Portrait von Ellen White
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Kapitel 100: Gesundheit und Religion
Kapitel 100: Gesundheit und Religion
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[Dieser und der folgende Artikel sind Auszüge aus Briefen, die ich an die Leiter der Gesundheitsanstalt geschrieben habe, den ersten am 1. Mai 1867 und den zweiten im darauf folgenden Juni. E.G. White] Z1.589.1 Teilen

Gott wollte, dass eine Gesundheitsanstalt gegründet würde, deren Einfluss eng mit dem Abschlusswerk verbunden ist, das Sterbliche auf die Unsterblichkeit vorbereiten soll. Diese sollte nicht dazu angetan sein, religiöse Prinzipien von Alt oder Jung zu schwächen, und die Gesundheit des Körpers auf Kosten geistlichen Wachstums zu fördern. Das große Ziel dieser Einrichtung sollte sein, die Gesundheit des Körpers wiederherzustellen, damit der Leidende ewige Dinge besser würdigen kann. Wenn dieser Zweck nicht ständig im Auge behalten wird, und wenn sich nicht alle Bemühungen darauf richten, wird die Anstalt sich eher als ein Fluch anstatt als Segen erweisen. Der geistliche Aspekt wird an die zweite Stelle gesetzt werden, während die Gesundheit des Körpers und der Zeitvertreib den ersten Platz einnehmen. Z1.589.2 Teilen

Ich sah, dass das hohe Niveau nicht im Geringsten herabgesetzt werden darf, um der Anstalt die Gönnerschaft Ungläubiger zu sichern. Wenn Ungläubige kommen wollen, während ihre Leiter die erhabene geistliche Stellung einnehmen, die Gott von ihnen wünscht, dann wird eine Macht ihre Herzen berühren. Mit Gott und Engeln an ihrer Seite kann das Volk, das Gottes Gebote hält, nur gewinnen. Diese Anstalt soll nicht zu dem Zweck bestehen, große Gewinne zu erzielen, sondern soll dazu beitragen, dass Gottes Volk einen solchen körperlichen und geistigen Zustand erreicht, der sie befähigt, ewige Dinge recht zu würdigen und den Wert der Erlösung zu erkennen, die durch das Leiden unseres Heilandes erkauft wurde. Diese Anstalt darf nicht ein Ort für Zeitvertreib und Vergnügungen sein. Menschen, die nicht ohne Erregung und Zerstreuung leben können, sind für die Welt von keinem Wert. Niemand wird durch ihr Leben gebessert. Die Welt könnte ebenso gut ohne sie bestehen. Z1.589.3 Teilen

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Ich sah, dass die Ansicht, dass geistliche Gesinnung der Gesundheit abträglich sei, die Doktor E den Gemütern anderer einflößen wollte, eine der Spitzfindigkeiten des Teufels ist. Satan schlich sich in Eden ein und verführte Eva zu der Annahme, sie brauchte etwas mehr, als was Gott ihr gegeben hatte, um glücklich zu sein. Er redete ihr ein, dass die verbotene Frucht einen besonders anregenden Einfluss auf Körper und Geist haben und sie an Erkenntnis Gott gleichstellen würde. Aber die Erkenntnis und der Nutzen, die sie zu erlangen glaubte, erwiesen sich als ein schrecklicher Fluch. Z1.590.1 Teilen

Es gibt Menschen mit krankhafter Einbildung, für die der Glaube etwas Tyrannisches hat, das sie gleichsam wie mit einer eisernen Zuchtrute beherrscht. Diese Personen beklagen ständig ihre Verworfenheit und seufzen über eingebildete Übel. Ihre Herzen sind ohne Liebe, und ihre Angesichter immer finster anzuschauen. Das unschuldige Lachen der Jugend oder irgendeines anderen lässt sie erstarren. Jede Erholung und jedes harmlose Vergnügen halten sie für Sünde. Sie meinen, dass der Geist fortwährend von Ernst und Strenge geprägt sein muss. Das ist die eine übertriebene, extreme Auffassung. Andere glauben, der Geist müsste sich stets auf die Entdeckung neuer Vergnügungen und Zerstreuungen konzentrieren, damit sie gesund werden können. Schließlich werden ihnen diese Erregungszustände dauerndes Bedürfnis, ohne dessen Befriedigung sie einfach nicht zu gebrauchen sind. Das ist die andere, ebenso übertriebene Auffassung. Solche Menschen sind keine wahren Christen. Die echten Grundsätze des Christentums öffnen allen eine Quelle der Glückseligkeit, deren Tiefe des Reichtums unermesslich ist. Christus in uns ist ein Brunnen des lebendigen Wassers, das in das ewige Leben quillt, eine nie versiegende Quelle, von der der Christ nach Belieben trinken kann, ohne sie je zu erschöpfen. Z1.590.2 Teilen

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Unzufriedenheit und Griesgrämigkeit sind nahezu bei allen Menschen die Ursache für körperliche und seelische Krankheiten. Diese Menschen besitzen weder Gott noch haben sie die Hoffnung, die bis hinter den Vorhang dringt, wo die Seele sicheren und festen Grund findet. Alle aber, die diese Hoffnung haben, werden sich reinigen, gleichwie auch er rein ist. Menschen dieser Art werden nicht in unstetem Verlangen, in Unzufriedenheit und Missvergnügen umhergetrieben; sie erwarten nicht andauernd Böses und brüten nicht über geborgtes Ungemach. Wir bemerken aber viele, die die schweren Zeiten schon im voraus erleben; ängstliche Besorgnis prägt sich auf ihrem Antlitz aus. Es scheint, als fänden sie keinen Trost, sondern als erwarteten sie ständig angsterfüllt irgendein furchtbares Unglück. Z1.591.1 Teilen

Solche Menschen entehren Gott und bringen den christlichen Glauben in Misskredit. Sie besitzen keine wahre Liebe, weder zu Gott noch zu ihren Ehegefährten und Kindern. Ihre Empfindungen sind krankhaft geworden. Durch eitle Vergnügungen kann aber ihr Gemüt nicht wieder zurechtgerückt werden. Um glücklich zu sein, bedürfen sie des umgestaltenden Einflusses des Geistes Gottes. Um göttlichen und wirklichen Trost zu empfangen, benötigen sie Christi Vermittlungsdienst. „Denn wer leben will und gute Tage sehen, der schweige seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht trügen. Er wende sich vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Gebet; das Angesicht aber des Herrn steht wider die, die Böses tun.“ 1.Petrus 3,10-12. Diejenigen, die eine erfahrungsgemäße Erkenntnis dieses Schrifttextes haben, sind wahrhaft glücklich. Sie betrachten das Wohlwollen des Himmels als von größerem Wert als alle irdischen Vergnügungen. Christus in ihnen, die Hoffnung der Herrlichkeit, wird dem Körper Gesundheit und der Seele Kraft verleihen. Z1.591.2 Teilen

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Die Einfachheit des Evangeliums verschwindet rasch aus den Reihen bekenntlicher Sabbathalter. Ich frage mich hundertmal am Tag: Wie kann Gott uns Gedeihen schenken? Das Gebet wird nur wenig gepflegt. Die Tatsache ist, dass das Gebet als altmodisch betrachtet wird. Nur wenige sind bereit, das Kreuz Christi zu tragen, der das schandbare Kreuz für uns auf sich nahm. Ich habe nicht das Gefühl, dass in der Anstalt alles so vonstatten geht, wie Gott es haben möchte. Ich befürchte, dass er sein Angesicht von ihr abwenden wird. Mir wurde gezeigt, dass Ärzte und Helfer einen hohen Stand aufweisen sollten. Es sollten Personen sein, die eine erfahrungsgemäße Erkenntnis der Wahrheit besitzen, die Respekt einflößen und auf deren Wort man sich verlassen kann. Es sollen Personen sein ohne krankhafte Einbildung, die völlige Selbstbeherrschung besitzen, die nicht launisch noch veränderlich sind, die weder eifersüchtig sind noch üble Nachrede pflegen. Es sollen Personen sein mit Willenskraft, die nicht kleinen Unpässlichkeiten nachgeben, die vorurteilsfrei sind, nichts Böses denken, die ruhig und rücksichtsvoll denken und handeln, und die Gottes Verherrlichung und das Beste für andere stets im Auge behalten. Niemals sollte jemand zu einer verantwortlichen Stellung erhoben werden, nur weil er es anstrebt. Es sollten nur solche gewählt werden, die für die Position geeignet sind. Solche, die Verantwortung übernehmen sollen, müssen zuerst geprüft werden und den Beweis liefern, dass sie frei von Eifersucht sind, dass sie keine Abneigung gegen diesen oder jenen haben, während sie ein paar besondere Freunde haben, die sie begünstigen, andere aber unbeachtet lassen. Möge Gott geben, dass alle in dieser Anstalt nach rechten Grundsätzen handeln. Z1.592.1 Teilen

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