Portrait von Ellen White
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Kapitel 11: Auf dem Karmel
Kapitel 11: Auf dem Karmel
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Auf Grundlage von 1.Könige 18,19-40. DKn.81 Teilen

Noch vor Ahab stehend verlangte Elia, dass ganz Israel zu einer Begegnung zwischen ihm und den Propheten des Baal und der Astarte auf den Berg Karmel zusammengerufen würde: „Versammle zu mir ganz Israel auf den Berg Karmel und die vierhundertundfünfzig Propheten Baals, auch die vierhundert Propheten der Aschera, die vom Tisch Isebels essen.“ 1.Könige 18,19. DKn.81.1 Teilen

Der Befehl ging von jemandem aus, der in der unmittelbaren Gegenwart des Herrn zu stehen schien. Ahab gehorchte deshalb sofort, als wäre der Prophet ein Herrscher und der König nur ein Untertane. Eilboten wurden mit der Aufforderung durch Israel gesandt, an dem Treffen zwischen Elia und den Propheten des Baal und der Astarte teilzunehmen. In jeder Stadt und jedem Dorf bereiteten sich die Einwohner darauf vor, sich zur festgesetzten Zeit zu versammeln. Als sie sich auf den Weg zu dem Platz begaben, wurden die Herzen vieler mit seltsamen Vorahnungen erfüllt. Etwas Ungewöhnliches schien bevorzustehen. Wie sonst sollte man den Befehl verstehen, sich auf dem Berg Karmel zu versammeln? Welches weitere Unglück drohte wohl über Volk und Land hereinzubrechen? DKn.81.2 Teilen

Vor der Dürre war der Berg Karmel ein lieblicher Ort gewesen mit mehreren Flüssen, die von nie versiegenden Quellen gespeist wurden. Seine fruchtbaren Hänge waren mit schönen Blumen und blühenden Büschen bedeckt. Nun aber war diese Schönheit infolge der Wirkungen eines verheerenden Fluches verschwunden. Die für die Anbetung Baals und der Astarte errichteten Altäre standen jetzt inmitten blattloser Haine. Auf einer der höchsten Kuppen befand sich in auffallendem Gegensatz zu diesen der niedergebrochene Altar des Herrn. DKn.81.3 Teilen

Vom Karmel aus ließ sich das Land weithin überblicken. Seine Höhen waren in vielen Teilen des Reiches Israel sichtbar. Von besonders günstigen Stellen am Fuß des Berges konnte man viel von dem sehen, was oben vor sich ging. Gott war durch den Götzendienst sehr entehrt worden, den man im Schutz der bewaldeten Abhänge getrieben hatte. Und nun wählte Elia diese Höhe aus, weil sie für die Offenbarung der Macht Gottes und für die Rechtfertigung der Ehre seines Namens der am Besten geeignete Ort war. DKn.81.4 Teilen

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Am frühen Morgen des festgesetzten Tages versammelten sich die Scharen des abtrünnigen Israels voll gespannter Erwartungen um den Gipfel des Berges. Die Propheten Isebels marschierten in eindrucksvoller Ordnung auf. In königlichem Prunk erschien der Herrscher und stellte sich an die Spitze der Priester, während die Götzendiener ihn mit lautem Zuruf begrüßten. Die Herzen der Priester aber erfüllte Besorgnis, wenn sie daran dachten, dass auf das Wort des Propheten hin das Land Israel dreieinhalb Jahre keinen Tau und Regen erhalten hatte. Eine schlimme Krise stand unmittelbar bevor, das spürten sie deutlich. Die Götter, auf die sie ihr Vertrauen gesetzt hatten, waren nicht fähig gewesen, Elia als falschen Propheten zu entlarven. Ihrem rasenden Geschrei, ihren Gebeten, ihren Tränen, ihrer Erniedrigung, ihren abstoßenden Zeremonien und ihren kostspieligen, unaufhörlichen Opfern gegenüber hatten die Gegenstände ihrer Anbetung sich befremdend gleichgültig verhalten. DKn.82.1 Teilen

König Ahab, den falschen Propheten und dem ringsum versammelten Israel trat Elia als einziger gegenüber, der zur Rechtfertigung der Ehre des Herrn erschienen war. Er, dem das ganze Land die Schuld an all dem schweren Leid zuschrieb, stand anscheinend schutzlos vor dem Herrscher Israels, den Propheten Baals, den Kriegsleuten sowie den Tausenden Menschen. Doch Elia war nicht allein. Über ihm und um ihn herum scharten sich himmlische Heerscharen, Engel von besonderer Stärke, die ihn beschirmten. DKn.82.2 Teilen

Unerschrocken und furchtlos stand der Prophet vor der Menge und war sich seines Auftrags zur Ausführung des göttlichen Befehls völlig bewusst. Sein Gesicht strahlte ehrfurchtgebietende Feierlichkeit aus. Bange wartete das Volk darauf, dass er redete. Zuerst blickte Elia auf den niedergebrochenen Altar des Herrn, dann auf die vielen Anwesenden und rief mit klarer, durchdringender Stimme: „Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist‘s aber Baal, so wandelt ihm nach.“ 1.Könige 18,21. DKn.82.3 Teilen

Die Leute antworteten ihm nicht. Keiner aus der großen Schar wagte die Treue zum Herrn zu bekunden. Wie eine dunkle Wolke hatten sich Täuschung und Verblendung über Israel gebreitet. Dieser verderbliche Abfall war nicht plötzlich über sie gekommen, sondern hatte sich allmählich entwickelt. Das eine und andere Mal hatten sie versäumt, die Worte der Warnung und Ermahnung zu beachten, die der Herr ihnen gesandt hatte. Mit jedem neuen Abweichen vom rechten Tun, mit jeder weiteren Weigerung, Buße zu tun, hatte sich ihre Schuld vertieft und waren sie selbst mehr vom Himmel abgekommen. Auch nun in der Stunde der Entscheidung blieben sie bei ihrer Weigerung, sich auf Gottes Seite zu stellen. DKn.82.4 Teilen

Der Herr verabscheut Gleichgültigkeit und Untreue in einer Zeit, in der sein Werk vor einer Entscheidung steht. Das ganze Weltall beobachtet mit unaussprechlicher Anteilnahme die letzten Ereignisse in dem großen Kampf zwischen Gut und Böse. Das Volk Gottes nähert sich der Grenze der ewigen Welt. Was kann denn da wichtiger sein, als dass es treu zum Gott des Himmels hält? Zu allen Zeiten hatte Gott Helden, die sich durch ihre moralische Kraft auszeichneten. Die hat Er auch heute: Wie Joseph, Elia und Daniel schämen sie sich nicht, sich zu dem ihm gehörenden Volk zu bekennen. Sein besonderer Segen begleitet die Arbeiten von Männern der Tat, von Leuten, die sich nicht vom geraden Weg der Pflicht abbringen lassen, sondern die in göttlicher Vollmacht fragen: „Wer steht auf des Herrn Seite?“ 2.Mose 32,26 (KJV). Solche Menschen belassen es nicht bei dieser Frage, sie fordern vielmehr auch, dass jene, die sich als Gottes Volk bezeichnen, vorangehen und unmissverständlich ihre Treue zum König aller Könige und zum Herrn aller Herren bekunden. Sie ordnen ihren Willen und ihre Pläne dem Gesetz Gottes unter. Aus Liebe zu Ihm achten sie sogar ihr Leben nicht für wichtiger. Ihre Aufgabe besteht darin, das Licht aus dem Wort Gottes in sich aufzunehmen und es in gleichbleibend hellen Strahlen in die Welt hinaus scheinen zu lassen. Die Treue zu Gott ist ihr Losungswort. DKn.82.5 Teilen

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Während Israel auf dem Berg Karmel noch zweifelte und zögerte, brach Elias Stimme abermals das Schweigen: „Ich bin allein übriggeblieben als Prophet des Herrn, aber die Propheten Baals sind vierhundertundfünfzig Mann. So gebt uns nun zwei junge Stiere und lasst sie wählen einen Stier und ihn zerstückeln und aufs Holz legen, aber kein Feuer daran legen; dann will ich den anderen Stier nehmen und aufs Holz legen und auch kein Feuer daran legen. Und ruft ihr den Namen eures Gottes an, aber ich will den Namen des Herrn anrufen. Welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der ist wahrhaftig Gott.“ 1.Könige 18,22-24. Der Vorschlag Elias war so vernünftig, dass die Leute das nicht ohne weiteres ausschlagen konnten, und so fanden sie den Mut zu antworten: „Das ist recht.“ Die Propheten Baals wagten nicht zu widersprechen. Elia wandte sich dann zu ihnen mit der Aufforderung: „Wählt ihr einen Stier und richtet zuerst zu, denn ihr seid viele, und ruft den Namen eures Gottes an, aber legt kein Feuer daran.“ 1.Könige 18,25. DKn.83.1 Teilen

Nach außen hin kühn und trotzig, ihre schuldigen Herzen jedoch mit Angst erfüllt, so traten die heuchlerischen Priester an ihren Altar, legten das Holz und das Opfer darauf und sprachen ihre Beschwörungen. Ihre gellenden Rufe hallten durch die Wälder und über die nahen Höhen und erweckten allenthalben Widerhall. Mit den Worten: „Baal, erhöre uns!“ riefen sie den Namen ihres Gottes an. Die Priester scharten sich um ihren Altar und erflehten Hilfe von ihrem Gott. Dabei hüpften sie und wälzten sich schreiend, rauften sich die Haare aus und schnitten sich ins Fleisch. Der Morgen verging, der Mittag kam, und noch immer war kein Zeichen zu sehen, dass Baal das Rufen seiner verblendeten Anhänger erhörte. „Da war keine Stimme noch Antwort“ (1.Könige 18,29) auf ihre ungestümen Gebete. Das Opfer blieb unversehrt. DKn.83.2 Teilen

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Während die Priester ihr wahnwitziges Rufen fortsetzten, suchten sie in ihrer Verschlagenheit irgendein Mittel zu ersinnen, durch das sie ein Feuer auf dem Altar entzünden könnten, um so das Volk glauben zu machen, das Feuer käme direkt von Baal. Elia jedoch beobachtete jede ihrer Bewegungen. Inzwischen hofften die Priester doch noch auf eine Gelegenheit, ihre Täuschung zu vollbringen, und führten weiterhin ihre sinnlosen Zeremonien aus. DKn.84.1 Teilen

„Als es nun Mittag wurde, verspottete sie Elia und sprach: Ruft laut! Denn er ist ja ein Gott; er ist in Gedanken oder hat zu schaffen oder ist über Land oder schläft vielleicht, dass er aufwache. Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Spießen nach ihrer Weise, bis ihr Blut herabfloss. Als aber der Mittag vergangen war, waren sie in Verzückung bis um die Zeit, zu der man das Speisopfer darbringt; aber da war keine Stimme noch Antwort noch einer, der aufmerkte.“ 1.Könige 18,27-29. DKn.84.2 Teilen

Gern wäre Satan denen zu Hilfe geeilt, die er betrogen hatte und die seinem Dienst geweiht waren. Gern hätte er einen Blitz gesandt, ihr Opfer anzuzünden. Aber der Herr hat Satan Grenzen gesetzt und seine Macht eingeschränkt. Deshalb vermochten alle Anschläge des Feindes auch nicht einen Funken auf den Altar Baals zu zaubern. DKn.84.3 Teilen

Als ihre Stimmen schließlich heiser waren vom vielen Rufen und ihre Gewänder sich von dem Blut der selbst zugefügten Wunden rot gefärbt hatten, waren die Priester ganz verzweifelt. In unverminderter Wut vermischten sie nunmehr ihre Bitten mit schrecklichen Flüchen auf ihren Sonnengott. Elia aber fuhr fort, sie scharf zu beobachten, denn er wusste, dass er, falls die Priester durch irgendeinen Kunstgriff das Altarfeuer entzünden könnten, augenblicklich in Stücke zerrissen werden würde. DKn.84.4 Teilen

Der Abend nahte. Die Propheten Baals waren müde, erschöpft und ratlos. Der eine schlug dieses vor, der andere jenes, bis sie schließlich ihre Bemühungen einstellten. Ihre Schreie und Flüche hallten nicht länger über den Berg Karmel hin. Verzweifelt zogen sie sich vom Kampf zurück. DKn.84.5 Teilen

Den ganzen Tag über war das Volk Zeuge dessen gewesen, was die verwirrten Priester alles unternommen hatten. Es hatte gesehen, wie sie in wilden Sprüngen um den Altar hüpften, als könnten sie die flammenden Strahlen der Sonne erhaschen und ihrem Zweck dienstbar machen. Entsetzt hatte es zugeschaut, wie grässlich sich die Priester selbst verstümmelten, und hatte bei dieser Gelegenheit über die Torheiten der Götzenanbetung nachdenken können. Viele aus der Menge waren der Schaustellungen des Teufelsdienstes müde und warteten mit äußerster Spannung auf das, was Elia nun tun würde. DKn.84.6 Teilen

Es war gerade die Stunde des Abendopfers. Da gebot Elia den Leuten, die dabeistanden: „Kommt her zu mir!“ 1.Könige 18,30. Während sie zitternd näherkamen, trat er an den niedergebrochenen Altar, vor dem einst Menschen den Gott des Himmels angebetet hatten, und baute ihn wieder auf. Ihm waren diese Trümmer kostbarer als alle prachtvollen Altäre des Heidentums. DKn.84.7 Teilen

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Durch die Wiederherstellung dieses alten Altars bekundete Elia seine Achtung vor dem Bund, den der Herr mit Israel gemacht hatte, als sie über den Jordan gegangen und ins verheißene Land eingezogen waren. Er „nahm zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs ... und baute von den Steinen einen Altar im Namen des Herrn“. 1.Könige 18,31f. DKn.85.1 Teilen

Die enttäuschten Priester Baals, durch ihre vergeblichen Bemühungen erschöpft, warteten nun ab, was Elia tun wird. Sie hassten den Propheten, weil er eine Prüfung vorgeschlagen hatte, durch die die Schwäche und das Unvermögen ihrer Götter aufgedeckt worden war. Sie fürchteten aber auch seine Macht. Das Volk war auch mit Furcht erfüllt und beobachtete — beinahe atemlos vor Spannung — die weiteren Vorbereitungen, die Elia traf. Das ruhige Verhalten des Propheten stand in scharfem Gegensatz zu der fanatischen, sinnlosen Raserei der Anhänger von Baal. DKn.85.2 Teilen

Nachdem der Altar fertiggestellt war, zog der Prophet noch einem Graben darum, legte das Holz zurecht, richtete den Stier her und legte ihn als Opfer auf den Altar. Dann befahl er dem Volk, das Opfer und den Altar mit Wasser zu begießen. „Holt vier Eimer voll Wasser“, so lautete seine Anordnung, „und gießt es auf das Brandopfer und aufs Holz! Und er sprach: Tut‘s noch einmal! Und sie taten‘s noch einmal. Und er sprach: Tut‘s zum drittenmal! Und sie taten‘s zum drittenmal. Und das Wasser lief um den Altar her, und der Graben wurde auch voll Wasser.“ 1.Könige 18,34f. DKn.85.3 Teilen

Nun erinnerte Elia das Volk an den langanhaltenden Abfall, der den Zorn des Herrn wachgerufen hatte und forderte die Israeliten auf, ihre Herzen zu beugen und zum Gott ihrer Väter zurückzukehren, damit der auf dem Land Israel lastende Fluch wieder hinweggenommen würde. Dann neigte er sich ehrfürchtig vor dem unsichtbaren Gott, erhob seine Hände zum Himmel und sprach ein schlichtes Gebet. Die Priester Baals hatten geschrien und gegeifert und waren vom frühen Morgen bis zum späten Nachmittag umhergehüpft. Doch als Elia betete, hallte kein sinnloses Geschrei über Karmels Höhe. Er betete, als wüsste er, dass der Herr als Zeuge dieser Vorgänge zugegen sei und seine Bitte hörte. Die Propheten Baals hatten wild und zusammenhanglos gebetet. Elia hingegen bat Gott schlicht und inbrünstig, Seine Überlegenheit über Baal zu zeigen und so Israel zu veranlassen, zu Ihm zurückzukehren. DKn.85.4 Teilen

„Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels“, so flehte der Prophet, „lass heute kundwerden, dass du Gott in Israel bist und ich dein Knecht und dass ich das alles nach deinem Wort getan habe! Erhöre mich, Herr, erhöre mich, damit dies Volk erkennt, dass du, Herr, Gott bist und ihr Herz wieder zu dir kehrst!“ 1.Könige 18,36f. DKn.85.5 Teilen

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Eine Stille, die in ihrer Feierlichkeit bedrückend wirkte, breitete sich über alle aus. Die Priester Baals zitterten vor Furcht. Im Bewusstsein ihrer Schuld erwarteten sie eine schnelle Vergeltung. DKn.86.1 Teilen

Kaum hatte Elia sein Gebet beendet, als auch schon Feuerflammen gleich leuchtenden Blitzstrahlen vom Himmel herab auf den wiederhergerichteten Altar fuhren, das Opfer verschlangen, das Wasser in der Grube aufleckten und sogar die Steine des Altars verzehrten. Der Glanz der lodernden Flammen erleuchtete den Berg und blendete die Augen der Menge. In den Tälern, wo viele in banger Erwartung die Bewegungen derer droben beobachteten, wurde das Herabkommen des Feuers deutlich wahrgenommen. Alle, die es sahen, gerieten bei seinem Anblick in Erstaunen. Es ähnelte der Feuersäule, die am Roten Meer die Kinder Israel vom Heer der Ägypter getrennt hatte. DKn.86.2 Teilen

Die Volksmenge auf dem Berg warf sich ehrfürchtig vor dem unsichtbaren Gott nieder. Niemand wagte mehr, auf das vom Himmel gesandte Feuer zu blicken. Sie fürchteten, selbst verzehrt zu werden. Überzeugt davon, dass es ihre Pflicht sei, den Gott Elias als den Gott ihrer Väter anzuerkennen und Ihm gehorsam zu sein, riefen sie wie mit einer Stimme aus: „Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!“ 1.Könige 18,39. Erschreckend deutlich ertönte der Schrei über den Berg und hallte in der Ebene wider. Israel war endlich aufgewacht, eines Besseren belehrt und zur Buße bereit. Endlich sah es ein, wie sehr es Gott verunehrt hatte. Der Gegensatz zwischen der Baalsverehrung und dem verständigen Dienst, den der wahrhaftige Gott verlangt, war nun ganz deutlich. Das Volk erkannte Gottes Gerechtigkeit und Gnade darin, dass Er Tau und Regen so lange zurückgehalten hatte, bis es dahin gebracht war, sich zu Seinem Namen zu bekennen. Nun aber waren die Menschen bereit einzugestehen, dass der Gott Elias alle Götzen überragt. DKn.86.3 Teilen

Die Priester Baals wurden bestürzt Zeugen der wunderbaren Offenbarung der Macht des Herrn. Doch selbst in ihrer Niederlage und angesichts der göttlichen Herrlichkeit sträubten sie sich, für ihre Missetaten Buße zu tun. Sie wollten auch weiterhin Propheten Baals bleiben. Damit bewiesen sie nur, dass sie reif zum Untergang waren. Um die bußfertigen Israeliten vor weiterer Verführung seitens derer zu schützen, die sie gelehrt hatten, Baal zu dienen, hatte der Herr bereits Elia befohlen, diese falschen Lehrer hinzurichten. Der Zorn des Volkes gegen sie als Anführer zum Abfall war schnell entfacht. Als Elia rief: „Greift die Propheten Baals, dass keiner von ihnen entrinne!“ (1.Könige 18,40), da gehorchten sie sofort. Sie fingen die Priester ein und brachten sie an den Bach Kison. Noch ehe der Tag vergangen war, der den Anbruch einer entschiedenen Umkehr kennzeichnete, wurden die Diener Baals getötet. Nicht einer durfte am Leben bleiben. DKn.86.4 Teilen

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