Portrait von Ellen White
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Judas‘ Geständnis
Judas‘ Geständnis
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Judas war von bitteren Gewissensbissen und Scham über seinen Verrat an Jesus erfüllt. Die Mißhandlungen des Erlösers, die er mit ansehen musste, überwältigten ihn. Er hatte Jesus geliebt, aber das Geld noch mehr. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Jesus sich von dem Mob, den er anführte, gefangennehmen lassen würde. Er dachte, Jesus würde ein Wunder wirken und sich selbst befreien. Doch als er die aufgebrachte Menge, die nach seinem Blut verlangte, in der Gerichtshalle miterlebte, wurde er sich der Tiefe seiner Schuld bewußt. Während Jesus von vielen heftig angeklagt wurde, drängte Judas durch die Menge und bekannte, dass er unschuldig Blut verraten habe. Er wollte den Priestern das Geld zurückgeben, das sie ihm bezahlt hatten und flehte sie an, Jesus freizugeben, weil er völlig unschuldig sei. GE.204.3 Teilen

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Für einen kurzen Augenblick verstummten die verwirrten Priester voller Schrecken. Sie wollten nicht, dass es bekannt würde unter dem Volk, dass sie einen der angeblichen Nachfolger Jesu gedungen hatten, um ihn in ihre Hände zu verraten. Niemand sollte erfahren, dass sie ihn wie einen Dieb gesucht und heimlich ergriffen hatten. Doch Judas‘ Bekenntnis und sein verstörtes, schuldiges Aussehen stellte die Priester bloß und machte deutlich, dass sie Jesus aus Haß ergriffen hatten. Als Judas mit lauter Stimme Jesu Unschuld beteuerte, erwiderten die Priester: „Was geht uns das an? Da sieh du zu!“ Matthäus 27,4. Endlich hatten sie Jesus in ihrer Gewalt und waren entschlossen, ihn festzuhalten. Verzweifelt warf Judas das Geld, das er jetzt verachtete, den Priestern zu Füßen, die ihn bezahlt hatten. Von qualvollen Gewissensbissen und Schuldgefühlen überwältigt ging er hinaus und erhängte sich. GE.205.1 Teilen

Unter der Menge befanden sich viele Anhänger Jesu, und sein Schweigen auf alle Fragen setzte sie in Erstaunen. Trotz allen Spottes und aller Gewalttätigkeiten des Mobs zeigte Jesu Angesicht keine Angst oder Beunruhigung. Alles ertrug er mit Würde und Gelassenheit. Die Zuschauer wunderten sich und verglichen sein festes, würdiges Verhalten mit dem Benehmen der Menschen, die über ihn zu Gericht saßen. Einer sagte zum andern, er gleiche mehr einem König als irgendeinem der anderen Führer, die im Saal waren. Er trug keine Merkmale eines Verbrechers. Seine Augen waren sanft, klar und unerschrocken, seine Stirn breit und hoch und sein Gesichtsausdruck gütig und edel. Viele erzitterten, weil seine Geduld und Nachsicht so außergewöhnlich waren. Selbst Herodes und Pilatus beunruhigte sein edles, gottähnliches Verhalten. GE.205.2 Teilen

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