Portrait von Ellen White
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Weiterleitung an Herodes
Weiterleitung an Herodes
206

Pilatus war sehr erleichtert, als er erfuhr, dass Herodes in Jerusalem weilte; denn er hoffte, sich von der Verantwortung für das Gerichtsverfahren und Jesu Verurteilung befreien zu können. Sofort schickte er ihn mit seinen Anklägern zu Herodes. Dieser Herrscher hatte sich durch seine Sünden verhärtet. Die Hinrichtung Johannes des Täufers hatte sein Gewissen so sehr belastet, dass er sich nicht davon befreien konnte. Als er von Jesus und seinen mächtigen Werken hörte, fürchtete er sich und zitterte; denn er glaubte, dass Jesus der von den Toten auferstandene Johannes der Täufer sei. Als Pilatus Jesus seinen Händen auslieferte, betrachtete er es als Anerkennung seiner Macht, Autorität und seines Urteilsvermögens. Die beiden Herrscher, die vorher Feinde gewesen waren, wurden dadurch Freunde. Herodes freute sich, Jesus zu sehen; denn er wollte einige mächtige Wunder zu seiner eigenen Befriedigung erleben. Doch es war nicht die Aufgabe Jesu, Neugierde zu befriedigen oder für seine eigene Sicherheit zu sorgen. Seine göttliche, wunderwirkende Macht durfte nur zum Heil für andere angewandt werden, aber nicht für sich selbst. GE.206.2 Teilen

207

Jesus beantwortete weder die Fragen, die Herodes ihm stellte, noch erwiderte er etwas auf die heftigen Anklagen seiner Feinde, die ihn leidenschaftlich beschuldigten. Da Jesus sich vor seiner Macht nicht zu fürchten schien, geriet Herodes in Wut und verlachte, verspottete und mißhandelte ihn durch seine Kriegsknechte. Dennoch war er über Jesu edle, gottähnliche Erscheinung trotz aller Mißhandlungen erstaunt und hatte Angst, ihn zu verurteilen. Deshalb sandte er ihn zu Pilatus zurück. GE.207.1 Teilen

Satan und seine Engel beeinflußten Pilatus und versuchten, ihn ins eigene Verderben zu stürzen. Falls er Jesus nicht verurteile, so flüsterten sie ihm ein, würden es andere tun. Die Menge verlange nach seinem Blut. Falls er ihnen Jesus nicht zur Kreuzigung ausliefere, würde er seine Macht und alle weltlichen Ehren verlieren und als Anhänger des Betrügers denunziert werden. Aus Angst, seine Macht und Autorität zu verlieren, stimmte er der Kreuzigung Jesu zu. Dennoch schob er die Schuld für Jesu Blut seinen Anklägern zu. Die Menge akzeptierte es und schrie: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ Matthäus 27,25. Doch Pilatus konnte sich nicht von seiner Schuld am Blute Christi reinwaschen, weil er aus selbstsüchtigen Interessen und wegen seiner Liebe, von den Großen dieser Welt geehrt zu werden, einen unschuldigen Mann dem Tode übergeben hatte. Wäre Pilatus seinen eigenen Überzeugungen gefolgt, hätte er mit Jesu Verurteilung nichts zu tun gehabt. GE.207.2 Teilen

208

Jesu Worte und Verhalten während seines Verhörs hatten auf viele der Anwesenden einen tiefen Eindruck gemacht. Die Folgen machten sich erst nach seiner Auferstehung bemerkbar. Unter denen, die sich der Gemeinde später anschlossen, befanden sich viele, deren Bekehrung auf die Zeit seines Verhörs zurückzuführen war. GE.208.1 Teilen

Satans Wut war groß, als er erkennen musste, dass alle Greueltaten der Juden Jesus nicht zum geringsten Murren veranlaßt hatten. Obwohl er die menschliche Natur angenommen hatte, hielt ihn die Kraft Gottes aufrecht; er wich nicht im geringsten vom Willen seines Vaters ab. GE.208.2 Teilen

209

Christus, der treue Sohn Gottes, wurde dem Volk zur Kreuzigung ausgeliefert. Die Jünger und Gläubigen von der umliegenden Gegend schlossen sich der Menge an und folgten Jesus nach Golgatha. Auch Jesu Mutter war anwesend und Johannes, der geliebte Jünger, stützte sie. Ihr Herz litt furchtbare Qualen, obwohl sie wie die Jünger immer noch hoffte, die grausame Szene würde sich ändern, Jesus seine Macht entfalten und sich seinen Feinden als Sohn Gottes offenbaren. Doch sie erinnerte sich seiner Worte, die das Geschehen an diesem Tage vorhergesagt hatten, und das Herz der Mutter wurde wieder zutiefst erschüttert. GE.209.1 Teilen

Kaum hatte Jesus das Haus des Pilatus durch das Tor verlassen, wurde das für Barabbas bestimmte Kreuz auf seine wunden, blutigen Schultern gelegt. Auch Barabbas Gefährten, die mit Jesus zusammen gekreuzigt werden sollten, wurden die Kreuze aufgeladen. Aber schon nach kurzer Strecke stürzte der vom Blutverlust und Schmerzen geschwächte Erlöser ohnmächtig zu Boden. GE.209.2 Teilen

Als er zu sich gekommen war, legte man ihm das Kreuz wieder auf die Schultern und trieb ihn vorwärts. Doch nach wenigen Schritten brach er unter der schweren Last erneut zusammen und fiel bewußtlos nieder. Zunächst hielt man ihn für tot; aber schließlich erhob er sich wieder. Die Priester und Obersten hatten kein Mitleid mit ihrem leidenden Opfer, doch ihnen wurde klar, dass er das Marterinstrument unmöglich weitertragen konnte. Während sie noch überlegten, was sie jetzt tun sollten, kam Simon von Kyrene aus der entgegengesetzten Richtung und begegnete der Menschenschar. Als die Priester ihn erblickten, zwangen sie ihn, Christi Kreuz zu tragen. Simons Söhne waren Jesu Jünger; aber er selbst hatte keine Beziehung zu ihm gehabt. GE.209.3 Teilen

210

Eine große Volksmenge folgte dem Erlöser nach Golgatha. Viele von ihnen verspotteten und verhöhnten ihn; aber einige weinten und lobten und priesen ihn. Menschen, die er geheilt und vom Tode auferweckt hatte, verkündeten mit ernster Stimme seine Wundertaten und wollten wissen, weshalb man Jesus wie einen Verbrecher behandelte. Noch vor wenigen Tagen, als er im Triumphug in Jerusalem eingeritten war, hatten sie ihm Hosianna zugerufen und mit Palmenzweigen zugewinkt. Viele hatten ihm nur zugejubelt, weil alle es taten; doch jetzt erscholl der laute Ruf: „Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“ GE.210.1 Teilen

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