Portrait von Ellen White
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Die Vision von Christus
Die Vision von Christus
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Es war ein Schauplatz größter Verwirrung. Die Begleiter des Saulus waren erschrocken und konnten durch die Helligkeit des Lichts kaum etwas sehen. Sie hörten die Stimme, erblickten aber niemanden; für sie war alles unbegreiflich und mysteriös. Doch Saulus, der lang gestreckt auf dem Boden lag, verstand die Worte, die gesprochen wurden, und erkannte klar und deutlich den Sohn Gottes vor sich. Dieser Blick auf jene herrliche Erscheinung prägte sich dem tief getroffenen Juden für immer ein. Die Worte trafen sein Herz mit erschütternder Macht. Eine Flut von Licht ergoß sich in die verdunkelten Kammern seines Verstandes und machte ihm seine Unwissenheit und seinen Irrtum deutlich. Ihm wurde bewußt, dass er in Wirklichkeit Satans Werkzeug gewesen war, während er sich eingebildet hatte, Gott mit der Christenverfolgung zu dienen. GE.257.2 Teilen

Er erkannte seine Torheit, den Zusicherungen der Priester und Obersten blind vertraut zu haben, deren heiliges Amt großen Einfluß auf ihn ausgeübt und ihn zum Glauben veranlaßt hatte, die Geschichte von der Auferstehung sei eine schlaue Erfindung der Jünger Jesu. Nun, als Christus sich Saulus offenbarte, kamen ihm zwangsweise die Worte des Stephanus in den Sinn. Jene Worte, welche die Priester als Gotteslästerung bezeichnet hatten, erschienen ihm nun als Wahrheit und Realität. In diesem Augenblick wundervoller Erleuchtung arbeitete sein Verstand mit bemerkenswerter Geschwindigkeit. Er durchlief die ganze Prophetie und erkannte, dass Jesu Verwerfung durch die Juden, seine Kreuzigung, seine Auferstehung und seine Himmelfahrt von den Propheten vorhergesagt worden waren und ihn als verheißenen Messias bestätigten. Die letzten Worte des Stephanus kamen ihm ins Gedächtnis: „Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“ (Apostelgeschichte 7,56); jetzt wußte er, dass der sterbende Stephanus das Reich der Herrlichkeit gesehen hatte. GE.257.3 Teilen

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Welch eine Offenbarung war all dieses für den Verfolger der Gläubigen! Ein klares, erschreckendes Licht war über ihn hereingebrochen: Er erkannte deutlich, dass Christus auf die Erde herabgekommen war, um seine Mission zu erfüllen; er wurde von den Menschen, die er retten wollte, abgelehnt, mißhandelt, verurteilt und gekreuzigt; und nach seiner Auferstehung vom Tode war er zum Himmel aufgefahren. In diesem Augenblick fiel Saulus mit Schrecken ein, dass Stephanus mit seinem Einverständnis hingerichtet worden war und dass durch seine Mithilfe viele Heilige durch grausame Verfolgung den Tod erlitten hatten. GE.258.1 Teilen

„Voll Furcht und Verwunderung fragte er den Herrn, was er tun solle. Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.“ Für Saulus gab es keinen Zweifel, dass Jesus von Nazareth wahrhaftig zu ihm gesprochen hatte und er tatsächlich der langersehnte Messias, der Trost und der Erlöser Israels, war. GE.258.2 Teilen

Als die strahlende Herrlichkeit verschwunden und Saulus wieder aufgestanden war, stellte er fest, dass er sein Augenlicht verloren hatte. Der Glanz der Herrlichkeit Christi war für seine sterblichen Augen zu stark gewesen. Als das Licht entwich, senkte sich die Finsternis der Nacht auf sein Sehvermögen. Saulus sah seine Blindheit als eine Strafe Gottes an für seine grausame Verfolgung der Nachfolger Jesu. Er tappte völlig im Dunkeln umher und seine erschrockenen und verwunderten Gefährten führten ihn an der Hand nach Damaskus. GE.258.3 Teilen

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