Portrait von Ellen White
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Beziehung zwischen Gemüt und Körper
Beziehung zwischen Gemüt und Körper
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1181. Die Quelle der Kraft — Die Natur stellt eine Macht dar; aber die Macht des Gottes der Natur ist unbeschränkt. Seine Werke zeugen von seinem Charakter. Wer ihn nach seinen Werken beurteilt anstatt nach den Vermutungen der Gelehrten, wird überall seine Gegenwart wahrnehmen. Sein Lächeln wird im hellen Sonnenschein und seine Liebe und Fürsorge für den Menschen in den fruchttragenden Feldern des Herbstes sichtbar. Selbst der Erde Schmuck — das lebhafte Grün des Grases, die leuchtenden Farben der duftenden Blumen und die vielen Arten erhabener Bäume zeugen von der zärtlichen väterlichen Fürsorge unseres Gottes und von seinem Wunsch, seine Kinder glücklich zu machen. — The Signs of the Times 11 (1884). GL.263.1 Teilen

[Siehe: Römer 1,20.] GL.263 Teilen

1182. Ziel der Erziehung — Die Grundlage jeder rechten Erziehung ist die Gotteserkenntnis. ... Die erste und wichtigste Lektion, die jungen Gemütern eingeprägt werden sollte, ist die Pflicht, das Leben nach den Grundsätzen des Wortes Gottes auszurichten. ... Das wahre Ziel der Erziehung besteht darin, für diesen Dienst geschickt zu werden, indem jede Fähigkeit, die wir besitzen, entwickelt und angewandt wird. — The Signs of the Times 12 (1884). GL.263.2 Teilen

[Siehe: Psalm 111,10.] GL.263 Teilen

1183. Wir als Volk sollten erkennen, wie wichtig es ist, religiöse Kultur mit dem Erlangen von Allgemeinbildung zu verbinden. Darin besteht unsere einzige Sicherheit. Nur so können wir dem Fluch ungeheiligter Erkenntnis entgehen. In der Erziehung der Jugend sollte alles darangesetzt werden, ihre Sinne für die Schönheit und Macht der Wahrheit, wie sie in Jesu ist, zu gewinnen. Wenn der Vorhang, der uns von der ewigen Welt trennt, beiseite gezogen wird, dann werden viele Gemüter den Trugschluß menschlicher Weisheit im Vergleich mit dem sicheren prophetischen Wort deutlich erkennen. Wahre Wissenschaft wird immer zu Übereinstimmung mit Gott und zum Gehorsam führen. — Unpublished Testimonies. GL.263.3 Teilen

264

1184. Verhältnis der Wissenschaft zur Offenbarung — Der Ursprung aller Dinge ist in Gott verankert. Jede wahre Wissenschaft stimmt mit seinen Werken überein, und jede wahre Erziehung führt zum Gehorsam gegenüber seiner Regierung. Die Wissenschaft eröffnet vor unsern Blicken neue Wunder; sie schwingt sich empor zu den Höhen und erforscht neue Tiefen; aber sie bringt nichts ans Licht, was im Widerspruch mit der göttlichen Offenbarung ist. Unwissenheit mag danach trachten, verkehrte Ansichten über Gott zu unterstützen, indem sie sich auf die Wissenschaft beruft. Aber das Buch der Natur und das geschriebene Wort widersprechen einander nicht; jedes von ihnen trägt zum besseren Verständnis des andern bei. Richtig verstanden, machen sie uns mit Gott und seinem Charakter bekannt, indem sie uns etwas von den weisen und nützlichen Gesetzen lehren, durch welche er wirkt. Wir werden dadurch veranlaßt, seinen heiligen Namen zu ehren und seinem Wort zu vertrauen. — The Signs of the Times 12 (1884). GL.264.1 Teilen

[Siehe: Psalm 19,8.] GL.264 Teilen

1185. Die Bibel als Maßstab — Wenn die Menschen sehen, dass sie unfähig sind, den Schöpfer und seine Werke an ihrer unvollkommenen Kenntnis der Wissenschaft zu messen, zweifeln sie an Gottes Existenz und schreiben der Natur unbegrenzte Macht zu. Sie haben die Einfachheit des Glaubens verloren und sich weit von Gott entfernt. Unser Glaube an die Göttlichkeit des heiligen Wortes muss fest gegründet sein. Die Bibel darf nicht anhand menschlicher Begriffe von Wissenschaft geprüft werden, sondern die Wissenschaft muss vielmehr mit diesem untrüglichen Maßstab verglichen werden. Wenn die Bibel über natürliche Gegebenheiten spricht, mag die Wissenschaft mit dem geschriebenen Wort verglichen werden, und ein rechtes Verständnis beider wird immer bestätigen, dass sie miteinander übereinstimmen. Das eine widerspricht dem andern nicht. Alle Wahrheiten, sei es in der Natur oder in der Offenbarung, stimmen überein. Wissenschaftliche Forschung wird den Gemütern der wahrhaft Weisen reiche Felder der Erkenntnis eröffnen. Sie werden Gott an seinen Werken erkennen und ihn preisen. Er wird ihnen der Erste und Beste und das Ziel all ihrer Gedanken sein. — The Signs of the Times 11 (1884). GL.264.2 Teilen

[Siehe: Matthäus 24,35.] GL.264 Teilen

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1186. Die Natur ist nicht Gott noch ist sie es je gewesen. Gott ist in der Natur. Die Stimme der Natur zeugt von Gott; aber niemals ist die Natur selbst Gott. In seinen erschaffenen Werken zeugt sie von Gottes Macht. Es gibt einen persönlichen Gott — Gott Vater. Es gibt einen persönlichen Christus — Gott Sohn. — Unpublished Testimonies, 3. Juli 1898. GL.265.1 Teilen

[Siehe: Hebräer 1,1-3.] GL.265 Teilen

1187. Durch Entdeckungen der Wissenschaft und Kunst hat Gott eine Flut von Licht über diese Welt ausgeschüttet; aber wenn Männer der Wissenschaft nur vom menschlichen Standpunkt aus über diese Dinge sprechen und schreiben, werden sie sicher zu falschen Schlußfolgerungen kommen. Selbst die größten Geister werden in ihrem Versuch, das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Offenbarung zu enträtseln, verwirrt, wenn sie sich in ihrem Forschen nicht vom Worte Gottes leiten lassen. Der Schöpfer und seine Werke sind weit über ihr Begriffsvermögen erhaben, und weil sich dies nicht durch Naturgesetze erklären läßt, wird die biblische Geschichte als unzuverlässig betrachtet. Die an der Glaubwürdigkeit der Berichte des Alten und Neuen Testaments zweifeln, werden bald noch einen Schritt weitergehen und die Existenz Gottes in Frage stellen; und dann, wenn sie ihren Anker losgelassen haben, werden sie, sich selbst überlassen, am Felsen des Unglaubens zerschellen. Mose schrieb unter Eingebung des Heiligen Geistes, und jede korrekte Theorie der Geologie wird niemals Entdeckungen beanspruchen, die seinen Berichten widersprechen. Die Ansicht, dass Gott bei der Erschaffung der Welt auf bereits vorhandene Materie angewiesen war, schränkt die Macht des Heiligen in Israel ganz erheblich ein. — The Signs of the Times 11 (1884). GL.265.2 Teilen

[Siehe: Römer 1,21.22.] GL.265 Teilen

1188. Kein Schatten verdunkelte vor dem Fall Adams die Gemüter unserer ersten Eltern betreffs des göttlichen Charakters ihres Schöpfers. Sie stimmten völlig mit dem Willen Gottes überein. Sie waren von einem herrlichen Licht, dem Lichte Gottes, umgeben. Die Natur war ihr Lehrbuch. Der Herr unterrichtete über die Welt und die Natur, und dann übergab er ihnen dieses offene Buch, damit sie in jedem Gegenstand, auf dem ihre Blicke ruhten, Schönheit sehen möchten. Der Herr besuchte das heilige Paar und unterwies sie durch die Werke seiner Hände. GL.265.3 Teilen

266

Die Schönheiten der Natur sind ein Ausdruck der Liebe Gottes zu den Menschen, und im Garten Eden wurde Gottes Existenz durch die Dinge der Natur, von denen sie umgeben waren, veranschaulicht. Jeder im Garten gepflanzte Baum sprach zu ihnen und zeugte davon, „dass Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man des wahrnimmt, an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt.“ GL.266.1 Teilen

Dass Gott zu jener Zeit in der Natur erkannt werden konnte, ist kein Beweis, dass auch nach dem Sündenfall Adam und seine Nachkommen durch die Natur zur völligen Gotteserkenntnis gelangen konnten. In seiner Unschuld konnte die Natur dem Menschen ihre Lehren vermitteln; aber Sünde und Übertretung verunstalteten die Natur mit häßlichem Mehltau und schoben sich zwischen die Natur und den Gott der Natur. Wäre der Mensch seinem Schöpfer nie ungehorsam geworden und hätte er seine vollkommene Redlichkeit bewahrt, dann würde er Gott verstanden und erkannt haben. Aber als der Mensch Gott ungehorsam wurde, bewies er, dass er lieber den Worten eines Abtrünnigen glaubte als den Worten Gottes. Der Feind veranlaßte ihn, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Gott hatte geboten: „Du sollst nicht essen“, sonst „wirst du des Todes sterben“. Satan aber erklärte, dass der Mensch durch das Essen der verbotenen Frucht einen höheren Stand einnehmen und Gott gleich sein würde. GL.266.2 Teilen

Adam und Eva hörten auf die Stimme des Versuchers und sündigten wider Gott. Das Licht — die Kleider himmlischer Unschuld — verließ diese versuchten, betrogenen Seelen, und indem sie die Kleider der Unschuld ablegten, zogen sie die dunklen Gewänder der Unwissenheit betreffs Gott an. Das helle und vollkommene Licht der Unschuld, das sie bisher umgeben hatte, hatte alles, was sie betrachteten, erleuchtet; aber entblößt von jenem himmlischen Licht konnte Adams Nachkommenschaft Gottes Charakter nicht länger in seinen erschaffenen Werken erkennen. Deshalb konnte die Natur nach dem Sündenfall nicht der einzige Lehrer des Menschen sein. Um die Welt nicht in Finsternis, in ewiger geistlicher Umnachtung zu lassen, musste der Gott der Natur dem Menschen durch Jesus Christus begegnen. Der Sohn Gottes kam in diese Welt, um den Vater zu offenbaren. Er war „das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“. GL.266.3 Teilen

267

Die schwierigste und demütigendste Lektion, die der Mensch, wenn Gottes Macht ihn hält, zu lernen hat, ist sein eigenes Unvermögen, durch menschliche Weisheit und eigene Bemühungen die Natur richtig zu lesen. Die Sünde hat sein Sehvermögen geschwächt, und er kann die Natur nicht deuten, ohne sie über Gott zu stellen. — Unpublished Testimonies, 3. Juli 1898. GL.267.1 Teilen

[Siehe: 1.Mose 2,8.9; Psalm 19,2; Johannes 15,5.] GL.267 Teilen

1189. Gott bei der Arbeit — Man nimmt an, dass die Materie in gewisse Verhältnisse zueinander gebracht und dann der Wirkung bestimmter Gesetze überlassen ist, die selbst Gott nicht ändern oder durchbrechen kann. Das ist eine irreführende Wissenschaft. Nichts im Worte Gottes unterstützt eine derartige Ansicht. Die Natur wirkt nicht selbsttätig; sie ist Dienerin ihres Schöpfers. Gott hebt seine Gesetze nicht auf, sondern wirkt unablässig durch sie und gebraucht sie als seine Werkzeuge. Die Natur zeugt in ihrem Ablauf von der Gegenwart und dem kraftvollen Wirken eines Wesens, das in all seinem Tun nach seinem Willen handelt. In der Natur macht sich das fortwährende Wirken von Vater und Sohn bemerkbar. Christus sagte: „Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch.“ GL.267.2 Teilen

Gott hat sein Schöpfungswerk vollendet; aber seine Kraft ist unablässig tätig, die Werke seiner Schöpfung zu erhalten. Nicht weil der Mechanismus, einmal in Gang gesetzt, in seiner Arbeit fortfährt, folgt Pulsschlag auf Pulsschlag und Atemzug auf Atemzug; sondern jeder Atemzug und jeder Pulsschlag des Herzens ist ein Beweis der allumfassenden Fürsorge dessen, durch den wir leben und sind. Es geschieht nicht durch innewohnende Kräfte, dass die Erde Jahr um Jahr die Fülle hervorbringt und ihre Umkreisung um die Sonne fortsetzt. Gottes Hand leitet die Planeten und hält sie in ihrer geordneten Bahn. Durch seine Kraft grünt und blüht die Pflanzenwelt, sprießt jedes Blatt und öffnet jede Blume ihren Kelch. Sein Wort herrscht über die Elemente, und durch ihn sind die Täler fruchtbar. Er bedeckt den Himmel mit Wolken und sendet Regen herab. Er läßt das Gras auf den Bergen wachsen. „Er gibt Schnee wie Wolle, er streut Reif wie Asche.“ „Wenn er donnert, so ist des Wassers die Menge unter dem Himmel, und er zieht die Nebel auf vom Ende der Erde; er macht die Blitze im Regen und läßt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.“ — The Signs of the Times 12 (1884). GL.267.3 Teilen

[Siehe: Psalm 107,21-43; Hebräer 1,3; Psalm 147,8.16; Psalm 135,7.] GL.267 Teilen

268

1190. Unsere einzige Sicherheit — Alle von Menschen ersonnene Philosophie hat zu Verwirrung geführt, wenn Gott außer acht gelassen und nicht geehrt wurde. Es ist schrecklich, den Glauben an Gott zu verlieren. Weltliches Gedeihen hat sich niemals als Segen für Nationen und einzelne erwiesen, wenn der Glaube an Gottes Wort erst untergraben ist. Nichts ist wirklich groß, wenn es nicht ewige Werte in sich schließt. Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Reinheit und göttliche Liebe sind unvergängliche Werte. Wenn Menschen diese Eigenschaften besitzen, werden sie in ein enges Verhältnis zu Gott gebracht. Dann sind sie Anwärter auf die höchsten Ehrenplätze, die von Menschen je erreicht werden können. Sie werden nicht nach Menschenlob geizen; sie werden über Enttäuschung, Ermüdung, Zungenstreit und Ringen nach Oberherrschaft erhaben sein. GL.268.1 Teilen

Wer vom Geiste Gottes erfüllt ist, wird die Lektion vertrauensvollen Glaubens lernen. Indem er das geschriebene Wort zu seinem Führer erwählt, wird er die Wissenschaft als Hilfsmittel, Gott zu erkennen, betrachten; aber er wird nicht so erhaben werden, dass er in blindem Selbstbetrug in seinen Gottesbegriffen zu einem Narren wird. — The Signs of the Times 11 (1884). GL.268.2 Teilen

[Siehe: 2.Korinther 4,3.4.6.16.18.] GL.268 Teilen

1191. Gott wird nicht unter jenen wohnen, die seine Wahrheit verwerfen; denn alle, welche die Wahrheit mißachten, entehren ihren Urheber. Von jeder Wohnstätte, die Christus nicht als bleibenden Gast willkommen hieß, sagt er: „Euer Haus soll euch wüst gelassen werden“, und er entzieht seine Gegenwart. Wie können jene, die göttlicher Erleuchtung ermangeln, rechte Vorstellungen von Gottes Plänen und Wegen haben? Sie leugnen seine Existenz entweder völlig ab oder beschneiden durch ihre begrenzten, weltweisen Ansichten und Meinungen seine Macht. Nur die mit dem unendlichen Gott verbunden sind, können ihre Erkenntnis oder die ihnen anvertrauten Gaben richtig anwenden. Nur wer mit dem Gott der Weisheit und Macht in Verbindung steht, kann sich in Weisheit und Einfluß auszeichnen. — Unpublished Testimonies. GL.268.3 Teilen

[Siehe: Sprüche 1,7; 8,13.] GL.268 Teilen

269

1192. Der echte Beweis, dass es einen Gott gibt, ist nicht bloße Theorie. Er besteht in der Überzeugung, die Gott in unsere Herzen geschrieben hat, erhellt und erklärt in seinem Wort. Das geheiligte Auge nimmt an den Werken von Gottes Schöpfung seine lebendige Kraft wahr. Der köstliche, von Gott vermittelte Glaube verleiht Kraft und einen edlen Charakter. Die natürlichen Kräfte erstarken durch geheiligten Gehorsam. Das Leben, das wir im Glauben an den Sohn Gottes führen, ist eine Reihe von ununterbrochenen Siegen, die zwar von dem Betreffenden nicht immer wahrgenommen und verstanden werden, deren Resultate aber weit in die Zukunft reichen — dorthin, wo wir sehen und erkennen werden, gleichwie wir erkannt sind. — Unpublished Testimonies. GL.269.1 Teilen

[Siehe: Römer 8,16; Johannes 3,16; Jesaja 40,26.] GL.269 Teilen

1193. Sogenannte Wissenschaft — Die Menschen sind so sehr darauf bedacht, Gott von der Herrschaft des Weltalls auszuschließen, dass sie den Menschen, die Krone der Schöpfung, um die Würde seines Ursprungs betrügen. Theorien und Vermutungen der Philosophie wollen uns glauben machen, dass der Mensch sich aus niederen Formen tierischen oder pflanzlichen Lebens Schritt für Schritt entwickelt habe. Sie berauben den Menschen seiner Würde, nur um Gottes Macht ableugnen zu können. GL.269.2 Teilen

Gott hat den menschlichen Verstand erleuchtet und durch Entdeckungen der Wissenschaft und Kunst eine Flut von Licht über diese Welt ausgeschüttet. Aber diejenigen, die diese Dinge nur aus rein menschlicher Sicht betrachten, werden mit Sicherheit falsche Schlüsse ziehen. Die Dornen des Irrtums, der Zweifelsucht und des Unglaubens sind unter dem Deckmantel der Philosophie und Wissenschaft versteckt. Satan hat diese Dinge ersonnen, um die Seele von dem lebendigen Gott, von der Wahrheit und der Religion zu trennen. Er erhöht die Natur über den Schöpfer der Natur. — Unpublished Testimonies. GL.269.3 Teilen

[Siehe: Sprüche 4,19.] GL.269 Teilen

270

1194. Viele neigen zu der Annahme, dass diese großartigen Dinge in der Welt der Natur Gott sind. Aber dem ist nicht so. Sie zeugen nur von seiner Herrlichkeit. Die Philosophen des Altertums rühmten sich ihrer großen Erkenntnis. Aber laßt uns lesen, wie der erleuchtete Apostel diese Dinge sah: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in ein Bild gleich dem vergänglichen Menschen und der Vögel und den vierfüßigen und der kriechenden Tiere ..., die Gottes Wahrheit haben verwandelt in die Lüge und haben geehrt und gedient dem Geschöpfe mehr denn dem Schöpfer, der da gelobt ist in Ewigkeit.“ Die Welt in ihrer menschlichen Weisheit erkennt Gott nicht. Ihre Gelehrten empfangen vermittels seiner erschaffenen Werke nur eine unheilvolle Gotteserkenntnis, und dann erhöhen sie in ihrer Torheit die Natur und die Naturgesetze über den Gott der Natur. Die Natur gleicht einem offenen Buch, das Gott offenbart. Alle, die sich durch die Natur angezogen fühlen, mögen in ihr Gott erkennen, der sie hervorgebracht hat. Aber diejenigen, die nicht auch eine Erkenntnis Gottes durch Annahme seiner Offenbarung in Christo besitzen, werden durch die Natur allein nur zu einer unvollkommenen Gotteserkenntnis kommen. Eine solche Erkenntnis, weit davon entfernt, ihnen erhabene Begriffe von Gott zu vermitteln, Verstand, Seele und Herz zu veredeln und das ganze Wesen dem Willen Gottes untertänig zu machen, wird Menschen dahin bringen, sich dem Götzendienst zu ergeben. „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden.“ — Unpublished Testimonies, 3. Juli 1898. GL.270.1 Teilen

[Siehe: Römer 3,1.2.] GL.270 Teilen

271

1195. Der ewige Gott — Männer mit den größten Verstandesgaben können die Geheimnisse des Herrn, wie sie die Natur offenbart, nicht ergründen. Die göttliche Inspiration gibt Fragen auf, die der gelehrteste Forscher nicht beantworten kann. Diese Fragen wurden auch nicht gestellt, damit wir sie beantworten sollen, sondern um unsere Aufmerksamkeit auf die tiefen Geheimnisse Gottes zu lenken und um uns zu lehren, dass unsere Weisheit begrenzt ist, dass in den Dingen, die uns im täglichen Leben umgeben, vieles die Fassungskraft eines Menschen übersteigt und dass die Pläne und Ziele Gottes für uns unergründlich sind. Seine Weisheit ist unausforschlich. Wenn er sich dem Menschen offenbart, dann auf diese Weise, dass er sich in eine Wolke des Geheimnisvollen hüllt. Es ist Gottes Absicht, von sich mehr zu verhüllen, als dem Menschen zu enthüllen. Könnten die Menschen Gottes Absichten und Werke verstehen, so würden sie an ihn nicht als an den Unendlichen glauben. Seine Weisheit, seine Absichten und Ziele sollen vom Menschen nicht verstanden werden. „Sein Verstand ist unausforschlich.“ Seine Liebe kann nie vermittels natürlicher Grundsätze erklärt werden. Wäre dies der Fall, dann hätten wir niemals das Gefühl, ihm das Schicksal unserer Seelen anvertrauen zu können. Zweifler weigern sich, an Gott zu glauben, weil ihr begrenzter Verstand die unendliche Macht nicht zu ergründen vermag, durch die er sich den Menschen offenbart. Selbst die Funktionen des menschlichen Körpers können nicht restlos erfaßt werden, sie bieten Geheimnisse, die den Klügsten verwirren. Aber weil die menschliche Wissenschaft durch ihr Forschen des Schöpfers Absichten und Werke nicht erklären kann, zweifeln Menschen an der Existenz Gottes und schreiben der Natur unbegrenzte Macht zu. Gottes Existenz, sein Charakter, sein Gesetz sind Tatsachen, die durch alle Schlußfolgerungen von Männern höchster Gelehrsamkeit nicht in Abrede gestellt werden können. Sie verleugnen Gottes Ansprüche und gefährden ihre eigene Seele, nur weil sie nicht in seine Absichten und Ziele eindringen können. Aber Gott versucht immer, die Menschen zu unterweisen, damit sie an ihn glauben und ihm vertrauen möchten. Jeder Regentropfen, jede Schneeflocke, jeder Grashalm, jedes Blatt, jede Blume und jeder Strauch zeugen von Gott. Diese kleinen alltäglichen Dinge lehren uns, dass nichts der Aufmerksamkeit des Unendlichen entgeht und nichts so gering ist, dass er es nicht beachtete. — Unpublished Testimonies. GL.271.1 Teilen

[Siehe: Psalm 139,1-17.] GL.271 Teilen

272

1196. „Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen.“ Menschliche Geschicklichkeit kann zwar die anmutigen Formen und die zarten Farben von Pflanzen und Blumen nachbilden; aber wer kann auch nur einer Blume oder einem Grashalm Leben verleihen? Jedes Blümchen am Rain verdankt sein Dasein der gleichen Kraft, welche die Sternenwelten an den Himmel setzte. Durch die ganze Schöpfung pulst das Leben aus dem Vaterherzen Gottes. ... Der dir das Leben gegeben hat, weiß auch, dass du der Nahrung bedarfst. Der den Körper schuf, weiß ferner, dass du Kleidung nötig hast. Wird der, der dir das größere Gut verlieh, nicht auch ein Übriges tun, das Notwendige hinzuzufügen? — Thoughts from the Mount of Blessing 136.106. GL.272.1 Teilen

[Siehe: Jeremia 33,20.21; Matthäus 6,28-30.] GL.272 Teilen

1197. Das Geheimnis Gottes — Gott sollte eher durch das, was er nicht von sich offenbart hat, erkannt werden, als durch das, was unserm beschränkten Verständnis sichtbar ist. Könnten die Menschen Gottes unergründliche Weisheit verstehen und erklären, was er getan hat oder tun kann, so würden sie ihn nicht länger verehren noch sich vor seiner Macht fürchten. In der göttlichen Offenbarung hat Gott den Menschen unbegreifliche Geheimnisse kundgetan, die Glauben fordern. Dies muss so sein. Könnten Gottes Absichten und Taten von beschränkten Gemütern erklärt werden, wäre er nicht länger der Höchste. Menschen mögen immer forschen, immer fragen, immer lernen, und doch liegt immer noch eine Unendlichkeit vor ihnen. Das Licht scheint immer heller auf unsern Pfad, wenn wir nur in seinen göttlichen Strahlen wandeln. Aber es ist keine Finsternis so dicht und undurchdringlich wie jene, die der Verwerfung des himmlischen Lichtes folgt, durch wen es auch immer kommen mag. GL.272.2 Teilen

Können Menschen Gott begreifen? Nein. Sie mögen Vermutungen betreffs seiner Absichten und Werke anstellen, aber nur soweit es Sterblichen möglich ist. — Unpublished Testimonies. GL.272.3 Teilen

[Siehe: 1.Korinther 1,25-27; Jesaja 40,12-18.21-24.] GL.272 Teilen

273

1198. Wer glaubt, er könne zur Gotteserkenntnis gelangen ohne den göttlichen Stellvertreter, den das Wort „das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ nennt, muss in seinen eigenen Augen erst zum Tor werden, ehe er klug werden kann. Christus kam als ein persönlicher Heiland in die Welt. Er stellte einen persönlichen Gott dar. Als ein persönlicher Heiland fuhr er wieder gen Himmel und auf gleiche Weise wird er als ein persönlicher Heiland wiederkommen. Es ist unmöglich, durch die Natur eine völlige Erkenntnis von Gott zu erlangen; denn die Natur ist unvollkommen. Auf ihr ruht ein Fluch, sie ist von Mehltau befallen. Aber dennoch enthalten die Dinge in der natürlichen Welt, wenngleich durch den Mehltau der Sünde verdorben, Wahrheiten betreffs des großen Meisterkünstlers. Eine unergründliche Macht, groß an Güte, Barmherzigkeit und Liebe, hat die Erde erschaffen, und selbst in ihrem verderbten Zustand ist noch so manches Schöne erhalten geblieben. Die Stimme der Natur bezeugt, dass hinter ihr ein Gott steht; aber in ihrer Unvollkommenheit kann sie Gott nicht darstellen. Die Natur ist nicht imstande, Gottes Charakter in seiner moralischen Vollkommenheit zu verkörpern. — Unpublished Testimonies, 3. Juli 1898. GL.273.1 Teilen

[Siehe: Apostelgeschichte 4,12.] GL.273 Teilen

1199. Leuchtturmsignale — Die Heilige Schrift ist das älteste und umfassendste Geschichtswerk, das die Menschen besitzen. Es floß in lauterer Frische aus dem Quell ewiger Wahrheit, und eine göttliche Hand hat durch alle Zeiten hindurch seine Reinheit bewahrt. Es hellt die ferne Vergangenheit auf, zu der menschliche Forschung vergeblich vorzudringen sucht. Allein im Worte Gottes erblicken wir die Macht, welche die Grundfesten der Erde gelegt und die Himmel ausgebreitet hat. Hier nur finden wir einen glaubwürdigen Bericht über den Ursprung der Völker. Hier allein ist eine Geschichte des Menschengeschlechtes aufgezeichnet, die nicht durch Menschenstolz oder -vorurteil gefärbt ist. GL.273.2 Teilen

Die verschiedenen Vorgänge in der Natur enthalten ebenfalls Lehren göttlicher Weisheit für alle, die gelernt haben, Umgang mit Gott zu pflegen. Die Seiten, die sich in ungetrübtem Glanz vor den Blicken des ersten Menschenpaares in Eden öffneten, sind jetzt überschattet. Die wunderbare Schöpfung ist durch häßlichen Mehltau entstellt. Und dennoch finden wir überall, wohin wir uns auch wenden mögen, Spuren der einstigen Lieblichkeit. Noch immer können wir Gottes Stimme vernehmen und seiner Hände Werk sehen. GL.273.3 Teilen

274

Vom feierlichen Grollen des Donners und dem Getöse des unendlichen Ozeans bis hin zu den frohen Gesängen, von denen die Wälder erfüllt sind, verkünden Tausende von Stimmen in der Natur sein Lob. Erde, Luft und Himmel in ihren wunderbaren Farben und ihrem Wechsel von prachtvollen Gegensätzen oder sanften Übergängen zeugen von seiner Herrlichkeit. Die ewigen Hügel erzählen von seiner Macht. Die Bäume schwenken ihr grünes Banner im Sonnenlicht und weisen empor zu ihrem Schöpfer. Die Blumen, welche die Erde mit ihrer Schönheit schmücken, erinnern uns an Eden und wecken in unsern Herzen Sehnsucht nach unverwelklicher Lieblichkeit. Das lebendige Grün, welches das Braun der Erde verbirgt, spricht von Gottes Fürsorge für das niedrigste seiner Geschöpfe. Die unergründlichen Tiefen des Meeres, die Höhlen der Berge enthalten seine Schätze. Er, der die Perlen im Meer und den Amethyst und Chrysolith in den Felsen verbarg, liebt das Schöne. Die am Himmelszelt aufsteigende Sonne ist ein Stellvertreter dessen, der allem, was er schuf, Leben und Licht bedeutet. Alle Schönheit und Lieblichkeit, welche die Erde schmücken und den Himmel erhellen, sprechen von Gott. GL.274.1 Teilen

Ein unerforschtes Feld — Sollten wir, die wir uns der Gaben erfreuen, ihren Geber vergessen? Sollten sie uns nicht veranlassen, seine Güte und Liebe zu betrachten? Alles Schöne in unserm Heim sollte uns an den kristallenen Strom, die grünen Felder, die majestätischen Bäume, die lebendigen Quellen, die leuchtende Stadt und die weißgekleideten Sänger unserer himmlischen Wohnung erinnern — an jene Welt der Schönheit, die kein Künstler malen, keine sterbliche Zunge beschreiben kann. „Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“ GL.274.2 Teilen

275

Auf ewig in diesem gesegneten Heim zu leben, an Leib, Seele und Geist nicht die dunklen Spuren von Sünde und Fluch, sondern das Ebenbild unseres Schöpfers zu tragen und während endloser Ewigkeiten zuzunehmen an Weisheit, Erkenntnis und Heiligkeit, stets neue Wunder und Herrlichkeiten zu entdecken, ständig besser zu verstehen, sich zu freuen und zu lieben und zu wissen, dass es noch mehr Freude, Liebe und unendliche Weisheit gibt, — darauf weist des Christen Hoffnung hin und darauf zielt christliche Erziehung ab. Und sich diese Erziehung zu sichern und andern zu helfen, sie ebenfalls zu erlangen, sollte das Ziel eines christlichen Lebens sein. — The Review and Herald 28 (1882). GL.275.1 Teilen

[Siehe: 1.Johannes 3,2.] GL.275 Teilen

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