Portrait von Ellen White
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In der Gerichtshalle
In der Gerichtshalle
203

Die Menschenmenge schrie nach Jesu Blut. Man geißelte ihn aufs grausamste, zog ihm einen alten königlichen Purpurmantel an und setzte eine Dornenkrone auf sein heiliges Haupt. Dann gaben sie ihm einen Rohrstab in die Hand, beugten sich vor ihm und verspotteten ihn: „Sei gegrüßt, König der Juden!“ Johannes 19,3. Danach nahmen sie ihm den Rohrstab aus der Hand und schlugen ihn damit aufs Haupt, so dass sich die Dornen in die Schläfen bohrten und Blutstropfen über sein Gesicht und seinen Bart rannen. GE.203.1 Teilen

Die Engel konnten diesen Anblick kaum ertragen. Sie wollten Jesus befreien; aber die leitenden Engel verboten es ihnen; sie sagten, dass ein hohes Lösegeld für die Menschheit bezahlt werden müsse. Doch die Erlösung wäre vollständig und würde Satans Tod, der die Macht des Todes besaß, zur Folge haben. Jesus wußte, dass die Engel Zeuge seiner Demütigung waren. Der geringste Engel hätte jene spottende Menge kraftlos machen und den Heiland sofort befreien können. Wenn er seinen Vater darum gebeten hätte, würden die Engel ihn sofort befreit haben. Aber er musste die grausame Gewalt der bösen Menschen ertragen, um den Erlösungsplan zu erfüllen. GE.203.2 Teilen

So stand Jesus demütig und ruhig vor der wütenden Menge, während sie ihn aufs schändlichste mißhandelten. Sie spuckten ihm ins Angesicht — in das Angesicht, vor dem sie sich eines Tages verstecken werden, welches die Stadt Gottes erleuchten und welches heller als die Sonne strahlen wird. Kein Ärger lag in seinem Blick, als seine Peiniger sein Haupt verhüllten, ihn ins Gesicht schlugen und riefen: „Weissage, wer ist‘s, der dich schlug?“ Lukas 22,64. Die Engel waren erschüttert und hätten sofort eingegriffen und ihn befreit; doch die befehlshabenden Engel hielten sie zurück. GE.203.3 Teilen

204

Einige seiner Jünger hatten Mut gefaßt, folgten Jesus in die Gerichtshalle und wurden Zeugen der Gerichtsverhandlung. Sie warteten auf eine Offenbarung seiner göttlichen Kraft und hofften, er würde sich aus den Händen seiner Feinde befreien oder sie für ihre Grausamkeit bestrafen. Schwankend zwischen Hoffnung und Zweifel fürchteten sie, sie seien getäuscht worden. Doch die Stimme, die sie auf dem Verklärungsberg gehört, und die Herrlichkeit, die sie dort gesehen hatten, stärkten ihren Glauben, dass Jesus der Sohn Gottes war. Sie riefen sich seine Wundertaten ins Gedächtnis zurück, die sie miterlebt hatten, wie er die Kranken geheilt, die Augen der Blinden und die Ohren der Tauben geöffnet, Teufel gestraft und ausgetrieben, Tote zum Leben erweckt und sogar Wind und Wellen beruhigt hatte. GE.204.1 Teilen

Sie konnten nicht glauben, dass er sterben müsse. Noch immer hofften sie, er würde die Macht ergreifen und die blutrünstige Menge mit gebieterischer Stimme vertreiben wie damals im Tempel, als er die Händler aus seines Vaters Haus vertrieben hatte und sie wie vor einer Schar bewaffneter Soldaten geflohen waren. Bis zuletzt erwarteten die Jünger, dass Jesus seine Macht zeigen würde, um alle davon zu überzeugen, dass er der König Israels sei. GE.204.2 Teilen

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