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Kapitel 12: Von Jesreel zum Berg Horeb
Kapitel 12: Von Jesreel zum Berg Horeb
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Auf Grundlage von 1.Könige 18,41-46; 1.Könige 19,1-8. DKn.87 Teilen

Nachdem die Propheten Baals getötet worden waren, stand der Weg offen für die Durchführung einer machtvollen geistlichen Erneuerung unter den zehn Stämmen des Nordreiches. Elia hatte den Israeliten Abtrünnigkeit vorgeworfen und sie aufgefordert, ihr Herz zu demütigen und sich zum Herrn zu wenden. Die Gerichte des Himmels waren vollstreckt worden. Die Israeliten hatten ihre Sünden bekannt und den Gott ihrer Väter als den lebendigen Gott anerkannt. Jetzt sollte auch der Fluch des Himmels von ihnen genommen werden, damit sie wieder neu die zeitlichen Segnungen des Lebens empfangen konnten. Das Land sollte durch Regen erquickt werden. Deshalb sprach Elia zu Ahab: „Zieh hinauf, iss und trink; denn es rauscht, als wollte es sehr regnen.“ 1.Könige 18,41. Daraufhin begab sich der Prophet auf die Spitze des Berges, um zu beten. DKn.87.1 Teilen

Kein äußerer Anschein deutete auf Regen hin, der Elia berechtigt hätte, Ahab zuversichtlich aufzufordern, sich auf Regen einzustellen. Der Prophet sah weder Wolken am Himmel, noch vernahm er Donner. Er sprach nur aus, was der Geist des Herrn ihn auf seinen starken Glauben hin zu sagen veranlasst hatte. Den Tag über hatte Elia unerschrocken den Willen Gottes vollbracht und sein bedingungsloses Vertrauen in die Prophezeiungen des Wortes Gottes bekundet. Jetzt aber, nachdem er alles getan hatte, was ihm möglich war, wusste er, dass der Himmel die vorausgesagten Segnungen reichlich gewähren würde. Derselbe Gott, der die Dürre gesandt hatte, hatte auch reichlich Regen als Lohn für Rechttun verheißen. Und so wartete Elia nun auf den verheißenen Regenguss. In demütiger Stellung — er „hielt sein Haupt zwischen seine Knie“ (1.Könige 18,42) — flehte er zu Gott für das reuige Israel. DKn.87.2 Teilen

Immer wieder sandte Elia seinen Diener zu einer Stelle, von der aus man das Mittelmeer überblicken konnte, um zu erfahren, ob sichtbar wurde, dass Gott des Propheten Gebet erhört hatte. Doch jedes mal kehrte der Diener mit dem Bescheid zurück: „Es ist nichts da.“ 1.Könige 18,43. Der Prophet wurde deshalb aber nicht ungeduldig, verlor auch nicht seinen Glauben, sondern machte mit seinem inständigen Flehen weiter. Sechsmal kehrte der Diener mit dem Bescheid zurück, dass kein Anzeichen am „verschlossenen“ Himmel auf Regen hinweise. Unverzagt sandte Elia ihn trotzdem noch einmal hin. Dieses Mal kehrte der Diener mit der Nachricht zurück: „Siehe, es steigt eine kleine Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand.“ 1.Könige 18,44a. DKn.87.3 Teilen

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Das genügte. Elia wartete nicht erst, bis der ganze Himmel sich mit schwarzen Wolken überzog. In jener kleinen Wolke schaute er im Glauben bereits einen gewaltigen Regen. Er handelte auch seinem Glauben gemäß, denn sofort sandte er seinen Diener mit der Botschaft zu Ahab: „Spann an und fahre hinab, damit dich der Regen nicht aufhält!“ 1.Könige 18,44b. DKn.88.1 Teilen

Elia war ein Mann starken Glaubens, darum konnte Gott ihn in dieser Stunde schwerer Entscheidung in der Geschichte Israels gebrauchen. Als Elia betete, ergriff er im Glauben die Verheißungen des Himmels und blieb im Gebet, bis seine Bitten erhört wurden. Er wartete jedoch nicht, bis er den vollen Beweis empfangen hatte, dass Gott ihn erhört habe, sondern war schon auf das geringste Zeichen göttlicher Gunst bereit, alles zu wagen. Alles aber, was er unter dem Beistand Gottes zu tun imstande war, vermag auch jeder andere in seinem Wirkungsbereich im Dienst Gottes zu tun, denn über den Propheten aus den Bergen Gileads steht geschrieben: „Elia war ein schwacher Mensch wie wir; und er betete ein Gebet, dass es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate.“ Jakobus 5,17. DKn.88.2 Teilen

Auch in der Welt von heute wird so ein starker Glaube gebraucht, ein Glaube, der sich auf die Verheißungen des Wortes Gottes stützt und sich weigert, von ihnen abzulassen, bis der Himmel antwortet. Ein solcher Glaube verbindet uns fest mit dem Himmel und gibt uns Kraft, es mit den Mächten der Finsternis aufzunehmen. Durch den Glauben haben Kinder Gottes „Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit gewirkt, Verheißungen erlangt, der Löwen Rachen verstopft, des Feuers Kraft ausgelöscht, sind des Schwertes Schärfe entronnen, sind kräftig geworden aus der Schwachheit, sind stark geworden im Streit, haben der Fremden Heere zum Weichen gebracht“. Hebräer 11,33f. Durch den Glauben sollen wir besser verstehen, was Gottes Absicht mit uns ist. „Wenn du könntest glauben! Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“ Markus 9,23. DKn.88.3 Teilen

Der Glaube ist ein wesentlicher Bestandteil eines wirksamen Gebetes. „Wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist, und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen.“ Hebräer 11,6. „Wenn wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erlangen, was wir von ihm gebeten haben.“ 1.Johannes 5,14f. Mit dem beharrlichen Glauben eines Jakob und der unermüdlichen Ausdauer von Elia dürfen wir unsere Bitten dem Vater vorbringen und alles in Anspruch nehmen, was Er verheißen hat. Mit der Ehre Seines Thrones bürgt Er für die Erfüllung Seines Wortes. DKn.88.4 Teilen

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Die Abendschatten senkten sich bereits auf den Berg Karmel herab, als Ahab sich zum Abstieg aufmachte. „Ehe man sich‘s versah, wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, und es kam ein großer Regen. Ahab aber fuhr hinab nach Jesreel.“ 1.Könige 18,45. Auf seiner Fahrt zur königlichen Stadt durch die Finsternis und den sprühenden Regen war es Ahab nicht möglich, den Weg vor sich her zu erkennen. Elia, der als Prophet Gottes an diesem Tag Ahab vor seinen Untertanen gedemütigt und seine götzendienerischen Priester getötet hatte, anerkannte ihn immer noch als Israels König. Als ein Zeichen der Huldigung und gestärkt durch Gottes Kraft lief er vor dem königlichen Wagen her und geleitete den König bis zum Stadttor. DKn.89.1 Teilen

In dieser freundlichen Handlungsweise des Boten Gottes gegenüber einem gottlosen König liegt eine Lehre für alle, die Diener Gottes sein wollen, dabei aber eine hohe Meinung von sich selbst haben. Manche halten es für unter ihrer Würde, Pflichten zu versehen, deren Erfüllung ihrer Meinung nach nur Knechten zukommt. Sie scheuen sich sogar, notwendige Dienste zu tun, weil sie fürchten, sie könnten bei der Arbeit eines Knechtes angetroffen werden. Sie haben viel an dem Beispiel des Elia zu lernen. Auf sein Wort hatte der Himmel drei Jahre lang der Erde seine Schätze vorenthalten. Gott hatte ihn sichtbar ausgezeichnet, als er sein Gebet auf dem Karmel erhörte. Feuer war vom Himmel gefallen und hatte das Opfer verzehrt. Seine Hand hatte Gottes Gericht vollstreckt und die götzendienerischen Propheten getötet. Auch seine Bitte um Regen war gewährt worden. Dennoch war er nach all diesen sichtbaren Triumphen, mit denen Gott seine öffentliche Tätigkeit ausgezeichnet hatte, dazu bereit, die Aufgabe eines Knechtes zu versehen. DKn.89.2 Teilen

Vor dem Stadttor Jesreels trennten sich Elia und Ahab. Der Prophet zog es vor, außerhalb der Stadtmauern zu bleiben. Er hüllte sich in seinen Mantel und legte sich auf die bloße Erde zum Schlafen nieder. Der König aber ging hinein und befand sich bald im Schutz seines Palastes. Dort erzählte er seiner Frau von den wunderbaren Begebenheiten des Tages und von der herrlichen Offenbarung der göttlichen Macht, die Israel bewiesen hatte, dass der Herr der wahre Gott und Elia sein auserwählter Bote sei. Als Ahab dann aber der Königin von der Tötung der Götzenpriester berichtete, wurde die verhärtete und unbußfertige Isebel sehr wütend. Sie bestritt, dass in den Ereignissen auf dem Karmel das übermächtige Walten Gottes zu erkennen sei, und erklärte, immer noch trotzig und kühn, dass Elia sterben solle. DKn.89.3 Teilen

In der Nacht weckte ein Bote den müden Propheten und überbrachte ihm den Entscheid Isebels: „Die Götter sollen mir dies und das tun, wenn ich nicht morgen um diese Zeit dir tue, wie du diesen getan hast!“ 1.Könige 19,2. Man sollte meinen, dass Elia, nachdem er so unerschrocken seinen Mut bewiesen und so vollständig über König, Priester und Volk triumphiert hatte, danach nie mehr hätte verzagt gemacht noch eingeschüchtert werden können. Doch auch er, der mit so vielen Beweisen der liebevollen Fürsorge Gottes gesegnet worden war, stand nicht über den Schwachheiten der menschlichen Natur. In dieser dunklen Stunde verließen ihn sein Glaube und sein Mut. Bestürzt fuhr er aus seinem Schlummer auf. Es regnete noch heftig, und Finsternis umgab ihn. Vergessen war, dass Gott ihm drei Jahre zuvor angesichts des Hasses der Isebel und der Nachforschungen Ahabs den Weg zu einer Zufluchtstätte gewiesen hatte. Jetzt floh der Prophet um sein Leben. Er erreichte Beerseba „und ließ seinen Diener dort. Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit ... und setzte sich unter einen Wacholder.“ 1.Könige 19,3f. DKn.89.4 Teilen

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Elia hätte dort nicht von seinem Posten der Pflicht fliehen dürfen, sondern der Drohung Isebels dadurch begegnen sollen, dass er in einem Gebet den um Schutz anflehte, der ihn beauftragt hatte, für die Ehre des Herrn einzustehen. Er hätte dem Boten antworten sollen, dass der Gott, dem er vertraute, ihn vor dem Hass der Königin schützen werde. Wenige Stunden waren ja erst vergangen, seit er Zeuge einer wunderbaren Bezeugung der göttlichen Macht gewesen war. Das hätte ihn in der Gewissheit bestärken sollen, dass Gott ihn auch jetzt nicht im Stich lassen würde. Wäre er geblieben, wo er war, hätte er Gott zu seiner Zuflucht und Stärke gemacht. Wäre er fest für die Wahrheit eingetreten, so wäre er vor allem Schaden bewahrt worden. Der Herr hätte Seine Gerichte über Isebel gesandt und Elia damit einen weiteren Sieg erringen lassen. Der Eindruck aber, den dies auf den König wie auf das Volk gemacht hätte, würde zudem eine große Reformation bewirkt haben. DKn.90.1 Teilen

Elia hatte viel von dem Wunder auf dem Berg Karmel erwartet. Und er hatte zudem gehofft, dass Isebel nach einer derartigen Entfaltung göttlicher Macht keinen Einfluss mehr auf Ahab haben und dass sich in ganz Israel schnell eine Reform vollziehen würde. Den ganzen Tag über hatte er auf der Höhe des Karmel gewirkt, ohne etwas zu essen. Noch als er den Wagen Ahabs zum Stadttor Jesreels begleitete, war sein Mut ungebrochen gewesen, obwohl er sich unter körperlichen Anstrengungen abgemüht hatte. DKn.90.2 Teilen

Ein Rückschlag, wie er sich häufig nach einer großen Glaubenserfahrung und einem herrlichen Erfolg einstellt, machte Elia zu schaffen. Er fürchtete, dass die auf dem Karmel begonnene Erweckung nicht von Dauer sein könnte, und so überkam ihn Niedergeschlagenheit. Er war gleichsam auf der Höhe des Berges Pisga (vgl. 5.Mose 3,27) gewesen, jetzt aber befand er sich tief unten im Tal. Während er unter dem Einfluss des Allmächtigen sogar die schwerste Glaubensprüfung bestanden hatte, verlor er in dieser Stunde der Entmutigung seinen Halt an Gott; denn Isebels Drohung klang ihm in den Ohren, und es schien so, als behielte Satan auch weiterhin durch die Anschläge dieser gottlosen Frau die Oberhand. Elia war außerordentlich erhöht worden, der Rückschlag war daher furchtbar. Er dachte nicht an Gott, sondern floh immer weiter, bis er sich schließlich allein in einer traurigen Einöde befand. Total ermüdet, ruhte er unter einem Wacholderbusch aus. Während er dort saß, wünschte er sich, einfach sterben zu können. „Es ist genug“, sprach er, „so nimm nun, Herr, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.“ 1.Könige 19,4. Auf der Flucht fern von den Wohnstätten der Menschen hatte Niedergeschlagenheit seinen Mut gebrochen, und so wünschte er, niemals wieder einen Menschen sehen zu müssen. Schließlich schlief er völlig erschöpft ein. DKn.90.3 Teilen

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Zur Erfahrung eines jeden Menschen gehören Zeiten bitterer Enttäuschung und tiefster Entmutigung — Tage, in denen Leid das Los ist und man kaum zu glauben vermag, dass Gott noch immer der gütige Wohltäter Seiner irdischen Kinder ist. Auch Tage, da Sorgen die Seele beunruhigen, bis es so scheint, als sei der Tod dem Leben vorzuziehen. Dann verlieren viele ihren Halt an Gott und geraten in die Sklaverei des Zweifels und in die Knechtschaft des Unglaubens. Könnten wir aber in solchen Zeiten mit geistlichem Verständnis erkennen, welches Ziel Gottes Fügungen haben, dann sähen wir, wie Engel sich bemühen, uns vor uns selbst zu bewahren, und wie sie danach trachten, unsere Füße auf eine Grundlage zu stellen, die fester sind als die ewigen Hügel. Neuer Glaube und neues Leben würden dann entstehen. DKn.91.1 Teilen

Der treue Hiob erklärte am Tag seiner Trübsal und Finsternis: „Ausgelöscht sei der Tag, an dem ich geboren bin.“ Hiob 3,3. „Wenn man doch meinen Kummer wägen und mein Leiden zugleich auf die Waage legen wollte! ... Könnte meine Bitte doch geschehen und Gott mir geben, was ich hoffe! Dass mich doch Gott erschlagen wollte und seine Hand ausstreckte und mir den Lebensfaden abschnitte! So hätte ich noch diesen Trost.“ Hiob 6,2.8-10. DKn.91.2 Teilen

„Darum will auch ich meinem Mund nicht wehren. Ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele ..., dass ich mir wünschte, erwürgt zu sein, und den Tod lieber hätte als meine Schmerzen. Ich vergehe! Ich leb‘ ja nicht ewig. Lass ab von mir, denn meine Tage sind nur noch ein Hauch.“ Hiob 7,11.15f. DKn.91.3 Teilen

Obwohl Hiob lebensmüde war, durfte er doch nicht sterben. Ihm wurden die Möglichkeiten der Zukunft gezeigt, und die Botschaft der Hoffnung wurde ihm gegeben: „Dann kannst du jedem wieder offen ins Gesicht sehen, unerschütterlich und furchtlos stehst du im Leben deinen Mann! Bald schon wird all dein Leid vergessen sein wie Wasser, das versickert ist. Dann kann dein Leben noch einmal beginnen und leuchten wie die Mittagssonne, auch die dunkelsten Stunden werden strahlen wie der lichte Morgen. Dann hast du endlich wieder Hoffnung und kannst zuversichtlich sein ... Kein Feind schreckt dich auf — im Gegenteil: Viele werden sich um deine Gunst bemühen. Aber alle, die Gott missachten, schauen sich vergeblich nach Hilfe um; sie haben keine Zuflucht mehr! Ihnen bleibt nur noch der letzte Atemzug.“ Hiob 11,15-20 (HfA). DKn.91.4 Teilen

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Aus den Tiefen der Entmutigung und Verzagtheit erhob sich Hiob zu den Höhen unbedingten Vertrauens an die Gnade und der rettenden Macht Gottes. Triumphierend erklärte er: „Siehe, er wird mich doch umbringen, und ich habe nichts zu hoffen ... Auch das muss mir zum Heil sein; denn es kommt kein Ruchloser vor ihn.“ Hiob 13,15f. DKn.92.1 Teilen

„Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der letzte wird er über dem Staub sich erheben. Und ist meine Haut noch so zerschlagen und mein Fleisch dahingeschwunden, so werde ich doch Gott sehen. Ich selbst werde ihn sehen, meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder.“ Hiob 19,25-27. DKn.92.2 Teilen

„Der Herr antwortete Hiob aus dem Wettersturm“ (Hiob 38,1) und offenbarte seinem Knecht die Größe seiner Macht. Als Hiob eine Ahnung von der Schöpferkraft Gottes aufging, verabscheute er sich selbst und tat Buße in Staub und Asche. Nun konnte der Herr ihn reichlich segnen und die letzten Jahre seines Lebens zu seinen besten machen. DKn.92.3 Teilen

Hoffnung und Mut sind unerlässlich für einen uneingeschränkten Dienst für Gott. Sie sind eine Frucht des Glaubens. Verzagtheit ist sündhaft und unvernünftig. Gott ist in der Lage und auch bereit, Seinen Knechten „überschwänglich“ (Hebräer 6,17) die Kraft zu schenken, die sie in Prüfungen und Anfechtungen benötigen. Es mag so scheinen, als seien die Pläne der Feinde seines Werkes gut gelegt und fest abgesichert, doch Gott kann selbst die stärksten Pläne vereiteln. Er tut dies zu seiner Zeit und auf seine Weise, wenn er sieht, dass der Glaube seiner Knechte ausreichend erprobt ist. DKn.92.4 Teilen

Für die Entmutigten gibt es ein sicheres Heilmittel: Glaube, Gebet, Arbeit. Glaube und Tätigkeit verleihen Zuversicht und Zufriedenheit, die sich von Tag zu Tag steigern werden. Bist du geneigt, trüben Vorahnungen oder völliger Niedergeschlagenheit freien Lauf zu lassen? Fürchte dich nicht, auch nicht in den dunkelsten Tagen, wenn alles äußerst bedrohlich erscheint. Glaube an Gott. Er weiß, was du brauchst. Er verfügt über alle Macht. Seine unendliche Liebe und Sein Erbarmen erlahmen nie. Fürchte nicht, dass Er versäumen könnte, Seine Verheißungen zu erfüllen. Er ist die ewige Wahrheit. Niemals wird Er den Bund ändern, den Er mit denen geschlossen hat, die Ihn lieben. Er wird Seinen treuen Dienern soviel Leistungsfähigkeit verleihen, wie sie brauchen. Der Apostel Paulus hat bezeugt: „Er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig ... Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten, um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“ 2.Korinther 12,9f. DKn.92.5 Teilen

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Verließ Gott Elia in der Stunde seiner Trübsal? Oh nein! Auch als Elia sich von Gott und Menschen verlassen fühlte, liebte Gott Seinen Diener nicht weniger als an dem Tag, da auf sein Gebet hin Feuer vom Himmel fiel und den Berggipfel erleuchtete. Jetzt wurde Elia durch eine sanfte Berührung und eine freundliche Stimme aus seinem Schlaf geweckt. DKn.93.1 Teilen

Erschreckt richtete er sich auf, bereit zu fliehen, denn er fürchtete, der Feind habe ihn entdeckt. Doch das mitleidsvolle Antlitz, das sich über ihn beugte, war nicht das Antlitz eines Feindes, sondern das eines Freundes. Gott hatte einen Engel vom Himmel mit Nahrung zu Seinem Diener gesandt. „Steh auf und iss!“, sprach der Engel. „Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser.“ 1.Könige 19,5f. DKn.93.2 Teilen

Nachdem Elia die für ihn zubereiteten Speise zu sich genommen hatte, schlief er wieder ein. Ein zweites Mal kam der Engel zu dem erschöpften Mann, rührte ihn an und sagte: „Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir. Und er stand auf und aß und trank“ und vermochte durch die Kraft dieser Speise „vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb“ (1.Könige 19,7f), zu gehen, wo er in einer Höhle Zuflucht fand. DKn.93.3 Teilen

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