Portrait von Ellen White
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In der Bibel vorausgesagt
In der Bibel vorausgesagt
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Die Zeit war da, den entheiligten Sabbat wieder auf den Leuchter zu stellen. Unterstützt durch die Botschaft der drei Engel (Offenbarung 14), begann die Verkündigung über den Sabbat. Das war den allgemeinen Christen überhaupt nicht recht, denn es forderte ein Opfer von ihnen — und eine Entscheidung.. DGK.380.1 Teilen

Die Reformation des Sabbats, die in den letzten Tagen durchgeführt werden soll, ist in der Weissagung Jesajas vorhergesagt: „So spricht der Herr: Haltet das Recht und tut Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, dass es komme, und meine Gerechtigkeit, dass sie offenbart werde. Wohl dem Menschen, der solches tut, und dem Menschenkind, der es festhält, dass er den Sabbat halte und nicht entheilige und halte seine Hand, dass er kein Arges tue! ... Und die Fremden, die sich zum Herrn getan haben, dass sie ihm dienen und seinen Namen lieben, auf dass sie seine Knechte seien, ein jeglicher, der den Sabbat hält, dass er ihn nicht entweihe, und meinen Bund festhält, die will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethause.“ Jesaja 56,1.2.7. DGK.380.2 Teilen

Diese Worte beziehen sich auf das christliche Zeitalter, wie der Zusammenhang zeigt: „Der Herr, Herr, der die Verstoßenen aus Israel sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu dem Haufen derer, die versammelt sind, sammeln.“ Jesaja 56,8. Hier ist das Sammeln der Heiden durch die Verkündigung des Evangeliums vorausgeschaut. Über die, welche dann den Sabbat ehren, ist ein Segen ausgesprochen. So erstreckt sich die Verbindlichkeit des vierten Gebotes weit über die Kreuzigung, die Auferstehung und die Himmelfahrt Christi hin bis auf die Zeit, in der seine Diener allen Völkern die frohe Botschaft predigen sollten. DGK.380.3 Teilen

Der Herr befiehlt durch den Propheten Jesaja: „Binde zu das Zeugnis, versiegle das Gesetz meinen Jüngern.“ Jesaja 8,16. Das Siegel des Gesetzes Gottes findet sich im vierten Gebot. Dieses ist das Einzige unter allen zehn, das sowohl den Namen als auch den Titel des Gesetzgebers aufzeigt. Es erklärt Gott als Schöpfer des Himmels und der Erde und rechtfertigt so seinen Anspruch auf Anbetung vor allen andern. Außer dieser Angabe enthalten die Zehn Gebote nichts, das die Urheberschaft des Gesetzes zeigt. Als die päpstliche Macht den Sabbat veränderte, wurde dem Gesetz sein Siegel genommen. Die Nachfolger Jesu sind berufen, es wiederherzustellen, indem sie den Sabbat des vierten Gebotes in seine rechtmäßige Stellung als Gedächtnistag des Schöpfers und Zeichen seiner Machtfülle erheben. DGK.380.4 Teilen

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„Nach dem Gesetz und Zeugnis!“ Während gegensätzliche Lehren und Theorien im Überfluss vorhanden sind, ist das Gesetz Gottes die einzige untrügliche Richtschnur, nach der alle Meinungen, Lehren und Theorien geprüft werden sollen. Darum sagt der Prophet: „Werden sie das nicht sagen, so werden sie die Morgenröte [d.h. das Licht der Wahrheit] nicht haben.“ Jesaja 8,20. DGK.381.1 Teilen

Zudem wird das Gebot gegeben: „Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk ihr Übertreten und dem Hause Jakob ihre Sünden.“ Nicht die gottlose Welt, sondern die, die der Herr als „mein Volk“ bezeichnet, sollen wegen ihrer Übertretungen zurechtgewiesen werden. Es heißt weiterhin: „Sie suchen mich täglich und wollen meine Wege wissen wie ein Volk, das Gerechtigkeit schon getan und das Recht ihres Gottes nicht verlassen hätte.“ Jesaja 58,1.2. Hier werden uns Menschen gezeigt, die sich für gerechtfertigt halten und sich sehr eifrig für Gottes Sache einzusetzen scheinen, aber der ernste und feierliche Tadel dessen, der die Herzen erforscht, beweist, dass sie die göttlichen Verordnungen mit Füßen treten. DGK.381.2 Teilen

Der Prophet bezeichnet das unbeachtet gelassene Gebot wie folgt: „Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: ‚Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne.‘ Wenn du deinen Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen Geschäften nachgehst an meinem heiligen Tage und den Sabbat ‚Lust‘ nennst und den heiligen Tag des HERRN ‚Geehrt‘; wenn du ihn dadurch ehrst, dass du nicht deine Gänge machst und nicht deine Geschäfte treibst und kein leeres Geschwätz redest, dann wirst du deine Lust haben am HERRN.“ Jesaja 58,12-14. Diese Weissagung bezieht sich ebenfalls auf unsere Zeit. Die Lücke kam in das Gesetz Gottes, als Rom den Sabbat veränderte. Aber die Zeit ist gekommen, in der jene göttliche Einrichtung wiederhergestellt werden soll. Die Lücke soll verzäunt und ein Fundament gelegt werden, das für immer bliebe. DGK.381.3 Teilen

Diesen durch des Schöpfers Ruhe und Segen geheiligten Sabbat feierte Adam in seiner Unschuld im Garten Eden — und auch dann noch, als er gefallen, aber reumütig aus seiner glücklichen Heimat vertrieben war. Alle Patriarchen von Abel bis zum gerechten Noah, bis zu Abraham und Jakob hielten den Sabbat. Als sich das auserwählte Volk in der ägyptischen Knechtschaft befand, verloren viele unter der herrschenden Abgötterei ihre Kenntnis des göttlichen Gesetzes, aber als der Herr Israel erlöst hatte, verkündete er der versammelten Menge in ehrfurchtgebietender Majestät sein Gesetz, damit alle seinen Willen wissen, ihn fürchten und ihm ewig gehorchen möchten. DGK.381.4 Teilen

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Von jenem Tage an bis heute ist die Kenntnis des göttlichen Gesetzes auf Erden bewahrt und der Sabbat des vierten Gebots gehalten worden. Obwohl es dem „Menschen der Sünde“ gelang, Gottes heiligen Tag mit Füßen zu treten, so lebten doch, selbst zurzeit seiner Oberherrschaft, an geheimen Orten treue Menschen, die den Sabbat ehrten. Seit der Reformation hat es stets Menschen gegeben, die ihn feierten. Wenn auch oft unter Schmach und Verfolgung, so wurde doch ununterbrochen Zeugnis abgelegt für die Fortdauer des Gesetzes Gottes und für die feierliche Verpflichtung gegenüber dem Sabbat der Schöpfung. DGK.382.1 Teilen

Diese Wahrheiten, wie sie Offenbarung 14 im Zusammenhang mit dem „ewigen Evangelium“ aufzeigt, werden die Gemeinde Christi zurzeit seines Erscheinens kennzeichnen. Denn als Folge der dreifachen Botschaft wird vorausgesagt: „Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren.“ Und diese Botschaft ist die letzte, die vor der Wiederkunft des Herrn verkündet werden soll. Unmittelbar nach ihrer Verkündigung sieht der Prophet den Menschensohn in Herrlichkeit kommen, um die Ernte der Erde einzuholen. DGK.382.2 Teilen

Alle, die das Licht über das Heiligtum und die Unveränderlichkeit des göttlichen Gesetzes annahmen, wurden mit Freude und Staunen erfüllt, als sie die Erhabenheit und Übereinstimmung der Wahrheiten erkannten. Sie wollten, dass die Erkenntnis, die ihnen so wertvoll schien, allen Christen zuteil würde, und glaubten zuversichtlich, dass diese sie freudig annähmen. Aber Wahrheiten, die sie in Widerspruch mit der Welt brachten, waren vielen angeblichen Nachfolgern Christi nicht willkommen. Der Gehorsam gegen das vierte Gebot forderte ein Opfer, vor dem die meisten Menschen zurückschreckten. DGK.382.3 Teilen

Als die Ansprüche des Sabbats erklärt wurden, urteilten viele nach weltlichem Ermessen und sagten: „Wir haben immer den Sonntag gehalten, unsere Väter hielten ihn, und viele gute und fromme Menschen sind selig gestorben, obwohl sie den Sonntag gefeiert haben. Die Feier dieses neuen Sabbats wäre entgegen den Gewohnheiten der Welt, und wir würden keinen Einfluss mehr auf sie haben können. Was kann eine kleine Gruppe, die den siebenten Tag hält, gegen die ganze Welt bewirken, die den Sonntag feiert?“ Durch ähnliche Schlussfolgerungen versuchten die Juden, die Verwerfung Christi zu rechtfertigen. Ihre Väter waren von Gott angenommen worden, als sie die Opfer brachten, und warum konnten nicht die Kinder Rettung finden, wenn sie den gleichen Weg einschlugen? Genauso beruhigten viele Menschen zurzeit Luthers ihr Gewissen: Sie behaupteten, dass treue Christen im katholischen Glauben gestorben seien, weshalb diese Religion zur Seligkeit ausreiche. Solche Behauptungen ließen sich als wirksames Hindernis gegen jeden Fortschritt in Glaubensdingen aufstellen. DGK.382.4 Teilen

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Viele argumentierten, dass die Sonntagsfeier eine festgegründete Lehre und ein seit vielen Jahrhunderten weitverbreiteter Brauch der Kirche sei. Es ist jedoch beweisbar, dass der Sabbat und seine Feier weit älter, ja sogar ebenso alt wie die Welt selber ist und die Bestätigung Gottes und der Engel hat. Als der Erde Grund gelegt wurde, die Morgensterne miteinander sangen und alle Kinder Gottes vor Freude jauchzten, da wurde auch der Grund zum Sabbat gelegt. Hiob 38,6.7; 1.Mose 2,1-3. Zu Recht sollten wir diese Einrichtung ehren, wurde sie doch nicht durch menschliche Gewalt eingesetzt, auch beruht sie nicht auf menschlichen Überlieferungen. Sie wurde von dem „Alten an Tagen“ gegründet und durch sein ewiges Wort geboten. DGK.383.1 Teilen

Als das Volk auf die Erneuerung des Sabbats aufmerksam gemacht wurde, verdrehten beliebte Prediger das Wort Gottes vor den Menschen und legten dieses Thema so aus, wie man am besten die nachfragenden Gemüter beruhigen konnte. Wer die Heilige Schrift nicht selber erforschte, gab sich mit Ansichten zufrieden, die mit seinen Wünschen übereinstimmten. Gestützt auf Behauptungen, Spitzfindigkeiten, Überlieferungen der Väter und die Autorität der Kirche versuchten viele die Wahrheit zu verwerfen. Ihre Verteidiger wurden zu ihren Bibeln gelenkt, um die Gültigkeit des vierten Gebotes zu beweisen. Demütige, allein mit dem Wort Gottes ausgerüstete Menschen widerstanden den Angriffen der Gelehrten, die erstaunt und zornig erkannten, dass ihre beredten Spitzfindigkeiten machtlos waren gegenüber der einfachen, offenen Darstellungsweise jener Menschen, die mehr in der Schrift als in der Allgemeinbildung bewandert waren. DGK.383.2 Teilen

In Ermangelung günstiger biblischer Belege machten viele, die vergaßen, dass die gleichen Einwände gegen Christus und seine Jünger vorgebracht worden waren, mit unermüdlicher Beharrlichkeit geltend: „Warum verstehen unsere Großen diese Sabbatfrage nicht? Nur wenige glauben das. Es kann nicht sein, dass ihr recht habt und alle Gelehrten der Welt unrecht haben.“ DGK.383.3 Teilen

Um solche Argumente zu widerlegen, war es nur erforderlich, die Lehren der Heiligen Schrift anzuführen und darauf zu verweisen, wie der Herr zu allen Zeiten mit seinem Volk umging: Gott wirkt durch die, welche seine Stimme hören und ihm gehorchen und wenn nötig, unangenehme Wahrheiten aussprechen und sich nicht fürchten, im Volk verbreitete Sünden zu rügen. Gott bedient sich nicht oft gelehrter und hochstehender Menschen als Leiter von Reformbestrebungen, weil diese auf ihre Glaubensbekenntnisse, Theorien und theologischen Lehrgebäude vertrauen und nicht das Bedürfnis spüren, von Gott unterrichtet zu werden. Nur wer mit der Quelle der Weisheit verbunden ist, kann die Schrift verstehen oder auslegen. Manchmal werden Menschen von nur einfacher Schulbildung berufen, die Wahrheit zu verkündigen, nicht etwa weil sie ungelernt, sondern weil sie nicht zu eitel sind, um sich von Gott belehren zu lassen. Sie lernen in der Schule Christi, und ihre Demut und ihr Gehorsam machen sie groß. Indem Gott ihnen die Kenntnis seiner Wahrheit anvertraut, ehrt er sie so, dass dagegen irdische Ehren und menschliche Größe unbedeutend werden. DGK.383.4 Teilen

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Die Mehrzahl der Adventisten verwarf die Wahrheiten über das Heiligtum und das göttliche Gesetz. Viele hatten ihr Vertrauen zur Adventbewegung verloren und nahmen irrige und sich widersprechende Ansichten über die Weissagungen an, die sich darauf bezogen. Einige verfielen in den Irrtum, wiederholt eine bestimmte Zeit für die Wiederkunft Christi festzusetzen. Das Licht, das jetzt die Heiligtumswahrheit erhellt, hätte ihnen gezeigt, dass kein prophetischer Zeitabschnitt bis zur Wiederkunft reicht und die genaue Zeit dieses Ereignisses nicht vorausgesagt ist. Indem sie sich vom Licht abwandten, setzten sie weiterhin die Zeit fest, wann der Herr kommen sollte — und wurden ebenso oft enttäuscht. DGK.384.1 Teilen

Als die Gemeinde zu Thessalonich falsche Ansichten über die Wiederkunft Christi annahm, hat der Apostel Paulus ihnen geraten, ihre Hoffnungen und Erwartungen sorgfältig am Wort Gottes zu prüfen. Er verwies sie auf die Weissagungen, welche die Ereignisse anführten, die vor der Wiederkunft Christi stattfinden sollten, und zeigte, dass sie keinen Grund hatten, den Heiland zu ihrer Zeit zu erwarten. „Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise!“ (2.Thessalonicher 2,3) lauteten seine warnenden Worte. Erwarteten sie aber etwas, wozu die Schrift nicht berechtigt, würden sie zu falschem Handeln geführt und durch daraus resultierende Enttäuschungen würde den Ungläubigen Anlass zum Spott gegeben werden. Sie kämen auch in Gefahr, entmutigt zu werden und in Versuchung zu fallen, die für ihre Rettung nötigen wesentlichen Wahrheiten zu bezweifeln. Die Mahnung des Apostels an die Thessalonicher enthält eine wichtige Lehre für die, welche in den letzten Tagen leben. Viele Adventisten glauben, nicht eifrig und fleißig im Werk der Vorbereitung sein zu können, wenn sie ihren Glauben nicht auf eine im Voraus bestimmte Zeit der Wiederkunft des Herrn richten. Wenn sie aber immer wieder hoffen, nur um enttäuscht zu werden, dann wird ihr Glaube dadurch so erschüttert, dass es für sie fast unmöglich ist, von den großen Wahrheiten der Weissagung beeindruckt zu werden. Die Verkündigung einer bestimmten Zeit für das Gericht durch die Verbreitung der ersten Engelsbotschaft geschah auf Gottes Befehl. Die Berechnung der prophetischen Zeitangaben, die die Grundlage jener Botschaft war und den Ablauf der 2300 Tage für den Herbst des Jahres 1844 festlegte, ist unbestritten. Wiederholte Versuche, neue Zeitpunkte für den Anfang und das Ende der prophetischen Zeitangaben zu finden, und unbegründete Behauptungen, die nötig sind, um den neuen Standpunkt zu verteidigen, lenken die Gedanken nicht nur von der Wahrheit für diese Zeit ab, sondern bringen auch Verachtung auf jeden Versuch, die Weissagungen zu erklären. Je öfter eine bestimmte Zeit für die Wiederkunft festgesetzt und je weiter sie verbreitet wird, desto besser passt es in die Absichten Satans. Ist dann diese Zeit ergebnislos verstrichen, so bringt er Spott und Hohn über die Vertreter solcher Ansichten und häuft dadurch Schmach auf die große Adventbewegung von 1843 und 1844. Alle, die in diesem Irrtum bleiben, werden schließlich eine zu weit in die Zukunft hinausgerückte Zeit für die Wiederkunft Christi festsetzen. Sie werden sich in falscher Sicherheit wiegen, und viele werden das erst erkennen, wenn es zu spät ist. DGK.384.2 Teilen

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Die Geschichte Israels von damals ist ein passendes Beispiel der vergangenen Erfahrung der Adventisten. Gott führte sein Volk in der Adventbewegung wie die Kinder Israels bei ihrem Auszug aus Ägypten. Durch die große Enttäuschung wurde ihr Glaube geprüft wie der der Hebräer am Roten Meer. Hätten sie immer der leitenden Hand vertraut, die in ihrer vergangenen Erfahrung mit ihnen gewesen war, so würden sie das Heil Gottes gesehen haben. Wenn alle, die in der Bewegung des Jahres 1844 vereint arbeiteten, die dritte Engelsbotschaft angenommen und sie in der Kraft des Heiligen Geistes verkündet hätten, so würde der Herr mächtig durch ihre Bemühungen gewirkt haben. Eine Flut von Licht hätte sich über die Welt ergossen, die Bewohner der Erde wären schon vor Jahren gewarnt, das Schlusswerk beendet worden, und Christus wäre zur Erlösung seines Volkes gekommen. Es war nicht der Wille Gottes, dass Israel 40 Jahre in der Wüste umherziehen sollte. Er wollte es unmittelbar ins Land Kanaan führen und es dort als ein heiliges und glückliches Volk ansiedeln. Aber „wir sehen, dass sie nicht dahin kommen konnten wegen des Unglaubens.“ Hebräer 3,19. Infolge ihres ständigen Abfalls kamen sie in der Wüste um, und es wurden andere berufen, um in das Gelobte Land einzuziehen. Ebenso war es nicht der Wille Gottes, dass die Wiederkunft Christi so lange hinausgezögert und sein Volk noch so viele Jahre in dieser sünden- und sorgenbeladenen Welt bleiben sollte. Aber der Unglaube trennte die Menschen von Gott. Als sie sich weigerten, die Aufgabe zu erfüllen, die er ihnen angewiesen hatte, wurden andere ausgewählt, die Botschaft zu verkündigen. Aus Barmherzigkeit gegenüber der Welt verzögert Christus sein Kommen, damit die Sünder noch Gelegenheit erhalten, die Warnung zu hören und in ihm Geborgenheit zu finden vor dem Zorn Gottes, der ausgegossen werden soll. DGK.385.1 Teilen

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Heute wie damals erregt die Verkündigung einer Wahrheit Widerstand, die die Sünden und Irrtümer der Zeit rügt. „Denn jeder, der böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden.“ Johannes 3,20 (Schlachter 2000). Wenn Menschen sehen, dass sie ihre Auffassung nicht durch die Heilige Schrift begründen können, fangen viele an, ihren Standpunkt um jeden Preis zu verteidigen, und greifen boshaft den Charakter und die Beweggründe derer an, die die unbeliebten Wahrheiten verteidigen. Diese Handlungsweise gab es zu allen Zeiten. Elia wurde beschuldigt, dass er Israel verwirrte; Jeremia, dass er es verriete; Paulus, dass er den Tempel entweihte. Von jener Zeit bis heute sind die, welche der Wahrheit treu bleiben wollten, als Empörer, Ketzer und Abtrünnige gebrandmarkt worden. Die Menschen, die nicht an das feste prophetische Wort glauben, werden ohne zu prüfen den Anklagen gegen die zustimmen, die es wagen, allgemein übliche Sünden zu rügen. Dieser Geist wird immer mehr zunehmen. Die Bibel lehrt klar, dass eine Zeit kommt, in der die staatlichen Gesetze derart mit den göttlichen Gesetzen in Widerspruch geraten, dass jeder, der alle göttlichen Vorschriften halten will, Schmach und Strafe wie ein Übeltäter erleiden muss. Was ist im Blick auf diese Aussichten die Aufgabe des Wahrheitsboten? Soll er akzeptieren, dass die Wahrheit nicht verkündet werden darf, da ihre einzige Wirkung oft nur darin besteht, dass die Menschen aufgehetzt werden, ihren Forderungen auszuweichen oder ihnen zu widerstehen? Nein -er hat keinen Grund, das Zeugnis des Wortes Gottes zurückzuhalten, weil es Widerstand bewirkt, wie früher die Reformatoren. DGK.386.1 Teilen

Das Bekenntnis des Glaubens, das Heilige und Märtyrer ablegten, wurde zum Nutzen der nachfolgenden Generationen berichtet. Diese lebendigen Beispiele der Heiligkeit und unbedingten Aufrichtigkeit sind uns erhalten worden, damit alle gestärkt werden können, die jetzt als Zeugen für den Herrn berufen sind. Sie erhielten Gnade und Wahrheit nicht für sich allein, sondern damit durch sie die Erde von der Erkenntnis Gottes erleuchtet würde. Hat Gott seinen Dienern in dieser Generation Licht gegeben? Dann sollen sie es vor der Welt scheinen lassen. DGK.386.2 Teilen

Damals erklärte der Herr einem, der in seinem Namen redete: „Das Haus Israel will dich nicht hören, denn sie wollen mich selbst nicht hören.“ Dennoch sollst du „ihnen meine Worte sagen, sie gehorchen oder lassen‘s“. Hesekiel 3,7; 2,7. Die Diener Gottes erhalten heute den Auftrag: „Rufe getrost, schone nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkündige meinem Volk sein Übertreten und dem Hause Jakob seine Sünden.“ Jesaja 58,1. DGK.386.3 Teilen

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Je nach Gelegenheiten, steht jeder, der das Licht der Wahrheit erhalten hat, unter der gleichen ernsten und zu fürchtenden Verantwortung wie der Prophet Israels, dem das Wort des Herrn galt: „Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Wenn du etwas aus meinem Munde hörst, sollst du sie in meinem Namen warnen. Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser musst des Todes sterben! und du sagst ihm das nicht, um den Gottlosen vor seinem Wege zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Warnst du aber den Gottlosen vor seinem Wege, dass er von ihm umkehre, und er will von seinem Wege nicht umkehren, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.“ Hesekiel 33,7-9. DGK.387.1 Teilen

Was die Annahme und Verbreitung der Wahrheit am meisten behindert, ist die Tatsache, dass sie Unannehmlichkeiten und Vorwürfe mit sich bringt. Dies ist das einzige Argument, das ihre Verteidiger nie widerlegen konnten. Das aber kann die wahren Nachfolger Jesu nicht abschrecken. Sie warten nicht, bis die Wahrheit populär geworden ist. Von ihrer Pflicht überzeugt, nehmen sie bewusst das Kreuz an und sind mit dem Apostel Paulus überzeugt, dass „unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit schafft“ (2.Korinther 4,17), und halten wie Mose „die Schmach Christi für größeren Reichtum denn die Schätze Ägyptens“. Hebräer 11,26. DGK.387.2 Teilen

Nur solche, die in ihrem Herzen mit der Welt verbunden sind, werden in religiösen Dingen mehr aus Weltklugheit als nach echten Grundsätzen handeln, was auch immer ihr Bekenntnis sein mag. Wir sollten das Rechte wählen, weil es das Rechte ist, und die Folgen Gott überlassen. Grundsatztreuen, glaubensstarken und mutigen Menschen hat die Welt ihre großen Reformen zu verdanken. Von ebenso gesinnten Menschen muss das Werk der Erneuerung in unserer Zeit weitergeführt werden. DGK.387.3 Teilen

So spricht der Herr: „Hört mir zu, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist! Fürchtet euch nicht, wenn euch die Leute schmähen, und entsetzt euch nicht, wenn sie euch verhöhnen! Denn die Motten werden sie fressen wie ein Kleid, und Würmer werden sie fressen wie wollenes Tuch; aber meine Gerechtigkeit bleibt ewiglich und mein Heil für und für.“ Jesaja 51,7.8. DGK.387.4 Teilen

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