Portrait von Ellen White
A-   A+
A-   A+
Bücher
Achtung, noch nicht 100% für das Handy optimiert.
Ich arbeite parallel an der APP.
Einleitung: Der Weinberg des Herrn
Einleitung: Der Weinberg des Herrn
9

Weil Gott die Absicht hatte, die besten Geschenke des Himmels allen Völkern der Erde zu schenken, berief er Abraham aus seiner heidnischen Verwandtschaft heraus und gebot ihm, im Land Kanaan zu wohnen. Gott sprach: „Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein.“ 1.Mose 12,2. Es war eine hohe Ehre, zu der Abraham berufen wurde: Er sollte der Vater des Volkes sein, das über Jahrhunderte Wächter und Bewahrer des Wortes Gottes an die Welt sein sollte, also des Volkes, durch das alle Völker auf Erden durch die Ankunft des verheißenen Messias gesegnet werden sollten. DKn.9.1 Teilen

Die Menschen hatten fast schon die Erkenntnis des wahren Gottes verloren. Ihre Gedanken waren durch Götzendienst verfinstert. Anstelle der göttlichen Richtlinien, die „heilig, gerecht und gut“ sind (Römer 7,12), bemühten sich die Menschen, Gesetze zu stellen, die in Übereinstimmung mit ihren eigenen grausamen und selbstsüchtigen Herzen waren. Und doch rottete Gott sie in Seiner Barmherzigkeit nicht aus. Er beabsichtigte, den Menschen die Gelegenheit zu geben, — durch Seine Gemeinde mit Ihm bekannt zu werden. ER wollte, dass die Grundsätze, die durch Sein Volk offenbart wurden, das moralische Ebenbild Gottes im Menschen wiederherstellen sollten. DKn.9.2 Teilen

Gottes Gesetz musste erhöht und Seine Autorität aufrechterhalten werden. Dieses große und edle Werk wurde dem Haus Israel gegeben. Gott trennte sie von der Welt, damit Er ihnen ein heiliges Gut anvertrauen konnte. Er machte sie zu Bewahrern Seines Gesetzes. Seine Absicht war es, dass durch dieses Volk die Gotteserkenntnis unter den Menschen bewahrt werden sollte. Auf diese Weise sollte das Licht des Himmels hinaus in eine Welt voller Finsternis leuchten. Eine Stimme sollte gehört werden, die alle Völker aufforderte, sich vom Götzendienst abzuwenden, um dem lebendigen Gott zu dienen. DKn.9.3 Teilen

„Mit so großer Kraft und starker Hand“ (2.Mose 32,11) führte Gott Sein auserwähltes Volk aus dem Land Ägypten. „Er sandte seinen Knecht Mose und Aaron, den er erwählt hatte. Die taten seine Zeichen unter ihnen und seine Wunder im Lande Hams.“ „Er schalt das Schilfmeer, da wurde es trocken, und führte sie durch die Tiefen wie durch trockenes Land.“ Psalm 105,26.27; 106,9. Er befreite sie aus ihrem Sklavenleben, um sie in ein gutes Land zu bringen, das Er in Seiner Vorsehung für sie als eine Zuflucht von ihren Feinden vorbereitet hatte. Er wollte sie zu Sich ziehen und in Seine ewigen Arme nehmen. Als Dank für Seine Güte und Sein Erbarmen sollten sie Seinen Namen auf der Erde erhöhen und herrlich machen. DKn.9.4 Teilen

10

„Denn des HERRN Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. Er fand ihn in der Wüste, in der dürren Einöde sah er ihn. Er umfing ihn und hatte Acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel. Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. Der HERR allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.“ 5.Mose 32,9-12. Auf diese Weise zog Er die Israeliten zu sich, damit sie unter dem Schatten des Allerhöchsten sollten. Auf wunderbare Weise bewahrte Er sie in der Wildnis beim Wandern, bis sie schließlich im Land der Verheißung als bevorzugtes Volk etabliert waren. DKn.10.1 Teilen

In einem Gleichnis erzählt Jesaja mit berührender Leidenschaft die Geschichte von der Berufung und Ausbildung Israels zu Vertretern Jehovahs vor der Welt, die in jedem guten Werk fruchtbar sein sollten: DKn.10.2 Teilen

„Ich will doch singen von meinem Geliebten, ein Lied meines Freundes von seinem Weinberg! Mein Geliebter hatte einen Weinberg auf einem fruchtbaren Hügel. Und er grub ihn um und säuberte ihn von Steinen und bepflanzte ihn mit edlen Reben. Mitten darin baute er einen Turm und hieb auch eine Kelter darin aus; und er hoffte, dass er [gute] Trauben brächte ...“ Jesaja 5,1.2. DKn.10.3 Teilen

Gott hatte die Absicht, Seinen Segen durch das auserwählte Volk zu allen Menschen zu bringen. Der Prophet erklärte: „Denn das Haus Israel ist der Weinberg des Herrn der Heerscharen, und die Männer von Juda sind seine Lieblingspflanzung.“ Jesaja 5,7f. DKn.10.4 Teilen

Gott hatte Seinem Volk Sein Wort anvertraut und sie durch die Vorschriften Seines Gesetzes, die ewigen Prinzipien der Wahrheit, Gerechtigkeit und Reinheit wie mit einem Zaun umgeben. Der Gehorsam gegenüber diesen Grundsätzen sollte ihr Schutz sein, denn dies würde sie davor bewahren, sich selbst durch sündhafte Praktiken zu verderben. Inmitten des Landes hatte Gott Seinen heiligen Tempel als Turm in den Weinberg gesetzt. DKn.10.5 Teilen

Christus war ihr Lehrer. Ebenso wie Er mit ihnen in der Wüste gewesen war, sollte er weiterhin ihr Lehrer und Führer sein. In der Stiftshütte und im Tempel wohnte Seine heilige Gegenwart, die Schechina, über dem Gnadenthron. Beständig offenbarte Er für sie die Reichtümer Seiner Liebe und Geduld. DKn.10.6 Teilen

Durch Mose war ihnen die Absicht Gottes vorgelegt und die Bedingungen für ihren Wohlstand deutlich gemacht worden: „Denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn, deinen Gott; dich hat der Herr, dein Gott, aus allen Völkern erwählt, die auf Erden sind, damit du ein Volk des Eigentums für ihn seist.“ DKn.10.7 Teilen

11

„Du hast dem Herrn heute zugesagt, dass er dein Gott sein soll, und dass du auf seinen Wegen wandeln willst und seine Satzungen, Gebote und Rechtsbestimmungen halten und seiner Stimme gehorchen willst. Und der Herr hat dir heute zugesagt, dass du sein Eigentumsvolk sein sollst, so wie er es dir verheißen hat, und dass du alle seine Gebote hältst, und dass er dich als höchstes über alle Völker setzen will, die er gemacht hat, zu Lob, Ruhm und Preis, und dass du dem Herrn, deinem Gott, ein heiliges Volk sein sollst, wie er es verheißen hat.“ 5.Mose 7,6; 26,17-19. DKn.11.1 Teilen

Die Israeliten sollten das ganze Gebiet einnehmen, das Gott ihnen bestimmt hatte. Die Nationen dort, die die Anbetung und den Dienst des wahren Gottes zurückgewiesen hatten, sollten enteignet werden. Es war jedoch Gottes Absicht, dass die Menschen durch Israels Offenbarung Seines Charakters zu Ihm gezogen werden sollten. Die Evangeliumseinladung sollte an die ganze Welt gegeben werden. Durch die Lehren des Opferdienstes sollte Christus vor den Heiden erhöht werden und alle, die auf Ihn schauen würden, sollten leben. Wer sich wie die Kanaaniterin Rahab und die Moabiterin Ruth vom Götzendienst zur Anbetung des wahren Gottes bekehrte, sollte sich mit Gottes auserwähltem Volk verbinden. Mit der sich so erweiternden Zahl der Israeliten sollten sie auch ihre Grenzen erweitern, bis ihr Königreich die ganze Welt umspannte. DKn.11.2 Teilen

Das alte Israel erfüllte jedoch nicht die Absicht Gottes. Der Herr erklärte: „Ich aber hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz echtes Gewächs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten, wilden Weinstock?“ „Israel ist ein leerer Weinstock, der Frucht für sich selbst trägt.“ „Nun richtet, ihr Bürger zu Jerusalem und ihr Männer Judas, zwischen mir und meinem Weinberg! Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht, während ich darauf wartete, dass er gute brächte? Wohlan, ich will euch zeigen, was ich mit meinem Weinberg tun will! Sein Zaun soll weggenommen werden, dass er verwüstet werde, und seine Mauer soll eingerissen werden, dass er zertreten werde. Ich will ihn wüst liegen lassen, dass er nicht beschnitten noch gehackt werde, sondern Disteln und Dornen darauf wachsen, und will den Wolken gebieten, dass sie nicht darauf regnen. ... Er wartete auf Rechtsspruch, siehe, da war Rechtsbruch, auf Gerechtigkeit, siehe, da war Geschrei über Schlechtigkeit.“ Jeremia 2,21; Hosea 10,1 (KJV); Jesaja 5,3-7. DKn.11.3 Teilen

Der Herr hatte Seinem Volk durch Mose das Ergebnis der Untreue gezeigt. Durch die Weigerung, Seinen Bund zu halten, schnitten sie sich selbst vom Leben Gottes ab, und Sein Segen konnte nicht mehr über sie kommen. Manchmal wurden diese Warnungen beachtet und reiche Segnungen kamen über das jüdische Volk und durch sie auf die benachbarten Völker. Viel häufiger jedoch vergaßen sie in ihrer Geschichte Gott und verloren das hohe Vorrecht aus den Augen, Seine Vertreter zu sein. Sie beraubten Ihn des Dienstes, den Er von ihnen verlangte und beraubten ihre Mitmenschen der religiösen Führung und eines heiligen Beispiels. Sie wollten sich selbst die Früchte des Weinbergs aneignen, zu dessen Verwaltern sie eingesetzt worden waren. Wegen ihrer erschreckenden Habgier wurden sie von den Heiden verachtet. Auf diese Weise wurde der heidnischen Welt Veranlassung gegeben, den Charakter Gottes und der Gesetze Seines Reiches falsch zu verstehen. DKn.11.4 Teilen

12

Mit väterlichem Herzen hatte Gott Mitleid mit Seinem Volk. Er kämpfte um sie, indem Er ihnen Gnadengaben entweder gab oder ihnen vorenthielt. Geduldig zeigte Er ihnen ihre Sünden auf und wartete geduldig auf ihr Bekenntnis. Propheten und andere Boten wurden geschickt, um den Weingärtnern die Ansprüche des Eigentümers deutlich vor Augen zu führen. Anstatt diese weitsichtigen und mit geistlicher Kraft ausgerüsteten Männer willkommen zu heißen, wurden sie als Feinde behandelt. Die Weingärtner verfolgten und töteten sie. Gott sandte immer wieder weitere Boten, aber sie empfingen dieselbe Behandlung wie die ersten, wobei die Weingärtner sogar einen noch entschlosseneren Hass bewiesen. DKn.12.1 Teilen

Der Entzug der göttlichen Gunst während der Zeit des Exils führte viele zur Buße. Als sie jedoch wieder ins Land der Verheißung zurückgekehrt waren, wiederholte das jüdische Volk die Fehler der vorangegangenen Generationen und brachten sich selbst in politische Konflikte mit den umliegenden Nationen. Die Propheten, die Gott sandte, um die vorherrschenden Übel zu korrigieren, wurden mit demselben Misstrauen und derselben Verachtung empfangen wie die Boten früherer Zeiten. Auf diese Weise vergrößerten die Weingärtner von Jahrhundert zu Jahrhundert ihre Schuld. DKn.12.2 Teilen

Die vom göttlichen Weingärtner auf den Hügeln Palästinas gepflanzte edle Rebe wurde von den Männern Israels verachtet und schließlich über die Mauer des Weinbergs geworfen. Sie verletzten die Rebe und zertraten sie in der Hoffnung unter ihren Füßen, dass sie sie damit auf ewig vernichtet hätten. Die Weingärtner entfernten die Rebe und verbargen sie vor ihren Augen. Aber wiederum pflanzte ER die Rebe, diesmal jedoch auf der anderen Seite der Mauer und auf eine Art, dass der Weinstock nicht länger sichtbar war. Die Zweige hingen über die Mauer herein, und man hätte Triebe einsetzen können, der Stamm jedoch wurde außerhalb der Reichweite der Menschen gepflanzt, so dass diese ihn nicht erreichen oder ihm schaden konnten. DKn.12.3 Teilen

Für die heutige Gemeinde Gottes auf der Erde — die Verwalter Seines Weinbergs — sind die durch die Propheten erteilten Botschaften des Rats und der Ermahnung von besonderem Wert, denn dadurch wird die ewige Absicht Gottes für die Menschheit deutlich gezeigt. In den Lehren der Propheten offenbart sich klar Seine Liebe für die verlorene Menschheit und Sein Erlösungsplan für sie. Die Geschichte der Berufung Israels, ihrer Erfolge und Misserfolge, ihrer Wiedereinsetzung in die göttliche Gunst, ihrer Verwerfung des Herrn des Weinbergs und schließlich die Ausführung des jahrhundertealten Plans durch einen treuen Überrest, an denen alle Bundesverheißungen sich erfüllen sollen — dies alles war das Thema der Boten Gottes an Seine Gemeinde während der vergangenen Jahrhunderte. Auch heute ist die Botschaft Gottes an Seine Gemeinde — das sind diejenigen, die den Weinberg treu behüten — keine andere als die vom Propheten vor Zeiten gegebene: DKn.12.4 Teilen

13

„Ein prächtiger Weinberg! Besingt ihn! Ich, der HERR, behüte ihn, bewässere ihn alle Augenblicke. Damit ihm nichts zustößt, behüte ich ihn Nacht und Tag.“ Jesaja 27,2.3 (ELB). DKn.13.1 Teilen

Israel soll auf Gott hoffen. Der Herr des Weinbergs sammelt auch jetzt noch von den Menschen aller Nationen und Völker kostbare Früchte, auf die Er so lange gewartet hat. Bald wird Er in Sein Eigentum kommen, und an diesem frohen Tag wird Seine ewige Absicht mit dem Haus Israel endlich erfüllt werden. „In den kommenden Tagen wird Jakob Wurzeln schlagen, Israel blühen und knospen; und sie werden mit Früchten füllen die Fläche des Erdkreises.“ Jesaja 27,6. DKn.13.2 Teilen

7001
26693
Weiter zu "Kapitel 1: Salomo"
Stichwörter