Portrait von Ellen White
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Die Entscheidung
Die Entscheidung
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Jakobus bezeugte mit großer Entschiedenheit, dass es Gottes Absicht sei, den Heiden alle Vorrechte der Juden zu geben. Der Heilige Geist hielt es für gut, den bekehrten Heiden das Zeremonialgesetz nicht aufzuerlegen, und nach sorgfältiger Beratung in dieser Angelegenheit stimmten die Apostel und Ältesten mit dem Geist Gottes überein. Bei diesem Konzil führte Jakobus den Vorsitz. Seine abschließende Entscheidung lautete: „Darum urteile ich, dass man denen, die aus den Heiden sich zu Gott bekehren, nicht Unruhe mache.“ GE.294.2 Teilen

Dieses Urteil besagte, dass das Zeremonialgesetz und die Verordnung der Beschneidung den Heiden weder aufgedrängt noch empfohlen werden sollte. Jakobus bemühte sich, seinen Brüdern die Tatsache begreiflich zu machen, dass die Heiden bei ihrer Abkehr vom Götzendienst zu Gott hin bereits eine große Glaubensveränderung vollzogen hätten. Man solle deshalb sehr behutsam sein, sie nicht mit verwirrenden Streitfragen zu beunruhigen und in der Nachfolge Christi zu entmutigen. GE.294.3 Teilen

Die Heiden wiederum sollten aber alle Gebräuche aufgeben, die mit den Ansichten der jüdischen Brüder nicht zu vereinbaren waren oder Vorurteile gegen sie hervorgerufen hätten. Die Apostel und Ältesten kamen deshalb überein, die Heiden durch Briefe davon zu unterrichten, sich vom Götzenopfer, von Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten. Sie wurden aufgefordert, die Gebote zu halten und ein geheiligtes Leben zu führen. Außerdem versicherte man ihnen, dass die Männer, die eine Beschneidung verlangt hatten, von den Aposteln nicht dazu ermächtigt gewesen waren. GE.294.4 Teilen

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Paulus und Barnabas wurden ihnen als Männer empfohlen, die ihr Leben für den Herrn aufs Spiel gesetzt hatten. Zusammen mit diesen beiden Aposteln wurden Judas und Silas ausgesandt, um den Heiden die Entscheidung des Konzils mündlich mitzuteilen. Mit einem Brief und dieser Botschaft, die den Streit beendete, wurden die vier Diener Gottes nach Antiochia geschickt; denn dies war die Stimme der höchsten Autorität auf Erden. GE.295.1 Teilen

Das Konzil, das den Fall entschied, setzte sich aus den Gründern der jüdischen und nichtjüdischen Christengemeinden zusammen. Älteste aus Jerusalem, Abgeordnete aus Antiochia und Vertreter der einflußreichsten Gemeinden waren zugegen. Das Konzil erhob nicht den Anspruch der Unfehlbarkeit bei seinen Überlegungen, folgte aber seinem erleuchteten Urteilsvermögen in der Würde einer Gemeinde, die durch den Willen Gottes gegründet wurde. Alle erkannten, dass Gott selbst die Frage durch die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Heiden entschieden hatte und sie der Führung des Geistes folgen mussten. GE.295.2 Teilen

Zur Abstimmung für diese Frage wurde nicht die Gesamtheit der Christen aufgefordert. Die Apostel und Ältesten — Männer mit Einfluß und Urteilsvermögen — verfaßten und erließen den Beschluß, der von dieser Zeit an von allen christlichen Gemeinden angenommen wurde. Jedoch waren nicht alle mit dieser Entscheidung einverstanden. Es gab eine Gruppe von falschen Brüdern, die sich anmaßten, nach eigener Verantwortung zu arbeiten. Sie murrten, tadelten, schlugen neue Pläne vor und versuchten, das Werk der erfahrenen Männer, die Gott zur Verkündigung der Lehre Christi erwählt hatte, niederzureißen. Von Anfang an stieß die Gemeinde auf solche Behinderungen, und so wird es bis ans Ende der Zeit bleiben. GE.295.3 Teilen

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Paulus war ein unermüdlicher Arbeiter. Er reiste beständig von Ort zu Ort, manchmal auch durch ungastliche Gegenden, manchmal auf dem Wasser, im Sturm und Ungewitter. Nichts konnte ihn an seiner Arbeit hindern. Er war Gottes Diener und musste seinen Willen ausführen. Mündlich und schriftlich verbreitete er eine Botschaft, die der Gemeinde Gottes seither Hilfe und Kraft vermittelt hat. Auch an uns, die wir am Ende der Weltgeschichte leben, sind seine Worte gerichtet, welche von der Gefahr sprechen, die der Gemeinde durch falsche Lehren droht, denen Gottes Volk entgegentreten muss. GE.297.1 Teilen

Paulus reiste von Land zu Land und von Ort zu Ort und predigte Christus und gründete Gemeinden. Wo immer er Zuhörer fand, trat er dem Irrtum entgegen und führte die Menschen auf den Weg der Gerechtigkeit. Diejenigen, die durch sein Wirken an verschiedenen Orten dahin geführt wurden, Christus anzunehmen, gliederte er in eine Gemeinde ein, ganz gleich, ob es viele oder wenige waren. Paulus vergaß diese Gemeinden nicht, die auf diese Weise entstanden. Selbst den kleinsten christlichen Gruppen galt seine Fürsorge und sein Interesse. GE.297.2 Teilen

Seine Berufung forderte viele verschiedene Dienste von ihm. Mit eigener Hand arbeitete er für seinen Lebensunterhalt; er gründete Gemeinden und schrieb Briefe an solche Gemeinden, die schon bestanden. Inmitten all seiner Aufgaben erklärte er: „Aber dieses eine tue ich.“ Philipper 3,13. Bei all seiner Arbeit stand ihm ein Ziel fest vor Augen: Christus treu zu sein, der sich ihm offenbart hatte, als er seinen Namen gelästert und mit allen seinen Kräften versucht hatte, auch andere dazu zu verleiten. Es gab nur ein großes Ziel in seinem Leben: Jesus zu dienen und zu ehren, dessen Namen er einst verachtet hatte. Sein einziger Wunsch bestand darin, Menschen für den Erlöser zu gewinnen. Weder Widerstand noch Verfolgung durch Juden und Heiden konnten ihn von diesem Vorhaben abbringen. GE.297.3 Teilen

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