Portrait von Ellen White
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In der Bibel vorausgesagt
In der Bibel vorausgesagt
515

Gott schenkt den Menschen in seiner Gnade immer wieder Gelegenheit zur Besinnung und Umkehr. Doch einmal ist es soweit: Die letzte Warnung wird erfolgen, kurz bevor alles entschieden ist und jeder Mensch seine Position bezogen hat. Diese letzte Warnung wird durch Diener Gottes gegeben, die durch Überzeugung des Geistes Gottes begleitet werden.. DGK.515.1 Teilen

„Zur selben Zeit wird der große Fürst Michael [Christus], der für die Kinder deines Volks steht, sich aufmachen. Denn es wird eine solche trübselige Zeit sein, wie sie nicht gewesen ist, seitdem Leute gewesen sind bis auf diese Zeit. Zur selben Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen.“ Daniel 12,1. DGK.515.2 Teilen

Sobald der Dienst der dritten Engelsbotschaft beendet ist, bittet die Gnade Christi nicht länger für die sündigen Bewohner der Erde. Gottes Volk hat seine Aufgabe erfüllt. Es hat den „Spätregen“, „die Erquickung von dem Angesicht des Herrn“, empfangen (Apostelgeschichte 3,20) und ist auf die bevorstehende schwere Stunde vorbereitet. Engel eilen im Himmel hin und her. Einer, der von der Erde zurückkehrt, teilt mit, dass sein Werk getan ist. Die letze Prüfung ist über die Welt gegangen, und alle, die gegenüber den göttlichen Vorschriften treu gewesen sind, haben „das Siegel des lebendigen Gottes“ empfangen. Dann beendet Jesus seinen Mittlerdienst im himmlischen Heiligtum. Er hebt seine Hände und spricht mit lauter Stimme: „Es ist vollbracht!“, und alle Engel legen ihre Kronen nieder, wenn er feierlich ankündigt: „Wer böse ist, der sei fernerhin böse, und wer unrein ist, der sei fernerhin unrein; aber wer fromm ist, der sei fernerhin fromm, und wer heilig ist, der sei fernerhin heilig.“ Offenbarung 22,11. Jeder Fall ist zum Leben oder zum Tod entschieden worden. Christus hat sein Volk versöhnt und dessen Sünden ausgetilgt. Die Anzahl der Seinen ist festgelegt. „Das Reich und die Herrschaft und die Größe ... unter dem ganzen Himmel“ (Daniel 7, 27, EB) sollen den Erben des Heils gegeben werden, und Jesus wird als König und Herr regieren. DGK.515.3 Teilen

Wenn er das Heiligtum verlässt, liegt Finsternis über den Bewohnern der Erde. In jener schrecklichen Zeit müssen die Gerechten ohne einen Vermittler vor einem heiligen Gott leben. Die Macht, die bis dahin die Gottlosen zurückhielt, ist beseitigt, und Satan herrscht nun uneingeschränkt über die Unbußfertigen. Gottes Langmut ist zu Ende. Die Welt hat seine Gnade verworfen, seine Liebe verachtet und sein Gesetz mit Füßen getreten. Die Gottlosen haben die Grenzen ihrer Gnadenzeit überschritten. Der Geist Gottes, dem sie hartnäckig widerstanden, ist ihnen schließlich entzogen worden. Von der göttlichen Gnade nicht mehr beschirmt, sind sie schutzlos dem Bösen ausgeliefert. Satan wird dann die Bewohner der Erde in eine letzte große Trübsal stürzen. Wenn die Engel Gottes aufhören, die grimmigen Stürme menschlicher Leidenschaften im Zaum zu halten, werden alle Mächte des Streites entfesselt sein. Die ganze Welt wird in ein Verderben hineingezogen werden, das schrecklicher ist als jenes, das einst über das alte Jerusalem 70 n. Chr. hereinbrach. DGK.515.4 Teilen

516

Ein einziger Engel brachte alle Erstgeborenen der Ägypter um und erfüllte dadurch das Land mit Wehklagen. Als David Gottes Gebot übertrat, indem er das Volk zählte, kam ein Engel zu jener schrecklichen Vernichtung, durch die seine Sünde bestraft wurde. Die gleiche zerstörende Macht, die die heiligen Engel ausüben, wenn Gott es befiehlt, wird von den bösen Engeln ausgeübt werden, wenn er es zulässt. Jene Kräfte sind jetzt einsatzbereit. Sie warten nur auf die göttliche Erlaubnis, um überall Verwüstung anzurichten. DGK.516.1 Teilen

Die Gottes Gesetz ehrten, sind beschuldigt worden, Gerichte über die Welt gebracht zu haben. Sie werden als Ursache des Streites und Blutvergießens unter den Menschen angesehen werden, sowie für die fürchterlichen Erschütterungen der Natur verantwortlich gehalten, die die Erde mit Leid erfüllen. Die letzte Warnungsbotschaft wurde von einer Kraft begleitet, die die Gottlosen in Wut versetzt. Ihr Zorn richtete sich gegen alle, die die Botschaft angenommen haben. Satan wird den Geist des Hasses und der Verfolgung noch verstärken. DGK.516.2 Teilen

Als Gott sich endgültig vom jüdischen Volk zurückzog, wussten es weder die Priester noch das Volk. Obwohl sie sich unter der Herrschaft Satans befanden und von den schrecklichsten und abscheulichsten Leidenschaften geleitet wurden, betrachteten sie sich selbst noch immer als die Auserwählten Gottes. Den Dienst im Tempel setzten sie fort, die Opfer brachten sie auf seinen verunreinigten Altären dar. Und täglich riefen sie den göttlichen Segen auf ein Volk herab, das an dem Blut des teuren Sohnes Gottes schuldig geworden war und versucht hatte, seine Diener und Apostel umzubringen. So werden auch die Bewohner der Erde nicht wissen, wann die unwiderrufliche Entscheidung im Heiligtum ausgesprochen und das Schicksal der Welt auf ewig bestimmt worden ist. Ein Volk, von dem sich der Geist Gottes endgültig zurückgezogen hat, wird weiterhin die Formen der Religion beachten; und der satanische Eifer, mit dem der Fürst des Bösen es zur Ausführung seiner boshaften Anschläge begeistern wird, trägt ähnliche Züge wie das Eifern für Gott. Da der Sabbat in der ganzen Christenheit besonders umkämpft ist und Staat und Kirche sich vereint haben, die Beachtung des Sonntags zu erzwingen, wird die hartnäckige Weigerung einer kleinen Minderheit, der allgemein gültigen Forderung nachzukommen, sie zum Ziel des Fluches machen. Es wird herausgestellt werden, dass die wenigen, die sich einer Verordnung der Kirche und den Richtlinien des Staates widersetzen, nicht geduldet werden sollten. Es sei besser, diese leiden zu lassen, als dass ganze Nationen in Verwirrung und Gesetzlosigkeit gestürzt würden. Dieselbe Behauptung wurde vor 2000 Jahren von den Obersten des Volkes Israel gegen Christus aufgestellt. Der verschlagene Kaiphas sagte: „Es ist uns besser, ein Mensch sterbe für das Volk, als dass das ganze Volk verderbe.“ Johannes 11,50. DGK.516.3 Teilen

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Diese Beweisführung wird als entscheidend angesehen werden, und schließlich wird gegen alle, die den Sabbat des vierten Gebots heiligen, ein Erlass ergehen, worin sie der härtesten Strafen für würdig hingestellt werden und man dem Volk die Freiheit gibt, sie nach einer gewissen Zeit umzubringen. Der Katholizismus in der Alten und der abgefallene Protestantismus in der Neuen Welt werden in gleicher Weise gegen solche handeln, die alle göttlichen Gebote ehren. DGK.517.1 Teilen

Dann wird Gottes Volk in jene Tage der Trübsal und des Jammers geraten, die vom Propheten Jeremia als die Zeit der Angst in Jakob beschrieben werden: „So spricht der Herr: Wir hören ein Geschrei des Schreckens; nur Furcht ist da und kein Friede ... Wie geht es denn zu, dass ... alle Angesichter so bleich sind? Es ist ja ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden.“ Jeremia 30.5-7. DGK.517.2 Teilen

Jakobs Nacht der Angst, als er im Gebet darum rang, aus der Hand Esaus befreit zu werden (1.Mose 32,25-31), stellt die Erfahrung des Volkes Gottes in der trübseligen Zeit dar. Weil Jakob sich durch eine Täuschung den Segen seines Vaters sichern wollte, der eigentlich für Esau bestimmt war, hatte er, erschreckt durch die tödlichen Drohungen seines Bruders, fliehen müssen, um sein Leben zu retten. Nachdem er viele Jahre als freiwillig Verbannter gelebt hatte, machte er sich aufgrund der Weisung Gottes auf den Weg, um mit seinen Frauen, Kindern und Herden in seine Heimat zurückzukehren. Als er die Landesgrenze erreichte, wurde er durch die Nachricht vom Herannahen Esaus an der Spitze einer Horde Krieger erschreckt, die sich ohne Zweifel rächen wollten. Es schien, als müsse Jakobs unbewaffnete und wehrlose Schar der Gewalt und dem Gemetzel hilflos zum Opfer fallen. Zu der Unruhe und Furcht kam noch die bedrückende Last der Selbstanklage, denn es war seine eigene Sünde, die diese Gefahr herbeigeführt hatte. Seine einzige Hoffnung lag in der Gnade Gottes; seine einzige Verteidigung konnte das Gebet sein. Doch ließ er seinerseits nichts ungetan, um das dem Bruder zugefügte Unrecht zu sühnen und die drohende Gefahr abzuwenden. So sollten sich die Nachfolger Christi beim Herannahen der trübseligen Zeit bemühen, sich den Menschen gegenüber richtig zu verhalten, Vorurteile zu entkräften und die der Gewissensfreiheit drohende Gefahr abzuwenden. DGK.517.3 Teilen

518

Nachdem Jakob seine Familie weggeschickt hat, damit sie seinen Jammer nicht sehe, bleibt er allein, um Gott zu bitten, sich für ihn einzusetzen. Er bekennt seine Sünde und anerkennt dankbar die Gnade Gottes gegen ihn, während er sich in tiefer Demut auf den mit seinen Vätern geschlossenen Bund und auf die ihm in jener Nacht zu Bethel und im Land der Verbannung geschenkten Verheißungen beruft. Der Wendepunkt in seinem Leben ist gekommen; alles steht auf dem Spiel. In der Finsternis und Einsamkeit betet er weiter und demütigt sich vor Gott. Plötzlich legt sich eine Hand auf seine Schulter. Er glaubt, dass ein Feind ihm nach dem Leben trachte, und ringt verzweifelt mit seinem Angreifer. Als der Tag zu dämmern beginnt, zeigt der Fremde seine übermenschliche Kraft. Bei seinem Berühren scheint der starke Mann gelähmt, und er fällt seinem geheimnisvollen Widersacher als hilfloser, weinender Bittsteller um den Hals. Jakob weiß jetzt, dass er mit dem Engel des Bundes gerungen hat. Obwohl kampfunfähig und heftigste Schmerzen leidend, gibt er seine Absicht nicht auf. Lange hat er Unruhe, Gewissensbisse und Leid um seiner Sünde willen erduldet. Jetzt muss er die Versicherung haben, dass ihm verziehen ist. Der göttliche Besucher scheint ihn verlassen zu wollen, aber Jakob hängt sich an ihn und fleht um seinen Segen. Der Engel drängt: „Lass mich gehen; denn die Morgenröte bricht an.“ Aber der Patriarch ruft aus: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.“ Welches Vertrauen, welche Entschiedenheit, welche Ausdauer wird hier sichtbar! Wäre dies eine prahlerische, anmaßende Forderung gewesen, Jakob wäre sofort vernichtet worden, aber er sprach mit der Zuversicht, die der besitzt, der seine Schwachheit und Unwürdigkeit kennt und doch auf die Gnade eines wahrhaftigen Gottes vertraut. DGK.518.1 Teilen

„Er kämpfte mit dem Engel und siegte.“ Hosea 12,5. Durch Demut, Reue und Selbstübergabe errang dieser sündhafte, irrende Sterbliche die Anerkennung der Majestät des Himmels. Zitternd hatte er sich an die Verheißungen Gottes geklammert, und das Herz der unendlichen Liebe konnte die Bitte des Sünders nicht abweisen. Als Beweis für seinen Sieg und zur Ermutigung für andere, seinem Beispiel zu folgen, wurde sein Name, der an die Sünde erinnerte, geändert, um das Gedächtnis seines Sieges wachzuhalten. Die Tatsache, dass er mit Gott gerungen und gesiegt hatte, war eine Bürgschaft, dass er auch bei den Menschen siegen würde. Er fürchtete den Zorn seines Bruders nicht länger, denn der Herr war sein Schutz. Satan hatte Jakob vor den Engeln Gottes verklagt und das Recht beansprucht, ihn wegen seiner Sünde zu vernichten. Er hatte Esau beeinflusst, gegen Jakob zu ziehen, und während dieser die ganze Nacht hindurch rang, bemühte sich Satan, ihm das Gefühl seiner Schuld aufzudrängen, um ihn zu entmutigen und seinen Halt an Gott aufzugeben. Jakob wurde beinahe zur Verzweiflung getrieben, aber er wusste, dass er ohne Hilfe vom Himmel umkommen müsste. Er hat seine große Sünde aufrichtig bereut und berief sich nun auf die Gnade Gottes. Er wollte sich von seinem Ziel nicht abbringen lassen, sondern hielt den Engel fest und brachte seine Bitte ernst und flehend vor, bis er dessen Anerkennung fand. DGK.518.2 Teilen

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Wie Satan Esau beeinflusste, gegen Jakob zu ziehen, so wird er in der trübseligen Zeit die Bösen aufwiegeln, Gottes Kinder umzubringen. Wie er Jakob anklagte, so wird er seine Anklagen auch gegen Gottes Volk vorbringen. Er zählt die Welt zu seinem Herrschaftsgebiet, aber die kleine Schar, die die Gebote Gottes hält, widersteht seiner Oberherrschaft. Könnte er diese von der Erde vertilgen, so würde sein Sieg vollkommen sein. Er sieht, dass heilige Engel sie bewahren und nimmt an, dass ihre Sünden verziehen worden sind, aber er weiß nicht, dass ihre Fälle im himmlischen Heiligtum entschieden wurden. Er kennt genau die Sünden, zu denen er sie verführt hat, und stellt diese Gott im grellsten Licht dar und behauptet, dieses Volk verdiene es ebenso sehr, von der Gnade Gottes ausgeschlossen zu werden, wie er selbst. Er erklärt, der Herr könne von Rechts wegen ihre Sünden nicht vergeben, ihn und seine Engel jedoch vertilgen. Er beansprucht sie als seine Beute und verlangt, dass sie zur Vernichtung ihm übergeben werden. DGK.519.1 Teilen

Während Satan Gottes Kinder wegen ihrer Sünden verklagt, gestattet ihm der Herr, sie bis aufs Äußerste zu versuchen. Ihr Gottvertrauen, ihr Glaube und ihre Entschiedenheit werden schwer geprüft. Wenn sie die Vergangenheit überblicken, sinkt ihre Hoffnung, denn in ihrem ganzen Leben können sie wenig Gutes entdecken. Sie sind sich ihrer Schwachheit und Unwürdigkeit völlig bewusst. Satan versucht sie mit dem Gedanken zu erschrecken, dass ihre Fälle hoffnungslos seien, dass der Makel ihrer Verunreinigung nie ausgewaschen werden könne. Er hofft damit ihren Glauben so zu vernichten, dass sie seinen Versuchungen nachgeben und ihre Treue gegen Gott aufgeben. DGK.519.2 Teilen

Obwohl die Kinder Gottes von Feinden umgeben sein werden, die es auf ihren Untergang abgesehen haben, so ist doch die Angst, die sie ausstehen, nicht eine Angst vor Verfolgung um der Wahrheit willen, sondern sie fürchten, nicht jede Sünde bereut und durch irgendein Versehen ihrerseits die Erfüllung der Worte Christi versäumt zu haben, in denen er verheißt, sie zu „bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis“. Offenbarung 3,10. Hätten sie die Gewissheit, dass ihre Sünden vergeben wären, so würden sie vor Marter und Tod nicht zurückschrecken. Sollten sie sich aber unwürdig erweisen und wegen ihrer Charakterfehler ihr Leben verlieren, dann würde Gottes heiliger Name geschmäht werden. DGK.519.3 Teilen

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Überall hören sie von den verräterischen Anschlägen und sehen das Wirken der Empörung. Es erhebt sich in ihnen das heftige Verlangen, die ernste Sehnsucht der Seele, dass dieser große Abfall enden und die Bosheit der Gottlosen zum Abschluss kommen möge. Während sie Gott bitten, der Empörung Einhalt zu gebieten, machen sie sich selbst Vorwürfe, dass sie keine Kraft haben, der mächtigen Flut des Übels zu widerstehen und sie einzudämmen. Sie fühlen, dass Satans Heere weniger Macht haben würden, sie zu überwältigen, falls sie alle ihre Fähigkeit im Dienst Christi eingesetzt hätten und stetig vorangegangen wären. DGK.520.1 Teilen

Sie kasteien ihre Seelen vor Gott, wobei sie darauf hinweisen, dass sie ihre vielen Sünden bereut haben, und sich auf das Versprechen des Heilandes berufen: „Er ... wird mir Frieden schaffen; Frieden wird er mir dennoch schaffen.“ Jesaja 27,5. Ihr Glaube wankt nicht, weil ihre Gebete nicht sofort erhört werden. Obwohl sie heftigste Angst, Schrecken und Not erleiden, hören sie doch nicht auf, zu Gott zu flehen. Sie ergreifen die Kraft Gottes, wie Jakob sich an den Engel des Bundes klammerte, und sie sprechen: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ DGK.520.2 Teilen

Hätte Jakob nicht zuvor seine Sünde bereut — die Erlangung der Erstgeburt durch Betrug -, so würde Gott sein Gebet nicht erhört und sein Leben nicht gnädig bewahrt haben. Ebenso würden auch die Kinder Gottes besiegt werden, wenn in der trübseligen Zeit, da sie von Angst und Schrecken gepeinigt sind, noch nicht bekannte Sünden vor ihnen auftauchten. Verzweiflung würde ihren Glauben ersticken, und sie könnten kein Vertrauen haben, bei Gott um Errettung zu bitten. Aber während sie sich ihrer Unwürdigkeit zutiefst bewusst sind, haben sie keine verborgenen Fehler zu enthüllen. Ihre Sünden sind schon vorher beurteilt und ausgetilgt worden, und sie denken nicht mehr daran. DGK.520.3 Teilen

Satan verleitet viele zu glauben, dass Gott ihre Untreue in geringeren Dingen des Lebens übersehe, aber der Herr zeigt in seiner Handlungsweise mit Jakob, dass er in keiner Weise das Böse gutheißen oder dulden wird. Alle, die sich bemühen, ihre Sünden zu entschuldigen oder zu verbergen und sie nicht eingestehen wollen und unvergeben in den Büchern des Himmels stehen lassen, werden von Satan überwunden werden. Je größer ihr Anspruch auf Frömmigkeit und je ehrbarer die Stellung ist, die sie einnehmen, desto schlimmer wird ihr Benehmen in den Augen Gottes sein und desto sicherer der Sieg ihres Gegners. Wer die Vorbereitung für den Tag Gottes aufschiebt, kann sie nicht in der trübseligen Zeit oder später bekommen. Sein Fall ist dann hoffnungslos. Die Namenschristen, die unvorbereitet in den letzten schrecklichen Kampf gehen, werden in ihrer Verzweiflung ihre Sünden in Worten brennender Angst bekennen, während die Gottlosen über ihren Jammer jubeln. Diese Bekenntnisse sind so geartet wie die von Esau oder Judas. Sie beklagen die Folgen der Übertretung, nicht aber ihre Schuld. Sie fühlen keine wahre Reue, keinen Abscheu vor dem Übel. Sie gestehen ihre Sünde aus Furcht vor der Strafe ein, doch wie einst Pharao würden sie dem Himmel erneut trotzen, sollten die Gerichte zurückgezogen werden. DGK.520.4 Teilen

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Die Geschichte Jakobs enthält auch die Versicherung, dass Gott die nicht verwerfen will, die betrogen, versucht und zur Sünde verleitet worden sind, aber sich in aufrichtiger Reue zu ihm gewandt haben. Während Satan versucht, diese Menschen zu vernichten, wird Gott seine Engel senden, um sie in der Zeit der Gefahr zu trösten und zu beschützen. Die Angriffe Satans sind grimmig und entschlossen, seine Täuschungen bedrohlich, aber Gott der Herr wacht über seine Kinder, und seine Ohren hören auf ihr Rufen. Ihre Trübsal ist groß, die Flammen des Feuerofens scheinen sie zu versengen, doch sie werden aus der Hand dessen, der sie läutert, hervorgehen wie im Feuer gereinigtes Gold. Gottes Liebe zu seinen Kindern ist in der trübseligen Zeit ihrer schwersten Prüfungen ebenso stark und gütig wie in den Tagen ihres besten Wohlergehens, aber sie haben es nötig, in den Feuerofen gebracht zu werden. Das Irdische an ihnen muss vernichtet werden, damit sie das Bild Christi vollkommen widerstrahlen können. DGK.521.1 Teilen

Die uns bevorstehende Zeit der Trübsal und Seelenangst wird einen Glauben erfordern, der Mattheit, Verzögerung und Hunger ertragen kann, einen Glauben, der nicht wankt, wenn er auch schwer geprüft wird. Die Gnadenzeit wird allen geschenkt, um sich auf jene Tage vorbereiten zu können. Jakob siegte, weil er ausdauernd und entschlossen war. Sein Sieg ist ein Beweis von der Kraft anhaltenden Gebets. Alle, die sich wie er auf die Verheißungen Gottes stützen und ebenso ernst und standhaft sind, wie er es war, werden wie er Erfolg haben. Wer aber nicht bereit ist, sich selbst zu verleugnen, vor Gott Reue zu zeigen und ausdauernd und ernst zu beten, wird seinen Segen nicht erhalten. Mit Gott ringen — wie wenige wissen, was das ist! Wie wenige Menschen haben mit heftigem Verlangen vor Gott ausgeharrt, bis zur äußersten Anspannung! Wie wenige halten sich in unerschütterlichem Glauben an die Verheißungen Gottes, wenn die Wogen der Verzweiflung, die nicht zu beschreiben sind, über den Bittenden hereinbrechen! Die jetzt nur wenig Glauben üben, sind in der größten Gefahr, der Macht satanischer Täuschungen und dem Gewissenszwang zu unterliegen. Und selbst wenn sie die Prüfung durchstehen, werden sie in der trübseligen Zeit in tieferen Jammer und größere Angst geraten, weil sie es sich nie zur Gewohnheit gemacht hatten, auf Gott zu vertrauen. Die Lehren des Glaubens, die sie vernachlässigt haben, werden sie unter einem schrecklichen Druck der Entmutigung lernen müssen. DGK.521.2 Teilen

522

Wir sollten uns jetzt schon mit dem Wesen Gottes vertraut machen, indem wir seine Verheißungen erproben. Engel berichten jedes Gebet, das ernst und aufrichtig ist. Wir sollten lieber die selbstsüchtigen Befriedigungen aufgeben, als die Gemeinschaft mit Gott vernachlässigen. Die tiefste Armut, die größte Selbstverleugnung mit Gott sind besser als Reichtümer, Ehrungen, Bequemlichkeit und Freundschaft ohne ihn. Wir müssen uns Zeit nehmen zum Gebet. Lassen wir uns von weltlichen Angelegenheiten in Anspruch nehmen, so gibt Gott uns vielleicht dazu die Zeit, indem er uns unsere Götzen wegnimmt, die in Reichtum, in Häusern oder anderem Besitz bestehen. DGK.522.1 Teilen

Die Jugendlichen würden nicht zur Sünde verführt werden, wenn sie sich weigerten, irgendeinen Weg einzuschlagen, auf dem sie nicht Gottes Segen erbitten können. Würden die Boten, die der Welt die letzte ernste Warnung bringen, um den Segen Gottes bitten — nicht in einer kalten, gleichgültigen, nachlässigen Weise, sondern inbrünstig und im Glauben wie einst Jakob —, so hätten sie oft Gelegenheit zu sagen: „Ich habe Gott von Angesicht gesehen, und meine Seele ist genesen.“ 1.Mose 32,31. Sie würden vom Himmel als Fürsten angesehen werden, da sie Macht haben, über Gott und Menschen den Sieg davonzutragen. DGK.522.2 Teilen

Eine trübselige Zeit, wie sie nie zuvor gewesen ist, wird bald über uns hereinbrechen. Wir werden dann eine Erfahrung benötigen, die wir jetzt nicht besitzen und die zu erstreben viele zu träge sind. Es geschieht oft, dass die Trübsal in der Vorstellung viel größer erscheint, als sie in Wirklichkeit ist. Dies ist aber nicht der Fall bei den uns bevorstehenden entscheidenden Prüfungen. Die lebhafteste Vorstellung kann die Größe der Feuerprobe nicht ermessen. In jener Zeit der Prüfung muss jeder für sich selbst vor Gott stehen. Wenn auch Noah, Daniel und Hiob im Lande wären, „so wahr ich lebe, spricht der Herr Herr, würden sie weder Söhne noch Töchter, sondern allein ihre eigene Seele durch ihre Gerechtigkeit erretten.“ Hesekiel 14,20. DGK.522.3 Teilen

Jetzt, während unser großer Hohepriester die Versöhnung für uns vollbringt, sollten wir danach streben, in Christus vollkommen zu werden. Nicht mit einem Gedanken gab unser Heiland der Macht der Versuchung nach. Satan findet in menschlichen Herzen diesen oder jenen Makel, den er nutzt. Manche sündhafte Neigung wird gepflegt, durch die seine Versuchungen Erfolg haben. Christus aber erklärte von sich: „Es kommt der Fürst dieser Welt, und hat keine Macht über mich.“ Johannes 14,30. Satan konnte nichts im Herzen des Sohnes Gottes finden, das ihm hätte helfen können zu siegen. Christus hatte seines Vaters Gebote gehalten, und es war keine Sünde in ihm, die Satan zu seinem Vorteil hätte ausnutzen können. Dies ist der Zustand, den jene haben müssen, die in der trübseligen Zeit bestehen sollen. Schon jetzt im Leben müssen wir uns durch den Glauben an das versöhnende Blut Christi von der Sünde trennen. Unser mächtiger Heiland lädt uns ein, uns ihm anzuschließen, unsere Schwäche mit seiner Kraft, unsere Unwissenheit mit seiner Weisheit, unsere Unwürdigkeit mit seinem Verdienst zu verbinden. Gottes Vorsehung ist die Schule, in der wir die Sanftmut und Demut Jesu lernen sollen. Der Herr stellt uns beständig das wahre Lebensziel vor Augen, nicht aber den Weg, den wir gerne aussuchen möchten, der uns leichter und angenehmer erscheint. Es bleibt uns überlassen, mit den Kräften zusammenzuarbeiten, die der Himmel einsetzt, um unsere Charaktere nach dem göttlichen Vorbild zu gestalten. Niemand kann diese Aufgabe vernachlässigen oder aufschieben, ohne sein Seelenheil ernsthaft zu gefährden. DGK.522.4 Teilen

523

Der Apostel Johannes hörte in einem Gesicht eine laute Stimme im Himmel, die ausrief: „Weh denen, die auf Erden wohnen und auf dem Meer! denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat.“ Offenbarung 12,12. Schrecklich sind die Ereignisse, die diesen himmlischen Ausruf veranlassen. Der Zorn Satans nimmt zu, je weniger Zeit er hat. Seine Täuschungen und Zerstörungen erreichen ihren Höhepunkt in der trübseligen Zeit. DGK.523.1 Teilen

Bedrohliche, übernatürliche Erscheinungen werden sich bald am Himmel bekunden. Sie sind Zeichen der Macht von Wunder wirkenden Dämonen. Die Geister der Teufel werden zu den Königen der Erde und zur ganzen Welt gehen, um sie in Täuschung zu halten und sie zu veranlassen, sich mit Satan in seinem letzten Kriegszug gegen die Regierung des Himmels zu vereinen. Durch diese Kräfte werden Regierende und Bürger in gleicher Weise betrogen werden. Menschen werden sich Christus nennen und den Titel und die Verehrung beanspruchen, die dem Erlöser der Welt zukommen. Sie werden erstaunliche Heilungen vollbringen und vorgeben, Offenbarungen vom Himmel empfangen zu haben, die jedoch dem Zeugnis der Heiligen Schrift widersprechen. DGK.523.2 Teilen

Als krönende Tat in dem großen Drama der Täuschung wird sich Satan als Christus ausgeben. Die Kirche hat lange Zeit bekannt, auf die Ankunft des Heilandes, das Ziel ihrer Hoffnung, zu warten. Nun wird der große Betrüger den Anschein erwecken, dass Christus gekommen sei. In verschiedenen Teilen der Erde wird sich Satan unter den Menschen als ein majestätisches Wesen von blendendem Glanz offenbaren, das der von Johannes in der Offenbarung gegebenen Beschreibung des Sohnes Gottes gleicht. Offenbarung 1,13-15. Die Herrlichkeit, die ihn umgibt, ist unübertroffen von allem, was sterbliche Augen je gesehen haben. Es erklingt der Jubelruf: „Christus ist gekommen! Christus ist gekommen!“ Das Volk wirft sich anbetend vor ihm nieder, während er seine Hände hebt und es segnet, wie Christus seine Jünger segnete, als er auf Erden lebte. Seine Stimme ist weich und gedämpft, doch voller Wohlklang. In mildem, mitleidvollem Ton bringt er einige der gleichen gnadenvollen himmlischen Wahrheiten vor, die der Heiland einst aussprach. Er heilt die Gebrechen des Volkes, behauptet dann in seinem angemaßten Charakter Christi, dass er den Sabbat in den Sonntag verändert habe, und gebietet allen, den Tag, auf dem sein Segen ruhe, zu heiligen. Er erklärt, dass alle, die bei der Feier des siebenten Tages bleiben, seinen Namen lästern, da sie sich weigern, auf seine Engel zu hören, die er mit Licht und Wahrheit zu ihnen sandte. Das ist die starke, beinahe überwältigende Täuschung. Gleich den Samaritern, die von Simon Magus hintergangen wurden, achtet die Menge, vom Geringsten bis zum Vornehmsten, auf die Zaubereien und sagt: „Dieser ist die große Kraft Gottes.“ Apostelgeschichte 8,10. DGK.523.3 Teilen

524

Aber Gottes Volk wird nicht irregeleitet werden. Die Lehren dieses falschen Christus stimmen nicht mit der Heiligen Schrift überein. Dieser spricht seinen Segen über die Verehrer des Tiers und seines Bildes aus — gerade über die Gruppe, von der die Heilige Schrift erklärt, dass der unvermischte Zorn Gottes über sie ausgegossen werden soll. DGK.524.1 Teilen

Es wird Satan auch nicht gestattet sein, die Art und Weise des Kommens Christi nachzuahmen. Der Heiland hat sein Volk vor einer derartigen Täuschung gewarnt und sein Kommen deutlich beschrieben: „es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, so dass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten ... Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!, so geht nicht hinaus; siehe, er ist drinnen im Haus!, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein.“ Matthäus 24,24-27.31; 1.Thessalonicher 4,16.17. Es gibt keine Möglichkeit, dieses Kommen vorzutäuschen. Es wird allgemein bekanntwerden und der ganzen Welt sichtbar sein. DGK.524.2 Teilen

Nur die, welche eifrig in der Bibel studiert und die Liebe zur Wahrheit angenommen haben, werden vor der gewaltigen Täuschung geschützt sein, die die Welt gefangen nimmt. Durch das Zeugnis der Heiligen Schrift werden sie den Betrüger in seiner Verkleidung erkennen. Für alle wird die Zeit der Prüfung kommen. Durch das Sichten infolge der Versuchung wird der echte Christ offenbar werden. Ist Gottes Volk jetzt so fest auf sein Wort gegründet, dass es sich nicht auf seine Sinneswahrnehmungen verlässt? Wird es sich in einer solchen Entscheidungsstunde an die Heilige Schrift und nur an die Heilige Schrift halten? Satan wird mit allen Mitteln versuchen zu verhindern, dass es sich darauf vorbereitet, an jenem Tage bestehen zu können. Er wird alles so einrichten, dass den Gotteskindern der Weg versperrt ist, er wird sie durch irdische Schätze ablenken, ihnen eine schwere, mühsame Last aufbürden, damit ihre Herzen mit den Sorgen dieses Lebens überladen werden sollen und der Tag der Prüfung wie ein Dieb über sie komme. DGK.524.3 Teilen

525

Satan wird fortwährend ein doppeltes Spiel treiben. Allem Anschein nach ein Spender von großen Segnungen und göttlichen Wahrheiten, wird er durch seine lügnerischen Wunder die Welt unter seiner Kontrolle halten. Gleichzeitig wird er seiner Bosheit frönen, indem er Kummer und Zerstörung verursacht. Er wird Gottes Volk beschuldigen, die Ursache für das furchterregende Aufbäumen der Natur, den Streit und der Blutschande unter den Menschen zu sein, welche die Erde verwüsten. Auf solche Art wird er den Geist des Hasses und der Verfolgung zu noch größerer Intensität gegen sie anregen. Gott zwingt niemals den Willen oder das Gewissen. Doch Satan wird die bösartigsten aller Maßnahmen benutzen, um die Gemüter der Menschen zu kontrollieren und die Verehrung für sich selbst zu sichern. Dieses Werk des Zwanges ist ganz nach dem Geschmack von menschlichen Überzeugungen und Gesetzen und ein Gegensatz zum heiligen Gesetz Gottes. Im letzten Kampf wird der Sabbat ein besonderer Punkt des Konfliktes im gesamten Christentum werden. Weltliche Herrscher und religiöse Führer werden sich vereinen, um die Einhaltung des Sonntags durchzusetzen. Sollten mildere Maßnahmen versagen, werden unterdrückende Gesetze eingesetzt werden. Es wird gesagt werden, dass die Wenigen, sie sich immer noch gegen die Einrichtung der Kirche und den Gesetzen des Landes widersetzen, nicht toleriert werden sollten. Letztendlich wird ein Erlass verkündet werden, welches ihnen die schwersten Strafen auferlegen wird. Nach einer gewissen Zeit wird dem Volk sogar erlaubt werden sie zu töten. Der römische Katholizismus in der Alten Welt und ein abtrünniger Protestantismus in der Neuen Welt werden einen ähnlichen Weg gegen jene einschlagen, welche die göttlichen Gesetze verehren. DGK.525.1 Teilen

Sowie das von verschiedenen Leitern der Christenheit erlassene Gesetz gegen die Gläubigen, die Gottes Gebote halten, diesen den Schutz der Regierung entzieht und sie denen ausliefert, die ihren Untergang planen, wird Gottes Volk aus den Städten und Dörfern fliehen, sich in Gruppen sammeln und an den ödesten und einsamsten Orten wohnen. Viele werden in Bergfesten Zuflucht finden. Wie die Christen der piemontesischen Täler werden sie die hohen Orte der Erde zu ihrem Heiligtum machen und Gott für den Schutz der Felsen danken. Jesaja 33,16. Aber viele aus allen Völkern und Gesellschaftsgruppen, hoch und niedrig, reich und arm, schwarz und weiß, werden sehr ungerechte und grausame Gefangenschaft zu erdulden haben. Die Geliebten Gottes müssen beschwerliche Tage verbringen — in Ketten gebunden, hinter Schloss und Riegel, zum Tod verurteilt, einige anscheinend dem Hungertod überlassen in finsteren und dreckigen Verliesen. Kein menschliches Ohr steht ihren Klagen offen, keine menschliche Hand bereit, ihnen zu helfen. Wird der Herr sein Volk in dieser schweren Stunde vergessen? Vergaß er den treuen Noah, als die vorsintflutliche Welt von den Gerichten Gottes heimgesucht wurde? Vergaß er Lot, als Feuer vom Himmel fiel, um die Städte der Ebene zu verzehren? Vergaß er den von Götzendienern umgebenen Joseph in Ägypten? Vergaß er Elia, als der Eid Isebels ihn mit dem Schicksal der Baalspropheten bedrohte? Vergaß er Jeremia in der finsteren, angstmachenden Grube des Gefängnisses? Vergaß er die drei tapferen jungen Männer im Feuerofen oder Daniel in der Löwengrube? DGK.525.2 Teilen

526

„Zion aber sprach: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat mein vergessen. Kann auch eine Frau ihres Kindleins vergessen, dass sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie desselben vergäße, so will ich doch dein nicht vergessen. Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet.“ Jesaja 49,14-16. DGK.526.1 Teilen

Der Herr der Heerscharen hat gesagt, dass „wer euch antastet, der tastet seinen Augapfel an“. Sacharja 2,12. Obwohl die Feinde sie ins Gefängnis werfen, so können die Kerkermauern den Verkehr zwischen ihnen und Christus doch nicht verhindern. Einer, der ihre Schwachheit sieht und mit jeder Prüfung vertraut ist, thront über allen irdischen Mächten, und Engel werden sie in ihren einsamen Gefängniszellen besuchen und ihnen Licht und Frieden vom Himmel bringen. Das Gefängnis wird wie ein Palast sein, denn die reich sind im Glauben befinden sich dort. Die düsteren Mauern werden von himmlischem Licht erhellt wie damals, als Paulus und Silas im Gefängnis zu Philippi um Mitternacht beteten und Loblieder sangen. DGK.526.2 Teilen

Gottes Gerichte werden die treffen, die sein Volk unterdrücken und verderben. Seine große Langmut mit den Gottlosen macht die Menschen kühn in ihrer Übertretung, aber wenn ihre Strafe auch lange aufgeschoben wurde, ist sie ihnen nicht weniger sicher — und sie wird schrecklich sein. „Denn der Herr wird sich aufmachen wie auf dem Berge Perazim und zürnen wie im Tal Gibeon, dass er sein Werk vollbringe auf eine fremde Weise und dass er seine Arbeit tue auf seine seltsame Weise.“ Jesaja 28,21. Unserem barmherzigen Gott widerstrebt das Strafen. „So wahr als ich lebe, spricht der Herr Herr, ich habe keinen Gefallen am Tod des Gottlosen.“ Hesekiel 33,11. Der Herr ist „barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue ... und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde“, und doch lässt er nichts ungestraft. „Der Herr ist geduldig und von großer Kraft, vor welchem niemand unschuldig ist.“ 2.Mose 34,6.7; Nahum 1,3. Durch schreckliche Gerechtigkeit wird er die Autorität seines mit Füßen getretenen Gesetzes rechtfertigen. Die strenge Vergeltung, die den Übertreter erwartet, zeigt sich darin, dass der Herr zögert, das Gericht zu vollstrecken. Das Volk, mit dem er so lange Geduld hatte und das er nicht schlagen will, bis das Maß seiner Ungerechtigkeit gegen Gott voll ist, wird schließlich den Kelch des Zorns trinken, dem keine Gnade beigemischt ist. DGK.526.3 Teilen

527

Wenn Christus sein Mittleramt im Heiligtum niederlegt, wird der unvermischte Zorn ausgegossen werden, der denen angedroht wurde, die das Tier und sein Bild anbeten und sein Malzeichen annehmen. Offenbarung 14,9.10. DGK.527.1 Teilen

Die Plagen, die über Ägypten kamen, als Gott dabei war, Israel zu befreien, ähnelten in ihrer Art den Gerichten, von denen die Welt unmittelbar vor der endgültigen Befreiung des Volkes Gottes heimgesucht wird, nur dass diese Gerichte noch schrecklicher und umfassender sind. Der Schreiber der Offenbarung sagt, indem er diese furchtbaren Geißeln beschreibt: Es „entstand ein böses und schmerzhaftes Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten.“ Das Meer „wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen starben im Meer ... Und der dritte Engel goss seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserquellen, und sie wurden zu Blut“. So schrecklich diese Plagen auch sein werden, Gottes Gerechtigkeit ist völlig gerechtfertigt. Der Engel erklärt: „Gerecht bist du, o Herr dass du so gerichtet hast! Denn das Blut der Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; denn sie verdienen es!“ Offenbarung 16,2-6 (Schlachter 2000). Indem sie die Kinder Gottes zum Tod verurteilten, haben sie die Schuld ihres Blutes ebenso auf sich geladen, als wenn sie sie selbst umgebracht hätten. In gleicher Weise erklärte Christus die Juden seiner Zeit des Blutes der Heiligen schuldig, das seit den Tagen Abels vergossen worden war, denn sie besaßen den gleichen Geist wie diese Mörder der Propheten und wollten das gleiche Werk tun. DGK.527.2 Teilen

In der darauffolgenden Plage wird der Sonne Macht gegeben, „die Menschen zu versengen mit Feuer. Und die Menschen wurden versengt von der großen Hitze“. Offenbarung 16,8.9. Die Propheten schildern den Zustand der Erde zu dieser schlimmen Zeit mit folgenden Worten: „Das Feld ist verwüstet ... das Getreide ist verdorben ... Alle Bäume auf dem Felde sind verdorrt; denn die Freude der Menschen ist zum Jammer geworden ... Der Same ist unter der Erde verfault, die Kornhäuser stehen wüst ... O wie seufzt das Vieh! Die Rinder sehen kläglich, denn sie haben keine Weide ... die Wasserbäche sind ausgetrocknet und das Feuer hat die Auen in der Wüste verbrannt.“ „Die Lieder in dem Palast sollen in ein Heulen verkehrt werden zur selben Zeit, spricht der Herr Herr; es werden viel Leichname liegen an allen Orten, die man in der Stille hinwerfen wird.“ Joel 1,10-12.17-20; Amos 8,3. Diese Plagen kommen nicht überall, sonst wären die Erdenbewohner vollständig ausgerottet. Doch sie werden die schlimmsten Heimsuchungen sein, die Sterbliche je durchgemacht haben. Alle Strafgerichte, die vor Beendigung der Gnadenzeit über die Menschen kamen, waren mit Gnade vermischt. Das um Vergebung flehende Blut Christi hat den Sünder vor dem vollen Maß seiner Schuld verschont, aber im Endgericht wird der Zorn Gottes völlig ohne Gnade ausgegossen werden. DGK.527.3 Teilen

528

An jenem Tag werden viele sich den Schutz der göttlichen Gnade wünschen, die sie bis dahin verachtet haben. „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr Herr, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des Herrn, zu hören; dass sie hin und her von einem Meer zum andern, von Mitternacht gegen Morgen umlaufen und des Herrn Wort suchen, und doch nicht finden werden.“ Amos 8,11.22. DGK.528.1 Teilen

Gottes Volk wird nicht frei von Leiden sein, aber während man es verfolgt und bedrängt, während es Entbehrung erträgt und Hunger leidet, wird es doch nicht umkommen. Gott, der für Elia sorgte, wird an keinem seiner sich selbst aufopfernden Kinder vorübergehen. Der die Haare auf ihren Häuptern zählt, wird für sie sorgen, und zurzeit der Teuerung werden sie genug haben. Während die Gottlosen verhungern und an Seuchen zu Grunde gehen, beschützen Engel die Gerechten und geben ihnen, was sie brauchen. Für den, der in Gerechtigkeit lebt, gilt die Verheißung: „Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiss.“ „Die Elenden und Armen suchen Wasser, und ist nichts da; ihre Zunge verdorrt vor Durst. Aber ich, der Herr, will sie erhören; ich, der Gott Israels will sie nicht verlassen.“ Jesaja 33,16; 41,17. DGK.528.2 Teilen

„Denn der Feigenbaum wird nicht grünen, und wird kein Gewächs sein an den Weinstöcken; die Arbeit am Ölbaum ist vergeblich, und die Äcker bringen keine Nahrung; und Schafe werden aus den Hürden gerissen, und werden keine Rinder in den Ställen sein. Aber ich will mich freuen des Herrn und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.“ Habakuk 3,17.18. „Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand, dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts. Der Herr behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.“ Psalm 121,5-7. „Er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen. Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen und schauen, wie den Gottlosen vergolten wird. Denn der HERR ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen.“ Psalm 91,3-10. DGK.528.3 Teilen

529

Dennoch wird es nach menschlichem Ermessen so scheinen, als müsse Gottes Volk sein Zeugnis bald mit dem Blut besiegeln, wie vor ihm einst die Märtyrer. Das Volk befürchtet, der Herr habe es verlassen, damit es in die Hand seiner Feinde falle. Es ist eine Zeit schrecklicher Seelenangst. Tag und Nacht schreien die Bedrängten zu Gott um Befreiung. Die Gottlosen frohlocken, und man vernimmt den höhnenden Ruf: „Wo ist nun euer Glaube? Warum befreit euch Gott nicht aus unseren Händen, wenn ihr wirklich sein Volk seid?“ Aber die Wartenden denken daran, dass die Hohepriester und Obersten beim Tod Jesu am Kreuz auf Golgatha spottend ausriefen: „Andern hat er geholfen, und kann sich selber nicht helfen. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz, so wollen wir ihm glauben.“ Matthäus 27,42. Wie Jakob ringen alle mit Gott. In ihren Angesichtern spiegelt sich der innere Kampf wieder. Blässe liegt auf ihren Zügen. Doch hören sie mit ihrer ernsten Fürbitte nicht auf. Würden den Menschen die Augen geöffnet, sie könnten Scharen von starken Engeln sehen, die um jene lagern, welche das Wort der Geduld Christi bewahrt haben. DGK.529.1 Teilen

In mitfühlender Besorgnis haben die Engel ihren Jammer gesehen und ihre Gebete gehört. Sie hoffen auf das Wort ihres Gebieters, um sie aus der Gefahr herauszureißen, doch sie müssen noch ein wenig warten. Die Kinder Gottes müssen den Kelch trinken und mit der Taufe getauft werden. Gerade die für sie so quälende Verzögerung ist die beste Antwort auf ihre Bitten. Indem sie vertrauensvoll auf den Herrn warten, dass er tätig wird, kommen sie dahin, Glauben, Hoffnung und Geduld zu üben, die sie in ihrem religiösen Leben zu wenig geübt haben. Dennoch wird um der Auserwählten willen die trübselige Zeit verkürzt werden. „Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er‘s bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze.“ Lukas 18,7.8. Das Ende wird schneller kommen, als die Menschen es erwarten. Der Weizen wird gesammelt und in Garben gebunden für die Scheune Gottes, das Unkraut aber wird für das Feuer der Verwüstung gebunden werden. DGK.529.2 Teilen

530

Der ihnen anvertrauten Aufgabe getreu, wachen die himmlischen Wächter auch in Zukunft. Obwohl ein allgemeines Gebot die Zeit bestimmt hat, wo alle, die Gottes Gebote halten, umgebracht werden sollen, so werden doch ihre Feinde in manchen Situationen dem Erlass zuvorkommen wollen und versuchen, sie zu töten. Aber niemand kann an den mächtigen Wächtern vorbeikommen, die jeden Gläubigen bewahren. Einige werden auf ihrer Flucht aus den Städten und Dörfern angegriffen; doch die gegen sie erhobenen Schwerter zerbrechen und fallen wie ein Strohhalm zu Boden. Andere werden von Engeln in der Gestalt von Kriegern verteidigt. DGK.530.1 Teilen

Zu allen Zeiten hat Gott für den Beistand und die Befreiung seines Volkes durch heilige Engel gewirkt. Himmlische Wesen haben am Leben und Tun der Menschen tätigen Anteil genommen. Sie sind erschienen in Gewändern, die wie der Blitz leuchteten, oder sind gekommen als Menschen wie Wanderer. Engel sind den Gotteskindern in menschlicher Gestalt erschienen. Sie haben zu Mittag unter Eichen geruht, als ob sie müde wären, haben in der Nacht verspäteten Reisenden als Führer gedient, mit ihren eigenen Händen das Feuer auf dem Altar angezündet und die Gastfreundschaft irdischer Wohnungen angenommen. Sie haben Gefängnistüren geöffnet und die Diener Gottes frei gelassen. Mit der Waffenrüstung des Himmels angetan, kamen sie, um den Stein vom Grab des Heilandes wegzurollen. DGK.530.2 Teilen

In Menschengestalt sind Engel oft in den Versammlungen der Gerechten anwesend und besuchen die Zusammenkünfte der Gottlosen, wie sie einst nach Sodom kamen, um einen Bericht von den Taten seiner Einwohner aufzunehmen und zu entscheiden, ob sie das Maß der Langmut Gottes überschritten hatten. Der Herr hat Wohlgefallen an der Barmherzigkeit, und um einiger weniger willen, die ihm wirklich dienen, hält er das Unglück zurück und verlängert die Ruhe der Menge. Wie wenig erkennen Sünder, dass sie ihr eigenes Leben den wenigen Gottgetreuen verdanken, die sie verspotten und unterdrücken, um sich zu ergötzen! Wenn die Herrscher dieser Welt es auch nicht wissen, so haben in ihren Versammlungen doch oft Engel das Wort geführt. Menschliche Augen haben auf sie geblickt, menschliche Ohren ihren Aufforderungen gelauscht. Menschliche Lippen haben sich ihren Vorschlägen widersetzt und ihre Ratschläge verlacht; menschliche Hände haben sie beleidigt und misshandelt. In der Ratsversammlung, an den Gerichtshöfen haben sich diese himmlischen Boten mit der menschlichen Geschichte sehr vertraut gezeigt, sie haben die Sache der Unterdrückten besser vertreten als deren fähigste und beredteste Verteidiger. Sie haben Absichten vereitelt und böse Taten aufgehalten, die das Werk Gottes sehr behindert und seinem Volk viel Leid verursacht hätten. In der Stunde der Gefahr und der Trübsal lagert „der Engel des Herrn ... sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus“. Psalm 34,8. DGK.530.3 Teilen

531

Sehnsüchtig erwartet das Volk Gottes die Anzeichen seines kommenden Königs. Wenn die Wächter angerufen werden: „Hüter, ist die Nacht schier hin?“, wird ohne Zögern die Antwort gegeben: „Wenn der Morgen schon kommt, so wird es doch Nacht sein.“ Jesaja 21,11.12. Licht glänzt auf den Wolken über den Bergesspitzen. In Kürze wird sich seine Herrlichkeit offenbaren. Die Sonne der Gerechtigkeit wird bald hervorleuchten. Der Morgen und die Nacht — der Beginn des endlosen Tages für die Gerechten, der Anfang der ewigen Nacht für die Gottlosen — stehen kurz bevor. DGK.531.1 Teilen

Während die Ringenden ihre Bitten zu Gott emporsenden, scheint der Schleier, der sie von der unsichtbaren Welt trennt, fast weggezogen zu sein. Die Himmel erglühen von der Dämmerung des ewigen Tages, und wie ein klangvoller Engelchor erschallen die Worte an das Ohr: Steht fest in eurer Treue! Die Hilfe kommt! Christus, der allmächtige Sieger, hält seinen müden Streitern eine Krone unvergänglicher Herrlichkeit bereit, und seine Stimme ertönt von den halb geöffneten Toren: „Siehe, ich bin mit euch! Fürchtet euch nicht! Ich kenne all euren Kummer, ich habe eure Sorgen getragen. Ihr kämpft nicht gegen unbesiegbare Feinde. Ich habe den Kampf für euch ausgefochten, und in meinem Namen seid ihr unüberwindlich.“ DGK.531.2 Teilen

Der liebevolle Heiland wird gerade dann Hilfe senden, wenn wir sie brauchen. Der Weg zum Himmel ist durch seine Fußtapfen geheiligt. Jeder Dorn, der unseren Fuß verwundet, hat auch seinen Fuß verletzt. Jedes Kreuz, das zu tragen wir berufen werden, hat er vor uns getragen. Der Herr lässt Kämpfe zu, damit die Seele für den Frieden vorbereitet werde. Die trübselige Zeit ist eine schreckliche Feuerprobe für Gottes Volk, aber es ist auch für jeden Gläubigen die Zeit, aufzuschauen, und er wird im Glauben über sich den Bogen der Verheißung sehen. „So werden die Erlösten des HERRN heimkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen. Ich, ich bin euer Tröster! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen gefürchtet hast, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die wie Gras vergehen, und hast des HERRN vergessen, der dich gemacht hat ... und hast dich ständig gefürchtet den ganzen Tag vor dem Grimm des Bedrängers, als er sich vornahm, dich zu verderben? Wo ist nun der Grimm des Bedrängers? Der Gefangene wird eilends losgegeben, dass er nicht sterbe und begraben werde und dass er keinen Mangel an Brot habe. Denn ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer erregt, dass seine Wellen wüten — sein Name heißt HERR Zebaoth -; ich habe mein Wort in deinen Mund gelegt und habe dich unter dem Schatten meiner Hände geborgen ... DGK.531.3 Teilen

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Darum höre dies, du Elende, die du trunken bist, doch nicht von Wein! So spricht dein Herrscher, der HERR, und dein Gott, der die Sache seines Volks führt: Siehe, ich nehme den Taumelkelch aus deiner Hand, den Becher meines Grimmes. Du sollst ihn nicht mehr trinken, sondern ich will ihn deinen Peinigern in die Hand geben, die zu dir sprachen: Wirf dich nieder, dass wir darüber hingehen! Und du machtest deinen Rücken dem Erdboden gleich und wie eine Gasse, dass man darüber hinlaufe.“ Jesaja 51,11-16,21-23. Das alle Zeiten überschauende Auge Gottes war auf die Entscheidungsstunde gerichtet, der die Kinder Gottes begegnen müssen, wenn die irdischen Mächte sich gegen sie aufstellen. Den gefangenen Verbannten gleich werden sie sich fürchten vor dem Tod durch Hunger oder Gewalt. Aber der Heilige, der das Rote Meer vor Israel teilte, wird seine gewaltige Macht offenbaren und ihre Gefangenschaft wenden. „Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, des Tages, den ich machen will, mein Eigentum sein; und ich will ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient.“ Maleachi 3,17. DGK.532.1 Teilen

Würde das Blut der treuen Zeugen Christi zu dieser Zeit vergossen, so könnte es nicht wie das Blut der Märtyrer ein Same sein, gesät, damit eine Ernte zu Gottes Ehre reife. Ihre Treue wäre kein Zeugnis, um andere von der Wahrheit zu überzeugen, denn die Wogen der Barmherzigkeit haben sich an den verhärteten Herzen gebrochen, bis sie nicht mehr wiederkehrten. Fielen die Gerechten jetzt ihren Feinden zum Opfer, so bedeutete das für den Fürsten der Finsternis einen Sieg. Der Psalmist sagt: „Er deckt mich in seiner Hütte zur bösen Zeit, er verbirgt mich heimlich in seinem Gezelt.“ Psalm 27,5. Christus hat die Worte gesprochen: „Gehe hin, mein Volk, in deine Kammer und schließ die Tür nach dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe. Denn siehe, der Herr wird ausgehen von seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Einwohner des Landes über sie.“ Jesaja 26,20.21. Herrlich wird die Rettung jener Menschen sein, die geduldig auf seine Wiederkunft gewartet haben und deren Namen im Buch des Lebens geschrieben stehen! DGK.532.2 Teilen

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