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Kapitel 40 Der Traum des Nebukadnezar
Kapitel 40 Der Traum des Nebukadnezar
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Auf Grundlage von Daniel 2. DKn.277 Teilen

Bald nachdem Daniel und seine Gefährten ihren Dienst beim König von Babylon angetreten hatten, traten Ereignisse ein, die dieser götzendienerischen Nation die Macht und Treue des Gottes Israels offenbarten. Nebukadnezar hatte einen bemerkenswerten Traum, „über den er so erschrak, dass er aufwachte“. Daniel 2,1. Doch obwohl er tief beeindruckt war, konnte er sich beim Erwachen doch nicht an die Einzelheiten erinnern. DKn.277.1 Teilen

In seiner Ratlosigkeit rief Nebukadnezar seine weisen Männer zusammen, „alle Zeichendeuter und Weisen und Zauberer“ (Daniel 2,2) und bat um ihre Hilfe. „Ich hab einen Traum gehabt“, sagte er, „der hat mich erschreckt, und ich wollte gerne wissen, was es mit dem Traum gewesen ist.“ Daniel 2,3. In seiner Ratlosigkeit forderte er sie auf, ihm das zu offenbaren, was sein Gemüt erleichtern konnte. Die Weisen erwiderten: „Der König lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.“ Daniel 2,4. DKn.277.2 Teilen

Der König war mit ihrer ausweichenden Antwort unzufrieden und misstraute ihnen, weil sie trotz ihrer anmaßenden Behauptungen, die Geheimnisse der Menschen enthüllen zu können, nicht bereit schienen, ihm zu helfen. So befahl er seinen weisen Männern, ihm nicht nur die Deutung des Traumes, sondern den Traum selbst zu sagen. Dabei versprach er ihnen einerseits Reichtum und Ehre, aber andererseits drohte er ihnen mit dem Tod: „Mein Wort ist deutlich genug. Werdet ihr mir nun den Traum nicht kundtun und deuten, so sollt ihr in Stücke gehauen und eure Häuser sollen zu Schutthaufen gemacht werden. Werdet ihr mir aber den Traum kundtun und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und große Ehre von mir empfangen.“ Daniel 2,5f. DKn.277.3 Teilen

Dennoch erwiderten die Weisen: „Der König sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.“ Daniel 2,7. DKn.277.4 Teilen

Nebukadnezar, der nun über die offensichtliche Falschheit derer, denen er vertraut hatte, zutiefst erregt und wütend war, erklärte: „Wahrlich, ich merke, dass ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, dass mein Wort deutlich genug ist. Aber werdet ihr mir den Traum nicht sagen, so ergeht ein Urteil über euch alle, weil ihr euch vorgenommen habt, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Zeiten sich ändern. Darum sagt mir den Traum; so kann ich merken, dass ihr auch die Deutung trefft.“ Daniel 2,8f. DKn.277.5 Teilen

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Wegen der Folgen ihres Versagens von Furcht erfüllt, versuchten die Zauberer, dem König zu erklären, dass seine Forderung unvernünftig sei und dass seine Probe weit über das hinausgehe, was jemals von Menschen verlangt wurde. „Es ist kein Mensch auf Erden“, wandten sie ein, „der sagen könnte, was der König fordert. Ebenso gibt es auch keinen König, wie groß oder mächtig er sei, der solches von irgendeinem Zeichendeuter, Weisen oder Wahrsager fordern würde. Denn was der König fordert, ist zu hoch, und es gibt auch sonst niemand, der es vor dem König sagen könnte, ausgenommen die Götter, die nicht bei den Menschen wohnen. Da wurde der König sehr zornig und befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.“ Daniel 2,10-12. DKn.278.1 Teilen

Auch Daniel und seine Freunde waren unter denen, die von den Beamten gesucht wurden, die die Durchführung des königlichen Erlasses vorbereiteten. Als man ihnen sagte, dass aufgrund des Dekrets sie ebenfalls sterben müssten, „da wandte sich Daniel klug und verständig an Arjoch, den Obersten der Leibwache des Königs“, und fragte: „Warum ist ein so strenges Urteil vom König ergangen?“ Daniel 2,14f. Arjoch erzählte ihm, dass der König von einem ungewöhnlichen Traum erschreckt worden sei und vergeblich versucht habe, von denen Hilfe zu erhalten, denen er bisher sein volles Vertrauen geschenkt hatte. Als Daniel das hörte, wagte er sich unter Einsatz seines Lebens vor den König mit der Bitte, „ihm eine Frist zu geben“, damit er seinen Gott bitten könne, ihm den Traum und seine Deutung zu offenbaren. Daniel 2,16. DKn.278.2 Teilen

Der Monarch ließ sich darauf ein. „Und Daniel ging heim und teilte es seinen Gefährten Hananja, Mischael und Asarja mit.“ Daniel 2,17. Gemeinsam suchten sie Weisheit bei der Quelle des Lichtes und der Erkenntnis. Ihr Vertrauen war stark in dem Bewusstsein, dass Gott sie dort hingestellt hatte, wo sie sich gerade befanden, um sein Werk auszuführen und ihre Pflicht zu tun. In Zeiten der Ratlosigkeit und Gefahr hatten sie sich mit der Bitte um Führung und Schutz immer an ihn gewandt, und er hatte sich als der stets gegenwärtige Helfer erwiesen. Nun unterwarfen sie sich erneut mit zerknirschtem Herzen dem Richter der Welt und flehten ihn an, sie doch in dieser Stunde höchster Not zu erretten. Und sie beteten nicht vergeblich. Der Gott, den sie geehrt hatten, ehrte sie nun seinerseits. Der Geist des Herrn ruhte auf ihnen, und Daniel wurde „durch ein Gesicht in der Nacht“ (Daniel 2,19) der Traum des Königs und seine Bedeutung offenbart. DKn.278.3 Teilen

Das erste, was Daniel tat, war, Gott für die ihm geschenkte Offenbarung zu danken. „Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit“, rief er aus, „denn ihm gehören Weisheit und Stärke! Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand, er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht. Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, dass du mir Weisheit und Stärke verliehen und jetzt offenbart hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache offenbart.“ Daniel 2,20-23. DKn.278.4 Teilen

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Daniel ging sofort „zu Arjoch, der vom König Befehl hatte, die Weisen von Babel umzubringen, und sprach zu ihm: Du sollst die Weisen von Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinein zum König, ich will dem König die Deutung sagen.“ Rasch brachte der Beamte Daniel zum König und sagte: „Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem König die Deutung sagen kann.“ Daniel 2,24f. DKn.279.1 Teilen

Man kann hier den jüdischen Gefangenen ruhig und beherrscht vor dem Herrscher über das mächtigste Reich der Erde stehen sehen. Gleich in seinen einleitenden Worten lehnte er alle Ehre für sich ab und rühmte Gott als die Quelle aller Weisheit. Auf die bange Frage des Königs: „Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundtun kann?“ Daniel 2,26. Er antwortet: „Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem König nicht zu sagen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was in künftigen Zeiten geschehen soll. DKn.279.2 Teilen

Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst“, erklärte Daniel, „verhielt es sich so: Du, König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird. Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wäre meine Weisheit größer als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem König die Deutung kund würde und du deines Herzens Gedanken erführest. Du, König, hattest einen Traum, und siehe, ein großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen. Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer, seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton. Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so dass er die ganze Welt füllte.“ Daniel 2,27-35. DKn.279.3 Teilen

„Das ist der Traum“ (Daniel 2,36) erklärte Daniel zuversichtlich; und der König, der jeder Einzelheit mit gespanntester Aufmerksamkeit gefolgt war, wusste, dass ihn genau dieser Traum so sehr beunruhigt hatte. Daher war er auch innerlich vorbereitet, die Erklärung günstig aufzunehmen. Der König aller Könige war dabei, dem Herrscher von Babylon bedeutende Wahrheiten mitzuteilen. Gott wollte ihm zeigen, dass Er Macht hat über die Reiche der Welt, Macht auch, Könige einzusetzen und abzusetzen. In Nebukadnezar sollte, wenn möglich, das Bewusstsein seiner Verantwortung dem Himmel gegenüber geweckt werden. Die Ereignisse der Zukunft, die bis zum Ende der Zeit reichten, sollten vor ihm enthüllt werden. DKn.279.4 Teilen

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„Du, König, bist ein König aller Könige“, fuhr Daniel fort, „dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt verliehen hat. Du bist das goldene Haupt. Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird. Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen. Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. Und dass die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: zum Teil wird‘s ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein. Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt. Aber zurzeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte. So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig, und die Deutung ist richtig.“ Daniel 2,37-45. DKn.280.1 Teilen

Der König war von der Richtigkeit der Deutung überzeugt. In Demut und Ehrfurcht fiel er nieder auf sein Angesicht und betete an und sagte: DKn.280.2 Teilen

„Es ist kein Zweifel, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren können.“ Daniel 2,46f. DKn.280.3 Teilen

Nebukadnezar hob den Erlass über die Ausrottung der Weisen auf. Ihr Leben wurde verschont, weil Daniel mit dem Offenbarer der Geheimnisse in Verbindung stand. „Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land Babel und setzte ihn zum Obersten über alle Weisen in Babel. Und Daniel bat den König, über die einzelnen Bezirke im Lande Babel Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu setzen. Daniel aber blieb am Hof des Königs.“ Daniel 2,48f. DKn.280.4 Teilen

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In den Annalen der Menschheitsgeschichte sieht es so aus, als ob das Wachstum der Nationen sowie der Aufstieg und Fall der Weltreiche vom Willen und von der Tapferkeit des Menschen abhängig seien und seine Macht, sein Ehrgeiz, seine Laune scheinen die Entwicklung der Ereignisse weitgehend zu bestimmen. Aber im Wort Gottes wird der Vorhang beiseite gezogen, und wir erblicken über, hinter und in allem Spiel und Widerspiel menschlicher Interessen, Mächte und Leidenschaften das Wirken des Allbarmherzigen, der still und geduldig den Ratschluss seines Willens ausführt. DKn.281.1 Teilen

In Worten von unübertrefflicher Schönheit und Feinfühligkeit legte der Apostel Paulus vor den Weisen von Athen den göttlichen Plan bei der Erschaffung und Verbreitung der Rassen und Völker der Menschen dar: „Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, ... hat gemacht, dass von Einem aller Menschen Geschlechter stammen, die auf dem ganzen Erdboden wohnen, und hat bestimmt, wie lange und wie weit sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollten, ob sie wohl ihn fühlen und finden möchten.“ Apostelgeschichte 17,24-27. DKn.281.2 Teilen

Gott hat klar gemacht, dass jeder, der es will, „in das Band des Bundes“ (Hesekiel 20,37, ELB) eintreten kann. Bei der Schöpfung war es Seine Absicht, die Erde mit Wesen zu bevölkern, deren Dasein sich für sie selbst und andere segensreich auswirkte und ihrem Schöpfer zur Ehre gereichte. Alle, die nur wollen, können sich in diese Absicht eingeschlossen betrachten. Von ihnen heißt es: „Das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen.“ Jesaja 43,21. DKn.281.3 Teilen

In seinem Gesetz hat Gott die Prinzipien mitgeteilt, die dem Wohlergehen der Völker und auch der einzelnen Menschen zugrunde liegen. Über dieses Gesetz sagte Mose zu den Israeliten: „Darin besteht eure Weisheit und Einsicht.“ 5.Mose 4,6 (NEÜ). „Denn es ist kein kraftloses Wort für euch, sondern es ist euer Leben.“ 5.Mose 32,47 (Zürcher). Die Israel so zugesicherten Segnungen gelten unter denselben Bedingungen und im selben Maß jeder Nation und jedem Menschen unter Gottes weitem Himmel. DKn.281.4 Teilen

Hunderte von Jahren, ehe gewisse Völker den Schauplatz des Geschehens betraten, überblickte der Allwissende die Zeitalter und sagte den Aufstieg und Fall der Weltreiche voraus. Gott verkündete Nebukadnezar, dass das babylonische Reich untergehen und ein 2. Königreich aufkommen werde, das ebenfalls seine Zeit der Erprobung haben sollte. Da es aber den wahren Gott nicht ehren werde, müsse seine Herrlichkeit dahinschwinden, und ein 3. Reich werde seinen Platz einnehmen. Doch auch dieses werde vergehen, und ein 4..Reich, stark wie Eisen, werde die Völker der Erde unterwerfen. Hätten die Herrscher Babylons — jenes reichsten aller irdischen Königreiche — immer Ehrfurcht vor dem Herrn bezeugt, dann hätte er ihnen Weisheit und Macht verliehen, durch die sie mit ihm verbunden und stark erhalten worden wären. Aber sie nahmen nur dann zu Gott Zuflucht, wenn sie beunruhigt und ratlos waren. Fanden sie in solchen Zeiten bei ihren großen Männern keine Hilfe, suchten sie diese bei Männern wie Daniel — bei Menschen, von denen sie wussten, dass sie den lebendigen Gott ehrten und von ihm geehrt wurden. Sie baten diese Männer, ihnen die Geheimnisse der Vorsehung zu enthüllen. Obwohl die Herrscher des stolzen Babylons Männer von höchster Intelligenz waren, hatten sie sich durch Sünde so sehr von Gott getrennt, dass sie die Offenbarungen und Warnungen, die ihnen über die Zukunft gegeben wurden, nicht verstehen konnten. DKn.281.5 Teilen

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Wer das Wort Gottes eifrig erforscht, kann in der Geschichte der Völker die buchstäbliche Erfüllung der göttlichen Weissagung beobachten. Zerschmettert und zugrunde gerichtet, ging Babylon schließlich unter, weil sich seine Herrscher für unabhängig von Gott gehalten und den Glanz ihres Reiches menschlicher Leistung zugeschrieben hatten. Das medo-persische Reich wurde vom Zorn des Himmels heimgesucht, weil in ihm Gottes Gesetz mit Füßen getreten wurde. In den Herzen der großen Mehrheit des Volkes hatte die Ehrfurcht dem Herrn gegenüber keinen Raum gefunden. Bosheit, Lästerung und moralische Verderbnis herrschten vor. Noch unedler und verderbter waren die folgenden Reiche. Sie sanken immer tiefer auf der Waagschale sittlicher Werte. DKn.282.1 Teilen

Die Macht, die ein Herrscher auf Erden ausübt, ist ihm vom Himmel gegeben. Sein Erfolg hängt davon ab, wie er die ihm zugewiesene Macht gebraucht. Ihm — wie jedem andern — gilt das Wort des göttlichen Wächters: „Ich habe dich gerüstet, obgleich du mich nicht kanntest.“ Jesaja 45,5. Und für jeden sind die Worte, die damals zu Nebukadnezar gesprochen wurden, lebenswichtig: „Mache dich los und ledig von deinen Sünden durch Gerechtigkeit und von deiner Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird es dir lange wohl ergehen.“ Daniel 4,24. DKn.282.2 Teilen

Diese Dinge zu verstehen — zu begreifen: „Gerechtigkeit erhöht ein Volk“ (Sprüche 14,34), „durch Gerechtigkeit wird der Thron befestigt“ (Sprüche 16,12), und er „besteht durch Güte“ (Sprüche 20,28), — die Auswirkung dieser Grundsätze in der Machtbekundung dessen zu erkennen, der Könige absetzt und Könige einsetzt, heißt, den wahren Sinn der Geschichte zu verstehen. Daniel 2,21. DKn.282.3 Teilen

Allein im Wort Gottes wird dies deutlich dargelegt. Darin wird gezeigt, dass die Stärke der Völker wie auch der einzelnen Menschen nicht auf günstigen Gelegenheiten oder auf Zufälligkeiten beruht, die sie anscheinend unüberwindlich machen, und auch nicht auf der Macht, deren sie sich rühmen, sondern auf der Treue, mit der sie Gottes Absichten erfüllen. DKn.282.4 Teilen

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