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Die Vision von der erweiterten Gemeinde
Die Vision von der erweiterten Gemeinde
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Auf der Grundlage von Apostelgeschichte 12,1-23. GE.279 Teilen

Angeblich war Herodes zum jüdischen Glauben übergetreten und scheinbar sehr eifrig bemüht, die Zeremonien des Gesetzes fortbestehen zu lassen. Die Herrschaft Judäas lag in seiner Hand; er war aber Untertan des römischen Kaisers Claudius; zudem war Herodes noch Landesfürst von Galiläa. Herodes lag viel daran, die Gunst der Juden zu gewinnen; er hoffte, sich dadurch Amt und Würde zu sichern. Aus diesem Grunde gab er ihren Wünschen nach und ließ die christliche Gemeinde verfolgen. Er begann sein Werk damit, dass er Häuser und Besitz der Gläubigen beschlagnahmen ließ; desweiteren ließ er die leitenden Brüder ins Gefängnis werfen. Er fahndete nach Jakobus, warf ihn ins Gefängnis und ließ ihn dort durch das Schwert eines Scharfrichters töten, wie der frühere Herodes Johannes, den Täufer, hatte enthaupten lassen. Als er bemerkte, dass dies den Juden gefiel, wurde er noch mutiger und ließ auch Petrus gefangennehmen. Diese grausamen Verbrechen wurden während der Zeit des Passafestes verübt. GE.279.1 Teilen

Die Hinrichtung des Jakobus durch Herodes fand den Beifall des Volkes, obwohl einige sich darüber beklagten, dass sie heimlich vollzogen wurde. Ihrer Meinung nach hätte eine öffentliche Hinrichtung den Gläubigen und deren Anhängern mehr Angst eingejagt. Deshalb hielt Herodes Petrus in Haft und wollte die Wünsche der Juden durch eine öffentliche Hinrichtung befriedigen. Doch man hatte den Herrscher gewarnt, dass es gefährlich sei, den alten Apostel vor den Augen aller Menschen hinzurichten, die sich in Jerusalem zurzeit des Passafestes versammelt hatten. Man befürchtete, seine ehrwürdige Erscheinung würde Mitleid und Achtung hervorrufen. Außerdem musste man noch einmal mit einer seiner machtvollen Aufrufe rechnen, die das Volk schon so oft dazu aufrüttelten, über Jesu Leben und Wesen nachzudenken, doch trotz ihrer Spitzfindigkeiten hatten sie diesen Predigten nichts entgegenhalten können. Deshalb befürchteten die Juden, man würde bei dieser Gelegenheit seine Freilassung aus der Hand des Königs fordern. GE.279.2 Teilen

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Während die Hinrichtung des Petrus unter verschiedenen Vorwänden bis nach dem Passafest verschoben wurde, hatte die christliche Gemeinde Zeit für tiefe Herzenserforschung und ernsthaftes Gebet. Inbrünstige Gebete, Tränen und Fasten vermengten sich; sie beteten ohne Unterlaß für Petrus. Ihnen war bewußt, dass Gottes Werk ihn nicht entbehren konnte und sie einen Punkt erreicht hatten, an dem Christi Gemeinde ohne besondere Hilfe von Gott zugrunde gehen würde. GE.280.1 Teilen

Schließlich wurde der Tag für die Hinrichtung des Petrus festgelegt; aber noch immer stiegen die Gebete der Gläubigen zum Himmel empor. Während sie mit ganzer Kraft inbrünstig zum Himmel riefen, bewachten Engel Gottes den gefangenen Apostel. Die Verlegenheit des Menschen ist Gottes Gelegenheit. Petrus lag in Ketten, die an den Handgelenken von zwei Wachsoldaten befestigt waren. Daher konnte er sich nicht bewegen, ohne dass sie es merkten. Außerdem waren die Gefängnistore fest verschlossen und wurden streng bewacht. Nach menschlichem Ermessen gab es keine Möglichkeit für eine Befreiung oder Flucht. GE.280.2 Teilen

Doch das konnte Petrus nicht erschrecken. Seit er von Christus nach seiner Verleugnung wieder in sein Amt eingesetzt worden war, hatte er unerschrocken jeder Gefahr die Stirn geboten und den gekreuzigten, auferstandenen und zum Himmel aufgefahrenen Erlöser mutig und kühn verkündigt. Er hielt die Zeit für gekommen, dass er um Christi willen sein Leben lassen sollte. GE.280.3 Teilen

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In der Nacht vor dem Hinrichtungstag schlief Petrus wie gewöhnlich mit Ketten gebunden zwischen den beiden Soldaten. Herodes, der sich an das vorherige Entkommen des Petrus und Johannes, die damals wegen ihres Glaubens eingesperrt waren, erinnerte, hatte seine Vorsichtsmaßnahmen diesmal verdoppelt. Um ihre Wachsamkeit zu garantieren, waren die Wachsoldaten für die sichere Verwahrung des Gefangenen persönlich verantwortlich gemacht worden. In Ketten lag er in einem Felsenverließ, dessen Türen verriegelt und verschlossen waren; sechzehn Soldaten, die sich in regelmäßigen Abständen ablösten, bewachten ihn; vier bewachten ihn gleichzeitig. Doch die Riegel, Schlösser und römischen Wachen, die jede menschliche Hilfe für die Gefangenen unmöglich machten, sollten Gottes Triumph bei der Befreiung des Petrus nur noch vergrößern. Herodes hatte seine Hand gegen den Allmächtigen erhoben; deshalb sollte er gedemütigt werden und in seinem Versuch, einem Diener Gottes das Leben zu nehmen, eine Niederlage erleiden. GE.281.1 Teilen

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