Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Luther bricht mit Rom
Luther bricht mit Rom
331

Rom hatte Luthers Vernichtung beschlossen, aber Gott war sein Schutz. Überall in Klöstern, Hütten, Schlössern der Fürsten, Universitäten und Königspalästen wurden seine Lehren gehört; und überall erhoben sich edle, aufrichtige Männer, um seine Arbeit zu unterstützen. GE.331.2 Teilen

In einem Aufruf an den Kaiser und den deutschen Adel schrieb Luther zugunsten der Reformation der Christenheit über den Papst: „Es ist schrecklich, den Mann anzusehen, der sich als Christi Stellvertreter bezeichnet und eine Pracht zur Schau stellt, dass kein Kaiser ihm gleichkommen kann. Gleicht dieser Mann dem armen Christus oder dem demütigen Petrus? Er ist, so sagen sie, der Herr der Welt! Doch Christus, dessen Stellvertreter zu sein er überheblich beansprucht, hat gesagt: Mein Reich ist nicht von dieser Welt! Kann ein Stellvertreter seine Herrschaft über seinen Herrn ausdehnen?“ GE.331.3 Teilen

332

Von den Universitäten schrieb er: „Ich habe Angst, dass sich die Universitäten als große Pforten der Hölle erweisen, wenn sie sich nicht fleißig mit der Heiligen Schrift auseinandersetzen und sie den Herzen der Jugend einprägen. Ich rate keinem, sein Kind an einen Platz gehen zu lassen, wo die Heilige Schrift nicht an oberster Stelle steht. Jede Institution, in der sich die Menschen nicht ununterbrochen vom Wort Gottes in Anspruch nehmen lassen, ist dem Verderben ausgeliefert.“ GE.332.1 Teilen

Der Aufruf verbreitete sich schnell in ganz Deutschland und übte einen gewaltigen Einfluß auf das Volk aus. Die ganze Nation war in Erregung und scharte sich um die Fahne der Reformation. Voller Rachegelüste drangen Luthers Gegner auf den Papst ein, entscheidende Maßnahmen gegen ihn zu ergreifen. Es wurde beschlossen, Luthers Lehren sofort zu verdammen. Sechzig Tage wurden dem Reformator und seinen Anhängern für ihren Widerruf bewilligt. Nach dieser Zeit sollten sie exkommuniziert werden. GE.332.2 Teilen

Als die päpstliche Bulle Luther erreichte, sagte er: „Ich verachte und greife sie als gottlos und unwahr an. ... Christus selbst wird darin verdammt. ... Ich freue mich, um der besten Sache willen Böses zu ertragen. Mein Herz ist bereits viel freier; denn jetzt bin ich mir endlich gewiß, dass der Papst der Antichrist und sein Thron Satans Thron ist.“ GE.332.3 Teilen

Doch das Wort des Papstes hatte immer noch Macht. Gefängnis, Folter und Schwert waren starke Waffen, um Unterwerfung zu erzwingen. Alles schien darauf hinzuweisen, dass sich das Werk des Reformators seinem Ende näherte. Die Schwachen und Abergläubischen zitterten vor dem Erlaß des Papstes. Obwohl die Allgemeinheit hinter Luther stand, hielten viele ihr Leben für zu kostbar, um es für eine Reformation zu wagen. GE.332.4 Teilen

333

Ein neuer Kaiser, Karl V., hatte den deutschen Thron bestiegen, und die Gesandten Roms beeilten sich, ihm ihre Glückwünsche zu überbringen und ihn zu überreden, seine Macht gegen die Reformation einzusetzen. Andererseits bat ihn der Kurfürst von Sachsen, dem Kaiser Karl zum großen Teil seine Krone verdankte, keine Schritte gegen Luther zu unternehmen, bevor er ihn angehört hätte. GE.333.1 Teilen

Die Aufmerksamkeit aller Parteien war jetzt auf die Versammlung der deutschen Länder gerichtet, die kurz nach Karls Thronbesteigung in Worms tagte. Wichtige politische Fragen und Angelegenheiten sollten auf diesem Reichstag behandelt werden, die aber, verglichen mit der Angelegenheit des Mönchs aus Wittenberg, von geringerer Bedeutung zu sein schienen. GE.333.2 Teilen

Karl V. hatte den Kurfürsten vorher angewiesen, Luther zum Reichstag mitzubringen, und ihm Schutz vor jeder Gewalt zugesichert. Ferner wurde dem Reformator freie Erörterung der strittigen Punkte mit einer kompetenten Person zugesagt. Luther war besorgt, vor dem Kaiser zu erscheinen. GE.333.3 Teilen

Seine Freunde waren entsetzt und beunruhigt. Da sie die Vorurteile und Feindschaft gegen ihn kannten, befürchteten sie, dass selbst das Sicherheitsgeleit nicht beachtet werden würde. Sie flehten ihn an, sein Leben nicht zu gefährden, doch er erwiderte: „Die Papisten wünschen nicht mein Erscheinen in Worms, sondern meine Verurteilung und meinen Tod. Aber das spielt keine Rolle. Betet nicht für mich, sondern für das Wort Gottes.“ GE.333.4 Teilen

12217
54453
Weiter zu "Luther vor dem Reichstag"
Stichwörter