Portrait von Ellen White
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Kapitel 15: Josaphat
Kapitel 15: Josaphat
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König Josaphat bestieg im Alter von 35 Jahren den Thron. Bis dahin hatte er das Beispiel des tüchtigen Königs Asa vor Augen, der fast immer, wenn er vor einer Entscheidung stand, getan hatte, „was dem Herrn wohlgefiel“. 1.Könige 15,11. Während einer gesegneten Regierungszeit von 25 Jahren bemühte sich Josaphat, „in allen Wegen seines Vaters Asa“ zu wandeln, und er „wich nicht davon ab“. 1.Könige 22,43. DKn.109.1 Teilen

Josaphat wollte weise regieren, und suchte seinen Untertanen einzuschärfen, eine feste Haltung gegenüber allen götzendienerischen Bräuchen einzunehmen. Ein großer Teil der Bevölkerung seines Reiches „opferte und räucherte noch auf den Höhen“. 1.Könige 22,44. Wenn auch der König diese Altäre nicht sofort zerstörte, so wollte er doch von Anbeginn Juda vor den Sünden schützen, die das Nordreich unter der Herrschaft Ahabs kennzeichneten, dessen Zeitgenosse er während vieler Jahre war. Josaphat selbst war Gott treu ergeben. Er „suchte nicht die Baale, sondern den Gott seines Vaters und wandelte in seinen Geboten und nicht so wie Israel“. Und weil er rechtschaffen war, stand ihm der Herr, sein Gott, zur Seite und „stärkte ... das Königtum in seiner Hand“. 2.Chronik 17,3f. DKn.109.2 Teilen

„Und ganz Juda gab Josaphat Geschenke, und er hatte großen Reichtum und viel Ehre. Und als er in den Wegen des Herrn noch mutiger wurde, entfernte er wieder die Opferhöhen und die Ascherabilder aus Juda.“ 2.Chronik 17,5f. „Auch tat er aus dem Land, was noch übrig war an Tempelhurern, die zurzeit seines Vaters Asa übrig geblieben waren.“ 1.Könige 22,47. So wurde die Bevölkerung Judas nach und nach von vielen Gefahren befreit, die ihre geistliche Entwicklung ernsthaft bedroht hatten. DKn.109.3 Teilen

Im ganzen Land hatte das Volk dringend die Unterweisung im Gesetz Gottes nötig. Im Verständnis dieses Gesetzes lag ihre Sicherheit. Wenn sie seine Forderungen zur Richtschnur ihres Lebens machten, würden sie in gleicher Weise Gott und den Menschen treu ergeben sein. Josaphat wusste das, und so traf er Maßnahmen, um seinem Volk durch gründliche Unterweisung in den heiligen Schriften den Willen Gottes unauslöschlich einzuprägen. Die für die verschiedenen Teile seines Reiches verantwortlichen Fürsten wurden angewiesen, für eine gewissenhafte Durchführung der den Schriftgelehrten übertragenen Aufgabe zu sorgen. Diese Lehrer, vom König ernannt und der unmittelbaren Aufsicht der Fürsten unterstellt, „zogen in allen Städten Judas umher und lehrten das Volk“. 2.Chronik 17,9. Und da viele sich bemühten, Gottes Forderungen zu verstehen und ihre Sünden abzulegen, geschah eine Erweckung. DKn.109.4 Teilen

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Dieser weisen Vorsorge für die geistlichen Bedürfnisse seiner Untertanen verdankte Josaphat viel von seinem Herrscherglück. Dem Gesetz Gottes zu gehorchen, das ist ein großer Gewinn. In der Übereinstimmung mit den göttlichen Forderungen liegt eine umwandelnde Macht, die Frieden und Wohlgefallen unter den Menschen herbeiführt. Wenn man die Lehren des Wortes Gottes zur beherrschenden Kraft im Leben eines jeden Menschen werden ließe und Herz und Verstand dessen machtvollem Einfluss unterstellte, so wäre kein Raum für die Übel, die jetzt im nationalen wie im gesellschaftlichen Leben vorherrschen. Von jedem Heim ginge dann ein Einfluss aus, der Männern und Frauen den Blick für geistliche Dinge schärfte und ihnen einen stärkeren sittlichen Halt verliehe. Das würde für ganze Völker wie auch für jeden einzelnen vorteilhaft sein. DKn.110.1 Teilen

Viele Jahre hindurch lebte Josaphat in Frieden, ohne von den umliegenden Völkern belästigt zu werden. „Da kam der Schrecken des Herrn über alle Königreiche der Länder, die um Juda herum lagen.“ 2.Chronik 17,10. Von den Philistern erhielt er Tributzahlungen und Geschenke, von Arabien große Schaf- und Ziegenherden. „So wurde Josaphat immer mächtiger. Und er baute in Juda Burgen und Städte mit Kornspeichern ... Kriegsleute, streitbare Männer ... Diese alle dienten dem König außer denen, die der König in die festen Städte von ganz Juda gelegt hatte.“ 2.Chronik 17,12-19. Reich gesegnet durch „großen Reichtum und viel Ehre“ (2.Chronik 18,1) war er imstande, einen mächtigen Einfluss zugunsten der Wahrheit und Gerechtigkeit auszuüben. DKn.110.2 Teilen

Einige Jahre nach seiner Thronbesteigung gab Josaphat, der sich nunmehr auf der Höhe seiner erfolgreichen Regentschaft befand, die Zustimmung zur Heirat seines Sohnes Joram mit Athalja, einer Tochter Ahabs und Isebels. Durch diese Verbindung kam es zu einem Bündnis zwischen den Reichen Juda und Israel. Das war aber nicht im Sinne Gottes, und in einer Zeit schwerwiegender Entscheidungen brachte es Unheil über den König wie über viele seiner Untertanen. DKn.110.3 Teilen

Josaphat besuchte einmal den König Israels in Samaria. Man erwies dem königlichen Gast aus Jerusalem besondere Ehren. Bevor er wieder aufbrach, hatte man ihn überredet, sich mit dem König Israels zu einem Krieg gegen die Syrer zu verbünden. Ahab hoffte durch eine Vereinigung seiner Streitkräfte mit denen Judas Ramoth, eine der alten Freistädte zurückzugewinnen, die, wie er behauptete, rechtmäßig den Israeliten gehörte. DKn.110.4 Teilen

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Obwohl Josaphat in einem schwachen Augenblick unbedacht zugesagt hatte, sich mit dem König Israels im Kampf gegen die Syrer zu verbünden, sah er sich bei ruhigerer Überlegung doch veranlasst, hinsichtlich dieses Unternehmens den Willen Gottes in Erfahrung zu bringen. Er machte deshalb Ahab den Vorschlag: „Frage doch zuerst nach dem Wort des Herrn!“ 2.Chronik 18,4. Ahab rief daraufhin 400 von den falschen Propheten Samarias zusammen und legte ihnen die Frage vor: „Sollen wir nach Ramoth in Gilead in den Kampf ziehen, oder soll ich‘s lassen?“ Sie antworteten hierauf: „Zieh hinauf! Gott wird es in des Königs Hand geben.“ 2.Chronik 18,5. DKn.111.1 Teilen

Nicht völlig überzeugt, wollte Josaphat volle Gewissheit über den Willen Gottes erlangen. „Ist nicht“, fragte er, „noch irgendein Prophet des Herrn hier, dass wir durch ihn den Herrn befragen?“ 2.Chronik 18,6. Ahab erwiderte: „Es ist noch ein Mann hier, durch den man den Herrn befragen kann; aber ich bin ihm gram, denn er weissagt über mich nichts Gutes, sondern immer nur Böses, nämlich Micha, der Sohn Jimlas.“ 2.Chronik 18,7. Josaphat bestand auf seiner Forderung, dass man den Mann Gottes rufe. Nachdem der vor ihnen erschienen und von Ahab beschworen worden war, „im Namen des Herrn nichts als die Wahrheit“ zu sagen, sprach Micha: „Ich sah ganz Israel zerstreut auf den Bergen wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sprach: Diese haben keinen Herrn. Ein jeder kehre wieder heim mit Frieden!“ 2.Chronik 18,15f. DKn.111.2 Teilen

Die Worte des Propheten hätten ausreichen sollen, um den Königen zu zeigen, dass ihr Vorhaben vom Himmel nicht gutgeheißen wurde, aber keiner der beiden Herrscher wollte die Warnung beachten. Ahab hatte sich sein Ziel gesteckt und war entschlossen, es auch zu verfolgen. Josaphat hatte sein Ehrenwort gegeben: „Wir wollen mit dir in den Kampf.“ 2.Chronik 18,3. Nachdem er ein solches Versprechen gegeben hatte, war er nicht mehr bereit, seine Streitkräfte zurückzuziehen. „So zogen der König von Israel und Josaphat, der König von Juda, hinauf gegen Ramoth in Gilead.“ 1.Könige 22,29. DKn.111.3 Teilen

Während der Schlacht dann wurde Ahab von einem Pfeil getroffen und starb gegen Abend. „Und als die Sonne unterging, ertönte der Ruf durch das Lager: Jedermann gehe in seine Stadt und in sein Land!.“ 1.Könige 22,36. Somit erfüllte sich das Wort des Propheten. DKn.111.4 Teilen

Josaphat kehrte nach dieser unheilvoll verlaufenen Schlacht wieder nach Jerusalem zurück. Als er sich der Stadt näherte, kam ihm der Prophet Jehu entgegen und machte ihm den Vorwurf: „Solltest du so dem Gottlosen helfen und die lieben, welche den Herrn hassen? Deswegen ist Zorn auf dir von Seiten des Herrn! Dennoch ist etwas Gutes an dir gefunden worden, weil du die Aschera-Standbilder aus dem Land ausgerottet und dein Herz darauf gerichtet hast, Gott zu suchen.“ 2.Chronik 19,2f. DKn.111.5 Teilen

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Die späteren Jahre seiner Regierung verwandte Josaphat größtenteils darauf, in Juda die nationalen und geistlichen Abwehrkräfte zu stärken. „dann ging er wieder aus unter das Volk, von Beerscheba bis zum Bergland von Ephraim, und führte sie zu dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, zurück.“ 2.Chronik 19,4. DKn.112.1 Teilen

Eine der wichtigsten Maßnahmen, die der König traf, war die Errichtung und Unterhaltung funktionsfähiger Gerichtshöfe. „Er bestellte Richter im Land in allen festen Städten Judas, Stadt für Stadt“, und legte ihnen bei ihrer Einsetzung ans Herz: „Sehet zu, was ihr tut! Denn ihr haltet Gericht nicht im Namen von Menschen, sondern im Namen des Herrn, und er ist bei euch, wenn ihr Recht sprecht. Darum lasst die Furcht des Herrn bei euch sein, haltet und tut das Recht; denn bei dem Herrn, unserm Gott, ist kein Unrecht, weder Ansehen der Person noch Annehmen von Geschenken.“ 2.Chronik 19,5-7. DKn.112.2 Teilen

Das Gerichtswesen wurde vervollkommnet durch die Gründung eines Berufungsgerichts in Jerusalem, wo Josaphat „etliche von den Leviten und Priestern und Familienhäuptern Israels für das Gericht des Herrn und für die Rechtshändel, als sie wieder nach Jerusalem gekommen waren“ (2.Chronik 19,8) bestellte. DKn.112.3 Teilen

Der König ermahnte die Richter, treu zu sein. „Mit Furcht vor dem Herrn, mit Festigkeit und ehrlichem Herzen verfahrt folgendermaßen: Bei jedem Streitfall, den eure Brüder in ihren Städten euch vorlegen, mag es sich nun um Blutschuld oder um eine Weisung, um ein Gebot oder um Gesetze und Rechte handeln, sollt ihr die Beteiligten warnen, damit sie nicht vor dem Herrn schuldig werden und ein Zorngericht über euch und eure Brüder kommt. Das sollt ihr tun, damit ihr euch nicht versündigt. Seht, der Oberpriester Amarja ist euer Vorgesetzter in allen Angelegenheiten des Herrn und Sebadja, der Sohn Jischmaels, der Fürst des Hauses Juda, in allen Angelegenheiten des Königs. Als Beamte stehen euch die Leviten zur Verfügung. Geht mutig an die Arbeit und der Herr sei mit dem, der seine Pflicht erfüllt“. 2.Chronik 19,9-11 (EÜ). DKn.112.4 Teilen

Bei seinem sorgfältigen Bemühen um die Sicherstellung der Rechte und Freiheiten seiner Untertanen betonte Josaphat nachdrücklich die Aufmerksamkeit, die jedes Glied der menschlichen Familie von dem Gott der Gerechtigkeit erfährt, der über alle regiert. „Gott steht in der Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern.“ Denen aber, die dazu bestimmt sind, als Richter unter ihm zu walten, ist befohlen: „Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht. Errettet den Geringen und Armen und erlöst ihn aus der Gewalt der Gottlosen.“ Psalm 82,1.3f. DKn.112.5 Teilen

Gegen Ende der Herrschaft Josaphats wurde das Reich Juda von einem Heer überfallen, dessen Vorrücken die Bewohner des Landes in Furcht versetzte. „da kamen die Moabiter und die Ammoniter und mit ihnen andere neben den Ammonitern, um Josaphat zu bekämpfen.“ Die Nachricht von diesem Überfall erreichte den König durch einen Boten, der mit der Schreckenskunde bei ihm eintraf: „Eine große Menge rückt gegen dich heran von jenseits des [Toten] Meeres, aus Aram; und siehe, sie sind bei Hazezon-Tamar, das ist En-Gedi!“ 2.Chronik 20,1f. DKn.112.6 Teilen

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Josaphat war ein mutiger, tapferer Mann. Jahrelang hatte er sein Heer verstärkt und seine befestigten Städte ausgebaut. Er war gut vorbereitet, es mit fast jedem Feinde aufzunehmen. Dennoch setzte er in dieser Stunde der Gefahr sein Vertrauen nicht auf menschliche Mittel. Nicht durch gutausgebildete Heere und befestigte Städte, sondern durch einen lebendigen Glauben an den Gott Israels durfte er hoffen, den Sieg über diese Heiden zu erlangen, die sich ihrer Macht rühmten, Juda in den Augen der Völker zu demütigen. DKn.113.1 Teilen

„Da fürchtete sich Josaphat und richtete sein Angesicht darauf, den Herrn zu suchen; und er ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen. Und Juda kam zusammen, um von dem Herrn Hilfe zu erbitten; auch aus allen Städten Judas kamen sie, um den Herrn zu suchen.“ 2.Chronik 20,3f. DKn.113.2 Teilen

Im Tempelhof stand Josaphat vor seinem Volk und schüttete sein Herz aus im Gebet. Er bat Gott um die Erfüllung Seiner Verheißungen und bekannte den hilflosen Zustand Israels. Er betete: „O Herr, du Gott unserer Väter, bist du nicht Gott im Himmel und Herrscher über alle Königreiche der Heiden? In deiner Hand ist Kraft und Macht, und niemand kann vor dir bestehen! Hast du nicht, unser Gott, die Einwohner dieses Landes vor deinem Volk Israel vertrieben und hast es dem Samen Abrahams, deines Freundes, gegeben auf ewige Zeiten? Sie haben sich darin niedergelassen und dir darin ein Heiligtum für deinen Namen gebaut und gesagt: Wenn Unglück über uns kommt, Schwert des Gerichts oder Pest oder Hungersnot, und wir vor dieses Haus und vor dich hintreten — denn dein Name wohnt ja in diesem Haus —, und wir in unserer Not zu dir schreien, so wollest du hören und helfen! Und nun siehe, die Ammoniter und Moabiter und die vom Bergland Seir, durch [deren Land] zu ziehen du Israel nicht erlaubt hast, als sie aus dem Land Ägypten zogen, sondern von denen sie sich fernhielten und die sie nicht vertilgen durften — siehe, diese vergelten uns das damit, dass sie kommen, um uns aus deinem Besitztum zu vertreiben, das du uns doch zum Besitz gegeben hast! Unser Gott, willst du sie nicht richten? Denn in uns ist keine Kraft gegen diesen großen Haufen, der gegen uns herangerückt ist, und wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern auf dich sind unsere Augen gerichtet!“ 2.Chronik 20,6-12. DKn.113.3 Teilen

Zuversichtlich konnte Josaphat zum Herrn sagen: „Unsere Augen sehen nach dir.“ Hatte er doch Jahre hindurch die Israeliten gelehrt, ihr Vertrauen auf den zu setzen, der in der Vergangenheit so oft eingegriffen hatte, um seine Auserwählten vor dem völligen Untergang zu bewahren. Auch jetzt, als das Königreich in Gefahr war, stand Josaphat nicht allein. „Und ganz Juda stand vor dem Herrn, samt ihren Kindern, Frauen und Söhnen.“ 2.Chronik 20,13. Gemeinsam fasteten und beteten sie, gemeinsam baten sie den Herrn, ihre Feinde zu verwirren, damit der Name des Allmächtigen verherrlicht würde. DKn.113.4 Teilen

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„Bleibe nicht ruhig, o Gott, schweige nicht und sei nicht still, o Gott! Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk, verabreden sich gegen deine Schutzbefohlenen. Sie sprechen: ‚Kommt, wir wollen sie vertilgen, dass sie kein Volk mehr seien, dass an den Namen Israel nicht mehr gedacht werde!‘ Ja, sie haben einen einmütigen Beschluss gefasst, sie haben einen Bund gegen dich geschlossen: die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hagariter, Gebal und Ammon und Amalek, das Philisterland samt den Bewohnern von Tyrus. Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen und ist den Söhnen Lots ein Beistand geworden. Mach es mit ihnen wie mit Midian, wie mit Sisera, wie mit Jabin am Bach Kison, die vertilgt wurden in Endor, zu Dünger wurden fürs Ackerfeld! Mache ihre Edlen wie Oreb und Seb, wie Sebach und Zalmunna alle ihre Fürsten, sie, die sagen: ‚Wir wollen für uns in Besitz nehmen die Wohnungen Gottes!‘ Mein Gott, lass sie sein wie ein Blätterwirbel, mache sie wie Stoppeln vor dem Wind! Wie ein Feuer, das den Wald verbrennt, und wie eine Flamme, welche die Berge versengt, so verfolge sie mit deinem Ungewitter und schrecke sie mit deinem Sturmwind! Bedecke ihr Angesicht mit Schande, dass sie nach deinem Namen fragen, o Herr! Lass sie beschämt und erschreckt werden für immer, lass sie schamrot werden und umkommen, damit sie erkennen, dass du, dessen Name Herr ist, allein der Höchste bist über die ganze Erde!.“ Psalm 83,1-19. DKn.114.1 Teilen

Während das Volk sich noch gemeinsam mit seinem König vor dem Herrn demütigte und Ihn um Hilfe bat, kam der Geist des Herrn über Jahasiel, den Leviten aus den Söhnen Asaph, und dieser sprach: „Horcht auf, ganz Juda und ihr Einwohner von Jerusalem und du, König Josaphat: So spricht der Herr zu euch: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor diesem großen Haufen; denn nicht eure, sondern Gottes Sache ist der Kampf! Morgen sollt ihr gegen sie hinabziehen. Siehe, sie kommen auf der Anhöhe Ziz herauf, und ihr werdet sie am Ende des Tales antreffen, vor der Wüste Jeruel. Aber es ist nicht an euch, dort zu kämpfen. Tretet nur hin und bleibt stehen und seht die Rettung des Herrn, der mit euch ist! O Juda und Jerusalem, fürchtet euch nicht und verzagt nicht! Zieht morgen aus gegen sie, und der Herr ist mit euch! Da beugte sich Josaphat mit seinem Angesicht zur Erde, und ganz Juda und die Einwohner von Jerusalem fielen vor dem Herrn nieder und beteten den Herrn an. Und die Leviten von den Söhnen der Kahatiter und von den Söhnen der Korahiter machten sich auf, um den Herrn, den Gott Israels, zu loben mit laut schallender Stimme.“ 2.Chronik 20,15-19. DKn.114.2 Teilen

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Früh am Morgen machten sie sich auf in die Wüste Thekoa. Als sie zur Schlacht vorrückten, sprach Josaphat: „Höret mir zu, Juda und ihr Einwohner von Jerusalem! Glaubet an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubet seinen Propheten, so wird es euch gelingen. Und er beriet sich mit dem Volk und bestellte Sänger für den Herrn, dass sie in heiligem Schmuck Loblieder sängen.“ 2.Chronik 20,20f. Diese Sänger gingen dem Heer voran, und sie erhoben ihre Stimmen zum Lobpreis Gottes für die Verheißung des Sieges. DKn.115.1 Teilen

Es war eine ungewöhnliche Art, gegen den Feind in den Kampf zu ziehen und dabei singend den Herrn zu preisen und den Gott Israels zu erhöhen. Dies war ihr Schlachtgesang. Sie besaßen den Schmuck der Heiligkeit. Wenn man heute Gott mehr preisen würde, nähmen Hoffnung, Mut und Glaube beständig zu. Würde das nicht die Hände der tapferen Streiter stärken, die heute die Wahrheit verteidigen? DKn.115.2 Teilen

Da „ließ der Herr einen Hinterhalt kommen über die Ammoniter und Moabiter und die vom Gebirge Seir, die gegen Juda ausgezogen waren, und sie wurden geschlagen. Es stellten sich die Ammoniter und Moabiter gegen die Leute vom Gebirge Seir, um sie auszurotten und zu vertilgen. Und als sie die Leute vom Gebirge Seir alle aufgerieben hatten, kehrte sich einer gegen den andern, und sie wurden einander zum Verderben. Als aber Juda an den Ort kam, wo man in die Wüste sehen kann, und sie sich gegen das Heer wenden wollten, siehe, da lagen nur Leichname auf der Erde; keiner war entronnen.“ 2.Chronik 20,22-24. DKn.115.3 Teilen

Gott war die Stärke Judas in dieser gefahrvollen Situation, und Er ist auch heute noch die Stärke Seines Volkes. Wir sollen uns nicht auf Fürsten verlassen, noch Menschen an die Stelle Gottes setzen. Wir sollen uns erinnern, dass menschliche Wesen fehlbar sind und irren können und dass nur der, der alle Gewalt besitzt, unser starker Hort ist. In jeder Not sollen wir uns dessen bewusst sein, dass der Sieg sein ist. Seine Hilfsquellen sind unbegrenzt, und scheinbare Unmöglichkeiten machen den Sieg nur um so größer. „Hilf uns, Gott, unser Heiland, und sammle uns und errette uns von den Heiden, dass wir deinen heiligen Namen preisen und dir Lob sagen!“ 1.Chronik 16,35. DKn.115.4 Teilen

Mit Beute beladen kehrten die Streitkräfte Judas zurück „mit Freuden; denn der Herr hatte ihnen Freude gegeben an ihren Feinden. Und sie zogen in Jerusalem ein mit Psaltern, Harfen und Trompeten zum Hause des Herrn“. 2.Chronik 20,27f. Sie hatten auch ausreichend Grund, sich zu freuen. Im Gehorsam gegenüber dem Befehl: „Steht und seht die Hilfe des Herrn ... Fürchtet euch nicht und verzaget nicht!“ (2.Chronik 20,17) hatten sie ihr Vertrauen gänzlich auf Gott gesetzt, und er hatte sich als ihre Burg und ihr Erretter erwiesen. Nun konnten sie bewusst die geisterfüllten Gesänge Davids singen: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten. ... Der Bogen zerbricht, Spieße zerschlägt und Wagen mit Feuer verbrennt. Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden. Der Herr Zebaoth ist mit uns, der Gott Jakobs ist unser Schutz.“ Psalm 46,2.10-12. DKn.115.5 Teilen

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„Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. Dessen freue sich der Berg Zion, und die Töchter Judas seien fröhlich, weil du recht richtest ... Wahrlich, das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist‘s, der uns führet.“ Psalm 48,11.15. DKn.116.1 Teilen

Durch den Glauben des Herrschers von Juda und seiner Armee kam „der Schrecken Gottes ... über alle Königreiche der Länder, als sie hörten, dass der Herr gegen die Feinde Israels gestritten hatte. Also hatte das Königreich Josaphats Frieden, und sein Gott gab ihm Ruhe ringsumher“. 2.Chronik 20,29f. DKn.116.2 Teilen

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