand als Sympathie mit ihren Ansichten über den religiösen Glauben antreffen. Diejenigen, die durch Krankheit eingeschränkt sind, leiden nicht nur unter Mangel an körperlicher, sondern auch geistiger und moralischer Stärke. Und leidende, gewissenhafte Sabbathalter können nicht viel Nutzen erhalten, wo sie fortwährend auf der Hut sein müssen, um nicht Kompromisse betreffs ihres Glaubens einzugehen und ihr Bekenntnis zu entehren, als andrerseits an einer Einrichtung, wo die Ärzte und Leiter mit den Wahrheiten der dritten Engelsbotschaft übereinstimmen. Z1.577.2 Teilen

578

Wenn Personen, die viel unter ihrer Krankheit gelitten haben, durch ein vernünftiges Behandlungssystem, das aus Wasseranwendungen, gesunder Nahrung, angemessenen Perioden von Ruhe und Bewegung und dem Nutzen frischer Luft besteht, Besserung erfahren, sind sie oft zu der Schlussfolgerung geneigt, dass jene, die sie erfolgreich behandelt haben, betreffs ihres religiösen Glaubens recht stehen, oder dass sie wenigstens nicht weit von der Wahrheit abirren. Wenn es unseren Geschwistern überlassen bleibt, jene Anstalten aufzusuchen, deren Ärzte verdorbenen Religionen anhängen, sind sie in Gefahr, verführt zu werden. Ich sah damals (1865), dass die Einrichtung in ... die beste in den Vereinigten Staaten war. Was die Behandlung von Kranken anbelangt, haben sie ein großes und gutes Werk verrichtet. Aber sie drängen ihre Patienten zum Tanz und Kartenspiel und befürworten Theaterbesuche und solche Stätten weltlicher Vergnügungen, was in direktem Widerspruch zu den Lehren Christi und der Apostel steht. Z1.578.1 Teilen

Diejenigen, die in unserer Gesundheitseinrichtung in Battle Creek beschäftigt sind, sollten wissen, dass sie ein wichtiges und feierliches Werk verrichten. In keiner Weise sollten sie die Ärzte der Einrichtung in ... nachahmen, was Religion und Vergnügungen anbetrifft. Doch ich sah, dass die Gefahr vorhanden ist, sie in manchen Dingen nachzuahmen und den heiligen Charakter dieses großen Werkes aus den Augen zu verlieren. Und sollten jene, die mit diesem Unternehmen verbunden sind, aufhören, ihre Arbeit von einem erhabenen religiösen Standpunkt aus zu betrachten und die erhabenen Grundsätze der gegenwärtigen Wahrheit aufgeben, um nach der Theorie und der Praxis derer zu handeln, welche solche Einrichtungen verwalten, wo die Kranken lediglich zur Wiederherstellung der Gesundheit behandelt werden, dann würde Gottes besonderer Segen nicht in größerem Maße auf unserer Anstalt ruhen, als auf jenen Einrichtungen, wo verdorbene Theorien gelehrt und gehandhabt werden. Z1.578.2 Teilen

579

Ich sah, dass es nicht möglich sein wird, ein sehr umfassendes Werk in kurzer Zeit zu verrichten. Es würde auch nicht einfach sein, Ärzte zu finden, die Gottes Billigung haben und die harmonisch, uneigennützig und eifrig zum Besten der leidenden Menschheit zusammenarbeiten. Es sollte immer im Vordergrund stehen und als oberstes Ziel betrachtet werden, dass durch dieses Werkzeug nicht nur die Gesundheit, sondern ebenso Vollkommenheit und der Geist der Heiligkeit erlangt werden soll, die zu erlangen einem kranken Körper und Geist unmöglich ist. Dieses Ziel kann niemals erreicht werden, wenn die Sache nur vom Blickwinkel eines Weltmenschen aus betrachtet wird. Gott wird Männer erwecken und sie befähigen, das Werk in Angriff zu nehmen, nicht nur als Ärzte für den Körper, sondern auch für die sündenkranke Seele, als geistliche Väter für die Jungen und Unerfahrenen. Z1.579.1 Teilen

Es wurde mir gezeigt, dass die Haltung von Doktor E bezüglich der Vergnügungen verkehrt war, und dass seine Ansichten von körperlicher Bewegung nicht in jeder Hinsicht korrekt waren. Die Vergnügungen, die er zur Wiederherstellung der Gesundheit empfahl, schadeten eher in vielen Fällen, als dass sie in einem Fall halfen. Er hat körperliche Arbeit für Kranke verurteilt, und die Lehre hat sich in vielen Fällen zum großen Nachteil erwiesen. Solch geistige Anspannung wie Kartenspiel, Schach und dergleichen erregt und ermüdet das Gehirn und behindert die Wiederherstellung, während leichte und angenehme körperliche Arbeit die Zeit vertreibt, die Zirkulation anregt, das Gehirn entlastet und stärkt und sich als entschiedener Nutzen für die Gesundheit erweist. Nimmst du dem Kranken aber eine jede solche Beschäftigung, wird er ruhelos, und angeregt von einer krankhaften Einbildung betrachtet er seinen Fall als viel schlimmer, als er wirklich ist, was zum Wahn führen kann. Z1.579.2 Teilen

Seit Jahren wurde mir von Zeit zu Zeit vorgeführt, dass Kranke belehrt werden sollten, wie verkehrt es ist, sich aller körperlicher Arbeit zu entziehen, um die Gesundheit wiederherzustellen. Dadurch wird der Wille lahm gelegt, das Blut fließt nur träge durch den Körper und wird immer unreiner. Wo ein Patient in Gefahr ist, seinen Fall für schlimmer anzusehen, als er wirklich ist, wird Untätigkeit mit Sicherheit zu sehr unglücklichen Resultaten führen. Seinem Fall angemessene Arbeit wird dem Kranken die Gewissheit geben, dass er nicht völlig unbrauchbar in der Welt ist, sondern dass er wenigstens noch von etwas Nutzen ist. Dies wird ihm Befriedigung verschaffen, ihm Mut verleihen und Kräfte vermitteln, was unnützem geistigen Zeitvertreib niemals möglich wäre. Z1.579.3 Teilen

580

Die Ansicht, dass solche, die ihre körperlichen und geistigen Kräfte missbraucht haben oder die geistig oder körperlich zusammengebrochen sind, sich völlig der Tätigkeit enthalten sollten, um die Gesundheit zurückzugewinnen, ist ein großer Irrtum. In nur wenigen Fällen mag völlige Ruhe für eine kurze Zeit notwendig sein, aber das ist selten der Fall. Oft wäre der Wechsel zu groß. Die durch geistige Anstrengung zusammengebrochen sind, sollten ermüdendes Nachdenken unterlassen. Sie jedoch zu lehren, dass es verkehrt, ja gefährlich sei, ihre geistigen Kräfte überhaupt zu beanspruchen, verführt sie nur zu der Ansicht, ihr Zustand sei schlimmer, als er wirklich ist. Sie werden dadurch nur noch nervöser und verursachen jenen, die sie versorgen müssen, nur Schwierigkeiten und Ärgernis. Bei diesem Gemütszustand steht ihre Gesundung wirklich in Frage. Z1.580.1 Teilen

Diejenigen, die durch übermäßige und schwere Arbeit zusammengebrochen sind, brauchen weniger Arbeit, und nur solche, die leicht und angenehm ist. Doch sie völlig von aller Arbeit und Bewegung auszuschließen, würde sich in vielen Fällen als Ruin für sie erweisen. Der Wille geht Hand in Hand mit ihrer Betätigung, und solche, die an Arbeit gewöhnt sind, würden sich als Maschinen betrachten, die von Ärzten und Pflegern gehandhabt werden, und die Einbildung würde krankhafte Formen annehmen. Untätigkeit wäre für solche Menschen der größte Fluch. Ihre Kräfte werden so eingeschläfert, dass es für sie unmöglich ist, Krankheit und Schwäche zu überwinden, was doch zur Wiederherstellung der Gesundheit so wesentlich wäre. Z1.580.2 Teilen

581

Bezüglich Übungen und Vergnügungen hat Doktor E einen großen Fehler gemacht, und einen noch schwerwiegenderen in seinen Lehren betreffs religiöser Erfahrung und religiöser Erregung. Die Religion der Bibel schadet weder der Gesundheit des Körpers noch des Geistes. Der erhebende Einfluss des Geistes Gottes ist das beste Heilmittel für den Kranken. Der Himmel bedeutet Gesundheit, und je völliger der himmlische Einfluss verspürt wird, desto sicherer ist die Erholung des gläubigen Kranken. Der Einfluss solcher Ansichten, die Doktor E vertritt, hat im gewissen Maße auch uns als Volk erreicht. Sabbathaltende Gesundheitsreformer müssen von allen solchen Ansichten frei sein. Jede wahre und wirkliche Reform wird uns näher zu Gott und zum Himmel bringen, näher zu Jesu, und wird unsere Erkenntnis geistlicher Dinge vermehren und in uns die Heiligkeit christlicher Erfahrung vertiefen. Z1.581.1 Teilen

Es ist wahr, dass es unnüchterne Gemüter gibt, die sich ein Fasten auferlegen, das in der Schrift nicht gelehrt wird, und Gebet und Entbehrungen von Ruhe und Schlaf, die Gott nie gefordert hat. Solche Menschen werden in ihren selbstgewählten Handlungen der Gerechtigkeit weder gesegnet noch unterstützt. Sie haben eine pharisäische Religion, die nicht in Christo ihren Ursprung hat, sondern in ihnen selbst. Zu ihrer Erlösung vertrauen sie auf ihre guten Werke, umsonst hoffend, den Himmel durch ihre verdienstlichen Werke zu erlangen, anstatt sich, wie jeder Sünder es tun sollte, auf die Verdienste eines gekreuzigten, auferstandenen und erhöhten Heilandes zu verlassen. Diese Menschenklasse muss ja kränkeln. Aber Christus und wahre Frömmigkeit bedeuten Gesundheit für den Körper und Kraft für die Seele. Z1.581.2 Teilen

Gebt den Kranken etwas zu tun, anstatt ihre Gedanken mit unnützen Spielen zu beschäftigen, die sie in ihrer eigenen Wertschätzung herabwürdigen und zu dem Gedanken verführen, ihr Leben sei nutzlos. Erhaltet die Willenskraft wach, denn der geweckte und richtig geleitete Wille beruhigt stark die Nerven. Kranke sind viel glücklicher, wenn sie beschäftigt sind, und ihre Wiederherstellung kann leichter bewirkt werden. Z1.581.3 Teilen

Ich sah, dass der größte Fluch, der je über meinen Mann und Schwester F kam, in den Unterweisungen bestand, die sie in ... erhielten, dass sie untätig bleiben müssten, um sich erholen zu können. Die Einbildungskraft beider war krankhaft, und ihre Untätigkeit führte zu dem Gedanken und Gefühl, körperliche Übung sei für Gesundheit und Leben gefährlich, besonders dann, wenn sie dadurch ermüdet würden. Der Mechanismus des Körpersystems, so selten in Bewegung gebracht, verlor seine Elastizität und Kraft, so dass, wenn sie sich bewegten, ihre Gelenke steif und ihre Muskeln schwach waren. Jede Bewegung machte große Mühe und verursachte Schmerzen. Doch gerade diese Müdigkeit würde sich als ein Segen erwiesen haben, wenn sie, trotz ihrer Gefühle und unliebsamen Symptome, ihrer Neigung zur Untätigkeit mit Ausdauer widerstanden hätten. Z1.581.4 Teilen

582

Ich sah, dass es für Schwester F weit besser sein würde, bei ihrer Familie zu sein und die Verantwortung zu fühlen, die auf ihr ruht. Dies würde ihre schlafenden Kräfte zu neuem Leben erwecken. Es wurde mir gezeigt, dass der zerrissene Zustand dieser lieben Familie während ihres Aufenthalts in ... für die Erziehung und Heranbildung ihrer Kinder sehr ungünstig war. Zu ihrem eigenen Besten sollten diese Kinder lernen, die Verantwortung für häusliche Arbeiten zu übernehmen. Sie sollten fühlen, dass gewisse Lasten des Lebens auf ihnen ruhen. Die Mutter, die mit der Erziehung und Unterweisung ihrer Kinder beschäftigt ist, verrichtet genau das Werk, das Gott ihr zugewiesen hat, und zu dem sie durch seine Gnade in Erhörung von Gebeten wiederhergestellt wurde. Während sie ermüdende Arbeit vermeiden sollte, darf sie keinesfalls völlig untätig bleiben. Z1.582.1 Teilen

Als mir das Gesicht in Rochester, New York, gegeben wurde, sah ich, dass es für diese Eltern und Kinder weit besser wäre, unter sich zu sein. Die Kinder sollten einen Teil der Familienaufgaben übernehmen und dadurch eine wertvolle Erfahrung erlangen, die auf keine andere Weise erworben werden kann. Das Leben in ... oder an irgendeinem andern Ort, wo Mutter und Kinder von Wärtern und Helfern umgeben sind, ist von größtem Nachteil für alle. Jesus lädt Schwester F ein, Ruhe in ihm zu finden und zu einem gesunden Gemütszustand zurückzufinden, indem sie bei himmlischen Dingen verweilt und ernstlich bemüht ist, ihre kleine Herde in der Zucht und Vermahnung zum Herrn aufzuziehen. Auf diese Weise kann sie ihren Mann unterstützen, indem sie ihn von dem Gefühl befreit, ihr seine ganze Aufmerksamkeit, Fürsorge und Sympathie widmen zu müssen. Z1.582.2 Teilen

583

Was den Umfang der Einrichtung der Gesundheitsanstalt in Battle Creek anbelangt, wurde mir gezeigt, wie bereits gesagt, dass wir eine solche Einrichtung haben sollten, und dass sie zu Anfang klein sein und dann vorsichtig erweitert werden sollte, wenn gute Ärzte und Hilfskräfte sowie Geld beschafft werden könnten, und dem angemessen, was die Bedürfnisse der Kranken erfordern. All das sollte in strikter Übereinstimmung mit den Grundsätzen und dem demütigen Geist der dritten Engelsbotschaft gehandhabt werden. Als ich die großen Kalkulationen sah, die übereilt von jenen veranlasst wurden, welche die Leitung dieses Werkes übernahmen, fühlte ich mich alarmiert, und in vielen Privatgesprächen und in Briefen habe ich diese Brüder gewarnt, Vorsicht walten zu lassen. Meine Gründe dafür waren, dass es ohne Gottes besonderen Segen mancherlei Wege gibt, um dieses Unternehmen, wenigstens für eine Zeit lang in seinem Fortschritt zu hindern, wovon jeder einzelne der Anstalt abträglich und dem Werk zum Schaden sein könnte. Sollten die Ärzte versagen und entweder durch Krankheit, Tod oder andere Ursachen verhindert werden, ihren Mann zu stehen, würde das Werk zum Stillstand gebracht, bis andere gefunden wären, um sie zu ersetzen. Würde nicht genug Geld eingehen, während umfangreiche Gebäude im Entstehen sind, käme das Werk zum Stillstand. Das Kapital würde sinken und die Gönner und Förderer des Werkes würden entmutigt. Es könnte auch sein, dass die Patienten ausblieben, um die Betten zu belegen, was einen Mangel an Mitteln zur Folge hätte, augenblickliche Ausgaben zu begleichen. Wenn alle Anstrengungen in jeder Abteilung korrekt und einsichtsvoll durchgeführt werden, und wenn Gottes Segen sie begleitet, wird die Einrichtung sich als ein glorreicher Erfolg erweisen, während ein einziger Fehler in irgendeiner Richtung früher oder später zu großer Einbuße führen könnte. Es darf nicht vergessen werden, dass von den vielen gesundheitlichen Einrichtungen, die während der letzten fünfundzwanzig Jahre in den Vereinigten Staaten gegründet wurden, sich nur wenige bis heute halten konnten. Z1.583.1 Teilen

584

Ich habe öffentlich an unsere Brüder appelliert, dass von uns eine Anstalt gegründet werden soll, und ich habe Doktor F als den Mann empfohlen, der nach Gottes Vorsehung eine Erfahrung erlangt hat, als Arzt zu dienen. Dies habe ich gesagt, da Gott es mir gezeigt hat. Wenn nötig, würde ich alles Gesagte ohne Zögern wiederholen. Ich habe keinen Wunsch, auch nur einen Satz von dem, was ich gesagt oder geschrieben habe, zurückzunehmen. Das Werk ist von Gott und muss mit fester, doch behutsamer Hand durchgeführt werden. Z1.584.1 Teilen

Die Gesundheitsreform ist eng mit dem Werk der dritten Engelsbotschaft verbunden, ist aber nicht die Botschaft selbst. Unsere Prediger sollten die Gesundheitsreform lehren, sie aber nicht zum Hauptthema erheben, um den Platz der Botschaft selbst einzunehmen. Ihr Platz befindet sich unter jenen Gegenständen, die das Vorbereitungswerk durchführen, um den Ereignissen begegnen zu können, die durch die Botschaft ins Blickfeld gerückt werden. Unter diesen nimmt sie eine hervorragende Stellung ein. Wir sollten jede Reform mit Eifer in Angriff nehmen, aber vermeiden, den Anschein zu erwecken, als neigten wir zum Fanatismus. Unsere Geschwister sollten finanzielle Mittel bereitstellen, um den Bedürfnissen einer wachsenden Gesundheitseinrichtung unter uns abzuhelfen, so wie sie dazu imstande sind, ohne jedoch weniger für andere Bedürfnisse des Werkes zu geben. Lasst die Gesundheitsreform und die Gesundheitsanstalt unter uns wachsen, wie andere würdige Unternehmungen gewachsen sind, während wir unsere schwache Kraft in der Vergangenheit in Betracht ziehen und unsere größere Fähigkeit, jetzt in einer kurzen Zeitperiode viel zu tun. Lasst die Gesundheitseinrichtung wachsen, wie andere Unternehmungen unter uns gewachsen sind, so rasch wie es uns möglich ist, ohne andere Zweige des großen Werkes zu benachteiligen, die von gleicher oder größerer Wichtigkeit in dieser Zeit sind. Würde ein Bruder einen Großteil seines Beitrags, ganz gleich, ob es sich um viel oder um wenig handelt, in die Gesundheitsanstalt investieren, wodurch er unfähig würde, andere Unternehmungen in dem Maße zu unterstützen, wie er es andernfalls getan hätte, so wäre das verkehrt. Und überhaupt nichts zu tun wäre ein ebenso großes Unrecht. Immer, wenn ein ernster Aufruf an unsere Geschwister ergeht, die Anstalt zu unterstützen, sollte man Vorsicht walten lassen, andere Zweige des Werkes nicht zu berauben. Besonders vorsichtig sollte man mit den freigebigen Armen umgehen. Einige schwache arme Männer mit Familien, die kein eigenes Heim besitzen und die zu arm sind, um in die Anstalt zu gehen, um sich dort behandeln zu lassen, haben ein Fünftel bis zu einem Drittel ihres Besitzes der Anstalt zur Verfügung gestellt. Das ist verkehrt. Einige Brüder und Schwestern haben einige Aktien erworben, wogegen sie keine haben sollten. Sie sollten die Einrichtung für eine kurze Zeit aufsuchen dürfen, während ihr Aufenthalt ganz oder teilweise von einem Wohltätigkeitsfond bezahlt wird. Ich sehe keine Weisheit darin, große Kalkulationen für die Zukunft zu machen und jene leiden zu lassen, die jetzt der Hilfe bedürfen. Geht nicht rascher voran, Brüder, als Gottes unmissverständliche Vorsehung den Weg vor euch öffnet. Z1.584.2 Teilen

585

Die Gesundheitsreform ist ein Zweig des besonderen Werkes Gottes zum Nutzen seines Volkes. Ich sah, dass innerhalb einer Anstalt, die unter uns errichtet wird, die größte Gefahr darin besteht, wenn ihre Verwalter vom Geist der gegenwärtigen Wahrheit und der Einfachheit abweichen, die stets Christi Jünger kennzeichnen sollte. Mir wurde eine Warnung gegeben gegen die Herabsetzung des Maßstabes der Wahrheit in irgendeiner Weise in einer solchen Einrichtung, um den Empfindungen von Ungläubigen entgegenzukommen und dadurch ihre Gönnerschaft zu gewinnen. Das große Ziel, Ungläubige in der Anstalt zu behandeln, besteht darin, sie zur Annahme der Wahrheit zu führen. Wenn der Standard erniedrigt wird, bekommen sie den Eindruck, dass die Wahrheit nur von geringer Wichtigkeit ist, und sie werden mit einem Gemütszustand nach Hause zurückkehren, schwerer erreichbar als zuvor. Z1.585.1 Teilen

Aber das größte Übel, welches das Resultat einer solchen Handlungsweise wäre, würde der Einfluss sein, der auf die armen, leidenden, gläubigen Patienten ausgeübt wird, was das Werk im Allgemeinen treffen würde. Sie wurden gelehrt, auf die Macht des Gebets zu vertrauen, und viele von ihnen sind sehr betrübt, weil Gebete jetzt nicht mehr so völlig beantwortet werden. Ich sah, dass der Grund, weshalb Gott die Gebete seiner Diener für die Kranken nicht völliger unter uns erhört, darin besteht, dass er dadurch nicht verherrlicht werden könnte, weil sie die Gesundheitsgesetze übertreten. Und ich sah auch, dass er beabsichtigte, durch die Gesundheitsreform und die Gesundheitsanstalt den Weg vorzubereiten, damit das Gebet des Glaubens völlig beantwortet werden kann. Glaube und gute Werke müssen in der Wiederherstellung der Leidenden unter uns Hand in Hand gehen, damit sie jetzt Gott verherrlichen und beim Kommen Christi gerettet werden. Möge Gott verhüten, dass diese Kranken enttäuscht und bekümmert werden, wenn sie herausfinden müssen, dass die Verwalter der Einrichtung nach weltlichen Prinzipien handeln, anstatt mit der Behandlung die Segnungen und Tugenden fürsorglicher Väter und Mütter in Israel zu verbinden. Z1.585.2 Teilen

586

Niemand sollte auf den Gedanken kommen, dass die Gesundheitsanstalt eine Stätte ist, wo man hingeht, um durchs Gebet des Glaubens geheilt zu werden. Das ist der Ort, wo man durch Behandlung und rechte Lebensgewohnheiten von Krankheiten genesen und lernen soll, wie Krankheiten vermieden werden können. Und doch gibt es andrerseits keinen Ort unter dem Himmel, wo mehr beruhigende, mitfühlsame Gebete von Männern und Frauen der Hingabe und des Glaubens dargebracht werden sollten, wie an einer solchen Einrichtung. Jene, die mit der Behandlung der Kranken zu tun haben, sollten ihrer wichtigen Aufgabe mit starkem Vertrauen zu Gott mit der Bitte nachkommen, dass sein Segen die Mittel begleiten möge, die er gnadenvoll vorgesehen hat und worauf er unsere Aufmerksamkeit als Volk gelenkt hat, solche wie reine Luft, Reinlichkeit, gesunde Ernährung, angemessene Perioden von Arbeit und Ruhe und Wasseranwendungen. Neben diesem wichtigen und feierlichen Werk sollten sie keine egoistischen Interessen hegen. Angemessen für die körperlichen und geistlichen Belange der kranken Kinder Gottes zu sorgen, die sich ihnen mit beinahe unbegrenztem Vertrauen und unter großen finanziellen Auslagen anvertraut haben, erfordert ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Niemand besitzt soviel Verstand oder ist so geschickt, dass das Werk nicht unvollkommen wäre, selbst wenn er sein Bestes gegeben hat. Z1.586.1 Teilen

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Lasst diejenigen, denen die körperliche und zum großen Teil auch geistliche Fürsorge der kranken Kinder Gottes übertragen ist, sich davor hüten, durch weltliche Politik oder persönliche Interessen oder den Wunsch, an einem großen und volkstümlichen Werk teilzunehmen, Gottes Zorn über sich zu bringen und diesen Zweig des Werkes herabzuwürdigen. Sie dürfen sich nicht nur auf ihre Geschicklichkeit verlassen. Wenn der Segen Gottes, anstatt sein finsterer Blick, auf der Anstalt ruht, werden Engel Patienten, Helfer und Ärzte begleiten und ihnen bei der Wiederherstellung helfen, so dass am Ende Gott die Ehre gegeben wird, anstatt schwachen, kurzsichtigen Menschen. Würden diese Männer gemäß weltlicher Politik handeln und sich überheben und sagen: „Meine Kraft und die Kraft meiner Hände hat dies zuwege gebracht“, dann würde Gott sie dahingeben, so dass sie in ihrer Unzulänglichkeit an Erkenntnis, Erfahrung und Vorteilen weit hinter anderen Anstalten zurückblieben. Sie könnten dann nicht die Hälfte von dem verrichten, was andere Einrichtungen tun. Z1.587.1 Teilen

Ich sah, welchen Nutzen die Arbeit an der frischen Luft für solche bedeutet, die von schwacher Vitalität sind und die unter schlechter Blutzirkulation leiden, was besonders Frauen betrifft, die durch fast ausschließliche Arbeit innerhalb des Hauses in diesen Zustand geraten sind. Ihr Blut ist aus Mangel an frischer Luft und Bewegung verunreinigt. Anstatt diese Personen durch Zerstreuungen innerhalb der Räume zu halten, sollte Vorsorge für Beschäftigung an der frischen Luft getroffen werden. Ich sah, dass mit der Anstalt umfangreiche Anlagen verbunden sein sollten, verschönt durch Blumenbeete und bepflanzt mit Gemüse und Obst. Hier können die Schwachen stundenweise Beschäftigung finden, die ihrem Zustand und ihren Umständen angepasst ist. Diese Anlagen sollten unter der Fürsorge eines erfahrenen Gärtners stehen, der allen Anleitung geben kann, die etwas tun möchten, damit dies ordentlich und geschmackvoll geschieht. Z1.587.2 Teilen

Das Verhältnis, in dem ich zu diesem Werk stehe, macht erforderlich, dass ich meine Ansichten klar zum Ausdruck bringe. Ich spreche offen und wähle dieses Mittel, alle anzusprechen, die daran interessiert sind. Was im Zeugnis Nr. 11 bezüglich der Gesundheitsanstalt erschien, hätte nicht veröffentlicht werden sollen, ehe ich nicht alles niederschreiben konnte, was mir diesbezüglich gezeigt wurde. Meine Absicht war, in Nr. 11 nichts über diesen Gegenstand zu sagen und das ganze Manuskript für jenes Zeugnis von Ottawa County, wo ich gerade arbeitete, an das Büro in Battle Creek zu senden. Ich erklärte, dass es mein Wunsch sei, dass dieses kleine Werk rasch fertig gestellt werden sollte, da es sehr benötigt wird, so bald es mir möglich sein würde, Nr. 12 zu schreiben. Darin wollte ich offen und ausführlich über die Anstalt sprechen. Die Brüder in Battle Creek, die besonders an der Einrichtung interessiert waren, wussten, dass mir gezeigt worden war, dass unsere Geschwister finanziell zur Errichtung einer solchen Anstalt beitragen sollten. Deshalb schrieben sie mir, dass der Einfluss meines Zeugnisses betreffs der Anstalt sofort benötigt würde, um die Geschwister auf den Gegenstand hinzuweisen und dass die Veröffentlichung von Nr. 11 sich verzögern würde, falls sie warteten, bis ich schreiben konnte. Z1.587.3 Teilen

588

Dies brachte mir viel Kopfzerbrechen, da ich wusste, ich hatte keine Zeit, um alles niederzuschreiben, was ich gesehen hatte. Ich sprach wöchentlich sechs- bis achtmal zu den Leuten, machte Besuche von Haus zu Haus und schrieb hunderte Seiten persönlicher Zeugnisse und Privatbriefe. Diese Unmenge an Arbeit, noch erschwert durch unnötige Lasten und Prüfungen, die mir auferlegt wurden, machten mich unfähig zu irgendeiner Arbeit. Ich war bei schwacher Gesundheit, und was ich geistig gelitten habe, spottet jeder Beschreibung. Unter diesen Umständen unterwarf ich mein Urteil dem Urteil anderer. Ich schrieb betreffs der Gesundheitsanstalt das nieder, was in Nr. 11 erschien, aber war nicht imstande alles wiederzugeben, was mir gezeigt worden war. Hierin handelte ich verkehrt. Es hätte mir gestattet werden müssen, meine eigene Pflicht besser zu verstehen, als andere für mich wissen konnten, besonders betreffs der Dinge, die Gott mir offenbart hatte. Einige werden mich tadeln, weil ich so spreche. Andere werden mich tadeln, weil ich nicht eher gesprochen habe. Die Anordnung, das Material betreffs der Anstalt so schnell wie möglich zusammenzustellen, war eine der schwersten Prüfungen, denen ich je unterworfen wurde. Wenn alle, die mein Zeugnis benutzt haben, um die Geschwister zum Geben zu veranlassen, sie ebenfalls dazu bewogen hätte, wäre ich zufriedener. Hätte ich länger gezögert, meine Ansichten und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, wäre ich noch mehr von beiden getadelt worden, von denen, die denken, ich hätte eher sprechen sollen, als auch von jenen, die glauben, ich hätte überhaupt keine Warnungen erteilen sollen. Zum Besten der Leiter des Werkes, zum Bestes des Werkes selbst und der Brüder, und um mir weitere Schwierigkeiten zu ersparen, habe ich offen gesprochen. Z1.588.1 Teilen

Kapitel 100: Gesundheit und Religion
589

[Dieser und der folgende Artikel sind Auszüge aus Briefen, die ich an die Leiter der Gesundheitsanstalt geschrieben habe, den ersten am 1. Mai 1867 und den zweiten im darauf folgenden Juni. E.G. White] Z1.589.1 Teilen

Gott wollte, dass eine Gesundheitsanstalt gegründet würde, deren Einfluss eng mit dem Abschlusswerk verbunden ist, das Sterbliche auf die Unsterblichkeit vorbereiten soll. Diese sollte nicht dazu angetan sein, religiöse Prinzipien von Alt oder Jung zu schwächen, und die Gesundheit des Körpers auf Kosten geistlichen Wachstums zu fördern. Das große Ziel dieser Einrichtung sollte sein, die Gesundheit des Körpers wiederherzustellen, damit der Leidende ewige Dinge besser würdigen kann. Wenn dieser Zweck nicht ständig im Auge behalten wird, und wenn sich nicht alle Bemühungen darauf richten, wird die Anstalt sich eher als ein Fluch anstatt als Segen erweisen. Der geistliche Aspekt wird an die zweite Stelle gesetzt werden, während die Gesundheit des Körpers und der Zeitvertreib den ersten Platz einnehmen. Z1.589.2 Teilen

Ich sah, dass das hohe Niveau nicht im Geringsten herabgesetzt werden darf, um der Anstalt die Gönnerschaft Ungläubiger zu sichern. Wenn Ungläubige kommen wollen, während ihre Leiter die erhabene geistliche Stellung einnehmen, die Gott von ihnen wünscht, dann wird eine Macht ihre Herzen berühren. Mit Gott und Engeln an ihrer Seite kann das Volk, das Gottes Gebote hält, nur gewinnen. Diese Anstalt soll nicht zu dem Zweck bestehen, große Gewinne zu erzielen, sondern soll dazu beitragen, dass Gottes Volk einen solchen körperlichen und geistigen Zustand erreicht, der sie befähigt, ewige Dinge recht zu würdigen und den Wert der Erlösung zu erkennen, die durch das Leiden unseres Heilandes erkauft wurde. Diese Anstalt darf nicht ein Ort für Zeitvertreib und Vergnügungen sein. Menschen, die nicht ohne Erregung und Zerstreuung leben können, sind für die Welt von keinem Wert. Niemand wird durch ihr Leben gebessert. Die Welt könnte ebenso gut ohne sie bestehen. Z1.589.3 Teilen

590

Ich sah, dass die Ansicht, dass geistliche Gesinnung der Gesundheit abträglich sei, die Doktor E den Gemütern anderer einflößen wollte, eine der Spitzfindigkeiten des Teufels ist. Satan schlich sich in Eden ein und verführte Eva zu der Annahme, sie brauchte etwas mehr, als was Gott ihr gegeben hatte, um glücklich zu sein. Er redete ihr ein, dass die verbotene Frucht einen besonders anregenden Einfluss auf Körper und Geist haben und sie an Erkenntnis Gott gleichstellen würde. Aber die Erkenntnis und der Nutzen, die sie zu erlangen glaubte, erwiesen sich als ein schrecklicher Fluch. Z1.590.1 Teilen

Es gibt Menschen mit krankhafter Einbildung, für die der Glaube etwas Tyrannisches hat, das sie gleichsam wie mit einer eisernen Zuchtrute beherrscht. Diese Personen beklagen ständig ihre Verworfenheit und seufzen über eingebildete Übel. Ihre Herzen sind ohne Liebe, und ihre Angesichter immer finster anzuschauen. Das unschuldige Lachen der Jugend oder irgendeines anderen lässt sie erstarren. Jede Erholung und jedes harmlose Vergnügen halten sie für Sünde. Sie meinen, dass der Geist fortwährend von Ernst und Strenge geprägt sein muss. Das ist die eine übertriebene, extreme Auffassung. Andere glauben, der Geist müsste sich stets auf die Entdeckung neuer Vergnügungen und Zerstreuungen konzentrieren, damit sie gesund werden können. Schließlich werden ihnen diese Erregungszustände dauerndes Bedürfnis, ohne dessen Befriedigung sie einfach nicht zu gebrauchen sind. Das ist die andere, ebenso übertriebene Auffassung. Solche Menschen sind keine wahren Christen. Die echten Grundsätze des Christentums öffnen allen eine Quelle der Glückseligkeit, deren Tiefe des Reichtums unermesslich ist. Christus in uns ist ein Brunnen des lebendigen Wassers, das in das ewige Leben quillt, eine nie versiegende Quelle, von der der Christ nach Belieben trinken kann, ohne sie je zu erschöpfen. Z1.590.2 Teilen

591

Unzufriedenheit und Griesgrämigkeit sind nahezu bei allen Menschen die Ursache für körperliche und seelische Krankheiten. Diese Menschen besitzen weder Gott noch haben sie die Hoffnung, die bis hinter den Vorhang dringt, wo die Seele sicheren und festen Grund findet. Alle aber, die diese Hoffnung haben, werden sich reinigen, gleichwie auch er rein ist. Menschen dieser Art werden nicht in unstetem Verlangen, in Unzufriedenheit und Missvergnügen umhergetrieben; sie erwarten nicht andauernd Böses und brüten nicht über geborgtes Ungemach. Wir bemerken aber viele, die die schweren Zeiten schon im voraus erleben; ängstliche Besorgnis prägt sich auf ihrem Antlitz aus. Es scheint, als fänden sie keinen Trost, sondern als erwarteten sie ständig angsterfüllt irgendein furchtbares Unglück. Z1.591.1 Teilen

Solche Menschen entehren Gott und bringen den christlichen Glauben in Misskredit. Sie besitzen keine wahre Liebe, weder zu Gott noch zu ihren Ehegefährten und Kindern. Ihre Empfindungen sind krankhaft geworden. Durch eitle Vergnügungen kann aber ihr Gemüt nicht wieder zurechtgerückt werden. Um glücklich zu sein, bedürfen sie des umgestaltenden Einflusses des Geistes Gottes. Um göttlichen und wirklichen Trost zu empfangen, benötigen sie Christi Vermittlungsdienst. „Denn wer leben will und gute Tage sehen, der schweige seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht trügen. Er wende sich vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Gebet; das Angesicht aber des Herrn steht wider die, die Böses tun.“ 1.Petrus 3,10-12. Diejenigen, die eine erfahrungsgemäße Erkenntnis dieses Schrifttextes haben, sind wahrhaft glücklich. Sie betrachten das Wohlwollen des Himmels als von größerem Wert als alle irdischen Vergnügungen. Christus in ihnen, die Hoffnung der Herrlichkeit, wird dem Körper Gesundheit und der Seele Kraft verleihen. Z1.591.2 Teilen

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Die Einfachheit des Evangeliums verschwindet rasch aus den Reihen bekenntlicher Sabbathalter. Ich frage mich hundertmal am Tag: Wie kann Gott uns Gedeihen schenken? Das Gebet wird nur wenig gepflegt. Die Tatsache ist, dass das Gebet als altmodisch betrachtet wird. Nur wenige sind bereit, das Kreuz Christi zu tragen, der das schandbare Kreuz für uns auf sich nahm. Ich habe nicht das Gefühl, dass in der Anstalt alles so vonstatten geht, wie Gott es haben möchte. Ich befürchte, dass er sein Angesicht von ihr abwenden wird. Mir wurde gezeigt, dass Ärzte und Helfer einen hohen Stand aufweisen sollten. Es sollten Personen sein, die eine erfahrungsgemäße Erkenntnis der Wahrheit besitzen, die Respekt einflößen und auf deren Wort man sich verlassen kann. Es sollen Personen sein ohne krankhafte Einbildung, die völlige Selbstbeherrschung besitzen, die nicht launisch noch veränderlich sind, die weder eifersüchtig sind noch üble Nachrede pflegen. Es sollen Personen sein mit Willenskraft, die nicht kleinen Unpässlichkeiten nachgeben, die vorurteilsfrei sind, nichts Böses denken, die ruhig und rücksichtsvoll denken und handeln, und die Gottes Verherrlichung und das Beste für andere stets im Auge behalten. Niemals sollte jemand zu einer verantwortlichen Stellung erhoben werden, nur weil er es anstrebt. Es sollten nur solche gewählt werden, die für die Position geeignet sind. Solche, die Verantwortung übernehmen sollen, müssen zuerst geprüft werden und den Beweis liefern, dass sie frei von Eifersucht sind, dass sie keine Abneigung gegen diesen oder jenen haben, während sie ein paar besondere Freunde haben, die sie begünstigen, andere aber unbeachtet lassen. Möge Gott geben, dass alle in dieser Anstalt nach rechten Grundsätzen handeln. Z1.592.1 Teilen

Kapitel 101: Arbeit und Vergnügungen

Lieber Bruder F, über ein oder zwei Punkte bin ich ernstlich bekümmert. Nacht für Nacht schreibe ich dir im Traum Briefe, und es drängt sich mir die Überzeugung auf, dass es an der Zeit ist, meiner Pflicht nachzukommen. Als mir gezeigt wurde, dass Doktor E in gewissen Dingen bezüglich der Anweisungen, die er seinen Patienten gab, irrte, sah ich, dass du in vielen Dingen der gleichen Ansicht warst, und dass die Zeit kommen würde, wo du die Sache im rechten Licht sehen würdest. Diese Punkte betreffen Arbeit und Vergnügungen. Es wurde mir gezeigt, dass es für die meisten Patienten nützlicher wäre, ihnen leichte Arbeit zu gestatten, und sie sogar dazu zu nötigen, anstatt sie zu drängen, untätig und müßig zu sein. Wenn die Willenskraft aktiv bleibt, um die schlafenden Fähigkeiten zu wecken, kann das nur eine große Hilfe zur Wiederherstellung der Gesundheit sein. Nimm jenen, die sich ihr ganzes Leben lang überarbeitet haben, jede Möglichkeit, sich zu betätigen, und in neun von zehn Fällen wird sich der Wechsel als Schaden erweisen. Dies hat sich im Fall meines Mannes als wahr erwiesen. Es wurde mir gezeigt, dass Betätigung außer Haus in der frischen Luft derjenigen in geschlossenen Räumen absolut vorzuziehen ist. Ist dies jedoch nicht möglich, dann kann leichte Arbeit im Haus die Gedanken beschäftigen und ablenken und davor bewahren, sich mit Symptomen und kleinen Unpässlichkeiten zu beschäftigen. Auch Heimweh könnte damit vorgebeugt werden. Z1.592.2 Teilen

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Dieses System des Nichtstuns war für deine Frau sowohl als auch für meinen Mann der größte Fluch. Gott gab dem ersten Paar in Eden eine Beschäftigung, weil er wusste, dass sie dann glücklicher sein würden. Wie mir gezeigt wurde, ist dies System völliger Untätigkeit ein Fluch für Seele und Körper. Leichte Arbeit wird den Geist oder die Kraft nicht mehr in Anspruch nehmen als Vergnügungen. Die Kranken gelangen oft dahin, auf ihr Schwächegefühl zu achten und sich als unfähig zu betrachten, irgendetwas zu tun. Würden sie sich jedoch aufraffen und sich selbst dazu zwingen, jeden Tag etwas körperliche Arbeit zu leisten, wären sie viel glücklicher und würden rascher genesen. Ich werde später noch näher auf diesen Punkt eingehen. Z1.593.1 Teilen

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