Portrait von Ellen White
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Kapitel 119: Die Stellung des Ehemanns
Kapitel 119: Die Stellung des Ehemanns
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Lieber Bruder, liebe Schwester D, während ich in der Versammlung am Sonntagnachmittag sprach, konnte ich mich kaum zurückhalten, eure Namen zu nennen und einige Dinge zu berichten, die mir gezeigt worden waren. Ich sah, dass Bruder D. nicht die Stellung in seiner Familie einnahm, wie Gott es von ihm wünschte. Schwester D. hat die Zügel in ihrer Hand. Sie besitzt einen starken Willen, der nicht unterworfen wurde, wie Gott es fordert. Um seiner Frau zu gefallen und sie vor Verzagtheit zu bewahren, hat Bruder D. ihr nachgegeben. Ihr Urteil hat ihn beherrscht und seit Jahren ist er kein freier Mann. Z1.734.2 Teilen

Als Bruder D. zuerst anfing, die Wahrheit zu lehren, fühlte er sich gering, und Gott benutzte ihn als sein Werkzeug. Doch ich sah, dass er sich seit einiger Zeit nicht mehr unter die gewaltige Hand Gottes gedemütigt hat. Er hat sich auf seine eigene Weisheit und sein schwaches Urteil gestützt, und Satan hat einen Vorteil über ihn errungen. Anstatt sich allein auf Gott zu verlassen und sich auf seine Stärke zu stützen, hat er sein Urteil durch den Einfluss seiner Frau verdorben. Sie hat eine Haltung eingenommen, alles zu sehen, zu hören und zu verstehen, was um sie her vor sich ging. Würde sie ein geheiligtes Urteil und himmlische Weisheit besitzen, würde sie durch geheiligte Augen sehen und durch geheiligte Ohren hören. Sie würde rechten Gebrauch von ihren Augen und Ohren machen. Das hat sie aber nicht getan. „Wer ist so blind wie mein Knecht, und wer ist so taub wie mein Bote, den ich sende?“ Jesaja 42,19. Gott möchte nicht, dass wir alles hören, was es zu hören gibt oder sehen, was es alles zu sehen gibt. Es ist ein großer Segen, die Ohren zu verschließen, dass wir nicht hören, und die Augen, dass wir nicht sehen. Unsere größte Sorge sollte sein, klares Augenlicht zu haben, um unser eigenes Zukurzkommen zu entdecken, und ein rasches Ohr, allen benötigten Tadel und alle Unterweisungen aufzunehmen, damit diese uns nicht durch Unaufmerksamkeit und Sorglosigkeit entgehen, so dass wir vergessliche Hörer, anstatt Täter des Wortes sind. Z1.734.3 Teilen

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Bruder D, seit einiger Zeit hast du deine Arbeit nicht so weise und erfolgreich durchgeführt, wie es vor dem der Fall war. Deine Handlungsweise hat nicht den göttlichen Stempel getragen. Deine Frau hat deine zeitlichen Angelegenheiten verwaltet und Lasten auf sich genommen, die zu schwer für sie waren, während du abwesend warst. Dies hat dein Mitgefühl erweckt und hat dein Urteilsvermögen getrübt, so dass du ihre Befähigung zu hoch eingeschätzt hast, weil sie imstande war, deine zeitlichen Interessen zu wahren. Satan hat seine Gelegenheit erkannt, um dein Vertrauen in deine Frau zu seinem eigenen Vorteil zu benutzen. Es war seine Absicht, dich zu fesseln und euch beide zu vernichten. Du hast deine Haushalterschaft in zu großem Maße auf deine Frau abgewälzt. Dies ist ein Fehler. Sie hat genug zu tun, wenn sie ihren Anteil an Verantwortung trägt, ohne noch den Teil zu übernehmen, für den Gott dich verantwortlich hält. Z1.735.1 Teilen

Schwester D. ist in einigen Dingen selbstbetrogen. Sie hat gedacht, Gott habe sie in besonderer Weise unterwiesen. Ihr beide habt daran geglaubt und demgemäß gehandelt. Diese Unterscheidungsgabe, die sie glaubte in ganz besonderer Weise zu besitzen, ist eine Täuschung des Feindes. Von Natur aus ist sie flink, etwas zu sehen, zu verstehen und etwas vorauszuahnen, dazu ist sie extrem feinfühlend. Satan hat Vorteil aus diesen Wesenszügen gezogen und hat euch beide in die Irre geführt. Bruder D, du bist seit längerer Zeit ein gebundener Mann. Viel von dem, was Schwester D. Unterscheidungsgabe nannte, war pure Eifersucht. Sie ist geneigt, alles mit eifersüchtigen Augen zu betrachten, argwöhnisch zu sein, böse Vermutungen anzustellen und allem zu misstrauen. Dies führt zu unglücklichem Empfinden, zu Verzagtheit und Zweifel, wo Glauben und Vertrauen herrschen sollten. Diese unglücklichen Wesenszüge lenken ihre Gedanken in finstere Bahnen, die sie Böses vorausahnen lassen, während ihr sehr empfindsames Gemüt sich Vernachlässigung, Geringschätzung und Verletzung einbildet, wo nichts davon existiert. All diese Dinge stehen der geistlichen Entwicklung von euch beiden im Wege und beeinflussen andere in dem Maße, in welchem ihr mit dem Werke Gottes verbunden seid. Das habt ihr zu tun: Demütigt euch unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch zu gegebener Zeit erhöhen kann. Diese unglücklichen Wesenszüge, zusammen mit einem starken, entschlossenen Eigenwillen, müssen korrigiert und reformiert werden. Andernfalls werden sie euch schließlich dahin führen, Schiffbruch im Glauben zu erleiden. Z1.735.2 Teilen

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Bruder D, eine Pflicht liegt vor dir. Nimm die Haushalterschaft, deren du dich entledigt hast, in deine Hände und nimm in der Furcht Gottes den Platz als Haupt der Familie ein. Du musst dich vom Einfluss deiner Frau lösen und dich völliger auf Gott verlassen. Schaue auf zu ihm, dass er dich leite und führe. Gott hat Schwester D. nicht in besonderer Weise unterwiesen oder ihr Licht gegeben, andere ihre Pflicht zu lehren. Weder du noch deine Frau könnt die Stellung einnehmen, die ihr nach Gottes Willen einnehmen sollt, wenn alles so bleibt, wie es bisher war. Du wirst niemals fest gegründet, stark und gefestigt sein, bis du deiner Frau gestattest, die Stellung einzunehmen, die ihr als Frau gebührt. Wenn sie die rechte Stellung als Frau einnimmt, respektiere ihr Urteil, sprich mit ihr über deine Pläne, aber sei sehr vorsichtig, es nicht als garantiert anzusehen, dass ihr Urteil ebenso gut wie Gottes Urteil ist. Berate dich mit deinen Brüdern, denen Gott die Last seines Werkes auferlegt hat. Hättest du dich mit jenen besprochen, deren Rat du hättest suchen sollen, würdest du keinen so großen Irrtum begangen und Fehler gemacht haben, wie es mit E. der Fall gewesen ist. Gottes Sache wurde in dieser Angelegenheit verwundet und in Schande gebracht. Deine Frau dachte, Erkenntnis in diesem Fall zu besitzen. Aber ihre Eindrücke stammten nicht von Gott, sondern vom Feind, denn er sah, dass er dich in dieser Richtung beeinflussen konnte. Dein völliges Vertrauen in das Urteil deiner Frau ist den Anordnungen des Himmels entgegen. Es war Satans Absicht, dich auf diese Weise in großem Maße vom Einfluss deiner Mitarbeiter und deinen Brüdern im Allgemeinen zu trennen. Z1.736.1 Teilen

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Du hast Prüfungen gehabt, die dir erspart geblieben wären, wenn du deine Frau nicht als in einer Position stehend betrachtet hättest, die ihr nicht von Gott zugewiesen wurde. Du setzt zu blindes Vertrauen in ihr Urteil und ihre Weisheit. Sie ist nicht gottergeben, deshalb ist auch ihr Urteil nicht geheiligt. Sie ist keine glückliche Frau. Ihre unglückliche Wesensart hat ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit großen Schaden zugefügt. Satan hat beabsichtigt, dich zu verwirren und deine Brüder zu veranlassen, ihr Vertrauen in dein Urteil zu verlieren. Satan sucht dich zu überwinden. Wenn Gott deine Frau speziell beruft, die Wahrheit zu lehren, dann solltest du dich auf ihren Rat verlassen und ihrer Unterweisung vertrauen. Möge Gott euch beide, während ihr gleiches Interesse und gleiche Weihe gegenüber dem Werk hegt, gleiche Befähigung verleihen, einen hervorragenden Platz in dem feierlichsten Werk der Seelenrettung einzunehmen. Ihre große Aufgabe besteht darin, ihre Berufung und Erwählung fest zu machen, damit aufzuhören, über andere zu wachen und sehr eifersüchtig über sich selbst zu wachen. Sie sollte danach trachten, andere durch ihr göttliches Beispiel, ihren Frohsinn, ihre Seelenstärke, ihren Mut und Glauben, ihre Hoffnungsfreudigkeit und in jenem vollkommenen Vertrauen in Gott zu stärken, welche das Resultat der Heiligung durch die Wahrheit sind. Sie muss völlige Übereinstimmung mit dem Willen Gottes anstreben. Christus sagt zu ihr: „‚Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte.‘ Dies ist das vornehmste und größte Gebot. Das andere aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. In diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ Matthäus 22,37-40. Z1.737.1 Teilen

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Das Obige wurde am 4. Oktober 1867 in Mount Pleasant, Iowa, geschrieben. Ich hatte keine Zeit, das Zeugnis zu vollenden und zu korrigieren, so legte ich es beiseite. Ich konnte es nicht eher fertig stellen, bis ich vom Osten nach Greenville, Michigan zurückkehrte, wo ich es am 30. Januar 1868 wieder zur Hand nahm. Z1.738.1 Teilen

Lieber Bruder und Schwester D, ihr hättet dieses Zeugnis schon viel früher haben sollen, aber wir hatten so harte Arbeit zu verrichten, dass mir keine Zeit blieb, zu schreiben. Jeder Ort, den wir besuchten, führte mir vor Augen, was mir betreffs persönlicher Fälle gezeigt worden war, und ich habe in Versammlungen geschrieben, selbst währenddem mein Mann predigte. Z1.738.2 Teilen

Das Gesicht wurde mir vor ungefähr zwei Jahren gegeben. Der Feind hat mich auf jede Art und Weise gehindert, um Seelen das Licht vorzuenthalten, das Gott mir für sie gegeben hatte. Zuerst war der Fall meines Mannes so verworren, so erschöpfend, dass ich nicht schreiben konnte. Dann hielten mich die Entmutigungen durch meine Brüder in einem solchen Zustand von Traurigkeit und Niedergeschlagenheit, dass ich zu keinerlei Arbeit fähig war. Als wir im vergangenen Sommer unsere Reisetätigkeit wieder aufnahmen, begann ich zu schreiben; doch wir reisten so schnell von Ort zu Ort, dass es uns nur möglich war, an den Versammlungen teilzunehmen. Dort gab es viel Arbeit für uns. Ich habe die Gewohnheit, morgens um vier Uhr aufzustehen und mit dem Schreiben zu beginnen. Doch andauernde, ermüdende Arbeit während der Versammlungen strengt mein Gehirn so an, dass ich nicht schreiben kann. Mein Kopf ist so müde. Z1.738.3 Teilen

Es tut mir leid, dass ihr dieses Zeugnis nicht früher haben konntet, doch selbst jetzt möge es euch zum Segen sein, ist mein aufrichtiges Gebet. Du, lieber Bruder, magst diese Dinge bereits früher erkannt und korrigiert haben. So hoffe ich wenigstens. Du und ebenso deine Frau könnt unseres Mitgefühls und unserer Fürbitte sicher sein. Wir haben Interesse an ihr wie an dir. Ihre Seele ist wertvoll. Wir bitten sie an Christi Statt, nach einem sanften und stillen Geist zu trachten, der in Gottes Augen köstlich ist. Der Engel zeigte auf Schwester D. und wiederholte die Worte: „Weiter, liebe Brüder, was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was keusch, was lieblich, was wohl lautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!“ Philipper 4,8. Hier ist ein gesunder Gedankengang vorgezeichnet, womit sich das Gemüt beschäftigen soll. Wenn es in eine andere Richtung gehen will, lenke es zurück. Beherrsche das Gemüt. Erziehe es dazu, nur bei solchen Dingen zu verweilen, die Frieden und Liebe bringen. Z1.738.4 Teilen

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Ich übergebe euch dieses in der Hoffnung und mit dem Gebet, dass Gott euch segnen möchte und dass ihr beide geschickt und würdig werden mögt, das ewige Leben zu erlangen. Z1.739.1 Teilen

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