Portrait von Ellen White
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Kapitel 14: Im Geist und in der Kraft Elias
Kapitel 14: Im Geist und in der Kraft Elias
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In den vielen Jahrhunderten, die seit der Zeit Elias vergangen sind, hat die Geschichte seines Lebenswerkes all jene inspiriert und ermutigt, die dazu aufgerufen waren, inmitten des Abfalls für das Recht einzustehen. Für uns aber, „auf die das Ende der Welt gekommen ist“ (1.Korinther 10,11), hat sie eine besondere Bedeutung. Die Geschichte wiederholt sich. Auch die Welt von heute hat ihre Ahabs und ihre Isebels. Unsere Zeit ist genauso götzendienerisch wie die, in der Elia lebte. Kein Äußeres eines Altars mag zu sehen sein, der Blick muss nicht auf irgendeinem Bild ruhen, und doch folgen Tausende den Göttern dieser Welt nach: Reichtum, Ruhm, Vergnügen sowie den lockenden Fabeln, die dem Menschen gestatten, die Neigungen des nicht wiedergeborenen Herzens auszuleben. Die Masse hat eine falsche Vorstellung von Gott und seinen Eigenschaften. Sie dient ebenso wie die Anbeter Baals einem falschen Gott. Sogar viele vorgebliche Christen haben sich Einflüssen ergeben, die beharrlich gegen Gott und Seine Wahrheit gerichtet sind. Auf diese Weise werden sie verleitet, sich vom Göttlichen abzuwenden und das Menschliche zu verherrlichen. DKn.101.1 Teilen

Der heutige Zeitgeist ist der von Untreue und Abfall, ein Geist angeblicher Erleuchtung, der sich darauf beruft, die Wahrheit zu kennen, in Wirklichkeit aber blindeste Vermessenheit ist. Menschliche Theorien werden angepriesen und an Stelle Gottes und Seines Gesetzes gesetzt. Satan will Männer und Frauen dadurch zum Ungehorsam verführen, dass er ihnen vorgaukelt, sie fänden im Ungehorsam jene Freiheit und Ungebundenheit, die sie den Göttern gleichmache. Überall macht sich ein Geist des Widerstandes gegen das klare Wort Gottes sowie eine abgöttische Verherrlichung der menschlichen Weisheit gegenüber der göttlichen Offenbarung bemerkbar. Die Menschen haben durch Anpassung an weltliche Sitten und Mächte ihren Sinn so verdunkeln und verwirren lassen, dass sie alle Fähigkeit verloren haben, zwischen Licht und Finsternis, Wahrheit und Irrtum zu unterscheiden. Sie sind so weit vom rechten Weg abgewichen, dass sie die Ansichten etlicher sogenannter Philosophen für vertrauenswürdiger halten als die Wahrheiten der Bibel. Die Bitten und Verheißungen des Wortes Gottes sowie seine Drohungen gegen Ungehorsam und Götzendienst scheinen nicht imstande zu sein, ihre Herzen zu erweichen. Einen Glauben, wie ihn Paulus, Petrus und Johannes auslebten, halten sie für altmodisch, geheimnisvoll-dunkel und der Einsicht moderner Denker unwürdig. DKn.101.2 Teilen

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Am Anfang gab Gott dem Menschen Sein Gesetz als Mittel zur Erlangung der Glückseligkeit und des ewigen Lebens. Satans einzige Hoffnung, Gottes Absicht zu vereiteln, besteht darin, Männer und Frauen zum Ungehorsam gegen dieses Gesetz zu verleiten. Unablässig war er deshalb bemüht, die Lehren des Gesetzes zu entstellen und seine Bedeutung herabzusetzen. Sein Meisterstück war jedoch sein Versuch, das Gesetz selbst zu verändern, so dass die Menschen meinten, die göttlichen Vorschriften zu halten, während sie die tatsächlich übertraten. DKn.102.1 Teilen

Ein Schreiber hat den Versuch, das Gesetz Gottes zu verändern, treffend mit dem alten, üblen Brauch verglichen, Wegweiser an wichtigen Wegkreuzungen so umzustellen, dass sie in verkehrte Richtungen weisen. Dieser Brauch verursachte oft große Verwirrung und Mühsal. DKn.102.2 Teilen

Auch Gott errichtete für alle, die durch diese Welt reisen, einen Wegweiser. Der eine Arm dieses Wegweisers weist auf den willigen Gehorsam gegenüber dem Schöpfer als Weg zur Seligkeit und zum Leben. Der andere Arm dagegen kennzeichnet den Ungehorsam als Pfad zum Elend und zum Tod. Der Weg zur Seligkeit war ebenso deutlich angezeigt, wie einst der Weg zu einer der Freistädte unter der jüdischen Ordnung. Doch in einer unglücklichen Stunde für unser Geschlecht drehte der Erzfeind alles Guten den Wegweiser in die entgegengesetzte Richtung, so dass seither viele den Weg verfehlt haben. DKn.102.3 Teilen

Der Herr unterwies die Israeliten durch Mose: „Haltet meinen Sabbat; denn er ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Geschlecht zu Geschlecht, damit ihr erkennt, dass ich der Herr bin, der euch heiligt. Darum haltet meinen Sabbat, denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entheiligt, der soll des Todes sterben ... Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, soll des Todes sterben. Darum sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten als ewigen Bund. Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel. Denn in sechs Tagen machte der Herr Himmel und Erde, aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.“ 2.Mose 31,13-17. DKn.102.4 Teilen

Mit diesen Worten kennzeichnete der Herr klar und deutlich den Gehorsam als Weg zur Gottesstadt. Aber der „Mensch der Sünde“ hat den Wegweiser so gedreht, dass der in die verkehrte Richtung zeigt. Er hat einen falschen Sabbat eingeführt und die Menschen veranlasst zu meinen, dass sie durch Ruhe an ihm das Gebot des Schöpfers befolgten. DKn.102.5 Teilen

Gott hat erklärt, dass der siebente Tag der Sabbat des Herrn ist. Nachdem Er „Himmel und Erde“ vollendet hatte, erhob Er diesen Tag zu einem Gedenktag Seines Schöpfungswerkes. Er „ruhte am siebenten Tag von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn.“ 1.Mose 2,2f. DKn.102.6 Teilen

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Zur Zeit des Auszuges aus Ägypten wurde die Sabbatheiligung dem Volk Gottes eindringlich vor Augen gestellt. Als es sich noch in der Knechtschaft befand, hatten seine Fronvögte es zur Arbeit am Sabbat dadurch zwingen wollen, dass sie die wöchentlichen Leistungsanforderungen ständig höher schraubten. Die Bedingungen, unter denen sie zu arbeiten hatten, wurden immer härter und drückender. Aber die Israeliten wurden aus der Knechtschaft befreit und an einen Ort gebracht, wo sie alle Vorschriften des Herrn in Frieden halten konnten. Vom Sinai herab wurde das Gesetz verkündigt; eine Abschrift auf zwei Tafeln, „aus Stein und beschrieben von dem Finger Gottes“ (2.Mose 31,18), wurde Mose überreicht. In fast 40 Jahren der Wanderung wurden die Israeliten beständig an den von Gott verordneten Ruhetag erinnert, denn an jedem 7. Tag wurde ihnen das Manna vorenthalten. Dafür aber blieb die am vorangegangenen Rüsttag gefallene doppelte Menge auf wunderbare Weise unverdorben. DKn.103.1 Teilen

Ehe die Israeliten das verheißene Land betraten, wurden sie von Mose ermahnt: „Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligest.“ 5.Mose 5,12. Der Herr wollte, dass die Israeliten durch eine treue Beobachtung des Sabbatgebots ständig an ihre Verantwortung gegenüber Ihm als Ihrem Schöpfer und Erlöser erinnert werden sollten. Solange sie den Sabbat im rechten Sinn und Geist hielten, würde keine Abgötterei unter ihnen aufkommen können. Sollten jedoch die Forderungen dieser Vorschrift der Zehn Gebote als nicht länger verbindlich beiseite gesetzt werden, würde bald auch der Schöpfer vergessen sein, und die Menschen würden andere Götter anbeten. „Ich gab ihnen“, so erklärte Gott, „auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie erkannten, dass ich der Herr bin, der sie heiligt.“ Hesekiel 20,12. Leider haben „sie meine Gesetze verachtet und nicht nach meinen Geboten gelebt und meine Sabbate entheiligt ... denn sie folgten den Götzen ihres Herzens nach“. Hesekiel 20,16. In seiner Aufforderung, zu Ihm zurückzukehren, lenkte Er ihre Aufmerksamkeit erneut auf die Wichtigkeit der Sabbatheiligung. „Ich bin der Herr, euer Gott“, sprach Er. „Nach meinen Geboten sollt ihr leben und meine Gesetze sollt ihr halten ...; und meine Sabbate sollt ihr heiligen, dass sie ein Zeichen seien zwischen mir und euch, damit ihr wisst, dass ich, der Herr, euer Gott bin.“ Hesekiel 20,19f. DKn.103.2 Teilen

Der Herr richtete das Augenmerk Judas auf dessen Sünden, die letztlich die babylonische Gefangenschaft zur Folge hatten, und erklärte: „Du verachtest ... und entheiligst meine Sabbate ... Darum schüttete ich meinen Zorn über sie aus, und mit dem Feuer meines Grimmes machte ich ihnen ein Ende und ließ so ihr Treiben auf ihren Kopf kommen.“ Hesekiel 22,8.31. DKn.103.3 Teilen

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Beim Wiederaufbau Jerusalems in der Zeit von Nehemia wurde wegen der Übertretung des Sabbats die ernste Frage gestellt: „Taten das nicht auch eure Väter, und unser Gott brachte all das Unheil über uns und über diese Stadt? Und ihr bringt noch mehr Zorn über Israel dadurch, dass ihr den Sabbat entheiligt!“ Nehemia 13,18. DKn.104.1 Teilen

Auch Christus betonte während Seines irdischen Wirkens die Verbindlichkeit des Sabbats. In all Seinen Lehren bewies Er Ehrfurcht vor der Ordnung, die Er selbst gegeben hatte. Damals war der Sabbat so entstellt worden, dass seine Befolgung eher das Wesen selbstsüchtiger und eigenwilliger Menschen als das Wesen Gottes widerspiegelte. Christus setzte die falsche Lehre beiseite, mit der diejenigen, die Gott zu kennen vorgaben, Ihn falsch darstellten. Obwohl Er von den Rabbinern mit unerbittlicher Feindseligkeit verfolgt wurde, gab Er sich auch nicht den geringsten Anschein, als stimme Er ihren Forderungen zu. Im Gegenteil, Er ging unbeirrt Seinen Weg weiter und hielt den Sabbat in Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes. DKn.104.2 Teilen

In nicht misszuverstehenden Worten bekundete Er Seine Achtung vor dem Gesetz des Herrn: „Ihr sollt nicht wähnen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn ich sage euch wahrlich: Bis dass Himmel und Erde vergehe, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis dass es alles geschehe. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich.“ Matthäus 5,17-19. DKn.104.3 Teilen

Während des christlichen Zeitalters hat der große Feind menschlichen Glücks den im vierten Gebot verordneten Sabbat zum Thema seiner besonderen Angriffe gemacht. Satan sagt: „Ich will Gott entgegenarbeiten. Ich will meinen Nachfolgern Macht verleihen, Gottes Gedenkzeichen, den Siebenten-Tag-Sabbat, abzusetzen. So will ich der Welt zeigen, dass der von Gott geheiligte und gesegnete Tag verändert worden ist. Jener Tag soll nicht im Gedächtnis der Menschen weiter leben. Ich will die Erinnerung an ihn austilgen und ihn durch einen Tag ersetzen, der nicht von Gott akzeptiert wird, einen Tag, der kein Zeichen zwischen Gott und Seinem Volk sein kann. Ich will alle, die diesen Tag annehmen, veranlassen, ihn für heilig halten, das Gott für den siebenten Tag vorgesehen hat. DKn.104.4 Teilen

Durch meinen Stellvertreter will ich mich selbst verherrlichen. Der erste Tag wird gepriesen werden, und die protestantische Welt wird diesen falschen Sabbat als den wahren annehmen. Durch die Missachtung des von Gott eingesetzten Sabbats will ich Sein Gesetz in Verruf bringen. Die Worte: ‚Ein Zeichen zwischen mir und euch auf eure Nachkommen‘ sollen meinem Ruhetag zugute kommen. So wird die Welt mir zufallen. Ich werde der Beherrscher der Erde sein, der Fürst der Welt. Ich werde die Gemüter so sehr meiner Macht unterwerfen, dass Gottes Sabbat zu einem Gegenstand besonderer Verachtung werden wird. Ein Zeichen? Ich werde das Halten des siebenten Tages zu einem Zeichen der Untreue gegen die Obrigkeiten der Erde machen. Menschliche Gesetze werden durch ihre Strenge jedermann davon abschrecken, den siebenten Tag als Sabbat zu halten. Aus Furcht vor Mangel an Nahrung und Kleidung werden sie mit der Welt das Gesetz Gottes übertreten. Die Erde wird voll und ganz unter meine Herrschaft gelangen.“ DKn.104.5 Teilen

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Durch die Einsetzung eines falschen Sabbats wollte der Feind „Festzeiten und Gesetz ... ändern“. Daniel 7,25. Ist es ihm aber wirklich gelungen, Gottes Gesetz zu ändern? Die Worte des 31. Kapitels des 2. Buches Mose sind die Antwort hierauf. Er, der derselbe ist gestern, heute und in Ewigkeit, hat vom Siebenten-Tag-Sabbat erklärt: „Er ist ein Zeichen zwischen mir und euch von Geschlecht zu Geschlecht ... Er ist ein ewiges Zeichen.“ 2.Mose 31,13.17. Der veränderte Wegweiser weist den falschen Weg; Gott aber hat Sich nicht verändert. Er ist immer noch der mächtige Gott Israels. „Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäubchen. Der Libanon wäre zu wenig zum Feuer und seine Tiere zu wenig zum Brandopfer. Alle Völker sind vor ihm wie nichts und gelten ihm als nichtig und eitel.“ Jesaja 40,15-17. Er eifert heute genauso für Sein Gesetz wie einst in den Tagen Ahabs und Elias. DKn.105.1 Teilen

Doch wie wenig wird das Gesetz geachtet! Befindet sich die Welt heute nicht in offener Rebellion gegen Gott? Dies ist wirklich ein trotziges Geschlecht, angefüllt mit Undankbarkeit, Formenwesen, Unaufrichtigkeit, Stolz und Abfall. Menschen verachten die Bibel und hassen die Wahrheit. Jesus sieht, wie man Sein Gesetz verwirft, Seine Liebe verschmäht und Seine Botschafter gleichgültig behandelt. Er hat durch Seine Erweisungen der Barmherzigkeit gesprochen, die aber nicht anerkannt werden. Auch durch Warnungen hat Er geredet, doch sie werden ebenfalls nicht beachtet. Die Tempelhöfe der menschlichen Seele sind zu Stätten ungeheiligten Handelns geworden, in denen Selbstsucht, Neid, Stolz und Bosheit gehegt werden. DKn.105.2 Teilen

Viele haben keine Bedenken, über das Wort Gottes zu spotten. Sie machen sich über die lustig, die das Wort so nehmen, wie es geschrieben steht. Eine Verachtung von Gesetz und Ordnung greift um sich, die sich unmittelbar auf eine Übertretung der ausdrücklichen Gebote des Herrn zurückführen lässt. Gewalttaten und Verbrechen sind die Folge der Abkehr vom Pfad des Gehorsams. Schaut den elenden und erbärmlichen Zustand einer großen Menge, die vor Götzenaltären anbetet und vergeblich Glück und Frieden sucht! DKn.105.3 Teilen

Seht, das ist eine beinahe allgemeine Missachtung des Sabbatgebotes! Seht auch die erschreckende Gottlosigkeit derer, die, während sie Gesetze zur Sicherung der vorgeblichen Heiligkeit des ersten Tages der Woche einführen, zur selben Zeit Gesetze schaffen, die den Handel mit alkoholischen Getränken schützen. Sie fühlen sich über das, was im Wort Gottes geschrieben steht, erhaben und versuchen, die Gewissen der Menschen zu zwingen. Zugleich setzen sie aber ihren Einfluss für ein Übel ein, das die nach dem Bild Gottes geschaffenen Wesen entstellt und zerstört. Von Satan selbst geht eine solche Gesetzgebung aus. Er weiß nur zu gut, dass Gottes Fluch auf denen ruhen wird, die menschliche Gesetze über die göttlichen stellen, und er tut alles, was in seiner Macht steht, um die Menschen auf den breiten Weg zu führen, der im Untergang endet. DKn.105.4 Teilen

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So lange hat man menschliche Meinungen und menschliche Organisationen verehrt, bis fast die ganze Welt irgendwelchen Götzen nachläuft. Und derjenige, der sich bemüht hat, Gottes Gesetz zu ändern, wendet jede erdenkliche List an, um Männer und Frauen zu veranlassen, gegen Gott und gegen das Zeichen anzutreten, an dem die Gerechten zu erkennen sind. Doch der Herr wird nicht immer dulden, dass Sein Gesetz ungestraft übertreten und verachtet wird. Es kommt eine Zeit, wenn „alle hoffärtigen Augen ... erniedrigt werden, und, die stolze Männer sind, werden sich beugen müssen; der Herr aber wird allein hoch sein an jenem Tag.“ Jesaja 2,11. Zu zweifeln, das mag die Forderungen des Gesetzes Gottes mit Spott, Hohn und Ablehnung behandeln. Mag die Weltlichkeit die Vielen anstecken und die Wenigen beherrschen, mag Gottes Sache sich nur durch große Anstrengungen und ständige Opfer behaupten — am Ende wird die Wahrheit trotz allem herrlich triumphieren. DKn.106.1 Teilen

In Gottes abschließendem Werk auf der Erde wird Sein Gesetz wieder zu aufgerichtet werden. Mag eine falsche Religion vorherrschend sein, die Ungerechtigkeit überhandnehmen, die Liebe in vielen erkalten, das Kreuz von Golgatha den Blicken entschwinden und Finsternis wie ein Leichentuch die Welt bedecken; mag auch die ganze Macht der öffentlichen Meinung sich gegen die Wahrheit einstellen, Anschlag auf Anschlag geschmiedet werden, um Gottes Volk zu vernichten, dennoch wird der Gott Elias in der Stunde der größten Gefahr sich menschliche Werkzeuge erwecken, die eine Botschaft verkündigen, die nicht zum Schweigen gebracht werden kann. In den bevölkerungsreichen Städten des Landes und dort, wo Menschen es in ihrer Lästerung gegen den Höchsten am schlimmsten getrieben haben, wird dann die Stimme strenger Zurechtweisung zu vernehmen sein. Unerschrocken werden von Gott berufene Männer die Vereinigung der Kirche mit der Welt öffentlich brandmarken. Inständig werden sie Männer und Frauen auffordern, sich von einer menschlichen Satzung abzuwenden und dem Halten des wahren Sabbats zuzukehren. Allen Völkern werden sie verkündigen: „Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet den an, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserbrunnen! ... So jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Malzeichen an seine Stirn oder an seine Hand, der soll von dem Wein des Zornes Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in seines Zornes Kelch.“ Offenbarung 14,7-10. DKn.106.2 Teilen

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Gott wird Seinen Bund nicht brechen, noch ändern, was Er gesagt hat. Sein Wort wird — wie Sein Thron — für alle Zeit fest und unveränderlich bestehen bleiben. Im Gericht wird dieser Bund, den Gott selbst deutlich geschrieben hat, ans Licht gebracht werden. Dann muss die Welt vor den Schranken der unendlichen Gerechtigkeit erscheinen und ihr Urteil empfangen. DKn.107.1 Teilen

Wie schon in der Zeit Elias, so wird auch heute die Grenzlinie zwischen dem Volk Gottes, das Seine Gebote hält, und den Anbetern falscher Götter scharf gezogen. Elia rief: „Wie lange hinket ihr auf beiden Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach, ist‘s aber Baal, so wandelt ihm nach.“ 1.Könige 18,21. Die Botschaft für unsere Zeit lautet: „Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die große ... Gehet aus von ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, auf dass ihr nicht empfanget etwas von ihren Plagen! Denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel, und Gott denkt an ihren Frevel.“ Offenbarung 18,2.4f. DKn.107.2 Teilen

Die Zeit, in der jeder Mensch geprüft werden wird, ist nicht mehr fern. Dann wird man uns das Halten des falschen Sabbats aufdrängen wollen. Der Streit um Gottes und der Menschen Gebote wird toben. Alle jene, die Schritt für Schritt den Forderungen der Welt nachgegeben haben und sich weltlichen Sitten angepasst haben, werden sich dann eher den Obrigkeiten unterwerfen, als sich dem Hohn, dem Schimpf und der angedrohten Einkerkerung oder gar dem Tod aussetzen. Zu der Zeit wird das Gold von den Schlacken getrennt werden. Wahre Frömmigkeit wird sich klar von jedem bloßen Schein und Flitter unterscheiden. Manch ein Stern, den wir wegen seines Glanzes bewundert haben, wird in Finsternis versinken. An denen, die zwar den Schmuck des Heiligtums angelegt, sich aber nicht mit Christi Gerechtigkeit bekleidet haben, wird dann die Schande ihrer Nacktheit sichtbar werden. DKn.107.3 Teilen

Unter den Bewohnern auf der Erde, die zerstreut sind in allen Ländern, gibt es jene, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben. Wie die Sterne am Himmel, die nur des Nachts scheinen, lassen diese Treuen ihr Licht weiter leuchten, wenn Finsternis das Erdreich und Dunkel die Völker bedeckt. Im heidnischen Afrika, in den katholischen Ländern Europas und Südamerikas, in China, in Indien, auf den Inseln der Meere und in allen dunkeln Gegenden der Erde hat Gott einen Sternenhimmel von Auserwählten bereit, die inmitten der Finsternis strahlen. Sie werden einer abtrünnigen Welt die umwandelnde Macht des Gehorsams gegenüber Seinem Gesetz offenbaren. Schon jetzt erscheinen sie unter allen Geschlechtern, Sprachen und Völkern. In der Stunde tiefsten Abfalls, wenn Satan sich äußerst anstrengen wird, um sie „allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte“ (Offenbarung 13,16) unter Todesandrohung zu zwingen, das Bundeszeichen eines falschen Ruhetages anzunehmen, werden diese Getreuen „ohne Tadel und lauter, Gottes Kinder, unsträflich“, scheinen „als Lichter in der Welt“. Philipper 2,15. Je dunkler die Nacht, desto heller werden sie leuchten. DKn.107.4 Teilen

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Welch eigenartiges Bemühen wäre es gewesen, hätte Elia die Treuen in Israel zählen wollen, als Gottes Gerichte das abtrünnige Volk heimsuchten! Er konnte nur einen auf der Seite des Herrn finden. Als er aber behauptete: „Ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten danach, dass sie mir das Leben nehmen“, da überraschte ihn der Herr mit der Mitteilung: „Ich will übriglassen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal.“ 1.Könige 19,14.18. DKn.108.1 Teilen

Darum sollte auch heute niemand versuchen, Israel zu zählen. Jeder sollte vielmehr nach einem fleischernen Herzen trachten, einem Herzen voll zarten Mitgefühls, einem Herzen, das sich — wie das Herz Christi — für die Errettung einer verlorenen Welt einsetzt. DKn.108.2 Teilen

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