Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
In der Bibel vorausgesagt
In der Bibel vorausgesagt
357

Jesu Dienst im Allerheiligsten des Heiligtums hat mit Gericht zu tun. Da wird geprüft, wer das Blut Jesu angenommen hat und ewig leben darf, und wer diese Gabe abgelehnt hat und somit verurteilt werden muss — für immer ausgelöscht zu werden. Das wurde den übrig gebliebenen Gläubigen nach Ablauf der festgesetzten Zeit erst verständlich — durch ihr eifriges Schriftstudium und die Erleuchtung durch Gottes Geist.. DGK.357.1 Teilen

Das Heiligtum war der Schlüssel zu dem Geheimnis der Enttäuschung im Jahr 1844. Ein vollständiges System der Wahrheit, harmonisch miteinander verbunden, wurde sichtbar und zeigte, dass Gott die große Adventbewegung geleitet hatte. Die gegenwärtige Aufgabe des Volkes Gottes, seine Position und Aufgabe wurde sichtbar. Wie Jesu Jünger nach der schrecklichen Nacht ihres Schmerzes und ihrer Enttäuschung froh wurden, „dass sie den Herrn sahen“ (Johannes 20,20), so freuten sich nun alle, die im Glauben seiner Wiederkunft entgegengesehen hatten. Sie hatten sich an die Hoffnung gehalten, dass er in seiner Herrlichkeit erscheinen werde, um seine Knechte zu belohnen. Als ihre Hoffnungen enttäuscht wurden, hatten sie Jesus aus den Augen verloren und wie Maria am Grab gerufen: „Sie haben den Herrn weggenommen und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben“ Nun sahen sie ihn, ihren barmherzigen Hohepriester im Allerheiligsten wieder, der bald als ihr König und Befreier erscheinen sollte. Licht aus dem Heiligtum erhellte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie wussten, dass Gott sie in seiner untrüglichen Vorsehung geführt hatte. Wenn sie auch wie die ersten Jünger die Botschaft nicht verstanden hatten die sie verkündeten, so war sie doch in jeder Hinsicht richtig gewesen. Durch ihre Verkündigung hatten sie Gottes Absicht erfüllt, und ihre Arbeit war vor dem Herrn nicht vergeblich gewesen. „Wiedergeboren ... zu einer lebendigen Hoffnung“, freuten sie sich „mit unaussprechlicher und herrlicher Freude“. 1.Petrus 1,3.8. DGK.357.2 Teilen

Sowohl die Weissagung: „Bis 2300 Abende und Morgen um sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden“ (Daniel 8,14) als auch die erste Engelsbotschaft: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen“ wiesen auf den Dienst Christ im Allerheiligsten, auf das Untersuchungsgericht hin; nicht aber auf das Kommen Christi zur Erlösung seines Volkes und zur Vernichtung der Gottlosen. Der Fehler lag nicht in der Berechnung der prophetischen Zeitangaben, sondern in dem Ereignis, das am Ende der 2300 Tage stattfinden sollte. Durch diesen Irrtum waren die Gläubigen enttäuscht worden, obwohl sich alles erfüllt hatte, was durch die Weissagung vorhergesagt war und sie nach der Schrift erwarten konnten. Zur selben Zeit, als sie den Fehlschlag ihrer Hoffnungen beklagten, hatte das vorhergesagte Ereignis stattgefunden, das sich erfüllen musste, ehe der Herr erscheinen konnte, um seine Diener zu belohnen. DGK.357.3 Teilen

358

Christus war gekommen, nicht auf die Erde, wie sie erwartet hatten, sondern, wie im Schatten angedeutet ist, in das Allerheiligste des Tempels Gottes im Himmel. Vom Propheten Daniel wird dargestellt, wie er zu dieser Zeit vor den Alten der Tage kommt: „Ich sah in diesem Gesicht des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn [nicht zur Erde, sondern] bis zu dem Alten und ward vor ihn gebracht.“ Daniel 7,13. DGK.358.1 Teilen

Dieses Kommen wird uns auch vom Propheten Maleachi vor Augen geführt: „Bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht; und der Engel des Bundes, des ihr begehrt, siehe, er kommt! spricht der Herr Zebaoth.“ Maleachi 3,1. Das Kommen des Herrn zu seinem Tempel geschah für seine Kinder plötzlich und unerwartet. Dort suchten sie ihn nicht, sondern sie erwarteten, dass er auf die Erde käme „in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind dem Evangelium“. 2.Thessalonicher 1,8. DGK.358.2 Teilen

Aber auch sie waren noch nicht bereit, ihrem Herrn zu begegnen. Es musste für sie noch ein Werk der Vorbereitung getan werden. Ein Licht musste ihnen leuchten, das ihre Gedanken auf den Tempel Gottes im Himmel richtete, und falls sie im Glauben ihrem Hohepriester in seinem Dienst dorthin folgten, sollten ihnen neue Aufgaben gezeigt werden. Die Gemeinde musste noch unterrichtet werden und eine Warnungsbotschaft erhalten. DGK.358.3 Teilen

Der Prophet sagt: „Wer wird aber den Tag seiner Zukunft erleiden können, und wer wird bestehen, wenn er wird erscheinen? Denn er ist wie das Feuer eines Goldschmieds und wie die Seife der Wäscher. Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen; er wird die Kinder Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem Herrn Speisopfer bringen in Gerechtigkeit.“ Maleachi 3,2.3. Die auf Erden leben, wenn die Fürbitte Christi im Heiligtum droben aufhören wird, werden vor den Augen eines heiligen Gottes ohne einen Vermittler bestehen müssen. Ihre Kleider müssen fleckenlos, ihre Charaktere durch das Blut der Besprengung von Sünde gereinigt sein. Durch Gottes Gnade und ihre eigenen fleißigen Anstrengungen müssen sie im Kampf mit dem Bösen siegreich bleiben. Während das Untersuchungsgericht im Himmelvor sich geht, während die Sünden reumütiger Gläubiger aus dem Heiligtum entfernt werden, muss sich das Volk Gottes auf Erden in besonderer Weise läutern, d.h. seine Sünden ablegen. Das wird in den Botschaften von Offenbarung 14 noch deutlicher dargelegt. DGK.358.4 Teilen

359

Nachdem das geschehen ist, werden die Nachfolger Christi für sein Erscheinen bereit sein. Dann „wird dem Herrn wohl gefallen das Speisopfer Juda‘s und Jerusalems wie vormals und vor langen Jahren“. Maleachi 3,4. Dann wird die Gemeinde, die der Herr bei seinem Kommen zu sich nehmen wird, herrlich sein, eine Gemeinde, „die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe“. Epheser 5,27. Dann wird sie hervorbrechen „wie die Morgenröte, schön wie der Mond, auserwählt wie die Sonne, schrecklich wie die Heerscharen.“ Hohelied 6,10. DGK.359.1 Teilen

Außer dem Hineingehen des Herrn in seinen Tempel sagt Maleachi auch seine Wiederkunft zur Ausführung des Gerichts mit folgenden Worten voraus: „Und ich will zu euch kommen zum Gericht und will ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer, Ehebrecher, Meineidigen und gegen die, die Gewalt und Unrecht tun den Tagelöhnern, Witwen und Waisen und die den Fremdling drücken und mich nicht fürchten, spricht der HERR Zebaoth.“ Maleachi 3,5. Judas verweist auf dasselbe Ereignis, wenn er sagt: „Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Freche, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben.“ Judas 14.15. Dieses Kommen [Wiederkunft] und der Eingang des Herrn in seinen Tempel sind zwei bestimmte und voneinander verschiedene Ereignisse. DGK.359.2 Teilen

Der Eingang als unser Hohepriester in das Allerheiligste, um das Heiligtum zu reinigen, wie es in Daniel 8,14 dargelegt ist, das Kommen des Menschensohns zu dem Hochbetagten, das in Daniel 7,13 gezeigt wird, und das Kommen des Herrn zu seinem Tempel, wie es von Maleachi vorausgesagt wird, sind Beschreibungen ein und desselben Ereignisses, das auch durch das Erscheinen des Bräutigams zur Hochzeit dargestellt wird, wie es von Christus im Gleichnis von den zehn Jungfrauen in Matthäus 25 beschrieben ist. DGK.359.3 Teilen

Im Sommer und Herbst des Jahres 1844 erging der Ruf: „Siehe, der Bräutigam kommt!“ Es hatten sich damals die beiden Gruppen der klugen und der törichten Jungfrauen gebildet. Eine Gruppe, die freudig auf das Erscheinen des Herrn wartete und sich ernstlich vorbereitet hatte, ihm zu begegnen; eine andere Gruppe, die furchterfüllt und nur aus Gefühlen heraus handelnd, sich mit der Wahrheit als Theorie zufriedengegeben hatte, aber der die Gnade Gottes fehlte. Im Gleichnis gingen die mit dem Bräutigam zur Hochzeit hinein, die bereit waren, als er kam. Das hier erwähnte Kommen des Bräutigams findet vor der Hochzeit statt. Die Hochzeit stellt Christi Übernahme seines Reiches dar. Die heilige Stadt, das neue Jerusalem, das die Hauptstadt und Vertreterin des Reiches ist, wird die Frau, die „Braut des Lammes“ genannt. So sagte der Engel zu Johannes: „Komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes.“ „Und führte mich hin im Geist ...“, erzählt dieser, „und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herniederfahren aus dem Himmel von Gott.“ Offenbarung 21,9.10. Demnach stellt offenbar die Braut die heilige Stadt dar. Und die Jungfrauen, die dem Bräutigam entgegengehen, sind ein Sinnbild der Gemeinde. Nach der Offenbarung sollen die Kinder Gottes die Gäste beim Hochzeitsmahl sein. Offenbarung 19,9. Sind sie die Gäste, so können sie nicht zu gleicher Zeit als Braut dargestellt werden. Christus wird, wie uns der Prophet Daniel dies schildert, von dem Alten „Gewalt, Ehre und Reich“ entgegennehmen. Er wird das neue Jerusalem, die Stadt seines Reiches, empfangen, „bereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann“. Daniel 7,14; Offenbarung 21,2. Nachdem er das Reich empfangen hat, wird er in seiner Herrlichkeit als König der Könige und Herr der Herren kommen, um sein Volk zu erlösen, das „mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen“ wird (Matthäus 8,11; Lukas 22,30) am Tisch in seinem Reich, um an dem Hochzeitsmahl des Lammes teilzunehmen. DGK.359.4 Teilen

360

Die Verkündigung: „Siehe, der Bräutigam kommt!“, wie sie im Sommer des Jahres 1844 erfolgte, veranlasste Tausende, die unmittelbare Ankunft des Herrn zu erwarten. Zur vermuteten Zeit kam der Bräutigam aber nicht auf die Erde, wie sein Volk erwartete, sondern zum Alten im Himmel, zur Hochzeit, zur Übernahme seines Reiches. „Die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen.“ Sie waren bei der Hochzeit nicht anwesend, denn diese fand im Himmel statt, während sie noch auf Erden lebten. Die Nachfolger Christi sollen „auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit“. Lukas 12,36. Aber sie müssen sein Werk verstehen und ihm im Glauben folgen, wenn er hineingeht vor den Thron Gottes. In diesem Sinne kann von ihnen gesagt werden, dass sie hineingehen zur Hochzeit. DGK.360.1 Teilen

Im Gleichnis nahmen diejenigen an der Hochzeit teil, die Öl in ihren Gefäßen und Lampen hatten. Alle, die mit der Erkenntnis der Wahrheit aus der Heiligen Schrift auch den Geist und die Gnade Gottes besaßen, die in der Nacht ihrer bitteren Prüfung geduldig gewartet und in der Bibel nach mehr Licht geforscht hatten, erkannten die Wahrheit bezüglich des Heiligtums im Himmel und des veränderten Dienstes des Heilandes und folgten ihm im Glauben in seinem Dienst im himmlischen Heiligtum. Und alle, die durch das Zeugnis der Heiligen Schrift dieselben Wahrheiten annehmen und Christus im Glauben folgen, wenn er vor Gott tritt, das letzte Werk der Fürsprache zu vollziehen, um bei dessen Abschluss sein Reich zu empfangen, werden als solche dargestellt, die zur Hochzeit hineingehen. Im Gleichnis in Matthäus 22 wird das gleiche Bild von der Hochzeit angewandt, und es wird deutlich gezeigt, dass das Untersuchungsgericht vor der Hochzeit stattfindet. Vor der Hochzeit ging der König hinein, um zu sehen (Matthäus 22,11), ob alle Gäste mit dem hochzeitlichen Kleid, dem fleckenlosen Gewand, dem Charakter angetan waren, der gewaschen und hell gemacht ist „im Blut des Lammes“. Offenbarung 7,14. Wer nicht mit einem solchen Gewand bekleidet ist, wird hinausgeworfen werden. Aber alle, die bei der Prüfung in einem hochzeitlichen Kleid angetroffen werden, wird Gott annehmen und für würdig erachten, einen Anteil an seinem Reich und einen Sitz auf seinem Thron zu haben. Diese Charakterprüfung, die Entscheidung, wer für das Reich Gottes bereit ist, bedeutet das Untersuchungsgericht, das Schlusswerk im himmlischen Heiligtum. DGK.360.2 Teilen

361

Wenn diese Untersuchung beendet ist, wenn die Fälle derer, die sich von jeher als Nachfolger Christi bekannt haben, geprüft und entschieden worden sind, dann und nicht eher wird die Prüfungszeit zu Ende gehen und die Gnadentür geschlossen werden. Somit führt uns der kurze Satz: „Die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür ward verschlossen“ durch den letzten Dienst Christi bis zur Vollendung des großen Erlösungswerkes. DGK.361.1 Teilen

Im Dienst des irdischen Heiligtums, der, wie wir gesehen haben, ein Abbild des Dienstes im himmlischen war, ging der Dienst in der ersten Abteilung zu Ende, wenn der Hohepriester am Versöhnungstag das Allerheiligste betrat. Gott befahl: „Kein Mensch soll in der Hütte des Stifts sein, wenn er hineingeht, zu versöhnen im Heiligtum, bis er herausgehe.“ 3.Mose 16,17. So beendete Christus seinen Dienst in der ersten Abteilung, bevor er das Allerheiligste betrat, um die letzte Aufgabe der Versöhnung zu vollziehen. Wenn der Hohepriester im Schattendienst am Versöhnungstag das Heilige verließ, betrat er den Ort der Gegenwart Gottes, um für alle Israeliten das Blut des Sündopfers darzubringen, die ihre Sünden wirklich bereuten. So hatte Christus nur einen Teil seines Werkes als unser Vermittler vollendet, um einen andern Teil desselben Werkes zu beginnen, wobei er noch immer kraft seines Blutes für die Sünder beim Vater Fürbitte einlegte. DGK.361.2 Teilen

Dies verstanden die Adventisten im Jahr 1844 nicht. Nachdem die Zeit verstrichen war, in der der Heiland erwartet wurde, glaubten sie noch immer, dass sein Kommen nahe sei, dass sie einen entscheidenden Augenblick erreicht hätten und das Werk Christi als Mittler des Menschen vor Gott zu Ende sei. Es schien ihnen, die Bibel lehre, dass die Prüfungszeit des Menschen kurz vor der wirklichen Ankunft des Herrn in den Wolken des Himmels zu Ende ginge. Dies glaubten sie aus jenen Schriftstellen herauszulesen, die auf eine Zeit hinweisen, in der die Menschen die Tür der Gnade suchen, anklopfen und rufen, ihnen aber nicht geöffnet wird. Sie fragten sich nun, ob die Zeit, zu der sie die Wiederkunft Christi erwartet hatten, nicht vielmehr den Anfang dieses Zeitabschnittes kennzeichnete, der seinem Kommen unmittelbar vorausgehen sollte. Da sie die Warnungsbotschaft vom nahenden Gericht verkündet hatten, meinten sie, dass ihre Arbeit für die Welt getan sei. Sie verloren ihre Verantwortung für die Errettung von Sündern aus den Augen, und der kühne und gotteslästerliche Spott der Gottlosen schien ihnen ein weiterer Beweis dafür zu sein, dass sich der Geist Gottes von den Verwerfern seiner Gnade zurückgezogen hatte. All dies bestärkte sie in der Überzeugung, dass die Gnadenzeit beendet oder, wie sie sich damals ausdrückten, dass „die Tür der Gnade verschlossen“ sei. DGK.361.3 Teilen

362

Aber mit der Untersuchung des Heiligtums erhielten sie mehr Licht. Sie sahen jetzt, dass sie recht hatten zu glauben, das Ende der 2300 Jahre im Jahr 1844 bezeichne einen entscheidenden Zeitpunkt. Doch wenn es auch stimmt, dass die Tür der Hoffnung und Gnade, durch welche Menschen 1800 Jahre lang Zugang zu Gott gefunden hatten, geschlossen war, so wurde doch eine andere Tür geöffnet. Auf diese Weise wurde den Menschen durch Christi Vermittlung im himmlischen Allerheiligsten die Vergebung der Sünden angeboten. Ein Teil seines Dienstes war beendet, um mit einem neuen zu beginnen. Noch immer stand eine Tür zum himmlischen Heiligtum offen, wo Christus um der Sünder willen diente. DGK.362.1 Teilen

Nun konnte man jene Worte Christi in der Offenbarung anwenden, die gerade an die Gemeinde in dieser Zeit gerichtet sind: „Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf: Ich weiß deine Werke. Siehe, ich habe vor dir gegeben eine offene Tür, und niemand kann sie zuschließen.“ Offenbarung 3,7.8. DGK.362.2 Teilen

Alle, die Christus durch den Glauben im großen Erlösungswerk folgen, empfangen die Segnungen seiner Vermittlung. All jene dagegen, die das Licht über seinen Dienst verwerfen, haben keinen Nutzen davon. Die Juden, die das bei der ersten Ankunft Christi gegebene Licht verwarfen und sich weigerten, an ihn als den Heiland der Welt zu glauben, konnten durch ihn keine Vergebung erhalten. Als Jesus nach seiner Himmelfahrt durch sein eigenes Blut in das himmlische Heiligtum trat, um seinen Jüngern die Segnungen seiner Fürbitte zu geben, blieben die Juden in vollständiger Finsternis und setzten ihre nutzlosen Opfer und Gaben fort. Der Dienst der Vorbilder und Schatten war zu Ende gegangen. Jene Tür, durch welche die Menschen früher Zugang zu Gott gefunden hatten, stand nicht länger offen. Die Juden hatten sich geweigert, den Herrn auf dem richtigen Weg zu suchen, auf dem er damals zu finden war — durch den Dienst im himmlischen Heiligtum. Deshalb fanden sie keine Gemeinschaft mit Gott. Für sie war die Tür verschlossen. Sie erkannten in Christus nicht das eigentliche Opfer und den einzigen Mittler vor Gott und konnten deshalb auch nicht den Segen seiner Fürsprache empfangen. DGK.362.3 Teilen

363

Der Zustand der ungläubigen Juden veranschaulicht die Verfassung der Sorglosen und Ungläubigen unter den angeblichen Christen, die absichtlich nichts vom Werk unseres gnädigen Hohepriesters wissen wollen. Wenn im sinnbildlichen Dienst der Hohepriester das Allerheiligste betrat, wurden alle Israeliten aufgefordert, sich um das Heiligtum zu versammeln und in feierlichster Weise sich vor Gott zu demütigen, damit ihnen ihre Sünden vergeben und sie nicht aus der Gemeinde ausgeschlossen wurden. Wie viel wichtiger ist es, dass wir an diesem beispielhaften Versöhnungstag das eigentliche Werk unseres Hohepriesters verstehen und erkennen, welche Aufgaben auf uns warten. DGK.363.1 Teilen

Die Menschen können nicht ungestraft die Warnungen verwerfen, die Gott ihnen gnädig sendet. In den Tagen Noahs wurde der Welt eine Botschaft vom Himmel gesandt, und ihre Rettung hing davon ab, wie sie diese Warnungsbotschaft annehmen würde. Weil man sie ablehnte, zog sich der Geist Gottes von jenem sündigen Geschlecht zurück, das durch die Sintflut ums Leben kam. Zur Zeit Abrahams hörte die Gnade für die schuldbeladenen Einwohner Sodoms auf, und alle außer Lot mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern wurden von dem Feuer verzehrt, das vom Himmel herabfiel. So war es auch in den Tagen Christi. Der Sohn Gottes sagte den ungläubigen Juden jenes Geschlechts: „Euer Haus soll euch wüst gelassen werden.“ Matthäus 23,38. Im Blick auf die letzten Tage erklärte Jesus den Menschen der Endzeit, welche „die Liebe zur Wahrheit nicht haben angenommen, auf dass sie selig würden“ Folgendes: „Darum wird ihnen Gott kräftige Irrtümer senden, dass sie glauben der Lüge, auf dass gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glauben, sondern haben Lust an der Ungerechtigkeit.“ 2.Thessalonicher 2,10-12. Wenn sie die Lehren seines Wortes verwerfen, entzieht Gott ihnen seinen Geist und überlässt sie den Irrtümern, die sie lieben. Aber Christus tritt dennoch für die Menschen ein, und Licht wird denen gegeben, die danach suchen. Obwohl die Adventisten dies zuerst nicht verstanden, wurde es ihnen später klar, als ihnen die Schriftstellen klar wurden, die ihre eigentliche Situation kennzeichneten. DGK.363.2 Teilen

Nach Ablauf des Jahres 1844 folgte eine Zeit großer Prüfung für alle, die den Adventglauben noch immer bewahrten. Ihre einzige Hilfe im Blick auf ihre Position war, ihre Aufmerksamkeit auf das Heiligtum droben zu richten. Manche sagten sich von ihrem Glauben an die frühere Berechnung der prophetischen Ketten los und schrieben den gewaltigen Einfluss des Heiligen Geistes, der die Adventbewegung begleitet hatte, menschlichen oder satanischen Kräften zu. Andere hielten daran fest, dass der Herr sie in ihrer vergangenen Erfahrung geführt habe. Weil sie warteten, wachten und beteten, um den Willen des Herrn zu erfahren, sahen sie, dass ihr großer Hohepriester einen andern Dienst begonnen hatte. Als sie ihm im Glauben folgten, verstanden sie auch das Abschlusswerk der Gemeinde. Die erste und zweite Engelsbotschaft wurde ihnen klarer, und sie waren vorbereitet, die feierliche Warnung des dritten Engels aus Offenbarung 14 zu empfangen und der Welt zu verkündigen. DGK.363.3 Teilen

6958
25540
Weiter zu "Kurz-Biografie"
Stichwörter