Portrait von Ellen White
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In der Bibel vorausgesagt
In der Bibel vorausgesagt
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Auch in diesen Ländern mussten Menschen leiden und wurden verfolgt, weil sie ihren Glauben bezeugten und dementsprechend leben wollten. Überall war derselbe Hass gegen die biblische Botschaft zu finden. Doch Viele nahmen den Glauben aus der Schrift an und ertrugen geduldig die Folgen aus ihrem Handeln.. DGK.199.1 Teilen

In den Niederlanden rief die päpstliche Intoleranz schon sehr früh entschiedenen Widerstand hervor. Bereits 700 Jahre vor der Zeit Luthers waren zwei Bischöfe mit einem Auftrag nach Rom gesandt worden. Dort hatten sie den wahren Charakter des „Heiligen Stuhls“ kennengelernt und klagten nun unerschrocken den Papst an: Gott „hat seine Königin und Braut, die Gemeinde, zu einer edlen und ewigen Einrichtung für ihre Familie gesetzt mit einer Mitgift, die weder vergänglich noch verderbbar ist, und hat ihr eine ewige Krone, ein Zepter gegeben ... Wohltaten, die du wie ein Dieb abschneidest. Du setzt dich in den Tempel Gottes als ein Gott; statt ein Hirte zu sein, bist du den Schafen zum Wolf geworden ... Du willst, dass wir dich für einen hohen Bischof halten; aber du verhältst dich vielmehr wie ein Tyrann ... Statt ein Knecht aller Knechte zu sein, wie du dich nennst, bemühst du dich, ein Herr aller Herren zu werden ... Du bringst die Gebote Gottes in Verachtung ... Der Heilige Geist ist der Erbauer aller Gemeinden, so weit sich die Erde ausdehnt ... Die Stadt unseres Gottes, deren Bürger wir sind, reicht zu allen Teilen des Himmels, und sie ist größer als die Stadt, welche die heiligen Propheten Babylon nannten, die vorgibt, göttlich zu sein, sich zum Himmel erhebt und sich rühmt, dass ihre Weisheit unsterblich sei, und schließlich, wenn auch ohne Grund, dass sie nie irre noch irren könne“. Brandt, „Geschichte der niederländischen Reformation“, l.Buch, S. 6 DGK.199.2 Teilen

Andere Stimmen wurden von Jahrhundert zu Jahrhundert laut, um diesen Protest erneut kundwerden zu lassen. Und jene ersten Lehrer, die verschiedene Länder durchzogen, unter verschiedenen Namen bekannt waren, den Charakter der waldensischen Missionare hatten und überall die Erkenntnis des Evangeliums ausbreiteten, drangen auch in die Niederlande ein. Rasch verbreiteten sich ihre Lehren. Die waldensische Bibel übersetzten sie in Versen in die holländische Sprache. Sie erklärten, „dass ein großer Vorteil darin sei, dass sich in ihr keine Scherze, keine Fabeln, kein Spielwerk, kein Betrug, nichts als Worte der Wahrheit befänden, dass allerdings hier und da eine harte Kruste sei, aber dadurch nur der Kern und die Süßigkeit alles dessen, was gut und heilig ist, leichter entdeckt werde“. Brandt, ebd., S. 14 So schrieben die Freunde des alten Glaubens im 12. Jahrhundert. DGK.199.3 Teilen

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Auch als die päpstlichen Verfolgungen begannen, wuchs trotz Scheiterhaufen und Folter die Zahl der Gläubigen, und diese erklärten standhaft, dass die Bibel die einzige untrügliche Autorität in Religionssachen sei und dass „niemand zum Glauben gezwungen werden solle, sondern durch die Predigt gewonnen werden müsse“. Brandt, ebd., S. 14 DGK.200.1 Teilen

Luthers Lehren fanden in den Niederlanden einen aufnahmebereiten Boden. Ernste, aufrechte Männer traten auf, um das Evangelium zu predigen. Aus einer Provinz Hollands kam Menno Simons (1496-1561). Er war römischkatholisch erzogen und zum Priester geweiht. Jedoch kannte er die Bibel nicht und hatte Angst, sie zu lesen, um nicht zur Ketzerei verführt zu werden. Als ihm Zweifel wegen dem Dogma der Verwandlung (Transsubstantiationslehre) kamen, sah er dies als eine Versuchung Satans an und versuchte sich durch Gebet und Beichte davon zu befreien — aber vergeblich. Selbst in weltlichen Vergnügungen wollte er die anklagende Stimme des Gewissens zum Schweigen bringen, aber es war ohne Erfolg. Nach einiger Zeit begann er mit dem Studium des Neuen Testaments, das ihn, neben Luthers Schriften, dazu veranlasste, den protestantischen Glauben anzunehmen. Bald darauf war er in einem benachbarten Dorf Augenzeuge der Enthauptung eines Mannes. Er wurde getötet, weil er wiedergetauft worden war. Daraufhin studierte Simons die Bibel auf ihre Aussagen hinsichtlich der Kindertaufe. Er konnte keine Beweise dafür in der Heiligen Schrift finden, sah aber, dass Reue und Glauben in allen Texten die Bedingung zum Empfang der Taufe waren. DGK.200.2 Teilen

Menno zog sich von der römischen Kirche zurück und widmete sich der Verkündigung der Wahrheiten, die er kennengelernt hatte. Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden waren Schwärmer unterwegs, die aufrührerische Lehren vertraten, Ordnung und Sittsamkeit schmähten und zu Gewalt und Empörung schritten. Menno erkannte die schrecklichen Folgen, die dieses Vorgehen unvermeidlich nach sich ziehen musste, und widersetzte sich heftig den irrigen Lehren und wilden Hirngespinsten dieser Schwärmer. Es gab viele durch Schwärmer irregeleitete Menschen, die später die verführerischen Lehren aufgaben; auch gab es noch viele Nachkommen der alten Christen, die Früchte der waldensischen Lehren. Unter diesen Menschengruppen arbeitete Menno mit großem Eifer und Erfolg. 25 Jahre reiste er mit seiner Frau und seinen Kindern umher, erduldete große Mühsale und Entbehrungen und war oft in Lebensgefahr. Er durchreiste die Niederlande und das nördliche Deutschland, arbeitete hauptsächlich unter den einfachen Leuten, übte jedoch einen weitreichenden Einfluss aus. Von Natur aus redegewandt, wenn auch von begrenzter Bildung, war er ein Mann von unerschütterlicher Rechtschaffenheit, demütigem Geist, freundlichem Wesen und von aufrichtiger und ernster Frömmigkeit, der die Grundsätze, die er lehrte, in seinem eigenen Leben bekundete und sich das Vertrauen des Volkes erwarb. Seine Nachfolger wurden zerstreut und unterdrückt. Sie litten viel, weil sie mit den Schwärmern aus Münster verwechselt wurden. Durch sein Wirken bekehrten sich viele Menschen zur Wahrheit. DGK.200.3 Teilen

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Nirgends wurden die reformierten Lehren mehr angenommen als in den Niederlanden. In wenigen Ländern erduldeten ihre Anhänger aber auch eine schrecklichere Verfolgung. In Deutschland hatte Karl V. die Reformation geächtet und hätte gern alle ihre Anhänger auf den Scheiterhaufen gebracht, aber die Fürsten stellten sich ihm entgegen. In den Niederlanden war seine Macht aber größer, und in kurzen Abständen kam ein Verfolgungsbefehl nach dem andern. Die Bibel zu lesen, sie zu predigen oder zu hören oder auch nur von ihr zu reden, wurde als ein Verbrechen angesehen, das mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen bestraft werden sollte. Die geheime Anrufung Gottes, die Weigerung, vor einem Heiligenbild die Knie zu beugen, oder das Singen eines Psalms wurde ebenfalls mit dem Tod bestraft. Selbst die ihren Fehlern abschworen, wurden verdammt: Die Männer starben durch das Schwert, die Frauen begrub man lebendigen Leibes. Tausende kamen unter der Regierung Karls V. und Philipps II. ums Leben. DGK.201.1 Teilen

Einmal wurde eine ganze Familie vor die Inquisitoren gebracht und angeklagt, von der Messe weggeblieben zu sein und zu Hause Gottesdienst gehalten zu haben. Als der jüngste Sohn über ihre geheimen Gewohnheiten befragt wurde, antwortete er: „Wir fallen auf unsere Knie und beten, dass Gott unsere Gemüter erleuchten und unsere Sünden verzeihen wolle. Wir beten für unseren Landesfürsten, dass seine Regierung gedeihen und sein Leben glücklich sein möge. Wir beten für unsere Stadtbehörde, dass Gott sie erhalten wolle.“ Wylie, „History of Protestantismus“, 18.Buch, Kap.6 Etliche Richter waren tief bewegt, dennoch wurden der Vater und einer seiner Söhne zum Scheiterhaufen verurteilt. Der Wut der Verfolger war gleich dem Glauben der Märtyrer. Nicht nur Männer, sondern auch zarte Frauen und junge Mädchen zeigten unerschrockene Tapferkeit. „Frauen stellten sich neben den Marterpfahl ihrer Männer und, während diese das Feuer erduldeten, flüsterten sie ihnen Worte des Trostes zu oder sangen Psalmen, um sie aufzumuntern.“ — „Jungfrauen legten sich lebendig in ihr Grab, als ob sie das Schlafgemach zur nächtlichen Ruhe beträten, oder sie gingen in ihren besten Gewändern auf das Schafott oder in den Feuertod, als ob sie zur Hochzeit gingen.“ Wylie, „History of Protestantism“, 18.Buch, Kap. 6 Wie in den Tagen, als das Heidentum versuchte, das Evangelium zu vernichten, war das Blut ein Same. Tertullian, „Apologeticum“, Kapitel 50 Durch die Verfolgung wuchs die Zahl der Wahrheitszeugen. Jahr für Jahr tat der durch die unbesiegbare Entschlossenheit des Volkes zur Wut gereizte Monarch sein grausames Werk, jedoch war es vergeblich. Der Aufstand unter dem edlen Prinzen Wilhelm von Oranien brachte Holland schließlich die Freiheit, Gott zu dienen. DGK.201.2 Teilen

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In den Bergen von Piemont, in den Ebenen Frankreichs und an den Küsten Hollands war der Fortschritt des Evangeliums durch das Blut seiner Jünger gekennzeichnet, aber in den Ländern des Nordens fand das Evangelium friedlichen Eingang. Wittenbergische Studenten brachten bei der Rückkehr in ihre Heimat den evangelischen Glauben nach Skandinavien. Auch durch die Veröffentlichung von Luthers Schriften wurde das Licht ausgebreitet. Das einfache, abgehärtete Volk des Nordens wandte sich von der Verderbnis, dem pompösen Gepränge und dem finsteren Aberglauben Roms ab, um Reinheit, Schlichtheit sowie die lebenspendenden Wahrheiten der Bibel willkommen zu heißen. DGK.202.1 Teilen

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Tausen (1494-1561), der Reformator Dänemarks, war der Sohn eines Landmannes. Frühzeitig entwickelte sich bei dem Jungen ein scharfer Verstand. Er wünschte sich eine gute Ausbildung. Die eingeschränkten Verhältnisse seiner Eltern machten dies aber nicht möglich. Deshalb trat er in ein Kloster ein. Hier erlangte er durch die Lauterkeit seines Lebens sowie seinen Fleiß und seine Treue die Gunst seines Vorgesetzten. Eine Prüfung zeigte, dass er Fähigkeiten besaß, die der Kirche in der Zukunft gute Dienste versprachen. Man beschloss, ihn an einer deutschen oder niederländischen Universität studieren zu lassen. Dem jungen Studenten gestattete man, sich seine Universität selbst zu wählen, jedoch unter dem Vorbehalt, nicht nach Wittenberg zu gehen. Er, der sich für den Dienst in der Kirche vorbereitete, sollte nicht durch das Gift der Ketzerei gefährdet werden, sagten die Mönche. DGK.203.1 Teilen

So ging Tausen nach Köln, das damals, wie auch heute noch, eine Hochburg des Katholizismus war. Hier widerte ihn bald der Mystizismus der Schulgelehrten an. Etwa um diese Zeit lernte er zum ersten Mal Luthers Schriften kennen. Er las sie mit Freude und Erstaunen und wünschte sich sehr, persönlich vom Reformator unterrichtet zu werden. Um dies zu ermöglichen, kam er in Gefahr, seinen klösterlichen Vorgesetzten zu beleidigen und seine Unterstützung zu verwirken. Sein Entschluss war bald gefasst, und nicht lange danach wurde er in Wittenberg als Student eingetragen. DGK.203.2 Teilen

Nachdem er nach Dänemark zurückgekehrt war, begab er sich wieder in sein Kloster. Keiner verdächtigte ihn des Luthertums. Er behielt sein Geheimnis für sich, bemühte sich aber, ohne das Vorurteil seiner Gefährten zu erregen, sie zu einem reineren Glauben und heiligeren Leben zu führen. Er legte ihnen die Bibel aus, erklärte deren wahren Sinn und predigte schließlich offen Christus als des Sünders Gerechtigkeit und einzige Hoffnung zur Seligkeit. Gewaltig war der Zorn des Priors, der große Hoffnungen auf ihn als tapferen Verteidiger Roms gesetzt hatte. Tausen wurde umgehend in ein anderes Kloster versetzt und unter strenger Aufsicht auf seine Zelle beschränkt. DGK.203.3 Teilen

Zum Schrecken seiner neuen Hüter bekannten sich bald mehrere der Mönche zum Protestantismus. Indem er durch das Gitter seiner Zelle hindurch sprach, hatte Tausen seine Gefährten zur Erkenntnis der Wahrheit gebracht. Hätten diese dänischen Väter gewusst, wie die Kirche mit Ketzerei umging, so wäre Tausens Stimme nie wieder gehört worden. Statt ihn in irgendeinen unterirdischen Kerker zu sperren, jagten sie ihn aus dem Kloster. Nun waren sie machtlos. Ein gerade erst veröffentlichter königlicher Erlass bot den Verkündigern der neuen Lehre Schutz, und Tausen begann zu predigen. Die Kirchen öffneten sich ihm, und das Volk kam, um ihn zu hören. Auch andere predigten das Wort Gottes. Das Neue Testament in dänischer Sprache wurde überall verbreitet. Die Anstrengungen der päpstlichen Würdenträger, das Werk zu stürzen, bewirkten nur seine weitere Ausdehnung, und es dauerte nicht lange, bis Dänemark offiziell den reformierten Glauben annahm. DGK.203.4 Teilen

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Auch in Schweden brachten junge Männer, die von der Quelle Wittenbergs getrunken hatten, das Wasser des Lebens zu ihren Landsleuten. Zwei der ersten Förderer der schwedischen Reformbestrebungen, die Brüder Olaus und Lorenz Petri, Söhne eines Schmiedes in Oerebro, hatten unter Luther und Melanchthon studiert und lehrten nun eifrig die Wahrheit, die ihnen auf diese Weise bekannt geworden war. Ebenso wie der große Reformator weckte Olaus das Volk durch seinen Eifer und seine Redegabe auf, während Lorenz sich wie Melanchthon durch Gelehrsamkeit, Denkkraft und Ruhe auszeichnete. Beide waren Männer von glühender Frömmigkeit, vorzüglichen theologischen Kenntnissen und unerschütterlichem Mut bei der Verbreitung der Wahrheit. An päpstlichem Widerstand fehlte es nicht. Die katholischen Priester wiegelten das unwissende und abergläubische Volk auf. Olaus Petri wurde oft von der Menge angegriffen und kam manchmal nur knapp mit dem Leben davon. Diese Reformatoren wurden jedoch vom König beschützt und begünstigt. DGK.204.1 Teilen

Unter der Herrschaft der römischen Kirche war das Volk in Armut versunken und durch Unterdrückung geplagt. Es besaß keine Heilige Schrift, hatte aber eine Religion, deren Inhalt in Bildern und Zeremonien bestand, die jedoch dem Gemüt kein Licht gaben, sodass es zum Aberglauben und zu den Gewohnheiten seiner heidnischen Vorfahren zurückkehrte. Das Volk teilte sich in streitende Parteien, deren endlose Kämpfe das Elend aller vermehrten. Der König entschloss sich zu einer Reformation in Staat und Kirche und begrüßte diese fähigen Helfer [die Brüder Petri] im Kampf gegen Rom. In Gegenwart des Königs und der führenden Männer Schwedens verteidigte Olaus Petri (1493-1552) sehr geschickt die Lehren des reformierten Glaubens gegen die Verfechter Roms. Olaus erklärte, dass die Lehren der Kirchenväter nur angenommen werden dürften, wenn sie mit der Heiligen Schrift übereinstimmten, und fügte hinzu, alle wesentlichen Glaubenslehren seien in der Bibel so klar und einfach dargestellt worden, dass alle Menschen sie verstehen könnten. Christus sagte: „Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat.“ Johannes 7,16. Und Paulus erklärte, dass er verflucht wäre, falls er ein anderes Evangelium predigte als jenes, das er empfangen hatte. Galater 1,8. „Wie denn“, sagte der Reformator, „sollen andere sich anmaßen, nach ihrem Wohlgefallen Lehrsätze aufzustellen und sie als zur Seligkeit notwendig aufzubürden?“ Wylie, ebd., 10.Buch, Kapitel 4 Er zeigte, dass die Erlasse der Kirche keine Autorität besitzen, wenn sie den Geboten Gottes zuwiderlaufen, und hielt den maßgebendenprotestantischen Grundsatz aufrecht, dass die Heilige Schrift, und nur die Heilige Schrift, Richtschnur des Glaubens und des Lebens sei. DGK.204.2 Teilen

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Obwohl dieser Kampf auf einem verhältnismäßig unbekannten Schauplatz vor sich ging, zeigt er uns doch, „aus welchen Männern das Heer der Reformatoren bestand. Es waren keine analphabetischen, sektiererischen, lauten Wortverfechter — weit davon entfernt; es waren Männer, die das Wort Gottes studiert hatten und es geschickt verstanden, die Waffen zu führen, mit denen die Bibel sie versehen hatte. Bezüglich der Ausbildung waren sie ihrer Zeit weit voraus. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf so herausragende Orte wie Wittenberg und Zürich und auf so glorreiche Namen wie die Luthers und Melanchthons, Zwinglis und Ökolampads richten, so könnte man uns sagen, das seien die Leiter der Bewegung, und wir würden natürlich eine ungeheure Kraft und große Errungenschaft bei ihnen erwarten; die Untergeordneten hingegen seien ihnen nicht gleich. Wenden wir uns aber dem entlegenen Schauplatz Schweden, den schlichten Namen Olaus und Lorenz Petri zu — von den Meistern zu den Schülern —, so finden wir desgleichen Gelehrte und Theologen, Männer, die gründlich die gesamte Evangeliumswahrheit kennen und einen leichten Sieg über die Wortfechter der Schulen und die Würdenträger Roms gewinnen.“ Wylie, ebd., 10.Buch, Kapitel 4 DGK.205.1 Teilen

Als Ergebnis dieser Aussprache nahm der König von Schweden den protestantischen Glauben an. Bald darauf bekannte sich auch die Nationalversammlung zur Reformation. Das Neue Testament war von Olaus Petri ins Schwedische übersetzt worden. Auf Wunsch des Königs übernahmen die beiden Brüder die Übersetzung der ganzen Bibel. So erhielt das schwedische Volk zum ersten Mal das Wort Gottes in seiner Muttersprache. Der Reichstag ordnete an, dass im ganzen Land Prediger die Bibel auslegen sollten. Auch die Kinder in der Schule sollten unterrichtet werden, um darin zu lesen. DGK.205.2 Teilen

Allmählich, aber sicher wurde das Dunkel der Unwissenheit und des Aberglaubens durch das herrliche Licht des Evangeliums zerteilt. Von der römischen Unterdrückung befreit, stieg die Nation zu einer Stärke und Größe empor, die sie noch nie zuvor erreicht hatte. Schweden wurde eine der Hochburgen des Protestantismus. Ein Jahrhundert später, in einer Zeit höchster Gefahr, wagte diese kleine und bis dahin schwache Nation — die einzige in Europa — Deutschland in den schrecklichen Kämpfen des Dreißigjährigen Krieges zur Hilfe zu kommen. DGK.205.3 Teilen

Das ganze nördliche Europa schien so weit zu sein, dass es wieder unter die Gewaltherrschaft Roms zu geraten drohte. Da waren es die schwedischen Truppen, die es Deutschland ermöglichten, den römischen Truppen Einhalt zu gebieten. Sie retteten die Reformierten und sorgten dafür, dass den Menschen Glaubens- und Gewissensfreiheit gegeben wurde. DGK.205.4 Teilen

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