Portrait von Ellen White
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Kapitel 7: Die Sintflut
Kapitel 7: Die Sintflut
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Auf Grundlage von 1.Mose 6 und 7. DPa.58 Teilen

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Durch Adams Übertretung und Kains Mord ruhte in den Tagen Noahs ein doppelter Fluch auf der Erde. Doch hatte sich die Natur nicht viel verändert. Es gab zwar deutliche Zeichen des Verfalls, aber die Erde war noch immer schön und durch die göttliche Fürsorge reich an Gaben. Die Berge waren mit majestätischen Bäumen gekrönt, die fruchtbeladenen Zweige des Weinstocks mussten gestützt werden. Die grünen, gartenähnlichen Ebenen waren mit Tausenden von Blumen bedeckt, die ihren süßen Duft verströmten. Vielerlei Arten Früchte wuchsen in unbegrenzten Mengen. Die Bäume übertrafen die heutigen Arten an Größe, Schönheit und vollkommenem Ebenmaß. Ihr Holz war fein gemasert, dabei fast so hart und dauerhaft wie Stein. Gold, Silber und Edelsteine gab es im Überfluss. DPa.59.1 Teilen

Das Menschengeschlecht hatte sich noch viel von seiner ursprünglichen Kraft bewahrt. Es waren ja nur wenige Generationen vorübergegangen, seit Adam noch Zugang zum Lebensbaum gehabt hatte. Ihre Lebenszeit zählte nach Jahrhunderten. Hätten jene langlebigen Menschen ihre ungewöhnlichen Gaben dem Dienst Gottes geweiht, dann würden sie den Schöpfer auf Erden damit verherrlicht und auf diese Weise ihren Lebenszweck erfüllt haben. Aber das taten sie nicht. Es gab damals viele riesenhaft große, starke Menschen, berühmt durch ihre Weisheit, überaus begabte Erfinder. Aber ihre geistigen Fähigkeiten und ihr sonstiges Geschick waren mindestens ebenso groß wie ihre Schuld, die sie durch allzu williges Nachgeben der Sünde gegenüber auf sich luden. DPa.59.2 Teilen

Gott hatte diesen vorsintflutlichen Menschen viele großartige Gaben verliehen, aber sie benutzten sie zum Eigenruhm und verwandelten sie dadurch in Fluch. Ihre Neigungen galten den Gaben statt dem Geber. Sie verwendeten Gold und Silber, Edelsteine und erlesene Hölzer zum Bau ihrer Wohnungen und versuchten dabei, sich in der Verschönerung ihrer Häuser durch ausgesuchte Kunstfertigkeit gegenseitig zu überbieten. Nur darauf bedacht, die Wünsche ihres stolzen Ichs zu befriedigen, vergnügungssüchtig und lasterhaft, wollten sie Gott nicht im Gedächtnis behalten und kamen bald dahin, sein Dasein zu leugnen. Statt den Schöpfer anzubeten, verehrten sie die Schöpfung. Sie verherrlichten den menschlichen Genius und beteten an, was sie mit eigenen Händen geschaffen hatten. Dazu lehrten sie ihre Kinder, sich vor geschnitzten Bildern zu beugen. DPa.59.3 Teilen

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Auf den grünen Feldern und unter dem Schatten prächtiger Bäume errichteten sie ihre Götzenaltäre. Ausgedehnte Haine, die das ganze Jahr hindurch grünten, wurden fremden Göttern geweiht. Zu diesen Wäldern gehörten prachtvolle Anlagen, an deren verschlungenen Pfaden reichbeladene Obstbäume, geschmückt mit Statuen, alles boten, was die Sinne erfreuen, aber auch aufreizen und dazu verlocken konnte, am Götzendienst teilzunehmen. DPa.60.1 Teilen

Die Menschen wandten sich ab von Gott und beteten Geschöpfe ihrer eigener Phantasie an. Die Folge davon war, dass sie immer tiefer sanken. Der Psalmist beschreibt diese Auswirkungen der Götzendienerei folgendermaßen: „Die solche Götzen machen, sind ihnen gleich, alle, die auf sie hoffen.“ Psalm 115,8. Es ist ein Gesetz des menschlichen Geistes: Durch Anschauen werden wir verwandelt. Der Mensch wird nicht höher steigen, als seine Wahrheitsbegriffe und Vorstellungen von Reinheit und Heiligkeit sind. Wenn der Geist sich niemals über das rein Menschliche hinaus zur gläubigen Betrachtung der unendlichen Weisheit und Liebe emporheben lässt, wird er ständig tiefer sinken. Die Anbeter falscher Götter bekleideten ihre Gottheiten mit menschlichen Eigenschaften und Schwächen und stellten sie dadurch auf die Stufe der eigenen Sündhaftigkeit. Das aber hatte ihre Verderbnis zur Folge. „Aber der Herr sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar. ... Aber die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel.“ 1.Mose 6,5.11. Gott hatte den Menschen seine Gebote zur Grundlage ihres Lebens gegeben, aber sie übertraten sie und verfielen darum in jede nur denkbare Sünde. Die Gottlosigkeit war geradezu herausfordernd. Die Gerechtigkeit wurde in den Staub getreten, und die Schreie der Unterdrückten stiegen zum Himmel empor. DPa.60.2 Teilen

Entgegen der göttlichen Lebensordnung bei der Schöpfung wurde schon bald die Vielehe eingeführt. Der Herr gab Adam eine Frau und zeigte ihm damit seinen Willen. Aber nach dem Fall gingen die Menschen ihre eigenen sündhaften Wege, denen rasch Verbrechen und Elend folgten. Man achtete weder die Ehe noch das Eigentumsrecht des anderen. Wen immer nach der Frau oder den Besitztümern seines Nachbarn gelüstete, der nahm sie mit Gewalt und triumphierte noch über seine brutalen Taten. Sie fanden Vergnügen am Erlegen von Tieren, und der viele Fleischgenuss machte sie grausam und blutdürstig, bis sie auch das Menschenleben erstaunlich gleichgültig behandelten. DPa.60.3 Teilen

Die Menschheitsgeschichte hatte kaum begonnen, und schon hatte sich die Bosheit so weit ausgebreitet, dass Gott sie nicht länger ertragen konnte. Er sprach: „Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde.“ 1.Mose 6,7; [Anmerkung 2]. Sein Geist würde, wie er erklärte, sich nicht länger um die Schuldiggewordenen mühen. Wenn sie nicht aufhörten, die Erde mit ihren reichen Schätzen durch ihr sündhaftes Leben zu entweihen, würde er sie aus seiner Schöpfung tilgen und alles vernichten, womit er sie zu ihrer Freude gesegnet hatte. Dann wollte er auch die Tiere des Feldes samt den Pflanzen, die in überreicher Fülle Nahrung boten, beseitigen und die schöne Erde verwüsten und zerstören. DPa.60.4 Teilen

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Inmitten der überhandnehmenden Verderbnis bemühten sich Methusalah, Noah und viele andere, die Erkenntnis des wahren Gottes lebendig zu erhalten, und stemmten sich der Unsittlichkeit entgegen. Schon 120 Jahre vor der Flut ließ der Herr Noah durch einen heiligen Engel seine Absicht wissen und wies ihn an, eine Arche zu bauen. Während dieser Bauzeit sollte er predigen, dass Gott eine Wasserflut über die Erde bringen werde, um die Gottlosen zu vernichten. Wer dieser Botschaft glaubte und sich durch Reue und Sinnesänderung darauf vorbereitete, sollte Vergebung finden und gerettet werden. Henoch wiederholte seinen Kindern, was Gott ihm über die Sintflut offenbart hatte, und auch Methusalah und seine Söhne hörten Noahs Predigt noch und halfen mit beim Bau der Arche. DPa.61.1 Teilen

Gott gab Noah die genauen Maße der Arche und ganz bestimmte und spezielle Anweisungen über ihren Bau. Keine menschliche Weisheit hätte ein Schiff von solcher Festigkeit und Dauerhaftigkeit ausdenken können. Gott entwarf den Plan, und Noah führte ihn dann aus. Der Rumpf der Arche ähnelte einem Schiff, damit sie auf dem Wasser schwimmen konnte, aber sonst glich sie mehr einem Haus. Sie war drei Stockwerke hoch, hatte aber seitlich nur eine Tür. Das Licht schien von oben herein, und die verschiedenen Abteilungen waren so angeordnet, dass alle hell waren. Das Baumaterial der Arche war Zypressen- oder Gopherholz, das jahrhundertelang der Fäulnis widerstand. Die Herstellung dieses riesigen Baues war mühevoll und ging langsam voran. In Anbetracht der riesigen Bäume und der Härte des Holzes kostete das wesentlich mehr Anstrengung als die heutige Bauholzverarbeitung, selbst wenn man die größere Kraft berücksichtigt, die die Menschen damals besaßen. Alles, was Menschen tun konnten, geschah, um das Werk vollkommen sicher zu machen. Doch hätte die Arche dem Sturm, der über die Erde kommen sollte, nicht von sich aus widerstehen können. Gott selbst bewahrte seine Diener auf den stürmischen Gewässern. DPa.61.2 Teilen

„Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche gebaut zur Rettung seines Hauses, als er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; durch seinen Glauben sprach er der Welt das Urteil und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.“ Hebräer 11,7. Während Noah der Welt unentwegt seine Warnungsbotschaft verkündete, bewies er zugleich, seine Aufrichtigkeit mit der Tat. Dadurch wurde sein Glaube vollendet und erkennbar gemacht. Er gab der Welt ein Beispiel dafür, dass er fest glaubte, was Gott sagt. Alles, was er besaß, verwendete er für die Arche. Als er anfing, das riesige Schiff auf trockenem Boden zu bauen, kamen ganze Scharen von überall herbei, um das seltsame Geschehen zu beobachten und die ernsten, eindringlichen Worte dieses Predigers zu hören. Jeder Hammerschlag an der Arche war für die Leute ein Zeugnis. DPa.61.3 Teilen

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Zuerst schienen viele die Warnung zu beherzigen, doch sie bekehrten sich nicht aufrichtig. Sie wollten ihre Sünden nicht aufgeben. In der Zeit bis zum Kommen der Flut wurde ihr Glaube auf die Probe gestellt, aber sie bestanden die Prüfung nicht. Von dem herrschenden Unglauben überwunden, wandten sie sich schließlich wieder ihren ehemaligen Freunden zu und lehnten wie diese fortan die ernste Botschaft ab. Einzelne waren fest davon überzeugt und hätten die warnenden Worte wohl beachtet, aber es gab so viele, die darüber höhnten und spotteten, dass sie sich ihnen wieder anschlossen. Sie widerstrebten der Gnadeneinladung und waren schon bald unter den herausforderndsten Spöttern zu finden. Denn niemand ist so unbekümmert und verfällt der Sünde so sehr, wie diejenigen, die einmal Erkenntnis hatten, aber dem überführenden Geist Gottes widerstanden. DPa.62.1 Teilen

Die Menschen jener Generation waren nicht alle Götzendiener im eigentlichen Sinne des Wortes. Viele von ihnen bekannten sich sogar zu den Anbetern Gottes. Sie behaupteten, dass ihre Götzenbilder Darstellungen Gottes seien, durch die dem Volk eine klarere Vorstellung des göttlichen Wesens vermittelt werden könnte. Aber gerade diese Leute verwarfen Noahs Predigt zuerst. In dem Bemühen, Gott sinnlich wahrnehmbar darzustellen, wurden sie seiner Macht und Majestät gegenüber blind. Sie begriffen weder seine Heiligkeit noch die Unwandelbarkeit seiner Gebote. Weil sie so allgemein verbreitet war, verlor die Sünde immer mehr an Gewicht. Schließlich erklärte man, das Gesetz Gottes sei nicht mehr in Kraft, denn es widerspräche seinem Wesen, Übertretung zu bestrafen. Sie bestritten, dass die Erde je von göttlichen Strafgerichten heimgesucht würde. Wollten sie dem Gesetz Gottes gehorchen, dann hätten sie seine Stimme aus der Warnungsbotschaft Noahs gehört. Aber die Zurückweisung von Erkenntnis hatte sie so blind gemacht, dass sie Noahs Botschaft für eine Täuschung hielten. DPa.62.2 Teilen

Auf der Seite dieses Gerechten standen wenige. Die Welt stemmte sich gegen Gottes Gerechtigkeit und sein Gesetz. Man sah in Noah nur einen Fanatiker. Als Satan Eva zum Ungehorsam gegen Gott zu verleiten suchte, sagte er zu ihr: „Ihr werdet bestimmt nicht sterben.“ 1.Mose 3,4 (GN). Welterfahrene, kluge Männer wiederholten nun dasselbe: „Gottes Drohungen haben nur den Zweck der Einschüchterung und werden sich nie als wahr erweisen. Niemand lasse sich beunruhigen. Ein Ereignis wie die Zerstörung der Welt durch den Gott, der sie geschaffen hat, und die Bestrafung der Geschöpfe, die er ins Leben rief, wird nie stattfinden. Beunruhigt und ängstigt euch deshalb nicht! Noah ist ein großer Fanatiker.“ So machten sie sich über die Torheit des scheinbar irregeführten alten Mannes lustig. Anstatt ihr Herz vor Gott zu beugen, lebten sie in ihrem Ungehorsam und ihrer Bosheit weiter, als ob Gott niemals durch seinen Diener zu ihnen gesprochen hätte. DPa.62.3 Teilen

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Aber Noah stand wie ein Fels im Sturm. Obwohl er von Verachtung und Spott umgeben war, unterschied er sich von seinen Zeitgenossen durch seine Redlichkeit und unerschütterlichen Treue. Kraft erfüllte seine Worte, denn aus ihm sprach die Stimme Gottes. Seine enge Verbindung zu Gott gab ihm die Kraft des Himmels, 120 Jahre lang ein Ereignis anzukündigen, das nach damaligem menschlichem Erkenntnisstand unmöglich eintreten konnte. DPa.63.1 Teilen

Die vor der Sintflut lebenden Menschen beriefen sich darauf, dass die Naturgesetze jahrhundertelang unverändert geblieben und die Jahreszeiten regelmäßig wiedergekehrt wären. Noch nie hatte es geregnet. Nur Nebel oder Tau feuchteten die Erde. Die Flüsse waren bis dahin nie über die Ufer getreten, sie hatten ihre Wasser sicher zum Meer geführt. Feste Naturgesetze hielten die Gewässer vom Überfluten ihrer Ufer zurück. Aber diese kritischen Denker sahen darin nicht die Hand Gottes, der gesagt hatte: „Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter.“ Hiob 38,11. DPa.63.2 Teilen

Als die Zeit verging, ohne dass sich in der Natur etwas änderte, beruhigten sich auch jene Leute wieder, die zu gewissen Zeiten angsterfüllt gewesen waren. Wie viele heute waren sie der Ansicht, die Natur stehe über dem Schöpfer, und ihre Gesetzmäßigkeit sei so fest gegründet, dass auch Gott selbst sie nicht ändern könne. Wenn Noahs Botschaft stimmte, dann müsste die Natur aus ihrem Gleichgewicht geraten, und damit wurde jene Ankündigung in den Augen der Menschen zu einer riesigen Täuschung. Sie verachteten Gottes Warnung und bezeugten dies, indem sie nun erst recht so weiterlebten wie vorher. Sie feierten nach wie vor ihre Feste mit schwelgerischen Gelagen. Sie aßen und tranken, pflanzten und bauten, planten neue Gewinne für die Zukunft und steigerten sich in unbekümmerte Bosheit und trotzige Missachtung der Gebote Gottes hinein, um ihre Furchtlosigkeit gegenüber dem Allmächtigen zu beweisen. Sie behaupteten, wenn an Noahs Verkündigung etwas Wahres wäre, dann wüssten die Gelehrten, die Klugen und Weisen etwas darüber. DPa.63.3 Teilen

Hätten die vor der Sintflut Lebenden der Warnung geglaubt und ihr böses Tun bereut, dann würde der Herr seinen Zorn genauso abgewendet haben wie bei Ninive. Aber weil sie gegen besseres Wissen handelte und gegen die Warnungen des Propheten hartnäckig Widerstand leistete, machte jene Generation das Maß ihrer Ungerechtigkeit voll und wurde reif für die Vernichtung. Die Zeit der Bewährung ging ihrem Ende zu. Noah hatte Gottes Anweisungen treu befolgt. Die Arche war in jeder Beziehung so, wie der Herr es geboten hatte. Nahrung für Menschen und Vieh war darin vorhanden. Und nun richtete der Diener Gottes seinen letzten ernsten Aufruf an das Volk. Mit verzweifeltem Verlangen, das Worte nicht auszudrücken vermögen, forderte er es auf, die rettende Arche aufzusuchen, solange es noch möglich wäre. Doch die Leute lehnten eine Einladung ab und begannen laut zu höhnen und zu spotten. Aber plötzlich wurde die Menge still. Tiere aller Art, die wildesten wie die zahmsten, kamen von den Bergen und aus den Wäldern und schlugen ruhig den Weg zur Arche ein. Dann hörte man ein Rauschen wie vom Wind, und siehe, Vogelschwärme kamen aus allen Richtungen herbei, verdunkelten mit ihrer Anzahl den Himmel und flogen in vollkommener Ordnung zur Arche. Die Menschen waren ungehorsam, aber die Tiere gehorchten dem Befehl Gottes. Wie von Engeln geführt, „gingen sie zu ihm [Noah] in die Arche paarweise“ (1.Mose 7,9), die reinen Tiere sogar zu sieben Paaren. Die Umstehenden sahen es teils mit Erstaunen, teils mit Furcht. Sie wandten sich an ihre Gelehrten, das einzigartige Geschehen zu erklären — vergeblich. Es war ein Geheimnis, das sich nicht ergründen ließ. Aber die Menschen waren durch ihren beharrlichen Widerstand gegen die Erkenntnis Gottes derart verhärtet, dass selbst dieses Ereignis nur vorübergehend Eindruck machte. Als dieses gerichtsreife Volk die Sonne wie eh und je in ihrem Glanze leuchten sah, und die Erde sich ihm in nahezu paradiesischer Schönheit darbot, vertrieb es seine aufkeimende Furcht durch lärmende Ausgelassenheit. Es schien ganz so, als forderten sie durch ihre Übeltaten die Heimsuchung des schon erwachten göttlichen Zorns geradezu heraus. DPa.63.4 Teilen

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„Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht erfunden vor mir zu dieser Zeit.“ 1.Mose 7,1. Die Welt hatte Noahs Warnungen verworfen, aber sein Einfluss und Beispiel wurde seiner Familie zum Segen. Als Lohn für seine Treue und Rechtschaffenheit rettete Gott alle Familienglieder mit ihm. Welche Ermutigung für Eltern, treu zu sein! DPa.64.1 Teilen

Die Gnadenzeit für die Schuldigen war vorbei. Die Tiere des Feldes und die Vögel hatten ihre Zuflucht gefunden. Auch Noah und seine Angehörigen waren in der Arche, „und der HERR schloss hinter ihm zu“. 1.Mose 7,16. Ein blendender Lichtstrahl und eine Wolke von Herrlichkeit, womöglich noch heller als der Blitz, kam vom Himmel herab und schwebte vor dem Eingang der Arche. Die schwere Tür, die niemand drinnen bewegen konnte, wurde von unsichtbaren Händen langsam geschlossen. Noah war in Sicherheit; aber alle, die Gottes Gnade verworfen hatten, waren damit ausgeschlossen. Auf jener Tür lag nun das Siegel des Himmels. Gott hatte sie verschlossen, und er allein konnte sie auch wieder öffnen. Wenn Christus sein Amt als Fürsprecher für die sündige Menschheit beenden wird, bevor er in den Wolken des Himmels kommt, wird sich ebenfalls eine Gnadentür schließen. Dann wird Gottes Barmherzigkeit nicht länger an den Bösen wirken können und Satan über alle, die diese Gnade ablehnten, uneingeschränkte Macht ausüben. Sie werden versuchen, Gottes Volk zu vernichten. Aber wie Noah in der Arche eingeschlossen war, so werden die Gerechten von Gottes schützender Macht umgeben sein. DPa.64.2 Teilen

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Sieben Tage lang waren Noah und seine Familie schon in der Arche, und noch war kein Anzeichen des kommenden Sturmes zu sehen. Das war eine Zeit der Glaubensprüfung für sie, für die Draußenstehenden dagegen eine Zeit des Triumphes. Die scheinbare Verzögerung bestätigte die Menschen in der Auffassung, dass Noahs Botschaft ein Irrtum war. Niemals würde eine Flut kommen. Trotz der ernsten Ereignisse, deren Zeugen sie geworden waren — der Eingang der Tiere und Vögel in die Arche und das Verschließen der Tür durch den Engel Gottes —, belustigten sie sich weiter und machten sogar ihre Scherze über diese außergewöhnlichen Offenbarungen der Macht Gottes. In Scharen versammelten sie sich um die Arche und verlachten ihre Bewohner so dreist, wie sie das bisher nicht getan hatten. DPa.65.1 Teilen

Aber am achten Tag zogen dunkle Wolken am Himmel auf. Grollender Donner und zuckende Blitze folgten. Bald fielen große Regentropfen. Derartiges hatten die Leute noch nie gesehen, und große Angst erfüllte sie. Alle fragten sich insgeheim: „Könnte es doch sein, dass Noah recht hatte und die Welt zum Untergang verdammt ist?“ Der Himmel wurde immer dunkler, und der Regen fiel dichter. In panischem Schrecken jagten die Tiere umher. Ihr misstönendes Gebrüll schien eine Klage über ihr Los und das Schicksal der Menschen zu sein. Dann aber „brachen alle Brunnen der großen Tiefe auf und taten sich die Fenster des Himmels auf“. 1.Mose 7,11. Wolkenbruchartig stürzte das Wasser herab. Flüsse traten aus ihren Ufern und überschwemmten die Täler. Wasserstrahlen brachen mit unbeschreiblicher Gewalt aus der Erde und schleuderten Felsbrocken hoch in die Luft, die sich im Sturz tief in die Erde bohrten. DPa.65.2 Teilen

Als erstes sahen die Menschen die Zerstörung der eigenen Werke. Ihre prachtvollen Häuser, die wunderschönen Gärten und Haine, in denen die Götzenbilder standen, alles wurde durch Blitze zerstört. Die Trümmer wurden weit umher geschleudert. Die Altäre, auf denen sie Menschenopfer dargebracht hatten, wurden niedergerissen. Die Macht des lebendigen Gottes ließ die Götzenanbeter zittern und erkennen, dass ihre Verderbtheit und Abgötterei diese Vernichtung verursacht hatte. DPa.65.3 Teilen

Als die Gewalt des Sturmes zunahm, wurden Bäume, Häuser, Felsen und Erde durcheinandergewirbelt. Der Schrecken von Menschen und Tieren war unbeschreiblich. Das Wehklagen derer, die Gottes Autorität verachtet hatten, übertönte noch das Heulen des Sturmes. Satan selbst, der gezwungen war, inmitten der tobenden Elemente zu bleiben, fürchtete selbst um seine eigene Existenz. Es hatte ihm Vergnügen bereitet, so mächtige Wesen zu beherrschen, und er wünschte, dass sie weiterlebten, um ihre Gräueltaten auszuführen und ihre Rebellion gegen den Herrscher des Himmels fortzusetzen. Er verwünschte Gott und klagte ihn der Ungerechtigkeit und Grausamkeit an. Wie dieser lästerten auch viele Leute Gott, und wenn es möglich gewesen wäre, würden sie ihn von seinem Thron herabgerissen haben. Andere waren irrsinnig vor Angst, sie streckten ihre Hände nach der Arche aus und flehten um Einlass. Aber es war vergeblich. Schließlich erwachte ihr Gewissen, und sie erkannten, dass es einen Gott im Himmel gibt. Nun riefen sie ihn ernstlich an, aber sein Ohr war ihrem Schreien verschlossen. In jener schrecklichen Stunde begriffen sie, dass die Übertretung des göttlichen Gesetzes ihren Untergang herbeigeführt hatte. Doch während sie aus Furcht vor Strafe ihre Sünden bekannten, empfanden sie keine wahre Reue und keine Abscheu vor dem Bösen. Hätte Gott jetzt das Strafgericht abgewendet, würden sie den Himmel erneut herausgefordert haben. Ebenso werden auch die Unbußfertigen bei dem Gottesgericht, das die Erde vor der Vernichtung durch Feuer heimsuchen wird, genau wissen, worin ihre Sünde bestand, nämlich in der Verachtung des Gesetzes Gottes. Aber sie werden nicht mehr echte Reue empfinden als die Sünder der alten Welt. DPa.65.4 Teilen

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Einige versuchten verzweifelt, mit Gewalt in die Arche einzudringen, aber der feste Bau widerstand jeder Anstrengung. Einige klammerten sich daran, bis die brandenden Wogen sie fortschwemmten, oder sie durch den Zusammenprall mit Steinen und Bäumen den Halt verloren. Sogar die schwere Arche zitterte in allen Fugen, als der unbarmherzige Sturm sie schüttelte und von Welle zu Welle trieb. Auch die Schreie der Tiere in der Arche verrieten deren Angst. Aber inmitten der tobenden Elemente fuhr sie sicher weiter. Starke Engel hatten den Auftrag, sie zu schützen. DPa.66.1 Teilen

Die Tiere drängten sich um die Menschen, als ob sie von ihnen Hilfe erwarteten. Manche banden ihre Kinder und sich selbst auf starke Tiere, wussten sie doch, dass diese ein zähes Leben haben und vor den steigenden Wassern auf die Berge klettern würden. Andere klammerten sich an hohe Bäume auf Berggipfeln. Aber diese Bäume wurden auch entwurzelt und mit ihrer lebenden Last in die schäumenden Wogen geschleudert. Ein Platz nach dem anderen, der Sicherheit verheißen hatte, musste aufgegeben werden. Als die Wasser immer noch höher stiegen, suchten die Menschen auf den höchsten Gipfeln Zuflucht. Häufig kämpften Mensch und Tier miteinander um einen festen Halt, bis sie beide schließlich weggespült wurden. DPa.66.2 Teilen

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Von den höchsten Berggipfeln war zuletzt nur noch ein uferloses Meer zu sehen. Da erschienen ihnen Noahs ernste Warnungen nicht mehr als Grund für Scherz und Spott. Wie wünschten sich diese verlorenen Sünder nun die Gelegenheiten zurück, die sie versäumt hatten! Wie flehten sie um Barmherzigkeit, um eine Bewährungsstunde, um ein Wort aus dem Mund Noahs! Aber die freundliche Stimme, die einmal Barmherzigkeit verkündet hatte, war verstummt. Nicht weniger als die Gerechtigkeit forderte die Liebe Gottes, dass seine Strafgerichte der Sünde Einhalt geboten. Die Gewässer des Zorns fegten über den letzten Zufluchtsort, und die Verächter Gottes versanken in der Tiefe. DPa.67.1 Teilen

„Durch Gottes Wort ... wurde damals die Welt ... in der Sintflut vernichtet. So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen.“ 2.Petrus 3,5-7. Ein anderer Sturm naht dann. Abermals wird die Erde durch den verheerenden Zorn Gottes gereinigt und Sünde und Sünder endgültig vernichtet werden. DPa.67.2 Teilen

Dieselben Sünden, die vor der Sintflut nach Vergeltung schrien, existieren auch heutzutage. Man kennt keine Gottesfurcht mehr, und sein Gesetz wird entweder gleichgültig oder verächtlich behandelt. Die ausgeprägte Verweltlichung jener Menschen gleicht der der heute lebenden. Christus sagte über sie: „Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut — sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin —, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns.“ Matthäus 24,38.39. Gott verdammte die vor der Sintflut Lebenden nicht, weil sie aßen und tranken. Er hatte ihnen ja die Früchte der Erde zur Befriedigung ihrer irdischen Bedürfnisse überreich gegeben. Ihre Schuld bestand darin, dass sie diese Gaben ohne Dank gegen Gott nahmen und in entwürdigender Weise zügellos der Esslust frönten. Es war auch durchaus in Ordnung, dass sie heirateten. Die Ehe gehörte ja zu Gottes Schöpfungsordnung und war eine seiner ersten Einrichtungen. Er gab ausdrückliche Anweisungen darüber und umgab die Ehe mit Heiligkeit und Schönheit. Aber die Menschen vergaßen das und entheiligten die Ehe, weil sie nur noch ihrer Leidenschaft diente. DPa.67.3 Teilen

Ähnlich sind die Zustände auch heute. Was an sich gut und richtig ist, wird in unmäßiger Weise angewandt. Der Esslust gibt man ohne Einschränkung nach. So kommt es, dass Nachfolger Christi heutzutage mit den Trunkenen essen und trinken, während doch ihre Namen in ehrwürdigen Gemeindebüchern verzeichnet stehen. Unmäßigkeit aber lähmt die sittlichen und geistigen Kräfte und verführt oft zum Nachgeben den niederen Leidenschaften gegenüber. Viele fühlen sich nicht moralisch verpflichtet, ihre sinnlichen Wünsche zu zügeln. So werden sie zu Sklaven ihrer Lust. Sie leben nur noch für die Freuden dieser Welt. Dabei dringt die Neigung zur Übertreibung in alle Gesellschaftskreise ein. Rechtschaffenheit wird der Liebe zu Luxus und Verschwendung geopfert. Da sie schnell reich werden wollen, verdrehen viele das Recht und unterdrücken die Armen. So werden die Menschen auch heute wie Sklaven gekauft und wieder verkauft. Betrug, Bestechung, Diebstahl sind an der Tagesordnung. Die Zeitungen strotzen von Mordberichten, von so kaltblütigen, grundlosen Verbrechen, dass man den Eindruck hat, jedes Gefühl für Menschlichkeit ist ausgelöscht. Und diese Gräuel sind so weit verbreitet, dass kaum noch jemand darüber spricht oder sich über sie wundert. Der Geist der Gesetzlosigkeit durchdringt alle Völker, aber die immer wieder aufflackernden Feindseligkeiten sind bisher nur Alarmzeichen jenes Feuers der Leidenschaft und Gesetzlosigkeit, das die Erde mit Jammer und Elend überziehen wird, sobald es erst einmal außer Kontrolle geraten ist. Das Bild, das die Bibel von der vorsintflutlichen Welt gemalt hat, entspricht ganz und gar den Zuständen, zu denen die heutige Gesellschaft nur allzu schnell gelangt. Sogar jetzt, in unserem Jahrhundert, werden in Ländern, die sich zum Christentum bekennen, täglich Verbrechen verübt, die nicht weniger schrecklich sind als die, um deretwillen die Sünder der alten Welt vernichtet wurden. DPa.67.4 Teilen

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Vor der Sintflut sandte Gott Noah, um die Menschen zu warnen, dass sie sich bekehrten und so dem drohenden Verderben entrannen. Da die Zeit der Wiederkunft Christi näherrückt, sendet der Herr seine Diener mit einer Warnungsbotschaft an die Welt, damit sich jeder auf dieses große Ereignis vorbereiten kann. Und wieder ruft er in seiner Barmherzigkeit alle auf, seinen heiligen Geboten zu gehorchen. Wer seine Sünde bereut und im Glauben an Christus überwindet, wird Vergebung finden. Viele meinen jedoch, das Aufgeben der Sünde bedeute ein zu großes Opfer. Weil ihr Leben mit den heutigen Grundsätzen der göttlichen Führung nicht übereinstimmt, weisen sie Gottes Warnungen zurück und verleugnen die Gültigkeit seines Gesetzes. DPa.68.1 Teilen

Von der ganzen Bevölkerung der Erde glaubten nur acht Menschen an eine Flut und gehorchten darum dem Wort Gottes, das sie über Noah empfingen. 120 Jahre lang warnte dieser Prediger der Gerechtigkeit die Welt vor dem kommenden Verderben. Aber seine Botschaft wurde verworfen und verachtet. So wird es wieder sein. Bevor der Gesetzgeber Christus wiederkommt, um die Ungehorsamen zu bestrafen, werden die Übertreter zur Umkehr und zum Gehorsam aufgerufen. Aber bei der Mehrzahl wird das vergeblich sein. Der Apostel Petrus sagt: „Ihr sollt vor allem wissen, dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eignen Begierden nachgehen und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist.“ 2.Petrus 3,3.4. DPa.68.2 Teilen

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Hören wir solches nur von ausgesprochen Gottlosen, oder nicht auch von den Kanzeln? „Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung“, rufen sie. „Ehe Christus kommen wird, müssen alle Menschen bekehrt werden, und tausend Jahre lang soll Gerechtigkeit herrschen. Friede, Friede! Alles geht so weiter, wie es von Anfang gewesen ist. Niemand lasse sich beunruhigen wegen der aufregenden Verkündigung dieser Schwarzseher.“ Aber diese Lehre vom tausendjährigen Friedensreich stimmt nicht mit der Unterweisung Jesu und seiner Jünger überein. Jesus stellte einmal die ganz bestimmte Frage: „Wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?“ Lukas 18,8. Und wie wir gesehen haben, weist er darauf hin, dass der Zustand der Welt dann wie in den Tagen Noahs sein werde. Paulus mahnt, auf die überhandnehmende Bosheit zu achten, je näher das Ende kommt: „Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten einige von dem Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und teuflischen Lehren anhängen.“ 1.Timotheus 4,1. Er wusste, „dass in den letzten Tagen werden gräuliche Zeiten kommen“. 2.Timotheus 3,1. Und er nennt ein erschreckendes Verzeichnis von Sünden, die man auch unter denen finden wird, die den Schein eines gottseligen Wesens haben. DPa.69.1 Teilen

Als ihre Gnadenzeit zu Ende ging, dachten die vor der Sintflut Lebenden nur noch an Vergnügungen und Festlichkeiten. Wer Macht und Einfluss besaß, tat alles, das Sinnen und Trachten der Leute auf Unterhaltung und Vergnügungen zu richten, damit nur ja niemand von der letzten ernsten Warnung beeindruckt würde. Sehen wir nicht, wie sich das heute wiederholt? Während Gottes Diener die Botschaft verkünden, dass das Ende aller Dinge vor der Tür steht, ist die Welt völlig von ihrer Vergnügungs- und Genusssucht in Anspruch genommen. Es wird ständig so viel an Aufregendem geboten, dass religiöse Gleichgültigkeit vorherrscht und die Leute daran gehindert werden, jene Wahrheiten aufzunehmen, die allein sie vor der kommenden Zerstörung bewahren könnten. DPa.69.2 Teilen

Zur Zeit Noahs hielten es die Gelehrten für unmöglich, dass die Erde durch Wasser vernichtet würde; so gibt es auch jetzt Wissenschaftler, die versuchen zu begründen, warum sie nicht durch Feuer zerstört werden könne. Sie behaupten, das sei mit den Gesetzen der Natur unvereinbar. Aber der Gott des Weltalls, der Schöpfer und Lenker eben dieser Gesetze, kann seiner Hände Werk auch für seine Zwecke benutzen. DPa.69.3 Teilen

Als man damals ausreichend „bewiesen“ hatte, dass die Welt unmöglich durch Wasser untergehen könne, als sich die Ängstlichen daraufhin beruhigten, Noahs Prophezeiungen für Täuschung hielten und ihn für einen Fanatiker ansahen — gerade da war Gottes Zeit gekommen. „Alle Brunnen der großen Tiefe brachen auf, und die Fenster des Himmels taten sich auf“ (1.Mose 7,11), und die Spötter wurden von den Wassern der Flut begraben. Bei aller überheblichen Philosophie erkannten sie zu spät, dass ihre Weisheit Torheit war und der Gesetzgeber Herr der Naturgesetze ist. Und der Allmächtige ist nicht um Mittel zur Erreichung seiner Ziele verlegen. Da „wird es in der Welt zugehen wie zurzeit Noahs“, „an dem Tag, an dem der Menschensohn wiederkommt.“ Lukas 17,26.30 (NL). — „Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden.“ 2.Petrus 3,10. Wenn philosophische Beweisführung die Furcht vor Gottes Gerichten verscheucht hat, wenn die Theologen von langen Friedens- und Wohlstandszeitaltern sprechen und die Menschen vollständig von ihren Geschäften und Neigungen, ihrem Pflanzen und Bauen, ihren Festen und Lustbarkeiten in Anspruch genommen sind, Gottes Warnungen verwerfen und seine Boten verspotten, „wird die Katastrophe so plötzlich über sie hereinbrechen ... und dann wird es kein Entkommen geben“. 1.Thessalonicher 5,3 (NL). DPa.69.4 Teilen

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