Portrait von Ellen White
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Kapitel 3: Der Stolz des Wohlstands
Kapitel 3: Der Stolz des Wohlstands
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Solange Salomo das Gesetz des Himmels in Ehren hielt, war Gott mit ihm, und Weisheit wurde ihm gegeben, um unparteiisch und barmherzig zu regieren. Als ihm Reichtum und weltliche Ehre zufielen, blieb er zuerst demütig und entsprechend groß war sein Einfluss. „So war Salomo Herr über alle Königreiche, vom Euphratstrom bis zum Philisterland und bis an die Grenze Ägyptens ... und hatte Frieden mit allen seinen Nachbarn ringsum, so dass Juda und Israel sicher wohnten, jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, ... solange Salomo lebte.“ 1.Könige 5,1.4f. DKn.29.1 Teilen

Nach einem sehr verheißungsvollen Anfang wurde sein Leben durch Abfall verfinstert, worüber die Geschichte betrübt berichtet: Derjenige, der einst Jedidja, „Liebling des Herrn“ (2.Samuel 12,25) genannt und von Gott mit so bemerkenswerten Beweisen Seines Wohlwollens geehrt worden war, dass seine Weisheit und Aufrichtigkeit ihm weltweiten Ruhm erwarben; derjenige, der andere dazu geführt hatte, dem Gott Israels die Ehre zu geben, dieser Mann wandte sich von der Anbetung des Herrn ab, um vor den Götzen der Heiden zu knien. DKn.29.2 Teilen

Bereits hunderte von Jahren bevor Salomo den Thron bestieg, hatte der Herr die Gefahren den auserwählten Herrscher Israels umgebenden Gefahren vorausgesehen und Mose Unterweisungen für ihr Verhalten gegeben. Der Herrscher auf dem Thron Israels sollte „eine Abschrift dieses Gesetzes, wie es den levitischen Priestern vorliegt, in ein Buch schreiben lassen. Das soll bei ihm sein, und er soll darin lesen sein Leben lang, damit er den HERRN, seinen Gott, fürchten lernt, dass er halte alle Worte dieses Gesetzes und diese Rechte und danach tue. Sein Herz soll sich nicht erheben über seine Brüder und soll nicht weichen von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken, auf dass er verlängere die Tage seiner Herrschaft, er und seine Söhne, in Israel.“ 5.Mose 17,18-20. DKn.29.3 Teilen

In Verbindung mit dieser Unterweisung warnte der Herr den später einmal zum König Gesalbten: „Er soll auch nicht viele Frauen nehmen, dass sein Herz nicht abgewandt werde, und soll auch nicht viel Silber und Gold sammeln.“ 5.Mose 17,17. Mit diesen Warnungen war Salomo bekannt und eine Zeitlang beachtete er sie auch. Sein größter Wunsch war es, in Übereinstimmung mit den am Sinai gegebenen Geboten zu leben und zu herrschen. Seine Art, die Regierungsgeschäfte zu führen, stand in deutlichem Gegensatz zu den Gewohnheiten der Völker jener Zeit, die Gott nicht fürchteten und deren Herrscher Sein heiliges Gesetz mit Füßen traten. DKn.29.4 Teilen

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Um die Beziehungen zu dem mächtigen Königreich zu stärken, das südlich der Grenzen Israels lag, wagte sich Salomo auf verbotenen Boden. Satan wusste, welche Ergebnisse der Gehorsam hervorbringt. Daher versuchte er bereits in den ersten Jahren der Herrschaft Salomos, die sich durch Weisheit, Wohltätigkeit und Aufrichtigkeit des Königs auszeichneten, Einflüsse einzuschleusen, die Salomos Grundsatztreue heimtückisch untergraben und ihn von Gott trennen würden. Den Erfolg des Feindes kennen wir aus der biblischen Aufzeichnung: „Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König von Ägypten, und nahm eine Tochter des Pharao zur Frau und brachte sie in die Stadt Davids.“ 1.Könige 3,1. Menschlich betrachtet schien sich diese Ehe, obwohl im Gegensatz zu den Lehren des Gesetzes Gottes, als Segen zu erweisen, denn Salomos heidnische Frau bekehrte sich und vereinte sich mit ihm in der Anbetung des wahren Gottes. Zudem erwies der Pharao Israel einen wichtigen Dienst, „denn der Pharao, der König von Ägypten, war heraufgezogen und hatte Geser eingenommen und mit Feuer verbrannt und die Kanaaniter erschlagen, die in der Stadt wohnten, und hatte seiner Tochter, Salomos Frau, den Ort zum Geschenk gegeben.“ 1.Könige 9,16. Salomo baute die Stadt wieder auf und stärkte sein Reich an der Mittelmeerküste offenbar deutlich. Indem er jedoch eine Allianz mit einer heidnischen Nation einging und diesen Vertrag durch die Heirat mit einer heidnischen Prinzessin besiegelte, missachtete Salomo voreilig die weise Vorkehrung, die Gott zur Reinhaltung Seines Volkes getroffen hatte. Die Hoffnung, dass seine ägyptische Frau sich bekehrte, war nur eine schwache Ausrede für seine Sünde. DKn.30.1 Teilen

Eine Zeitlang machte Gott in mitleidigem Erbarmen diese schlimmen Fehler unwirksam. Salomo hätte durch einen weisen Kurs zumindest in großem Maß die bösen Mächte zurückhalten können, die er durch sein unkluges Handeln in Bewegung gesetzt hatte. Er hatte jedoch begonnen, die Quelle seiner Kraft und seiner Herrlichkeit aus den Augen zu verlieren. Je mehr die Neigung die Oberhand über den Verstand bekam, desto mehr nahm sein Selbstvertrauen zu. Er versuchte, die Absicht des Herrn auf seine Weise auszuführen und argumentierte, dass politische und wirtschaftliche Allianzen mit den benachbarten Nationen zur Erkenntnis des wahren Gottes führen würden. Er ging mit den umliegenden heidnischen Nationen Bündnisse ein, die oft durch Heiraten mit heidnischen Prinzessinnen besiegelt wurden. Die Befehle des Herrn wurden aus Rücksicht auf die Gewohnheiten der benachbarten Völker ignoriert. DKn.30.2 Teilen

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Der König schmeichelte sich, dass seine Weisheit und die Kraft seines Vorbilds seine Frauen vom Götzendienst zur Anbetung des wahren Gottes führen würden. Ebenso war er davon überzeugt, dass die so geschaffenen Allianzen die Nationen ringsum in enge Verbindung mit Israel ziehen würden. Eine vergebliche Hoffnung! Salomo machte den verhängnisvollen Fehler, sich selbst für stark genug zu halten, dem Einfluss seiner heidnischen Gefährtinnen widerstehen zu können. Und verhängnisvoll war auch die Täuschung zu hoffen, dass trotz seiner Nichtachtung des Gesetzes Gottes andere dazu geführt werden könnten, dessen heilige Vorschriften zu ehren und ihnen zu gehorchen. DKn.31.1 Teilen

Die Allianzen des Königs und die wirtschaftlichen Beziehungen zu den heidnischen Nationen brachten ihm Ansehen, Ehre und die Reichtümer der Welt. Es war ihm möglich, Gold von Ophir und Silber von Tarsis in großer Menge zu holen. „Der König sorgte dafür, dass es in Jerusalem so viel Silber und Gold gab wie Steine. Und wertvolles Zedernholz war so verbreitet wie das Holz der einfachen Maulbeerfeigenbäume, die im Hügelland wuchsen.“ 2.Chronik 1,15. In den Tagen Salomos wurden so immer mehr Menschen reich, aber dieser Reichtum war von den entsprechenden Versuchungen begleitet, während das feine Gold des Charakters verdunkelt und getrübt wurde. Salomos Abfall kam so allmählich, dass er, bevor es ihm bewusst war, weit von Gott abgekommen war. Fast unmerklich begann er, der göttlichen Führung und dem göttlichen Segen immer weniger zu vertrauen und mehr Vertrauen in seine eigene Kraft zu setzen. Stück für Stück enthielt er Gott jenen unerschütterlichen Gehorsam vor, der Israel zu einem besonderen Volk machen sollte und passte sich mehr und immer enger an die Sitten der umliegenden Nationen an. Indem er den Versuchungen nachgab, die mit seinem Erfolg und seiner herausragenden Stellung verbunden waren, vergaß er die Quelle seines Erfolgs. Der Ehrgeiz, alle anderen Nationen an Macht und Größe zu übertreffen, führte Salomo dahin, die bisher zur Ehre Gottes eingesetzten himmlischen Gaben selbstsüchtig zu missbrauchen. Das Geld, das er in Verantwortung vor Gott zugunsten würdiger Armer und zur Verbreitung der Grundsätze einer geheiligten Lebensweise in der ganzen Welt hätte verwenden sollen, wurde selbstsüchtig für ehrgeizige Projekte ausgegeben. DKn.31.2 Teilen

Der Könige war so beansprucht von dem unbeherrschbaren Verlangen, andere Nationen in Bezug auf deren Prachtentfaltung zu übertreffen, dass er die Notwendigkeit übersah, einen schönen und vollkommenen Charakter zu entwickeln. Im Bemühen, sich selbst vor der Welt zu verherrlichen, verkaufte er seine Ehre und Integrität. Die enormen Einkünfte aus dem Handel mit vielen Ländern wurden noch ergänzt durch hohe Steuern. Auf diese Weise trugen Stolz, Ehrgeiz und Verschwendung ihre Frucht in Grausamkeit und Ausbeutung. Die Einsicht und Bedachtsamkeit, die seine Handlungsweise gegenüber seinem Volk in seinen ersten Herrschaftsjahren gekennzeichnet hatten, machten einem anderen Geist Platz. Der weiseste und barmherzigste Herrscher sank herab zum Tyrannen. Der einst so mitleidige, gottesfürchtige Wächter seines Volkes wurde zum Unterdrücker und Despoten. Steuer um Steuer wurde dem Volk auferlegt, um die für seine luxuriöse Hofhaltung benötigten Mittel bereitzustellen. DKn.31.3 Teilen

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Das Volk begann sich zu beschweren. Der Respekt und die Bewunderung, die sie einst für ihren König gehegt hatten, wandelten sich in Unzufriedenheit und Verachtung. Um sie davor zu schützen, sich auf den „Arm des Fleisches“ (2.Chronik 32,8) zu verlassen, hatte der Herr die Herrscher Israels davor gewarnt, nur wenige Pferde für sich zu halten. In völliger Missachtung dieses Gebots heißt es: „Die Pferde ließ Salomo aus Ägypten einführen.“ „Salomos Pferde wurden aus Ägypten und vielen anderen Ländern eingeführt.“ „Salomo schuf sich ein riesiges Heer aus 1.400 Streitwagen und 12.000 Pferden. Er stationierte sie in den Garnisonsstädten und bei sich in Jerusalem.“ 2.Chronik 1,16; 9,28; 1.Könige 10,26. Mehr und mehr sah der König Luxus, Zügellosigkeit und die Gunst der Welt als Zeichen seiner Größe an. Viele schöne und attraktive Frauen wurden ihm aus Ägypten, Phönizien, Edom, Moab und vielen anderen Orten gebracht. Ihre Religion war Götzenanbetung. Zudem waren sie gelehrt worden, dabei grausame und menschenverachtende Bräuche zu praktizieren. Betört von ihrer Schönheit vernachlässigte der König seine Pflichten Gott und seinem Königreich gegenüber. DKn.32.1 Teilen

Seine Frauen beeinflussten ihn sehr. Sie waren schließlich darin erfolgreich, dass er sich an ihrem Götzendienst beteiligte. Salomo hatte die Unterweisung missachtet, die Gott zum Schutz vor Abfall gegeben hatte, und betete schließlich selbst zu falschen Göttern. „Als er älter wurde, brachten sie ihn dazu, andere Götter zu verehren. Da war sein Herz nicht mehr ungeteilt Jahwe, seinem Gott, ergeben wie das Herz seines Vaters David. So verehrte Salomo Astarte, die Göttin der Sidonier, und Milkom, das Scheusal der Ammoniter.“ 1.Könige 11,4f. DKn.32.2 Teilen

Oben auf der Südseite des Ölbergs, gegenüber dem Berg Morija, wo der schöne Tempel des Herrn stand, errichtete Salomo eine imposante Ansammlung von Gebäuden als Götzentempel. Um seinen Frauen zu gefallen, setzte er riesige unförmige Götzen aus Holz und Stein in die Myrten- und Olivengärten. An diesen Orten befanden sich die Altäre für die heidnischen Gottheiten „Kemosch, das Scheusal der Moabiter, und für Moloch, das Scheusal der Ammoniter“. 1.Könige 11,7. Dort wurden die schändlichsten heidnischen Riten praktiziert. DKn.32.3 Teilen

Salomos Kurs brachte die sichere Strafe mit sich. Seine Trennung von Gott durch die Verbindung mit Götzendienern war sein Untergang. Als er seine Treue zu Gott aufgab, verlor er auch die Herrschaft über sich selbst. Seine moralische Tauglichkeit war fort, sein feines Zartgefühl abgestumpft und sein Gewissen unempfindlich. Er, der zu Beginn seiner Herrschaft so viel Weisheit und Mitgefühl gezeigt hatte, als es darum ging, ein hilfloses Baby seiner unglücklichen Mutter wieder zurückzugeben (vgl. 1.Könige 3,16-28), fiel so tief, dass er der Aufrichtung eines Götzenbildes zustimmen konnte, dem lebendige Kinder als Opfer gebracht wurden. Er, der in seiner Jugendzeit mit Urteilsfähigkeit und Verständnis beschenkt worden war und in der Zeit seiner Manneskraft inspiriert schrieb: „Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode“ (Sprüche 14,12), wich in späteren Jahren so weit von der Reinheit ab, dass er den unzüchtigen, widerlichen Bräuchen zuschauen konnte, die mit der Anbetung des Kemosch und der Aschera verbunden waren. Er, der bei der Einweihung des Tempels zu seinem Volk gesagt hatte: „Euer Herz sei ungeteilt bei dem HERRN, unserm Gott“ (1.Könige 8,61) wurde selbst zum Übertreter, der in Herz und Leben seine eigenen Worte verleugnete. Er verwechselte Zügellosigkeit mit Freiheit. Er versuchte zu einem sehr hohen Preis, Licht mit Finsternis, das Gute mit dem Bösen, das Reine mit dem Unreinen und Christus mit Belial zu vermischen. DKn.32.4 Teilen

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So wurde Salomo, einer der größten Könige, die jemals regierten, zu einem lasterhaften Menschen, zum Werkzeug und Sklaven anderer. Sein einst so edler und mannhafter Charakter wurde schwach und weichlich. Sein Glauben an den lebendigen Gott wurde durch atheistische Zweifel ersetzt. Der Unglaube verdarb sein Glück, schwächte seine Grundsätze und entwürdigte sein Leben. Die Gerechtigkeit und Großherzigkeit seiner frühen Regierungszeit wandelten sich zu Unterdrückung und Tyrannei. Wie armselig und zerbrechlich ist doch die menschliche Natur! Gott kann nur wenig für Menschen tun, die das Bewusstsein ihrer Abhängigkeit von Ihm verlieren. DKn.33.1 Teilen

Während dieser Jahre des Abfalls schritt der geistliche Verfall Israels stetig voran. Wie konnte es auch anders sein, wenn sich ihr König mit Satans Werkzeugen verbunden hatte? Dadurch arbeitete der Feind, um die Israeliten in Bezug auf richtige und falsche Anbetung zu verwirren. Sie waren eine leichte Beute. Der Handel mit anderen Ländern brachte sie in engen Kontakt mit Menschen, die keine Liebe zu Gott hatten, und ihre eigene Liebe zu Ihm verringerte sich dadurch sehr. Ihr klares Verständnis über den hohen und heiligen Charakter Gottes wurde abgestumpft. Weil sie sich weigerten, dem Pfad des Gehorsams zu folgen, übertrugen sie ihre Untertanentreue auf den Feind der Gerechtigkeit. Es wurde allgemein üblich, Götzendiener zu heiraten, und die Israeliten verloren schnell ihre Abscheu vor dem Götzendienst. Man duldete die Vielehe, und Götzendienerische Mütter erzogen ihre Kinder dazu, heidnischen Bräuchen zu folgen. Im Leben einiger Israeliten wurde so der reine, durch Gott eingesetzte Gottesdienst durch einen Götzendienst finsterster Art abgelöst. DKn.33.2 Teilen

Christen sollen sich von der Welt, ihrem Geist und ihren Einflüssen abgesondert und getrennt halten. Gott ist es zwar vollständig möglich, uns in der Welt zu erhalten, aber wir sollen nicht von der Welt sein. Seine Liebe ist nicht unsicher und schwankend. Er wacht mit unerschöpflicher Fürsorge ständig über uns, aber er verlangt ungeteilte Treue. „Niemand kann zwei Herren dienen. Immer wird er den einen hassen und den anderen lieben oder dem einen treu ergeben sein und den anderen verabscheuen. Ihr könnt nicht gleichzeitig Gott und dem Geld dienen.“ Matthäus 6,24. Salomo war mit einer wunderbaren Weisheit ausgestattet worden, aber die Welt zog ihn von Gott weg. Die Menschen heutzutage sind nicht stärker als er. Sie sind ebenso anfällig, Einflüssen nachzugeben, die schon Salomos Niedergang verursachten. Wie Gott ihn vor seiner Gefahr warnte, so warnt er auch heute seine Kinder, sich nicht durch Nähe zur Welt in Gefahr zu bringen. „Deshalb verlasst sie und trennt euch von ihnen, spricht der Herr. Rührt ihre unreinen Dinge nicht an, und ich werde euch mit offenen Armen aufnehmen. Ich werde euer Vater sein und ihr werdet meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“ 2.Korinther 6,17f. DKn.33.3 Teilen

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Inmitten des Wohlstands lauert Gefahr. In der ganzen Menschheitsgeschichte sind Reichtum und Ehre schon immer mit Gefahren für Demut und geistliche Einstellung verbunden gewesen. Es ist nicht der leere Becher, den wir nur schwer tragen können, sondern vielmehr der randvolle Becher, der sorgfältig balanciert werden muss. Bedrängnis und widrige Umstände mögen zwar Leid verursachen, aber für das geistliche Leben ist Wohlstand am gefährlichsten. Wenn sich der Mensch nicht ständig Gott unterordnet und durch die Wahrheit geheiligt ist, wird Wohlstand ganz sicher die natürliche Neigung zur Anmaßung anstacheln. DKn.34.1 Teilen

Im Tal der Demütigung, in dem sich die Menschen darauf verlassen, dass Gott sie lehrt und jeden Schritt leitet, ist er sicher. Die sozusagen auf einem Podest stehenden Menschen aber, von denen man denkt, dass sie wegen ihrer Stellung große Weisheit besitzen, sind in größter Gefahr. Wenn solche Menschen sich nicht völlig von Gott abhängig machen, werden sie ganz sicher fallen. DKn.34.2 Teilen

Gibt man dem Stolz und Ehrgeiz nach, wird das Leben verunstaltet, denn dies verschließt das Herz gegenüber den reichen Segnungen von oben, weil er kein Bedürfnis danach hat. Wer nach Selbstverherrlichung strebt, wird herausfinden, dass es ihm an der Gnade Gottes fehlt, durch deren Kraft wahrer Reichtum und befriedigende Freuden gewonnen werden. Wer jedoch alles gibt und für Christus alles tut, dem gilt: „Der Segen des Herrn allein macht den Menschen reich, durch eigene Sorge kann er nichts hinzufügen.“ Sprüche 10,22. Durch die sanfte Berührung der Gnade vertreibt der Heiland Unruhe und unheiligen Ehrgeiz aus der Seele und verwandelt Feindschaft in Liebe, Unglauben in Vertrauen. Wenn Er zur Seele spricht: „Folge mir nach!“, dann wird der Bann und Zauber der Welt gebrochen. Es fliehen Habgier und Ehrgeiz aus dem Herzen, und die Menschen — nun befreit — machen sich auf, um Ihm zu folgen. DKn.34.3 Teilen

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