Portrait von Ellen White
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Die Erleuchtung Englands und Schottlands
Die Erleuchtung Englands und Schottlands
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Die Reformation hat nicht — wie viele glauben — mit Luther aufgehört, sondern sie muss bis ans Ende der Weltgeschichte fortgeführt werden. Luther hat ein großes Werk vollbracht und das von Gott erhaltene Licht an andere weitergegeben. Doch er empfing nicht alles Licht, das die Welt erhalten sollte. Von der Zeit Luthers bis heute hat ständig neues Licht die Heilige Schrift erleuchtet und kontinuierlich weitere Wahrheiten hervorgebracht. GE.340.1 Teilen

Luther und seine Mitarbeiter vollbrachten ein vortreffliches Werk für Gott. Doch weil sie aus der katholischen Kirche kamen und deren Lehren selbst geglaubt und vertreten hatten, konnte man nicht erwarten, dass sie alle Irrtümer aufdecken würden. Ihre Aufgabe war es, die Fesseln Roms zu sprengen und der Welt die Bibel zu geben. Dennoch gelang es ihnen nicht, bedeutende Wahrheiten zu entdecken und schwerwiegende Irrtümer aufzugeben. Die meisten blieben dabei, den Sonntag neben anderen päpstlichen Feiertagen heilig zu halten. Sie wußten zwar, dass der Sonntag keine göttliche Autorität besaß, glaubten aber, man solle ihn als allgemein angenommenen Tag der Anbetung feiern. Dennoch gab es einige unter ihnen, die den Sabbat des vierten Gebots ehrten. Unter den Reformatoren der Kirche, sollte denen, die eine Wahrheit verteidigten, die nicht nur von der Allgemeinheit, sondern auch von den Protestanten selbst nicht erkannt wurde, eine besondere Stellung eingeräumt werden: und zwar der Gruppe, die die Richtigkeit des vierten Gebotes und die Verbindlichkeit des biblischen Sabbats aufrecht erhielt. Als die Reformation die Finsternis zurückfegte, die die ganze Christenheit befallen hatte, tauchten in vielen Ländern Sabbathalter auf. GE.340.2 Teilen

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Viele Menschen, die die großen Segnungen der Reformation empfangen hatten, schritten nicht auf dem von Luther so großartig begonnenen Weg voran. Doch von Zeit zu Zeit traten ein paar aufrichtige Männer auf, um neue Wahrheiten zu verkündigen und langgehegte Irrtümer deutlich zu machen. Aber wie die Juden zurzeit Christi oder die Papisten zurzeit Luthers war die Mehrheit mit dem Glauben und Leben ihrer Väter zufrieden. Deshalb entartete die Religion wieder zum Formalismus. Irrtümer und Aberglauben, die man verworfen hätte, wenn die Kirche weiterhin im Licht des Wortes Gottes gewandelt wäre, wurden beibehalten und gepflegt. Auf diese Weise starb der reformatorische Geist allmählich aus, bis die protestantischen Kirchen eine fast genauso große Reformation brauchten wie die römische Kirche zurzeit Luthers. Es herrschte die gleiche geistliche Erstarrung, die gleiche Ehrfurcht vor menschlichen Ansichten, die gleiche weltliche Gesinnung und der gleiche Austausch der Lehren des Wortes Gottes gegen menschliche Theorien. Unter einem religiösen Deckmantel wurden Stolz und Verschwendung gefördert; und die Kirchen wurden durch ihre Verbindung mit der Welt in den Abfall getrieben. Auf diese Weise wurden die großen Grundsätze herabgesetzt, für die Luther und seine Mitarbeiter so viel getan und erduldet hatten. GE.341.1 Teilen

Als Satan erkannte, dass er die Wahrheit durch Verfolgung nicht unterdrücken konnte, nahm er wieder Zuflucht zu seinem Plan der Zugeständnisse, der einst zum großen Abfall und zur Entstehung der römischen Kirche geführt hatte. Jetzt verleitete er die Christen dazu, sich nicht mit Heiden, sondern mit denen zu verbinden, die den Gott dieser Welt anbeten, und sich dadurch als wahre Götzenanbeter erweisen. GE.341.2 Teilen

Satan konnte den Menschen die Bibel nicht länger vorenthalten; denn sie war jetzt allen Menschen zugänglich. Doch er verführte Tausende, falsche Auslegungen und verkehrte Theorien anzunehmen, ohne die Wahrheiten der Heiligen Schrift selbst zu untersuchen. Satan hatte die Lehren der Bibel verdreht, und Traditionen, die Millionen zugrunde richten sollten, faßten tiefe Wurzeln. Die Kirche hielt an diesen Überlieferungen fest und verteidigte sie, statt für den Glauben zu kämpfen, der einst den Heiligen übergeben wurde. Während die Kirche und die Welt sich ihres Zustandes und ihrer Gefahr nicht bewußt waren, nahten sie sich doch schnell dem feierlichsten und wichtigsten Zeitabschnitt der Erdgeschichte — der Offenbarung des Menschensohnes. GE.341.3 Teilen

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