Portrait von Ellen White
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Der Einfluß unseres Gesundheitsschrifttums
Der Einfluß unseres Gesundheitsschrifttums
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Die Menschen bedürfen dringend des Lichts, das von unseren Gesundheitsbüchern und -zeitschriften ausgeht. Gott wünscht, dass wir uns dieses Schrifttums bedienen, um durch dessen Lichtstrahlen die Aufmerksamkeit der Menschen zu fesseln und sie dazu zu bewegen, der Warnungsbotschaft des dritten Engels Beachtung zu schenken. Unsere Gesundheitsliteratur ist ein Mittel, eine besondere Missionsarbeit zu treiben, um das Licht zu verbreiten, das die Bewohner dieser Welt in dieser göttlichen Vorbereitungszeit empfangen müssen. Auf dem Gebiet der Gesundheit und Mäßigkeit sowie zugunsten sozialer Reformen üben sie einen bedeutenden Einfluß aus. Sie wird erfolgreich dazu beitragen, den Menschen dieses Anliegen in der rechten Art und im rechten Licht darzulegen. — Testimonies for the Church VII, 132-136 (1902). BE.232.5 Teilen

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794. Es sollten ernsthaftere Anstrengungen unternommen werden, die Menschen über das große Anliegen der Gesundheitsreform aufzuklären. Traktate von vier, acht, zwölf, sechzehn oder mehr Seiten Umfang mit gut geschriebenen und sachkundigen Artikeln sollten wie die Blätter im Herbst ausgestreut werden. — The Review and Herald, 4. November 1875.[engl.: Die Patienten in den Sanatorien sollten in Vorträgen belehrt werden — 426Ein mit den geeigneten Speisen gedeckter Tisch sollte den Patienten in den Sanatorien als guter Anschauungsunterricht dienen — 442, 443Die Patienten in den Sanatorien sollten Unterricht in Mäßigkeit erhalten — 474] BE.233.1 Teilen

795. In diesem Land (Australien) gibt es einen organisierten Verein von Vegetariern, allerdings mit verhältnismäßig wenigen Mitgliedern. Im allgemeinen ist das Fleischessen in allen Bevölkerungsschichten weit verbreitet. Fleisch ist das billigste Nahrungsmittel. Und sogar bei den ganz Armen steht gewöhnlich Fleisch auf dem Tisch. Deshalb bedarf es in der Fleischfrage um so größerer Klugheit. Wir dürfen diesbezüglich nicht unbedachtsam vorgehen. Wir müssen die Verhältnisse der Menschen und die Macht lebenslanger Gewohnheiten und Gepflogenheiten berücksichtigen. Wir sollten uns davor hüten, anderen unsere Vorstellungen aufzudrängen, so als ob diese Frage ein Prüfstein wäre und diejenigen, die viel Fleisch essen, die ärgste Sünde begingen. — Brief 102, 1896. BE.233.2 Teilen

Alle sollten in dieser Frage aufgeklärt werden. Aber es muss mit Bedacht geschehen. Gewohnheiten, die man ein Leben lang als richtig betrachtet hat, lassen sich nicht durch übereilte oder harte Maßnahmen ändern. Wir sollten bei unseren Zeltversammlungen und anderen großen Zusammenkünften auf die Menschen erzieherisch einwirken. Bei der Unterweisung in der Gesundheitsreform muss die Lehre durch das Beispiel bekräftigt werden. In unseren Restaurants und Speisezelten darf kein Fleisch serviert werden, sondern dafür Früchte, Getreide und Gemüse. Wir müssen das, was wir lehren, auch tun. Sind wir irgendwo zu Gast, wo Fleisch aufgetragen wird, dürfen wir diejenigen, die Fleisch essen, nicht mit Vorwürfen überfallen. Wir selbst sollten es nicht anrühren. Wenn wir nach dem Grund unserer Handlungsweise gefragt werden, sollten wir freundlich erklären, warum wir kein Fleisch essen. — Brief 102, 1896. BE.233.3 Teilen

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796. Ich habe es nie als meine Pflicht angesehen, den Menschen zu sagen, dass sie unter keinen wie immer gearteten Umständen Fleisch essen dürfen. Eine derartige Aussage hieße angesichts der Tatsache, dass die Menschen in so großem Maß zum Fleischgenuß erzogen worden sind, die Sache auf die Spitze treiben. Ich habe mich nie dazu gedrängt gefühlt, derart radikale Feststellungen zu treffen. Was ich gesagt habe, habe ich aus einem Pflichtgefühl heraus gesagt, Ich war in meinen Aussagen vorsichtig, weil ich niemandem Gelegenheit geben wollte, sich zum Gewissen für andere zu machen. ... — Brief 76, 1895. BE.234.1 Teilen

Ich habe in diesem Land ähnliche Erfahrungen gemacht wie in neu erschlossenen Gebieten in Amerika. Ich habe Familien angetroffen, deren Verhältnisse es ihnen nicht gestatten würden, den Tisch mit gesunden Speisen zu decken. Ungläubige Nachbarn hatten ihnen Fleisch von frisch geschlachteten Tieren zukommen lassen. Daraus bereiteten sie eine Fleischsuppe und versorgten ihre große Kinderschar mit Brot und Suppe. Es war weder meine Pflicht, noch glaube ich, ist es die Pflicht irgendeines anderen Menschen, solche Familien über die üblen Folgen des Fleischessens aufzuklären. Ich empfinde aufrichtiges Mitleid für Familien, die jung im Glauben sind und in so erdrückender Armut leben, dass sie nicht wissen, mit welchen Mitteln sie ihre nächste Mahlzeit zubereiten sollen. Es ist nicht meine Pflicht, mit ihnen über gesunde Ernährung zu sprechen. Wir müssen zur rechten Zeit reden und zur rechten Zeit schweigen. Die Gelegenheit, die sich durch derartige Umstände bietet, erfordert Worte der Ermutigung und Freude und nicht Worte des Tadels und der Verurteilung. Wer sich sein ganzes Leben lang von Fleisch ernährt hat, findet nichts Schlimmes daran, diese Gepflogenheit fortzusetzen. Wir müssen solchen Menschen verständnisvoll begegnen. — Brief 76, 1895. BE.234.2 Teilen

797. Wenn wir auch der Schlemmerei und Unmäßigkeit entgegentreten, müssen wir doch den Zustand berücksichtigen, dem die menschliche Familie unterworfen ist. Gott hat für alle Vorsorge getroffen, die in den verschiedenen Ländern der Erde leben. Alle, die Mitarbeiter Gottes sein möchten, müssen sorgfältig überlegen, ehe sie genau angeben, was man essen und was man nicht essen soll. Wir sollen mit dem Volk in Verbindung treten. Lehrte man die Gesundheitsreform in ihrer extremsten Form denjenigen, denen es die Umstände verbieten, sie anzunehmen, so würde man dadurch mehr schaden als nützen. Predige ich den Armen das Evangelium, so soll ich ihnen nach den mir gegebenen Anweisungen sagen, sie sollten die Nahrung genießen, die am nahrhaftesten ist. Ich kann ihnen aber nicht sagen: „Ihr dürft keine Eier essen, keine Milch trinken und keine Sahne verwenden. Ihr dürft auch keine Butter zur Zubereitung der Mahlzeiten verwenden!“ Das Evangelium muss den Armen gepredigt werden. Die Zeit aber ist noch nicht gekommen, die strengsten Regeln hinsichtlich der Ernährung vorzuschreiben. — Testimonies for the Church IX, 163 (1909). BE.234.3 Teilen

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798. Macht euch nicht verschrobene Vorstellungen zu eigen. Macht sie nicht zum Prüfstein, indem ihr andere kritisiert, deren Handlungsweise mit euren Ansichten nicht übereinstimmt. Studiert die Sache eingehend und gründlich und seht zu, dass eure eigenen Vorstellungen und Handlungen mit den Grundsätzen wahrer christlicher Mäßigkeit völlig übereinstimmen. — Christian Temperance and Bible Hygiene 119.120 (1890). BE.235.1 Teilen

Es gibt viele, die die Lebensweise anderer Menschen berichtigen wollen, indem sie Gewohnheiten verurteilen, die ihrer Meinung nach falsch sind. Sie suchen diejenigen auf, die sie im Irrtum wähnen, und zeigen ihnen ihre Fehler. Aber sie unternehmen nicht den Versuch, die Aufmerksamkeit auf die richtigen Grundsätze zu lenken. Eine solche Vorgangsweise verfehlt oft weit das gesteckte Ziel. Wenn wir unsere Absicht erkennen lassen, dass wir andere bessern möchten, erregen wir häufig deren Widerstand und richten mehr Schaden an, als wir nützen. Auch für den, der den Tadel vorbringt, liegt Gefahr in einer solchen Vorgangsweise. Denn wenn es jemand auf sich nimmt, andere bessern zu wollen, verfällt er leicht der Kritiksucht. Bald konzentriert sich sein ganzes Interesse darauf, bei anderen Fehler zu entdecken und Mängel aufzuzeigen. Wacht nicht über andere, um ihre schwachen Punkte aufzuspüren und ihre Irrtümer bloßzulegen. Erzieht ihnen vielmehr durch die Macht eures eigenen Beispiels bessere Gewohnheiten an. — Christian Temperance and Bible Hygiene 119.120 (1890). BE.235.2 Teilen

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Denkt stets daran, dass das große Ziel der Gesundheitsreform darin besteht, die höchstmögliche Entfaltung von Geist, Seele und Leib zu gewährleisten. Alle Naturgesetze, die auch Gesetze Gottes sind, sind zu unserem Wohl bestimmt. Gehorsam ihnen gegenüber fördert unser irdisches Glück und trägt dazu bei, uns für das zukünftige Leben vorzubereiten. — Christian Temperance and Bible Hygiene 119.120 (1890). BE.236.1 Teilen

Es gibt besseren Gesprächsstoff als die Fehler und Schwächen der Mitmenschen. Sprecht von Gott und seinen wunderbaren Werken. Vertieft euch in die Offenbarungen seiner Liebe und erforscht die Weisheit, die in den Werken der Natur zum Ausdruck kommt. — Christian Temperance and Bible Hygiene 119.120 (1890). BE.236.2 Teilen

799. Duldet es nicht, wenn ihr mit Ungläubigen Umgang pflegt, dass man euch von den rechten Grundsätzen ablenkt. Sitzt ihr mit ihnen zu Tisch, so seid im Essen mäßig und nehmt nur von den Speisen, die euren Geist nicht verwirren. Meidet die Unmäßigkeit. Ihr könnt es euch nicht leisten, eure geistigen und körperlichen Kräfte zu schwächen, sonst werdet ihr am Ende unfähig, geistliche Dinge zu beurteilen. Erhaltet euren Geist in einem solchen Zustand, dass Gott ihm die kostbaren Wahrheiten seines Wortes einprägen kann. ... Beobachtet die anderen nicht, um ihre Fehler oder Irrtümer herauszustellen. Lehrt durch euer Vorbild. Eure Selbstverleugnung und euer Sieg über die Begierden seien eine Veranschaulichung des Gehorsams richtigen Grundsätzen gegenüber. Euer Leben soll den heiligenden und veredelnden Einfluß der Wahrheit bezeugen. — Testimonies for the Church VI, 336 (1900). BE.236.3 Teilen

800. Der Herr erwartet von jedem Prediger, jedem Arzt und jedem Gemeindeglied behutsames Vorgehen. Menschen, die unseren Glauben nicht kennen, dürfen nicht zu einer plötzlichen Umstellung in der Ernährung überredet werden. Auf diese Weise unterzöge man sie einer frühzeitigen Bewährungsprobe. Haltet ihnen die Grundsätze der Gesundheitsreform vor Augen. Der Herr wird diejenigen führen, die aufrichtigen Herzens sind. Sie werden hören und glauben. Der Herr will nicht, dass seine Boten die herrlichen Wahrheiten der Gesundheitsreform so verkündigen, dass andere Menschen Vorurteile entwickeln. Niemand darf denen, die auf dem dunklen Pfad der Unwissenheit wandeln, Hindernisse in den Weg legen. Selbst wenn wir eine gute Sache loben, ist es angebracht, die Begeisterung zu dämpfen, damit wir unsere Zuhörer nicht abstoßen. Predigt die Grundsätze der Mäßigkeit auf die anziehendste Art. — Brief 135, 1902. BE.236.4 Teilen

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Wir dürfen auch nicht vermessen vorgehen. Die Arbeiter, die neue Gebiete betreten, um Gemeinden zu gründen, dürfen nicht dadurch Schwierigkeiten heraufbeschwören, dass sie den Versuch unternehmen, der Ernährungsfrage die höchste Bedeutung beizumessen. Sie sollten sich davor hüten, die Grenzen zu eng abzustecken. Man würde auf diese Weise den Menschen nur Steine vor die Füße werfen. Treibt die Leute nicht, sondern führt sie. Predigt das Wort, wie es in Jesus Christus ist ... Unsere Arbeiter müssen entschlossen und beharrlich kämpfen und dürfen dabei nicht vergessen, dass man nicht alles auf einmal lernen kann. Sie müssen sich vom festen Entschluß leiten lassen, die Menschen in aller Geduld zu unterweisen. — Brief 135, 1902. BE.237.1 Teilen

801. Weißt du nicht, dass jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist? Wir machen einzelne Nahrungsmittel nicht zum Prüfstein, sondern versuchen, den Verstand anzusprechen und das sittliche Empfinden für die Gesundheitsreform in derselben vernünftigen Weise zu wecken, wie es Paulus in Römer 13,8-14, 1.Korinther 9,24-27 und 1.Timotheus 3,8-12 tat. — Manuskript 1a, 1890. BE.237.2 Teilen

802. Sara (McEnterfer) wurde einmal nach Dora Creek zu einer Familie gerufen, in der sämtliche Familienmitglieder krank waren. Der Vater entstammte einer hochangesehenen Familie, war aber dem Alkohol ergeben. Seine Frau und seine Kinder litten große Not. Zum Zeitpunkt der Erkrankung war im ganzen Haus nichts Essbares vorhanden. Dennoch lehnten sie alles ab, was wir ihnen brachten. Sie waren gewohnt, Fleisch zu essen. Es wurde uns klar, dass wir etwas unternehmen mussten. Ich trug Sara auf, einige unserer Hühner zu schlachten und daraus eine Fleischbrühe zuzubereiten. Sara behandelte die Familie während der Zeit ihrer Krankheit und ernährte sie mit dieser Brühe. Bald darauf waren alle wieder gesund. — Brief 363, 1907. BE.237.3 Teilen

Das war also der Weg, den wir beschritten haben. Wir sagten den Leuten nicht: „Ihr dürft kein Fleisch essen.“ Obwohl wir es selbst nicht aßen, gaben wir der Familie das zu essen, was wir während ihrer Krankheit für angebracht hielten. Es gibt Situationen, in denen wir den Menschen auf ihrer Stufe begegnen müssen. — Brief 363, 1907. BE.237.4 Teilen

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Der Vater der Familie war ein intelligenter Mann. Als die Familie wieder genesen war, machten wir sie mit der Heiligen Schrift bekannt. Der Mann bekehrte sich und nahm die Wahrheit an. Er warf seine Pfeife weg und gab das Trinken auf. Von da an rauchte und trank er nicht mehr, so lange er lebte. Sobald es die Umstände erlaubten, brachten wir ihn auf unseren Hof und beschäftigten ihn als Landarbeiter. Während wir in Newcastle Versammlungen besuchten, starb er. Trotz sorgfältiger Behandlung von seiten einiger unserer Mitarbeiter hat der lang mißbrauchte Körper darauf nicht mehr angesprochen. Aber der Mann starb als Christ und im Gehorsam gegenüber den Geboten. — Brief 363, 1907. BE.238.1 Teilen

[engl.: Ergänzende Darlegungen von James White dazu siehe Anhang 2] BE.238.2 Teilen

803. Als wir im Herbst 1870 aus Kansas zurückkehrten, war Bruder B. zu Hause. Er hatte Fieber. ... Sein Zustand gab zu Besorgnis Anlaß. ... — Testimonies for the Church III, 18-21 (1870). BE.238.3 Teilen

Wir gönnten uns keine Ruhepause, obschon wir sie sehr benötigt hätten. [Die Zeitschriften] „The Review and Herald“, „The Health Reformer“ und „The Youth‘s Instructor“ mussten druckfertig gemacht werden. (Alle Redakteure waren damals krank). ... Mein Mann begann mit der Arbeit und ich half ihm dabei, so gut ich konnte. ... — Testimonies for the Church III, 18-21 (1870). BE.238.4 Teilen

[Die Zeitschrift] „The Health Reformer“ stand vor dem Zusammenbruch. Bruder B. hatte die extremen Ansichten von Dr. Trall verfochten. Das hatte den Arzt ermuntert, [in dieser Zeitschrift „The Health] Reformer“ noch weiter zu gehen, als er es sonst getan hätte, und die Verwendung von Milch, Zucker und Salz zu verwerfen. Dieser Standpunkt — nämlich der völlige Verzicht auf diese Dinge — mag an sich richtig sein. Aber die Zeit ist noch nicht gekommen, um diesbezüglich eine verbindliche Haltung einzunehmen. Doch wer das tut und für die gänzliche Aufgabe von Milch, Butter und Zucker eintritt, sollte diese Dinge auch selbst nicht verwenden. Bruder B. hielt sich nicht an das, was er lehrte, obwohl er sich zur selben Zeit gemeinsam mit Dr. Trall in „The Health Reformer“ gegen die schädlichen Auswirkungen von Salz, Milch und Zucker aussprach. In seinem eigenen Haushalt standen diese Dinge täglich auf dem Tisch. — Testimonies for the Church III, 18-21 (1870). BE.238.5 Teilen

Viele unserer Geschwister hatten das Interesse an [der Zeitschrift „The Health] Reformer“ verloren. Täglich erreichten uns Briefe mit der entmutigenden Aufforderung: „Bitte, schickt mir den ‚Reformer‘ nicht mehr!“ Nirgendwo im Westen gelang es uns, für den „Gesundheitsreformer“ Interesse zu wecken und Bezieher zu gewinnen. Wir mussten erkennen, dass sich die Schreiber im „Reformer“ von den Leuten entfernten und im Begriff standen, den Kontakt zu verlieren. Wenn wir Ansichten vertreten, die gewissenhafte Christen, die wirklich Reformer sind, nicht teilen können, dürfen wir von denen, die wir nur über den Weg der Gesundheit erreichen können, nicht erwarten, dass sie einen Nutzen davon haben. — Testimonies for the Church III, 18-21 (1870). BE.238.6 Teilen

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Wir dürfen nicht so schnell voraneilen, dass wir diejenigen nicht mitziehen können, deren Gewissen und Verstand von den Wahrheiten, die wir vertreten, überzeugt sind. Wir müssen den Leuten auf ihrer Stufe begegnen. Manche von uns haben viele Jahre gebraucht, um den augenblicklichen Stand in der Gesundheitsreform zu erreichen. Es bedarf langer Arbeit, um eine Ernährungsreform zu verwirklichen. Wir haben dabei eine mächtige Esslust zu überwinden. Denn die Welt ist der Schlemmerei ergeben. Wenn wir den Menschen genauso viel Zeit einräumten, wie wir benötigen, um den derzeitigen fortschrittlichen Stand in der Reform zu erreichen, würden wir für sie große Geduld aufbringen. Wir würden ihnen auch erlauben, Schritt für Schritt voranzugehen — so wie wir es getan haben —, bis sie in der Gesundheitsreform fest gegründet sind. Wir müssen sehr behutsam sein, um nicht ein zu schnelles Tempo anzuschlagen, damit wir nicht gezwungen sind, unsere Schritte rückwärts zu lenken. Bei Reformen ist es besser, das Ziel um einen Schritt zu verfehlen, als darüber hinauszuschießen. Und wenn wir schon irren, soll dieser Irrtum nicht zu weit entfernt vom Standpunkt der Menschen liegen. — Testimonies for the Church III, 18-21 (1870). BE.239.1 Teilen

Vor allen Dingen dürfen wir nicht mit der Feder Anschauungen vertreten, die wir in unseren eigenen Familien, an unseren eigenen Tischen nicht ausleben. Das wäre Verstellung, eine Form von Heuchelei. In Michigan kann man eher ohne Salz, Zucker und Milch auskommen. Im äußersten Westen oder Osten, wo ein Mangel an Obst herrscht, ist das vielen Menschen nicht möglich. ... Wir wissen, dass eine freizügige Verwendung dieser Nahrungsmittel der Gesundheit ohne Zweifel schadet; wir sind auch der Meinung, dass man sich in vielen Fällen einer weit besseren Gesundheit erfreuen würde, wenn man auf diese Dinge samt und sonders verzichtete. — Testimonies for the Church III, 18-21 (1870). BE.239.2 Teilen

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Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt sollten wir uns damit nicht belasten. Die Menschen hinken so weit nach, dass wir uns damit begnügen müssen, eine Trennungslinie gegenüber ihren schädlichen Lüsten und aufpeitschenden Suchtmitteln zu ziehen. Mehr können sie noch nicht vertragen. Wir sind eindeutig gegen Tabak, Alkohol, Schnupftabak, schwarzen Tee, Bohnenkaffee, Fleisch, Butter, Gewürze, üppige Torten [engl.: Kuchen], Fleischpasteten, übermäßig viel Salz und alle erregenden Substanzen, die als Nahrungsmittel Verwendung finden. — Testimonies for the Church III, 18-21 (1870). BE.240.1 Teilen

Kommen wir zu Leuten, die in Fragen der Gesundheitsreform kein Licht haben, und legen wir ihnen gleich unsere strengsten Standpunkte dar, besteht die Gefahr, dass sie entmutigt werden, wenn sie sehen, was sie alles aufgeben müssen. Sie würden erst gar keine Anstrengungen unternehmen, sich umzustellen. Wir müssen die Menschen geduldig und schrittweise anleiten und uns dabei der Tiefe des Abgrundes entsinnen, aus dem wir gekommen sind. — Testimonies for the Church III, 18-21 (1870). BE.240.2 Teilen

804. Überall, wo wir in unseren Großstädten ärztliche Missionsarbeit treiben, sollten wir Kochkurse abhalten. Wo Missionsarbeit in der Gründung eines großen Schulwerkes besteht, sollte man ein vegetarisches Restaurant eröffnen, das in der richtigen Auswahl und Zubereitung der Speisen praktischen Anschauungsunterricht erteilt. — Testimonies for the Church VII, 55 (1902). BE.240.3 Teilen

805. Haltet Kochkurse ab! Lehrt die Leute, wie man gesunde Nahrung zubereitet! Führt ihnen die Notwendigkeit vor Augen, auf ungesunde Speisen zu verzichten. Befürwortet aber keineswegs eine Mangelernährung. Eine gesunde, nahrhafte Kost ohne die Verwendung von schwarzem Tee, Bohnenkaffee und Fleisch ist möglich. Es ist von äußerster Wichtigkeit, die Menschen zu unterweisen, wie sie sowohl gesunde als auch schmackhafte Speisen zubereiten können. — Testimonies for the Church IX, 112 (1909). BE.240.4 Teilen

806. Einige haben sich wieder der Fleischnahrung zugewandt, nachdem sie vegetarisch gelebt hatten. Das ist töricht und zeigt eine mangelnde Kenntnis, wie man statt Fleisch geeignete Nahrung verwendet. In Amerika und in andern Ländern sollten von weisen Lehrern geleitete Kochkurse abgehalten werden. Wir müssen alles tun, um den Menschen den Wert der Reformkost zu zeigen. — Testimonies for the Church VII, 126 (1902). BE.240.5 Teilen

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807. Die Ernährungsreform muss stufenweise erfolgen. Mit der Ausbreitung von Tierkrankheiten wird die Verwendung von Milch und Eiern immer bedenklicher. Wir sollten uns bemühen, sie durch andere Dinge, die gesund und billig sind, zu ersetzen. Überall lehre man die Menschen, wie sie möglichst ohne Milch und Eier kochen und gleichwohl gesunde und schmackhafte Speisen auf den Tisch stellen können. — The Ministry of Healing 320.321 (1905). BE.241.1 Teilen

808. Wer die Vorteile richtig geführter und hygienischer [engl.: gesundheitsdienlicher] Kochkurse in Anspruch nimmt, wird daraus sowohl für die eigene Küche als auch zwecks Unterweisung seiner Mitmenschen großen Nutzen ziehen. — Christian Temperance and Bible Hygiene 119 (1890). BE.241.2 Teilen

809. Jede Gemeinde sollte eine Ausbildungsstätte für christliche Arbeiter sein. Ihre Glieder sollten gelehrt werden, wie man Bibellesungen hält, eine Sabbatschule leitet und eine Klasse unterrichtet, wie man am wirkungsvollsten den Armen hilft, für die Kranken sorgt und für die Unbekehrten arbeitet. Veranstaltet Gesundheits- und Kochkurse und erteilt in den verschiedenen Zweigen christlicher Helferarbeit Unterricht. Es sollte aber nicht nur gelehrt, sondern auch praktische Arbeit unter der Anleitung erfahrener Lehrer geleistet werden. — The Ministry of Healing 149 (1905). BE.241.3 Teilen

810. Jedes vegetarische Restaurant [engl.: jedes Restaurant, das gesunde Kost bietet] sollte seinen Mitarbeitern als Schulungsstätte dienen. In den Städten kann dieser Zweig des Werkes in viel größerem Rahmen durchgeführt werden als in kleineren Orten. Aber überall, wo eine Gemeinde und eine Gemeindeschule bestehen, sollte denen, die nach den Grundsätzen der Gesundheitsreform leben möchten, Unterricht in der Zubereitung einfacher und gesunder Speisen geboten werden. In allen Missionsfeldern kann man eine ähnliche Arbeit tun. — Manuskript 79, 1900. BE.241.4 Teilen

Die Zusammenstellung von Früchten, Samen, Getreide und Wurzeln zu gesunder Nahrung ist des Herrn Werk. An jedem Ort, wo eine Gemeinde gegründet wurde, mögen die Geschwister in Demut vor dem Herrn wirken und danach trachten, die Menschen mit den Gesundheitsgrundsätzen bekannt zu machen. — Manuskript 79, 1900. BE.241.5 Teilen

811. Soweit es geht, sollte unsere Zeltversammlung ausschließlich geistlichen Angelegenheiten gewidmet sein. ... Mit geschäftlichen Dingen mögen sich die befassen, die dafür eigens beauftragt worden sind. Geschäftsangelegenheiten lege man den Geschwistern nach Möglichkeit zu einem anderen Zeitpunkt vor, nicht während der Zeltversammlung. Anleitungen für die Buchevangelisation, für die Arbeit in der Sabbatschule und für einzelne Fragen der Missionsarbeit sollten in den Heimatgemeinden oder in gesondert einberufenen Versammlungen erteilt werden. Derselbe Grundsatz gilt für Kochkurse. Am rechten Ort abgehalten haben sie ihre Berechtigung, sie sollten aber nicht die Zeit unserer Zeltversammlungen in Anspruch nehmen. — Testimonies for the Church VI, 44.45 (1900). BE.241.6 Teilen

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812. Kochkurse sollten an vielen Orten durchgeführt werden. Diese Arbeit mag einen bescheidenen Anfang nehmen, aber wenn kluge Köchinnen ihr Bestes geben, um andere zu unterweisen, wird ihnen der Herr Geschicklichkeit und Verstand verleihen. Das Wort des Herrn lautet: „Wehre ihnen nicht; denn ich will mich als ihr Lehrer offenbaren!“ Er wird durch jene wirken, die seine Vorhaben ausführen und die Menschen lehren, wie sie sich durch die Zubereitung gesunder und nicht teurer Speisen in ihrer Ernährung umstellen können. Auf diese Weise werden die Armen ermuntert, die Grundsätze der Gesundheitsreform anzunehmen. Man hilft ihnen dadurch, sich Arbeitseifer und Selbstvertrauen anzueignen. — Testimonies for the Church VII, 113.114 (1902). BE.242.1 Teilen

Es ist mir gezeigt worden, dass Gott fähige Männer und Frauen lehrte, gesunde und schmackhafte Speisen auf gefällige Art zuzubereiten. Viele von ihnen waren jung, einige aber auch reiferen Alters. Ich bin angewiesen worden, zur Abhaltung von Kochkursen an allen Orten zu ermutigen, wo eine ärztliche Missionsarbeit getan wird. Wir müssen den Menschen jeden Anreiz zu einer Reform vor Augen halten. Klärt sie möglichst umfangreich auf. Lehrt sie, in der Zubereitung der Nahrung mögliche Verbesserungen vorzunehmen. Ermuntert sie, ihr Wissen an andere weiterzugeben. — Testimonies for the Church VII, 113.114 (1902). BE.242.2 Teilen

Sollten wir nicht alles in unserer Macht Stehende tun, um das Werk in unseren Großstädten voranzutreiben? Tausende und Abertausende, die um uns leben, bedürfen in verschiedener Hinsicht unserer Hilfe. Die Prediger des Evangeliums mögen bedenken, was der Herr [engl.: der Herr Jesus Christus] zu seinen Jüngern sagte: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein!“ „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz kraftlos wird, womit soll man‘s salzen?“ Matthäus 5,14.13. — Testimonies for the Church VII, 113.114 (1902). BE.242.3 Teilen

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813. Weil ein tyrannisches Vorurteil die Zugänge zu den Herzen der Menschen verschlossen hat, wissen viele nichts über die Grundsätze einer gesunden Lebensweise. Eine gute Arbeit könnte geleistet werden, wenn man den Menschen zeigte, wie sie gesunde Nahrung zubereiten können. Dieser Zweig des Werkes ist genauso bedeutungsvoll wie irgendein anderer, dem wir uns widmen. Führt mehr Kochkurse durch, arbeitet von Haus zu Haus und unterrichtet die Menschen in der Kunst, gesund zu kochen. Sehr, sehr viele Menschen werden durch die Auswirkungen der Gesundheitsreform vor körperlichem, geistigem und sittlichem Verfall bewahrt bleiben. Diese Grundsätze werden sich denen, die Erkenntnis suchen, von selbst empfehlen. Solche Menschen werden weiterforschen und zur vollen Erkenntnis der gegenwärtigen Wahrheit gelangen. — The Review and Herald, 6. Juni 1912. BE.243.1 Teilen

Gott möchte, dass sein Volk empfängt, um das Empfangene an andere weiterzureichen. Als unvoreingenommene und uneigennützige Zeugen sollt ihr mit anderen Menschen das teilen, was der Herr euch geschenkt hat. Wenn ihr diese Arbeit aufnehmt und im Rahmen eurer Möglichkeiten die Herzen zu erreichen trachtet, müßt ihr darauf achten, so vorzugehen, dass ihr nicht Vorurteile erregt, sondern sie beseitigt. Macht das Leben Christi zum Gegenstand eures ständigen Studiums und arbeitet so wie er, indem ihr seinem Beispiel folgt. — The Review and Herald, 6. Juni 1912. BE.243.2 Teilen

814. Als uns am Anfang das Licht der Gesundheitsreform schien, stellten wir, wenn Feste gefeiert wurden, auf dem Gelände, wo sich die Menschen versammelten, Kochherde auf und backten dort ungesäuertes Brot, Brötchen und Kleingebäck [engl.: Brot ohne Treibmittel — Brötchen und Fladen]. Ich glaube, unsere Bemühungen waren erfolgreich, obwohl uns natürlich Gesundkostwaren, wie wir sie heute besitzen, nicht zur Verfügung standen. Damals mussten wir erst lernen, ohne Fleisch zu leben. — Brief 166, 1903. BE.243.3 Teilen

Zuweilen luden wir zu einer vergnüglichen Tafel [engl.: zu Veranstaltungen] ein, und wir gaben uns große Mühe, dass alles, was auf den Tisch kam, gut schmeckte und nett aussah. Zur Beerenzeit sammelten wir frische Heidelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren. Wir machten die Tafel zum Lehrbeispiel. Sie sollte allen Anwesenden beweisen, dass unsere Ernährung weit davon entfernt war, kärglich zu sein, obwohl sie nach den Grundsätzen der Gesundheitsreform erstellt wurde. — Brief 166, 1903. BE.243.4 Teilen

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Manchmal hielten wir bei diesen Zusammenkünften einen kurzen Vortrag über Mäßigkeit. So lernten die Menschen unsere Lebensgrundsätze kennen. Soweit uns bekannt ist, waren alle sehr zufrieden und haben zudem neue Erkenntnisse gewonnen. Wir sprachen über die Notwendigkeit, gesund und einfach zu kochen und gleichzeitig die Speisen so schmackhaft und appetitanregend zuzubereiten, dass sie allen, die sie essen, auch schmecken. In der Welt lauert überall die Versuchung, der Esslust zu frönen. Worte der Warnung, ernst und klar ausgesprochen, haben bei Familien und Einzelpersonen wunderbare Veränderungen bewirkt. — Brief 166, 1903. BE.244.1 Teilen

815. Es wurde mir auch gezeigt, dass in den Städten die Möglichkeit besteht, eine ähnliche Arbeit zu verrichten wie auf dem Festgelände von Battle Creek. In Übereinstimmung mit dieser Erkenntnis sind vegetarische [engl.: Gesundheits-] Restaurants eröffnet worden. Es besteht aber die ernste Gefahr, dass sich die Angestellten dieser Restaurants so vom Geschäftsgeist durchdringen lassen, dass sie es versäumen, den Menschen die Erkenntnis zu vermitteln, die sie benötigen. Durch unsere Restaurants kommen wir mit vielen Menschen in Berührung. Wenn wir es aber dulden, dass unser Geist vom Gedanken an finanziellen Gewinn beherrscht wird, können wir die Absichten Gottes nicht erfüllen. Er möchte, dass wir jede Gelegenheit ergreifen, um die Wahrheit zu verkünden, die Männer und Frauen vor dem ewigen Tod bewahrt. — Manuskript 27, 1906. BE.244.2 Teilen

Ich habe versucht, herauszufinden, wie viele Seelen durch die Arbeit des Restaurants hier in ... zur Wahrheit bekehrt wurden. Einige mögen gerettet worden sein, aber viel mehr könnten zu Gott bekehrt werden, wenn alle Anstrengungen unternommen würden, um die Arbeit nach dem Willen Gottes zu verrichten und den Weg anderer Menschen zu erhellen. — Manuskript 27, 1906. BE.244.3 Teilen

Ich möchte allen Angestellten des Restaurants sagen: Arbeitet nicht so weiter wie bisher. Sucht Mittel und Wege, um über das Restaurant Menschen das Licht der gegenwärtigen Wahrheit zu bringen. Zu diesem alleinigen Zweck sind unsere Restaurants gegründet worden. ... — Manuskript 27, 1906. BE.244.4 Teilen

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Die Angestellten des Restaurants in ... und die Geschwister der Gemeinde in ... bedürfen einer gründlichen Bekehrung. Jeder hat die Gabe des Verstandes bekommen. Habt ihr schon die Macht empfangen, mit der Hilfe Gottes zu siegen? „Wieviele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben!“ Johannes 1,1.2. — Manuskript 27, 1906. BE.245.1 Teilen

816. Es müssen größere Anstrengungen gemacht werden, unsere Geschwister in den Gesetzen der Gesundheitsreform zu unterrichten. Kochkurse sollten eingerichtet und von Haus zu Haus Belehrung erteilt werden, wie man gesunde Speisen zubereitet. Alt und jung sollten lernen, wie man einfacher kocht. Wo immer die Wahrheit verkündet wird, sollt ihr die Leute auch darüber belehren, wie man die Speisen einfach und doch schmackhaft zubereiten kann. Den Menschen muss gezeigt werden, wie man auch ohne Fleisch vollwertig kochen kann. — Testimonies for the Church IX, 161 (1909). BE.245.2 Teilen

Viel Weisheit und Umsicht sind erforderlich, um nahrhafte Speisen zuzubereiten, die die Stelle dessen einnehmen, was früher die Kost angehender Gesundheitsreformer war. Glaube an Gott, Zielstrebigkeit und die Bereitschaft, anderen zu helfen, sind dazu nötig. Eine Kost, die nicht die erforderlichen Nährstoffe enthält, schadet der Gesundheitsreform nur. Wir sind sterblich und müssen uns daher so ernähren, dass der Körper die notwendigen Nährstoffe erhält. — Testimonies for the Church VII, 113.114 (1902). BE.245.3 Teilen

817. An allen unseren Schulen sollte es geeignete Lehrkräfte für den Kochunterricht geben. Dieses Fach sollte unterrichtet werden. Wer sich für den Dienst Gottes vorbereitet, erleidet einen großen Verlust, wenn er keine Kenntnisse darüber erwirbt, wie man die Nahrung so zubereitet, dass sie gesund ist und auch schmeckt. — Counsels to Parents, Teachers and Students 312.313 (1913). BE.245.4 Teilen

Die Kunst des Kochens ist keine geringe Angelegenheit. Die geschickte Zubereitung der Nahrung ist eine der wichtigsten Fertigkeiten. Sie sollte zu den wertvollsten aller Fertigkeiten gerechnet werden, weil sie so eng mit dem Leben verknüpft ist. Zu einem beträchtlichen Teil hängen die körperlichen wie auch die geistigen Kräfte von der Nahrung ab, die wir zu uns nehmen. Deshalb nimmt der, der die Nahrung zubereitet, eine wichtige und erhabene Stellung ein. — Counsels to Parents, Teachers and Students 312.313 (1913). BE.245.5 Teilen

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[Der folgende Satz ist nach dem englischen Original zitiert.] Sowohl junge Männer als auch junge Frauen sollten lernen, sparsam zu kochen und auf alles Fleisch zu verzichten. Ermuntert nicht zur Zubereitung von Gerichten, die sich irgendwie aus Fleisch zusammensetzen. Denn das hieße, auf die Finsternis und Unwissenheit Ägyptens verweisen und nicht auf die Reinheit der Gesundheitsreform. — Counsels to Parents, Teachers and Students 312.313 (1913). BE.246.1 Teilen

Vor allem Frauen sollten kochen lernen. Welcher Bereich der Ausbildung ist für ein Mädchen so wichtig wie dieser? Wie immer sich ihre Lebensumstände gestalten mögen, ist dies ein Wissen, das sie praktisch anwenden kann. Dieser Zweig der Ausbildung beeinflußt unmittelbar Gesundheit und Glück. In jedem Laib guten Brotes steckt praktische Frömmigkeit. — Counsels to Parents, Teachers and Students 312.313 (1913). BE.246.2 Teilen

818. Viele junge Leute werden zur Schule kommen, die eine Ausbildung in gewerblichen Fächern wünschen. Der Gewerbeunterricht sollte Buchhaltung, Zimmermannsarbeiten und die gesamte Landwirtschaft einschließen. Man sollte auch den Unterricht im Schmieden, Malen, in der Schuhmacherei, im Kochen, Backen, Wäschewaschen, Nähen, Maschineschreiben und Drucken planen. Wir sollten alle Kräfte, über die wir verfügen, für das Erziehungswerk einsetzen, damit die Schüler, wenn sie die Schule verlassen, für die Pflichten des praktischen Lebens ausgerüstet sind. — Testimonies for the Church VI, 182 (1900). BE.246.3 Teilen

819. Gemeinsam mit unseren Sanatorien und Schulen sollten Kochkurse abgehalten werden, in denen Unterricht in der richtigen Zubereitung der Speisen erteilt wird. An allen unseren Schulen sollten Lehrer vorhanden sein, die geeignet sind, die Schüler — männliche und weibliche — in der Kunst des Kochens zu unterweisen. [Der folgende Satz fehlt in der deutschen Übersetzung und ist nach dem englischen Original zitiert] Besonders Frauen sollten Kochen lernen. — Manuskript 95, 1901. BE.246.4 Teilen

820. Erteilt den Schülern an unseren Schulen Kochunterricht. Geht in diesem Zweig der Erziehung mit Weisheit und Geschick voran. Satan arbeitet mit aller List und Ungerechtigkeit, um die Jugend auf den Pfad der Versuchung zu locken, der ins Verderben führt. Wir müssen sie stärken und ihr helfen, den Versuchungen zu widerstehen, die sie auf dem Gebiet der Esslust an allen Ecken und Enden anfechten. Sie auf dem Gebiet der gesunden Lebensweise aufzuklären, heißt Missionsarbeit für den Herrn verrichten. — Testimonies for the Church VII, 113 (1902). BE.246.5 Teilen

821.[Der folgende Satz fehlt in der deutschen Übersetzung und ist nach dem englischen Original zitiert] Die Ausbildung der Handfertigkeit verdient viel mehr Aufmerksamkeit als bisher. Man sollte Anstalten (Schulen) errichten, die mit der höchsten geistig-sittlichen Bildung die bestmöglichen Voraussetzungen zu körperlicher Ertüchtigung und gewerblicher Schulung bieten. Es wäre Unterricht zu erteilen im Ackerbau, in handwerklichen Verrichtungen — wobei eine möglichst große Zahl der nützlichsten Gewerbe berücksichtigt werden müßte —, desgleichen in Haushaltsführung, in gesundheitsgemäßem Kochen, im Nähen, im Anfertigen zweckdienlicher [engl.: gesundheitsdienlicher] Kleidung, in der Krankenpflege und in ähnlichen Dingen. — Education 218 (1903). BE.246.6 Teilen

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822. Viele Lehrfächer, die die kostbare Zeit des Schülers verschlingen, tragen weder zu seiner Ertüchtigung noch zu seinem Glück wesentlich bei. Wichtig für jeden Jugendlichen ist es aber, mit den Pflichten des Alltags gründlich vertraut zu sein. Zur Not kann ein junges Mädchen ohne die Kenntnis des Französischen und der Algebra, ja selbst ohne Klavierspiel auskommen; unerläßlich ist es jedoch, dass es lernt, gutes Brot zu backen, gut sitzende Kleidung anzufertigen und die vielen Pflichten, die ein Haushalt mit sich bringt, zuverlässig zu erfüllen. — Education 216 (1903). BE.247.1 Teilen

Nichts ist für die Gesundheit und das Glück der ganzen Familie erforderlicher als Klugheit und Geschick auf seiten der Köchin. Durch schlecht zubereitete, ungesunde Nahrung kann sie die Leistungsfähigkeit des Erwachsenen und die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen oder gar völlig untergraben. Sie kann aber auch, indem sie für Speisen sorgt, die den Bedürfnissen des Körpers entsprechen und dabei einladend und schmackhaft sind, ebensoviel nach der guten Seite hin wirken wie sonst in der falschen Richtung. So hängt das Lebensglück in vielfältiger Weise mit der Treue in alltäglichen Pflichten zusammen. — Education 216 (1903). BE.247.2 Teilen

Da sich Mann und Frau an der Gestaltung des Heimes beteiligen, sollten Knaben ebensogut wie Mädchen häusliche Pflichten kennenlernen. Ein Bett machen, ein Zimmer in Ordnung bringen, Geschirr spülen, eine Mahlzeit zubereiten, die eigene Kleidung waschen und ausbessern — das sind Arbeiten, die keinem Jungen in seiner Männlichkeit Abbruch tun. Sie machen ihn glücklicher und brauchbarer. — Education 216 (1903).[engl.: Jede Frau sollte eine Meisterin der Kochkunst werden — 385Wichtige und erhabene Stellung der Köchin — 371Bei Konferenzen sollte gezeigt werden, wie man richtig kocht — 763, 764Die Leute sollten unterwiesen werden, Erzeugnisse aus der Region zu verwenden — 376, 407] BE.247.3 Teilen

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Beim Studium der Aussagen von E.G. White betreffs ihrer eigenen Vorgangsweise in Fragen der Ernährung wird der aufmerksame Leser folgende drei Grundsätze erkennen (Ratschläge der Bearbeiter): BE.249.1 Teilen

1. „Die Ernährungsreform sollte stufenweise erfolgen.“ Die Erkenntnis wurde nicht gleich in der ganzen Fülle geschenkt. Von Zeit zu Zeit wurde sie mit wachsendem Nachdruck vermittelt, in dem Maß, in dem die Menschen bereit waren, sie zu verstehen und danach zu handeln. Sie war den herrschenden Verhältnissen und den Essgewohnheiten der Zeit angepaßt. — The Ministry of Healing 320. BE.249.2 Teilen

2. „In Fragen der Ernährung erteilen wir keine genau umrissenen und verbindlichen Anweisungen.“ Testimonies for the Church IX, 159 . Wiederholt wurde vor bestimmten schädlichen Nahrungsmitteln gewarnt. In der Hauptsache wurden aber allgemeine Grundsätze aufgestellt. Mitunter muss man erst durch Versuche und durch möglichst exakte wissenschaftliche Erkenntnisse herausfinden, wie diese weit gefaßten Richtlinien im einzelnen praktisch anzuwenden sind. BE.249.3 Teilen

3. „Ich mache mich nicht zum Maßstab für andere.“ Brief 45 (1903).. Schwester White hat nach sorgfältigen Versuchen gewisse Richtlinien für sich selbst erstellt. Manchmal schreibt sie über die Ernährungsweise ihrer Familie. Sie tut das aber nicht, um für andere eine strenge Regel aufzustellen, die befolgt werden muss. BE.249.4 Teilen

1. Es war im Haus von Bruder A. Hilliard in Otsego, Michigan, am 6. Juni 1863, als mir das große Thema der Gesundheitsreform in einem Gesicht offenbart wurde. — The Review and Herald, 8. Oktober 1867. BE.249.5 Teilen

2. Im Gesicht, das ich vor so langer Zeit hatte (1863), wurde mir gezeigt, dass sich die Unmäßigkeit in der Welt in bestürzendem Ausmaß verbreiten wird und dass jeder Angehörige des Volkes Gottes bezüglich einer Änderung seiner Gewohnheiten und Handlungen einen strengen Maßstab anlegen muss. ... Der Herr unterbreitete mir einen groß umrissenen Plan. Es wurde mir gezeigt, dass Gott für sein gesetzestreues Volk eine Ernährungsreform vorsah und dass sich bei Annahme dieser Reform Krankheiten und Leid bedeutend verringern würden. Ich sah, dass sich dieses Werk gut entwickeln würde. — Counsels on Health 531 (1901).[engl.: Stetige Entwicklung hin zur idealen Ernährung — 651Warnung vor zu schnellem Vorgehen — 803] BE.249.6 Teilen

250

3. Ich nahm das Licht der Gesundheitsreform an, als es mir offenbart wurde. Es hat sich für mich als großer Segen erwiesen. Trotz meiner 76 Jahre erfreue ich mich heute besserer Gesundheit als in meinen jüngeren Jahren. Ich bin Gott für die Gesundheitsreform dankbar. — Manuskript 50, 1904. BE.250.1 Teilen

4. Jahrelang war ich der Meinung, dass ich zur Erhaltung meiner Kraft Fleisch essen müsse. Ich aß bis vor wenigen Monaten dreimal am Tag. Es war für mich sehr schwierig, die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit ohne Schwächegefühl im Magen und ohne Schwindelgefühl im Kopf zu überstehen. Wenn ich aß, waren diese Gefühle weg. Ich erlaubte mir selten die Freiheit, zwischen den regelmäßigen Mahlzeiten etwas zu essen, und habe es mir zur Gewohnheit gemacht, oft ohne Abendessen zu Bett zu gehen. Aber ich habe zwischen dem Frühstück und dem Mittagessen viel gelitten, weil ich nichts aß. Ich bin des öfteren ohnmächtig geworden. Wenn ich Fleisch aß, schwanden diese Schwächegefühle sofort. Ich kam daher zur Erkenntnis, dass in meinem Fall Fleisch unentbehrlich sei. — Spiritual Gifts IV, 153.154 (1864). BE.250.2 Teilen

Als mir aber der Herr im Juni 1863 zeigte, in welcher Beziehung das Fleischessen zur Gesundheit steht, habe ich es aufgegeben. Eine Zeitlang fiel es mir schwer, den Appetit an Brot zu gewöhnen, das ich vorher nicht besonders gern aß. Aber durch beharrliches Bemühen ist es mir gelungen. Jetzt lebe ich schon fast ein Jahr lang ohne Fleisch. Seit etwa sechs Monaten besteht das Brot, das wir essen, hauptsächlich aus ungesäuertem Kuchen [engl.: Kuchen ohne Treibmittel], den wir aus Vollkorn—Weizenmehl, Wasser und ein klein wenig Salz zubereiten. Wir essen viel Obst und Gemüse. Seit acht Monaten esse ich nur zwei Mahlzeiten am Tag. — Spiritual Gifts IV, 153.154 (1864). BE.250.3 Teilen

Seit über einem Jahr ist Schreiben meine Hauptbeschäftigung. Seit acht Monaten schreibe ich fast ausschließlich. Mein Gehirn ist ständig angestrengt. Ich habe auch sehr wenig Bewegung. Und dennoch fühlte ich mich noch nie so gesund wie in den vergangenen sechs Monaten. Meine früheren Schwäche- und Schwindelgefühle sind verschwunden. Im Frühling litt ich immer unter Appetitlosigkeit. Letzten Frühling hatte ich in dieser Hinsicht keinerlei Schwierigkeiten. — Spiritual Gifts IV, 153.154 (1864). BE.250.4 Teilen

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Unsere einfache Kost, die wir uns zweimal am Tag gönnen, schmeckt mir außerordentlich. Wir essen kein Fleisch, keine Torten [engl.: Kuchen] und keinerlei fette [engl.: üppige] Speisen. Wir verwenden kein Schweineschmalz, statt dessen aber Milch, Sahne und etwas Butter. Wir salzen unsere Speisen ein wenig, verzichten aber auf alle Gewürze. Wir nehmen das Frühstück um sieben Uhr und das Mittagessen um ein Uhr ein. Es kommt selten vor, dass ich mich schwach fühle. Mein Appetit ist befriedigt. Das Essen schmeckt mir besser als je zuvor. — Spiritual Gifts IV, 153.154 (1864). BE.251.1 Teilen

5. Seit der Annahme der Gesundheitsreform habe ich meine Handlungsweise um kein Jota geändert. Ich habe nicht die geringsten Abstriche gemacht, seit mich das himmlische Licht in dieser Sache zum ersten Mal erleuchtete. Ich habe mich unverzüglich von allem getrennt, vom Fleisch, von der Butter, von den drei Mahlzeiten. Und das zu einer Zeit, als ich mich geistig bis zur Erschöpfung anstrengte, da ich vom frühen Morgen bis zum Sonnenuntergang schrieb. Ich schränkte meine Mahlzeiten auf zwei pro Tag ein, ohne meine Arbeitsweise [engl.: Tätigkeit] zu ändern. — Testimonies for the Church II, 371.372 (1870). BE.251.2 Teilen

Ich habe sehr unter Krankheiten gelitten und war fünfmal gelähmt. Ich trug meinen linken Arm monatelang in der Schlinge, weil ich so große Herzschmerzen hatte. Als ich mich in meiner Ernährung umstellte, lehnte ich es ab, mich von meinem Geschmack leiten zu lassen. Sollte dieser mir ein Hindernis sein, zu größerer Kraft zu gelangen, durch die ich meinen Herrn verherrlichen konnte? Sollte dieser mir auch nur einen Augenblick im Wege stehen? Nie und nimmer! — Testimonies for the Church II, 371.372 (1870). BE.251.3 Teilen

Ich litt unter quälendem Hunger. Ich war ein großer Fleischesser. Wenn ich mich schwach fühlte, legte ich meine Hände auf den Bauch und sagte mir: „Ich werde keinen Bissen anrühren. Ich werde entweder einfache Speisen essen oder eben gar nichts!“ Brot war mir zuwider. Ich brachte kaum ein Stück hinunter, das größer war als ein Dollarschein. In einigen Punkten der Ernährungsreform hatte ich keine Schwierigkeiten. Aber gegen Brot empfand ich eine ausgeprägte Abneigung. Als ich mich umstellte, hatte ich einen besonderen Kampf auszufechten. Während der ersten zwei oder drei Mahlzeiten konnte ich nichts essen. Ich sagte zu meinem Magen: „Du musst warten, bis ich Brot essen kann!“ Binnen kurzem konnte ich Brot essen, sogar Grahambrot, das ich vorher nicht hinunterbrachte. Heute schmeckt es mir sogar, und ich leide auch nicht an Appetitlosigkeit. — Testimonies for the Church II, 371.372 (1870). BE.251.4 Teilen

252

Als ich die Bände III und IV von „Spiritual Gifts“ (Geistliche Gaben) schrieb (1863-64), war ich infolge Überarbeitung oft erschöpft. Ich erkannte, dass ich meine Lebensweise ändern musste. Nach ein paar Tagen Ruhepause fühlte ich mich wieder gestärkt. Ich gab diese Dinge (= die ungesunden Speisen), der Übersetzer aus grundsätzlichen Erwägungen auf. Aus demselben Grund nahm ich die Gesundheitsreform an. Seit dieser Zeit habt ihr, liebe Brüder, nie gehört, dass ich in der Gesundheitsreform einen extremen Standpunkt verfochten habe und ihn dann wieder zurücknehmen musste. Ich habe nie etwas verfochten, wozu ich nicht heute noch stehe. Was ich euch empfehle, ist eine gesunde und nahrhafte Ernährung. — Testimonies for the Church II, 371.372 (1870). BE.252.1 Teilen

Ich betrachte es nicht als eine besondere Entbehrung, wenn man auf Dinge verzichtet, die einen schlechten Atem und einen schlechten Mundgeruch erzeugen. Ist das Selbstverleugnung, wenn man diese Dinge aufgibt und dafür einen Zustand eintauscht, in dem alles so süß wie Honig schmeckt; wenn man nicht mehr unter schlechtem Mundgeruch leidet und in der Magengegend kein Gefühl der Schwäche mehr verspürt? Darunter habe ich sehr gelitten. Immer wieder bin ich mit meinem Kind im Arm in Ohnmacht gefallen. Jetzt ist das alles weg. Oder soll ich es als Entbehrung bezeichnen, wenn ich so wie heute noch vor euch stehe? Unter hundert gibt es nicht eine Frau, die die viele Arbeit bewältigen könnte, die ich leiste. Ich handelte nach Grundsätzen, nicht einer plötzlichen Eingebung folgend. Ich handelte, weil ich glaubte, dass der Himmel den Weg, den ich einschlug, billigte. Ich wollte die bestmögliche Gesundheit erlangen, um Gott in meinem Leib und in meinem Geist, die ihm gehören, zu verherrlichen. — Testimonies for the Church II, 371.372 (1870). BE.252.2 Teilen

6. Ich habe soeben deinen Brief gelesen. Du scheinst vom ernsten Wunsch beseelt zu sein, „mit Furcht und Zittern“ deine Seligkeit zu erlangen. Ich ermutige dich, hierin fortzufahren. Ich rate dir, alles aufzugeben, was dich dazu verleiten könnte, auf der Suche nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit nur halbe Arbeit zu leisten. Entsage jedem Genuß, der dir am Überwinden hinderlich ist. Bitte um die Gebete derer, die für deine Hilfsbedürftigkeit Verständnis haben. — Brief 70, 1911. BE.252.3 Teilen

253

Ich befand mich einmal in einer Lage, die in mancher Hinsicht der deinen ähnelt. Ich hegte eine Vorliebe für Essig. Aber ich setzte mir vor, diese Begierde mit der Hilfe Gottes zu überwinden. Ich kämpfte gegen die Versuchung an und war entschlossen, mich von dieser Leidenschaft nicht beherrschen zu lassen. — Brief 70, 1911. BE.253.1 Teilen

Wochenlang fühlte ich mich sehr krank. Aber immer wieder sagte ich mir: „Der Herr weiß, warum. Wenn ich sterbe, sterbe ich eben. Ich will dieser Versuchung nicht nachgeben!“ Der Kampf ging weiter und viele Wochen lang war ich sehr niedergeschlagen. Alle glaubten, ich könnte unmöglich mehr weiterleben. Ich kann dir versichern, dass wir den Herrn sehr ernstlich suchten. Inbrünstigst wurde für meine Genesung gebetet. Ich widerstand weiterhin dem Verlangen nach Essig. Schließlich überwand ich. Heute gelüstet mich nicht mehr danach. Diese Erfahrung ist mir in vieler Hinsicht wertvoll geworden. Ich errang damals einen vollständigen Sieg. — Brief 70, 1911. BE.253.2 Teilen

Ich berichte dir diese Erfahrung, um dir zu helfen und dich zu ermutigen. Ich habe den festen Glauben, liebe Schwester, dass du diese Prüfung bestehen kannst und dadurch offenbar wird, dass Gott seinen Kindern in jeder Notlage hilft. Wenn du entschlossen bist, diese Leidenschaft zu besiegen, und du mit Ausdauer ringst, kannst du eine höchst wertvolle Erfahrung machen. Wenn du ernsthaft gewillt bist, mit dieser Gewohnheit zu brechen, wird dir die Hilfe Gottes zuteil werden. Versuche es doch, liebe Schwester. — Brief 70, 1911. BE.253.3 Teilen

Solange du dich zu dieser Gewohnheit bekennst, indem du ihr nachgibst, wird Satan deinen Willen beherrschen und ihn sich untertan machen. Entschließt du dich aber zu überwinden, wird der Herr dein Arzt sein und dir Kraft verleihen, um der Versuchung zu trotzen. Denke immer daran, dass Christus dein Erretter und Bewahrer ist. — Brief 70, 1911. BE.253.4 Teilen

7. Ich esse ausreichend, damit die Bedürfnisse der Natur gestillt werden. Wenn ich mich vom Tisch erhebe, empfinde ich noch genauso Appetit wie vor dem Essen. Bei der nächsten Mahlzeit gestatte ich mir wieder meinen Anteil, aber nicht mehr. Sollte ich mir denn ab und zu eine doppelte Portion gönnen, nur weil es mir schmeckt? Wie könnte ich meine Knie beugen und Gott bitten, mir beim Schreiben der Bücher beizustehen, wenn ich infolge meiner Schlemmerei keinen Gedanken zu fassen imstande bin? Könnte ich Gott bitten, sich der unvernünftigen Ladung, die ich meinem Magen zugemutet habe, anzunehmen? Das würde ihn entehren. Das hieße ihn bitten, meine Esslust zu befriedigen. Ich esse jetzt gerade das, was ich für richtig erachte, und dann kann ich Gott bitten, mir Kraft zu schenken, um die Arbeit, die er mir aufgetragen hat, zu verrichten. Ich habe erfahren, dass der Himmel mein Gebet hört und erhört, wenn ich diese Bitte vorbringe. — Testimonies for the Church II, 373.374 (1870). BE.253.5 Teilen

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8. Bei allen Anlässen ist unser Tisch reich gedeckt. Ich mache es nicht anders, wenn wir Besucher haben, seien es Gläubige oder Ungläubige. Ich lasse mich nie überraschen und bin darauf gefaßt, bis zu einem halben Dutzend unangemeldete Besucher an meinem Tisch willkommen zu heißen. Ich habe einfache und gesunde Nahrungsmittel in ausreichender Menge auf Vorrat, die sowohl den Hunger stillen als auch den Körper aufbauen. Wenn jemand mehr als das will, steht es ihm frei, woanders hinzugeben. Weder Butter noch irgendwelche Fleischspeisen werden serviert; Kuchen nur selten. Im allgemeinen stehen Früchte, gutes Brot und Gemüse hinreichend zur Verfügung. An unserem Tisch sitzen immer viele Leute. Alle, die davon essen, sind wohlauf und erfreuen sich zunehmender Gesundheit. Sie setzen sich nicht mit Schlemmerfreuden zu Tisch, essen aber mit Appetit die Gaben, die der Schöpfer bereitstellte. — Testimonies for the Church II, 487 (1870).[engl.: Die Speisen sind ausreichend gesüßt, aber Zucker steht nicht auf dem Tisch — 532] BE.254.1 Teilen

9. Während Eltern und Kinder ihre Leckerbissen naschten, nahmen mein Mann und ich zur gewohnten Stunde, um ein Uhr, unsere einfache Mahlzeit ein, die aus Grahambrot ohne Butter und einer größeren Menge Früchte bestand. Wir aßen mit großem Appetit und dankbarem Herzen, dass wir nicht gezwungen waren, einen ganzen Lebenmittelladen mit uns zu schleppen, um eine verwöhnte Esslust zu befriedigen. Wir aßen mit Herzenslust und verspürten bis zum nächsten Morgen keinen Hunger. Der Mann, der Apfelsinen, Nüsse, Popcorn und Süßigkeiten anbot, machte mit uns ein schlechtes Geschäft. — The Health Reformer, Dezember 1870. BE.254.2 Teilen

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10. Vor über dreißig Jahren fühlte ich mich oft sehr schwach. Es wurde viel für mich gebetet. Man meinte, Fleischnahrung würde meine Kräfte stärken, worauf ich Fleisch zu meinem Hauptnahrungsmittel machte. Statt aber Kräfte zu sammeln, wurde ich immer schwächer. Oft fiel ich vor Erschöpfung in Ohnmacht. Dann erhielt ich Licht. Es wurde mir gezeigt, welchen Schaden Männer und Frauen ihren geistigen, sittlichen und körperlichen Anlagen durch den Genuß von Fleisch zufügen; dass ferner der gesamte menschliche Organismus von einer solchen Ernährung beeinflußt wird und der Mensch dadurch die niederen Neigungen und das Verlangen nach Alkohol stärkt. — Brief 83, 1901. BE.255.1 Teilen

Ich strich das Fleisch unverzüglich von meiner Speisekarte. Später geriet ich manchmal in eine Lage, in der ich gezwungen war, ein wenig Fleisch zu essen. — Brief 83, 1901. [engl.: Gelegentlich gezwungen, ein wenig Fleisch zu essen, wenn keine anderen Speisen verfügbar waren — 699] BE.255.2 Teilen

(Beachte: Schon seit ihrer Jugend lastete auf Schwester White die Verantwortung des öffentlichen Dienstes und die Aufgabe, Bücher zu schreiben. Sie war deshalb gezwungen, einen Großteil ihrer häuslichen Pflichten Haushälterinnen und Köchinnen zu übertragen. Nicht immer konnte sie sich dabei auf die Dienste solcher Angestellter verlassen, die in der Zubereitung gesunder Nahrung erfahren waren. Daher gab es in ihrem Haushalt Zeiten, während derer verschiedene Kompromisse zwischen der Idealform einerseits und den Kenntnissen, der Erfahrung und den Maßstäben einer neuen Köchin andererseits gemacht werden mussten. Auch auf ihren Reisen war sie in ihrer Ernährung meistens von denen abhängig, die sie besuchte. Obwohl sie auch mit einer kärglichen Kost auskommen konnte, schien es manchmal unvermeidlich, etwas Fleisch zu essen, das sie aber nicht für das beste Nahrungsmittel hielt und das sie auch nicht selbst wünschte. — Die Bearbeiter.) — Brief 83, 1901. BE.255.3 Teilen

11. Ich leide jetzt mehr darunter, dass ich keine erfahrene Köchin habe, die Speisen zubereiten kann, die ich vertrage. ... Die Art der Zubereitung ist nicht appetitanregend; sie vertreibt vielmehr den Appetit. Für meine Köchin würde ich mehr bezahlen als für jede andere Arbeitskraft, die ich anstelle. — Brief 19c, 1892. BE.255.4 Teilen

256

12. Seit der Zeltversammlung in Brighton (Januar 1894) habe ich das Fleisch gänzlich von meiner Speisekarte gestrichen. In meiner Familie besteht Einvernehmen darüber, dass nichts derartiges verwendet oder serviert wird, sei es, wenn ich zu Hause bin, sei es während meiner Abwesenheit. Ich bin in dieser Frage in einem Nachtgesicht eingehend unterrichtet worden. — Brief 76, 1895. BE.256.1 Teilen

13. Wir trinken viel gute Milch und essen viel Obst und Brot. [Der folgende Satz ist nach dem englischen Original zitiert.] Ich habe für meinen Tisch bereits eine Weihe getroffen; er ist frei von allen Fleischspeisen. Für die körperliche und geistige Gesundheit ist es vorteilhafter, wenn man sich des Fleischgenusses enthält. Soweit es möglich ist, sollten wir zum ursprünglichen Plan Gottes zurückkehren. Von nun an soll das Fleisch toter Tiere nicht mehr auf meinen Tisch gelangen. Dasselbe gilt für jene Zutaten in den Nachtischen, deren Zubereitung viel Zeit und Kraft in Anspruch nimmt. Wir können freizügig und in verschiedener Form Obst essen. Dabei laufen wir nicht Gefahr, uns die Krankheiten zuzuziehen, die durch den Genuß von Fleisch, das kranken Tieren entstammt, verursacht werden. Wir müssen unsere Esslust zügeln, so dass uns einfache und gesunde Kost schmeckt. Davon sollten wir allerdings ausreichend essen, damit wir nicht Hunger zu leiden brauchen. — Manuskript 25, 1894. BE.256.2 Teilen

14. Unsere Familie ist sehr groß. Außerdem haben wir viele Gäste. Aber weder Fleisch noch Butter kommen auf den Tisch. Wir verwenden Sahne, die wir aus der Milch unserer eigenen Kühe gewinnen. Bei Bauern, deren Kühe gesund sind und auf guten Weiden grasen, kaufen wir Butter zu Kochzwecken. — Brief 76, 1895. BE.256.3 Teilen

15. Ich habe eine große Familie, die oft sechzehn Leute umfaßt. Darunter sind Männer, die mit dem Pflug arbeiten oder Bäume fällen. Sie sind sehr großen körperlichen Anstrengungen unterworfen. Dennoch servieren wir kein bisschen Fleisch. Seit der Zeltversammlung in Brighton haben wir so etwas nicht mehr gegessen. Es war nie mein Bestreben gewesen, es je zu servieren, doch wurde der dringende Einwand vorgebracht, dass der eine oder andere dies oder jenes nicht essen könne und der Magen Fleisch besser vertrage als sonst eine Speise. So ließ ich mich dazu verleiten, Fleisch auf den Tisch zu stellen. ... — Brief 73a, 1896. BE.256.4 Teilen

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Alle, die sich an unseren Tisch setzen, sind willkommen. Aber sie erhalten kein Fleisch. Unser Speisezettel setzt sich aus Gemüse, Getreide sowie frischen und eingemachten Früchten zusammen. Gegenwärtig gibt es eine Fülle von Apfelsinen bester Qualität und eine Menge Zitronen. Das ist das einzige Frischobst, das zu dieser Jahreszeit erhältlich ist. — Brief 73a, 1896. BE.257.1 Teilen

Ich schreibe dir das, damit du dir eine Vorstellung von unserer Lebensweise machst. Ich habe mich noch nie einer besseren Gesundheit erfreut als jetzt und habe noch nie soviel geschrieben. Um drei Uhr morgens stehe ich auf. Trotzdem schlafe ich während des Tages nicht. Oft bin ich schon um ein Uhr auf. Wenn mich eine besondere Bürde drückt, stehe ich um Mitternacht auf, um das niederzuschreiben, was mir aufgetragen worden ist. Ich lobe den Herrn mit meinem Herzen, mit meiner Seele und mit meiner Stimme, weil er mir solch große Barmherzigkeit erwiesen hat. — Brief 73a, 1896. BE.257.2 Teilen

16. Wir essen weder Fleisch noch Butter und verwenden beim Kochen sehr wenig Milch. Derzeit gibt es kein Frischobst. Unsere Tomatenernte ist zwar gut, aber in unserer Familie werden Nüsse besonders geschätzt. Man kann sie auf mancherlei Art zubereiten. Wir verwenden ein Fünftel der Menge, die im Rezept angegeben ist. — Brief 73, 1899. BE.257.3 Teilen

17. Als ich in Cooranbong war, kamen viele Leute zu uns, die große Fleischesser waren. Es wurde kein Fleisch serviert. Dennoch pflegten sie bei Tisch zu sagen: „Wenn ihr solche Speisen auf den Tisch stellt, kann ich auf das Fleisch verzichten!“ Ich glaube, dass unsere Kost meine Familie zufriedenstellt. Ich gebe meiner Familie folgenden Ratschlag: „Was immer ihr tut, ernährt euch nicht von einer kärglichen Kost. Esst auch genug, um den Körper aufzubauen. Ihr müßt das tun. Ihr müßt auch erfinderisch sein, dauernd nach neuen Wegen suchen und die bestmöglichen Gerichte zubereiten, so dass ihr nicht von einer dürftigen Ernährung leben müßt!“ — Manuskript 82, 1901. BE.257.4 Teilen

258

18. Seit Jahren habe ich keinen Pfennig für Tee ausgegeben. Da ich seine Wirkung kenne, würde ich es nicht wagen, ihn zu trinken — außer bei starkem Erbrechen. Dann nehme ich ihn als Arznei und nicht als Getränk. ... — Brief 12, 1888. BE.258.1 Teilen

Ich habe mich des Teetrinkens nicht schuldig gemacht. Ich habe nur Rotkleeblütentee getrunken. Wenn ich ein Freund von Wein, schwarzem Tee und Bohnenkaffee wäre, würde ich dennoch diese Suchtmittel, die die Gesundheit zerstören, nicht trinken, weil mir die Gesundheit mehr wert ist. Außerdem weiß ich um die Wirkung eines rechten Vorbildes in allen Dingen. Ich will anderen ein gutes Beispiel an Mäßigkeit und guten Werken geben. — Brief 12, 1888. BE.258.2 Teilen

19. Mein Gesundheitszustand ist gut. Mein Appetit ist ausgezeichnet. Ich stelle fest, dass ich um so kräftiger bin, je einfacher meine Ernährung ist und je weniger vielfältig die jeweilige Auswahl. — Brief 150, 1903. BE.258.3 Teilen

20. Unsere Familie frühstückt um halb sieben Uhr und ißt um halb zwei zu Mittag. Es gibt kein Abendessen. Wären nicht für einige Familienmitglieder die gegenwärtigen Essenszeiten am günstigsten, würden wir sie ein wenig ändern. — Brief 45, 1903. BE.258.4 Teilen

Ich esse nur zweimal am Tag. Ich folge damit immer noch der Erkenntnis, die mir vor 35 Jahren geschenkt worden ist. Ich esse kein Fleisch. Die Frage der Verwendung von Butter habe ich, was meine Person betrifft, geregelt. Ich verwende sie nicht. Diese Frage sollte überall dort leicht zu lösen sein, wo hochwertige Butter nicht zur Verfügung steht. Wir besitzen zwei Milchkühe, eine von der Holsteiner- und eine von der Jersey-Rasse. Wir verwenden Sahne, womit alle zufrieden sind. — Brief 45, 1903. BE.258.5 Teilen

21. Ich bin 75 Jahre alt. Aber ich schreibe noch immer so viel wie früher. Ich habe eine gute Verdauung und mein Geist ist klar. — Brief 62, 1903. BE.258.6 Teilen

Unsere Ernährung ist einfach, aber gesund. Auf unserem Speisezettel fehlen Butter, Fleisch, reifer Käse (s. Anhang 3) und alle fettreichen Zusammensetzungen. Einige Monate lang war ein junger, ungläubiger Mann, der sein ganzes Leben Fleisch gegessen hatte, bei uns zur Kost. Wir hatten seinetwegen keine Umstellung in unserer Ernährung vorgenommen. Während er bei uns war, hat er rund zehn Kilo zugenommen. Das Essen, das wir ihm bereiteten, bekam ihm weit besser als das, was er vorher gewohnt war. Alle, die bei uns essen, bringen ihre volle Zufriedenheit mit dem Essen zum Ausdruck. — Brief 62, 1903. BE.258.7 Teilen

259

22. Ich esse sehr einfache Speisen, die auf die einfachste Art zubereitet werden. Seit Monaten besteht meine hauptsächliche Ernährung aus Fadennudeln und eingemachten Tomaten, die zusammen zubereitet werden. Dazu esse ich Zwieback. Außerdem gibt es irgendein geschmortes Obst und manchmal einen Zitronenkuchen amerikanischer Art. Ein anderes Gericht, das ich manchmal esse, besteht aus getrocknetem Mais, der mit Milch oder etwas Sahne angemacht [engl.: gekocht] wird. — Brief 127, 1904. BE.259.1 Teilen

Die anderen Familienmitglieder essen aber nicht dasselbe wie ich. Ich mache mich auch nicht zum Maßstab für sie. Ich lasse ihnen in der Auswahl der für sie am besten geeigneten Speisen freie Hand. Ich binde niemandes Gewissen. In Essensfragen kann niemand für einen anderen Richtschnur sein. Eine allgemein gültige Regel aufzustellen, ist nicht möglich. Manche in unserer Familie essen sehr gerne Bohnen, während sie für mich unverträglich sind. Butter kommt nie auf den Tisch. Wenn aber der eine oder andere ein wenig Butter zusätzlich verwenden will, steht ihm das frei. Unser Tisch wird zweimal täglich gedeckt. Will jemand auch am Abend essen, gibt es kein Gebot, das ihm das verwehren würde. Niemand führt Klage, niemand verläßt unzufrieden den Tisch. Es gibt immer eine Vielfalt von einfachen, gesunden und wohlschmeckenden Speisen. — Brief 127, 1904. BE.259.2 Teilen

23. Manche verbreiten die Nachricht, dass ich nicht nach den Grundsätzen der Gesundheitsreform lebe, wie ich sie mit der Feder vertreten habe. Aber soweit ich mich erinnern kann, bin ich von diesen Grundsätzen nicht abgewichen. Diejenigen, die bei uns gegessen haben, können bestätigen, dass ich ihnen kein Fleisch serviert habe. ... — Brief 50, 1908. BE.259.3 Teilen

Es ist schon viele Jahre her, seit wir zu Hause Fleisch gegessen haben. Wir trinken auch nie schwarzen Tee oder Bohnenkaffee. Gelegentlich habe ich warmen Rotkleeblütentee getrunken. Nur wenige in unserer Familie trinken zu den Mahlzeiten überhaupt etwas. Statt Butter steht Sahne auf dem Tisch, auch dann, wenn wir Gäste haben. Ich habe seit vielen Jahren keine Butter mehr gegessen. — Brief 50, 1908. BE.259.4 Teilen

260

Dennoch ernähren wir uns nicht von einer kärglichen Kost. Wir verfügen über einen beträchtlichen Vorrat an getrockneten und eingemachten Früchten. Wenn die eigene Obsternte nicht ausreicht, kaufen wir Obst auf dem Markt. Schwester Gray schickt mir kernlose Weintrauben, die geschmort ein ganz köstliches Gericht ergeben. Unsere Loganbeeren (Kreuzung zwischen Brombeeren und Himbeeren, der Übersetzer) ziehen wir selbst. Wir essen sie sehr oft. Erdbeeren gedeihen in dieser Gegend nicht recht. Von unseren Nachbarn kaufen wir Brombeeren, Himbeeren, Äpfel und Birnen. Auch Tomaten gibt es in Hülle und Fülle. Wir bauen auch eine sehr gute Sorte Zuckermais an, wovon wir einen Teil [engl.: einen großen Teil] für den Winter trocknen. In der Nähe liegt eine Nahrungsmittelfabrik, wo wir uns mit Getreideprodukten eindecken können. — Brief 50, 1908. BE.260.1 Teilen

Wir geben uns viel Mühe, um herauszufinden, welche Zusammensetzungen für uns am besten sind. Es ist unsere Pflicht, über unsere Ernährungsgewohnheiten zu wachen, Mäßigkeit zu üben und zu lernen, von der Ursache auf die Wirkung zu schließen. Wenn wir unseren Teil leisten, wird der Herr das seine tun, um die Nervenkraft unseres Gehirns zu erhalten. — Brief 50, 1908. BE.260.2 Teilen

Seit mehr als vierzig Jahren esse ich nur zwei Mahlzeiten am Tag. Muss ich eine besonders wichtige Arbeit tun, esse ich weniger. Ich erachte es als meine Pflicht, meinem Magen keine Speisen zuzuführen, von denen ich annehmen muss, dass sie eine Magenverstimmung hervorrufen. Mein Geist muss Gott geweiht sein, daher muss ich mich vor jeder Gewohnheit hüten, die meine Verstandeskraft mindern könnte. — Brief 50, 1908. BE.260.3 Teilen

Ich stehe jetzt in meinem 81. Lebensjahr und ich kann bezeugen, dass wir uns als Familie nicht nach den Fleischtöpfen Ägyptens sehnen. Ich habe etwas von den Segnungen verspürt, die man empfängt, wenn man gemäß der Gesundheitsreform lebt. Gesundheitsreformer zu sein, betrachte ich als Vorrecht wie auch als Verpflichtung. — Brief 50, 1908. BE.260.4 Teilen

Gleichwohl empfinde ich Traurigkeit darüber, dass es unter unserem Volk viele gibt, die nicht streng nach der Erkenntnis der Gesundheitsreform leben. Wer durch seine Lebensgewohnheiten die Gesundheitsgrundsätze übertritt und das Licht nicht beachtet, das der Herr ihm geschenkt hat, wird gewiß die Folgen zu tragen haben. — Brief 50, 1908. BE.260.5 Teilen

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Ich schreibe dir diese Einzelheiten, damit du weißt, was du denen antworten sollst, die meine Essgewohnheiten in Zweifel ziehen. ... — Brief 50, 1908. BE.261.1 Teilen

Ich glaube, dass ein Grund dafür, dass ich mündlich und schriftlich eine so umfangreiche Arbeit leisten konnte und noch kann, darin liegt, dass ich beim Essen strenge Mäßigkeit übe. Werden mehrere Speisen aufgetragen, nehme ich nur die, von denen ich weiß, dass ich sie vertrage. Auf diese Weise bleibt mir die klare Verstandeskraft erhalten. Ich vermeide es, wissentlich etwas zu essen, was Gärung erzeugt. Das ist die Pflicht aller Gesundheitsreformer. Wir müssen von der Ursache auf die Wirkung schließen. Es ist auch unsere Pflicht, uns in allen Dingen der Mäßigkeit zu befleißigen. — Brief 50, 1908. BE.261.2 Teilen

24. Ich habe vom Herrn in der Frage der Gesundheitsreform großes Licht empfangen. Ich habe dieses Licht nicht gesucht. Ich habe auch nicht danach gestrebt, es zu empfangen. Es wurde mir vielmehr vom Herrn geschenkt, um es an andere weiterzugeben. Ich mache die Menschen mit diesem Anliegen bekannt, indem ich über allgemeine Grundsätze spreche. Manchmal antworte ich, gemäß der Wahrheit, auf Fragen, die mir bei Tisch gestellt werden, wenn ich eingeladen bin. Ich habe niemand wegen der servierten Speisen Vorwürfe gemacht. In meinen Augen wäre das sehr unhöflich und ungeziemend. — Manuskript 29, 1897. BE.261.3 Teilen

25. Ich mache mich selbst nicht zur Richtschnur für andere. Es gibt Dinge, die ich nicht essen kann, ohne große Schmerzen zu leiden. Ich versuche herauszufinden, was ich am besten vertrage. Dann greife ich zu und nehme stillschweigend von den Speisen, die ich essen kann. Oft sind es nur zwei oder drei und nur solche, die den Magen nicht verstimmen. — Brief 45, 1903. BE.261.4 Teilen

26. Die Menschen sind nach Körperbau und Temperament sehr verschieden. Ebenso unterschiedlich sind die Bedürfnisse des Organismus. Was dem einen in der Ernährung gut bekommt, ist für den anderen Gift. Daher lassen sich keine genau umrissenen, allgemein gültigen Regeln festlegen. Ich vertrage keine Bohnen, weil sie für mich Gift bedeuten. Deshalb aber zu sagen, niemand solle Bohnen essen, wäre einfach lächerlich. Ich kann auch keinen Esslöffel Sahnetunke [engl.: Sauce, die Milch enthält] oder Milchtoast essen, ohne nachher Schmerzen zu leiden. Andere in unserer Familie können diese Dinge essen, ohne dass sich eine solche Wirkung einstellt. Daher esse ich das, was mein Magen am besten verträgt, und die anderen halten es auch so. Wir verlieren darüber keine Worte, es gibt keinen Streit. In meiner großen Familie verläuft alles harmonisch, weil ich nicht den Versuch unternehme, anderen zu befehlen, was sie essen sollen und was nicht. — Brief 19a, 1891. BE.261.5 Teilen

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27. Als ich die Botschaft der Gesundheitsreform zum ersten Mal vernahm, fühlte ich mich schwach und entkräftet. Ich litt unter häufigen Ohnmachtsanfällen. Ich flehte zu Gott um Hilfe, worauf er mir das große Thema der Gesundheitsreform offenbarte. Er unterwies mich, dass diejenigen, die seine Gebote halten, in eine heilige Beziehung zu ihm treten und durch Mäßigkeit im Essen und Trinken Geist und Körper in bestmöglicher Gesundheit erhalten müssen, um für den Dienst bereit zu sein. Diese Erkenntnis hat sich für mich als eine große Segnung erwiesen. Ich wurde ein überzeugter Gesundheitsreformer und wußte, dass der Herr mir Kraft schenken würde. Trotz meines Alters ist mein Gesundheitszustand besser als in jüngeren Jahren. — Testimonies for the Church IX, 158.158 (1909). BE.262.1 Teilen

Von manchen wird die Nachricht in Umlauf gesetzt, dass ich nicht nach den Gesundheitsgrundsätzen lebe, wie ich sie mit der Feder vertreten habe. Ich kann nur sagen, dass ich immer ein treuer Gesundheitsreformer gewesen bin. Meine Familienangehörigen können das bestätigen. — Testimonies for the Church IX, 158.158 (1909). BE.262.2 Teilen

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(In seinem Bericht über die Zeltversammlung von Kansas im Jahre 1870 sprach Bruder James White über die zunehmende Erkenntnis auf dem Gebiet der Gesundheitsreform, über die Gefahren unklugen Vorgehens bei deren Verkündigung und über Schwester Whites Standpunkt gegenüber bestimmten extremen Ansichten, die damals von einigen Leuten vertreten wurden. Als historische Erklärungen machen seine Aussagen klar, wie Schwester Whites Lehren damals gemeint waren. — Die Bearbeiter). BE.263.1 Teilen

Schwester White hat über Fragen der Gesundheit so gesprochen, dass sie niemanden vor den Kopf stieß. Ihre Aussagen waren klar, eindringlich, aber auch vorsichtig, so dass sie alle Versammlungsteilnehmer zu gewinnen wußte. In dieser Sache vermeidet sie immer extreme Standpunkte und ist stets bemüht, eine Haltung einzunehmen, die mit Sicherheit keine Vorurteile erregt. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.263.2 Teilen

An der Frage der Gesundheitsreform erhitzen sich leicht die Gemüter. Leicht entstehen auch Vorurteile, wenn die Verkünder der Gesundheitsreform in der Wahl des Zeitpunktes oder in der Art der Darlegung eine unglückliche Hand beweisen. Das gilt besonders dann, wenn sie von den Menschen als Extremisten betrachtet werden. Einige heikle Fragen, wie zum Beispiel das „heimliche Laster“, sollten selten, wenn überhaupt, erörtert werden und dann nur in Veröffentlichungen, die für derlei Fragen geeignet sind. Nicht einer von zehn Predigern ist hinreichend unterrichtet und behutsam genug, um den Menschen die verschiedenen Gesichtspunkte der Gesundheitsreform zu erklären. Man kann den Schaden kaum ermessen, der der Sache der gegenwärtigen Wahrheit durch das unkluge Vorgehen derer zugefügt wurde, die zur falschen Zeit, am falschen Ort und in der falschen Weise Fragen der Gesundheitsreform anschnitten. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.263.3 Teilen

Jesus sagte: „Ich habe euch noch viel zu sagen: aber ihr könnt es jetzt nicht tragen!“ Johannes 16,12. Jesus wußte, wie er den Geist seiner Jünger leiten musste. Der Herr wußte auch, wie er sein wartendes Volk mit dem großen Anliegen der Gesundheitsreform bekannt machen musste, nämlich schrittweise, damit sie es tragen können und weisen Gebrauch davon machen, ohne die öffentliche Meinung zu erbittern. Diesen Herbst ist es 22 Jahre her, dass durch das Zeugnis von Schwester White unsere Aufmerksamkeit auf die schädlichen Folgen von Tabak, schwarzem Tee und Bohnenkaffee gelenkt wurde. Gott hat die Anstrengungen, diese Dinge abzulegen, wunderbar gesegnet, so dass wir als Gemeinschaft, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, einen Sieg über diese zerstörerischen Genüsse des Gaumens errungen haben. ... — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.263.4 Teilen

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Nachdem wir diesen schönen Sieg erfochten hatten und der Herr sah, dass wir den nächsten Schritt tun können, wurde uns Erkenntnis über Kleidung und Ernährung geschenkt. Die Gesundheitsreform verbreitete sich unter unserem Volk immer mehr. Teilweise wurden große Umstellungen vorgenommen, vor allem, was das Schweinefleisch betrifft. Dann hörte Schwester White infolge unserer Erkrankung auf, über die Gesundheitsreform zu sprechen und zu schreiben. Das mag der Beginn unseres Mißgeschicks und unserer Fehler gewesen sein, deren wir uns als Volk in dieser Frage schuldig machten. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.264.1 Teilen

Seit wir den Dienst wieder aufgenommen haben, hat sich Schwester White des öfteren veranlaßt gesehen, über die Gesundheitsreform zu sprechen, und zwar wegen der Übertreibungen, die unter Gesundheitsreformern vorkamen, weniger aus anderen Gründen. Die Tatsache, dass alle oder beinahe alle extremen Standpunkte, die in der Gesundheitsfrage unter unserem Volk vertreten werden, von Schwester White angeblich uneingeschränkt gebilligt werden, ist der Grund, warum sie sich gedrängt fühlt, ihre tatsächliche Meinung zum Ausdruck zu bringen. Die Menschen müssen und werden zur gegebenen Zeit ihre Ansichten in dieser Frage kennenlernen. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.264.2 Teilen

Was den Genuß von Tabak, schwarzem Tee, Bohnenkaffee, Fleisch und auch die Kleidung anlangt, herrscht allgemeine Übereinstimmung. Schwester White kann aber gegenwärtig nicht die extremen Anschauungen in Bezug auf Salz, Zucker und Milch teilen. Gäbe es sonst keinen Grund, hinsichtlich dieser Lebensmittel, die so allgemein und in solcher Menge genossen werden, besonnen vorzugehen, so ist die Tatsache, dass viele Menschen nicht einmal bereit sind, die Wahrheit über diese Dinge zu erfahren, Grund genug zur Behutsamkeit. Der vollständige Zusammenbruch einiger Geschwister und die beinahe vollständige Auflösung einiger Gemeinden sind eindeutig auf Übertreibungen in der Ernährung zurückzuführen. Unklugerweise wurden diese im „Review“ eine Zeitlang veröffentlicht. Die Folgen waren bedauerlich. Manche verwarfen die Gesundheitsreform, weil sie ihnen mangelhaft erklärt wurde, während andere, die willig und gewissenhaft waren, äußerst extreme Standpunkte bezogen, die ihrer Gesundheit und folglich auch der Sache der Gesundheitsreform sehr schadeten. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.264.3 Teilen

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Schwester White fühlt sich unter diesen Umständen, so entmutigend sie auch sind, verpflichtet, ihre Arbeit auf diesem Gebiet wieder aufzunehmen. Sie wird dadurch ihre Ansichten umfassend erläutern können. Es mag aber jetzt schon die Feststellung angebracht sein, dass sie zwar Milch, in großen Mengen und gewöhnlich mit Brot genossen, nicht für das beste Nahrungsmittel hält, sie aber bis jetzt nur auf die Wichtigkeit hingewiesen wurde, dass die Kühe, deren Milch als Nahrungsmittel verwendet wird, möglichst gesund sind und sich in bester körperlicher Verfassung befinden. Sie kann sich aber beim Stand der gegenwärtigen Erkenntnis nicht dafür einsetzen, dass Druckwerke, die in der so wichtigen Milchfrage eine übertriebene Haltung einnehmen, verbreitet werden. Solche Zeitschriften und Bücher mögen bei Gesundheitsreformern, die hinreichend unterrichtet sind, recht am Platz sein. Ebenso können sie in der Küche unseres Krankenhauses in Battle Creek dienlich sein, wenn man dort den gewohnheitsmäßigen Genuß von Milch unterbinden wollte. Unter unseren Geschwistern können solche Veröffentlichungen einen größeren Einfluß ausüben, wenn unsere Prediger, die eifrige Gesundheitsreformer sind, die freizügige Verwendung von Kuhmilch einschränken. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.265.1 Teilen

Hierin liegt in dieser Angelegenheit unsere Schwäche. Unsere Druckwerke, die unter denen verbreitet werden, die unwissend und für Vorurteile sehr empfänglich sind, sind in diesen Punkten den Gepflogenheiten derer, die bei uns die Gesundheitsreform vertreten, voraus. Schwester White bittet dringend, diesen Kurs zu ändern, so dass nur solche Ansichten veröffentlicht werden, über die bei den leitenden Brüdern der Reform Übereinstimmung herrscht. Das sollte zudem in einer Weise erfolgen, dass keine Vorurteile geweckt werden und wir nicht den Einfluß auf aufrichtige Männer und Frauen verlieren. Die Gesundheitsreformer sollten gemeinsam handeln und vorangehen, dann mögen unsere Bücher und Zeitschriften nachziehen und ausgereifte Ansichten veröffentlichen, die die Ungelehrten verkraften können. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.265.2 Teilen

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Schwester White ist der Meinung, dass man vom Regen in die Traufe gerät, wenn man statt ganz einfacher Fleischgerichte übermäßig viel Zucker verzehrt. Sie empfiehlt eine sehr sparsame Verwendung von Zucker und Salz. Der Gaumen kann und soll an einen nur mäßigen Gebrauch dieser Dinge gewöhnt werden. Was das Salz betrifft, so schmecken Speisen, die wenig gesalzen werden, so dass sie dem, der an reichliches Salzen gewöhnt ist, schal vorkommen, nach einigen Wochen sehr mäßigen Gebrauchs äußerst salzig. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.266.1 Teilen

Können Tabak, schwarzer Tee und Bohnenkaffee vielleicht sofort, wenn auch eins nach dem anderen, von denen aufgegeben werden, die in der unglücklichen Lage sind, Sklaven aller drei zu sein, so sollten Umstellungen in der Ernährung behutsam und ebenfalls schrittweise vorgenommen werden. Diesen Ratschlag möchte Schwester White denen erteilen, die in Gefahr stehen, vorschnell zu handeln. Denen, die im Verzug sind, möchte sie sagen: „Vergeßt die Reform nicht!“ Schon die einfachsten Erkenntnisse erfordern eine Abkehr von herkömmlichen Lebensgewohnheiten. Aber übereilt nichts, damit eure Gesundheit und euer körperliches Befinden nicht Schaden erleiden. — The Review and Herald, 8. November 1870. BE.266.2 Teilen

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Die engl. Bezeichnung „grease“ bedeutet ganz allgemein Fett oder Schmiere. Hiermit sind Fette tierischer wie pflanzlicher Herkunft gemeint; Fette wie Butter, Schmalz (Auslaßfette), Margarine, Bratfette, Öle u.a.. BE.267.1 Teilen

Eine technische Bearbeitung, wie sie heute üblich ist, gab es damals noch nicht (Raffination, Härtung, Extraktion, Klärung, Desodorierung), es sind neue Techniken und Begriffe. Fett wurde damals allein durch Wärme und/oder Pressen gewonnen. BE.267.2 Teilen

Tierische Fette (außer Butter) wurden in der Küche verwendet, aber darüber hinaus hauptsächlich für Schmiere technische Geräte, für Kerzenwachs und für die Seifenherstellung. BE.267.3 Teilen

Pflanzliche Fette (Olivenöl, u.a.) wurden in der Ernährung und für kosmetische Zwecke eingesetzt. Pflanzliche Fette und Öle standen den Menschen nicht in so großen Mengen zur Verfügung wie heute. Es war wesentlich kostbarer, es wurde sparsam zum Kochen und Backen verwendet. Die Energie zum Arbeiten gewannen die Menschen aus einer kohlenhydratreichen Nahrung, nicht aus dem Fett. BE.267.4 Teilen

„Freie Fette“ sind solche Fette, die losgelöst, isoliert von dem eigentlichen Umfeld der Pflanze (Samen, Nuß, usw.) gebraucht werden. Dr. J.H. Kellogg, einer der Pionier-Ärzte der STA, schrieb vor ca. hundert Jahren in der Zeitschrift „Health Reformer“, vom Mai 1877, dazu: „Der Einwand betrifft nicht Fett an sich, aber Fett, wenn es im freien Zustand genommen wird. Wenn Fette in der Form genommen werden, in welcher die Natur sie anbietet, eingeschlossen in Pflanzennahrung wie Mais, Hafermehl, Nüssen und einigen Früchten, sind Fette gesund und ein nahrhafter Bestandteil des Essens. Nur wenn sie getrennt sind von anderen Bestandteilen und in freiem Zustand genossen werden, werden sie ungesund. Wenn sie in den Magen aufgenommen werden in der Form, in welcher die Natur sie liefert, bieten sie der Verdauung kein Hindernis. Nur wenn als freie Fette genossen, werden sie eine Ursache von gestörter Verdauungsfunktion. Es macht kaum einen Unterschied, oder gar keinen, was die Störung der Verdauung anbetrifft, ob die Fette tierischer oder pflanzlicher Herkunft sind. ... Das ausdauernde Bemühen einiger Personen, ein billiges, pflanzliches Ersatzmittel für Butter und Schweinefett zu finden ist schmerzlich absurd. Nichts würde gewonnen, fände man einen solchen Ersatz, denn er würde den gleichen Bedenken begegnen müssen, wie die Artikel, welche ersetzt werden sollten ... Wie dem auch sei, wir empfehlen keine Verwendung irgend eines freien Fettes.“ BE.267.5 Teilen

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[Die folgende Erklärung fehlt in der deutschen Übersetzung und ist nach dem englischen Original zitiert:] Webster definiert das englische Wort „grease“ folgendermmaßen: „tierisches Fett, besonders, wen es weich ist, außerdem jede fettige, ölige oder salbenartige Substanz“. Ellen White stellte fest, dass richtig zubereitete Oliven gut zu jeder Mahlzeit passen. Das Öl in ihnen ist ein guter Ersatz für tierisches Öl und Butter. (siehe auch In den Fußspuren des großen Arztes 302 und Zeugnisse für die Gemeinde Bd. 7, Seite 130.) Damit scheint ausgesagt, dass eine begrenzte Menge Fett, besonders pflanzlichen Ursprungs, Teil einer gesunden Ernährung ist. — Brief 37, 1901.(siehe Seite 91 Nr. 320, S. 110 Nr. 380, S. 131 Nr. 487, S. 131 Nr. 488, S. 133 Nr. 517, S. 153 Nr. 593/95/96 Nr. 598/601) BE.268.1 Teilen

Eine Sonderstellung hat das Öl der Olive, am besten unverändert als Olive verwendet. (Seite 149 Nr. 582) BE.268.2 Teilen

Gemeint ist hier „reifer“ Käse wie Harze, Romadur u.a., Camembert, Blauschimmelkäse, Kochkäse, Hartkäse usw. BE.268.3 Teilen

Als Zwischenlösung zu empfehlen sind alle Frischkäse wie Philadelphia, Hüttenkäse, Quark und dergleichen. BE.268.4 Teilen

Anstatt Tabletten und Medikamenten, lieber natürliche Heilmittel verwenden (Seite 201 Nr. 743). BE.268.5 Teilen

Das engl. Wort Sanitarium wurde im Text durchgehend mit Sanatorium übersetzt, wohl wissend, dass der Ausdruck nicht korrekt das Anliegen trifft, welches Adventisten mit dem (angebl. von Kellogg erfundenen Wort) Sanitarium umschreiben wollten: Eine verhältnismäßig kleine Einrichtung, in der Menschen ganzheitlich mit natürlichen Heilmethoden und geistlicher Betreuung behandelt werden. BE.268.6 Teilen

Andere Begriffe wie „Health Institut“ und „Medical Institut“ wurden mit „medizinischer Anstalt“ wiedergegeben. BE.268.7 Teilen

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