Portrait von Ellen White
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Befreiung durch einen Engel
Befreiung durch einen Engel
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In dieser letzten Nacht vor der Hinrichtung wurde ein mächtiger Engel mit dem Befehl vom Himmel herabgesandt, um Petrus zu retten. Die schweren Tore, die den Heiligen Gottes einschlossen, öffneten sich ohne Hilfe menschlicher Hände, und der Engel des Allerhöchsten ging durch die Tore, die sich wieder lautlos hinter ihm schlossen. Er betrat die aus Felsen gehauene Zelle, in der Petrus friedlich und voller Gottvertrauen schlief, während er an beiden Seiten an einen Wachsoldaten gekettet war. Das himmlische Licht des Engels erleuchtete das Gefängnis, doch der schlafende Apostel wachte nicht auf. Er schlief den gesunden Schlaf, welcher stärkt und erfrischt und aus einem guten Gewissen kommt. GE.281.2 Teilen

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Petrus wurde erst wach, als der Engel ihn mit der Hand in die Seite stieß und zu ihm sagte: „Steh schnell auf!“ Er sah seine Zelle, die noch nie einen Sonnenstrahl gesehen hatte, von himmlischem Licht erleuchtet und einen Engel in großer Herrlichkeit vor ihm stehen. Rein mechanisch gehorchte er den Worten des Engels und stellte fest, dass die Ketten von seinen Handgelenken abgefallen waren, als er sie beim Aufstehen erhob. Wieder befahl die Stimme des Engels: „Gürte dich und zieh deine Schuhe an!“ GE.282.1 Teilen

Wieder gehorchte Petrus automatisch, heftete seinen Blick voller Verwunderung auf seinen himmlischen Besucher und glaubte, zu träumen oder eine Vision zu haben. Die bewaffneten Soldaten lagen wie aus Marmor gemeißelt teilnahmslos da, als der Engel zu ihm sprach: „Wirf deinen Mantel um und folge mir!“ Dann schritt das himmlische Wesen zur Tür, und der sonst so gesprächige Petrus folgte ihm sprachlos vor Verwunderung. Sie stiegen über die regungslosen Wachen und erreichten das fest verschlossene und verriegelte Tor, das sich von selbst öffnete und sofort wieder schloß, während die Wachposten innerhalb und außerhalb des Tores regungslos ihre Stellung einnahmen. GE.282.2 Teilen

Auch das zweite von innen und außen bewachte Tor öffnete sich ohne Knarren der Angeln und ohne Klappern der eisernen Riegel. Auch dieses Tor schloß sich wieder lautlos, nachdem sie hindurchgegangen waren. In gleicher Weise schritten sie durch das dritte Tor und befanden sich schließlich auf offener Straße. Kein Wort wurde gesprochen, kein Fußtritt war zu hören. Der Engel ging voran, umgeben von blendendem Licht, und der verwirrte Petrus folgte seinem Befreier und glaubte noch immer zu träumen. Auf diese Weise durchzogen sie eine Straße nach der anderen; dann, als der Auftrag des Engels beendet war, verschwand er plötzlich. GE.282.3 Teilen

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Als das himmlische Licht entschwunden war, fühlte Petrus sich von tiefer Finsternis umgeben. Nachdem sich seine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten, fand er sich allein in einer stillen Straße wieder. Die kühle Nachtluft strich um seine Stirn. Jetzt wurde ihm bewußt, dass er nicht geträumt hatte, und dass es keine Vision war, was ihm hier widerfuhr. Er war frei und befand sich in einem ihm bekannten Stadtteil an einer Stelle, wo er schon oft gewesen war und die er morgen auf dem Weg zu seiner bevorstehenden Hinrichtung zum letzten Mal gegangen wäre. Er versuchte, sich an alle Ereignisse der letzten Minuten zu erinnern. Er entsann sich, dass er ohne Schuhe und Mantel zwischen den beiden Soldaten eingeschlafen war. Er prüfte sich selbst und stellte fest, dass er vollständig angezogen und gegürtet war. GE.283.1 Teilen

Seine von den grausamen, eisernen Ketten angeschwollenen Handgelenke waren jetzt frei von den Fesseln, und es wurde ihm klar, dass seine Freiheit keine Täuschung, sondern herrliche Wirklichkeit war. An diesem Morgen, an dem er sterben sollte, hatte ihn ein Engel aus dem Gefängnis und vom Tod befreit. „Und als Petrus zu sich gekommen war, sprach er: Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes errettet hat und von allem, was das jüdische Volk erwartete.“ GE.283.2 Teilen

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