Portrait von Ellen White
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In der Bibel vorausgesagt
In der Bibel vorausgesagt
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Es geht Satan darum, Menschen daran zu hindern, das Wort Gottes in einfachem Glauben anzunehmen und die Kraft kennen zu lernen, durch die sie im Alltag gestärkt und geleitet werden können. Er veranlasst sie zu allen Arten von Spekulationen und Ideen, die aber nicht die Heilige Schrift zur Grundlage haben. Die Folgen sind Zweifel und Misstrauen gegenüber Gott.. DGK.436.1 Teilen

Der große Streit zwischen Christus und Satan, der schon über 6000 Jahre dauert, wird bald zu Ende gehen. Der Böse vervielfacht seine Bemühungen, um Christi Werk für die Menschen zu vereiteln und Menschen in seinen Schlingen zu verstricken. Sein angestrebtes Ziel ist Folgendes: Er will die Menschen in Dunkel und Unbußfertigkeit halten, bis das Mittleramt Christi beendet ist und es für die Sünde kein Opfer mehr gibt. Wird nichts weiter unternommen, seiner Macht zu widerstehen, und herrscht in der Gemeinde und in der Welt Gleichgültigkeit, dann ist Satan unbekümmert, denn dann besteht nicht die Gefahr, jene zu verlieren, die er nach seinem Willen gefangen führt. Wird aber die Aufmerksamkeit auf ewige Dinge gelenkt und fragen Menschen: „Was soll ich tun, dass ich selig werde?“ (Apostelgeschichte 16,30), so ist Satan zur Stelle und versucht mit seiner Stärke der Macht Christi zu widerstehen und wirkt dem Einfluss des Heiligen Geistes entgegen. DGK.436.2 Teilen

Während Gottes Volk den Gefahren der letzten Tage näher kommt, hält Satan ernsthafte Beratung mit seinen Engeln bezüglich eines Planes, der am erfolgreichsten sein wird, um ihren Glauben zu Fall zu bringen. Er sieht, dass die volkstümlichen Kirchen bereits durch seine trügerische Macht in den Schlaf gelullt sind. Durch angenehme Sophistereien und lügenhafte Wunder kann er sie weiter unter seiner Kontrolle halten. Er befielt seinen Engeln, seine Fallstricke besonders für jene auszulegen, die Ausschau nach Jesu Wiederkunft halten und sich bemühen, Gottes Gebote zu halten. (Siehe Anmerkung 60) DGK.436.3 Teilen

Die Heilige Schrift sagt, dass bei einem bestimmten Anlass, „da die Kinder Gottes kamen und vor den Herrn traten, kam der Satan auch unter ihnen“ (Hiob 1,6) — nicht etwa, um vor dem ewigen König anzubeten, sondern um seine böswilligen Anschläge gegen die Gerechten zu fördern. Mit der gleichen Absicht ist er dort, wo Menschen sich zum Gottesdienst versammeln. Wenn auch unsichtbar, wirkt er doch sehr eifrig, um die Gedanken der Anbetenden zu beherrschen. Wie ein geschickter Feldherr plant er im Voraus. Sieht er, dass Gottes Boten die Heilige Schrift studieren, so merkt er sich das Thema, das den Menschen vorgetragen werden soll. Dann wendet er all seine List und Verschlagenheit an, um die Umstände so zu legen, dass die Botschaft jene nicht erreichen kann, die er gerade über diesen Punkt täuschen will. Wer die Warnung am meisten braucht, muss dringende geschäftliche Termine wahrnehmen oder wird durch irgendetwas anderes vom Anhören der biblischen Botschaft abgehalten, die sich für ihn als ein „Geruch des Lebens zum Leben“ erweisen könnte. DGK.436.4 Teilen

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Satan sieht auch, wenn die Diener des Herrn wegen der geistlichen Finsternis, die das Volk umgibt, bedrückt sind. Er hört ihre ernsten Gebete um göttliche Gnade und um Kraft, den auf ihnen liegenden Bann der Gleichgültigkeit, der Sorglosigkeit und Trägheit zu brechen. Dann greift er erneut zielstrebig an. Er verführt die Menschen, sich der Esslust oder in anderer Weise der Genusssucht hinzugeben, und betäubt so ihr Feingefühl, dass sie gerade die Themen nicht hören, die zu lernen sie so sehr nötig haben. DGK.437.1 Teilen

Der böse Feind weiß schon, dass alle, die er verleiten kann, das Gebet und das Forschen in der Heiligen Schrift zu vernachlässigen, durch seine Angriffe überwunden werden. Deshalb erfindet er alles Mögliche, um den Geist zu beanspruchen. Es gab schon immer eine Klasse vorgeblich bekennender frommer Menschen gegeben, die statt in der Erkenntnis der Wahrheit zu wachsen, es zu ihrer Religion machen, einige Charakterfehler und Glaubensirrtümer bei denen zu suchen, mit denen sie nicht übereinstimmen. Solche Menschen sind Satans beste Gehilfen. Es gibt viele Verkläger der Brüder. Sie sind stets dort aktiv, wo Gott wirkt und seine Diener ihm wahre Ehrerbietung erweisen. Sie werfen ein falsches Licht auf die Worte und Handlungen derer, die die Wahrheit lieben und ihr gehorchen, und stellen die ernsthaftesten, eifrigsten und selbstlosesten Diener Christi als verführt oder als Verführer hin. Ihre Arbeit ist es, die Motive jeder wahren und edlen Tat falsch darzustellen, um Anspielungen zu verbreiten und Misstrauen in den Gemütern von Unerfahrenen zu wecken. Auf jede erdenkliche Art werden sie danach trachten, dass das, was rein und rechtschaffen ist, als verdorben und betrügerisch betrachtet wird. In diesem Werk haben die Mitarbeiter Satans ihren Herrn und seine Engel, um ihnen zu helfen DGK.437.2 Teilen

Aber niemand braucht sich deshalb täuschen zu lassen. Es ist leicht ersichtlich, wessen Kinder sie sind, wessen Beispiel sie folgen und wessen Werke sie tun. „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ Matthäus 7,16. Ihr Benehmen gleicht dem Satans, des giftigen Verleumders, des Verklägers unserer Brüder. Offenbarung 12,10. DGK.437.3 Teilen

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Der große Betrüger hat viele Vertreter, die bereitwillig alle und jede Art des Irrtums ausdenken, um Seelen zu fangen — Ketzereien, die dazu angelegt sind, sich dem unterschiedlichen Geschmack und Aufnahmevermögen derer anzupassen, die er zerstören möchte. Es ist sein Plan, unaufrichtige, uneinsichtige Elemente in die Gemeinde zu bringen, die zu Zweifel und Unglauben ermutigen und alle behindern, die Gottes Werk wachsen sehen und mit ihm vorwärtskommen möchten. Viele, die nicht wirklich an Gott oder an sein Wort glauben, stimmen gewissen Grundsätzen der Wahrheit zu und gelten deshalb als Christen und führen so ihre Irrtümer als biblische Lehren ein. DGK.438.1 Teilen

Die Behauptung, dass es egal sei, was Menschen glauben, ist eine der erfolgreichsten Täuschungen Satans. Er weiß, dass die Wahrheit, in Liebe zu ihr angenommen, die Seele des Empfängers heiligt, deshalb sucht er ständig falsche Theorien, Fabeln, ja ein anderes Evangelium unterzuschieben. Schon immer haben Gottes Diener gegen falsche Lehrer gestritten, nicht nur, weil diese lasterhafte Menschen waren, sondern weil sie die Irrtümer verbreiteten, die dem Menschen zum Verderben gereichten. Elia, Jeremia, Paulus widersetzten sich furchtlos und entschieden denen, die die Menschen vom Wort Gottes abwenden wollten. Jener Freigeist, der einen echten religiösen Glauben als unwichtig betrachtet, fand keine Anerkennung bei diesen gläubigen Verteidigern der Wahrheit. DGK.438.2 Teilen

Die leeren und überzogenen Auslegungen der Heiligen Schrift und die vielen sich widersprechenden Ansichten über den religiösen Glauben, wie sie unter Christen bestehen, sind das Werk unseres großen Widersachers, der die Gemüter so verwirren will, dass sie die Wahrheit nicht unterscheiden können. Die Uneinigkeit und Spaltung, die sich in den christlichen Gemeinschaften bemerkbar macht, ist vorwiegend dem Umstand zuzuschreiben, dass die Heilige Schrift verdreht wird, um irgendeine Lieblingsansicht zu unterstützen. Statt Gottes Wort sorgfältig mit demütigem Herzen zu studieren, um seinen Willen kennen zu lernen, suchen viele nur darin, um etwas „Neues“ auftischen zu können oder besondere Ideen bestätigt zu finden. Um Irrlehren oder unchristliche Bräuche zu unterstützen, reißen manche bestimmte Schriftstellen aus ihrem Zusammenhang und führen vielleicht die Hälfte eines einzelnen Verses zur Bestätigung ihrer Behauptung an, obwohl der übrige Teil den entgegengesetzten Sinn ergibt. Mit der List einer Schlange verschanzen sie sich hinter unzusammenhängenden Äußerungen, die sie um ihrer fleischlichen Gelüste willen aufstellen. So verdrehen viele absichtlich das Wort Gottes. Andere, die eine lebendige Fantasie besitzen, nehmen die Bilder und Symbole der Heiligen Schrift auf und legen sie ihren Ideen entsprechend aus. Sie beachten kaum das Zeugnis der Heiligen Schrift als ihr eigener Ausleger und tragen dann ihre Launen als biblische Lehren vor. Wird die Heilige Schrift nicht in betendem, demütigem und lernwilligem Geist studiert, dann werden die einfachsten und deutlichsten wie auch die schwierigeren Stellen in ihrer wahren Bedeutung entstellt. Die päpstlichen Würdenträger wählen solche Teile der Heiligen Schrift, die ihrer Absicht am besten dienen, legen sie aus, wie es ihnen passt, und tragen sie dann dem Volk vor, während sie ihm die Freiheit absprechen, die Bibel selbst zu studieren und deren heilige Wahrheiten zu verstehen. Die ganze Bibel in ihrem vollständigen Wortlaut sollte den Menschen zugänglich sein. Es wäre besser, ihnen überhaupt keinen biblischen Unterricht zu erteilen, als die Lehren der Heiligen Schrift auf so drastische Weise zu verfälschen. DGK.438.3 Teilen

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Die Bibel war bestimmt, um all jene zu leiten, die mit dem Willen ihres Schöpfers vertraut werden wollen. Gott gab dem Menschen das feste prophetische Wort. Engel und sogar Christus selbst kamen, um Daniel und Johannes mitzuteilen, was in Kürze geschehen musste. Jene wichtigen Angelegenheiten, die unser Heil betreffen, blieben keineswegs Geheimnis. Sie wurden auch nicht so offenbart, dass sie den aufrichten Forscher nach Wahrheit verwirren oder irreleiten konnten. Der Herr sagte durch den Propheten Habakuk: „Schreib das Gesicht und male es auf eine Tafel, dass es lesen könne, wer vorüberläuft.“ Habakuk 2,2. Das Wort Gottes ist allen verständlich, die darin mit betendem Herzen forschen. Jeder wahrhaft aufrichtige Mensch wird zum Licht der Wahrheit gelangen. „Dem Gerechten muss das Licht immer wieder aufgehen.“ Psalm 97,11. Keine Gemeinde kann in der Heiligung wachsen, wenn ihre Gläubigen nicht nach der Wahrheit wie nach einem verborgenen Schatz suchen. DGK.439.1 Teilen

Durch den Ruf: „Nur nicht engherzig!“ werden die Menschen blind gegen die Pläne ihres Widersachers, während er beständig und fest auf die Erreichung seiner Absicht hinwirkt. Gelingt es ihm, die Bibel durch menschliche Ansichten zu verdrängen, dann wird das Gesetz Gottes beiseitegesetzt, und die Kirchen stehen unter der Knechtschaft der Sünde, während sie den Anspruch erheben, frei davon zu sein. DGK.439.2 Teilen

Vielen ist die wissenschaftliche Forschung zum Fluch geworden. Ihr begrenzter Verstand ist so schwach, dass sie ihr Gleichgewicht verlieren. Sie können ihre Ansichten der Wissenschaft nicht in Übereinstimmung mit den Aussagen der Heiligen Schrift bringen, und sie denken, dass die Bibel an ihrem fälschlicherweise so genannten Standard der Wissenschaft geprüft werden muss. Gott hat der Welt viel Licht zu den Leistungen in Kunst und Wissenschaft gegeben, aber selbst die fähigsten Menschen werden verwirrt, wenn nicht der Geist Gottes sie leitet, sobald sie versuchen, die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Offenbarung zu ergründen. DGK.439.3 Teilen

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Die menschliche Erkenntnis, sowohl in materiellen als auch in geistlichen Dingen, ist Stückwerk und unvollkommen, deshalb sind viele nicht in der Lage, ihre wissenschaftlichen Ansichten mit schriftgemäßen Erklärungen in Übereinstimmung zu bringen. Manche nehmen das als wissenschaftliche Tatsachen an, was lediglich Theorien und Vermutungen sind, und meinen, das Wort Gottes müsse an „der fälschlich so genannten Erkenntnis“ geprüft werden. 1.Timotheus 6,20. Der Schöpfer und seine Werke gehen über ihr Begriffsvermögen hinaus, und weil sie diese nicht durch natürliche Gesetze erklären können, wird die biblische Geschichte als unzuverlässig betrachtet. Und wenn sie die Berichte des Alten und Neuen Testaments anzweifeln, gehen sie nur zu oft noch einen Schritt weiter und stellen das Dasein Gottes in Frage und schreiben der Natur eine unendliche Macht zu. Haben sie ihren Anker losgelassen, werden sie an die Felsen des Unglaubens geschlagen. DGK.440.1 Teilen

So verlieren viele den Glauben und werden vom Teufel verführt. Die Menschen haben danach getrachtet, weiser zu sein als ihr Schöpfer. Menschliche Weisheit hat versucht, Geheimnisse zu ergründen und zu erklären, die in Ewigkeit nicht offenbar werden. Die Menschen mögen doch untersuchen und verstehen, was Gott von sich selbst und seinen Absichten mitgeteilt hat. So würden sie dadurch von der Herrlichkeit, Majestät und Macht Gottes beeindruckt, dass sie ihre Bedeutungslosigkeit einsähen und zufrieden wären mit dem, was ihnen und ihren Kindern offenbart worden ist. DGK.440.2 Teilen

Es ist ein Meisterstück der Täuschung Satans, den Geist der Menschen bezüglich der Dinge, die Gott nicht offenbart hat und von denen er nicht will, dass wir sie verstehen sollen, am Suchen und Vermuten zu erhalten. Auf diese Weise verlor Luzifer seinen Platz im Himmel. Er wurde unzufrieden, weil Gott ihm nicht alle Geheimnisse seiner Absichten anvertraute, und missachtete völlig das, was dieser ihm über seine Aufgabe in der ihm zugewiesenen erhabenen Stellung offenbarte. Indem er die gleiche Unzufriedenheit in den Herzen der seinem Befehl unterstellten Engel erweckte, verursachte er ihren Fall. Jetzt versucht er den gleichen Geist auf die Menschen zu übertragen und sie ebenfalls zu verleiten, die klaren Gebote Gottes zu missachten. DGK.440.3 Teilen

Die nicht bereit sind, die klaren, tiefgreifenden Wahrheiten der Bibel anzunehmen, suchen ständig nach angenehmen Fabeln, die das Gewissen beruhigen. Je weniger geistlich, selbstverleugnend und demütigend die vorgetragenen Lehren sind, desto lieber werden sie angenommen. Solche Menschen erniedrigen die Verstandeskräfte, um ihren fleischlichen Begierden zu frönen. In ihrer Selbstüberschätzung zu weise, um in der Heiligen Schrift mit bußfertigem Herzen und unter ernstem Gebet nach göttlicher Leitung zu suchen, haben sie keine Abwehr gegen die Verblendung. Satan steht bereit, das Verlangen des Herzens zu stillen, und er setzt seine Täuschungen an die Stelle der Wahrheit. Auf diese Weise hat das Papsttum seine Macht über die Gemüter der Menschen gewonnen, und durch die Verwerfung der Wahrheit — weil diese ein Kreuz einschließt — gehen die Protestanten den gleichen Weg. Alle, die das Wort Gottes vernachlässigen, um Bequemlichkeit und Klugheit zu suchen, damit sie sich nicht von der Welt unterscheiden, werden verdammungswürdige Ketzereien für religiöse Wahrheit halten. Jede erdenkliche Form des Irrtums wird von denen angenommen werden, die die Wahrheit vorsätzlich verwerfen. Wer erschreckt auf eine Täuschung sehen mag, wird eine andere willig annehmen. Der Apostel Paulus spricht von Menschen, welche „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden“, und sagt von ihnen: „Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, so dass sie der Lüge glauben, damit gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Lust hatten an der Ungerechtigkeit.“ 2.Thessalonicher 2,10-12. Mit einer solchen Warnung vor Augen sollten wir achtsam sein, welche Lehren wir annehmen. DGK.440.4 Teilen

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Zu den erfolgreichsten Werkzeugen des großen Betrügers gehören die trügerischen Lehren und lügenhaften Wunder des Spiritismus. Sich zu einem Engel des Lichts verstellend, wirft er seine Netze aus, wo es am wenigsten vermutet wird. Würden die Menschen doch das Wort Gottes unter ernstem Gebet durchforschen, um seine Lehren zu verstehen, so blieben sie nicht in der Finsternis und nähmen keine falschen Lehren an. Weil sie aber die Wahrheit verwerfen, fallen sie auf Täuschungen herein. DGK.441.1 Teilen

Ein anderer gefährlicher Irrtum ist die Lehre, die die Gottheit Christi leugnet und behauptet, dass er vor seinem Kommen in diese Welt nicht existiert habe. Menschen, die keine erfahrungsgemäße Bekanntschaft mit Jesus haben, werden jedoch eine Erscheinung von großer Weisheit vermuten, als wäre ihr Urteil über jeden Zweifel erhaben und dreist verkünden, dass der Sohn Gottes vor seiner ersten Ankunft auf dieser Erde keine Existenz hatte. Diese Ansicht wird von vielen, die angeblich an die Bibel glauben, gerne angenommen; dennoch widerspricht sie den eindeutigen Erklärungen unseres Heilandes über seine Verwandtschaft zum Vater, seinen göttlichen Charakter und sein früheres Dasein. Man kann diese Ansicht nicht aufrechterhalten, ohne die Heilige Schrift in unverantwortlichster Weise zu verdrehen. Sie erniedrigt nicht nur unsere menschliche Vorstellung vom Erlösungswerk, sondern untergräbt auch den Glauben an die Bibel als Offenbarung Gottes. Je gefährlicher sie dadurch wird, desto schwieriger ist es, ihr entgegenzutreten. Verwerfen die Menschen das Zeugnis der von Gott eingegebenen Heiligen Schrift über die Gottheit Christi, so wird man darüber vergeblich mit ihnen sprechen, denn kein noch so zwingender Beweis wird sie überzeugen können. „Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.“ 1.Korinther 2,14. Keiner, der in diesem Irrtum gefangen ist, kann weder vom Charakter und Werk Christi noch vom großen Plan Gottes zur Erlösung der Menschen eine rechte Vorstellung haben. DGK.441.2 Teilen

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Noch ein anderer raffiniert angelegter und folgenschwerer Irrtum liegt in der sich schnell verbreitenden Auffassung, Satan sei kein persönliches Wesen und diese Bezeichnung in der Bibel werde nur gebraucht, um die bösen Gedanken und Begierden der Menschen zu veranschaulichen. DGK.442.1 Teilen

Auch die allgemein von den Kanzeln verbreitete Lehre, dass die Wiederkunft Christi darin bestehe, dass er zu jedem Einzelnen bei dessen Tod komme, ist eine Erfindung, die die Gedanken der Menschen von Jesu persönlichem Erscheinen in den Wolken des Himmels ablenken soll. Jahrelang hat Satan auf diese Weise gesagt: „Siehe, er ist in der Kammer“ (Matthäus 24,23-36), und viele sind verloren gegangen, weil sie diese Täuschung angenommen haben. DGK.442.2 Teilen

Auch lehrt weltliche Weisheit, das Gebet sei nicht wesentlich. Wissenschaftler behaupten, es könne keine wirkliche Antwort auf ein Gebet geben und dass dies eine Umkehrung der Gesetze, also ein Wunder wäre und es keine Wunder gäbe. Das Weltall, sagen sie, wird von feststehenden Gesetzen regiert, und Gott selbst tut nichts, was diesen Gesetzen entgegen ist. So stellen sie Gott dar, als ob er durch seine eigenen Gesetze gebunden sei; als ob das Wirken göttlicher Gesetze die göttliche Freiheit ausschließen würde. Eine solche Lehre ist den Aussagen der Heiligen Schrift entgegen. Wurden nicht durch Christus und seine Apostel Wunder gewirkt? Derselbe erbarmungsvolle Heiland lebt heute noch, und er ist jetzt ebenso bereit, auf die Gebete des Glaubens zu hören wie damals, als er sichtbar unter den Menschen lebte. Das Natürliche wirkt zusammen mit dem Übernatürlichen. Es ist ein Teil des Plans Gottes, uns in Erhörung des im Glauben dargebrachten Gebetes das zu schenken, was er uns nicht geben würde, wenn wir nicht in dieser Weise zu ihm beteten. Unzählbar sind die falschen Lehren und überspannten Vorstellungen in den christlichen Kirchen. Es ist unmöglich, die üblen Folgen abzuschätzen, die durch die Verrückung auch nur einer der durch das Wort Gottes festgesetzten Grenzen entstehen. Nur wenige von denen, die dies zu tun wagen, bleiben bei der Ablehnung einer Wahrheit stehen. Die Mehrheit macht weiter, einen Grundsatz der Wahrheit nach dem andern zu verwerfen, bis sie tatsächlich ungläubig wird. DGK.442.3 Teilen

Die Irrtümer der allgemein verbreiteten theologischen Auffassungen habenmanche Menschen, die sonst bibelgläubig hätten werden können, der Zweifelsucht in die Arme getrieben. Es ist ihnen unmöglich, Lehren anzunehmen, die ihren Auffassungen von Gerechtigkeit, Gnade und Güte Gewalt antun, und wenn solche Auffassungen als Lehren der Bibel hingestellt werden, weigern sie sich, diese als Gottes Wort anzuerkennen. DGK.442.4 Teilen

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Das ist es, was Satan zu erreichen versucht. Nichts will er mehr, als das Vertrauen zu Gott und seinem Wort zu zerstören. Satan steht an der Spitze des großen Heers der Zweifler, und er arbeitet mit größter Anstrengung, um Menschen in seine Reihen zu ziehen. Das Zweifeln wird modern. Zahlreiche Menschen sehen das Wort Gottes aus demselben Grund mit Misstrauen an wie seine Urheber, weil es die Sünde straft und verurteilt. Die nicht bereit sind, seinen Anforderungen zu gehorchen, versuchen seine Autorität über den Haufen zu werfen. Sie lesen die Bibel oder hören deren Lehren zu, wie sie von der Kanzel verkündet werden, nur um an der Heiligen Schrift oder an der Predigt etwas kritisieren zu können. Nicht wenige werden ungläubig, um sich für die Vernachlässigung ihrer Pflicht zu rechtfertigen oder zu entschuldigen. Andere nehmen aus Stolz und Trägheit zweifelhafte Grundsätze an. Zu sehr für ein bequemes Leben eingenommen, um irgendetwas zu vollbringen, was ehrenhaft wäre oder Anstrengung und Selbstverleugnung erforderte, streben sie danach, sich einen Ruf höherer Weisheit zu verschaffen, indem sie die Bibel kritisieren. Es gibt darin vieles, was der von göttlicher Weisheit nicht erleuchtete Verstand einfach nicht verstehen kann; so finden sie Grund zur Kritik. Viele scheinen anzunehmen, dass es eine Tugend sei, auf der Seite des Unglaubens und des Zweifels zu stehen. Aber man wird feststellen, dass solche Menschen unter einem Anschein von Aufrichtigkeit nur von Selbstvertrauen und Stolz getrieben werden. Viele machen sich das größte Vergnügen daraus, etwas in der Heiligen Schrift zu finden, das andere in Verlegenheit bringt. Etliche kritisieren und diskutieren auf der Seite des Unrechts, nur aus Liebe zum Wortstreit. Es wird ihnen nicht bewusst, dass sie sich auf diese Weise selbst in den Schlingen des Vogelfängers verstricken. Da sie aber offen ihrem Unglauben Ausdruck gegeben haben, glauben sie, ihre Stellung verteidigen zu müssen. Dadurch verbinden sie sich mit den Gottlosen und verbauen sich den Weg ins Paradies. DGK.443.1 Teilen

Gott hat in seinem Wort genügend Beweise von dessen göttlichem Ursprung gegeben. Die großen Wahrheiten, die sich auf unsere Erlösung beziehen, sind deutlich erklärt. Mithilfe des Heiligen Geistes, der allen verheißen ist, die aufrichtig darum bitten, kann jeder diese Wahrheiten verstehen. Gott hat den Menschen einen festen Grund gegeben, auf den sie ihren Glauben stützen können. Doch der begrenzte Verstand der Menschen ist nicht ausreichend, um die Pläne und Ratschlüsse des ewigen Gottes völlig zu erfassen. Wir können Gott nie durch Forschen ergründen. Wir dürfen es nicht wagen, mit vermessener Hand den Vorhang zu lüften, mit dem er seine Majestät verhüllt. Der Apostel ruft aus: „Wie gar unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!“ Römer 11,33. Wir können seine Handlungsweise mit uns und die ihn leitenden Beweggründe so weit begreifen, dass wir unbegrenzte Liebe und Barmherzigkeit erkennen können, verbunden mit unendlicher Macht. Unser himmlischer Vater ordnet alles in Weisheit und Gerechtigkeit, und wir dürfen nicht unzufrieden oder misstrauisch sein, sondern sollen uns in ehrfurchtsvoller Demut beugen. Er wird uns soviel von seinen Absichten enthüllen, wie zu unserem Besten dient. DGK.443.2 Teilen

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Darüber hinaus müssen wir dem vertrauen, der allmächtig und dessen Herz voller Liebe ist. Während Gott dem Glaubenden genügend Beweise gibt, wird er niemals alles beseitigen, was den Unglauben entschuldigen könnte. Wer nach irgendeinem Grund für seinen Zweifel sucht, wird ihn auch finden. Wer sich weigert, Gottes Wort anzunehmen und zu befolgen, bis jeder Einwand beseitigt ist, und nicht länger Grund zum Zweifeln besteht, wird nie zum Licht kommen. Das Misstrauen gegen Gott ist eine natürliche Folge des nicht erneuerten Herzens, das Gott gegenüber feindlich eingestellt ist. Der Glaube wird vom Heiligen Geist gegeben und wächst, wenn er gepflegt wird. Niemand kann ohne entschlossenes Bemühen im Glauben wachsen. Der Unglaube verstärkt sich, je nachdem er ermutigt wird, und wenn Menschen zweifeln und kritisch eingestellt sind, statt sich mit den Beweisen zu beschäftigen, die Gott zur Festigung ihres Glaubens gegeben hat, werden sie ihre Zweifel immer mehr bestätigt finden. Die an Gottes Verheißungen zweifeln und den Zusicherungen seiner Gnade misstrauen, entehren ihn. Ihr Einfluss bewirkt, dass andere von Christus getrennt werden, statt sie zu ihm zu ziehen. Sie sind unfruchtbare Bäume, die ihre dürren Zweige weit ausbreiten und dadurch anderen Pflanzen das Sonnenlicht wegnehmen, sodass diese im kalten Schatten verwelken und absterben. Ihr Lebenswerk wird ausnahmslos gegen sie zeugen. Sie säen den Samen des Zweifels und des Unglaubens, der unausbleiblich seine Ernte bringen wird. DGK.444.1 Teilen

Für diejenigen, die aufrichtig danach trachten, von Zweifeln frei zu werden, gibt es nur einen Weg: Statt das anzuzweifeln und zu kritisieren, was sie nicht verstehen, müssen sie auf das ihnen bereits scheinende Licht achten, dann werden sie mehr Licht erhalten. Erfüllen sie jede Aufgabe, die sie klar erkannt haben, dann werden sie fähig, auch jene Aufgaben zu verstehen und auszuführen, über die sie jetzt noch im Unklaren sind. Satan kann Fälschungen entwerfen, die der Wahrheit so gleichen, dass Menschen getäuscht werden, die das von der Wahrheit geforderte Opfer und die Selbstverleugnung umgehen möchten, und die bereit sind, sich täuschen zu lassen. Es ist ihm jedoch unmöglich, einen Menschen unter seiner Macht zu halten, der aufrichtig wünscht — koste es, was es wolle -, die Wahrheit zu erkennen. Christus ist die Wahrheit und „das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“. Johannes 1,9. Der Geist der Wahrheit ist gesandt worden, um die Menschen in alle Wahrheit zu leiten. Und mit Vollmacht des Sohnes Gottes steht geschrieben: „Sucht, so werdet ihr finden.“ „Wenn jemand dessen [des Vaters] Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist.“ Matthäus 7,7; Johannes 7,17. DGK.444.2 Teilen

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Die Nachfolger Christi wissen wenig von den Anschlägen, die Satan und seine Scharen gegen sie schmieden. Aber der im Himmel thront, wird alle diese Absichten zur Erfüllung seiner unerforschlichen Pläne lenken. Der Herr lässt es zu, dass seine Kinder in die Feuerprobe der Versuchung geraten, nicht weil er an ihren Leiden und ihrer Trübsal Freude empfindet, sondern weil dieses Verfahren zu ihrem endgültigen Sieg wesentlich ist. Er kann sie nicht durch seine eigene Herrlichkeit vor der Versuchung schützen, denn es ist ja gerade der Zweck der Prüfung, sie zuzubereiten, um allen bösen Verlockungen widerstehen zu können. DGK.445.1 Teilen

Weder gottlose Menschen noch Teufel können Gottes Werk hindern oder seinem Volk Gottes Gegenwart entziehen, wenn es gebeugten, reuigen Herzens seine Sünde bekennt und sie aufgibt und im Glauben seine Verheißungen beansprucht. Jeder Versuchung, jedem widerstreitenden Einfluss, ob offen oder geheim, kann man erfolgreich widerstehen, „nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist ... spricht der Herr Zebaoth“. Sacharja 4,6. DGK.445.2 Teilen

„Die Augen des Herrn merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Gebet ... Und wer ist, der euch schaden könnte, wenn ihr dem Guten nacheifert?“ 1.Petrus 3,12.13. Als Biela, gelockt durch das Versprechen einer großen Belohnung, Zauberformeln gegen Israel anwandte und durch dem Herrn dargebrachte Opfer einen Fluch über Gottes Volk zu bringen versuchte, wandte Gottes Geist das Übel ab, das ausgesprochen werden sollte, und Biela war gezwungen auszurufen: „Wie soll ich dem fluchen, dem Gott nicht flucht? Wie soll ich den verwünschen, den der Herr nicht verwünscht? ... Möchte meine Seele des Todes der Gerechten sterben und mein Ende werden wie ihr Ende!“ Als abermals geopfert worden war, erklärte der gottlose Prophet: „Siehe, zu segnen bin ich beauftragt, und hat Er gesegnet, so kann ich‘s nicht abwenden! Man schaut kein Unheil in Jakob und sieht keine Beschwerde in Israel. Jehova, sein Gott, ist mit ihm und Königsjubel erschallt in ihm ... So hilft denn keine Zauberei gegen Jakob und keine Wahrsagerei wider Israel. Zu seiner Zeit wird man von Jakob sagen: Wie Großes hat Gott getan!“ 4.Mose 23,8.10.20.21.23; 24,9 (Schlachter 2000). Dennoch wurden zum dritten Mal Altäre errichtet, und abermals versuchte Biela einen Fluch auszusprechen. Durch die unwilligen Lippen des Propheten erklärte der Geist Gottes jedoch das Gedeihen seiner Auserwählten und strafte die Torheit und Bosheit ihrer Feinde: „Gesegnet sei, wer dich segnet, und verflucht sei, wer dir flucht!“ DGK.445.3 Teilen

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Zu dieser Zeit waren die Kinder Israel Gott treu, und solange sie seinem Gesetz treu blieben, konnte keine Macht der Erde oder der Hölle sie überwältigen. Aber schließlich gelang es Bileam doch, den Fluch, den er nicht über Gottes Volk aussprechen durfte, über dieses Volk zu bringen, indem er es zur Sünde verleitete. Als das Volk Gottes Gebote übertrat, trennte es sich von ihm und musste die Macht des Verderbers spüren. Satan ist sich bewusst, dass der schwächste Mensch, der in Christus bleibt, den Scharen der Finsternis überlegen ist, und dass man ihm — zeigt er sich offen — begegnen und widerstehen wird. Deshalb versucht er die Streiter des Kreuzes aus ihrer sicheren Stellung herauszulocken, während er mit seinen Streitkräften im Hinterhalt liegt, bereit, alle zu verderben, die sich auf sein Gebiet wagen sollten. Nur in demütigem Vertrauen auf Gott und im Gehorsam gegen alle seine Gebote können wir sicher sein. DGK.446.1 Teilen

Niemand ist auch nur einen Tag oder eine Stunde lang sicher ohne das Gebet. Wir sollten den Herrn besonders um Weisheit bitten, sein Wort zu verstehen. Hier werden die Anschläge des Versuchers sichtbar sowie die Mittel, durch die er zurückgeschlagen werden kann. Satan ist sehr sachkundig, wenn es gilt, Bibelstellen anzuführen, denen er seine eigene Auslegung beifügt, um uns zu Fall zu bringen. DGK.446.2 Teilen

Wir müssen die Bibel mit demütigem Herzen erforschen und dürfen nie unsere Abhängigkeit von Gott aus den Augen verlieren. Während wir vor den Anschlägen Satans ständig auf der Hut sein müssen, sollten wir ohne Unterlass im Glauben beten: „Führe uns nicht in Versuchung.“ Matthäus 6,13. DGK.446.3 Teilen

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