Portrait von Ellen White
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Eva wird zum Versucher
Eva wird zum Versucher
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Dann pflückte sie selbst eine Frucht und aß. Es kam ihr so vor, als verspüre sie schon die belebende Kraft einer neuen, höheren Daseinsstufe als Auswirkung des belebenden Einflusses der verbotenen Frucht. In ungewohnter, unnatürlicher Erregung, die Hände voller verbotener Früchte, suchte sie ihren Mann. Sie berichtete ihm von der klugen Unterhaltung mit der Schlange und wollte ihn sofort zum Baum der Erkenntnis führen. Sie sagte ihm, sie hätte von der Frucht gegessen und, anstatt irgendein Gefühl des Todes wahrzunehmen, verspüre sie eine angenehme, belebende Wirkung. In dem Augenblick, in dem Eva ungehorsam geworden war, wurde sie ein machtvolles Werkzeug, um den Fall ihres Mannes hervorzurufen. GE.33.1 Teilen

Adam überfiel eine tiefe Traurigkeit; denn er hatte Angst und war bestürzt. Ein furchtbarer Kampf fand in seinem Innern statt. Er sagte Eva, er sei sich gewiß, dass dies der Feind gewesen sei, vor dem sie gewarnt worden waren, und, falls es so sei, müsse sie sterben. Sie versicherte ihm, sie fühle keine krankhaften Auswirkungen, sondern eine angenehme Wirkung und forderte ihn auf, auch von der Frucht zu essen. GE.33.2 Teilen

Adam begriff nur zu gut, dass seine Gefährtin das einzige Verbot übertreten hatte, das Gott ihnen zur Erprobung ihrer Liebe und Treue auferlegte. Eva argumentierte, die Schlange hätte ihr versichert, sie würde nicht sterben, und das müsse wahr sein; denn sie spüre keine Anzeichen von Gottes Mißfallen, sondern eine angenehme Wirkung, die ihrer Meinung nach auch die Engel erfülle. GE.33.3 Teilen

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Adam beklagte, dass Eva sich von ihm entfernt hatte, doch jetzt war es geschehen. Jetzt musste er sich von seiner Gefährtin trennen, deren Gesellschaft er so geliebt hatte. Wie sollte er das ertragen? Seine Liebe zu ihr war sehr groß, und völlig entmutigt, entschloß er sich, ihr Schicksal zu teilen. Er dachte daran, dass Eva ein Teil von ihm war. Wenn sie sterben musste, wollte er mit ihr sterben; denn den Gedanken an eine Trennung konnte er nicht ertragen. Ihm fehlte der Glaube an seinen barmherzigen, gütigen Schöpfer. Mit keinem Gedanken kam es ihm in den Sinn, dass Gott, der ihn aus dem Staub der Erde zu einem lebendigen, schönen Wesen gemacht und Eva als seine Gefährtin erschaffen hatte, einen Ersatz für sie schaffen könnte. Und überhaupt: konnte es nicht sein, dass die Worte der Schlange doch wahr waren? Eva stand genauso schön und anscheinend unschuldig vor ihm wie vor ihrem Ungehorsam. Sie war sogar noch liebevoller zu ihm als vorher; dies konnte eine Auswirkung von der Frucht, die sie gegessen hatte, sein. Kein Zeichen des Todes war an ihr zu erkennen. Sie berichtete ihm von den beglückenden Auswirkungen der Frucht und ihrer brennenden Liebe für ihn. So beschloß er, die Folgen mutig auf sich zu nehmen. Schnell nahm er die Frucht, aß und spürte wie Eva keine unmittelbaren verderblichen Wirkungen. GE.34.1 Teilen

Eva hatte gedacht, sie könne selbst zwischen Recht und Unrecht entscheiden. Die schmeichelhafte Hoffnung, sie würde eine höhere Daseinsstufe erreichen, hatte sie zu dem Gedanken verführt, die Schlange für ihren Freund zu halten, die an ihrem Wohlergehen interessiert sei. Hätte sie ihren Mann gesucht und hätten beide ihrem Schöpfer die Worte der Schlange mitgeteilt, wären sie sofort aus seiner listigen Versuchung befreit worden. Der Herr wollte nicht, dass sie die Frucht vom Baum der Erkenntnis probieren sollten, weil sie sich dadurch Satans Vorspiegelungen aussetzten. Satan wußte, dass sie vollkommen sicher waren, wenn sie die Früchte nicht berührten. GE.34.2 Teilen

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