Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Kapitel 118: Anteilnahme im Heim
Kapitel 118: Anteilnahme im Heim
722

Lieber Bruder, liebe Schwester C, eure Fälle wurden mir im Gesicht vorgeführt. Als ich euer Leben betrachtete, schien es mir ein schrecklicher Irrtum zu sein. Bruder C, du befindest dich nicht in einer glücklichen Verfassung. Weil du selbst nicht glücklich bist, verfehlst du, andere glücklich zu machen. Du hast keine Zuneigung, Zärtlichkeit und Liebe gehegt. Deine Frau hat während ihres ganzen Ehelebens nach Anteilnahme gehungert. Euer Eheleben gleicht einer Wüste — mit nur wenig grünen Oasen, an die man dankbar zurückdenkt. Es hätte nicht so sein müssen. Z1.722.1 Teilen

Liebe kann nicht ohne äußere Handlungen existieren, gleich wie Feuer nicht ohne Brennmaterial am Brennen erhalten werden kann. Du, Bruder C, hast gemeint, es sei unter deiner Würde, Zärtlichkeit in liebevollen Taten zu bezeugen und nach Gelegenheiten Ausschau zu halten, durch zartfühlende Worte und freundliches Gedenken Zuneigung zu deiner Frau zu zeigen. Du bist veränderlich in deinen Gefühlen und lässt dich sehr durch äußere Umstände beeinflussen. Du hast es nicht als verkehrt und Gott missfällig angesehen, deine Gedanken völlig in der Welt aufgehen zu lassen und dann deine weltlichen Schwierigkeiten in deine Familie hineinzubringen, wodurch du dem Widersacher Eingang in deinem Heim verschafft hast. Es ist sehr einfach für dich, auf diese Weise die Tür zu öffnen; aber es wird dir schwer sein, sie wieder zu schließen. Es wird sehr schwierig sein, den Feind auszutreiben, nachdem du ihn einmal hereingelassen hast. Lass deine geschäftlichen Sorgen, Verwirrungen und Ärgernisse hinter dir, wenn du dein Geschäft verlässt. Tritt deiner Familie mit einem freundlichen Geist, mit Mitgefühl, Zärtlichkeit und Liebe entgegen. Dies wird besser sein, als Geld für Medizin oder Ärzte für deine Frau auszugeben. Es wird dem Körper Gesundheit und der Seele Kraft verleihen. Euer Leben ist sehr unglücklich gewesen. Ihr beide habt dazu beigetragen, es so zu machen. Gott hat kein Wohlgefallen an eurem Elend. Ihr selbst habt es durch Mangel an Selbstbeherrschung verursacht. Z1.722.2 Teilen

Du lässt dich von Gefühlen beherrschen. Du, Bruder C, glaubst, es sei unter deiner Würde, Liebe zu offenbaren und freundlich und mitfühlend zu sprechen. Du denkst, all diese zärtlichen Worte zeugen von Weichheit und Schwäche und seien unnötig. Doch an ihrer Stelle werden ärgerliche Worte, Worte des Missklangs, des Streits und des Tadels geäußert. Betrachtest du diese Worte als männlich und edel, als Ausdruck der stärkeren Tugenden des männlichen Geschlechts? Nun, du magst sie als solche ansehen, aber Gott betrachtet sie mit Missfallen und vermerkt sie in seinem Buch. Engel fliehen aus einem Haus, wo Streitworte ausgetauscht werden, wo Dankbarkeit den Herzen fremd ist und wo Tadel gleich schwarzen Bällen den Lippen entschlüpfen, die Gewänder beflecken und den christlichen Charakter beschmutzen. Z1.722.3 Teilen

723

Als du deine Frau geheiratet hast, liebte sie dich. Sie war sehr feinfühlig. Doch mit Sorgfalt deinerseits und Seelenstärke ihrerseits, müsste ihr Gesundheitszustand nicht sein, was er jetzt ist. Aber deine strenge Kälte machte dich zu einem Eisberg, der den Kanal der Liebe und Zuneigung erstarren ließ. Deine Tadelsucht und Krittelei war für eine empfindliche Pflanze wie vernichtender Hagel. Er hat das Leben der Pflanze beinahe vernichtet. Deine Liebe zur Welt verzehrt deine guten Wesenszüge. Deine Frau ist von anderer Wesensart und freigebiger. Aber wenn sie auch nur in kleinen Dingen ihrer freigebigen Neigung nachgab, hat das deine Gefühle erregt und du hast sie gerügt. Du bist berechnend und geizig. Du gibst deiner Frau das Gefühl, sie sei eine Belastung, eine Bürde und dass sie nicht das Recht hat, auf deine Kosten freigebig zu sein. All diese Dinge entmutigen sie so, dass sie sich hoffnungslos und hilflos fühlt. Sie hat keine Widerstandskraft, dagegen anzugehen, sondern beugt sich der Gewalt des Sturmwinds. Ihre Krankheit rührt von den Nerven her. Wäre ihr Eheleben annehmbar, würde sie sich guter Gesundheit erfreuen. Aber während eures ganzen Ehelebens war ein Dämon Gast in eurem Heim und ergötzte sich an eurem Elend. Z1.723.1 Teilen

Enttäuschte Hoffnungen haben euch beide völlig elend gemacht. Ihr werdet keine Belohnung für eure Leiden bekommen, denn ihr habt sie selbst verursacht. Eure eigenen Worte wirkten gleich tödlichem Gift auf eure Nerven und euer Gehirn, auf Knochen und Muskeln. Ihr erntet was ihr gesät habt. Ihr habt keine Rücksicht auf die Gefühle und Leiden des andern genommen. Gott missfällt der harte, gefühllose, weltliebende Geist, den du, Bruder C, offenbarst. Die Liebe zum Geld ist die Wurzel alles Übels. Du hast das Geld geliebt, die Welt. Du hast die Krankheit deiner Frau als arge, schreckliche Bürde empfunden. Du hast nicht erkannt, dass du in großem Maße die Schuld an ihrer Krankheit trägst. Dir mangelt es an innerer Zufriedenheit. Du verweilst bei deinen Schwierigkeiten. Eingebildeter Mangel und Armut in weiter Zukunft starren dir ins Angesicht. Du fühlst dich angefochten, erschöpft und gequält. Dein Gehirn scheint in Flammen zu stehen, deine Lebensgeister sind niedergedrückt. Du hegst keine Liebe zu Gott. Du bist nicht dankbar für alle Segnungen, die der liebevolle himmlische Vater dir verliehen hat. Du siehst nur die Unbequemlichkeiten des Lebens. Ein weltliches Irresein umschließt dich gleich einer schwarzen Wolke dichter Finsternis. Satan frohlockt über dich, weil du elend bist, wo dir doch Frieden und Glück zu Gebote stehen. Z1.723.2 Teilen

724

Du hörst einer Predigt zu. Die Wahrheit spricht dich an, und die edlen Kräfte deines Gemüts erwachen, um dein Handeln zu beeinflussen. Du siehst ein, wie wenig du für Gott geopfert hast, wie sehr du dein eigenes Ich gepflegt hast. Durch den Einfluss der Wahrheit wirst du in rechte Bahnen gelenkt. Aber wenn du dich von diesem heiligen, weihevollen, besänftigenden Einfluss fortbewegst, besitzt du ihn nicht im eigenen Herzen, und bald fällst du in den gleichen unfruchtbaren, unfreundlichen Gefühlszustand zurück. Arbeiten, arbeiten, du musst arbeiten! Gehirn, Knochen und Muskeln werden aufs äußerste eingespannt, um Mittel zu erwerben. Deine Einbildung sagt dir, sie müssen erlangt werden oder Mangel und Hungertod werden dein Los sein. Dies ist eine Täuschung Satans, einer seiner gefährlichen Fallstricke, dich ins Verderben zu führen: „Es ist genug, dass ein jeglicher Tag seine eigene Plage habe.“ Matthäus 6,34. Aber du schaffst dir Trübsal vor der Zeit. Z1.724.1 Teilen

Du besitzt weder Glauben noch Liebe noch hast du Vertrauen zu Gott. Hättest du es, so würdest du ihm vertrauen. Du entziehst dich den Armen Christi, weil du fürchtest, er werde nicht für dich sorgen. Die Gesundheit wird aufgeopfert. „Darum, so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes.“ 1.Korinther 6,20. Dies wird von dir nicht befolgt. Es gibt keinen lieblichen, glücklich machenden häuslichen Einfluss, um dem dir innewohnenden Bösen Einhalt zu gebieten. Die erhabenen, edlen Verstandeskräfte werden von niederen Trieben übermannt, die schlechten Charakterzüge werden entwickelt. Z1.724.2 Teilen

725

Du bist selbstsüchtig, streng und herrschsüchtig. Dies brauchte nicht zu sein. Deine Erlösung hängt von deinem Handeln nach Grundsätzen ab — Gott aus Grundsatz zu dienen, nicht aus Gefühlen und Impulsen. Gott wird dir helfen, wenn du das Bedürfnis nach Hilfe empfindest und dich resolut ans Werk begibst und ihm von ganzem Herzen vertraust. Du bist oft entmutigt ohne genügend Grund. Du hegst Gefühle, die an Hass grenzen. Deine Zuneigungen und deine Abneigungen sind stark. Diese musst du in Schranken halten. Beherrsche deine Zunge. „Wer aber auch in keinem Wort fehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten.“ Jakobus 3,2. Hilfe ist Dem auferlegt, der allmächtig ist. Er wird deine Stärke, deine Unterstützung, dein Schild und dein Lohn sein. Z1.725.1 Teilen

Welche Vorbereitung triffst du für das bessere Leben? Es ist Satan, der dir vorgaukelt, du müsstest alle deine Kräfte einsetzen, um in dieser Welt klarzukommen. Du bist voller Furcht und Zittern um die Zukunft dieses Lebens, während du das zukünftige, ewige Leben vernachlässigst. Wozu dienen die Ängste, die Ernsthaftigkeit und der Eifer, wenn du dort einen Fehlschlag erleidest und einen furchtbaren Verlust? Etwas von dieser Welt zu verlieren erscheint dir als furchtbares Unglück, das dir das Leben kostet. Aber der Gedanke, den Himmel zu verlieren, verursacht dir nicht halb so viel Sorgen. Durch dein sorgfältiges Bemühen, dieses Leben zu retten, bist du in Gefahr, das ewige Leben zu verlieren. Du kannst es dir nicht leisten, den Himmel, das ewige Leben und unvergängliche Herrlichkeit preiszugeben. Du kannst es dir nicht leisten, all diese Reichtümer, diese außerordentliche, köstliche, unermessliche Glückseligkeit zu verlieren. Weshalb handelst du nicht wie ein weiser Mann, der ebenso ernsthaft, eifrig und ausdauernd in seinem Bemühen um das bessere Leben, die unvergängliche Krone, den ewigen, immerwährenden Reichtum ist, wie du dich um dieses arme, elende Leben und diese ärmlichen, vergänglichen, irdischen Schätze bemühst? Z1.725.2 Teilen

726

Dein Herz hängt an deinen irdischen Schätzen, deshalb hast du kein Herz für die himmlischen. Diese armseligen Dinge, die sichtbar sind — die irdischen — haben die Herrlichkeit der himmlischen verdunkelt. Wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein. Deine Worte werden erklären, deine Werke werden zeugen, wo dein Schatz ist. Wenn er sich in dieser Welt befindet, wenn er der wenige irdische Gewinn ist, dann werden deine Bemühungen in diese Richtung gehen. Wenn du mit allem Ernst, aller Energie und allem Eifer, der seinem Wert angemessen ist, nach dem unvergänglichen Erbteil strebst, dann kannst du ein annehmbarer Kandidat für das ewige Leben sein, ein Erbe der Herrlichkeit. Du benötigst täglich eine neue Bekehrung. Sterbe täglich dem eigenen Ich ab, halte deine Zunge im Zaum, beherrsche deine Worte, höre auf mit Murren und Klagen, lass nicht ein Wort des Tadels deinen Lippen entschlüpfen. Wenn dies große Anstrengung erfordert, übe dich darin und du wirst belohnt werden, wenn du es tust. Z1.726.1 Teilen

Jetzt ist dein Leben miserabel, voll böser Vorahnungen. Trübsinnige Bilder stehen dir vor Augen. Finsterer Unglaube hält dich umschlossen. Indem du nur von Unglauben sprachst, ist es immer dunkler in dir geworden. Es gefällt dir, bei unangenehmen Themen zu verweilen. Wenn andere versuchen, hoffnungsvoll zu sprechen, löschst du in ihnen jedes hoffnungsvolle Gefühl aus, indem du umso ernster und strenger redest. Deine Prüfungen und Leiden, die du ständig deiner Frau vor Augen hältst, erfüllen deine Frau mit dem seelenpeinigenden Gedanken, dass du sie wegen ihrer Krankheit als Last betrachtest. Wenn du Finsternis und Verzweiflung liebst, sprich darüber, verweile dabei und peinige deine Seele und zähle in deiner Einbildung alles auf, das dich veranlassen kann, gegen deine Familie und gegen Gott zu murren, mache dein Herz gleich einem Feld, worüber das Feuer hinweggefegt ist, das alles Pflanzenleben vernichtet und es trocken, geschwärzt und verkrustet zurückgelassen hat. Z1.726.2 Teilen

Du leidest an krankhafter Einbildung und bedarfst des Mitleids. Doch niemand kann dir so gut helfen wie du selbst. Wenn es dir an Glauben fehlt, sprich von Glauben. Sprich hoffnungsvoll und freudig. Möge Gott dir helfen, die Sündhaftigkeit deines Verhaltens einzusehen. Du brauchst Hilfe in dieser Angelegenheit, die Hilfe deiner Tochter und deiner Frau. Wenn du Satan gestattest, deine Gedanken zu beherrschen, wie du es getan hast, dann wirst du sein spezielles Werkzeug werden, um deine eigene Seele und das Glück deiner Familie zu ruinieren. Welch einem schrecklichen Einfluss war deine Tochter ausgesetzt! Weil die Mutter keine Liebe und kein Mitgefühl von dir empfangen hat, hat sie ihre Zuneigung auf ihre Tochter konzentriert und sie vergöttert. Sie ist ein verhätscheltes, verwöhntes und nahezu verzogenes Kind gewesen, durch Ausübung unvernünftiger Zuneigung. Ihre Erziehung ist sehr vernachlässigt worden. Wäre sie in Haushaltspflichten unterwiesen und gelehrt worden, ihren Teil an Familienlasten zu tragen, würde sie jetzt gesünder und glücklicher sein. Es ist die Pflicht einer jeden Mutter, ihre Kinder zu lehren, ihre Lasten zu teilen und keine nutzlosen Maschinen zu sein. Z1.726.3 Teilen

727

Die Gesundheit deiner Tochter wäre besser, wenn sie zu körperlicher Arbeit angehalten worden wäre. Ihre Muskeln und Nerven sind schwach, schlaff und unentwickelt. Wie kann es anders sein, wenn sie so wenig betätigt werden? Dieses Kind besitzt nur wenig Ausdauer. Schon eine geringe körperliche Anstrengung ermüdet sie und gefährdet ihre Gesundheit. Die Muskeln und Nerven haben keine Elastizität. Ihre körperlichen Kräfte haben so lange brachgelegen, dass ihr Leben beinahe nutzlos ist. Irrende Mutter, weißt du nicht, welchen Schaden du deiner Tochter zufügst, indem du ihr so viele Vorrechte einräumst, die Wissenschaften zu erlernen, sie aber nicht zu Brauchbarkeit und häuslicher Arbeit erziehst? Diese Bewegung würde ihre Körperverfassung stärken und festigen und ihre Gesundheit fördern. Anstatt dass diese Verzärtelung sich als Segen erweist, ist sie ein schrecklicher Fluch. Hätte die Tochter geholfen, die Lasten der Familie zu tragen, würde die Mutter sich nicht überarbeitet haben, wären ihr selbst viele Leiden erspart geblieben und die Tochter würde die ganze Zeit Nutzen empfangen haben. Es wäre sicher verkehrt, jetzt sofort an die Arbeit zu gehen und die Lasten aufzunehmen, die jemand in ihrem Alter tragen kann; aber sie kann sich dazu erziehen, weit mehr körperliche Arbeit zu verrichten wie je zuvor in ihrem Leben. Z1.727.1 Teilen

728

Schwester C. leidet unter krankhafter Einbildung. Sie hat sich so von der frischen Luft abgeschlossen, dass sie nicht den kleinsten Luftzug ertragen kann, ohne sich ungemütlich zu fühlen. Die Hitze ihres Zimmers schadet der Gesundheit sehr. Ihre Blutzirkulation ist gestört. Sie hat sich so an die heiße Luft gewöhnt, dass sie sich nicht draußen aufhalten kann, ohne den Wechsel zu spüren. Ihre schlechte Gesundheit hat auch etwas mit dem Entzug frischer Luft zu tun. Sie ist so empfindlich geworden, dass sie keine Luft vertragen kann, ohne krank zu werden. Wenn sie weiter an dieser krankhaften Einbildung festhält, wird sie kaum noch den geringsten Luftzug ertragen können. Sie sollte die Fenster in ihrem Zimmer den ganzen Tag über offen halten, so dass die Luft zirkulieren kann. Es gefällt Gott nicht, dass sie langsam Selbstmord begeht. Es ist unnötig. Sie ist so empfindlich geworden, indem sie ihrem krankhaften Gemüt nachgegeben hat. Sie braucht Luft. Frische Luft muss sie haben. Sie vernichtet nicht nur ihre eigene Vitalität, sondern auch die ihres Mannes und ihrer Tochter und aller, die sie besuchen. Die Luft in ihrem Zimmer ist ganz unrein und tot. Niemand kann gesund sein, der sich an eine solche Atmosphäre gewöhnt hat. Sie hat sich in dieser Hinsicht selbst verwöhnt, bis sie nicht die Häuser ihrer Geschwister aufsuchen kann, ohne sich zu erkälten. Zu ihrem eigenen Besten und zum Besten aller in ihrer Umgebung muss sie hier eine Änderung schaffen. Sie muss sich an die Luft gewöhnen, jeden Tag etwas mehr, bis sie die reine lebenspendende Luft ohne Schaden einatmen kann. Die Oberfläche der Haut ist nahezu abgestorben, weil sie keine Luft zum Atmen hat. Ihre Millionen winziger Poren sind durch die Unreinheiten des Systems und vor Mangel an Luft verstopft. Es wäre vermessen, jetzt auf einmal der frischen Luft den ganzen Tag die Tür zu öffnen. Es muss langsam geschehen, ganz allmählich. In einer Woche kann sie die Fenster Tag und Nacht 5 — 7 cm geöffnet halten. Z1.728.1 Teilen

Lunge und Leber sind krank, weil sie sich der belebenden Luft beraubt. Luft ist die freie Gabe des Himmels, dazu bestimmt, den ganzen Organismus zu beleben. Ohne dieselbe wird der Organismus mit Krankheit behaftet. Er wird schläfrig, matt und schwach. Doch seit Jahren lebst du von sehr knapp bemessener Luftzufuhr. Indem deine Frau so handelt, zwingt sie den andern die gleiche vergiftete Atmosphäre auf. Keiner von euch kann sich eines klaren, unbewölkten Verstandes erfreuen, während er gezwungen ist, eine verpestete Atmosphäre einzuatmen. Schwester C. fürchtet sich, irgendwo hinzugehen, weil sie die Luftveränderung spürt und sich erkältet. Sie kann noch zu einem besseren Gesundheitszustand gelangen, wenn sie sich richtig verhält. Zweimal die Woche sollte sie ein Vollbad nehmen, so kühl wie erträglich, jedesmal ein wenig kälter, bis sich die Haut erholt hat. Z1.728.2 Teilen

729

Sie muss nicht länger dahinsiechen, wenn ihr als Familie die Unterweisungen des Herrn beachten wollt: „Denn wer leben will und gute Tage sehen, der schweige seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht trügen. Er wende sich vom Bösen und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Gebet; das Angesicht aber des Herrn steht wider die, die Böses tun.“ 1.Petrus 3,10-12. Ein zufriedenes Gemüt, ein freudiger Geist ist dem Körper gesund und stärkt die Seele. Nichts dient so sehr als Ursache von Krankheit als Niedergeschlagenheit, Verdrießlichkeit und Traurigkeit. Depression des Geistes ist furchtbar. Ihr alle leidet darunter. Die Tochter ist mürrisch und übernimmt den Geist ihres Vaters; und dann betäubt die überhitzte, gedrückte Atmosphäre, der Vitalität beraubt, das empfindliche Gehirn. Die Lunge erschlafft und die Leber stellt ihre Arbeit ein. Z1.729.1 Teilen

Luft, Luft, die kostbare Gabe des Himmels, die alle haben können, wird euch mit ihrem belebenden Einfluss segnen, wenn ihr Einlass gewährt wird. Heißt sie willkommen, entwickelt eine Liebe zu ihr, und sie wird sich als köstlicher Beruhiger der Nerven erweisen. Luft muss in ständiger Zirkulation bleiben, wenn sie rein erhalten werden soll. Durch den Einfluss einer reinen, frischen Luft wird das Blut gesund durch den Körper pulsieren. Sie erfrischt den Körper und macht ihn stark und gesund. Gleichzeitig wird ihr Einfluss auch vom Gehirn empfunden, was zu Gemütsruhe und Heiterkeit führt. Frische Luft regt den Appetit an, fördert die Verdauung und führt zu gesundem, süßem Schlaf. Z1.729.2 Teilen

730

Die Auswirkungen vom Leben in engen, schlecht gelüfteten Räumen sind diese: Der Organismus wird schwach und ungesund. Die Blutzirkulation ist schlecht, das Blut bewegt sich träge durch den Körper, weil es nicht durch die reine, belebende Luft gereinigt und erfrischt ist. Das Gemüt wird niedergedrückt und trübsinnig, während der gesamte Organismus geschwächt wird. Es kommt leicht zu Fieber und anderen akuten Erkrankungen. Dein sorgfältiges Abschirmen vor der Außenluft und deine Furcht vor freier Luftzirkulation lässt dich die verdorbene, ungesunde Luft einatmen, die von der Lunge derer, die sich in den Räumen aufhalten, ausgeatmet wurde, welche giftig und für den Unterhalt des Lebens völlig ungeeignet ist. Der Körper wird schwach, die Haut bleich, die Verdauung wird gestört und man wird sehr empfindlich gegen Kälte. Bereits ein kurzer Aufenthalt führt zu ernsten Krankheiten. Man sollte sehr vorsichtig sein, nicht im Durchzug oder in einem kalten Raum zu sitzen, wenn man müde oder verschwitzt ist. Du solltest dich so an die Luft gewöhnen, dass du es nicht für notwendig findest, mit der Zimmertemperatur höher als 21° C zu gehen. Z1.730.1 Teilen

Ihr könnt eine glückliche Familie sein, wenn ihr befolgt, was Gott euch zu tun aufgetragen hat. Doch der Herr wird nichts für euch tun, wenn ihr nicht das Eure tut. Bruder C. verdient Mitleid. Er hat sich so lange unglücklich gefühlt, dass ihm das Leben zu einer Last geworden ist. Es muss nicht so sein. Seine Einbildung ist krankhaft. Er hat seine Augen so lange auf die Schattenseite des Lebens gerichtet, dass er bei jedem Widerstand oder jeder Enttäuschung, die ihm begegnen, sich einbildet, dass alles untergeht, dass er in Armut geraten könnte, dass alles gegen ihn gerichtet ist, dass es ihn am härtesten von allen andern getroffen hat, und so führt er ein miserables Dasein. Je mehr er darüber nachsinnt, desto unglücklicher macht er sich und alle in seiner Umgebung. Er hat keinen Grund, sich so zu fühlen. Dies alles ist Satans Werk. Er darf nicht zulassen, dass Satan seine Sinne so beherrscht. Er sollte sich von dem finsteren, trübseligen Bild abwenden und sich mit dem liebevollen Heiland, der Herrlichkeit des Himmels und dem reichen Erbe beschäftigen, das für alle Demütigen und Gehorsamen bereitet ist, die dankbare Herzen besitzen und fest an Gottes Verheißungen glauben. Dies wird ihm eine Anstrengung, einen Kampf kosten; aber es muss geschehen. Dein gegenwärtiges Glück und deine zukünftige, ewige Glückseligkeit hängen davon ab, dass du dich mit erfreulichen Dingen beschäftigst, weg von dem düsteren Bild, das nur in deiner Einbildung existiert, zu den Segnungen hin, die Gott auf deinen Lebensweg gestreut hat und darüber hinaus zu dem Unsichtbaren und Ewigen. Z1.730.2 Teilen

731

Du gehörst einer Familie an, der es an seelischem Gleichgewicht mangelt. Du bist trübsinnig, depressiv und lässt dich von Umständen beeinflussen. Wenn du dich nicht zu einem freudigen, glücklichen, dankbaren Gemütszustand durchringst, wird Satan dich schließlich nach seinem Willen gefangen führen. Du kannst der Gemeinde an deinem Wohnort eine Hilfe und Stärkung sein, wenn du den Anweisungen des Herrn gehorchst und dich nicht von Gefühlen, sondern von Grundsätzen leiten lässt. Lass deinen Lippen kein Tadel entschlüpfen, denn er ist den Menschen in deiner Umgebung wie ein vernichtender Hagel. Lass freudige, glückliche, liebevolle Worte von deinen Lippen fließen. Z1.731.1 Teilen

Bruder C, dein Organismus ist nicht in einer Verfassung, dass er deinem geistlichen Fortschritt dienlich wäre. Aber Gottes Gnade kann viel tun, deine Charakterfehler zu korrigieren und die Kräfte des Gemüts, die jetzt schwach sind und der Kräftigung bedürfen, vollkommener zu entwickeln. Wenn du das tust, wirst du jene niederen Triebe, welche die höheren unterjocht haben, unter Kontrolle bringen. Du gleichst einem Menschen, dessen Empfindungsvermögen gelähmt ist. Es ist notwendig, dass die Wahrheit Besitz von dir ergreift und eine völlige Reformation in deinem Leben bewirkt. „Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“ Römer 12,2. Das ist es, was du brauchst, was du erfahren musst — die Umgestaltung, die eine Heiligung durch die Wahrheit für dich bewirken wird. Z1.731.2 Teilen

732

Glaubst du, dass das Ende aller Dinge bevorsteht, dass die Szenen dieser Weltgeschichte bald ihren Abschluss finden werden? Wenn es so ist, dann zeige deinen Glauben durch Werke. Jeder wird allen Glauben zeigen, den er besitzt. Einige denken, sie hätten ein gutes Maß an Glauben. Doch wenn sie Glauben haben, ist er tot, weil er nicht durch Werke unterstützt wird. „Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber.“ Jakobus 2,17. Nur wenige besitzen jenen echten Glauben, der durch die Liebe tätig ist und die Seele reinigt. Doch alle, die des ewigen Lebens würdig erachtet werden, müssen moralisch dazu befähigt sein. „Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder; und es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, dass wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist.“ 1.Johannes 3,2.3. Dieses Werk liegt vor dir und du hast nicht mehr viel Zeit, dieses Werk mit ganzer Seele in Angriff zu nehmen. Z1.732.1 Teilen

Du musst dem Ich absterben und für Gott leben. „Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes.“ Kolosser 3,1. Das eigene Ich darf nicht zu Rate gezogen werden. Stolz, Eigenliebe, Selbstsucht, Habsucht, Geiz, Liebe zur Welt, Hass, Argwohn, Eifersucht, üble Nachrede — all das muss unterdrückt und für immer aufgegeben werden. Wenn Christus erscheint, wird es nicht sein, um diese Übel zu korrigieren und dann moralische Bereitschaft für sein Kommen zu vermitteln. Diese Vorbereitung muss vor seinem Kommen stattfinden. Dies sollte ein Gegenstand des Nachdenkens, des Studiums, des ernsten Forschens sein: Was müssen wir tun, um gerettet zu werden? Wie müssen wir uns verhalten, damit wir Gottes Beifall haben können? Z1.732.2 Teilen

Wenn du versucht wirst zu murren, zu tadeln, ärgerlich zu sein und die Menschen in deiner Umgebung und damit deine eigene Seele zu verwunden — oh, dann lass sich in deiner Seele die tiefe, ernste, eifrige Frage erhaben: Werde ich ohne Fehl vor Gottes Thron stehen können? Nur die Vollkommenen werden dort sein. Niemand wird für den Himmel verwandelt werden, während sein Herz mit dem Schutt dieser Welt angefüllt ist. Jeder Fehler im sittlichen Charakter muss zuerst geheilt, jeder Flecken durch das reinigende Blut Christi entfernt und alle unschönen, unliebsamen Wesenszüge müssen entfernt sein. Z1.732.3 Teilen

733

Wie viel Zeit willst du dir nehmen, um dich darauf vorzubereiten, in die Gegenwart der himmlischen Engel in der Herrlichkeit versetzt zu werden? In dem Zustand, in dem du und deine Familie euch jetzt befindet, würde der ganze Himmel verdorben werden, wenn man euch Einlass gewährte. Die Arbeit an euch muss hier geschehen. Diese Erde ist die Werkstatt. Ihr habt keinen Augenblick zu verlieren. Im Himmel gibt es nur Harmonie, Frieden und Liebe. Keine Uneinigkeit, kein Streit, kein Tadel, keine lieblosen Worte, keine bewölkte Stirn, keine Misstöne sind dort zu finden. Und niemand wird hineingelassen werden, der irgendetwas von diesen Dingen an sich trägt, die in solchem Gegensatz zu Frieden und Glückseligkeit sind. Denke darüber nach, wie du reich an guten Werken werden kannst, bereit auszuteilen, willig zu geben, dir selbst einen guten Grund aufs Zukünftige zu legen, damit du das wahre Leben ergreifen kannst. „Schätze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukünftige, dass sie ergreifen das wahre Leben.“ 1.Timotheus 6,19. Z1.733.1 Teilen

Höre für immer mit deinen Klagen betreffs dieses armen Lebens auf. Die Last deiner Seele sollte sein, wie du das bessere Leben als das gegenwärtige, ein Anrecht auf die Wohnungen erwerben kannst, die für alle bereit sind, die bis ans Ende treu und gläubig bleiben. Wenn du hier einen Fehler machst, ist alles verloren. Wenn du deine Lebenszeit damit zubringst, dir einen irdischen Schatz zu sichern, aber dabei den himmlischen verlierst, wirst du herausfinden, dass du einen verhängnisvollen Fehler gemacht hast. Du kannst nicht beide Welten haben. „Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse?“ Matthäus 16,26. Der inspirierte Paulus sagt: „Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ 2.Korinther 4,17.18. Z1.733.2 Teilen

734

Diese Trübsale des Lebens sind Gottes Werkzeuge, alle Unreinigkeiten, Schwächen und rauen Kanten von unseren Charakteren zu entfernen und uns für die Gesellschaft der reinen, himmlischen Engel in der Herrlichkeit geschickt zu machen. Aber wenn wir durch diese Prüfungen gehen, wenn die Feuer der Anfechtung uns umzingeln, dürfen wir unsere Augen nicht auf das Feuer richten, das wir sehen, sondern lasst das Glaubensauge auf die unsichtbaren Dinge schauen, auf das ewige Erbteil, das unsterbliche Leben, die ewige Herrlichkeit. Während wir das tun, wird uns das Feuer nicht verzehren, sondern nur die Schlacken entfernen. Wir werden siebenmal geläutert daraus hervorgehen und das Ebenbild des Göttlichen widerstrahlen. Z1.734.1 Teilen

7. März 1868 Z1.734 Teilen

22302
105863
Weiter zu "Kapitel 119: Die Stellung des Ehemanns"
Stichwörter