Portrait von Ellen White
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Der Rückzug der Treuen
Der Rückzug der Treuen
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Nach langen ernsthaften Kämpfen beschlossen die wenigen Treuen, jede Gemeinschaft mit der abgefallenen Kirche zu beenden, wenn sie es weiterhin ablehnte, sich von dem Irrtum und der Abgötterei zu befreien. Sie erkannten, dass diese Trennung absolut notwendig war, wenn sie Gottes Wort gehorchen wollten. Sie wagten nicht, diese verhängnisvollen Irrtümer zu tolerieren und ein Beispiel zu geben, das den Glauben ihrer Kinder und Kindeskinder gefährdet hätte. Um Frieden und Einheit zu bewahren, waren sie zu jedem Zugeständnis bereit, das im Einklang mit ihrer Treue zu Gott stand. Doch ihnen war bewußt, dass Frieden auf Kosten der Grundsätze zu teuer erkauft wäre. Wenn die Einheit nur durch Kompromisse mit der Wahrheit und Gerechtigkeit möglich war, dann wollten sie sich lieber Meinungsverschiedenheiten und Kampf aussetzen. Für die Gemeinde und Welt wäre es gut, wenn diese von standhaften Christen bestätigten Grundsätze in den Herzen des bekennenden Volkes Gottes wiederbelebt würden. GE.311.2 Teilen

Der Apostel Paulus sagte, dass „alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, Verfolgung leiden müssen.“ 2.Timotheus 3,12. Weshalb scheint dann die Verfolgung heute zu schlummern? Es gibt nur einen Grund: Die Gemeinde hat sich den weltlichen Maßstäben angepaßt und erweckt keinen Widerspruch mehr. Die heutige Religion ist nicht mehr so rein und heilig wie der christliche Glaube zurzeit Christi und seiner Apostel. Man hat Kompromisse mit der Sünde geschlossen, weil die großen Wahrheiten des Wortes Gottes als so unwichtig angesehen werden, weil es nur wenig lebendige Frömmigkeit in der Gemeinde gibt und weil das Christentum scheinbar so volkstümlich in der Welt ist. Sobald es eine Wiederbelebung des Glaubens und der Kraft der ersten Gemeinde gibt, werden der Geist der Verfolgung erwachen und die Feuer der Verfolgung wieder entzündet werden. GE.311.3 Teilen

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In seinem zweiten Brief an die Thessalonicher kündigte der Apostel Paulus einen großen Abfall an, der zur Einsetzung der päpstlichen Macht führen würde. Er sagte: „Der Tag des Herrn kommt nicht, bevor der Abfall komme und der Mensch der Bosheit offenbart werde, der Sohn des Verderbens. Es ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott.“ Der Apostel warnte seine Brüder außerdem „vor dem Geheimnis der Bosheit.“ 2.Thessalonicher 2,3.4.7. Schon zu jener Zeit erkannte er die Irrtümer, die sich in die Gemeinde einschlichen und den Weg für die Entwicklung des Papsttums vorbereiten würden. GE.313.1 Teilen

Schritt für Schritt — zuerst ganz leise und verstohlen; als es aber an Kraft zunahm und den Geist der Menschen beherrschte, noch offener — wurde das irreführende, gotteslästerliche Werk des Geheimnisses der Bosheit vorangeführt. Fast unbemerkt fanden die heidnischen Gebräuche ihren Weg in die christliche Kirche. In der Zeit der heftigen Verfolgungen, die die Gemeinde unter dem Heidentum erlitt, wurde der Geist der Kompromisse und Zugeständnisse eine Zeitlang zurückgehalten. Doch als die Verfolgungen aufhörten und das Christentum an die Höfe und in die Paläste der Könige vordrang, wurde die demütige Einfachheit Christi und seiner Apostel aufgegeben und durch Prunk und Stolz der heidnischen Priester und Herrscher ersetzt. Menschliche Theorien und Traditionen traten an die Stelle der Forderungen Gottes. Die nominelle Bekehrung Konstantins in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts verursachte große Freude. Unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit drang jedoch die Welt in die Kirche ein. Das Verderben schritt nun schnell voran. Das anscheinend verschwundene Heidentum wurde zum Sieger; sein Geist herrschte in der Kirche. Heidnische Lehren, Zeremonien und Aberglauben wurden in den Glauben und im Gottesdienst der bekennenden Nachfolger Christi eingeschlossen. GE.313.2 Teilen

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Dieser Kompromiß zwischen Heidentum und Christentum führte zum Auftreten des prophetisch vorhergesagten „Menschen der Sünde“, des Widersachers, der sich über Gott erhebt. Dieses gigantische System falscher Religion ist ein Meisterstück der Macht Satans, ein Denkmal seiner Bemühungen, um sich selbst auf den Thron zu setzen und die Erde nach seinem Willen zu beherrschen. GE.314.1 Teilen

Die Kirche suchte die Gunst und Unterstützung der Großen auf Erden, um sich weltliches Ansehen und Ehren zu sichern. Da sie Christus auf diese Weise verworfen hatte, sah sie sich veranlaßt, sich dem Repräsentanten Satans, dem Bischof von Rom, zu unterwerfen. GE.314.2 Teilen

Eine der großen Lehren Roms lautet, dass der Papst das sichtbare Haupt der weltweiten Kirche Christi ist und ihm die höchste Autorität über alle Bischöfe und Pastoren in allen Teilen der Welt verliehen wurde. Darüberhinaus maßt sich der Papst die Titel der Gottheit an. GE.314.3 Teilen

Satan wußte nur zu gut, dass die Heilige Schrift es den Menschen ermöglicht, seine Täuschungen zu erkennen und seiner Macht zu widerstehen. Selbst der Erlöser der Welt hatte seinen Angriffen durch das Wort Gottes widerstanden. Bei jeder Versuchung hatte ihm Christus den Schild ewiger Wahrheiten entgegengehalten und gesagt: „Es steht geschrieben.“ Jeder Einflüsterung des Feindes hatte er die Weisheit und Kraft des Wortes entgegengesetzt. Um seinen Einfluß auf die Menschen weiterhin auszuüben und die Befehlsgewalt des päpstlichen Thronräubers durchzusetzen, musste Satan die Kenntnis der Heiligen Schrift verhindern; denn die Bibel erhöht Gott und weist sterblichen Menschen ihre wahre Stellung zu. Deshalb mussten die heiligen Wahrheiten geheimgehalten und unterdrückt werden. Die römische Kirche übernahm diese Logik und verbot jahrhundertelang die Verbreitung der Bibel. Die Menschen durften sie weder lesen noch in ihren Häusern haben, und gewissenlose Priester und Prälaten legten ihre Lehren zur Unterstützung ihrer eigenen Behauptungen aus. Auf diese Weise wurde der Papst fast überall in der Welt als Stellvertreter Gottes auf Erden anerkannt, ausgestattet mit größter Autorität über Kirche und Staat. GE.314.4 Teilen

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