Portrait von Ellen White
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Kapitel 109: Das Veröffentlichen persönlicher Zeugnisse
Kapitel 109: Das Veröffentlichen persönlicher Zeugnisse
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Im Zeugnis Nr. 13 gab ich einen kleinen Überblick über unsere Tätigkeit und unsere Prüfungen vom 19. Dezember 1866 bis zum 21. Oktober 1867. Auf diesen Seiten werde ich die weniger schmerzlichen Erfahrungen der vergangenen fünf Monate schildern. Z1.656.1 Teilen

Während dieser Zeit habe ich viele persönliche Zeugnisse geschrieben. Für viele weitere Personen, denen ich im Arbeitsfeld während der letzten fünf Monate begegnete, habe ich noch Zeugnisse zu schreiben, sobald ich die Zeit und die Kraft dazu habe. Was meine Pflicht in Verbindung mit diesen persönlichen Zeugnissen angeht, so hat mir dies nicht wenig Sorgen bereitet. Mit wenigen Ausnahmen habe ich sie den betreffenden Personen, an die sie gerichtet waren, zugeschickt und habe es ihnen überlassen, darüber nach Gutdünken zu verfügen. Die Resultate waren verschieden: Z1.656.2 Teilen

1. Einige haben dankbar die Zeugnisse entgegengenommen und haben in gutem Geist darauf reagiert und Nutzen daraus gezogen. Sie waren bereit, ihren Geschwistern Einblick in die Zeugnisse zu gewähren und haben offen und ehrlich ihre Fehler bekannt. Z1.656.3 Teilen

2. Andere haben zugegeben, dass die Zeugnisse an sie der Wahrheit entsprachen, doch nachdem sie dieselben gelesen hatten, haben sie sie beiseite gelegt und darüber Stillschweigen bewahrt. Sie haben ihr Leben nur wenig verändert. Diese Zeugnisse betrafen mehr oder weniger die Gemeinden, zu denen diese Personen gehörten. Sie hätten insgesamt Nutzen daraus ziehen können. Aber dieser Nutzen ging verloren, weil diese Zeugnisse privat zurückgehalten wurden. Z1.656.4 Teilen

3. Noch andere haben sich gegen die Zeugnisse empört. Einige von ihnen reagierten mit einem anklagenden Geist. Einige offenbarten Bitterkeit, Ärger und Zorn. Als Lohn für meine Mühen und meine Seelenpein beim Schreiben der Zeugnisse haben sie alles getan, was nur möglich war, uns Schaden zuzufügen. Andere haben mich für Stunden mit persönlichen Unterredungen beansprucht, um vor meinen Ohren und meinem schmerzerfüllten Herzen ihre Klagen, ihr Gemurre und ihre Selbstrechtfertigung zum Ausdruck zu bringen; ja, sie versuchten sogar, durch Weinen Mitleid zu erwecken und verloren ihre eigenen Fehler und Sünden völlig aus den Augen. Diese Dinge waren mir furchtbar und haben mich oft beinahe in Verwirrung gebracht. Die Folgen des Verhaltens dieser ungeheiligten, undankbaren Personen haben mir viel Leid eingebracht und haben sich zehnmal nachhaltiger auf meinen Mut und auf meine Gesundheit ausgewirkt, als alle Anstrengungen im Schreiben der Zeugnisse. Z1.656.5 Teilen

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Das alles musste ich erdulden und meine Geschwister im Allgemeinen haben nichts davon gewusst. Sie haben keine Ahnung gehabt von der ermüdenden Arbeit dieser Art, die ich zu verrichten hatte, noch von den Lasten und Leiden, die mir ungerechter Weise aufgebürdet wurden. In verschiedenen Nummern meiner Zeugnisse habe ich einige persönliche Mitteilungen veröffentlicht. In einigen Fällen waren Personen verärgert, weil ich nicht alle diese Mitteilungen veröffentlicht habe. Angesichts der großen Anzahl wäre das kaum möglich. Dann wäre es auch nicht angebracht, da einige der Zeugnisse sich auf Sünden beziehen, die nicht veröffentlicht werden sollten, ja nicht an die Öffentlichkeit gebracht werden dürfen. Z1.657.1 Teilen

Doch letztendlich habe ich mich zu dem Entschluss durchgerungen, viele dieser persönlichen Zeugnisse zu veröffentlichen, da sie alle mehr oder weniger Tadel und Unterweisung enthalten, die sich auf Hunderte oder Tausende anderer in ähnlichen Umständen beziehen. Diesen soll das Licht, das Gott mir gegeben hat und ihre Fälle berührt, nicht vorenthalten werden. Es wäre verkehrt, es ihnen vorzuenthalten, indem es nur einer Person an einem Ort zugänglich gemacht wird, wo es wie ein Licht unter einem Scheffel verborgen wird. Meine Überzeugung betreffs dieser Pflicht wurde durch folgenden Traum sehr gestärkt: Z1.657.2 Teilen

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Es wurde mir ein Gehölz von immergrünen Bäumen vorgeführt. Einige Personen, unter ihnen auch ich, arbeiteten unter ihnen. Mir wurde aufgetragen, die Bäume genau zu untersuchen und zu sehen, ob sie gesund waren. Ich beobachtete, dass einige durch den Wind niedergebeugt und verbogen waren und durch einen Pfahl unterstützt werden mussten. Ich entfernte sorgfältig die Erde von den schwachen und sterbenden Bäumen, um mich über die Ursache ihres Zustandes zu informieren. Bei einigen entdeckte ich Würmer an den Wurzeln. Einige waren nicht gut gewässert worden und starben an Austrocknung. Die Wurzeln anderer waren zu ihrem Schaden ineinander verquickt. Meine Aufgabe war es, den andern Arbeitern die verschiedenen Gründe zu erklären, warum diese Bäume nicht wuchsen. Dies war notwendig, da die Bäume in andern Gehölzen ebenfalls an den gleichen Ursachen krankten, so dass sie nicht wachsen konnten. Wie sie kultiviert und behandelt werden sollten, musste bekannt gemacht werden. Z1.658.1 Teilen

In diesem Zeugnis spreche ich den Fall von Schwester More an, nicht, weil ich die Gemeinde in Battle Creek kränken will, sondern aus einem Pflichtgefühl heraus. Ich liebe diese Gemeinde trotz ihrer Fehler. Ich weiß von keiner anderen Gemeinde, die in Wohltätigkeit und allgemeiner Pflichterfüllung dieser Gemeinde zuvorkäme. Ich lege die schrecklichen Tatsachen dieses Falles dar, um unsere Geschwister überall zu einem Gefühl ihrer Pflicht zu erwecken. Nicht einer unter zwanzig von Siebenten-Tags-Adventisten in gutem Stand lebt die selbstverleugnenden Prinzipien des Wortes Gottes aus. Doch sollte niemand unter ihren Feinden, der selbst der ersten Grundsätze der Lehre Christi ermangelt, Vorteil aus der Tatsache ziehen, dass sie gerügt werden. Es ist ein Beweis dafür, dass sie des Herrn Kinder sind. Jene, die ohne Züchtigung sind, sagt der Apostel, seien Bastarde und nicht Kinder. Dann sollen diese unrechtmäßigen Kinder sich nicht über die gesetzlichen Söhne und Töchter des Allmächtigen überheben. Z1.658.2 Teilen

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