Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Adam und Eva werden gewarnt
Adam und Eva werden gewarnt
26

Gott rief die Engel zusammen, um Maßnahmen zu ergreifen, das drohende Unheil abzuwenden. Im himmlischen Rat wurde beschlossen, dass Engel den Garten Eden besuchen und Adam vor der drohenden Gefahr durch den Feind warnen sollten. Zwei Engel machten sich auf den Weg, unsere ersten Eltern zu besuchen. Das heilige Paar begrüßte sie voller Freude und drückte seinen Dank aus, dass ihr Schöpfer sie so freigiebig mit seinen Gaben umgeben hatte. An allem konnten sie sich erfreuen, und alles schien — in Weisheit erschaffen — ihren Bedürfnissen zu entsprechen. Mehr als alle anderen Segnungen schätzten sie die Gemeinschaft mit Gottes Sohn und den himmlischen Engeln; denn bei jedem Besuch gab es viel über die immer wieder neu entdeckten Schönheiten der Natur im Garten Eden zu erzählen. Sie hatten viele Fragen über Dinge, die ihnen unklar waren. GE.26.3 Teilen

27

Freundlich und liebevoll gaben ihnen die Engel die gewünschten Informationen und erzählten ihnen die traurige Geschichte von Satans Empörung und seinem Fall. Sie informierten sie klar und deutlich, dass der Baum der Erkenntnis als Zeichen für ihren Gehorsam und ihre Liebe zu Gott in den Garten gesetzt worden war. Auch der hohe, glückliche Zustand der heiligen Engel hinge vom Gehorsam ab, und sie befänden sich in einer ähnlichen Lage. Sie könnten Gottes Gesetz gegenüber gehorsam und somit unbeschreiblich glücklich sein oder ungehorsam sein und somit ihren hohen Stand verlieren und in hoffnungslose Verzweiflung gestürzt werden. GE.27.1 Teilen

Die Engel teilten Adam und Eva mit, dass Gott sie nicht zwingen würde zum Gehorsam, auch würde er ihnen die Freiheit nicht nehmen, sich gegen seinen Willen zu entscheiden. Sie seien rechtschaffene Wesen und hätten die Freiheit, gehorsam oder ungehorsam zu sein. Es gab nur ein Verbot, das Gott für sie als geeignete Prüfung vorgesehen hatte. Sollten sie Gottes Willen übertreten, müßten sie mit Gewißheit sterben. Sie unterrichteten Adam und Eva davon, dass der höchste Engel — im Rang der nächste nach Christus — Gottes Gesetz gegenüber den Gehorsam verweigert hatte, das zur Regierung der himmlischen Wesen von Gott bestimmt worden war, und dass seine Empörung Krieg im Himmel verursacht hatte. Der Rebell und alle Engel, die mit ihm verbündet waren und die Autorität des großen Gottes angezweifelt hatten, seien aus dem Himmel vertrieben worden. Für alle, die Gott und seinem Sohn ergeben waren, sei der gefallene Widersacher jetzt der Feind. GE.27.2 Teilen

Sie berichteten weiter, dass Satan entschlossen sei, ihnen Schaden zuzufügen. Sie müßten wachsam sein, denn sie würden mit dem gefallenen Feind in Berührung kommen. Satan könnte ihnen aber nichts Böses antun, solange sie Gottes Geboten gegenüber gehorsam blieben. Eher würde ihnen notfalls jeder Engel vom Himmel zu Hilfe kommen, als dass ihnen durch Satan Leid zugefügt werden würde. Würden sie aber ungehorsam sein, hätte Satan die Macht, sie zu belästigen, zu verwirren und ihnen Schwierigkeiten zu machen. Blieben sie aber gegen Satans anfängliche Schmeicheleien standhaft, wären sie so sicher wie die himmlischen Engel. Doch falls sie dem Versucher nachgäben, würde Gott, der auch die erhabenen Engel nicht verschont hatte, auch sie nicht verschonen. Sie müßten die Strafe für ihre Übertretung ertragen; denn Gottes Gesetz sei so heilig wie er selbst. Gott verlange von allen Wesen im Himmel und auf Erden bedingungslosen Gehorsam. GE.27.3 Teilen

28

Die Engel warnten Eva, sich bei ihren Beschäftigungen nicht von ihrem Mann zu trennen, denn auch sie würde mit dem gefallenen Feind in Berührung kommen. Bei der Trennung sei die Gefahr für beide größer, als wenn sie zusammen blieben. Die Engel ermahnten sie, Gottes Warnung in Bezug auf den Baum der Erkenntnis genau zu befolgen, denn ihre Sicherheit läge nur im vollkommenen Gehorsam. Der gefallene Feind hätte dann keine Macht, sie zu verführen. Gott würde Satan nicht erlauben, sie ständig mit seinen Versuchungen zu verfolgen. Nur am Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen seien sie seinen Angriffen ausgesetzt. GE.28.1 Teilen

Adam und Eva versicherten den Engeln, sie würden Gottes ausdrückliches Gebot nie übertreten; denn die Befolgung seines Willens sei ihre höchste Freude. Dann vereinigten die Engel ihre Stimmen mit Adam und Eva zum Lobe Gottes. Als ihr Gesang aus dem gesegneten Garten Eden erklang, hörte Satan ihre freudevollen Melodien zu Ehren des Vaters und des Sohnes. Sein Neid, sein Haß und seine Bosheit wurden noch größer, er teilte seinen Nachfolgern seinen Wunsch mit, Adam und Eva zum Ungehorsam zu verleiten und somit sofort Gottes Zorn auf sie herabzurufen. Ihre Loblieder würden sich dann in Haß und Fluch ihrem Herrn gegenüber wandeln. GE.28.2 Teilen

30

Auf der Grundlage von 1.Mose 3. GE.30 Teilen

Satan nahm die Gestalt einer Schlange an und betrat den Garten Eden. Die Schlange war ein wunderbares Geschöpf mit Flügeln. Sie konnte fliegen, und ihr Körper glänzte wie Gold. Sie kroch nicht auf dem Boden, sondern flog von Ort zu Ort und aß Früchte wie die Menschen. Satan drang in die Schlange ein, bezog auf dem Baum der Erkenntnis Stellung und begann gemächlich, die Früchte zu essen. GE.30.1 Teilen

Ohne sich dessen zuerst bewußt zu sein, entfernte sich Eva bei ihrer Arbeit von ihrem Mann. Als sie es bemerkte, überkam sie eine Ahnung von Gefahr; aber sie fühlte sich sicher, auch wenn sie nicht an der Seite ihres Mannes war. Sie besaß Weisheit und Stärke, um das Böse zu erkennen und ihm zu widerstehen. Vergessen war die Warnung der Engel. Bald stand sie vor dem verbotenen Baum und betrachtete neugierig und voller Bewunderung die Früchte. Was sie sah, war so schön, dass sie sich fragte, weshalb Gott so deutlich verboten hatte, die Früchte zu essen oder zu berühren. Jetzt war Satans Gelegenheit gekommen. Als könne er ihre Gedanken lesen, sagte er zu ihr: „Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ Mit sanfter, angenehmer Stimme sprach er die verwunderte Eva an. Sie war überrascht, eine Schlange sprechen zu hören. Satan lobte ihre Schönheit und ihren außerordentlichen Liebreiz; und diese Worte mißfielen Eva nicht. Aber sie war erstaunt; denn sie wußte, Gott hatte der Schlange keine Sprache gegeben. GE.30.2 Teilen

Evas Neugier war geweckt. Statt den Ort fluchtartig zu verlassen, hörte sie der Schlange zu. Es kam ihr nicht in den Sinn, dass dies der gefallene Feind sein könnte, der die Schlange als Medium benutzte; denn nicht die Schlange, sondern Satan sprach zu ihr. Er schmeichelte Eva, und sie ließ sich betören und täuschen. Wäre sie einer gebieterischen Persönlichkeit in Gestalt eines Engels begegnet, wäre sie auf der Hut gewesen. Doch jene fremde Stimme hätte sie an die Seite ihres Mannes treiben sollen, um ihn zu fragen, wieso ein anderer sie so vertraulich ansprechen konnte. Aber sie ließ sich in eine Unterhaltung mit der Schlange ein und beantwortete ihre Frage: „Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet.“ Die Schlange antwortete: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ GE.30.3 Teilen

31

Satan vermittelte ihr den Gedanken, durch das Essen vom verbotenen Baum würde sie neue, erhabenere Erkenntnisse gewinnen, als sie bisher erworben hatten. Damit hat Satan seit dem Sündenfall immer wieder großen Erfolg gehabt. Die Menschen fallen ihm zum Opfer, weil sie in die Geheimnisse des Allmächtigen eindringen möchten und nicht mit dem zufrieden sind, was Gott offenbart hat, und nicht genau das befolgen, was er geboten hat. Er würde sie dazu verleiten, Gottes Geboten nicht zu gehorchen, und sie dann im Glauben lassen, ein neues und wunderbares Gebiet der Erkenntnis betreten zu haben. Diese Vorspiegelung ist reine Täuschung und erbärmliche Verführung. Sie begreifen nicht, was Gott offenbart hat, und mißachten seine ausdrücklichen Gebote und streben — unabhängig von Gott — nach Weisheit und wollen das erforschen, was Gott den sterblichen Wesen vorenthalten hat. Sie sind erfüllt mit ihren Vorstellungen der Weiterentwicklung und verzaubert von ihren eigenen nutzlosen Philosophien. Doch hinsichtlich der wahren Erkenntnis tappen sie im Dunkeln. Sie forschen ruhelos und kommen nie zur Erkenntnis der Wahrheit. GE.31.1 Teilen

32

Es war nicht Gottes Wille, dass dieses sündlose Paar das Böse kennenlernen sollte. Er hatte ihnen nur Gutes geschenkt, aber das Böse vorenthalten. Eva hielt die Worte der Schlange für klug, und Satan stellte die große Behauptung auf: „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß, an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ — So machte er Gott zum Lügner. Dreist spielte Satan darauf an, dass Gott ihnen seine höhere Weisheit vorenthalte. Gott sagte: „Wenn ihr eßt, werdet ihr sterben.“ Die Schlange sagte: „Wenn ihr eßt, werdet ihr keineswegs sterben.“ GE.32.1 Teilen

Der Versucher versicherte Eva, dass sie — sobald sie die Frucht essen würde — eine neue und höhere Daseinsstufe erreichen und Gott gleich sein würde. Er wies auf sich selbst hin. Er aß von den Früchten und sagte, sie seien nicht nur vollkommen harmlos, sondern köstlich und erfrischend, weil ihre wunderbaren Eigenschaften Weisheit und Kraft verleihen, die Gott ihnen verbot zu essen oder zu berühren, da ihm ihre wunderbaren Fähigkeiten bekannt wären. Er versicherte, dass er nur sprechen könnte, weil er die Früchte vom verbotenen Baum gegessen hätte, und er gab zu verstehen, dass Gott sein Wort nicht halten würde; das ganze sei nur eine leere Drohung, um sie einzuschüchtern und ihnen etwas Besseres vorzuenthalten. Weiter behauptete er, sie könnten gar nicht sterben. Hatten sie nicht vom Baum des Lebens gegessen, der Unsterblichkeit verleiht? Gott hätte sie getäuscht, um sie von einer höheren Daseinsstufe und einem erhabeneren Glück fernzuhalten. Der Versucher pflückte eine Frucht und gab sie Eva. Sie nahm sie in die Hand. Jetzt sagte der Verführer: „Man hat dir verboten, die Frucht auch nur zu berühren, weil du sterben würdest. Doch das Essen der Frucht hat keine schlimmeren oder tödlicheren Folgen als das Berühren.“ So faßte Eva Mut, weil sie Gottes Mißfallen nicht unmittelbar verspürte, und hielt die Worte des Versuchers für klug und richtig. Sie aß die köstlich schmeckende Frucht und stellte sich die wunderbaren Auswirkungen vor. GE.32.2 Teilen

12037
53420
Weiter zu "Eva wird zum Versucher"
Stichwörter